1868 / 93 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Das jetzt ausgegebene 7. Stück des »Gesetz. und Verord⸗ nungs ⸗Blattes für das Königreich Sachsen« enthält u. A.: Ge— set vom 36. März d. J. betreffend die Publication der Kirchen- vorstands und Synodal Ordnung für die evangelisch-lutherische Kirche des Königreichs Sachsen, vom 30. März 1868; Verord⸗ nung vom 11. April 1868, Maßregeln wegen der Rinderpest

betreffend; Verordnung vom 3. April 1868, die Desinfection

der zu Viehtransporten benutzten Eisenbahnwagen betreffend.

Meiningen, 15. April. Gestern ist der regierende Herzog Georg mit Gemahlin auf seine Villa Cgrlotia am Eomer- . Italien gereist und gedenkt daselbst 6 Wochen zu ver— weilen.

Hessen. Darm stadt, 18. April. Das heute erschienene Regierungsblatt , das Gesetz über ddr der 6 . sowie das Gesetz über Einführung der Einkommen⸗ Baden. Karlsruhe, 17. April. (Karlsr. Zeitun Die 17 Kadetten der II. und III. Klasse, welch sich zu ,

tritt in das Berliner Kadettenhaus bereit erklärt haben, so wie die zur Aufnahme neuangemeldeten und nach abgelegter Prü⸗ fung hir n befähigt befundenen 17 jungen Leute werden am 29. d. Mis, Mittags, sich hier einfinden, um unter Begleitung eines Offiziers des hiesigen Kadettenhauses auf den 1. Mai nach Berlin .

18 April. Das heute erschienene Regierungsblatt ent- hält eine Verordnung der Großh. 5 . und des Krieges: die zwangsweise Remontirung der Militairpferde betreffend.

ayern. München, 18. April. Die Kammer der Ab— geordneten setzte heute Vormittag die Verhandlung des Budgets des Kultusministeriums fort, und hielt zu gleichem Zweck auch eine rde m . e

Der Ausschuß der Abgeordneten Kammer hat bezügli des die Dissidenten ˖ Ehen kee, fn, irn gss entschieden, daß die Kammer den Beschlüssen der Reichsraths— Kammer nunmehr beitxete.

In den nächsten Tagen wird, nach einer Mittheilung des Nürnberger Corresp.«, eine neue Formation der Infanterie— Regimenter publizirt un schriften für den Unterricht der Infanterie angeordnet werden, Beides im Wesentlichen in Uebereinstimmung mit den betreffen den Bestimmungen der Armee des Norddeutschen Bundes. Durch die Formation werden die Infanterie⸗Bataillone von 6 auf 4 Compagnieen reduzirt, indem die 2 Schützen⸗Compagnieen wegfallen, dafür aber wird jede künftig aus vier Zügen be— stehende Compagnie einen Scht en ztg erhalten.

19. April. W. T. B. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Preußen hat gestern Abend 11 Uhr die Reise nach Italien fortgesetzt und wurde von dem Prinzen Otto nach dem Bahnhof begleitet. Se. Königliche Hoheit hatte im Laufe des gestrigen Tages dem König und der dönigin⸗Mutter Besuche abgestattet und verschiedene Museen besichtigt. Ein weiteres von Matrey, 19. April datirtes Telegramm meldet: Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Preußen hat eine Station hinter Innsbruck die Eisenbahn ver— lassen, die durch Felsensturz beschädigte Stelle zu Fuß über— schritten und alsdann die Feise per Eisenbahn fortgesetzt.

Oesterreich. Wien, 18. April. Das Sub⸗Comitsè des Budget ⸗Ausschusses des Reichsraths hat den Antrag des Bericht - erstatters Skene auf Ablehnung der Vermögenssteuer ange⸗ a, lienische Gesandte, Marchese Pepol

er italienische Gesandte, Marchese Pepoli, überreichte gestern in Ofen dem Kaiser sein Beglaubigun sschleiben. ö , Pest h, 17. April, Das Amtsblatt veröffentlicht die Aller— ,. Verfügung, daß die Königliche Ungarische Landeshaupt— asse⸗ von nun an den Titel: »Königliche Ungarische Central— Staatskasses, und die , mn Skasse den Titel: »König⸗ liche . Staats schuldenkasse⸗ ae,

In der heutigen Sitzung des Unterhauses referirte die Central KRommission über die Gesetzentwürfe bezüglich des An⸗ kaufes der Herrschaft Gödöllös und der Prägung ungarischer Münzen. Sie empfahl die Annahme mit geringen Text— änderungen. Hierauf wurden Verificationsberichte erstattet.

18. April. Heute wurden im AInterhause der Gesetz⸗ entwurf über die Promulgation der Gesetze mit den Abän⸗ derungen des Centralausschüsses in der General- und Spezial⸗ debatte sowie der Gesetzentwurf bezüglich der Handels- und Ge— werbekammern angenommen. Tisza wollte den letzteren nicht . Basis für die Spezialdebatte annehmen, weil nach dem— se . die Kammern Srgane der Regierung wären, der Ge— . und Haudelsstand aber mit einer Spezialsteuer belastet r e. Die, Bildung derartiger Körperschaften sollte der freien . überlassen werden. Minister Gorovs bestritt, daß

ie Kammern als Regierungsorgane betrachtet werden könnten

d gleichzeitig die Einführung neuer Vor-

Ag ram, 18. April. Die kroatische Negnik ; ist heule nach Pesth abgereist.* che Regnikolardeputation

Großbritannien und Irland. London, 17. April

In der St James Hall fand gestern Abend n , m

felt e hen, . ö. ,, Resolutionen e affung der irischen taatskir b

Earl Russell präsidirte der Versammlung. K

Frankreich. Paris, 18. April. Der Kaiserliche Prin ist gestern Morgen um 10 Uhr in Brest angekommen.“ 3 in Brest wohnt der Kaiserliche Prinz auf der »Reine Hortense«. . . aon. gestern Abend ein Diner, zu dem er den Seepräfekten, den Bischof und die Spitzen der uͤbrigen Behör— den geladen hatte. ; d

Der Prinz Napoleon hat sich gestern auf seiner

3 * , 49 t

»Jerome« von Marseille nach Genua eingeschifft. Dach

Der heutige e Moniteur« verkündet, daß Baron Hie— ronymus David zum Vicepräsidenten des gesetzgebenden Körpers wieder ernannt ist.

Heute fand in der Sorbonne die Preisvertheilung an die Abgesandten der gelehrten Gesellschaften der erte en statt. Der Unterrichtsminister Duruy präsidirte der Feierlichkeit.

Italien. Florenz, 18. April. (W. T. B. In der heutigen Sitzung der Deputirtenkammer legte der Finanz- Minister den Anhang zum Kriegs und Marinebudget von 1869 vor nach welchen beide Budgets um 25 Millionen Francs reduzirt sind. Der Finanzminister veranschlagte die Mehreinnahme an Steuern auf 48 Millionen und in Folge , Her, e, . Totalsumme der Mehrein⸗

au Millionen. Da izi ü 45 Nillignen n,, . werden. .

Das diplomatische Corps und di ini a . sch p d die Minister sind nach

Die Unruhen in Bologna sind beschwichtigt. Ganzen haben 169 Verhaftungen n, ,,, 66 5

Verona, 20. April. Se. Königliche Hoheit der Kronprinz von Preußen ist hierselbst gestenn Abend um 9 Uhr eingetroffen. Höchstderselbe war bereits an der Grenze vom General Bobilant und dem Baron Renzi, Adjutanten Sr. Majestät des Königs, sowie von der preußischen Gefandt— schaft begrüßt worden. Am hiesigen Bahnhof hatten sich die Spitzen der Civil⸗ und Militairbehörde eingefunden, ein Ba—⸗ taillon der Nationalgarde war als Ehrenwache aufgestellt, deren Musikkorps bein Erscheinen des Kronprinzen die preußische Nationalhyẽmne anstimmte. Das zahlreich versammelte Publ kum begrüßte Se. Königliche Hoheit mit Aktlamationen. Ein von der Munizipalität gestellter Galawagen, welchen eine Ehren⸗ eskorte von Carabiniers begleitete, brachte den Kronprinzen nach dem Hotel, woselbst eine zweite Ehrenwache aufgestellt ar e, , nn f, e n ffn 4 am Fenster, um

andauernden enthusiastischen Evvi Stadt war illuminirt. . J

Türkei. Konstantinopel, 18 April. Die Erzherzt I , , , , r, ber a er Eham bord und die Herzöge von Pa

ind hier n geh fern Herzög Parma und Modena

. Rußland und Polen. Warschau, 18. April. (W ; Ein Kaiserlicher Ukas beauftragt den hiesigen . mit der Emission von 15,000 Obligationen à 109 Rubel und ö den Verkaufstermin bis zum Oktober 1869 fest; die Ein—

lösung wird in jährlichen Rat ind im 3 . jĩůhrlich aten geschehen und im Jahre 1875

Dänemark. Kopenhagen, 16. April des Reichstags wurden heute wieder eröffnet. z Im Foltething brachte der Präsident Etatsrath Bregen⸗ ahl dem Thinge den Dank des Königs für die Glückwünsche, welche das Thing vor den Osterferien den Präsidenten ermäch— tigt hatte, Sr. Majestät zu überbringen. Was die Adresse wegen. erschnielzung des Kriegsministeriums mit dem Marine⸗Ministerim betreffe, so habe der König . deren Ueberreichung ausgesprochen, daß er sich mit den der , . der Adresse im Folkething vorhergegangenen erhandlungen bekannt gemacht, daß er erkenne, wie eine Ein— heit in der Administration des Landesvertheidigungswesens unter gewissen Verhältnissen vortheilhaft oder anzurathen sein möge, daß er jedoch auch nicht die Bedenken, welche sich gegen eine solche Verschmelzung geltend machten, unterschätzen dürfe. Nach dem Anlaß, welchen die Adresse des Folkethings jedoch dazu gegeben habe, wolle er diese wichtige Angelegenheit dem— e r mer g, nl, a e e rr Erwägung machen. 8 eite Behandlung des Gesetzes, b Löhnungen ꝛc. auf der Flotte, k

Die Sitzungen

und wies darauf hin, daß durch den vorliegenden der Assoeiationsgeist le dn ghd n nr si J

„Im Landsthing theilte der Präsident ebenfalls des Königs Dank für die Geburtstagsglückwünsche 3 worauf

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nach kurzer Verhandlung die Sitzung geschlossen wurde. Es hatten sich nur 35 Mitglieder eingefunden, 34 sind die beschluß. fähige Zahl. Der Freigemeinden⸗Ausschußbericht war im Thinge vertheilt. Derselbe umfaßt mit den Beilagen 52 Seiten. Die Zahl der Adressen gegen das Gesetz ist bedeutend. Die Aus⸗ schußmajorität räth die Ablehnung, die Minorität die Annahme mit einer geringen Veränderung an.

Reichstags Angelegenheiten.

Berlin, 20. April. In der (9 Sitzung des Reichstag s des Norddeutschen Bundes Lom 18. d. M. nahm der Präsident des Bundeskanzleramts Wirkl. Geheimer Rath Del brück nach den Ausführungen der Abgeordneten Lesse und Dr. Sch leiden beg des Antrages des Abgeordneten Dr. Aegidi das Wort wie folgt:

Meine Herren! Ueber die wichtige völkerrechtliche Frage, mit welcher sich der vorliegende Antrag beschäftigt, walten, wie dies schon von beiden Herren Vorrednern hervorgehoben ist, nicht nur unter den betheiligten Regierungen, sondern auch in der öffentlichen Meinung der betheiligten Staaten sehr verschiedene Ansichten ob. Es ist unter diesen Umständen nur in der Weise eine Cösung der Frage zu erwarten, daß sie für sich selber Propaganda macht, und auf diesen Weg wird man sich auch am Sichersten verlassen können. Was die einzelnen Re⸗ gierungen dabei thun können, das ist auch in dem Antrag zu⸗

kreffend bezeichnet; es kann bei der gegenwärtigen Lage der

Frage nicht daran gedacht werden, sie in einem roßen Kongreß all- emein gültig zur Erledigung zu bringen. Sie kann nur 3 ren werden durch ein, wenn ich so sagen soll, stückweises Arbeiten, d. h. dadurch, daß sie im Wege von Einzel ⸗Verträgen, welche mit Rücksicht auf die obwaltenden Stimmungen und reellen Interessen möglich werden, nach und nach gefördert und so allmälig zu einem Stück des allgemeinen Europqäischen Völkerrechts in dem Sinne gemacht wird, wie es der Antrag sich vorzeichnet. Die Tendenz, welche dabei von Seiten des Bundes⸗ präsidiums verfolgt wird, wird wie dies ebenfalls von den beiden Herren Vorrednern bereits hervorgehoben worden ist, gekenn ˖ gag ft durch die Vergangenheit der Preußischen Regierung, urch die Stellung welche die Preußische Regierung, seitdem überhaupt diese Frage zu einer praktischen Bedeutung gelangt ist, zu derselben eingenommen hat.

Das Amtsblatt der Norddeutschen Post- Verwal tung (Nr. 21 vom 18. April) publizirt eine General⸗Verfügung vom? 14, April, betreffend den Tarif zur Erhebung des Porto's für

die Fahrpost⸗Sendungen nach und aus Norwegen.

Statistische Nachrichten.

London, 15. April. Der Petroleumvp erbrauch im Ver. einigten Königreiche scheint, so weit sich bis jetzt aus den statistischen Rottzen absehen läßt, in diesem Jahre bedeutend nachzulassen. Bis um 29. Februar erreichte der Consum nur 1519 . gegen 2131 . in dem entsprechenden Zeitraum von 1867, und 2300 Tonnen gegen die zwei ersten Monate in 1866. Der Import dieses Artikels aus den Vereinigten Staaten betrug in der besagten Periode dieses Jahres 1511 Tonnen, gegen 2126 in 1867 und 2300 Tonnen in 1855.

Aus den Uebersichtstabellen über die enghische Aus fuhr ist, wie bereits kurzlich in diesem Bl. mitgetheilt, ersichtlich, daß das eben abgelaufene Jahr gegen das Jahr 1866 4 pCt. Ausfall im deklarirten Gesammtwerthe aufweist, daß indessen in Anbetracht der niedrigeren Preise und mit Rücksicht auf die Quantität im vergangenen Jahre die rößte Ausfuhr erzielt worden ist, die bis jetzt in den Ausweisen 2 Handelsamtes verzeichnet steht. Während Amerika bedeutend ge⸗ ringere Zufuhren von hier bezogen, hat Deutschland einen bedeutenden Schritt gethan, diese Lücke auszufüllen; Frankreich, Holland und Egypten figuriren . mit höheren Beträgen, die argentinische Republik ünd Chili desgleichen, dagegen weisen Brasilien und Mexiko n ,, . ch 56a e n. .

nglischer Ausfuhrwerth na z 1866 1867

218215785 Pfd. St. 0 o i 12 i3i ssi dn h Ss d Mhh / Ig 465355 5 go id gr hhbjõß Ing ]. 18 268338. M5] 3G, 59h I lr) 5s 14.175 did oh ghd / gh 416 5 2b / zl

Ver. Staaten Deutschland rankreich

ö S / 999g 73 3. 176/656 2840 936 2947778 1441νᷣ39 ; 1 202/81 1

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heraus. Allerdings ist diese Zunahme keine gleichmäßige; Egypten und Neu Granada haben seit jener Zeit ihre englische Di fehr auf das Dreifache erhöht. Die Ausfuhr nach Ching stieg zur selben Zeit um 35 pEt,, Uruguay bezog 186 pCt. und Montevideo 130 pCt. mehr im vergangenen Jahre als im Jahre 1857. Die Türkei steht eben so günstig' da wie Montevideo und Frankreich bezog ebenfalls 1099 pt. mehr in letzten Jahre als vor 10 Jahren. Der Export nach Italien hat um 50 pCt. zugenommen und Japan ist seitdem erst in die Zahl der Kunden getreten.

Paris, 15. April. Der »Moniteura veröffentlicht die Uebersicht der direkten und indirekten Steuern der ersten 3 Monate von 1868, verglichen mit denen derselben Periode von 1867 und 1866. Von den hb 09h / 000. Fr. betragenden direkten Steuern für 1368 waren am 31. März eingegangen 122 438,000 Fr. Die indirekten Steuern des ersten Trimesters von 1868 ergaben die Summe von 2985269, 000 Fr, d. h. MSSs3 060 Fr. mehr als in der entsprechenden Periode von 1867, und 3 0633 6 Fr. weniger als in der von 1866. Die Hauptzunghmen, verglichen mit 1867, ergaben sich in der Tranksteuer mit 2,635,000 Fr. und in der Fabrieationssteuer auf inländischen Zucker mit 59l O0 Fr. während die Eingangszölle im Ganzen sich um 3 Mill. Fr. vermin⸗

dert haben. Landwirthschaft.

Uebersicht über die Weizen und Ke en bfi auf den Haupt ˖ Getreidemarkten der Monarchie. Um die Ver a ung zu er⸗ leichtern, sind die in den Börsenberichten notirten 6 der Berliner Usance entsprechend, auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen (loco und ohne Säcke) in Thalern herechnet.

Weizen: 28. März. 4. April. 11. April. 18. April. Königsberg 1015 100 100 99 Danzig 1063 - 111 99 I34 886 185 93 1145

osen So- S8) 80 -i 69h 82-10 Si 1905) tettin 963 -= 1033 94. - 1035 966 - 105 So = 106

Sd -= 1043

90 - 106 9M -= l06 Breslau S -= 100 Sd = I04*

Magdeburg . . .. 9g3 */ 102 95 -= 102 93*t - 101

Cöln 101-110 110 110

11. April. 18. April.

75 70

198) 4. April. 6

28. März. 763 727 75

70 -= 7527)

7 - 8 72 76 71 74 Breslau . 3 6b = 69 Magdeburg .... 73-77 Cöln 85

) Nach dem Wochenbericht.

Karlsruhe, 18. April. Das Großherzogliche Handels -Mi- nisterium hat eine Verordnung, die Förderung der Landeskultur be⸗ treffend, erlassen, deren wichtigste Bestimmungen die folgenden sind:

§. 1. Die Wasser und Straßenbau-Inspectionen haben neben ihren sonstigen Dienstobliegenheiten die Aufgabe: 1) Kultur⸗Unternehmungen, welche sich auf Ent · und Bewässerung, auf die Urbarmachung von Flächen, auf die Anlage von Feldwegen, auf die Verbesserung der Feld- Ein⸗ theilung, sowle auf Verlegung und Zusammenlegung der Grundstücke beziehen, anzuregen; Y die dafür nöͤthigen technischen Vorarbeiten, so wie Pläne, Gutachten und Kosten⸗ Anschläge anzufertigen oder an; fertigen zu lassen; 3) bei den Verhandlungen über die Deckung des noöthigen Aufwandes initzuwirken; h auf Verlangen der Betheiligten die a n gn der Kultur⸗Unternehmungen zu leiten, bezw. zu über⸗ wachen.

8§8. 2. Zur Erledigung dieser Geschäfte werden den Wasser⸗ und a n , , , , Kultur⸗Ingenieure beigegeben, und zwar vor⸗ erst je einer für mehrere Inspectionen.

§. 3. Die Kultur-Ingenieure sind ausschließlich für die im §. 1 aufgeführten Berufsgeschäfte zu verwenden. Dagegen sollen die übrigen Ingenieure und sonstigen Bediensteten der In sp'ettolren ebenfalls zur Mitwirkung bei diesen Geschäften, soweit es die Erledigung der allge⸗ meinen Geschäftsaufgabe gestattet, beigezogen werden.

4. Jedem Kultur -Ingenieur wird die nöthige Zahl von tech⸗ nischen Gehilfen, Wiesenbau ⸗Aufsehern und Wiesenbau⸗Schülern unter⸗ geben. Der Kultur Ingenieur steht dienstlich unmittelbar unter dem= senigen Inspectionsvorstand, in dessen Bezirk er seinen Wohnsitz hat.

636-710) i .

§. 5. Zu Kultur⸗Ingenieuren werden ,, Ingenieur⸗

praktikanten ernannt welche sich über den Besitz der erforderlichen landwirthschaftlichen Kenntnisse ausweisen können. In Ermangelung von landioirthfchafilich gebildeten Ingenieurpraktikanten können andere befähigte Techniker (Kulturtechniker) angestellt werden

Der Kaiser Napoleon hat auf Ansuchen des Gouperneurs von Algier, des , Mac Mahon, aus der Kaiserlichen Stamm schäferei zu Rambouillet mehrere Böcke und Mutterschafe nach Algier zur Hebung der Schafzucht abgehen laffen, Die Rambouillet . Schafe rei etwa 13 Meilen von Versailles, verdankt ihre Entstehung einem Ge⸗ schenk Spaniens an Ludwig XVI. und züchtet bereits gegen 80 Jahre die bekannten großen Thiere in reinem Blut. Die dortige Verwal= tung besteht auf dem Sate, daß sie die einzige Original- Rambouillet. O rdf nr, entire. Die fonst perbreitete Meinung, daß keine Thiere derkauft würden, ist unrichtig; die Heerde hat nur einen reservirten Theil, aus welchem nur der alte Abgang verkguft wird. Aus dem nicht reservirten Theil findet Verkauf nach Belieben statt.

* * M mit dem Werthe der Gesammtaus fuhr vor 10 Jahren 18567) stellt sich ein Zuwachs von nicht weniger als 48 pCt.

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