1868 / 116 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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1338 Mill. Thaler oder durchschnittlich an jedem der 300 Geschäfts⸗ tage des Jahres resp. 6 und 43 Mill. Thaler cin egen gen f. daß also m Wege der Zahlung eigener Forderungen der ganze Notenumlauf bei den norddeutschen Banken innerhalb 29, bei der preußischen Bank innerhalb 27 Tagen in ihre Kasse zurückkehren konnte. Der Gesammt umfaß im Ein und Ausgang betrug in 1866 abo“, Mill. Thaler, ißt alfo im Eingange allein mit 2630 Mill. Thlr., oder pro Tag mit 85, Mill. zu berechnen; es konnte also täglich ao des Betrages des Rotenumlaufs, welcher zu mehr als 3 stets in Metall- Deckung vorhanden war, durch die Kassen der Zettelbanken des Norddeutschen Bundes kursiren und E, des Betrages des Notenumlaufs durch die 2 . n . Bank, welche außerdem e. 553 Prozent Metall reserve besaß.

Was das Wechselgeschäft der Banken betrifft, so belief sich die Gesammt / Umsatsumme im Einkauf und Eingang ohne Gewinn auf circa 1925 Mill. Thaler, von welchen 1261 Mill. auf die preuß. Bank und fast 174 Mill. auf die übrigen Banken in Altpreußen treffen. Von 1864 zu 1865 zeigt sich eine Zunahme des Wechselverkehrs um 8 pCt., meg en derselbe von 1865 zu 1866 um 2 pCt. zurückgegangen ist. Der Gesammt-⸗-Umsatz im Wechselverkehr betrug von dem Ge

sammt Umsatze des Bankgeschäfts 1864 43 pCt., 1865 4093 pCt., 1866.

37 pCt. 9m Norddeutschen Bunde kommen von dem Wechselumsatze in 1866 74 Thlr., in Altpreußen 75 Thlr. auf den Kopf der Bevölke⸗ rung., Die Stückzahl der Wechsel und der Durchschnittssatz der Appoints hat nicht von allen Banken angegeben werden können; soweit Nachrichten vorliegen, hat bei 17 Norddeutschen Banken die Zahl der neuangekauften Wechsel im Durchschnitt von 1864 66 1267, 147 Stück, bei J altpreußischen Zettelbanken 1043, 762 Stück be⸗ tragen. Danach beziffert sich der Durchschnittsgeldbetrag pro Stück bei den Norddeutschen Banken auf 661 Thlr., bei den 7 altpreußischen Banken auf 623 Thlr., bei der Preußischen Bank auf 603 Thlr., bei den 6 altpreußischen Privatbanken auf 838 Thlr. Der geringe Durch⸗ , , welchen die Preußische Bank im Vergleich mit anderen

anken zeigt, beweist, daß dieselbe hauptsächlich dem Kleinverkehr dient. Bei der Bank zu Frankfurt a. M., welche hauptsächlich den inter—⸗ nationalen e af lu fn fördert, belief sich der Durchschnittsgeldbetrag auf 1205 Thlr., bei der zu Rostock auf 833 Thlr., bei der zu Dessau auf 730 Thlr. bei der zu Meiningen auf 704 Thlr. bei der zu Han⸗ nover auf 622 Thlr. pro Stück; für die Bank in Dresden werden in 18366 929 Thlr. pro Stück nachgewiesen.

Die Wohnhäuser des niedersächsischen Volks— . stamm es.

Unter den deutschen Stämmen sind es namentlich die Ge⸗ g., und Küstenbewohner, welche ihren nationalen Sitten und Gebräuchen treu geblieben, weil die von der Natur selbst ge⸗ zogenen Grenzscheiden sie von der allgemeinen und unmittel- baren Berührung mit fremden Sitten abhielten. Insonder⸗ heit zeichnet sich unter den Küstenbewohnern der niedersächsische Volksstamm durch , . an anererbten Lebensgewohn⸗

eiten aus, wie wir sie fast unverändert seit Jahrhunderten auf

em platten Lande dort antreffen. Noch heute kehrt bei den Niedersachsen dieselbe Bauart und Benutzung der Wohnräume wieder, wie schon die alten Autoren sie uns vorführen.

Die Wände eines solches Hauses alter, echt niedersächsischer Bauart bestehen aus Fachwerk. In die von den Balken ge— bildeten Fächer sind wie ein n a in der Zeitschrift »Die Natur« mittheilt sogengnnte Glechtstöcke eingesetzt, und die Fächer dann mit Fachstöckern ausgeflochten, dies hölzerne Flechtwerk ist endlich von innen und außen mit Strohlehm überzogen und dann getüncht. Das hohe, verhältnißmäßig große Dach besteht immer aus Rohr oder Stroh und bedeckt in der Regel als ein kleiner Walm auch den oberen Theil der beiden Giebel. Das ganze Haus ef in zwei Theile, von denen der vordere größere der Wirthschaft gewidmet ist und häusig das ⸗Deelende⸗ oder »Niernm hus« heißt, der hintere die Wohnräume enthält und das »Oberende, oder »Ovethus« genannt wird. Tritt man durch die große Doppelthür ein, so gelangt man zuerst auf die große Tenne oder Diele von gestampftem Lehm. Rechts und links blicken die Köpfe der in Reihen stehenden Kühe und Pferde aus den Ställen. Im Hintergrunde erblickt man die Brandmauer und unmittelbar vor derselben den niedrigen Heerd, daneben den Stuhl der Hausfrau. Ueber dem Heerd befindet er ein von Brettern zusammengeschlagener Rauchfang, aber ein eigentlicher Schornstein. Durch diesen Rauchfang oder die sogenannte Oste tritt der Rauch unter den Hausboden, von wo er, nachdem er die Räucherung der Schinken und Speckseiten, wohl auch die Trocknung des dort lagernden Korns besorgt hat, durch fensterartige Geffnungen seinen Ausweg sucht. Der meist mit Steinchen gepflasterte Raum um den Feuerheerd bis zur Tenne, der auch Waschstelle und Speise— tisch enthält, heißt das Fleet. Hinter diesem Fleet liegen die Wohnräume, in der Mitte die geräumige und helle, aber niedrige Wohnstube oder Dönze mit Fenstern nach der Diele Rinaus, daneben die Schlafkammer des Hausherrn. Aber diese Zimmer werden in einem altväterischen Bauernhause nur bei wichtigeren Gelegenheiten, Hochzeiten, Kindtaufen ꝛc. ge—

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das wir von Lessing besitzen.

braucht; für gewöhnlich sitzt Alt lodernde Heerdfeuer. Dieser Heerd ist in der That der Mittelpunkt des Hauses. Er ist so angelegt, wie der alte Möser ihn kennzeichnet, daß die Frau, welche bei dem. selben sitzt, das ganze Hauswesen übersehen kann. Ohne von . tuhle aufzustehen, grüßt sie die Hereinkommenden, läßt ie bei sich niedersitzen, behält ihre Kinder und ihr Gesinde, ihre Pferde und Kühe im Auge, hütet Keller, Boden und Kammer, spinnt und kocht dabei. Ihre Schlafstelle ist neben dem Feuer, und sie behält aus derselben die gleiche umfassende Aussicht. Diese Gruppirung des ganzen Hauswesens um den Heerd, diese Offenheit und Innigkeit des Familienlebens charakterisirt die urdeutsche Sitte und giebt uns ein Verständniß des ur— deutschen Wohn baues.

und Jung um das

Die Bildnisse Lessings.

Gottfried Schadow hat im Jahre 1824 für den Vorsaal des von Schinkel erbauten Concertsaales im Berliner Schau— spielhause unter mehreren Büsten der großen Dichter und Mu⸗ siker auch eine solche von Lessing verfertigt. Im Jahre 1863 ward in Lessings Vaterstadt Camenz auf dem Schulplatze eine von Knauer gearbeitete Kolossal⸗Büste aufgestellt. Die von Rietschel in Dresden verfertigte Broncestatue in Braunschweig ist durch die vielverbreiteten Abgüsse der kleinen Wiederholung allgemein bekannt geworden. Rauch hat den Dichter auf dem Fußgestell des Denkmals Königs Friedrichs II. dargestellt, er a h dazu ein lebensgroßes, in Oel gemaltes Brustbild von

ischbein.

Das Oelgemälde von Tischbein ist das früheste Bildniß, wir Es stellt denselben etwa dreißigjährig dar, also in der Zeit, wo er Mitglied der Ber⸗ liner Akademie ward. Man sieht ihn fast von vorn; er hat den dreispitzigen Hut auf den Hinterkopf gesetzt; das lockige, lichthraune Haar hängt frei und ungefärbt auf die Schultern; der Hals ist nackt. Dieses Bild war früher im Besitze des Berliner Arztes Hofrath Hertz. Nach dessen Tode erhielt es der Stadtrath, Friedländer, von dessen Nachkommen es der neuen National -⸗Galerie in Berlin geschenkt wurde. Daß es von einem Tischhein gemalt ist, beruht nicht blos auf mündlicher Ueberlieferung, auch ein älte⸗ rer Kupferstich danach, von Bußler, nennt Tischbein als Maler. Es ist dies wahrscheinlich Johann Heinrich Tischbein der Aeltere, welcher auch Gleim, Campe und andere Schrift- steller jener Zeit gemalt hat, Ein zweites, ebenfalls lebensgroßes Bildniß hat Gleim für e. Sammlung von Freundes⸗-Bildnissen in Oel malen lassen. Die Samm⸗ lung ist durch Vermächtniß in den Besitz des Dom Gymna⸗ siums zu Halberstadt gekommen. Lessings Portrait ist eine

albfigur, jedoch ohne Hände, in hellblau sammetnen Kleidern. Nach einem ausführlichen Aufsatz von Julius Friedländer in den »Grenzboten«, denen wir diese Mittheilung entnehmen, dürfte der bekannte May der Maler dieses Bildnisses sein. Ein anderes Oelgemälde Lessings ist von Anton Graff; ein Brustbild, fast ganz von vorn, im roth sammetnen Frack. Es ist 1771 gemalt, als Lessing 42 Jahre alt war und ist in mehreren Exemplaren vorhanden. Wahr scheinlich lies Graff dasselbe von Schülern und Gehülfen kopiren, und legte dann selbst die letzte Hand an, indem er sie mehr oder minder übermalte. Man kennt jetzt fünf alte gleich- zeitige Exemplare, welche sich im Besitze von Privatpersonen in Deutschland und in der Schweiz befinden. Welches von den⸗ selben das Original ist, falls dieses überhaupt darunter, würde nur eine nicht ausgeführte künstlerische Vergleichung der neben einander gestellten Eremplare ergeben. Ein viertes Original- bildniß Lessing's besitzt die Großherzogliche Bibliothek zu Weimar; es ist im Dreiviertelprofil vom Maler Kalau in antiker Wachs- malerei gemalt.

Nach diesen Oelgemälden sind verschiedene Kupferstiche vor⸗ handen. Hervorzuheben ist unter denselben derjenige, welchen Karl Schuler der Aeltere für die Lachmannsche Ausgabe von Lessings Werken nach dem lebensgroßen Brustbilde von Tisch⸗ bein gestochen hat. Nach demselben Gemälde ist soeben von Professor Bürkner in Dresden eine Radirung vollendet. Nach dem Mayschen Bildniß ist von Professor Christian Müller in Weimar ein fast lebensgroßer Stich in leichter Roulette⸗ manier gearbeitet. Derselbe nennt irrthümlich einen Tischbein als Maler des Originals. Nach dem Gemälde von Graff hat Bause seinen bekannten Stich herausgegeben. Ein neuerer Stich nach demsel ben ist der von L. Sichling. Nach dem Graff⸗ schen Gemälde und dem Bauseschen Stiche sind die meisten der zahl= reichen Bildnisse Lessing's kopirt worden. Von älteren Stichen ist unter denselben eine vortreffliche Radirung ohne Künstler⸗ namen zu nennen, welche sich in der Oesfeldschen Portrait⸗ Sammlung bei der Königlichen Bibliothek zu Berlin befindet.

gas Abonuement betrigt 1 Thlr. ar das dierte llahr.

Königlich Preußischer

P des Ju und r , 2

Behren⸗Strasse Nr. An, Ear der Wilhelmsstrase. 2

*.

WF 116.

Berlin, Montag, den 18. Mai, Abends

1868.

aiestät der König haben Allergnädigst geruht:

ee igt er e nnn. a. D. und , , ,

. zu Frankfurt a. O. den Rothen Adler Orden vierter lasse; dem

eigeordneten Aug ust Reyscher zu Hilden im Kreise Düsseldorf ö. den Weinhändler Weh Müller zu Eltville im Rheingau⸗Kreise den Königlichen Kronen ⸗Orden vierter Klasse; dem Schullehrer, Küster, Kantor und Organisten Dietrichs zu Minden den Adler der vierten Klasse des König⸗ lichen Haudordens von i, ,,. sowie dem Förster Cgrl Adam zu Forsthaus Ritterswalde im Kreise Neiße das All⸗

gemeine Ehrenzeichen zu verleihen.

Jagdschloß Glinicke, 17. Mai.

Königliche Hoheit Prinz Friedrich Karl von Preußen ist . e r fr Wittenberg zurückgekehrt und heute wieder nach Prenzlau abgereist.

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M o 100 en tsch er 8 und. Das 13. Stück des Bundes Gesetzblattes des Norddeutschen

8, welches heute ausgegeben wird) enthält unter; n,. 95 2 earn f gandelg. und Schifffahrtsver⸗

trag zwischen dem Norddeutschen Bunde und der Republik rid Vom 31. Oktober 1867.

lin, den 18. Mai 1868. . Zeitungs / Comtoir.

WMinisterium der geistlichen, Unterrichts- und KVtedizinal⸗Angelegenheiten.

Am Gymnasium zu Freienwalde a. O. ist die Beförderung der . ö. Hr. Heinze und Dr. Teichert zu

Lehrern genehmigt worden. ; . ö r 2c. Dr. J. Wolff zu Filehne ist zum Kreis ⸗Physikus des Kreises Löbau ernannt worden. .

Preußische rr, e Wochen- Uebersi . der . Bank vom 15. Mai 1868.

Activa. h c n Geld und Barren Thlr. 89 895.000 2,366,000

Y Kassen⸗ , g, , Privatbanknoten und Darlehnskassenscheine 8

3) Wechsel⸗Bestände . ,

I Lombard⸗Bestände ... Ob,

5 Staatspapiere, verschiedene Forderungen und Activa . . .. . . ... ..... '

Passiva. —⸗. inf en, ff . epositen⸗Kapitalien

ö a e. der Staats ⸗Kassen, Institute und Privatpersonen, mit Einschluß des Giro⸗Verkehrs. ... , .

15. Mai 1868. . Ber ahn Preußisches Haupt ˖ Bank Direktorium.

end Kühn emann. Boese. Rotth. oe, n, min, ö von Könen.

eine Telegraphen · Station mit

desaison von des ill Nachmittags, dagegen an Sonntagen von

mittags und von 2

Kön

16,597 000

Thlr. 135,960,000 ür. 3 1 Co

* 3 359 000

Abgereist: Der General ⸗Major

und Commandeur der Graf von Brandenburg, nach

Bei der Telegraphenstation Pyrmont ist wahrend der Dauer der

Badefaison, vom 15. Mai bis 15. September, der volle Tagesdienst 1

1868. ö Telegraphen Direction.

oenigstei egierungsbezsirk Wiesbaden, wird am 1. Juni e.

i , n,, . Tagesdienst eröffnet werden. ab werden die Telegraphen⸗ Stationen, zu Dauer der , und von 2 bis

bis 9 Uhr Vor⸗ bis 5 Uhr ee, dem Verkehre geöffnet sein. M. den 15. Mai 1868. t

Die Telcgraphen · Direction.

Nicht amt li ches.

. Berlin, 18. Nai. Se Mg

4 e . de. Vortrag des Eil ell

silitarrische Meldungen entgegen. . * e Hoheit der

Coin, den 15. Mai

Von demselben Tage r d Langenschwalbach für die n, . 7 bis Mittags 1 6

Frankfurt a.

stãt der inets und

zu er⸗ Oberst

asor von Seeckt, Adsutant bei diesem General. Kommando, , persönliche Adjutant, Hauptmann Graf Eulenburg.

Schönhaufen den Vorsitz. e . 6 die Tarifirung von Spritzen und anderen groben Schläuchen, so wie die zu treffenden Bestimmungen über die Denaturirung von Vieh- und Gewerbesalz wurden den be treffenden Ausschüssen überwiesen. Auf den Bericht des Aus⸗ schusses für Handel und Verkehr wurde der am 8. Mai d. J. zu Rom mit dem Kirchenstaate abgeschlossene Handels⸗ und Schifffahrtsvertrag genehmigt. Derselbe zerfällt in 13 Artikel und sichert jedem 4 , Theile die Rechte der am ünstigten Nation zu.

ö ö ö Al ch sse des Bundesrathes des deutschen Zollverei ns für Zoll und Steuerwesen, sowie für Handel und Verkehr hielten heute Mittag eine Sitzung ab.

Heute Mittag versammelte sich der Ausschuß des Bundesrathes . Bundes für Rechnungs⸗ wesen zur Berathung des Gesetzentwurfes wegen Feststellung des Haushaltsetats des Norddeutschen Bundes für das Jahr

1869.

m weitern Verlaufe der Son nabends-⸗Sitzun

Deutschen Zollparlaments wurden ferner der bereit ,, der , Krieger (Posen) und Fa— brickus und die 59. 2 und 3 ohne Debatte angenommen. Zu §. 4 lag der Antrag des Abg. Pr. Harnier vor, an Stelle des zweiten ga blaze zu seten: Big festaestelten Ste er betrage sind zu Ende Julius des nach der Ernte folgenden Jahres 6. Rachdem Dr. Harnier seinen Antrag befürwortet und der Ge⸗ heime Ober ⸗Finanzrath Scheele demselben geantwortet hatte, widersprochen wurde derselbe abgelehnt und der S§. 4 der Vor⸗

1. Garde Kavallerie Brigade, Domanze in Schlefien.

lage angenommen. Zum §. 6 hatte der Abg. Hagen den An- 252