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C. Was die Offizier- und Beamten-Wittwen betrifft, so haben nach §. 6 des Gesetes vom 14. Juni er. I) diejenigen Wittwen, deren Männer in den Feldzügen 1848 — 50 geblieben oder an den erlittenen Verwundungen und Beschädigungen oder in Folge der Kriens⸗-Strapazen gestorben sind, sofern der Verstorbene bei seinem Eintritt in die schleswig - holsteinsche Armee oder bei seinem Ableben einem Staate des Norddeutschen Bundes angehörte, Anspruch auf Gewährung einer Beihülfe nach Maßgabe des Gesetzes vom 16. Oktober 1866 und des S. 5 des Gesetzes vom 9 Februar 1867 — während 2) den Wittwen der übrigen Offiziere und Beamten nur, wenn sie nach der schleswig-holsteinschen Pensions-Verordnung vom 15. Februar 1850 pensionsberechtigt sein würden, eine nach Maßgabe jener Verordnung zu bestimmende Beihülfe gewährt werden kann.
Zu diesen ad 2 gedachten Wittwen gehören — ihre Be⸗ dürftigkeit vorausgesetzt: a) Wittwen, deren Männer zur Zeit ihres Ablebens bereits zehn Jahr im aktiven Dienst ge⸗ standen haben, b) Wittwen, deren Männer im Pensions oder Wartegeld⸗Verhältnisse gestorben sind, sowie e) Wittwen, deren Männer bei ihrem Äusscheiden aus der schleswig holsteinschen Armee nach der Verordnung vom 15. Februar 1860 pensions⸗ berechtigt gewesen sind, resp. gewesen sein würden, die Pension aber in Folge der im März 1851 stattgehabten Aufhebung jener Verordnung wieder verloren oder überhaupt nicht erhalten haben.
Keinen Unterstützungs⸗Anspruch haben die sub? erwähnten Wittwen: wenn die Ehe erst auf dem letzten Krankenlager des verstorbenen Ehemannes abgeschlossen wurde, oder wenn die Ehe geschieden Und die Ehefrau im richterlichen Erkenntnisse für den schuldigen Theil erklärt worden ist, oder endlich, wenn die Ehe erst nach der Verabschiedung des Mannes aus schleswig—
, ,. Militairdiensten oder nach vollen detem sechzigsten
ebensjahre des verstorbenen Ehemannes abgeschlossen wurde. Berlin, den 21. Juli 1868. riegs⸗Ministerium. von Roon.
Seförderungen in der Armee.
Zum General⸗Lieutenant: Generalmajor v. Kummer, Insp. der Besatzung von Mainz. ö
Zu General- Majors: 1) Oberst v. Ko blin ski, Command. der 8. Inf. Brig, 2 Oberst v. Malachowski, Commandeur der 21. Inf. Brig. 3 Oberst Baron v. d. Osten, gen. Sacken, Comm. der 25. Inf. Brig., 4 Oberst v. Fabeck, Comm. der 24. Inf. Brig., 5) Oberst v. Michaelis, Komm. von Erfurt, 6) Oberst v. Woyna, Command. der 39. Inf. Brig, 7) Oberst v. Wartenberg, Comm. des Kadetten⸗Corps, 8 Oberst v. Keßler, Commandeur des 4. Pos. Inf. Regts. Nr. 59, unter gleichzeitiger Versetzung zu den Offizieren don der Armee, 9) Oberst v. Tresckow, Commdr. der 2. Kavall. Brig. 10 Oberst v. Redern, Commdr. der 20. Kav. Brig, 11) Oberst v. Sperling, Chef des Generalstabes des 6. Armec-Corps;
Zu Obersten: a von der Infanterie. l) Ob. Lt. v. Horn, Kommandant von Sonderburg⸗Düppel, 2) Qb. Lt. v. Brixen, Command. des 3. Westf. Inf. Rgts. Nr. 16, 3) Ob. Lt. v. Bessel, Command. des 3. Oberschl. Inf. Rgts. Nr. 62, 4) Ob. Lt. von Beckedorff, Command. des 6. Thüring. Inf. Rgts. Nr. 9h, 5) Ob. Lt. . Schmeling, Command. des Schl. Füs. Rgts. Nr. 38, 6) Ob. Lt. v. Massow, Command. des 1. Osipr. Gren Rgts. Nr 1 Kronprinz, 7) Ob. Lt. Mettler, Command. des 8 Rhein. Inf. Regts. Nr. 70, 8) Ob. Lt. v. Flatow, Command. des 3. Brand. Inf. Rgts. Nr. 20, 95 Ob. Lt. v. Gerstein⸗Hohenstein vom 6. Thür. Inf. Rgt. Nr. 9ö5, 10) Ob. Lt. v. Loos, Commdr. des See⸗Bat, 1I) Cb. L. v. Barby vom 3. Garde ⸗Regt. z. F. 12 Ob. Lt., v. Tilly, Abtheilungs Chef im Kriegs⸗-Ministerium, 13) Ob. Lt. Michelmann, aggr. dem Leib— Gren. Regt. (1. Brandenb.) Nr. 8, 14) Ob. Lt. v. Fran kenberg⸗ Ludwigsdorff, à la suite des Hessischen Jäger⸗Bats. Nr. II.
b) Von der Kavallerie: 1) Ob. Lt. Frhr. v. Houwald, Comm. des Magd. Dragoner⸗Regts. Nr. 6. 2) Ob. Lt v. Reckow, Comm. des Wesipr. Uan Negts. Nr. J, 3) Gb. Lt. v. Drigalsti, Comm. des 1. Brandenb. Drag. Regts. Nr 2, 4) Ob. Lt. v. Busse, Comm. des 3. Schles. Drag. Regts. 15, 5) Ob. Lt. v. Bernuth, Comm. des 2. Hess. Husaren-Regts. Nr. 14, 6) Ob. Lt. v. Krosigk, Commandeur des Rehiments der Gardes du Corpse, 7) Oberst⸗Lieu⸗ tenant v. Paczensfi⸗-Tenczyn, Comm. des Altmärtischen Ulanen Negts. Nr. 16, 8) Ob. Lt. v. Salviati, Commdr. des 2. Hannov. Drag. Regts. Nr. 16, 9) Ob. Licut. v. Alb edyll, Flügel -Adjutant, ö h, Lieut. v. Schmidt, Commdr. des 1. Pomm. Ulan. Regts.
e) Von der Artillerte: 1) Ob. Lt. Bar. Prinz von Buchau, Comindr. des Niederschles. Festungs Art. Regts. Nr. 5, 2) Ob. Lieut. v. Mechow, Command. des Wesif. Feld⸗Art. Rgts. Nr. 7, 3) Ob. Lt. v Erhardt, Command. des Garde Festungs-Art. Regts.
3) Vom Ingenieur Corps: Ob. Lt. Riedel, Inspecteur der 4 Festungs ⸗Inspection.
Den Charakter als Oberst erhalten: Ob. Lt. Schwab vom 3. Rhein. Inf. Negt. Nr. 29, Ob Lt, v. Naß mer, Brigadier der 2 Gendarmerie. Brig. Ob. Lt. v. Liebenroth, Command. des Kadettenh. zu Wablsiati Ob. Lt. v Cramer, Kommdt von Wittenberg, Ob Lt. Kloß, Fesiungs-Bau -Direkt in Königsberg, Ob. Lt. Simon, Plaß⸗Ingenieur in Saarlouis, Ob. Lt. Fragstein v. Niem sdorff,
Brigadier der 8. Gendarmerie⸗-Brigade, Ob. Lt. v. Brauchitsch, vom 2. Rhein. Inf. Regt. Nr. 23.
Die nach Vorstehendem auszufertigenden Patente sind vom 3ten Juli 1868 zu datiren.
Ems, den 23. Juli 1868.
Wilhelm.
Nichtamtliches.
Preußen. Danzig, 27. Juli. (Westpr. 3 Der Capitain z. S. Köhler, welcher in diesen Tagen die hiesige Königliche Werft besuchte, um sich von dem Stande der Schiffsbauten zu über— zeugen, hat den Befehl überbracht, daß die Corvette ⸗Arcona« bis zum 1. September e. für die Reise nach Japan seeklar ge— macht werden soll.
Oldenburg, 25. Juli. (Wes. Z) Dem Landtage wurde heute regierungsseitig mitgetheilt, daß die Verlegung einer Garnison nach der Stadt Birkenfeld preußischerseits abgelehnt sei. Weiter ließ die Regierung ihre Zustimmung erklären zu dem vom Landtage in Betreff der Bank gemachten Vorbehalte, daß der Kontrakt mit dem Hause Erlanger nicht ohne Zustim— mung des Landtags verlängert, auch dem letzteren von den Ergebnissen des Bankgeschäfts Mittheilung gemacht werde. — Der Antrag des Abgeordneten Russel, -die Regierung dringend
zu ersuchen, nach Kräften dahin zu streben, daß die sog. Pariser
Eisenbahn auf der Strecke von Osnabrück nach Diepholz durch oldenburgisches Gebiet geleitet werde«, wird mit großer Majorität angenommen. — Die Stempelgesetze für das Herzogthum Oldenburg und das Fürstenthum Birkenfeld wur — den in zweiter und letzter Lesung angenommen. — Der Ab— geordnete Russel berichtete, daß die Konferenzen, welche zwischen Deputirten des Landtags und Bevollmächtigten der Regierung
gepflogen seien, um die in Betreff der beabsichtigten Umgestal⸗ tung des Staatsministeriums und der damit . Bal tt, . stehenden Behörden und Gehaltsregulative hervorgetretenen Meinungsverschiedenheiten auszugleichen, kein Resultat gehabt
hätten. Der Abgeordnete Bartel und Genossen brachten darauf
einen dringlichen Antrag ein, nach welchem unter Billigung des Ver⸗ J
haltens der Landtagsdeputirten und unter Bezeichnung einiger vom Landtage zu machenden Zugeständnisse die Regierung um die Wiederaufnahme der Konferenzen ersucht werden solle. Der Antrag ward angenommen, und es sollten unter vorausgesetzter Zustimmung der Regierung am Nachmittage die Konferenz Verhandlungen wieder aufgenommen werden. — Es wurden darauf noch die Wasserordnung für das Herzogthum Olden— burg in zweiter Lesung angenommen und ward dann die Sitzung e ,
— Der Landtag war zur Abendsitzung wieder ver— sammelt. Der Präsident theilt zun n nn daß die Re— gierung auf die beantragte Wiederaufnahme der Konferenz- Verhandlungen eingegangen sei und solche heute Nachmittag sigttgefunden hätte. Der Abgeordnete Russel berichtet über das Ergebniß, und zwar, daß über die vorhan— denen Differenzpunkte eine vollständige Einigung erzielt sei. Der Landtag genehmigte einstimmig die getroffene Ver— ständigung. — Darauf wurden die Gesetzentwürfe, betreffend eine Wasserordnung für das Fürstenthum Lübeck, die freie Theilbarkeit des Grundeigenthums für das Herzogthüm Olden— burg und den Zuschlag zur Birkenfelder Einkominensteuer, in zweiter Lesung angenommen. — Ein Antrag des Abgeordneten Tantzen wegen Uebertragung der Zollverwaltung an Preußen, wenn damit finanzielle Vortheile verbunden seien, ward auf die Bemerkung des Regierungs-Kommissars Ruhstrat, daß das nicht zu erwarten sei, abgelehnt. — Nach Erledigung einiger , erschien der Minister von Rössing und schloß den Vl X B „Bayern. München, 25. Juli. (Korr. Hoffm.) Der Königlich preußische außerordentliche ö und . nichl Minister am hiesigen Hofe, Freiherr von Werthern, hat einen Urlaub angetreten, und werden während desselben die Geschäfte der preußischen Gesandtschaft von dem Königlich preußischen Legationssecretair von Radowitz besorgt werden.
Schweiz. Bern, 25. Juli. (Köln. Ztg.) Nachdem der Nationalrath schon heute Morgen . n' ö. Prãä⸗ sidialrede entlassen worden war, wurde der Ständerath um 11 Uhr Vormittags in gleicher Weise verabschiedet.
— In seiner heutigen Sitzung beschloß der Bundesrath, von der Abordnung eines schweizerischen Kommissars zu der Experten⸗Konferenz, welche demnächst Behufs Berathung des russischen Antrages auf Nichtanwendung von Sprenggeschossen in der Kriegsführung in St Petersburg abgehalten werden soll, zu abstrahiren; nichts desto weniger erklärte sich der Bun— desrath mit dem Abhalten einer solcken Konferenz vollständig
einverstanden, seine Zustimmung zu dem von ihr gef— Beschlusse sich vorbehaltend. . hr gefaßten
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— Laut offizieller Meldung ist das Verbot des Wagren— Transports über den Simplon während der Sonn- und Feier— tage aufgehoben worden.
Niederlande. Haag, 25. Juli. Die Erste Kammer hat heute die Konzession zur Anlage eines Kanals zwischen der Rordsee und dem Zuydersee genehmigt, nachdem sie am 23sten d. über diese Angelegenheit in geheimer Sitzung verhan⸗ delt hatte.
Großbritannien und Irland. London, 27. Juli. In der heutigen Sitzung des Oberhau ses passirte die Wahl⸗ Festechungsbill die zweite Lesung. . Im Unterhause kündigte Gtway eine Interpellation an, dahin gehend, ob Lord Stanley von einer angeblichen Allianz Frankreichs, Belgiens und Hollands etwas wisse. — Auf eine Interpellation Kinglake's erwiederte Stanley, England würde Mexstos Unerbieien, den diplomatischen Verkehr wieder aufzunehmen, willig berücksichtigen, selber jedoch nicht darum nachsuchen. . Secretair für Indien, Noxrtheote, brachte das
indische Budget ein. Nach demselben ist das Defizit geringer als ö Voranschlag und beträgt 627,000 Pfd. St. Der Voran⸗
schlag des Defizits für das kommende Jahr beträgt 1,1 026,0,
wenn 3 Millionen auf Staatsbauten verwendet werden. Das
Haus genehmigte die Anträge Northeote's.
Frankreich. Paris, 26. Juli. In der gestrigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers wurde die Frage der mexi⸗ fanischen Obligationen entschieden. Die Kammer votirte die 4 Millionen Fr. Rente, welche die Kommission für die Besitzer derselben verlängt hatte. Die Franzosen, welche Entschädigun⸗ gen von Mexiko zu erhalten häben, bekommen 13 Millionen, und einige 20 Millionen mehr wenn die Regierung Pinard, den Direktor des Comtoir d'Escompte, und Die übrigen Banquiers zwingt, den Vertrag, den sie Betreffs, des Verkaufs der den mexikanischen Gläubigern zugesprochenen Obligationen abgeschlossen hat, in Ausführung zu bringen. Der AÄbstimmung ging eine längere Diskussion vorher. Nachdem der Regierungs- Kommissar Goussard nachgewiesen hatte, daß die Regierung durchaus nicht ihren Vorschlag auf ein den In— habern der mexikanischen Obligationen zustehendes Recht be⸗ gründe, wurden schlieblich die Artikel 29 und 30 angenommen und die Verhandlungen über . additionellen Artikel für die
iskussion auf Montag vertagt. . . gu In . heütigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers wurde die Berathung des Budgets fortgeseßt. Sämmt⸗ liche Amendements wurden verworfen und die reservirten Ar⸗ tikel angenommen. Ebenso wurde das gesammte ordentliche
Budget mit 207 gegen 15 Stinimen genehmigt.
Türkei. Belgrad, 27. Juli. (W. T. B. Das Urtheil im Attentatsprozeß ist heute Nachmittag verkündigt wor⸗ den. Vierzehn von den Angeklagten, darunter sämmtliche Radavanobic, Sima und Speiozar Nenadovie, sind zum Tode derurtheilt. Außerdem sind Fürst Karageorgevie und dessen Sccretair Trifkovie zu zwanzigjähriger Zuchthausstrafe, Phil ipp Stankovie zu zwanzigjähriger Schanzarbeit und Jeremie zu fünfjährigem Gefängniß veruürtheilt worden. Die Todesurtheile sollen inorgen Abend 6 Uhr vollstreckt werden. Aus Alexandrien, 18. Juli, wird der Triest. Ztg. gemeldet: Der Vicekönig hat die Reise nach Ems definitiv aufgegeben und wird in den ersten Tagen des Monats August
zur ückerwartet.
Nußland und Polen. St. Petersburg, 26. Juli. Das Lager von Krassnoje⸗-Selo ist am Freitag aufgehoben 1. ö . Das Ministerium des Innern hat eine Erforschung des Zustandes der freigelassenen Bauern, durch eine Kommussion im anzen Reiche angeordnet, sowohl ihres geistigen und morali— chen wie des matexiellen Zustandes ihrer Ackerwirthschaft und Wohnungen, zur Ermittelung, in welchem Zustande sich die⸗ selben vor der Emancipation befunden hatten und in welchem
ĩ efinden. ö sich h oe nn Ein Extrablatt der »Senatszeitung« ver⸗ öffentlicht den neuen Zollfarif, welcher mit dem l. Januar job in Kraft tritt. Sie Zollzuschläge aus den Jahren 1868 und 1861 kommen nach demselben in Wegfall.
Dänemark. Kopenhagen, 27. Juli. Der König von Schweden kam heute Nachmittag in dem Königlichen Lusischlosse Bernstorff an und wurde dort vom Könige von Dänemark empfangen. Morgen reist er nach Malmö.
Amerika. Aus Venezuela hat das am 27. Juli in St. Kazaire eingetroffene Packetboot Louisigna— Nachrichten gebracht, denen zufolge daselbst eine Revolution ausgebrochen
ist. Der Präsident Falcon hat sich nach Curacao begeben; der General WMonegas besetzte Caracas am 26. Juni, Puerto Cabello wurde von General Bruzual besetzt. Aus Lima wird gemeldet, daß daselbst das gelbe Fieber in Abnahme begriffen ist.
A sien. Nach Berichten aus Jap an vom 30. Mai haben die Vertreter der fremden Mächte einen Gesammiprotest gegen das Deeret des Mikado eingereicht, durch welches das die zum Christenthum übergetretenen Landeseingeborenen mit Strafe bedrohende Edikt wieder in Kraft gesetzt wird. Die den Aus- ländern geöffneten Häfen waren von den Truppen des Mikado besetzt; aber der Bruder des ehemaligen Taikun hatte sich an die Spitze des Aufstandes gestellt und bedeutende Streitkräfte zusammengezogen.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.
Brüssel, Dienstag, 28. Juli, Vormittags. Der Kron⸗ prinz und die Kronprinzessin von Italien werden morgen früh von hier nach dem Haag reisen.
London, Dienstag, 28. Juli, Morgens. Der Prinz von Wales reist mit seiner Gemahlin nach Schottland.
Nach einem ⸗»Daily News aus Washingt on vom gestrigen Tage zugegangenen Telegramm hat der Kongreß die Bill angenom⸗ men, welche den Schutz der im Auslande wohnenden naturg—= lisirten Bürger der Vereinigten Staaten zum Gegenstand hat. Die Bill ermächtigt den Präsidenten, im gegebenen Falle ener⸗ gische Schritte behufs Befreiung der unrechtmäßiger Weise ver= hafieten naturalisirten Buͤrger zu ergreifen. — Henry Watts aus Philadelphia ist zum Gesandten der Vereinigten Staaten am Hofe zu Wien ernannt.
Konst antinopel, Montag, 27. Juli, Abends. Die Nach⸗ richten aus Bulgarien lauten beruhigend. —
Eine neue Gesandten - Konferenz Betreffs des Libanon Distrikts wird demnächst hier stattfinden. Dem neuen Gou— verneur vom Libanon solien Vollmachten von zehnjähriger Dauer ertheilt werden.
St. Petersburg, Dienstag, 28. Juli, Vormittags. Das Journal de St. Pétersbourg« veröffentlicht ein Rundschreiben dẽs Fürsten Gortschakoff, in welchem die Mächte aufgefordert werden, ihre Meinung über die von Preußen vorgeschlagene, in St. Petersburg abzuhaltende Konferenz, betreffend den Vor- schlag Rußlanoͤs wegen Abschaffung der Explosionskugeln zu äußern. Das Rundschreiben schlägt vor, daß die Konferenz erst am 13. Ottober zusammentrete, da der russische Kriegsminister gegenwärtig beurlaubt ist.
National- Dank.
Se. Königliche Hoheit der Kronprinz haben im Namen Sr. Ma⸗ jestät des Königs, des Allerdurchlauchtigsten J,, des National- Dants für Veteranen, folgende Personen zu Verwaltungs- beziehungs- weise zu Ehrenmitgliedern der Stiftung zu ernennen und die Patente für dieselben de dato Reinhardsbrunn, den 16. Juli 1868, Höchsteigen händig zu vollziehen geruhet: .
J. Zu Verwaltungs- Mitgliedern;
1) Den Bürgermeister Crüger in Calau zum stellvertretenden Kreis-Kommisfarius für den Kreis Calau; 2) den. Königl. Kreis— gerichts Direktor Kupffender in Schneidemühl, und 3) den Königl. Landrath von Kehler in Chodziesen zu Verwaltungsmitgliedern; 4 den Nentier von Rowag in Breslau zum Stadtbezirks Kommissa⸗ rius fuͤr den Stadtkreis Breslau; 5) den Königl, Justiz⸗WRath Hor st in Breslau und 6 den Stadirath Weiß bach in Breslau zu Verwaltungs- Mitgliedern; 7) den Königl. Kreis⸗Seeret. Al. E. Dewitz in Bunzlau zum Schriftführer des Kreis -⸗Kommissariats Bunzlau; 8) den Bürgermeister Kerckhoff in Gahlen zum Lotal-Konumissarius für das Lokal-Kom— missariat Gahlen; 9) den Königlichen Premier-Licutenant der Land. wehr Hoffstadt in Neuß zum Kreis- Kommissarius für den Kreis Reuß, 16) den Ober Amtsdiurn sten Stehle in Sig: maringen zum Schatzmeister für das Regierungs⸗Bezirks⸗Kommissariat Sigmaringen. 969 ] II. Zu Ehren ⸗ Mitgliedern:
1) Den Königl. Qberst und Kommandanten von la Chevallgrie in Colberg, 2) den Postezpediteur Finsch in Sitzenroda, Kreis Tor- gau, 3) den Hotelbesitzer J. Krause in Bromberg, 4) den König lichen Regiernngs ⸗ Assessor Nobbe in Liegnitz, 5) den König lichen Regierungs- Rath von Rebeur-Paschwitz in Liegniß, 6)'den Königlichen Regierungs- Rath v. Stülpna gel in Liegniß, 7) den Banquier Loüis Pollack in Liegnitz 8) den Kaufmann und Stadtraih Schwarz in Liegnitz M den Rittergutsbesitzer Strutz auf Cunau, Kreis Sagan, 10 den Rittergutsbesitzer Neumann auf Dittersbach, Kreis Sagan, 11) den Zimmermeister Renner in Sagan, 12) den Königlichen Regierungs- Referendarius und Licu— tenant Mülßker in Liegniß, 13) den Königlichen Regierungs Präsi⸗ denten Freiherrn von Zedliß-Neukirch in Liegniß, 147 den Kö— niglichen Negierungs Assessor Freiherrn von Stillfried in Liegniß⸗ 15 den Königlichen Regierungs ⸗Rath v. Terpitz in Liegnitz, 16) den Landes - Aeltesten von Sprenger in Vaalitsch, Kreis Jauer.
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