1868 / 120 p. 13 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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aber keine Zinsen mehr tragen und nach Verfluß von 10 Jahren nach ihrer Fälligkeit ihren Werth ganz verlieren, beziehe ich mich auf §53. 5 der Allerhoͤchsten Privilegien, welcher jeder Obligation beigedruckt ist. Wittenberg, den 4. Januar 1868. Der Deichhauptmann und Landrath. v. Jag ow.

(I780] Rheinische Eisenbahn. Ausxreichung der Actien Litt. B. für Call · Trier.

Die über die Actien Litt. B. unserer Geselllchaft ausgefertigten Interimsscheine werden gegen die Original⸗Dokumente in? der Zeit vom 3. Juni bis 1. Juli e. von nachstehenden Bankhäusern üm— getauscht werden:

1M in Berlin von Herrn S. Bleichroeder, .

7 in Frankfurt a. M. von der Filiale der Darmstädter Bank für Handel und Industrie,

3) in Cöln von dem A. Schaaf fhau sen'schen Bank -⸗Verein und von Herren Sal. Oppenheim jun. C Co.

Gleichzeitig kann hier in Coln der Umtausch auch bei unserer Effekten Verwaltung bewirkt werden.

Vor dem Umtausch ist die Stückzahl der umzutauschenden Actien sowie der Name des derzeitigen Besitzers der Interimsscheine bei der Stelle, wo der Umtausch erfolgen soll, anzümelden. Anmeldungs⸗ ß sind bei den oben bezeichneten Auswechslungsstellen zu entnehmen.

Nach Ablauf der obigen Frist findet ein Umtausch der Interims scheine gegen die Actien nur noch bei unserer Effekten · Verwaltung hierselbst ünd zwar an den Vormittagen des Dienstags, Sonnerstags und Sonnabends statt.

Cöln am 22. Mai 1868.

Die Direction der Rheinischen Eisenbahn ⸗Gesellschaft.

iM Magdeburg⸗Halberstaͤdter Eisenbahn.

Die aus der Rein- Einnahme des Jahres 1867 zur Vertheilung kommende Dividende ist nach Vereinbarung mit dem Gesellschafts⸗ Ausschusse auf Dreizehn Thaler für die Actie festgestellt; dieselbe ist vom 23. er. ab in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr bei un— serer ie, Haupt⸗Kasse und bis zum 15. Juni a. er. auch

ei der Direction der Disconto - Gesellschaft, und bei Herrn S. Bleichroeder zu Berlin, bei der Allgemeinen Credit Gesellschaft und Herrn H. C. Plaut in Leipzig und dem Herrn J. 5. Cohn in Dessau zu erheben. . Den einzulssenden Dividendenscheinen ist eine . über die Stückzahl und den Betrag derselben unterschrieben vom Pr

äsen⸗ tanten beizufügen.

Magdeburg, 22. Mai 1868. Direktorium.

——

Verschiedene Bekanntmachungen. I

Actien-Gesellschaft zur Gruͤndung des Bades

Neuenahr.

Zu der ordentlichen General ⸗Versammlung am Mittwoch, den 27. Mai er., Vormittags 11 Uhr, im Kurhotel, werden gemäß §. 38 des Gesellschafts ⸗Statutes und Artikel 8 des Statutnachtrages die Herren Actionaire und Inhaber von Prioritäts- Actien hiermit ganz ergebenst eingeladen. Bad Neuenahr, den 27. April 1868. Der . Lenné.

A Tagesordnung: M) Bericht des Direktors über das Geschäftsjahr 1867. 2 ö der dechargirten Finanz- Ergebnisse und Feststellung der Bilanz aus 1867. 3) Auf Grund §. 24 des Statutes Erneuerungs- wahl für den Verwaltungsrath. Auf Grund §. 21 des Statutes Erneuerungs - wahl des Virektors.

1776

. *.

Magdeburg Cöthen-⸗Halle- Leipziger Eisenbahn.

Die geehrten Actionaire der Magdeburg · Cöthen · Halle Leipziger Eisenbah n⸗Gesellschaft werden unter Bezugnahme auf die Bestimmun— en eg h 24 unseres Gesellschaftsstatuts hiermit ergebenst einge⸗ aden, si am 18. Juni d. J, Vormittags 11 Uhr,

im Saale des hiesigen Administrationsgebäudes zur diesjährigen ordentlichen General ⸗Versammlung einzufinden. Gegenstände der Tagesordnung sind: 1 6 des Geschäftsberichts des Direkkoriums für das Jahr

3 Vertheilung des Rechnungs ⸗Abbschlusses für dasselbe Jahr

3) ,, Wahl für die statutgemäß ausscheidenden Ausschuß— mitglieder;

Anträge berschiedener Actionaire:

a) auf Aufhebung der gegen sie wegen verspäteter Einzahlung oder Präsentation alter Stammactien ausgesprochenen Präklusion von der Empfangnahme der neu emittirten Actien, resp. .

b) auf Rückerstattung der für zu spät geleistete Theilzahlungen erhobenen Conventionalstrafen;

5 Mittheilungen über die veränderte Richtung der Halle ⸗Casseler Bahn und Autorisation der Fesellschafts-Vorstände die aus diese Veranlassung sich ergebenden Veränderungen, resp. odificationen, mit der Königlichen Staats -Regierung zu vereinbaren.

Jeder Actionair oder Bevollmächtigte, der an der General Ver. sammlung Theil nehmen will, hat sich felbst, resp. feinen Machtgeber, am 15. 16. oder 17. Juni é. in den Büreaustunden von 8 bis 12 Uhr Vormittags und von 2 bis 6 Uhr Nachmittags im Administrationsgebäude hierselbst als Eigenthümer von 5 oder mehr alten Stamm ⸗Actien resp. 15 oder mehr Stamm-⸗AUctien Littr. B. zu legitimiren, wonächst ihm eine Eintrittstarte mit Angabe der vertrete. nen Stimmenzahl verabfolgt wird.

Ohne eine solche Eintrittskarte kann Niemandem der Zutritt zur Versammlung gestattet werden. .

Sollte einer der Herren Actionaire beabsichtigen, einen das ge · meinschaftliche Interesse berührenden Gegenstand in der General-Ver. sammlung zum Vortrage zu bringen, so wird derselbe mit Bezug. nahme auf §. 29 des Statuts ersucht, sein Vorhaben unter ausführt. licher Alngabe der Motine mindestens 19 Tage vor der Verfammlung dem Vorsitzenden des Ausschusses schriftlich durch Abgabe des be⸗ treffenden Antrages im Geschäftslokale der Gesellschaft, am Fürsten⸗ wall hier, anzuzeigen. ,

Magdeburg, den 22. Mai 1868.

Der Vorsitzende des Ausschusses der Magdeburg Cöthen ˖ Halle Leipziger Eisenbahn ˖ Gesellschaft. F. A. Neubauer.

I7791 Aachen ⸗-Mastrichter Eisenbahn⸗ Gesellsch aft.

Die Herren Actionaire unserer Gesellschaft beehren wir uns zu der am Samstag, den 27 Juni d. J., Vormittags 16 Uhr, im 3 Station Templerbend zu Aachen, stattfindenden gewöhnlichen eneral Versammlung ergebenst einzuladen.

In derselben werden die Resultate der Rechnungsablagen und ein Bericht über den Zustand der Geschäfte der Gesellschaft mitgetheilt sowie die statutmäßigen Wahlen vorgenommen werden.

Wegen der Berechtigung zur Theilnahme an der Versammlun und wegen Ausübung des Stimmrechtes machen wir auf den Ärt. und folgende des Statuts aufmerksam.

Die Eintrittskarten werden entweder auf Vorzeigung der Actien oder eines Zeugnisses der Direction der Disconto⸗Gesellschaft oder der Herren Gebr. Veit K Cie. in Berlin über den Besitz derselben kur vor der General- Versammlung, am 25. und 26. Zuni d.— J. / in unserem Büreau hierselbst ertheilt.

Aachen, den 22. Mai 1868.

Die Direction.

Bekanntmachung. Für die Dauer der Monate Juni, Juli und August d. J. soll, ebenso wie im verflossenen Jahre, Tine täglich viermalige Personenpost zwischen Bückeburg und Eisfen mit folgendem Gange eingerichtet werden: aus Bückeburg um 6 und 10,zo Uhr Vormittags und 1,40 und 4 Uhr Nachmittags; aus Eilsen Um 8 /o und 11458 Uhr Vormittags und 2.35 und 7,40 Uhr Nachmittags. Die Beförderung bis an Ort und Sielle erfolgt in 50 Minuten. Dät Personengeld beträgt 5 Sgr. pro Meile für einen Platz im Innern des Wagens und 4 Sgr. pro Meile für einen offenen Bockplatz. Ein Freigewicht für Passagier-Gepäck wird nicht gewährt. Die Gestellung von Beichaisen ist ausgeschlossen. Minden, den 2. Mal 1868.

Der Ober ⸗Post⸗Direktor.

Bekanntmachung. Am Donnerstag, den

28. d. Mts., Morgens 7Uhr 15 Minuten, wird

3 auf der Eisenbahn⸗Station Minden ein Extra Personen ·

zug ngch Berlin zu sehr ermäßigten Fahrpreisen

auf. besondere Retourbillets für die 2 und 3. Wagen.

e klasse abgelassen werden. Dieser Extrazug wird auf

ückeburg etwa um 75 Uhr, Wunstorf etwa um 83 Uhr, Hannover etwa um 97 Uhr, Lehrte etwa um 10 Uhr Peine etwa um l103 Uhr zur Aufnahme von Mitreifenden nach Berlin, auch an den Seitencoursen anhalten und in Berlin um 6 Ühr Abends eintreffen.

Zu demselben können die Retourbillets schon j Stunde vor Abgang

bei den Billet⸗Expeditionen der vorgenannten Stationen gelöset wer— den und zwar: A. auf den Stationen Minden und Bückeburg a) in 2. Wagenklasse für 43 Thlr., P) in 3. Wagenklasse für 5 Thlr. IB. auf den Stationen Wunstorf, Hannover Lehrte und Peine a) in 2, Wagenklasse für 3 Ih kr 20 Sgr., b) in 3. Wagenklasse für 2 Thlr. 15 Sgr. Diese Retourbillets haben eine 7tägige Gültig⸗ keitsdauer und berechtigen auch zur Rückfahrt in allen fahrplan— mäßigen Personenzügen mit Ausnahme der Eourier⸗ und Schnellzüge. Eine Unterbrechung der Fahrt auf dem Hin- oder Rückwege ist nicht gestattet. Nach anderen Stationen als Berlin und andere als Retour— billets der vorbezeichneten Art werden zu dem E trazuge nicht aus, gegeben. Handgepäck der Theilnehmer wird n n,, Freigewicht aber nicht gewährt. Zum Besuche der Umgebungen von Potsdam ny ge sicht Retourbillets auf dem Potsdamer Bahnhofe zu Ber⸗ in zu lösen. Stationen ist eine zeitige Billetlösung und Bereithaltung zum Ein⸗ steigen anräthlich. Hannover, den 21. Mai 1868.

Königliche Eisenbahn ⸗Direction.

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in ganz Europa umfassen.

dort reiche Kunstschätze erworben hatte.

Bei den knapp hemessenen Aufenthaltszeiten auf den

Besondere Beilage des Koͤniglich Preußischen Staats⸗Anzeigers.

Zu „4 120 vom 23. Mai 1868.

,,,, nid oni , ,n i . dir Den im Norddeutschen D gh = I atistischer Rückblick auf die Königli ter 1857. Sta- tistische Publicationen aus den Norddeutschen undes fẽ Tit h f die Königlichen Theater im Jahre

Rhein ⸗Schifffahrt in den Jahren 1865 und 1866.

E. Gerhard und das archäologische Institut zu Rom.

Eduard Gerhard wurde 1795 zu Posen geboren. Er studirte in Breslau und Berlin Philologie und war der erste, welcher auf der neuen Universität in der preußischen Hauptstadt den Doltorgrad erwarb (1. Juli 1815). Hier feierte er auch sein᷑ funfzigfähriges Doktor Jubiläum unter Betheiligung des In⸗ und Auslandes. Im Jahre 1820 besuchte er Rom. Als er die ewige Stadt kennen gelernt batte, stand sein Ent schluß fest, sich dort der Erforschung klassischer Kunst zu weihen. Als Alterthumskenner hatte er sich bereits durch Arbeiten über griechische Dichter bewährt. Nach weiteren Borstudien zu Paris und Bonn hetrat er Rom 1822 wieder, blieb mit kurzen Unter—

brechungen fast zehn Jahre in Italien und weilte dort auch

später noch mehrmals.

Eine große Reihe von Abbildungen und Erklärungen griechischer und italischer Kunstwerke war die Frucht jenes Aufenthalts. Namentlich für die wissenschaftliche Kunde der Vasen und der etruskischen Spiegel wurde Gerhard der eigentliche Begründer. Begünstigt durch die reiche Ausbeute an bemalten Thongefäßen aus den 1828 neu erschlossenen Gräbern der Etruskerstadt Volei 3000 Vasen fanden der Fürst von

Canino und andere dort in den ersten Jahren stellte er die

Stilarten fest, untersuchte auch bei den früher entdeckten Gefäßen genauer die Herkunft, und veröffentlichte von sehr vielen stilgetreue Abbildungen, was früher nur sehr wenige vermocht und beab—

sichtigt hatten. Die metallenen Handspiegel ferner mit ihren

eingeritzten Darstellungen, eine Zierde zahlreicher Frauengräber, waren noch nicht im Zusammenhange in Betracht gezogen, meist noch gar nicht bekannt gemacht.

Manche Nachrichten über neue Funde hat Gerhard auch in dieser Zeitung in den Zwanziger Jahren gegeben. Doch es fehlte an einem wissenschaftlichen Organ, welches sie alle genau verzeichnete, und nicht nur die Italiens, sondern die aller ein— stigen Wohnsitze der alten Völker. Allzuwenig hatte man früher den Zustand und die Oertlichkeit bei dem Auffinden be—

achtet ; das neu Gefundene wurde bald zerstreut und ging in Privatbesitz über, im günstigsten Falle in öffentliche Mußseen

in den verschiedensten Städten. Das vorhandene Material ohne

sortwährende Neisen zu überschauen, konnte dem Archäologen nur durch einen weit verzweigten Verein ermöglicht werden.

Deshalb regte Gerhard 1828 die Stiftung eines Instituts für archäologische Korrespondenz an. Es sollte seinen Sitz in Rom haben, einem Mittelpunkt für Kunstschätze und neue Funde, und von da aus die Archäologen und Sammler Der Gedanke wurde von dem preußischen Geschäftsträger zu Rom, Ritter Bunsen, unter—⸗ stüzt, und fand den Schutz Sr. Königlichen Hoheit des Kron— prinzen Friedrich Wilhelm, welcher im Kovember in Rom weilte. Schon am 9. Dezember, dem Geburtstage Winckelmanns, des Begründers der wissenschaftlichen Archäologie, wurde im Hause der preußischen Gesandischaft der Verein gestiftet. Der Kronprinz übernahm das Protektorat. Präsident wurde der französische Gesandte zu Reapel, der Herzog von Blacas, welcher Mit ihm bildeten die Direction Bunsen als General-Secretar, Gerhard als Secretar; As Archivar der hannöversche ; siher einer gewählten Kunstsammlung, ferner der Direktor des Lapitolinischen Museums, Fea, und Thorwaldf en, endlich die Secretare der deutschen, englischen und französischen Section. Dies waren der bekannte Archäologe Welcker zu Bonn, Ja mes Millingen zu London, einer der wenigen, die schon früher alte Denkmäler stllgetreu veröffentlicht hatten, der Herzog von Luynes zu Paris, nicht nur ein bebeutendẽr Sammler, sondern auch ein anerkannter Forscher, und der Viee⸗Secretar der französischen Section, Theodor Panofta aus Breslau, säter Gerhards Gefährte in Italien und sein Amtsgenosse in Berlin, Zu den ordentlichen Mitgliedern wurde eine Anzahl von Ehrenmitgliedern und Korrespondenten gefügt. „Seit 1825 giebt das Institut jährlich noch nicht ver⸗ öffentlichte Denkmäler heraus (inonumenti inediti)h, in größtem

ormat, erklärt diese in einem Jahrbuch (annali)h, in welchem es auch andere Abhandlungen liefert nebst Karten, Plänen, eichnungen von ungenau oder in schwer zugänglichen Schrif— ten bekannt gemachten Kunstwerken, und kleineren Darstellun⸗

Geschäftsträger Kestner, Be⸗

gen unedirter. Ein Monatsblatt (bullettino) berichtet über neue Funde oder neue Erwerbungen, über Topographie, archäo= logische Reisen, einschlägige Schriften, und nimmt kürzere Auf⸗ sätze und vorläufige Mittheilungen auf. Einzeln stehen zwei Bände Denkschriften (memorie) von 1832 und 1865. Sie sind für aus⸗ führlichere Abhandlungen bestimmt, als sie die Jahrbücher geben. Den zweiten Band schrieben die Mitglieder des Instituts zu Ger⸗ hards Doktorjubiläum. Die Arbeiten des Verelns behandein alles, was die Alterthumswissenschaft durch Untersuchung und Ausbeutung des klassischen Bodens gewinnt, nicht nur die Kunst, sondern auch Orts- und Alterthumskundbe. Verfaßt wer⸗ den sie meist italienisch, theilweise französisch und latei⸗ nisch. Beiträge in anderen Sprachen läßt das Institut ins Italienische übersetzen. Viele bedeutende Männer verschiedenster Nationalität zählt es zu seinen Mitarbeitern. Es veranlaßt und bestreitet auch kurze Reisen zu archäologischen Zwecken. Die Sitzungen finden in der Zeit Statt, wo Rom am meisten besucht wird, vom 9. Dezember (ursprünglich vom No⸗ vember an) bis zum 21. April, an welchem die allen Kömer den Gründungstag der Stadt feierten. Sonst sollen die Secre⸗ tare eine Sitzung anberaumen, wenn sich eine genügende Zahl von Mitgliedern in Rom zusammenfindet. In der Schluß⸗ sitzung giebt der Vorsitzende einen Jahresberichf über das In⸗ stitut und den Zustand der Archäofogie.

Ganz ist freilich Gerhards Plan nicht zur Ausführung gekommen, da die meisten Römer, welche Theil nahmen, sich bald zurückzogen. Die Entdeckungen von Pompesi wurden sehr unregel⸗ mäßig gemeldet, weil manche Vorsteher der Ausgra⸗ bungen sich für eigene Veröffentlichungen den Reiz der Neuheit zu wahren strebten. Die Beiträge der englischen Section waren spärlich, die zuerst sehr eifrige französische Section löste sich später auf. Dazu kam, daß sich ein neuer Mittelpunkt von Funden und Sammlungen zu Athen bildete, als die Griechen anfingen, die Denkmäler ihrer Vorzeit mehr aufzufüchen und zu beachten. Das römische Institut sollte auch archäologische Unternehmungen und Säammel⸗ werke unterstützen. Doch oft hatte es mit den Mitteln für feine eigenen Tafeln Noth, und Gerhard, der Herzog von Luynes und andere brachten persönliche Opfer, um es zu halten. Aber was es geleistet hat, ist noch immer bedeutend genug. Es vermittelt die Forschung mit der Anschauung, den klassi— schen Boden und die klassische Wissenschaft.«“ Ueber viele Funde vermochte es sichere Nachrichten zu geben. Es trug wesentlich dazu bei, strengere Wissenschaftlichkeit in das Ge— biet einzuführen. Es vertrat Gerhard's Grundsatz: »Wer ein Kunstwerk gesehen, hat keins gesehen, wer tausend, eines. Denn diese Werke müssen sich gegenseitig erklären, weisen einen gemeinsamen Künstlergebrauch und innerhalb desselben besondere Perioden und Stile auf. Namentlich die Achtung vor deutscher Forschung mehrte das Institut, wie es Ampere une mission allemande près des anfiquités de Rome nennt, und theilte die Ergebnisse derselben wenigstens in einem Fache den Inhabern des klassischen Bodens mit, die von fremdländischen Leistungen höchstens die der Franzosen zu benutzen pflegten. Für die Deutschen, welche die italienischen Bibliotheken und Museen aufsuchen, ist das Institut un⸗ schätßbar. Die Vorsteher geben ihnen den Faden für das Labyrinth der Kunstsammlungen; die Bibliothek, ge⸗ bildet durch Geschenke, besonders von deutschen Buchhändlern, und durch Ankäufe, gewährt ihnen die neueren literarischen Hülfsmittel, an denen Rom sonst arm ist. Bunsen und Lepsius zogen auch die ägyptischen Alterthümer in den Kreis des Instituts, und das wurde der Ausgangspunkt für die preußische Sendung nach Aegypten 1842 45, welche dazu beitrug, die Vorzeit aufzuhellen, und, das Mu—⸗ seum zu Berlin bereicherte. Graf Borghesi, Keller⸗ mann, Henzen, Theodor Mommsen lieferten in den Annalen und im Bulletin werthvolle Arbeiten über lateinische Inschriften, und die Früchte ihrer Mühe ver⸗— einigt die große Sammlung, welche jetzt auf Preußens Kosten unter Leitung unserer Akademie durch Monimsen veröffent— licht wird.

So wirkte das Institut anregend nach allen Seiten. Seine

Wichtigkeit wurde von der preußischen Regierung von Anfang