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Nichtamtliches.
Preußen. Potsdam, 2. Juni. Se. Majestät der König begaben Allerhöchstsich vorgestern um „10 Uhr zum Gottesbienste in die Garnisonkirche. Um 3“ ,. Uhr fand Fami— lientafel auf Schloß Babelsberg statt und brachten Se. Majestät ö . in Glinike bei Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen
arl zu.
Gestern Vormittag nahmen Se. Majestät an dem Gottes⸗ dienste in der Friedenskirche Theil, empfingen um 12Ʒ½ Uhr den General -⸗-Feldmarschall Grafen von Wrangel vor dessen Abreise nach Wildbad und nahmen um 2 Uhr die Meldung des Polizei⸗Präsidenten von Wurmb entgegen.
— Se. Königliche Hoheit der Kronprinz fuhr am Freitag, 29. Mai, früh mit dem 8 Uhr-⸗Zuge nach Berlin, um der großen Parade auf dem Kreuzberge beizuwohnen., Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzelsin mit dem Prinzen Waldemar, Königliche Hoheit, folgte Mittags in einem Extrazuge, stieg im Königlichen Schlosse ab und kehrte nach dem Diner wieder per farc, ag n . egi warn g, während Se. König⸗ iche Hoheit der Kronprinz noch zur Vorstellung im Opern blieb und erst Abends rü hin ĩ . .
Am Sonnabend, 30. Mai, fand eine Sitzung der Landes— vertheidigungs Kommission bei Sr. Königlichen Hoheit statt, und wurden die Mitglieder derselben darauf zur Tafel gezogen.
— In der am Freitag (29. Mai) stattgefundenen Plenar⸗ sitzung des Bundesrathes des . . der Gesetzentwurf wegen Aufhebung der Schuldhaft mit den von dem Reichstage getroffenen Aenderungen genehmigt. — Ferner wurde der Antrag des Reichstages wegen der Expedition zur Beobachtung der bevorstehenden Sonnenfinsterniß mitge⸗ theilt. Die Bevollmächtigten, mit Ausnahme einiger, die nicht instruirt waren, erklärten sich bereit, die von der deutschöster⸗ reichischen Gesellschaft auf 16,000 Thaler herechneten Kosten einer Expedition zur Beobachtung der am 10. August eintretenden Sonnenfinsterniß nach dem Matrikelsatze zusammenzubringen. — Die Resolution, betreffend die Beschlagnahme noch nicht ver—⸗ dienter Löhne, wurde an den Ausschuß für Justizwesen ver— wiesen, — Auf,. den Bericht der Ausschüsse (Referenten Hofmann, von Liebe, Weinlig, von Müller) wurden die Etats berathen und im Wesentlichen nach den Anträgen angenommen. — Endlich wurden auf das Referat des Staatsministers von Bertrab einige Beschwerden über Justizverweigerung erledigt.
Kiel, 30. Mai. Das Kanonenboot »Chamaeleo . ; na gi n n, n 4. 36 , ,, . Das Bon pf fin ö in den letzten Tagen dieser = irn, 9g j Woche nach Danzig ge achsen. Dresden, 30. Mai. Ihre Majestäten d . Dres d . 6 er König und die Königin und Ihre Masjestät die . ang n gr . . haben gestern Abend s S esenstein verlassen und da ih ö s8 Sommerhoflager zu — Nach vorausgegangenem Gottesdienste in der evan⸗ gelischen Hofkirche ist heute Mittag der ulis! Schluß 1 Landtags durch Se. Majestät den König im Königlichen Ian. mit ,, Kö vollzogen worden: . »Meine Herren Stände! Der Landtag, welcher heu wird, bildet in seiner zweimal unterbrochenen I l nl . on,, n nt. e ge n Verf sungslebenz in der ersten Periode desselben zunäch = gabe, den durch politische Ereignisse k , Aenderungen in der äußeren Stellung Sachsens die gesetzliche Sanction zu ertheilen, so haben Sie durch ungesäumtes und entschlossenes Vorgehen in diesem Bezuge den geänderten Ver— hältnissen schnell eine neue legale Grundlage gegeben und dadurch wesentlich mit dazu beigetragen, daß Sachsen auch in dem neubegrün⸗· deten norddeuischen Bunde eine geachtete Stellung erlangt hat Im ferneren Verlauf kam es darauf an, auch unsere inneren , ,. e , . der Dinge anzupassen und an den— it ungebrochenem Muthe die fü äßi e bie, . 6. he die für zweckmäßig erkannten Ver— una mußte unser Staatshaushalt auf neuer = ordnet werden, und hier gereicht es mir zu e mr n , it, aussprechen zu können, daß ohnerachtet der unvermeidlichen finan iellen Opfer und Mehrausgaben, es den vereinten Bemühungen der Regie⸗ rung und der Stände gelungen ist, diese neue Ordnung in einer Art zu bewirken, durch welche weder den Steuerpflichtigen drückende Lasten auferlegt, noch die Ausgaben für dringende Bedürfnisse oder Verwaltung über die Gebühr beschränkt werden. Dieses günstige Resultat hat sogar den Entschluß ermoglicht, den Staatskredit in * Heritfelem Maße anzustrengen, theils um den Garnisonstädten die Last 3 ,,, zu erleichtern, theils um neue Eisenbahnbauten J eben zu rufen, welche hoffentlich durch ihren Einfluß auf Er— , . Volkswohlstandes und der Steuerkraft des Landes die ng licklichen finanziellen Opfer reichlich aufwiegen werden. t ea, wichtige Angelegenheit, die schon oft Ihre Thätigkeit in An— y J. genommen hat, die Berathung der neuen Kirchen- und Syno—˖ rdnung für die evangelisch ⸗lutherische Kirche Sachfens, ist diesmal
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zu einem befriedigenden Resultate gelangt. dadu der Kirche zum Staate eine freiere und e,, ,,, d, ginn
auch, daß die den Kirchengemeinden und der Gesammtheit der lr ö
ede r freiere Theilnahme an den kirchlichen Angelegenheiten dazu
eitragen werde, das im Volke tief begründete religiöse und sittlich
Element zu beleben und zu stärken.
Und wie durch das von Ihnen genehmigte Emeritir . Volksschullehrer die Lage der letzteren wesentlich rg e e fn . wird, so haben Sie auch durch mehrfache Bewilligungen Ihr lebhe ö
Interesse für unsere Bildungsanstalten auf's Neue bewährt Auch die zum Schluß gelangte Nevision der , . durh
welche das Prinzip der Gewerbefreiheit auch auf den B 11 weiterer Ausdehnung angewendet wird, ist r dem gur gf n .
men mehrerer anderer nicht unwichtiger Gesetze, unter den erfreuli Ergebnissen dieses Landtages zu nennen. fene n erfreuliche
Daß es Ihnen gelungen ist, noch in den letzten Tagen Ihrer stän— ö.
dischen Wirksamkeit die Vorlagen, welche die Einführun . schwornen ⸗Instituts betreffen, zur Erledigung zu . ö ö
besonderem Danke anzuerkennen. Bei der politischen Bildung, welche .
das sächsische Volk durch die längere Theilna 6 lichen Angelegenheiten erlangt a , n gen 3. Aire fg stitut sich hei uns rasch einleben und um so günstigere Resultate . währen wird, als sein Prinzip in den Gesetzen rein durchgeführt und vom lästigen Formalismus befreit ist. Ein wichtiger und mit Gottch Hülfe segensreicher Schritt ist auch durch die beschlossene Abschaffun der Todesstrafe geschehen. Die Frage ist so ernster Natur und . so tief in das menschliche Gewissen, daß jede aufrichtige Ueberzeugun sei sie auch von der eigenen verschieden, hier vor ö Achtung gebietet, und es war mir daher auch weder un. erwartet, noch une wünscht, auf Widersprüche zu stoßen Auch mir ist der Entschluß nicht leicht geworden. Er j aber hervorgegangen nicht aus blos theoretischen Bedenken sendern aus der Erwägung, daß bei der nach dem Charakter e . Volkes anzunehmenden Entbehrlichkeit dieses Strafmittelt ür die gewöhnlichen Verhältnisse seine Beibehaltung den entgegen. stehenden gewichtigen Zweifeln gegenüber nicht ferner gerechtfertigt lt scheine. Und so hoffe ich denn, daß bei den gemachten günstigen Er. fahrungen Sachsen die Ehre vorbehalten ist, einen Schritt gethan ju haben, der vielleicht in weiteren Kreisen dereinst Nachahmung findet Wenn Sie endlich Ihre Zustimmung zu den beantragten Verẽn. derungen der Verfassungs⸗Urkunde und des Wahlgesetzes gegeben haben so lie ö Sie durch diesen Beschluß, der das Opfer so mancher liet gewordenen Einrichtungen und Verhältnisse erheischte, einen neuen Beweis Ihrer patriotischen Gesinnungen. Auch ich seht Sie heute nicht ohne Wehmuth scheiden, da ich seit langen Jahren gewohnt war, mit Ihnen in,. Ihrer seitherigen Zusanimensetzun emeinschaftlich so vieles Nützliche für das theuere Vaterland int Leben zu rufen und manchen schönen Augenblick patriotischer Erht. bung bei dem Zusammenwirken mit Ihnen erlebt habe. Waren aber die heschlossenen Veränderungen sowohl durch äußere Verhältnisse als . die Umgestaltung unseres inneren Volkslebens geboten, ö ö. 9 kö Rücksicht auf das Bestehende be— irkt, offe lit Zuversicht von dem bewährte Sinn des sächsischen Volkes, daß auch die aus der . un, hervorgehende Ständeversammlung den alten besonnenen Geist, das 9 , ö. alten, loyalen und patriot schen Ge⸗· vird i ̃ ie sächsi . e ind, urch die sich von jeher die sächsischen Sie, meine Herren Stände, können mit dem Bewußtsein von hier ile, . Aufgabe mit Aufopferung und Gewissenhaftigkeit / tach Beendigung der Thronrede wurde durch den Referenten im Königlichen Gesammt-Ministerium, hee gh em r, o ß⸗ . ⸗ ein All erhichstes Dekret vorgetragen, durch welches den 9 ö. der Landtag sabschied übermittelt wird, worauf sodann durch den Vorsitzenden des Königlichen Gesummt-Mini⸗ steriums, Staats Minister von Falkenstein, im Allerhöchsten =, der Landtag für geschlössen erklärt wurde. 6. o . x 30. Mai. Der Landtag lehnte in heutiger Sitzung . 4 eckung des Defizits bestimmte Gewerbesteuergesetz ab, un J. . auf das vorgelegte Stempelsteuergesetz einzugehen. ist n n, gn, n nem nn. i e n , ü 2 r 0 t — . . ach dem Lustschlosse Wörlitz bei Bayern. München, 29. Mai re Majestät di B düne . . ajestät die . Mutter ist diesen Morgen um * Uhr, . Ihren . ichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Ludwig is zum Bahnhof begleitet, zum Gebrauch der Trink. und Badekur i nnn b abgereist. = Drei, heute erschienene Verordnungsblä det Kriegsministeriuniẽ bringen I) eine — . die Pensionszulagen für die durch Verwendung 36. em Feinde dienstuntauglich gewordenen oder im ö . verunglückten Offiziere, Militairbeamten und Junkerk— , . sowie die Unterstützung der Wittwen und Wälsen von . ili , dieser Grade betreffend, 2 eine Verordnung; ezüglich der Pensionsverhältnisse der Leibgarde ⸗Hartschiere, , und Unterzeugwarte, und 3) das Gesetz . ö und Soldaten, sowie r er Wittwen und Wai ilitairper⸗ sonen dieser Grade betreffend. — 2
— Der älteste Offizier der bayerschen Armee, der pensio
. nirte Genera gestern gestor ben.
Oesterr eich. fanden in der gestrig wei davon, da
d das Gesetz über di gingen aus den lichen Fassung en hatte. der Branntweinbesteuerung, orgenommen, als es Abgeordnetenhause beschlossenen 6 Grad de Alkohol Ausbeute annahm, und auf der die Steuer Rückvergütung von 5 auf 6 Kr.
Drei Gesetzentwürfe des Herrenhauses ihre Erledi⸗ das Gesetz über die Kontrole der Staats— e künftige Verwaltung des Salz⸗ schlüssen des Herrenhauses genau hervor, welche das Abgeordnetenhaus dem dritten der Gesetzentwürfe, jenem hat das Herrenhaus in auf der einen Seite
ch. Wien, 30. Mai.
en Sitzung gung. 3
monopols, in der näm ihnen gegeb in Betreff so fern Aenderungen v Grad statt der als zu versteuer anderen Seite
sth, 29. Mai. In der heu interpellirte Borosanyi graduirte Aerzte in antwortete für den Minister estellt werden solle.
koll der Magnatentafel über die delsvertrages mit dem Zollvereine nächste Sitzung findet am 4ten
tigen Sitzung der Deputirten⸗ den Minister des Innern, Wien nicht frei praktiziren
warum in Pesth Baron Wenk—⸗
daß die Rezipr odann wurde das P erfolgte Annahme des entgegengenommen.
Juni statt.
Belgien. heute zu Ende; lichen Arbeiten v
— 1. Jutti. wird versichert, da sundheitszustand de die Genesung desselben ra
ozität festg
Die Kammersession geht er öffent⸗
terrichteter Quelle aden Gerüchte über den Ge— den Grundes entbehren und
sche Fortschritte mache.
zbritannien und Irland. London, 30. Mai. les hielt heute ein Lever ab.
es Unter hauses theilte der auf eine Anfrage Murphi's sch⸗katholischen Hierarchie in ber Gewährung einer Stiftungs⸗ gelehnt, auf die von igehen, dieselbe die Universität in Ir⸗
töberathung durch das che Reformbill wieder auf, nachdem daß er die Baxter'sche Motion, nach es des Hauses um 10 Ver⸗ die Schottland nach seinem dachten 7 Mitglieder adoptire,
die einzelnen Klauseln stellte ow in drei Wahlbezirke, jeden mit sraeli bekämpfte t 244 gegen 185
Brüssel, 29. Mai. der Senat hat heute das Budget d otirt und sich sodann vertagt W. T. B.) Aus gut un ß die beunruhiger s Thronfolgers je
Der Prinz von Wa — In der gestrigen Sitzung d secretair für Irland, mit, daß, n Irland zur Urkunde bevo der Regierung ge Frage wegen Gründun land als gänzlich beseiti Das Haus nahm Plenum über die schottis Disraeli vorher erklärt, welcher England zufolge d treter verkürzt werden solle, Programme am Im Laufe der Deb Graham den Antrag, Glasg einem besonderen Ve diesen Antrag, der Stimmen siel. — Der Pfingstfeiertag bis zum 8., das UÜnterihau — Heute Morgen wurde nte bezüglich der gbyj kenswerth ist ein Brief 1. Mai 1868, des Feldzuges kurz chickte Depes
Staats
achdem die von der römi
Unterhandlung ü llmächtigten Prälaten es ab stellten Bedingungen einzi g einer katholischen t ansehen müsse. odann die Comi
es Beschluss nur für
Montag zuge atte über
rtreter, einzutheilen. Did bei der Abstimmung mi
e wegen hat sich das Oberhaus s bis zum 4. Juni vertagt.
ein Blaubuch ausgegeben, sini schen Expedition Sir S. Northeote's an worin der Minister für aufzählt und auf che Bezug nimmt, Rapier und seinen Truppen Glückwünsche zu dem glänzen—
l Sackett Hope ist in Bath gestorben.
In dem gesetzgebenden er die einzelnen Artikel ezüglichen Entwurfes. seitigung einer nts die ersten vier Artikel
fernere Dokume
Sir Rob. Napier, 4. d. Indien die Ereignisse des, ine von ihm ani 27. April ab durch welche die Königin Ro ihren Dank und die herzlichsten den Erfolge sendet. Vice Admira
Frankreich. Körper begann gester des auf die Es wurden na nicht geringen Anzahl von A unverändert angenommen. Es wird unter I) Eine Versicherungs kasse dessen Erben u Grundlagen zu best rungskasse gegen durch eine bei ihren haltene Beschädigung dau liche Pension, Versicherten, we Unterstützungen zu geben.
Art. 2. Die Betheiligung Zahlung einmaliger oder alljährli Jede Versicherung, Tode des Versicherten erfolgt ist , t werden die geleisteten Zahlungen nebst
Paris, 30. Mai. n die Diskussion üb Versicherungskasse b
Arbeiter⸗ und nach Be
ch längeren Debatten, mendeme Dieselben lauten:
der Garantie des Staates errichtet?
efalle eines Versicherten den im Art. 2 festgesetzten 2) eine Versiche⸗ Personen, welche erblichen Beschäftigungen er⸗ eine lebensläng⸗ minderjährigen Kindern der Arbeiten unis Leben kamen,
um bei dem Sterb chtigten eine nach immende Summe auszubezahlen; ksfälle, um den ländlichen oder gew ernd arbeitsun Wittwen und lche bei den gedachten
ligung an der Versicherung geschieht durch
eier Jahre vor dem In diesem Falle en den Erbberech⸗
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nd Erbbere versicherten
fähig werden,
cher Prämien.
die innerhalb zw bleibt wirkungslos, 4 pCt. Zins
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Lieutenant von Haren, ist im 93. Lebensjahr
tigten zuruͤckers attet. Das Gleiche findet Statt, wenn der Tod des Versicherten, gleichviel zu welcher Zeit, durch gewisse, in den Versiche⸗ rungspolicen aufgestellte Ausnahme. Ursachen erfolgt ist.
Art. 4. Die auf den Kopf versicherte Summe darf nicht über 3000 Fres. betragen, Sie ist unangreifbar und unübertragbar bis zum Betrage der Hälfte, ohne daß jedoch der unangreifbare und un— übertragbare Theil unter 600 Fres. heruntergehen darf.
— 31. Mai. Der Kaiser und die Kaiserin haben heute , , um 11 Uhr Paris verlassen, um sich nach Rouen zu
egeben.
— 1. Juni. Eine hier eingetroffene Privatdepesche aus Tunis vom 30. v. M. versichert, daß die Unterzeichnung einer Uebereinkunft zwischen Frankreich und der tunesischen Regierung morgen stattfinden werde, da Frankreich Genug— thuung erhalten habe. .
Rouen, 31. Mai. Der Kaiser und die Kaiserin sind zum feierlichen Schluß der landwirthschaftlichen Ausstellung hier eingetroffen. Der Maire der Stadt, so wie der Kardinal Bonnechose begrüßten den Kaiser mit Ansprachen. Auf die Rede des Maires erwiederte der Kgiser, indem er mit Bedauern der Einbußen gedachte, welche die Gewerbe und Ackerbau trei⸗ bende Bevölkerung in der letzten Zeit erlitten habe. Er sprach gleichzeitig die Hoffnung aus, daß diese Zeit jetzt vorüber sei.
Die Erwiederung auf die Ansprache des Kardinals Bonne⸗ chose lautet, nach dem Abend · Moniteur⸗ folgendermaßen: Die Kirche ist das Heiligthum, in welchem die großen Grund⸗ sätze der christlichen Moral, welche den Menschen über die blos materiellen Interessen erheben, gepflegt und rein erhalten werden. Lassen Sie uns in dem Glauhen unserer Väter vorwärts gehen; lassen Sie uns nie die Liebe zu Gott und die Liebe zum Vaterlande von einander trennen, nur so werden wir des göttlichen Schutzes minder unwürdig sein, nur so werden wir erhobenen Hauptes auf den Pfaden der Pflicht durch alle Hindernisse hindurch— schreiten können. Ich danke Ihnen für die guten Wünsche, welche Sie in Betreff der Kaiserin und meines Sohnes ausge⸗ sprochen haben. Meinem Sohne werden der Segen seines er⸗ babenen Taufpathen, so wie die Gebete der Geistlichkeit Frank⸗ reichs sicherlich stets Glück bringen.«
Portugal. Lissgbon, 29. Mai. Heute Abend ist das amerikanische Flaggenschiff ⸗ Franklin mit Begleitschiff Friday, ersteres mit Adnüral Farragut an Bord, von hier nach Ant⸗ werpen abgegangen.
Italien. Florenz, 30. Mai. Der Finanzminister be⸗ steht darauf, daß die Kammern nicht (her geschlossen werden, als bis die zu ergreifenden finanziellen Maßregeln vollständig
erledigt sind. W Patron Malaret ist aus Frankreich hier wieder ein-
getroffen. Rom, 39. Mai. Eine spanische Fregatte mit 48 Kanonen ist in Civita Vecchia angekommen und bleibt daselbst zur Ver⸗ fügung des Herzogs von Girgenti.
Rumänien. Bukarest, 30. Mai. Die Session der Kammer ist bis zum 12. Juni verlängert worden.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 30. Mai. Die Taufe Sr. Kaiserlichen Hoheit des Großfürsten Nicolai Älegandrowitsch ist auf den 1. Juni l. J. festgesetzt. ;
Der neue Militair⸗ Coder, welcher, wie wir gemeldet, kürzlich die Kaiserl. Sanction erhalten hat, tritt mit dem 1. (13.) September l. J. in Kraft und wird dann auch bei den bis dahin noch nicht definitiv entschiedenen Prozessen in Anwendung gebracht, wenn das durch den neuen Codes bestimmte Strafmaß nicht das durch die jetzt zu Kraft bestehenden Gesetze festgesetzte über⸗ schreitet, in welchem Falle nach den alten Strafbestimmungen entschieden wird.
Amerika. Washington, 30. Mai. Das Haus der Re⸗ präsentanten hat eine Resolution angenommen, wonach eine Untersuchung gegen die Delegation des Staates Missouri angeordnet wird, welche beschuldigt worden, einen unerlaubten Einfluß auf das Votum des Senators Henderson ausgeübt zu haben. Die selbe Resolution giebt dem Anklage⸗Comitè Vollmacht, darüber Erhebungen anstellen zu lassen, ob irgend einer der Senatoren durch Bestechung oder andere verbotene Beeinflussung zum Votum bewogen worden. Eine andere Resolution des Hauses verlangt die Vorlage amtlicher Abschrift von den Sitzungs⸗
rapporten der letzten beiden Prozeßtage. . . Das Anklage⸗Comité hat einen Bürger des Staates
Ohio verhört, welcher bei der »Bank von Washington« am Tage vor der ersten Abstimmung im Anklageprozeß eine bedeu⸗ tende Summe Geldes ausgezahlt erhalten hatte. Das Verhör hatte den Zweck, zu ermitteln, ob diese Summen zur Bestechung bon Senatoren verwendet worden. Auch andere Verhöre er⸗
olgten zu demselben Zweck, 6. Ver er er Johnson hat den General Shofield
zum Kriegsminister erndcunt; der Senat hat die Ernennung be⸗