1868 / 162 p. 10 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

nachstehend verzeichnete Brennhölzer öffentlich meistbietend verkauft werden: 321 Klafter eichen Scheit, 50 Klafter dergl. Stock, 39 Klafter büchen Scheit, 68 Klafter birken Scheit, 3 Klafter erlen Scheit, 15 Klafter erlen Ast IL, 15 Klafter espen Scheit, 75 Klafter linden Ast J., 2633 Klafter kiefern Scheit, 60 Klafter dergl. Ast J., 800 Klafter dergl. Stock, 80 Klafter dergl. Knüppelreiser. Kauflustige werden hier— zu mit dem Bemerken eingeladen, daß bei den Coosen von über 50 Thlr. Meistgebot mindestens der vierte Theil der Gebote im Termine als Angeld zu erlegen ist, bei den Geboten von 50 Thlr. und dar⸗ unter die Zahlung aber gleich ganz im Termine erfolgen muß. Die übrigen Bedingungen werden im Termine bekannt gemacht. Neubrück, den 7. Juli 1868. Der Oberförster. Friedel.

Auction s-Anzeige. Montag, den 13. d. Mts., früh von 9 Uhr an, sollen in der auf dem Hofe Wilhelmsstraße Nr. Si belegenen Reitbahn verschiedene Gegenstaͤnde, als: 5 Feuerspritzen, 3 Feuertienen, 22 Feuercimer, 2 große Feuerhaken, 1 eiserner Ofen, Lweißer Ofen mit Aufsatz, 1 Badewanne von Thon, 8 große eiserne Rinnsteinplatten, 9 eiserne Schienen zu den Platten, L großes Eck⸗ sopha mit braunem Damastbezug, 6 Sophas ohne Lehne mit blauem Damastbezug, 2 Haarmatratzen, mehrere alte Thüren, Spinden, Tische, Stühle, Pulte, Pultaufsätze, Repositorien, altes Eifen und dergl. mehr gegen baare Zahlung versteigert werden.

[2370]

Bergisch⸗Märkische Eisenbahn Die Ausführung der zur Herstellung des Bahnhofsplanums bei Arnsberg erforderlichen Erdarbeiten, in der Bewegung von circa 20090 Schachtruthen Boden bestehend, soll ungetheilt im Wege der Sub⸗ mission verdungen werden. Die Bedingungen, Berechnungen und Pläne sind im Büreau des Abtheilungs-⸗Baumeisters Schmitt zu Arnsberg einzusehen, auch sind ebendaher Abdrücke der Bedingungen, sowie die Submissionsformulare zu beziehen. Qualifizirte Unternehmer wollen ihre Anerbietungen versiegelt und unter der Aufschrift: »Qfferte zur Ausführung der Erdarbeiten behufs Anlgge des Bahnhofes bei Arnsberg

bis zum 17. Jüli d. J. bei uns einreichen, an welchem Tage, e, ,, 11 Uhr, die Eröffnung der eingegangenen Offerten statt⸗ nden wird.

Elberfeld, den 3. Juli 1868. . Königliche Eisenbahn Direction.

Verloosung, Amortisation, Serre smng u. s. w. von öffentlichen Papieren.

lesen Kündigung von Kreis -⸗Obligationen. ei der heute stattgehabten 15., resp. 10., 8. und J.

ehah Verloosung sind folgende Kreis ⸗Obligationen des

Fürstenthumer Kreises gezogen

worden: . tige Emissi 2) I. 4prozentige Emission: Littr. B. gin! 5 über 500 Thlr. C. 49. 79 100 Thlr. D. » 38. 153. 50 Thlr. n 5prozentige Emission: Littr. B. Nr. 9 über 500 Thlr. K 100 Thlr. D. » 3. 76. 83 50 Thlr. BE. » I0I. 102. 103 25 Thlr.

c) III. 5prozentige Emission: Littr. B. Nr. 3. 4. 44. 176. 216 über 500 Thlr.

C. » 238 über 100 Thlr.

D. Y 23. 27. 55 über 50 Thlr.

BE. 7 19. 80 über 25 Thlr.

346 5prozentige Emission: Littr. B. Nr. 71. 72 über 160 Thlr. C. 20 über 50 Thlr. D. » 3. 19 über 25 Thlr.

Indem wir die mit den vorstehenden Littr. und Nr. e nften Kreis -Obligationen kündigen, fordern wir die Inhaber derselhen hier mit auf, den Nennwerth in der Zeit vom T bis 10. Januar 1869 bei der hiesigen Kreis, Kommunalkasse oder bei dem Banquier Herrn Meyer Cohn in Berlin gegen Zurücklieferung der ausgeloseten Dbli= gationen und der betreffenden Zins - Coupons in coursfähigem Zu⸗ stande baar in Empfang zu nehmen.

Mit dem 1. Januar 1869 hört jede fernere Ver nsu ß auf; es müssen daher die ausgereichten Zins⸗Coupons, deren? ealistrung bis- her noch nicht erfolgt ist, mit abgeliefert werden, entgegengesetzten Falls der Betrag dafür vom Kapital-⸗Betrage einbehalten werden muß.

Cöslin den 23. Juni 1868. Die ständische Kommission für den Chausseebau im Fürstenthumer Kreise. .

2422

urch die am 1. d. Mts. vollzogene drei und zwanzigste Aus loosung von Schuldbriefen aus der geschloffenen dritten, durch die höchste Verordnung vom 24. Oltober 1845 kreirten Anleihe der

Landschaft des Herzogihums Gotha sind die nachbenannten Obliga⸗

tionen, und zwar:

aus Serie A. Nr. 7. 37. 61. 89. 91. 109. 1837. 142.

164. 167. 185. 243. 273. 309. 318. 326. 356. 357. 363. 400. 407. 418. 435.

aus Serie B. Nr.

2850

aus Serie C. Nr. 462. 491. 512. 514. 599. 604. 648. 699, 711. 72 39. 769. 782. 792. 853. 859. 870. 877. 913. 953. 968. 991, 160657. 1059. 10977. 1107. 1121. 112. 1I53. 1163. 1168. 1190. 1214. 1227. 1237. 121. 1247. 1255. 1343. 1352. 1366. 1422. 1424. 1445 1474. 1544. 1575. 1616. 1619. 1622. 1634 1659. 1695. 1706. 1728. 1742. 1761. 1785. 1797. 1813. 1824. 1836. 1877. 1878. 1919. 1940. 1976. 1999. 1999. 2032. 2950. 2096. 2139. 2215. 2223. 2260. 2277. 2299. 2305. 2325. 2360. 2370. 2406. 2461. 2462. 2491. 2499. 2hI6. 2529. 2561. 2589. 2610. 2619. 2640. 2747. 2768. 2819. 2836. 28370. 2971. 2883. 2955. 2964. 2967. 2968. 2969. 3004. 3027. 3097. 3193. 3107. 3114. 3138. 318. 3208. Z3212. 3233. 3264. 3291. 3297. 3299 3320. 3347. 3362. 3415. zur Auszahlung bestimmt worden.

Die Inhaber dieser Schuldbrife werden daher aufgefordert, die Beträge derselben vom I. Januar 1869 an, von wo ab auch eine weitere Verzinsung derselben nicht stattfindet, g, Rückgabt der betreffenden Schuldbriefe selbst, sowie der dazu geh zrigen Zins. leisten und Coupons, bei der hiesigen Staatskasse zu erheben.

Fugltsch wird hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht,

1) daß an dem obengedachten Tage, der geseßlichen Bestimmung emäß, die im Juli 1864 ausgeloosten und zurückgezahlten Schuid' nn, derselben Anleihe, und zwar:

aus Serie A. Nr. I5. x B. Nr. 163. 403. 419. x C. Nr. 509. 544. 613. 634. 731. 760. 791. 833. 879. 249. 1080. 1361. 1602. 1603. 1784. 1953. 1977. 2012. 2308. 2480. 2517. 2584. 2557. 2663. 2685. 2762. 2816. 3021. 3045. 3176. 3283. ern dazu gehörigen Zinsleisten und Coupons verbrannt wor— en sind,

2) daß die bis jetzt bei der Staatskasse hier nicht eingegangenen, am 1. Juli 1866 fällig gewesenen, mithin am 1. Juli i86s gefeßzlich verfallenen Zinsabschnitte von den nachverzeichneten Obligationen der ersten landschaftlichen Anleihe

Serie B. Nr. 304. C. Nr. 571. 1113. 1621. DPD. Nr. 125. 2146. 3774. 3875. 4011. 4143. nunmehr erloschen sind, und daß endlich

3) die im Juli 1866 mit zur Ausloosung gekommenen Schuld—

briefe der dritten landschaftlichen Anleihe aus Serie C. Nr. 464 und 2816. bis jetzt noch nicht zur Zahlung präsentirt worden sind und mit dem 1 Juli 1870 erloschen sein werden. Gotha, am 3. Juli 1868. Herzoglich sächsisches Staatsministerium. v. Seebach.

[2420 Bekanntmachung.

Die Auslosung der pro 13h8 zu amortisirenden Prioritäts -Obli—« gationen Littr. E. und F. der Oberschlesischen Eisenbahn findet nicht, wie in der Bekanntmachung vom 29. v. Mis. angegeben, am 16. d. Mts., sondern

am 25. Juli d. Is., Vormittags 10 Uhr, Sir Die Inhaber solcher Obligationen haben zu der Ausloosung utritt.

Breslau, den 8. Juli 1868. Königliche Birection der Oberschlesischen Eisenbahn.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Der Herr Ober-Präsident der Provinz hat mittelst Reskripts vom 24. Juni e, die Errichtung einer neuen Apotheke zu Wolkramshausen im Kreise Nordhausen genehmigt. Qualifizirte Bewerber, denen es um die Erlangung der Konzession zum Betriebe dieser neuen Apotheke zu thun ist, werden hierdurch aufgefordert, ihre desfallsigen Gesuche, mit dem nöthigen Befähigung, Führungs. und Vermögens. Rach= weis belegt, innerhalb einer Präklustvfrist von 6 Wochen, dom Tage der Publication ab gerechnet, bei uns einzureichen.

Erfurt, den 4. Juli 1868.

Königliche Regierung, Abtheilung des Innern.

Niederschlesische Zweigbahn. Einnahme im Monat Juni 1858; a) für 18,146 Personen 7924 Thlr. 36 Sgr. 3 Pf., b) für Ils ene lr. Guͤler 134 hir. , Sr itz Hf Seh Crttlordidlatht oh Thlr. Sgr. Pf. / zusammen I 703 Thlr. 25 Sgr. 5 P. Einnahme im phat Jun 1867: a) für 18,965 Her en Genn Thlr. 11 Sgr. 9 1g b) für 167785, Etr. Güter 155618 Thir. 8 Sgr. 3. Pf., e) Extraordinarig 500 Thlr. Sgr. Pf, zusammen 2060 Thlr. Sgr. = Pf / im Monat Juni 18638 mehr 13 Thir. B Sgr. 6 Pf. Die Mindereinnahme bis ült. Mal er. nach erfolgter Feststellung betrug 273578 Thlr. 5 Sgr. 4 Pf, mithin bis ult. Juni 1868 weniger 27234 Thlr. 11 Sgr. 16 Pf.

Königliche Niederschlesisch⸗Märkische Eisen bahn. Von a ab tritt für den Transport von Getreide und Hülsenfrüchten exkl. Delsaat) von Wien, Marchegg und den ungarischen Stationen nach Berlin ein bis ult, September d. J. gültiger Spezial -Tarsf in Kraft und n, die Fracht für einen Eentner ab Wien bis hier 20M. Sgr. Der Tarif ist bei unserer hiesigen Güter Expedition ein

lug n, Berlin, den 3. Juli 1868. oönigliche Direction der Nie derschlesisch· Maͤrlischen Eisenbahn. Hier folgt die besondere Beilage

ggpgeraphie schließt sich:

berg. Eine Schwester der beiden letzterwähnten Burggräfinnen, und zwar die vierte der neun Töchter Friedrichs V., wurde sie

Kaiserkrone zu tragen, auch diese Verlobung machte Kaiser

Stammes erblickt man das Hohenzollernwappen und zwar,

gesetzten von Nürnberg⸗Hohenzollern. seine Gemahlin Elisabeth von Bayern. Friedrich,

4090 mit der »schönen Else, von Bayern⸗Landshut, ward Kur⸗

Gemahlin überlebte ihn noch 3 Jahre.

großen Schlüssel, den er in den Händen trägt, als des Reiches Erzkämmerer bezeichnet; das Gesicht ist bartlos, wie auf den

ein schwarzseidenes Unter⸗ und Obergewand, das letztere mit

druck nach einer Aufnahme des Hofmalers Jarwart in Bai—

jedoch nicht mehr erlebt hat, herrühren. aus Kurfürst Frlebrich? J. Zeit.

einst der Sarkophag des Kurfürsten Friedrich J. gestanden. ihrem Siegel, ziert den Kirchthurm zu Rostall bei Heilsbronn.

stand, ist die Grabstätte eines von weiblicher Seite ihnen ver⸗ wandten Paares: des Herzogs Ernst von Schwaben und seiner

Besondere Beilage

des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers.

Zu Æ 162 vom 11. Juli 1868.

. Inhalts. Verzeich niß: Alterthümer und Kunstdenkmale des E ö industriellen Verhältnisse des Königreichs Württemberg. II.

rlauchten Hauses Hohenzollern.

tn. M Die landwirthschaftlichen und ; Die Königlich Preußische Ordensliste 1368. Preußens Ostfee—⸗ Bäder. Schloß Beynuhnen. Neue Bilder preußischer Künstler.

Alterthümer und Kunstdenkmale des Erlauchten Hauses Hohenzollern.

III. . An die am Schlusse des zweiten Aufsatzes erwähnte Litho⸗

Grabstein der Burggräfin Katharine von Nürn⸗

in der Wiege noch (1368 mit Kaiser Karls 1V. zweitem Sohne, dem nachmaligen Kaiser Siegmund, verlobt. Allein so wenig, wie ihrer ältesten Schwester Elisabeth, war ihr bestimmt, die

Karl (1375) wieder rückgängig. In Folge dessen ging Katha rine mit ihren jüngeren Schwestern Anng und Agnes 1376 in das St. Elgren-Kloster nach Hof. Aebtissin seit 1392, starb sie daselbst 1409 und ward in ihrer Klosterkirche bestattet. Von ihrem Grabe kennen wir nur noch den Deckstein; seine Ober- fläche nimmt ein breitarmiges Kreuz ein; zu beiden Seiten des

was bei einer Frau, zumal einer Aebtissin auffällig ist, mit dem Helmschmuck des Bracken. Abweichend von den andern Aebtissinnen ihres Hauses, zeigt auch ihr Siegel nicht den einfachen Hohenzollerischen Stammschild, sondern den zusammen—

Friedrich J., Kurfürst von Brandenburg, und Friedrichs V. zweiter Sohn, vermählte sich, etwa 30 Jahre alt,

fürst von Brandenburg 1415, belehnt 1417, und starb, nach⸗ dem er ein Jahr zuvor die Regierung niedergelegt, 1440, seine

Beide ruhen in Heils⸗ bronn.

Aus Holz geschnitzte Bildsäulen Friedrichs J. und seines älteren Bruders Johann III., aus dem Jahre 1429 stammend und im Rathssaale zu Ueberlingen aufbewahrt, sind hier im Holzschnitte wiedergegeben. Der Kurfürst ist durch einen

meisten Bildern, die wir von ihm besitzen. Die ansprechendsten und wohl zuverlässigsten Portraits des Lurfürsten und seiner Gemahlin hat man jüngst erst auf den Flügelthüren eines Altarschreins der Kirche zu Kadolzburg entdeckt. Das Fürstenpaar knieet in reich vergoldeten Kirchenstühlen; er hat

Zobel gefüttert, angelegt; seine Gemahlin, blond und blauäugig, ist mit einem blauen Gewande und gleichfarbigem Hermelin— Mantel bekleidet.

Schloß Kadolzburg. Inneres Thor. Far ben— reuth, von welchem fast sämmtliche Originalzeichnungen zu den Ilustrationen des vorliegenden Werkes, dessen Vollendung er

Brandenburgische Steindenkmale in Franken I) Ein Adler von antiker Form, an der Wand der Heils⸗

bronner Kirche angebracht, scheint die Stelle zu bezeichnen, wo

2) Das Alliance⸗Wappen Friedrichs l. und der bayrischen Elisabeth, in anderer Zusammenstellung als auf

In Rostall, dessen Kirche unter dem Patronat der Zollern

Gattin Irmengard.

3) Am Eingange der Kadolzburg sind zwei bemalte Denk— steine zu sehen: die Wappen Friedrichs J. und Elisa—⸗ deths, von einem Engel, und die Wappen Johanns des Alchymisten und feiner Gemahlin Barbara von Sachsen, von einer Frauengestalt zusammengehalten. Nur auf Johann den Alchymisten ist der schmucklose Adler der letzã teren Tafel zu beziehen, denn Friedrich II., der auch mit einer sächsischen Prinzesfin vermählt war, führte, wie sich aus seinen

tern bestreuten Adlerflügels die Kurwürde andeutete, von wel⸗

cher er den Titel erst um 1457 regelmäßig zu gebrauchen anfing. Der blaue Erzkämmerer⸗Schild mit dem goldenen Kur⸗ scepter kommt zuerst im Jahre 1464 vor, und die vollendetste

Darstellung des neu vermehrten Wappens ist in dem farben— glänzenden Todtenschilde Kurfürst Friedrichs II. in der Ritterkapelle des Schwanen-Ordens bei St. Gumpert zu Ans bach erhalten. In diesem Wappen sind auch die Kleestengel den Flügeln des rothen Adlers aufgelegt, während die Brändenburgischen Adler aus Friedrichs J. Zeit, die sich in den Gemächern der Kadolzburg und auf seineni markgräflichen Sie gel von 1415 befinden, eines solchen Unter⸗ scheidungszeichens entbehren.

. Der Schwanenordens-Altar in der St. Gumperts⸗ kürche zu Ansbach. Im Jahre 1457 bestimmte der spä tere Kurfürst von Brandenburg, Albrecht Achilles, damals noch Markgraf von Ansbach, die Georgen⸗ oder Ritter-Kapelle der Ansbacher Gumpertskirche zur Ordens⸗Filialkirche für die süd⸗ lich des Thüringerwaldes wohnenden Mitglieder des Schwanen— Ordens, den sein Kurfürstlicher Bruder, Friedrich II., in Bran— denburg gestiftet hatte. Demselben Zwecke widmete Albrecht im Jahre 1484 dort einen Altar, dessen Schrein 14 Fuß Breite bei 13 Fuß Höhe hat. Die Holzverzierungen desselben sind zer— stört;, die vorzuͤglichen Bilder jedoch sind zwar nur zum . noch an ihrer rechten Stelle, alle aber der Vernichtung ent. gangen. Zwei Kupferstiche zeigen die Haupt- und die Rückseite des ganzen, mit einem Reiterbilde des heiligen Georg gekrönten Denkmals. Von den Bildern des Schreins sind die für das Hohenzollernhaus historisch bedeutsamen in Farbendrucken wiedergegeben. Die rechte Hälfte der 2/, Fuß hohen Prädella üimmt Kurfürst Albrecht Achilles mit seinen Großwürdenträgern ein. In goldner Rüstung, mit rothem Hermelin⸗Mantel und rothem Barett, kniet der Kurfürst anbetend; hinter ihm tragen, durch Wappen und Namen bezeichnet, der Graf Johann von Lindow und Ruppin den Kurhut, Busso Gans Herr zu Putlitz als Erblandmar— schall von Brandenburg das Kurschwert. Als Gegenstück zu diesem Bilde, von welchem aüch die Königliche Kunstkammer zu Ber— lin eine alte Kopie besitzt, nimmt die linke Hälfte der Prädella Anna von Sachsen, des Kurfürsten Albrecht Achilles zweite Gemahlin ein. Die Rückseite des Schreins bedeckt ein kostbares Gemälde der Himmelskönigin, unter deren von Engeln ausgebreitetem Mantel die Kinder zweiter Ehe des Kurfürsten knieen, und zwar zur Linken vier Töchter Al— brecht Achills und vor ihnen die Schwiegertochter Sophia von Polen, Gemahlin des Markgrafen Friedrich des Aelteren. Gegenüber knieen in roth gelb- hellblau gestreiften Unterkleidern Albrechts Söhne, Friedrich der Aeltere und Siegmund, sein Schwieger sohn Wilhelm IV., Her⸗ zog von Jülich⸗Cleve⸗Berg, und zwei Edelkmaben; Friedrich und Wilhelm sind mit der goldnen, Siegmund und die Edelkna⸗ ben mit der silbernen Kette des Schwanenordens geschmückt.

Das Grabmal der Kurfürstin Anna von Bran— denburg, Anna von Sachsen, geboren 1436, ward 1458 Albrecht Achills zweite Gemahlin und starb im Jahre 1512. Eine perspektivische Ansicht des Innern der Heilsbronner Münsterkirche zeigt im Vordergrunde ihren prachtvollen Steinsarkophag, der an den vier Seitenwänden mit Wappen, Schrifttafel und den Statuetten der Jungfrau Maria und 19 Heiliger geziert ist. Auf dem Deckel ruht die Kurfürstin, in der Blüthe der Schönheit dargestellt, umgeben von den bemalten Wappen ihres Hauses und des ihres Gemahles; um ihren Hals schlingt sich die vergoldete Kette des Schwanen⸗Ordens. In diesem steinernen Hochgrabe wurde zuerst Albrecht Achilles (486) beigesetzt; ob dann auch seine Gemahlin, ist zweifelhaft. Jedenfalls wurden später (bis 1632) die Gebeine dieses Kurfürst— lichen Ehepaars in der Sakristei gezeigt, nachdem der mit Bild und Namen der Markgräfin Anna bezeichnete Sarkophag im Jahre 1591 seines Inhalts beraubt worden war, um den Zinn— sarg der Markgräfin Emilie, Wittwe Georgs des Frommen, aufzunehmen. Dieser Sarg steht heute noch in dem von Alhrecht Achilles für sich und seine zweite Gemahlin vorbereiteten Hochgrabe.

Siegeln ergieht, ein anderes Wappen, in welchem der rothe Adler und der Helmschmuck des schwarzen, mit goldenen Blät—

Mit diesen Blättern schließt der erste Band.