1868 / 115 p. 14 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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2 t Säulen, Gesimsen und HSalerien von getriebenem Zink⸗ 5 an fertigt . dergleichen Fabrikate namentlich auch land abgesetzt. ae. . Ku erl. cen. Zabritgtion wurde von Jahr zu Jahr Neues geliefert und. mit den hesten franzöͤsischen Fabrikaten An? erfolgreiche Mitbewerbung begonnen. Gegenstände der verschiedenfien Art gingen aus den Berliner Fabriken in roßer? Zuhl hervor. Schon im Jahre 1854 waren fe unge weise allein bei der Anfertigüng der kleinen Leder— waaren 2000 Personen beschäftigt und die von ihnen gefertigten Waaren hatten einen Werth von zwei Millionen Thalern. In Täschnerwaaren hatte ein einzelner Fabrikant einen Umsatz von 606000 Thalern; der Absatz an Holzwaagren brachte 160, 000 Thaler, und in der Fabrikation von Goldleisten und Rah⸗ men waren gegen 360 Personen thätig, welche für 600,000 Thaler Waare lieferten, Für die Herstellung von Stahlfedern war seit 1860 eine Fabrik mit einem bedeutenden Walzwerk entstanden, welche wöchentlich 20 Centner englischen Stahlblechs zu Federn und 7 Lentner einheimischen Blechs zu Jeder⸗ haltern verarbeitet. Eine erneute Thätigkeit begann für diesen Industriezweig mit dem Auftreten der Photographie, nament- ich durch die Nachfrage nach Rahmen und Albums. Auch zu den Einrichtungen für Gas, Petroleum und andere Teuchtstoffe wurden umfangreiche Lieferungen gemacht. Für die Herstellung von Lampen sind neuerdings mehrere große Fabriken entstanden. Der Absatz aller dieser Gegenstände er⸗ reckt sich jetzt über ganz Deutschland, sowie nach England, Frankreich, Rußland und Amerika, für die Institute von Photographie Artikeln bis in die Levante und nach Ost⸗ und West⸗ Indien. In Gummi und Guttapercha findet jetzt in Berlin eine ausgedehnte Fabrikation für technische Zwecke, na⸗ mentlich für die Maschinenfabrikation statt, da alle andern bis⸗ her versuchten Dichtungsmittel jenen Stoffen nachstehen. Außer⸗ ordentlich ist in den ietzten fünf Jahren die Verwendung von Gummi Elastieum, deis Berlin aus Ost⸗ und West⸗Indien, Süd ⸗Amerika und Afrika erhält, gestiegen, nämlich gegen früher cöwa auf das Zehnfache. Berlin gilt in diesem Zweige für ven, . erner i Herstellung von künstlichen Blumen und Putzfedern Erwähnung zu thun. Durch Anwendung von Dampf— kraft und hydraulischen Pressen ist jetzt in der Stroh⸗ hut Fabien ion eine Massen⸗Production und zugleich cine Erzeugung so vorzüglicher Waare ermöglicht worden, daß die Berliner Fabrikate mit allen ausländischen wetteifern und in dem ganzen Gebiete des Zollvereins, nach Holland, Rußland und Amerika, zum Theil sogar nach Italien und Frankreich Absatz finden. Das Rohmaterial wird meist von auswärts bezogen und dann in Berlin gebleicht, appretirt und genäht. Für die Herstellung künstlicher Blumen giebt es mehrere große Fabriken. Der Absatz ihrer Fabrikate erstreckt sich ebenfalls bis Amerika, und man veranschlagt den jährlichen Umsatz auf eine halbe Million Thaler. Ungefähr dieselbe Höhe erreicht der m— 7 in Putzfedern, welche hauptsächlich nach Rußland Absatz inden. Die rohen Federn werden zum größten Theile aus Afrika und Indien bezogen und dann in Berlin verarbeitet; im Jahre 1852 bestanden für diese Fabrikation 25 Anstalten mit ungefähr 300 Arbeiterinnen.

Die Gerberei ist in neuester Zeit wegen Mangels von Eichenschälwaldungen in der Nähe Berlins zurückgegangen. Rur für die Saffianfabrikation bleibt sie immer noch von ziem⸗ sicher Bedeutung; es werden jährlich gegen 709 900 Schaf⸗ und Ziegenfelle gegerbt, appretirt und gefärbt. Die Glacs ⸗Leder—⸗ Fabrikation ist in Folge großer Aufträge für Amerika, wo das

erliner Fabrikat die Konkurrenz des französischen gut besteht, steis im Zunehmen begriffen,

Ein Umfangreicher fabrikmäßiger Betrieb hat sich mit dem Beginne dieser Periode in der Herstellung von Möbeln ent wickelt. Tie Berliner Fabrikate zeichnen sich in Form und Güte aus. Bei den werthvolleren Stücken wird viel schlesischer Marmor, sowie Bronce und Bildhauerarbeit verwendet. Die Berliner Möbel finden ihren Absatz hauptsächlich nach dem , Europas, der Türkei, den Donaufürstenthümern und

gypten.

Sägemüblen und Fournierschneidereien gab es 19 mit 301 beschäftigten Personen.

In der Fabrikation mineralischer Waaren ist gegen frühcr ebenfalls ein Fortschritt zu konstatiren. Obgleich in Folge der Steigerung der Preise aller Brennmiateriglien, namentlich des Holzes, nur bei Anwendung der Steinkohle zur Feuerung diese Fabrikation jetzt mit Vortheil betrieben wird und sie sich daher im Allgemelnen mehr und mehr in die Kohlenbezirke ge. zogen bat, so ist sie doch in Berlin ein hervorragender Theil der fabrikativen Thätigkeit geblieben,

Eine erhebliche Üusdchnung hatte die Fabrikation

der Strohhut Fabrikation und der

chemischer Produkte in Folge der steigenden Verwendung von Chemikalien in vielen Industriezweigen erhalten. Die Hauptthätigkeit der chemischen Fabriken bildet noch immer Fie Bereitung der Lacke, Firnisse und Farben. Auf der großen Londoner Ausstellung hatten die Berliner Farben hinter den englischen und französischen an Schönheit und Güte be. deutend zurückgestanden, und es wurden in jener Zeit noch viel fremde Farben eingeführt. Gegenwärtig wetteifern jedoch die Berliner Fabrikate mit allen ausländischen, sowohl in den Maler- und Waschfarben, als in den zur Färberei von Zeugen bestimmten. Es werden ö Farben im Werthe von 3 Million Thaler hergestellt. och mehr würde sich diese Fabrication durch größeren Absat in das Ausland heben, wenn nicht die englische und die franzoͤsische Patent⸗Gesetzgebung die Einfuhr derjenigen Erzeugnisse verböte, deren Herstellung, wie die der Anilinfarben, dort Privilegirt ist. . ö Ferner haben die Fortschritte in der Photographie eine aus. gedehnte Fabrikatign von Chemikalien aus organischen und ünorganischen Stoffen hervorgerufen. Diese Produkte, nament⸗ lich die präparirten Papiere, erlangten schnell einen Ruf, verdrängten die hierin zuerst sehr bedeutende Konkurrenz aus- ländischer, besonders englischer Fabrikate, und erzielten bald einen bedeutenden Absatz in das Ausland, vorzugsweise nach Nord ; Amerika. n, , , ., Als Fabrikationsort für künstliche Mineralwasser hat Ber⸗ lin den ersten Plaß im Staate eingenonumen. Im Jahre 1861 gab es in Preußen für Herstellung von Mineralwasser 30 Fa⸗ briken mit ca. 200 Arbeitern, von denen sich fünf mit 109 be⸗ schäftigten Personen in Berlin befanden. Seitdem haben diese Zahlen zugenommen. Besonders werden große Quantitäten Don Soda und Selterswasser fabrizirt und weithin versandt. Stearinlicht⸗ und Seifen-Fabriken weist die Tabelle 20 mit 2658, und Wachslicht⸗ und Wachswagren⸗Fabriken 3 mit 22 be. schäftigten Personen nach. Seit 1861 hat aber die Fabrikation der Wachs-, Stearin und Talg Lichte mit der steigenden Ver—⸗ wendung flüchtiger Oele gr Beleuchtung akgenommen, Im Jahre 1854 wurden in Berlin noch 100900 Eentner Oel derbräucht, und zwar 8h 000 Etr, raffinirtes Oel zur Beleuch⸗ tung und 150090 Etr. für Zwecke der Maschinen,, Tuch⸗ und Saffian⸗Fabrieation. Seit 1858 begann die Anwendung von Solaröl und Photogen, seit 1862 diejenige von Petroleum zu⸗ zunehmen. 1862 betrug das an Petroleum verbrauchte Zuantum erst 1300 Etr. Im Jahre 1865 dagegen wurden ver⸗ praucht 3000 Ctr. Solaröl, 200 Ctr. Phoiogen und 35.000 Ctr. Petroleum. . . . Im Jahre 1865 wurden noch 3500 Ctr. Talglichte fabrizirt, hiervoön aber nur einige hundert Centner in Berlin selbst kon⸗ sumirt. Die Stearinlichtfabritation war bis auf 6000 Ctr. heruntergegangen und Berlin bezog für seinen Konsum noch ein gleiches Quantum von auswärts. Gas! bestanden 1861 schon sieben mit 904 beschäftigten Personen. Pottasch-Siederecien führt die Tabelle 2 mit 8 Arbeitern auf. In größerer Ausdehnung wurde dieser Industriezweig seit dem Jahre 1863 betrieben, da die Lager von Kalisalzen in Staßfurt hierzu gutes Rohmaterial lieferten. Die jrüher bedeutende Einfuhr von Pottasche aus dem Auslande beginnt

schon nachzulassen. .

Die in Schlesien schon im Anfange der dreißiger Jahre er— folgreich zur Anwendung gebrachte Du l blieb in der Provinz Brandenburg unbekannt, bis 1858 in Berlin die erste Dampf ⸗Knochenmehl-⸗ Fabrik entstand. Die Verfuche mit dem Fabrikate derselben sielen günstig aus und die Wichtigkeit dieser Düngungsart für Hebung der Landes kul. tur wurde! bald in weiteren Kreisen anerkannt, ir Jabril lieferte an Gutsbesitzer in der Mark im Jahre 1859: 2451 und 1864 schon 14.691 Etr. Knochenmebl, troßdem inzwischen in der Provinz mehrere neue derartige Fabriken entstanden waren. An Knochen verarbeitete die Fabrik im

a 48 Sgr. und 1865: 365613 Etr. à 51 Sgr. Von letzterem

Quantum wurden 27.000 Etr. Knochen mehl dargestellt und mit

J Thlr. pro Ctr. verkauft. Nicht zu verwechseln mit dieser

Fabrik sind die Knochenkohlenfabriken, deren es jetzt eine ziem⸗ lich beträchtliche Anzahl in Berlin giebt, Der Gesammt⸗ bedarf derselben an Knochen beläuft sich jährlich auf ungefäht 200,000 Centner im Werthe von 350 060 Thlr.; Berlin selbst liefert von diesen Knochen ca. 60,000 Centner.

Fur die Leimsiederei war durch die Menge von Abgängen

der Lohgerberei und der Saffianfabrieation stets ein bedeuten des und gutes Rohmaterial vorhanden. In der Tabelle sind 6 Leimsiedereien mit 31 beschäftigten Personen verzeichnet.

Die fabritative Thätigkeit zur Erzeugung von Konsum tibilien hat in der neuesten Zeit in der Tabak⸗ und Cigarren⸗ Manufaktur merkliche Fortschritte gemacht, Schon im Jahre 1861 zählte man O7 Tabak- uͤnd Cigarrenfabriken mit 23066 beschäͤftigten Personen. In den ießbzten Jahren

Gasbereitungsanstalten

ngung mil Knöchenmehl

Jahre i8s8: 8380 Ctr.

hat diese Fabrication noch mehr zugenommen. Tabakshand⸗ lungen gab es in Berlin im Jahre 1865 sechshundert. Immer weitere Rückschritte hat in neuerer Zeit die Zucker⸗ fabrik ation gemacht. Im Jahre 1861 beständen nur noch 2 Runkelrübenzuckerfabrilen uñd eine Zucker Raffinerie, die Schicklersche, welche zusammen 290 Personen beschäftigten. Seit dem Jahre 1855 wurde auch die Herstellung von Bonbons in einer Anstalt fabrikmäßig betrieben. . Die Bierbrauerei wird in Berlin jetzt, eben so wie auch schon früher, in bedeutendem Umfange ausgeführt. Es ab 1861 36 Brauereien mit 572 beschäftigken Personen. Im ahre 1894 stieg die Zahl der Brauereien auf 41, von denen 37 in einem Jahre zusanmen 262A 737 Ctr. Malz ver⸗ brauchten. Unter diesen Brauereien . sich mehrere große durch Actien Unternehmen begründete Anstalten. Die eine der⸗ selben, die Berliner Actien-Brauerei, liefert jährlich ungefähr 52,000 Tonnen Lagerbier. Branntwein-Brennereien führt die Tabelle 2 mit

357 beschäftigten Personen auf. Es sind dies fast sämmtlich

Sprit Fabriken, welche täglich gegen 100, 000 Quart rectifiziren. Der Absatz derselben erstreckt sich hauptsächlich nach Italten, Spanien, Portugal und England. Die Branntweinbrennerei selbst wird fast garnicht betrieben, jedoch ist Berlin Hauptnieder⸗ lage für den Verkehr von Spiritus in das Ausland.

die Tabelle 11 mit 37

Holzessig. und Essig⸗Fabriken weist beschaͤftigten Personen nach.

Die Tabelle führt ferner auf: 17 Fabriken zur Bereitung von Chokolade und Kaffee ⸗Surrogaten mit 283, zwei Fieischpöteleien mit 11 und eine Stärkefabrik mit 5 beschäftigten Personen, sowie 8 Dampfmahlmühlen mit 127 Arbeitern.

Im Jahre 1855 entstanden die beiden ersten Brod bäcke⸗ reien mu Anwendung von Dampflraft. Seit dem Jahre 1865 ist eine Dampfbäckerei auf Actien, die Berliner Genossenschafts⸗ Bäckerci., in Betrieb gesetzt worden, welche wöchenilich über 3000 Brode liefert und in der das Brod bei seiner ganzen Zu⸗ bereitung mit Menschenhänden gar nicht in Berührung gelangt.

Die Entwickelung in der Fabritation des Papiers und der Erzeugnisse aus demselben, sowie die Thätigkeit in den Anst alten für den literarischen Verkehr läßt einen Forischritt gegen die früheren Perioden nicht verkennen. Papier⸗ und Papp-Fabriken weist die Tabelle 11 mit 392 beschäftigten Personen nach. Alle Sorten des feinen Luxzuspapiers werden fast von den Berliner Papierfabriken, die jetzt sämmtlich mit Anwendung von Dampfkraft arbeiten, in derselben Güte, wie die ausländischen hergestellt.

Von den Erzeugnissen aus Papier finden die Cartonnage-⸗ Arbeiten und die für Zwecke der Photographie zubereiteten Papiere den besten Absatz. Einen aroßen Umfang hat die Fabrikation der Stein und Dach-Pappe erreicht. Von den im

Jahre 1861 im Staate vorhandenen 31 Steinpappe und Papier⸗

mache Fabriken mit ungefähr 200 Arbeitern, befanden sich drei⸗ zehn mit 116 beschäftigten Personen in Berlin.

Sehr bedeutend ist neuerdings die Papiertapeten Fabrikation vorgeschritten. Die Tabelle weist 10 Fabriken mit 430 beschäf⸗ tigten Personen nach. Im ganzen Staate gab es 58 derartige Fabriken mit 1400 Arbeitern.

Außer den vorerwähnten Fabriken weist die Tabelle nech eine Spieltartenfabrit mit 1 und eine Landkartenfabrit mit 4 be⸗ schäftigten Personen nach.

Bie Zunahme in den verschiedenen Arten der Anstalten für den lüerarischen Verkehr erhellt aus den bezüglichen Zahlen⸗ angaben der Tabelle, auf welche wir hier verweisen. Nähere Nachrichten stehen uns nur hinsichtlich der v. Decker'schen An⸗ stalt zu Gebote. Diese besißt jetzt in ihrer Druckerei eirea 6000 Centner Schriften und Stereosypplatten, 2 Dampfmaschinen, 18 verschiedene Druckmaschinen, 19 Handpressen, 4 hydraulische und 1 Walzen⸗Glättpresse. In der Schriftgießerei der Anstalt sind 30, 66 Stahlstempel und 5M 95 Kupfermatrizen vorhanden; Stereotypgießerei und Galvanoplastit sind damit verbunden.

Von den litbographischen Anstalten liefert jetzt eine solche kontraktlich für Nurd Amerika wöchentlich eine halbe Million von Halskragen und Manschetten aus Papier. Auch Damen⸗ spitzenkragen werden auf diese Weise hergestellt.

Die Banken im Norddeutschen Bunde. 1

Von C. Roepell, Rechtsanwalt und Mitglied des Hauses der Abgeordneten für Danzig, ist fürzlich eine ta bellarische Dar · steilung über die Bewegung der deutschen Banken in den Jab ren 15664 1866 Berlin, J. A. Herbig) veröffentlicht worden, mrelche als Fortsetzung der von demselben Äutor verfaßten Schrift: -Die Bewegung der neuen Preufischen Zettelbanken in den Jahren 1857 18634, dienen soll und bemerkenswerthe Daten über diese

, , Unternehmungen enthält. Da der größte Theil der in

Deutschland bestehenden Banken jetzt im Gebiete des Norddeutschen Bundes

siegt, und zu den verfassungsmäßigen Aufgaben des letzteren auch die Gesetzgebung üher das Bantwesen gehört, so geben wir aus 6 gedachten Schrift die folgenden Mittheilungen über die Bewegung der Norddeutschen Banken.

Zettelbanken. Zu Ende des Jahres 1866 bestanden im Norddeutschen Bunde 2B Zettelbanken, nämlich: die vr Bank

zu Berlin, die Privatbanken zu Berlin, Breslau, Danzig, Cöln,

Königsberg, Magdeburg, Posen Stettin, Görli Bautzen, Braun⸗ schweig, Bremen, Bückeburg, Dessau, Frankfurt 3 2 Gotha, Hannover, Honiburg, Leipzig, Lübeck, Meiningen, Rostock, Sonders. hausen, Weimar, die Landesbank zu Wiesbaden und die Saͤchsische Bank zu Dres den. Das eingezahlte Stammkapital derselben be⸗ lief sich ult. 1866 auf 79 453,594 Thlr. wovon 26 96,009 Thlr. oder fast 34 Prozent auf die ersigengnnten 19 Banken in den älteren preu— ßischen Provinzen (16 897,090 Thlr. auf die Preußische Bank) treffen; der angesammelte Reservefonds wird zu 8, 300, 000 Thlr. angegeben, darunter 5,768,709 Thaler bei den 16 preußischen Banken. Der Gesamm tum sa tz mit Ausschluß der Notenrealisation betrug 1864 4232 Mill, 1865: 41826 Mill., 1866: 5260 Mill. Thlr., ist also von ult. 1864 bis ult. 1866 um 24 Prozent gestiegen. Den bedeutendsten Umat weist die Preußische Bank nach 1864: 1970 Mill, 1865: 233 Mill 1866: 2304 Mill. Thlr.; die Zunahme stellt sich bei dieser in den genannten 3 Jahren aber nur auf 17 Prozent, ihr Gesammt⸗ umsatz verhält sich zu dem der übrigen deutschen Banken wie 435. Der Betriebsfonds aller Banken betrug ult. 1866: 114,435,336 Thaler, wovon 53.602.601 Thlr. auf die 10 in Preußen bestehenden Banken, und darunter 39 175.055 Thlr. auf die Preußische Bank treffen.

In Berlin hat der Zettelbanken ⸗Umsatz nach 3jährigem Durch⸗ schnitt bei der Hauptbank, abgesehen von den Filialen, 612 Mill., beim Kassen ˖ Verein 803 Mill., überhaupt also 1415 Mill. Thlr. betragen. Bei den übrigen preußischen und im Norddeutschen Bundesgebiete be⸗ legenen Zettel banken ist der Gesammtumsatz 3358 Mill. Thlr. gewesen. Es verhalt sich also die Berliner Zettelbank⸗Bewegung zu der in den übrigen Städten des Norddeutschen Bundesgebiets wie 3: 7. Wäh⸗ rend der Berliner Umsat von Ende 1864 bis Ende (1366 um 71 pet. gestiegen ist, hat die Zunahme desselben an den übrigen Bankplätzen nur 8 pCt. betragen. Im Durchschnitt ist umgesetzt worden:

das Stammkapital der Betriebsfonds

bei den Banken des Norddeutschen

Bundes 66mal 44mal

der Preußischen Bank 59 *

Berliner Privatbank 955 *

den altpreußischen Banken 70

Die Gesa mmt-⸗Activa stellen sich nach Zjährigem Durchschnitt sür sämmitliche Banken des Norddeutschen Bundes auf 322 Millionen Thlr. oder 13su0 Tblr pro Kopf der Bevölkerung, für die Preußische Bank allein auf 2086 Mill. Thir. für die übrigen altpreußischen Banken auf 253 Mill. Thlr., überhaupt also für Alipreußen auf 10. Thlr. pro Kopf. Von Ende 1864 zu 1865 ergab sich bei allen Banken zu . eine Zunahme der Activa um 57 Mill. Thlr, bei der Preu⸗

ischen Bank gllein von 48 Mill. Thlr., wogegen sich von Ende 1865 zu 1866 ein. Minus herausstellte, das bei allen Banken zusammen 36 Mill, bei der Preußischen Bank allein fast 33. Mill. Thlr, betragen hat. Die Gesammt-⸗Activa bestanden in; Metallbeständen 87 *.. Wiill. Thaler oder 27 Proz. (die Preußische Bank 659 Mill., die übrigen Banken in Altpreußen Mill. Thlr.), Wechselbeständen 136 Mill. Thlr. oder 42 Prog, (die Preußische Bank 786i Mill., die übrigen Banken in Altpreußen 15 Mill.), Lombardbeständen 3335 Mill. Thlr. oder 10 Proz. ) die Preußische Bank 17*/. Mill, die übrigen Banken in Alipreußen 44 Mill.), Effettenbeständen und andere Activen 63 Mill. Thaler oder 20 Proz. FHie Preußische Bank 145 Mill,, die übrigen Danken in Altpreußen 2. Mill. L. Außerdem Hefanden sich unter den selben noch etwa über 4 Mill. Thlr. oder 1 Prozent in Kassenanwei⸗ sungen und fremden Noten.

Die Gesammt⸗Pas siva aller Banken im Norddeutschen Ge— biete werden nach 3jährigem Durchschnitt zu 236 Mill. Thlr. oder 8 Thlr. pro Kopf der Bevölkerung angegeben; von diesem Betrage sind für die Preußische Bank 1455, Mill. Thlr. für die übrigen alt⸗ preußischen Zettelbanken 13) / Mill. Thlr. in Ansatz gebracht, so daß also in Altpreußen 85 Thlr. auf den Kopf der Bevölkerung treffen. Von Ende 1864 zu 1865 ergiebt sich ein Plus der Passiva, welches bei allen Banken zusammen ea. 18 Mill., bei der Preußischen Bank allcin etwas über 14 Mill. Thlr. betragen hat. Dagegen hat sich von Ende 1865 zu 1869 ein Minus bei allen Banken zusammen von ca. 13 Mill. Thlr. bei der Preußischen Bank allein von 7s7 59000 Thlr. ergeben. Als Passiva kommen in Ansaß: Noten im Umlauf 173 Hill. Thlr. oder 74 Prozent ffür die Preuß. Bank 1217, Mill., für die übrigen Banken in Altpreußen 7 Mill. u Ende 1866 belief sich der Rotenumlauf bei allen Norddeutschen Bundes ⸗Banken auf j762, Mill. Thlr, worunter 771, Mill. Thlr. ohne Metalldeckun waren; bei der Preußischen Bank allein betrug derselbe 1252/. Mill. Thlr, davon 5s. Mill. obne Metalldeckung. Unter den Depositen waren ferner 357). Mill. Thlr. oder 15 Prozent Depositen . die Preuß. Bank 20 Mill, für die übrigen Banken in Altpreußen 35, Reillionenz, und 26 Mill. Thlr. eder 11 Prozent verschiedene Gut⸗ agben inel. Giroverkehr (für die Preuß. Bank 370 Mill., für die übrigen Banken in Altpreußen 38 Mill). 4 .

Der durchschnittlich Rotenümlauf bei sämmtlichen Settelban ˖

ken des Norddeuischen Buͤndes ist für 166 annähernd auf 173 Mill. Thaler anzunchmen, bei der Preußfischen Bank hat er nach amtlichen Fiusmweisen 1234, Mill. Thaler betragen. An Zahlungen aus dem Wechsel! und Uonsdardverktehr sind im Jahre 1866 bei sämmtlichen Rorddeutschen Banten 206, Mill., bei der Preußischen Bank allein