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historischen Rückblick über die Schicksale des Generals v. Ma⸗ kowski, wie dessen Grabstätte. Der Bürgermeister der Stadt
. Biermann, übergab sodann dem Offiziercorps des
St. Petersburger Grenadier⸗ Regiments, so wie der Obhut der Bewohner der. Stadt das Denkmal, welches die Dank bayfeit des Regiments ihrem helden müthigen Führer er⸗ richtet. Am Schluß seiner Ansprache fiei unter präsen⸗ tirte ren der Ulanen und den Klängen der russi. 16 n n, die Hülle des Denkmals, dem nun durch den hiesigen Pfarrer Hein die kirchliche Weihe gegeben wurde. „Zum Schlusse ergriff der Kaiserlich russische General von Aller das Wort, er dankte Allen, die zur Errichtung des Denk⸗ mgls thätig gewesen, vornämlich dem Lehrer Reiter, und bat schließlich, ihn nun auch das preußische Volkslied hören zu lassen, nachdem man ihn und seine Kameraden durch die Klänge seiner Nationalhymne erfreut und geehrt habe. General von
Bentheim dantte ihm dafür. An der Spitze der drei Eskadrons
betrat die Festversammlung wieder die Stadt und trennte sich auf dem Markte.
Wie s baden, 19. Juni. Majestät die Königin von Dänemark hier eingetroffen und
in der Villa des Hrn. v. Rößler abgestiegen.
Sachsen. Dresden, 29. Juni. Das »Dr. J.« schreibt: Wie wir hören, wird der Vorsitzende der in Evangélieis beauf- tragten Staatsminister, Herr Staatsminister Pr. Freiherr von Falkenstein Excellenz, sich nach Worms begeben, um . Feierlichkeiten zur Enthüllung des Lutherdenkmals beizu- wohnen. SHSessen. Darmstadt, 19. Juni. Se. Königliche Hoheit der Großher zog haben heute Vormittag um 19 Uhr den von Ihrer Majestät der Königin von Spanien in der Eigenschaft eines außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Mi⸗ nisters an dem Großherzoglichen Hofe beglaubigten Don Lopez de la Torre Ayllon, behufs Uebergabe seines Kreditivs, in be— sonderer Audienz zu empfangen geruht. 8 — 21 Juni, Von der zweiten Kammer der Stände
wurde gestern die Vorlage des Gr. Kriegsministeriums, der Militärvexwaltung zur Bestreitung der ordentlichen Bedürfnisse für das Jahr 1868 die Summe von 3,038,181 fl. zu bewil— ligen, bei welcher indessen die bereits in früheren Vert für 1868 von den Ständen bewilligte Summe von 1,867,463 fl. 1403 kr. in Anrechnung zu kommen hätte, einstimmig abge⸗ lehnt. Der Antrag der Majorität des Ausschusses, die Kammer möge die oben Ing n, Summe unter den weiter unten verzeichneten vier Voraussetzungen bewilligen, wurde mit 21 gegen 21 Stimmen angenommen. Her Antrag der Abgg. Dumont und Dr. Kraft: -Die Kammer wolle erklären, daß eine in Aussicht genommene Erhöhung der Geldverpflegung — Gage der Offiziere und Löhnung der Sol⸗ daten — der Truppen nach preußischem Reglement durch die Militair⸗ Convention mit Preußen nicht geboten erscheine, und nur unter dieser Verwahrung den Anträgen der Majorität zu— stimmen«, wurde mit 39 gegen 9 Stimnien bejaht. Die oben— erwähnten, von der Majorität des Ausschusses formulirten Voraussetzungen, unter welchen die Bewilligung erfolgte, und über welche einzeln abgestimmt wurde, sind folgende? J. daß im Laufe des Jahres 1868 von einer Erhöhung der Gagen und Löhne nach preußischem Modus abgesehen werden solle, angenommen mit 41 gegen 1 Stimme, 1I. daß pro 1869 der Kammer ein spezialisirtes Budget vorgelegt werden
olle, III. daß die Frage der Pensionen dann gleichzeitig mit
em Budget gesetzlich geregelt werde; 1V. daß die Rechenschaft
über die Militairausgaben des Jahres 1868 vor der gewöhn⸗ ihre ausgestandenen Strapazen den Sold für 6 Monate als Remuneration zu bewilligen. Lord Montagu erklärt, ebenfalls von Seiten der Regierung, die bestehen den Verordnungen Über die Vieheinfuhr sollten bis zum Zusammentreten des nächsten
lichen Zeit, also nicht dem 21, sondern dem 20. Landtag zur Prüfung vorgelegt werde. Die drei letzteren Voraussetzungen wurden einstimmig angenommen. Ferner wurde folgender Antrag des gesammten Ausschusses gegen drei Stimmen bejaht:
»die Kammer wolle ausdrücklich Verwahrung dagegen einlegen, daß Königlich preußische Gesetze über das Militairwesen und die Reformbil sich auf Veränderungen in Vertheilung der Sitze bezieht, zurück,
einschlägigen Gesetze des norddeutschen Bundes ohne besondere ständische Genehmigung Geltung für das ganze Großherzogthum haben sollen, daher die Erwartung aussprechen, daß die auf Grund des Art. 5 der Militair-Convention auf dem Verord—
nungsweg eingeführten Gesetze der Kammer zur nachträglichen
Genehmigung sofort vorgelegt werden«. Endlich nahm die Kammer mit 28 gegen 14 Stimmen einen Antrag des Abg. Metz an, darauf abzielend, die Kammer wolle an die Regie— rung das Ersuchen richten, durch Vereinfachungen in der Ver— waltung Ersparnisse zu erzielen. Die Gesetzentwürfe, betreffend die Aufhebung der Schuldhaft, das Niederlassungsrecht und die Eheschließung, wurden vorgelegt. Rücksichtlich der Schuld haft werden Die bereits im Norddeutschen Bunde geltenden gesetz. lichen Bestimmungen auch in Starkenburg und Rheinhessen eingeführt werden.
Worms, 21. Juni. Ein evangelischer Geistlicher aus Chi⸗
Gestern Rachmittag ist Ihre
weihungsfeier il — ih gen, hungsfeier Theil zu nehmen
kleiner Angelegenheiten zu erledigen.
Hause
ca go ist hier eingetroffen, um den Feierlichkeiten beizuwo nen. i,, hat dem Eonlitẽ⸗ eine Festgabe von 500 Gulden ö reicht.
Bayern. München, 21. Juni. Fürst Theodor von Thurn und Taxis, HDeneral nh Mitglied der , . Reichsräthe, ist heute früh gestorben. ö
DOesterreich. Wien, 29. Juni. Sen K. K. Maßestät der Kaiser ist ien, Abend von Schönbrunn nach Prag abgereist. Ihre Majestät die Kai serin hat schon Morgens mit Ihrer K. H. der Erzherzogin Marie Valerie die eise nach Ischl angetreten. ꝛ Pe sth, 19. Juni. In der Un terhaussitzung inter- pellirte Hodosin das Gesammtministerium, ob es dahin sorgen will, daß das Nationalitätengesetz bis Ende des laufenden Mo⸗ nats eingebracht werde. Hierauf wurde die Spezialdebatte be. züglich der Salz steuer fortgesetz;. ren . 16. — 29. Juni. Prinz Napoleon empfing im Laufe des Vormittags den Minister. Präsidenten, Grafen Andraffh, sowie den Deputirten Rogawski, und machte Nachmittags mit mehreren Deputirten einen Ausflug in das Ofener Gebirge.
Der Prinz reist morgen früh über Basiasch, Buklarest nach
Konstantinopel. 316 119 In der Unterhaus sitzung referirte Kerkapolyi, Referent der Centralsection, über das Gesetz bezüglich der direkten Steuer
und der Steuereinhebung. Der Finanzminister verlangte die
Indemnitätsverlängerung. Maddrgsz überreichte eine Petition wegen Veränderung der 1867er Gesetze, Bobory legte eine ähn⸗ liche Petition aus Czegled vor. Sodann wurde die Spezial.
debatte über das Saljsteuergesetz fortgesetzs und der erübrigende
Theil des §. 9 mit einer vom Finanzminister beantragten
Modifieation, alle anderen Paragraphen unverändert ag,
. Hierauf wurde die Generaldebatte über das Tabakgesetz eröffnet. .
Prag, 21, Juni. (W. T. B.) Der Kaiser ist heute Mor⸗ gens, 53 Uhr, hier eingetroffen und wurde von der zahlreichen Bevölkerung auf das Wärmste , , . Die Straßen, welche der Monarch passirte, waren festlich geschmückt. Die Landbevölkerung strömt in Schaaren herbei, um an der Ein⸗
— Die festliche Einweihung der neuen Brücke hat stattge ˖ funden. Auf die böhmische und deutsche Ansprache des Bürger. meisters erwiderte der Kaiser ebenfalls in beiden Sprachen. Der Kaiser wurde von der Bevölkerung überall enthusiastisch begrüßt. Im Laufe des Nachmittags fand die Vorstellung der mn nr, des Adels, der Behörden und der Corporatio- nen statt. : ö
Schweiz. Bern, 18. Juni. Mit Italien wird Über einen Nachtrag zum Postvertrag von 1868 unterhandelt, wonach die Taxen der Waarenmuster, Manuseripte und Ge⸗ schäftspapiere erheblich ermäßigt werden.
Großbritannien und Irland. London, 19. Juni. Im Oberhause wurde gestern die aus dem Unterhause ein⸗
gesandte Bill über die irische Staatskirche auf Antrag des Earl
of Elarendon formell zum ersten Male gelesen. Die zweite Le—⸗ sung ist auf Donnerstag, 25. d., anberaumt., Sarl Grey so⸗ wohl wie der Lordkanzler haben bereits Verwerfungs ⸗ Anträge angekündigt.
Das Unterhaus hatte zu Anfang der Sitzung eine Menge Sir Stafford Northeote,
der Minister für Indien, kündet, wie bereits telegraphisch ge⸗
meldet, auf eine Interpellation B. Cochrane'z an, die Regierung
habe beschlossen, den Truppen der abessinischen Expedition für
Parlamentes verlängert werden. Bei Fortsetzung der Comité-Berathung über die irische zieht Disraeli denjenigen Theil derselben, welcher
weil er zu seinem Bedauern nicht den erwarteten Anklang im gefunden. Der Antrag CEhichester Fortescue's, auf Vertretung der Dubliner Universität wird mit 183 gegen L3 Stimmen zurückgewiesen, ebenso ein Antrag Coleman OLoghlen's, das mit dem Bürgerrecht verknüpfte Wahl⸗ recht abzuschaffen. Hier erhebt sich die Majorität auf 155 gegen 1099. Eine fernere Klausel, welche Oberst French beantrggt, fordert für Irland Reduction des armensteuerpflich⸗ tigen Miethwerthminimums, woran in englischen Grafschaften das Stimmrecht geknüpft ist, um ein Drittel. Auch dieser Vor⸗ schlag fällt mit 241 gegen 205 Stimmen. Schließlich wird die Bill ohne nennenswerthe Veränderung, wenn man von den gestrichenen Vorschlägen über die Wahlvertheilung absicht, ganz erledigt und genehmigt.
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Die Bill über Ankauf sämmtlicher Telegraphenlinien durch den Staat wird alsdann unter dem Vorbehalt der Ueberwei⸗ sung an einen Sonderausschuß zum zweiten und die schottische Reformbill unter dem Beifall des Hauses zum dritten Male feng worauf das Haus sich vertagt gegen 23 Uhr 4 orgen * 628 ** 25 J 95 3
Die Schießproben gegen die eisernen Fortifications.
scheiben in Shoeburyneß sind mit dem gestrigen Tage geschlos⸗
sen, und man kann sagen, daß keine der versuchten? Schelben den gehegten Erwartungen entsprochen hat. welche das Wellenbrecherfort in Plymouth repräsentirt und aus drei Lagen 5 zölliger Platten dem Plane gemäß bestehen sollte, hier aber in der Nähe der Schießscharte noch mit einer weiteren hzölligen Platte einige Male ganz durchbohrt worden, centnerschwere Splitter wurden durch einzelne Schüsse im Innern des Werkes abge— brochen und wie Scherben herunigeschleudert. Am besten noch bewährten sich die eisernen Stützen der Schutzwand und die mächtigen Nieten, von denen keine einzige brach. Was die übrigen Scheihen anbelangt, so haben wir? bereits mitge— theilt, wie die 15zöllige gehämmerte Platte von oben bis unten durch einen Schuß auseinandergerissen und einige 20 Schritte weit auf die Seite geworfen wurde. Die ebenso dicke gewalzte Platte wurde anfänglich bedeutend gelobt, hat aber gestern ein ebenso schimpfliches Ende gefunden. Nachdem eine Granate aus dem 600pfündigen Pallisergeschütze sie durchbrochen, wurde dann das noch stehende Stück durch eine Kugel aus der Rod⸗ man Kanone vollständig zerschmettert. . — Aus Suez vom 18. Juni meldet der Telegraph das Eintreffen Sir Robert Napiers, so wie des Konsuls Cameron und Generals Stavelsy.
— Im Schlosse zu Windsor fand heute Nachmittag bei der Königin eine Sitzung des Geheimen Rathes statt.
Frankreich. Pgris, 20. Juni. Der gestrige »Mo⸗— niteur. enthält ein Kaiserliches Dekret vom 18. 8. M., welches unter Bezugnahme auf die am 28. Dezember 1865 zwischen
rankreich, Belgien, Italien und der Schweiz geschlossene Münz⸗
on vention, anordnet, daß die alten Silberstücke von zwei rn einem Franken, 50 Centimen und 20 Centimen vom J. Oktober d. 5 ab ihren gesetzlichen und zwangsweisen Cours für Privatpersonen verlieren sollen. Diese Münzstücke werden bei allen öffentlichen Kassen des Kaiserreichs bis zum 31. De— zember einschließlich angenommen und während der Zeit vom L. Oktober his zum 31. Dezember d., J. gegen andere vom ßinanzminister zu bezeichnende Münzstücke daselbst eingetauscht.
— Heute hat in Fontainebleau ein Ministerr ath unter Vorsitz des Kaisers stattgefunden, vor Abreise des Kaisers nach Chalons am 26. d. wird noch eine Sitzung des Ministerraths stattfinden. . ;
— Im gesetzgeben den Körper wurde die Vorlage, be— treffend die Ostbahn, genehmigt. — Gestern wurde das Amen— dement von Pouyer⸗Quertier, welches eine strenge U&eberwachung der transatlantischen Gesellschaft will, an die Kommission zu⸗
rückgewiesen.
— In Folge der Legung eines Kabels durch die Meer⸗ B
enge von Messina hat die telegraphische Verbindung zwischen England, Frankreich und Aegypten eine beträchtliche Erleichte—
rung erfghren, .
— Aus Tananariva ist die Nachricht vom Tode der Königin Rasoherina eingegangen. Dieselbe ist am 1. April dä I,. verstorben. Ihre Base, die Prinzessin Ramoma, ist zur Königin von Madagaskar unter dem Namen Ranavalo Man— aka proklamirt und ist ihr der Eid der Treue geleistet worden.
Der erste Minister bleibt in Function.
Italien. Rom, 20. Juni. (W. T. B.) Der Papst hat, anläßlich des Jahrestags seiner Krönung alle Gefangenen begnadigt, die sich nicht wegen Diebstahls oder Fälschung in Haft befinden und die weniger als sechs Monate ihrer Straf⸗ zit noch zu verbüßen haben, den übrigen Sträflingen dieser Kategorie soll ein Drittel ihrer Strafzeit nachgesehen werden.
Türkei. Belgrad, 20. Juni. Heute wurde unter allge⸗ meiner Theilnahme in allen Kirchen des griechisch⸗orientalischen,
katholischen und protestantischen Ritus, so wie auch in der israelitischen Synagoge ein solennes Requiem für den Fürsten
NMichgel abgehalten. In der Metropolitankirche celebrirte der Erzbischof mit zwei Bischöfen und erschienen auch daselbst sämmt— liche Repräsentanten der fremden Mächte.
Ein Tagesbefehl des Kriegsministers dankt der Armee und der Volksmiliz für das feste und aufopfernde Verhalten in der jetzgen Krisis, wo man das Land verrätherisch z Grunde richten wollte, dieselbe wird aufgefordert, auch künftighin dem Rufe ihrer Befehlshaber zu folgen, die sie auf dem Wege der Ehre und des militarischen Kuhms führen werden, damit wir
Die große Scheibe, g Arsenals in die Luft.
gestärkt war, ist schwer mitgenommen und
Privathäuser stehen
eine feste Stütze dem jungen Fürsteu und der Größe des Vater⸗ landes werden.
Rumänien. Butarest, 19. Juni. Die Kammer be— willigte eine jährliche Subvention von 2,5069 Fr. für die rumänischen Schulen in Siebenbürgen und einen Kredit von
000. Fr., zur Prägung rumänischer Silbermünzen. Am g n der Sitzung war die Versammlung nicht mehr beschluß⸗ ähig. . — 1 ** , ? Heute Mittags flog das Laboratorium 2 Acht Mann blieben todt und en dreißig Personen wurden verwundet. Die Explosion . te wahrscheinlich durch Unvorsichtigkeit der AÄrbester. —
Nußland und Polen. Kronstadt, 19. Juni. (P. Z.) Das Schraubenboot von der Kriegsmarine S alun«, Com⸗ mandeur Lieutenant Grenquist, scheiterte am 16. Juni um 8 Uhr Abends auf den Klippen bei der . Björk ö. Das Boot hatte ein eisernes Frachtfahrzeug mit adung im Schlepp. tau. Ein Theil der Mannschaft rettete sich, die übrigen Leute
Juni.
der Bemannung mit dem Commandeur verunglückten auf efanden sich
dem 13 Auf dem Schraubenboot ⸗Schalun.« sieben Offiziere und 54 Mann Besatzung.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen. Büreau. Bremen, 22. Juni, Mittags. Um 103 Uhr Vormittags ist heute hier wieder großes Feuer ausgebrochen. Zwei Speicher stehen in Flammen (von W. A. Fritze u. Co), ein anderer Speicher (von Oetling u. Sohn) ist bereits nieder-
̃ d, , , e, eine bedeutende Anzahl Boyer mit Tabak,
zonig und Baumwolle. Der Schaden wird auf 3 Million Thaler veranschlagt. Dig haheliegende Stephansfirche ist ge fährdet, wenn sich das Feuer noch weiter verbreitet, Fünf eichfalls bereits in Flammen. Lon don, Montag, 22. Juni, Morgens. Die ersten Ab— theilungen der abyssinischen Expeditionstruppen find laut ein- gegangener Meldung gestern in Plymouth angekommen. Belgrad, Montag, 22. Juni. Die Wahlen zur Skupt— schina sind in größter Srdnuns von Statten ge angen. Die⸗ selben sind durchweg zu Gunsten der Thronfolge Milan's Obrenovich ausgefallen. Die Betheiligung der Stimmbe—⸗ rechtigten war sehr groß. Von Gemeinden und Truppenkörpern der Volksmiliz . fortwährend Zustimmungsadressen bei der provisorischen Regierung ein. —
Landwirthschaft.
Berlin, 22. Juni. Auf dem hiesigen Wollmarkt belief sich die Zufuhr am 20. Morgens auf 157,906 Etr.
— „Uebersicht über die Weizen; und Roggenpreise auf den Haupt-Getreidemärkten der Monarchie. Um die Vergleichun zu er · leichtern, sind die in den Börsenberichten notirten Preife, der Berliner Usance entsprechend, auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen (loco und ohne Säcke) in Thalern berechnet.
13 Zuni. 20. Juni.
ö n 30. 93 6. mi 89 Königsberg 92 h 9 ᷓ 8, 8er 31 71-89) 79-965)
7557 —55 S2. — 915 71 — 917) 663 — 8750) 79 — 89 7994 79 94 dd = 98; 74 - 94 72 90 74— 90 74 95 Breslau — 715 —65 755 — 933 797 — 9 Magdeburg. ... S845 - 95 IH - 895/“, 84 — 931, 863 — 93. Cöln 85 85 S9 95 Roggen: 30. Mai. 6. Juni. 13. Juni. Königs berg 3 623 ? i 52 — 565 565 — 72 46-5335 53 — 59) 5 -= 63 51 -= 54 Breslau 52 — 58575 52 — 585 Magdeburg .... ? 56 - 60 57 — Cöln ; 60 60
) Nach dem Wochenbericht.
— Berichte über den Stand der Saaten im »Preuß. Handels- Archivé aus Königsberg, Posen, Stralsund, Magdeburg, Halle a. d. S, Nordhausen, Bielefeld und Crefeld und in den »Pr, Ann. d. Landw. aus den Regierungs-Bezirken Bromberg und Coblenz lauten durchweg befriedigend, zum Theil sehr günstig.
Westfgalen, 17. Juni. (H. C). Das anhaltend trockene Wetter ist für die Entwickelung mancher Feldfrüchte bis jetzt sehr vortheilhaft gewesen. Roggen, Weizen und Gerste stehen hoch und kräftig im Halm und versprechen an Quantität und Qualität viel. Doch müßte der Roggen nunmehr etwas Regen haben, wenn er nicht nothreif werden soll. In einigen Gegenden steht der Hafer schlecht, namentlich da, wo er — wie hier sehr häufig geschieht — zu früh gesäet ist. Er steht dünn und niedrig und hat eine zu sehr gezeitigte und daher ver— kümmerte Aehre. Das Obst, besonders Kernobst, leidet durch die Hitze bedeutend. An Aepfeln und Birnen fallen die rein verdorrten und verschrumpften Fruchtansätze massenweise von den Bäumen.
20. Juni.
23 55 * 83. 585 * - 69*) 56 - 65
Stettin 56 — 57
Berlin