1868 / 98 p. 17 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

briken von gefärbtem und lackirtem Leder mit 16 Per⸗ 1 .. b Ti demon al „233 männlichen und 20 weib⸗ lichen Arbeitern .

9 Siegellack und Oblaten⸗ Federposen, Bleistift⸗ und Stahl. feder⸗Fabriken mit II Personen Directionspersonal, 65 männiichen und 203 weiblichen Arbeitern,

6 Fabriken für Gummi⸗ und Guttapercha⸗Waaren mit 14 Personen Directionspersonal, 229 männlichen und 93 weiblichen Arbeitern,

6 Knopffabriken mit 13 Personen Directionspersonal, 102

männlichen Arbeitern, . 24 Sonn⸗ und Regenschirm⸗, Stock und Peitschen⸗Fabriken 1060 männlichen

mit 29 Personen Directionspersonal, und 86 weiblichen Arbeitern,

18 Strohhut, und Strohwaarenfabriken mit 32 Personen Directionspersonal, 188 männlichen und 437 weiblichen Arheitern, .

165 Parfümerie ⸗Fabriken mit 26 Personen Directionspersonal, 50 männlichen und 69 weiblichen Arbeitern,

19 Sägemühlen und Fournierschneidereien mit 30 Personen Directionspersonal, 245 männlichen und 7 weiblichen Arbeitern, .

16 Möbelfabriken mit 28 Personen Directionspersonal, 305 männlichen und 75 weiblichen Arbeitern,

4 Spielwaarenfabriken mit 4 Personen Directionspersonal, 44 männlichen und 4 weiblichen Arbeitern,

7 Fabriken für Sachen aus Bein, Fischbein, Horn ꝛc. mit 21 Personen Directionspersonal, 110 männlichen und 18 weiblichen Arbeitern.

4 Porzellan Manufakturen mit 8 Personen Directionsper⸗ sonal, 703 männlichen und 6 weiblichen Arbeitern,

9 Steingutfabriken mit 14 Personen Directions personal, 499 männlichen Arbeitern, .

19 Gyps., Asphalt. und Cement -Fabriken mit 24 Personen Directionspersonal, 233 männlichen Arbeitern,

5 Glasschleifereien und Polirwerke mit 8 Personen Direc⸗ tionspersonal, 2 männlichen und 4 weiblichen Arbeitern,

2 Fabriken feiner Steinwaaren mit 4 Personen Directions⸗ personal, 58 männlichen Arbeitern.

27 Chemikalien⸗, Bleiweiß, Zinkweiß und Farben⸗Fabriken mit 49 Personen Direckionspersonal, 287 männlichen und 16 weiblichen Arbeitern,

10 Zündwaarenfabriken mit 11 Personen Directionspersonal, 5I männlichen und 56 weiblichen Arbeitern,

7 Gasbereitungsanstalten mit 33 Personen Directionsper⸗ sonal, 871 männlichen Arbeitern,

2 Fabriken für Mineralöle und Paraffin mit 2 Personen Directionspersonal, 3 männlichen Arbeitern,

5 Mineralwasser⸗Fabriken mit 8 Personen Directionsper⸗ sonal, 701 männlichen und 30 weiblichen Arbeitern,

3 Wachslicht., und Waarenfabriken mit 4 Personen Direc⸗ tionspersonal, S männlichen und 19 weiblichen Arbeitern,

20 Stearinlicht⸗ und Seifenfabriken mit 28 Personen Diree⸗ ö 153 männlichen und 77 weiblichen Ar⸗ eitern,

6 Leimsiedereien mit 6 Personen Directionspersonal, 25 männlichen Arbeitern,

15 Knochenmühlen mit 17 Personen Directionspersonal, 68 männlichen und 21 weiblichen Arbeitern,

2 Pottasch⸗Siedereien mit 3 Personen Directionspersonal, 5 männlichen Arbeitern,

3 Zuckersiedereien mit 29 Personen Directionspersonal, 261 männlichen Arbeitern,

36 Bierbrauereien mit 52 Personen Directionspersonal, 482 männlichen und 2 weiblichen Arbeitern,

92 Brennerelen mit 108 Personen Directionspersonal, 216 männlichen und 33 weiblichen Arbeitern,

11 Essigfabriken mit 11 Personen Directionspersonal, 26 männ⸗ lichen Arbeitern, .

1Schaumweinfabrik mit 1 Person Directionspersonal, 4

. männlichen Arbeitern,

17 Chokolade. und Kaffecsurrogatfabriken mit 32 Personen Directionspersonal, 193 männlichen und 58 weiblichen Arbeitern,

1 Stärkefabrik mit 1 Person Directionspersonal und 4

männlichen Arbeitern

2 Jleischpökeleien mit 2 Person Directionspersonal, 6 männ lichen und 3 weiblichen Arbeitern,

3 Dampfmühlen mit 12 mannlichen Arbeitern,

N Tabak- und Cigarrenfabriken mit 140 Personen Direc⸗

tionspersonal, 1325 männli d 84 ips⸗ Arbeitern. männlichen und 840 weiblichen

4

11 Papier und Pappfabriten mit 2! Personen Directions

personal, 153 männlichen und 218 weiblichen Arbeitern, 16 Tapetenfabriten mit 28 Personal Directionspersonal, 279 männlichen und 123 weiblichen Arbeitern, 13 Steinpapp⸗ und Papiermaché⸗Fabriken mit 14 Personen Directionspersonal,

Arbeitern, . . 1œESpielkartenfabrik mit 1 Person Directionspersonal, 10

S9 männlichen und 13 weiblichen

männlichen Arbeitern, . L Landkartenfabrik mit 1 Person Directionspersonal, 3 männ⸗ lichen Arbeitern, . 12 Schriftgießereien mit 21 Personen Directionspersonal, 217 männlichen und 271 weiblichen Arbeitern, 79 Buch und Rotendruckereien mit 128 Personen Directions personal, 1475 männlichen und 172 weiblichen Arbeitern, 87 Fruckereien von Kupfer und Stahlstichen, Holzschnitten und lithographischen Anstalten mit 108 Personen Digee= tionspersonal, 741 männlichen und 123 weiblichen Ar⸗ beitern. 1Wasserwerk mit 3 Personen Directionspersonal, lichen Arbeitern. . Im Ganzen sind dies 1350 fabrikative Anlagen mit 2328 Personen als Direction spersonal, 37,3563 als Arbeiter, i568 als Webemeister und 3896 als deren Gehülfen beschäf⸗ tigte Personen. Vas bereits erwähnte Maaß der Anwendung von Dampf.

18 männ⸗

kraft für Fabrikationszwecke vertheilt sich folgendermaßen auf

die einzelnen Fabrikationszweige: I) Für Spinnerei, Weberi und Walkerei: 16 Dampfmaschinen mit 230 Pferdekraft. Y Für Maschinenfabriken: 78 Dampfmaschinen mit 1081 Pferde- kraft. 37 Für mietallische Fabriken aller Art: 38 Dampfmaschi⸗ nen mit 627 Pferdekraft. Für andere Fabrikationszweige. 194 Dampfmaschinen mit 89 Pferdekraft, Summa 326 Dampf⸗ maschinen mit N47 Pferdekraft,

Stellen wir zunächst die Gesammtzahlen der Anstalten, der beschäftigten Personen und der Dampfmaschinen in den Jahren 1845 und 1861 einander gegenüber, so ergiebt sich Tine erhebliche Steigerung der fabrikativen Thätigkeit Zwar ist die Zahl der Anstalten nur von 1125 bis auf 1360 gestie⸗ gen, aber an die Stelle der früheren kleinen Anstglten sind umfangreichere Anlagen getreten; dies zeigt der Umstand, daß sich die Gesammtzahl der beschäftigten Personen um mehr als die Hälfte, nämlich von 27,873 auf 45,259 vermehrt, und die Zahl der Dampfmaschinen von 113 mit 1265 Pferdekraft auf J'6 mit a7 Pferdekraft mehr als verdreifacht hat. Diesem allgemeinen Resultate entspricht auch die Entwickelung in den meisten der einzelnen Fabrikationszweige.

Das Fürstenthum Ostfriesland.

Unter den im Jahre 1866 dem preußischen Staate einver⸗ leibten Landestheilen befinden sich mehrere Gebiete, denen die Regierung der Hohenzollern nicht neu und ungewohnt ist, weil sie längere oder kürzere Zeit bereits früher demselben Staate angehörten. Eines derselben ist das Fürstenthum Ostfriesland.

lieber die Verhältnisse des letzteren entnehmen wir der kürzlich bei Securius in Leer erschienenen Schrift von Herrmann Meier . in Skizzen und Bildern« die folgenden Mit—

eilungen.

Das Fürstenthum bildet, zwischen Oldenburg, Holland und der Rordsee, unter 530 3“ bis 530 46 nördlicher Breite und 240 18/ bis 255 35 / 6stlicher Länge (von der Insel Ferro) gelegen, den nordwestlichsten Theil Deutschlands. Es hat mit dem Harlinger Lande einen Flächeninhalt von fast 545 Qua- dratmeilen, wovon auf das eigentliche Ostfriesland etwa * Q-M. auf das Harlinger Land etwa 66 Q. M. kommen.

Während das Land sich nach der Mitte hin bis etwa 50

Fuß Über dem Meeresspiegel erhebt, ist es an der Nordsee und

den Flüssen so niedrig, daß es nur durch gewaltige Deiche von 17 bis 22 Fuß göhẽ, 10 bis 14 Fuß Kronenbreite und 90 bis 110 Fuß Breite der gewaltigen Meeresfluth geschützt werden Ganzen etwa 36 Längen ⸗Meilen Deiche, welche einen jährlichen Aufwand von ca. 76000 Thalern zu ihrer ordnungsmäßigen Unterhaltung erfordern. Außerdem haben die Deichgenossen noch Arbeiten und Materiallieferungen nach Maßgabe der Genossenschafts ˖ Statute zu leisten.

Eine Folge der ausgedehnten Deichanlagen sind die mehr als 80 Schleusen (Sielen), welche zur Abführung des sich an⸗ sammelnden Wassers aus dem Binnenlande in die See oder die Flüsse bestimmt sind. Etwa 22000 Thlr. kostet allein deren regelmäßige Instandhaltung,

Der ostfriesische Boden besteht aus Marsch, Geest und Moor. Der erste ist vom Meere gebildet, und als Polder ihm abgewonnen. Er umgürtet wie ein grüner Saum die Ufer

Basis gegen den Andrang der oft

kann. Es enthält im

des Meeres und der Ströme, ungefähr drei Viertel des Landes. Dieser Boden umfaßt etwa 23 Gu. Meilen und ist von unge⸗ wöhnlicher Fruchtbarkeit. Die Oelfrüchte und das vielgesuchte friesische Rindvieh sind die Haupterzeu nisse des Marschlandes. Mehr im Innern findet sich die . aus Sand bestehend, weit weniger fruchtbar als die Marsch; sie nimmt eine Fläche von etwa 12 &⸗Ml. ein. An die Geest grenzt, theilweise tief in dieselbe hineingreifend, der Moorboden mit kaltem, sandigen Unter⸗ grunde, der als Hochmonr nur zur Torfgrabung dient. Ist bie Abgrabung vollendet, so wird die Fläche Leegmoor genannt. Die Kultur der Moore geschieht durch Abwässern mittelst Grabenziehung und Abbrennens der oberen Schicht, deren Asche alsdann zur Düngung beiträgt. Durch den Abbau und die Kultur der Moore enüstehen die Fehne. Das Moorgebiet ent- hält gegenwärtig noch etwa 12 Quadratmeilen an Hochmoor Und etwa 5 Quadratmeilen an Leegmoor über den vierten Theil des ganzen Landes. Dasselbe bildet indessen kein zusam⸗ menhängendes Ganze sondern besteht aus 19 Theilen, meist in der Mitte und im Süden des Landes gelegen. Die Kultur schreitet jedoch auch hier, wenn auch langsam, vorwärts.

Seit dem Jahre 1633 sind bis 1829 in den 4 Amts- Be. ö Aurich, Berum, Leer und Stickhausen überhaupt von 7,243 Diemat Fehn (1 Diemat 400 rheinischen Quadrat- Ruthen) 9563 Dienigt in Kultur gebracht, darauf sind 2779 Kolonicen mit 23517 Häusern und 14118 Einwohnern ent— standen. Davon kommen auf die Zeit von 1763 bis 1794, asso auf 21 Jahre preußischer Herrschaft von 7644 Diemat ehn 2961 Diemat in Kultur gesetzten Landes, worauf sich 67 Kolonieen mit 5271 Einwohnern befanden.

Während der 196 Jahre, in deren Verlauf Ansiedelungen auf den ostfriesischen Fehnen überhaupt stattgefunden haben, er⸗ giebt sich somit für die Dauer der preußischen Herrschaft (den H. Theil des ganzen Zeitraums) der dritte Theil aller Ansiede⸗ lungen. Im Jahre 165 erließ König Friedrich II. ein Urbar⸗ machungs Patent, kraft dessen die Moräste, deren Eigenthum Niemand nachweisen konnte, den Domainen angehören sollten, so jedoch, daß den angrenzenden Heerdbesitzern je 4 Moordiemat zugewiesen wurden. Demnächst wurden Versuche gemacht, im Moore Kolonicen anzulegen, und den Kolonisten erhebliche Pri⸗ vilegien verheißen. Diese hatten, soweit die Landeseinwohner sich der Kultur besieißigten, einen guten Erfolg, weniger von Seiten der fremden AÄnsiedler. Das Torfstechen und der Buch⸗ weizenbau sind, wie damals, noch heute die Hauptbeschäftigun⸗ gen der Ansiedler auf dem Moore.

An Forsten hat Ostfriesland 12881 hannoversche Morgen Domanialbesitz und 2662 hannoversche Morgen Gemeinde und Privatforsten, zusammen 15,543 hannoversche Morgen.

Das Land gehört dem ocegnischen Klima an, die Luft ist mithin oft dick und feucht, der Vegetation mehr als der mensch⸗ lichen Gesundheit förderlich. .

Der füdwestlichste Theil Ostfrieslands fällt in das Flußgebiet der Ems, von deren Lauf 13 Meilen auf dies Land kommen. Der Strom entspringt auf dem Teutoburger Walde unweit Paderborn, durchschneidet bei Rheine die daselbst abgelagerten Kreideformationen, nimmt bei Meppen die Hase, bei Leer die Leda auf und ergießt sich durch den Dollart in die Nordsee.

Der Dollart, eine Bucht der Nordsee, hat einen Flächen⸗ inhalt von 33 Quadratmeilen und ist durch Sturmfluth erst am Ende des 13. Jahrhunderts entstanden,

Fängs der Küste liegen die 6 ostfriesischen Inseln Borkum, Juist, Baltrum, Norderney, Langeroog und Spiekeroog, von Fßenen Borkum und Norderney als Seebäder weithin bekannt sind. Sämmtliche Inseln haben zusammen einen Flächeninhalt von' 17 Quadratmeilen. Sie dienen der hinterliegenden Küste als ein wesentlicher Schutz gegen weitere Verheerungen des Meeres. Ihr kontinentaler Charakter zeigt sich, abgesehen von ihrer mit der Küste parallelen Lage, auch darin, daß der zwischen ihnen und dem Festlande gelegene Strand (das Watt) während der Zeit der Ebbe fast an, vom Wasser entblößt wird.

Die , Ostfrieslands nach der Volkszählung vom J. Dezember 1861 193,607 Einwohner gehört mit geringen Ausnahmen dem friesischen Volksstamme an;. In dem süd⸗ lichen, an das Meppen'sche grenzenden Theile des Oberledinger⸗ landes ist sie mit Sachsen gemischt, in einigen Kolonieen des Amtes Aurich wohnen eingewanderte Franken und Thüringer. Die Zahl der Haushaltungen ist 43,179, und die der Wohnun⸗ gen 51,819. Bei dem Flaͤcheninhalte von 54 Quadratmeilen kommen sonach durchschnittlich auf die Quadratmeile 84 Woh⸗ nungen, 793 Haushaltungen und 3554 Einwohner. Von der Gesammtzahl der 193,607 Einwohner sind 94131 männlichen, 99, N76 weiblichen Geschlechts; dem religiösen Bekenntnisse nach gehören 132,691 der lutherischen in 88 Gemeinden) und 52, 853 der reformirten Konfession (in 756 Gemeinden) an; 4425 be= kennen sich zum Katholizismus und 1141 zu einem anderen christlichen Glauben, M97 sind Juden.

5

Ostfriesland hat 5 Städte (Aurich mit 4608 Einwohnern, Eniden mit 12053 E,; Esens mit 2361 E.; Leer mit 8825 E. und Norden mit 6118 E); 13 Flecken und 345 Landgemeinden, letztere von durchschnittlich je 470 Einwohnern. Das, Land wird politisch in 8 Amtsbezirke eingetheilt, mit dem Sitze der Behörden in Aurich, Berum, Emden, Esens, Leer, Stickhausen, Weener und Wittmund. Diese Bezirke haben einen Flächen⸗ raum von 115547 (Aurich) bis 3.95 Meilen (Leer), mit resp. 30,5390 (Äurich) bis 12.234 (Esens) Amtseingesessenen.

4. Eigenthum von Einwohnern Osifrieslands befanden sich im Monat Dezember 1866 A8 Watt⸗ und Küstenfahr⸗ zeuge, sowie lim Jahre 1865) 5523 Seeschiffe, letztere von zusam men 39 817 Last Tragfähigkeit und mit einer Besatzung von 3647 Mann.

Für den Volks. Unterricht im Lande ist durch 326 pro- testantische und 11 katholische, sowie 9 jüdische Schulen ge— sorgt. Außerdem existiren 1 Schullehrerseminar in Aurich, 1 Taubstummen Lehranstalt in Emden und an gewerblichen M 3 Navigationsschulen: in Emden, Leer und

immel. Endlich bestehen an höheren Lehr ⸗Anstalten 2 Gymnasien: in Aurich und Emden, 2 Progymnasien: in Leer und Norden, sowie überdies noch 2 lateinische Schulen: in Esens und Wittmund.

Das landwirthschaftliche Museum in Berlin. (S. Nr. 92 d. Bl.)

II.

Den von der Kommission für die Gründung des Museums aufgestellten Plan zur vollen Ausführung zu bringen, wird noch Jahre erfordern. Es gehört dazu eine wissenschaft⸗ liche Ordnung, ein wissenschaftliches Ineinäandergreifen der Aus⸗ steilungs⸗Gegenstände. Bis jetzt hat man sich und dies mit Recht damit begnügt; überhaupt Gegenstände zu erwerben, welche sich für die Bufnahme in das Museum eignen. Auch hat man davon abgesehen, erst entsprechende Räume zu schaffen, wo das Museum einen würdigen Platz fände.

Die Ausstellung zu Paris bot eine günstige Gelegenheit dar, Erwerbungen für das zu gründende Museum zu machen, und es wurde beschlossen, dieselbe nicht ungenutzt vorübergehen zu lassen. Der Minister für die landwirthschaftlichen Ange⸗ legenheiten befand sich jedoch nicht in der Lage, ausreichende Mittel für den Ankauf von Museuins-⸗-Gegenständen darzubieten, Da wurde Hülfe durch die Munificenz St. Majestät des Königs geschaffen, durch welche eine Summe von 506000 Thalern fur die Gründung des Museums disponibel gestellt wurde.

Der Minister entsendete, um Gegenstände, welche sich für das Museum eignen würden, auf der Welt⸗Ausstellung in Paris zu erwerben, in der Person des Geheimen Regierungs⸗ Rathes v. Salviati einen Kommissarius dorthin. Diesem ge⸗ lang es mit Zuziehung verschiedener Sachverständigen nicht nur mit der bereit gestellten Summe bedeutende Erwerbungen zu machen, sondern er empfing auch eine große Zahl werthvoller Geschente für das Museum. Derselbe konnte bei den Erwerbungen und Zuwendungen nur im Allge⸗ meinen den für das Museum aufgestellten Plan im Auge behalten, es war aber nicht zu vermeiden, daß die für das Museum zusammen gebrachte Sammlung immer noch zum großen Theil den Charakter des Nebeneinanderstehens der Acqui⸗ sitionen trägt und noch. auf ein Ineinandergreifen in vielen Fällen und in vielen Fächern verzichten muß, wobei auch eine Abhülfe durch die Ankäufe nicht geschafft werden konnte, welche in der Provinz Hannover von landwirthschaftlichen Maschinen aus Prxovinzial⸗Fonds gemacht wurden.

Richtsdestoweniger wird aus den ersten gemachten An- fängen sich ein wissenschaftliches Ganzes durch weitere Erwer⸗ bungen heranbilden lassen, zumal wenn erst Zeit und Muße gekommen sein werden, die kleinen oder größeren Lücken, welche zwischen den einzelnen Erwerbungen sich kund geben, durch Ergänzungen auszufüllen und nach und nach die gesamm⸗ ten Gegenstände in eine systematische und wissenschaftliche Ord⸗ nung zu bringen. . ö ö

Da von der Erwerbung eines eigenen Gebäudes für das Museum abgesehen werden mußte, so wurden vorläufig Räume eines Privathauses Potsdamerstraße 24 und Schöneberger Ufer g53 gemiethet, welche sich durch ihr helles Licht für die Aufstellung des Museums als geeignet erweisen. .

Die unteren Räume des Muscums sind schon vollständig

eordnet. Zunächst betritt man ein Zimmer, welches die Holz⸗ ammlungen aufgenommen hat. Diese sind größtentheils in Paris erworben. Es war nicht möglich, sie mit einander zu derschmelzen. Sie mußten in ihrer Abgeschlossenheit neben ein. ander aufgestellt werden. Es ist von ihnen besonders eine durch Kauf erworbene Sammlung kanadischer Hölzer zu nennen,