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o üter sind selten. Der Grund und Boden ist von allen feu⸗ 96 964 . Gilten, Zinsen 26) durch deren Ablösung frei eworden. Beim Mangel direkter Angaben über Zahl und Größe der zodenparzellen mag die Zahl der Viehbesitzer einen Anhalt für die Beurtheilung der betreffenden Zustände bieten. Im J. 1861 hatten von 355589 Pferdebesitzern nur 120 mehr als 10 Pferde, von 156739 Rindviehbesitzern nur 1334 mehr als 20 Stück Rindvieh und von 20 591 Schaafbesitzern nur 31 Heerden von mehr als 500 Stück. ; . Im Jahre 1865 hat zuerst eine allgemeine Erhebung über die elderbestellung und den Erntertrag stattgefunden, die folgen⸗
des Resultat ergeben: . Kulturarten: Fläche: Ertrag: Werth: Morgen lohne Stroh) Gulden
à O36 Hektaren Centner . S. 300, 000 37 / C00 000 300000
0 bb 164666 766 666 171666 1,306 0660
. 2 5b 60 300 000 3/6 C6 256 G60 0b Goh 16666 66 18 606 666
oo οσC 400 Gοο = 06 60h Aobo (Ohm) Goh ohh 145506 606 (Heu) 26006 60 h bb ob d Gb 666
Getreide ..... Hülsenfrüchte Hel lonzen Hopfen Hanf und Flachs . k Cichorien Kartoffeln Runkelrüben und an⸗ dere Wurzelgewächse Verschiedene Weinberge Wiesen Futterpflanzen Brachfeld . 126500 Morgen oder 45,500 Hektaren gaben eine zweite Ernte, fast ausschließlich von Stoppel⸗ rüben, von etwa
67 200 S/ 500
2 „500 000 or d d c Hierzu den Werth des Obstes und der Gartengewächse, sowie des Strohes gerechnet, läßt sich der Gesammtwerth der Ernte von 1865 auf etwa 115 Mill. Gulden schätzen. In Erwägung, daß dieses Jahr kein günstiges war, kann man den jährlichen Durchschnittswerth der gesammten Bodenerzeugnisse zu 130 — 140 Mill. Gulden (etwa 75 Mill. Thaler) annehmen. Man baut im Großherzogthum alle Arten von Getreide, und zwar in solcher Menge, daß ein nicht unbeträchtlicher Theil davon ausgeführt werden kann, nämlich: Dinkel (Spelz), Weizen, hauptsäch= lich im Rheinthal, Roggen (Korn), Mischfrucht (eine Mischung ver schiedener Getreidearten), Gerste, hauptsächlich Sommergerste, überall im Lande, Hafer, Einkorn (eine Art Weizen), Hirsen und Welschkorn. Das Fruchtbedürfniß des Landes berechnet Heunisch (Das Groß— herzogthum Baden« ꝛc. 1857) bei der Annahme von 270000 Familien und 4 preuß. Scheffel pro Kopf der Bevölkerung auf 3,901,500 Ctr., welchen Betrag aber die Kartoffelkost, besonders der ärmeren Klasse, sehr mindern muß. — Für Hülsenfrüchte (Erhsen, Bohnen, Linsen, Buchweizen und Wicken) rechnet Heunisch im Jahre 1837 43,284 Mor⸗ gen; deren Bau muß also neuerdings abgenommen haben. Die Kar— toffeln werden überall im Lande, und zwar in großer Menge, gebaut. Die Morgenzahl für ihre Kultur ist gestiegen. Ungemein zugenom— men hat der Anbau der Handelsgewächse (Hanf, Flachs, Hopfen, Tabak, Mohn, Reps, Cichorien, Zuckerrüben); namentlich der Anbau des Tabaks hat große Fortschritte gemacht; im Jahre 1847 zählte man nur 1180 Morgen, 1865 24,106. Die Ernte beträgt 7 bis 14 Centner vom Morgen, der Preis von 6 bis 15 Fl. und höher per Centner. (1266 werden 30,234 Morgen mit einem durchschnittlichen Ertrage von 8 Ctrn. vom Morgen und dem Preise von 6,9 Thlr. vom Centner genannt). So hat sich der Tabak jetzt zu einem Haupthandels— zweige erhoben. Nicht unbedeutend ist der Anbau von Oelpflanzen, Mohn und Raps. Bedeutend ist besonders auch der Hanfbau, vor⸗— nehmlich in der mittleren Rheinebene. Cichorien werden in der süd— lichen Rheinebene ausgedehnter gebaut. Zuckerrüben werden zum größten Theil von der Zuckerfabrik in Waghäusel, der größten im Zollverein, verbraucht. Der Ertrag der Rüben beträgt prv Morgen 80 bis 109 Gulden. Der Hopfenanbau ist in Zunahme begriffen. Man hat gefunden, daß es in 12 Jahren gute, 6 mittelmäßige und 4 schlechte Hopfenernten gebe. Im Durch— schnitt pro Morgen 6 Centner à 56 Fl. angenommen giebt den aller- dings bedeutenden Brutto Ertrag von 300 Fl. — Obst ist ein wich tiger Nahrungszweig in allen Theilen des Landes, die nicht über 2000 F. ü. M. liegen, sowohl Kern- als Steinobst aller Arten (die gewöhnlichen Gattungen sind Aepfel, Birnen, Quitten, Zwetschgen, Bir sche / Aprikosen und Kirschen). Man zieht es in Gärten und Weinbergen, an den Heerstraßen und auf den Feldern in großer Menge. Längst berühmt ist in dieser Beziehung die Bergstraße, die sich von Darmstadt in einer Linie durch das ganze Land zieht. Man findet ganze Wälder von Kastanien, Wallnüssen, Mispeln u. a. in der Pfalz und den gesegneten Gegenden der Ortenau und des Breisgaues; auch Mandeln und Nüsse werden häufig gewonnen, Kastanien und getrock— netes Obst wird ausgeführt, von dem Kernobst im Lande Obstwein berei⸗ tet, aus den schwarzen Waldkirschen das besonders beliebte Kirschenwasser. Garten- und Ackerbau fließen in einzelnen Gegenden Badens in einander; die Gartenländereien sind theilweise zugleich Wiesen mit Baumgut. Im Rheinthal werden die Gartengewächse, Gemüse aller Art auf Aeckern gepflanzt, und steigt der Ertrag bei gutem Boden, Fleiß und Absatz pro Morgen bis zu 3— 400 Fl. Die Gärtnerei im strengeren Sinne steht jedoch im Allgemeinen nicht hoch. Eine besondere Erwähnung verdient der Weinbau, einer der wichtigsten Kultur⸗ und Nahrungszweige im Großherzogthum, römi— schen Ursprungs und von Pannonien und Gallien zu Anfang des 3Zten
6/000, 000
2
Jahrhunderts in das oberrheinische Grenzland gekommen.
hängen der südlichen Thäler des Schwarzwaldes
Vorgebirgen sieht man den Rebstock. In den 20ger
verein ist das Weingelände Badens der Flächengröße nach jetzt das dritte (Württemberg und Bayern haben mehr). werth sind natürlich nach den Jahrgängen sehr verschieden.
zu 2,320 ,5 960 Fl.
*
zum Theil von vorzüglicher Güte. Von den Weinen geht ein großer Theil ins Ausland, in die Schweiz, nach Württemberg, Bayern; die Breisgauer, Ortenauer und Pfälzer seit einiger Zeit besonders nach Amerika, die Wertheimer 2c. nach Franken, Norddeutschland, den Nie— derlanden und England. Einheimischer Schaumwein wird in Frei— burg in mehreren Fabriken produzirt.
Die Wiesen und Weiden bilden einen höchst wichtigen Theil der Landwirthschaft und nehmen eine bedeutende Fläche ein. Für den Wiesen—
rungen 1851) außerordentlich viel geschehen.
Ein Theil des Brachfeldes wird auch als Weide benutzt. Der Viehstand war am 3. Dezember 1861: 1 auf Morgen 1 auf Hectaren Acker und Wiesenland (2065000 M. — 743,400 Hect.) , . 2 16 Rindvieh Schaafe Ziegen Schweine Maulthiere und Esel .. . 246 Federvieh (Gänse, Enten, Hühner) etwa. ..... . 15 Million Schweine gab es nach einer speziellen Aufnahme im
I3 / 5h?
676646 367,208
578/477.
begriffen.
Ochsen, 3483443 Kühe, 173718 Jungvieh und Kälber.
3.94 Menschen.
nische und xroussillonische Schafe zur Veredlung eingeführt worden) kommen auf 1000 Menschen 130, auf 1 ö 1 auf . Menschen. und andere Racem) hat sich seit 1355 um 72 pEt. vermehrt, aber den höchsten Stand von 1842 (498322 Stüch noch nicht wieder erreicht. Im, Jahre 1863‚64 kommen auf 1000 Menschen 368 und auf 1 ¶8 Meile 1918 Schweine. Jede zweite Familie hält Schweine. — Die Ziege ist wesentlich als ein Aushilfs⸗-Milchthier für fogenannte kleine Leute zu betrachten, welche nicht im Stande sind, eine Kuh zu halten. — An Geflügel gab es 1861 Gänse 235876, Enten 6156385, Hähne und Hennen 1,125,954. Da dies die erste derartige Zählung ist, so sind Vergleiche mit früheren Zeiten nicht möglich. — Noch erwähnen wir, daß der größte Viehbesizer des Landes die Zuckerfabrik Wag— häusel ist; auf sie kommen die Maxima für Pferde, Rindvieh, An— spanncchsen und Schweine; sie besitzt außerdem auch noch in andern Gemarkungen größeren Viehstand. . Als Nebenzweig der Landwirthschaft ist noch die Bienenzucht, in starker Zunghme begriffen, zu erwähnen. Die 75,111 Bienenstöcke, mit gewöhnlicher Einrichtung und auch mit beweglichem Rahmen vertheilen sich auf 19,173 Besitzer, durchschnittlich 3, Stöcke, 2760 auf die Meile, im Amtsbezirk Gengenbach 489 per 8 Meile.
Die Seidenraupenzucht hat beinahe gänzlich oder ganz auf—
gehört, nachdem sie früher nicht unerheblich war. Der Werth des gesammten Viehstandes ist etwa gleich dem von 660000 Stück Großrindvieh (1 Stück auf 2,09 Einwohner) und re—
. Von den Ufern des Bodensees an bedeckt die Rebe den ganzen Rheinstrom ent, lang auf beiden Seiten desselben die Hügel und Vorberge der Gebirgs. ketten und die Ausmündungen der Thäler bis zur Höhe von 1400 Fuß. Am Main, an der Tauber, im Baulande, sogar an den steilen Ah. und an seinen Jahren war die Rebkultur noch verbreiteter; sie hat seitdem in der Ebene zweckmäßiger dem Ackerbau und dem Walde Platz gemacht. Im Zoll. Ertrag und Ernte,. Wir fin— ö. den neben der oben für 1865 angegebenen Ziffer bei einer fast gleichen Morgenzahl im Jahre 1846 535,46, Ohm zu einem Werthe von 9 07/000 Fl., 1847 812882 Ohm zu 7, 025000 Fl., 1854 52,449 Ohm Im J. 1843 baute der Amtsbezirk Bühl in 12 Ge⸗ meinden allein 2793 Fuder im Geldwerth von 469,86 Fl. — Der Qualität nach theilen sich die Weine ab: in die Seeweine, Oberländer (der beliebte »Markgräfler«, der gute rothe »Kleinbroder«; neuerdings auch die Weine vom Kaiserstuhl), Mittelländer (die gehaltreichsten und besten Weine des Landes in der Ortenau, der Zeller Rothe, der Affen. thaler, Klingelberger, Josephsberger ꝛc.,, deren Preis in guten Jahren bis zu 60 und 80 Fl. per Ohm (100 Maß) steigt; sodann sehr gute und billige Tischweine); die Unterländer (Pfälzer, Bruhrheiner, Neckar ⸗ und Bergsträßer), die Tauber⸗ und Wertheimer (oder Main) Weine,
bau ist seit Mitte der 40ger Jahre und namentlich durch das Wiesen⸗ kultur ⸗Gesetz (erweitert als allgemeines Gesetz für Be- und Entwässe. ꝛ Reich an Weiden sind die Gebirgsgegenden bei überwiegender Viehzucht über den Ackerbau.
. ab el t Jahre 1864 . 1422158 und Rindvieh nach einer solchen Zühlung vom Jahre 1866 J
Unter der obigen Zahl der Pferde sind 2349 Militairpferde und 106 Hengste des in zwei Gestütsbezirke eingetheilten Landesgestüts ein. griffe Der höchste Pferdestand war 1815 mit 78,737; von da bis 1855 ließ sich ein erheblicher Rückgang bemerken, wobei indeß die Ein. führung und Vermehrung der Eisenbahnen keinen wesentlichen Ein⸗ fluß geübt zu haben scheint; seitdem ist aber wieder eine Steigerung eingetreten Das Verhältniß der Besitzer hat sich seit 1855 zu Gunsten der größeren, zu Ungunsten der kleineren Besitzer geändert. Die inlän. dische Pferdezucht ist in der Ausdehnung begriffen. — Unter den oben an. gegebenen 621,496 Stück Nindvieh befanden sich 6663 Zuchtstiere, 2.672 hsen Es kommen auf, 1600. Menschen im ganzen Lande 454 Stück Rindvieh, auf 197 Meile 2235, 1 Stück auf 2,2 Menschen. Die Kühe (als Milch-, Zucht⸗ und Anspannthier dienend) nehmen absolut und relativ stetig zu. Von der eben angeführten Kuhzahl kommen auf 1000 Menschen 254, 1 auf — — Von den 177,32 Schafen, über deren Arten keine Ermittelungen stattgefunden haben (schon früher aber sind spa⸗
Der Schweine stand, (deutsche, englische, deutschenglische (
präsentirt ein Kapital von etwa 70. Mill. Gulden (150 Mill. Fres.) und einen Brutto⸗Ertrag von jährlich 33 Mill. Gulden (70 Millionen
Franes). . . Die Hebung und Förderung der Landwirthschaft und landwirth—
schaftlichen Gewerbe von Seiten des Staats gehört in den Geschäfts⸗
kreis des Handelsministeriums, und es ist dafür von dieser Seite, wie
get für 1868 sind für Beförderung der Landwirthschaft 154,052 Guld.
aufgenommen. Es bestehen: Ein Landstallmeisteramt mit der Aufsicht über das Landesgestüt, eine Hufbeschlagschule zu Carlsruhe, ein land⸗
wirthschaftlicher Garten zu Carlsruhe, ebendaselbst eine landwirthschaft⸗ liche Versuchsstation, eine landwirthschaftliche Gartenbauschule, Wiesen bauschule und Obsibauschule; sodann landwirthschaftliche Winterschulen, zum Theil als Kreisanstalten mit Staatsunterstützung, in Bühl, Buchen, Carlsruhe, Heidelberg, Meßkirch, Müllheim und Offenburg.
der landwirthschaftliche Central-Verein erhält staatliche Unter- Br . n n,, ; . Jahren wurde er durchschnittlich von 600 Kurgästen besucht.
Gegenwärtig beträgt die jährliche Zahl derselben 800 bis 1000.
stützung.
Die schlesischen Bäder. (S. die Bes. Beilage zu Nr. 168 d. Bl.)
Die Binnenbäder, bei denen die in Preußen vielfach wech⸗ selnde geologische Bodenbeschaffenheit und der Einfluß der, nach geographischer Lage nicht minder verschiedenen, klimatischen Ver— hälinisse zur Geltung kommt, bieten untereinander bei weitem mannigfachere Verschiedenheiten dar, als dies bei den Seebädern der Fall war.
Die differenten mineralischen Bestandtheile machen die Quel— len zu Heilmitteln, die nicht allein dem Grade nach, wie See— bäder, sondern auch der Art nach verschieden wirken. Verviel⸗ fältigt wird diese Wirksamkeit noch durch eine in Preußen höchst ausgebildete Balneotechnik. Die Quellprodukte finden Anwen⸗ dung als warmes, kaltes, natürliches oder präparirtes Trink— wasser, als Wasserbad verschiedener Temperatur und Form, als Moor-, Dampf⸗ und Gasbad, als Injections- und In⸗ halations⸗Mittel u. s. w. ⸗
Zunächst sind im Süden Schlesiens 2 Bäder zu erwähnen, die, obgleich erst wenige Jahre im Gebrauch, sich dennoch schon einer großen Anerkennung erfreuen. Das ältere der beiden ist Königsdorf-Gasterczemb im Kreise Rybnik, Reg.-Bez. Oppeln. Es verdankt seine Entstehung im Jahre 1860 einem Bohrversuche auf Steinkohlen und erhielt, nachdem es in den Besi 3 3 R. warm hervortretende Quelle enthält 87 Gran
Kochsalz (also etwa 1 pCt.) und neben anderen minder wirk-
samen Salzen 0,22 Gr. Brom-Magnesium und C, oa Gr. Jod—
des Grafen Königsdorf gekommen, seinen jetzigen Namen.
3
Magnesium, ist demnach eine schwächere Soolquelle mit ver⸗
hältnißmäßig starkem Bromgehalt. starker Gasentwickelung hervortretende Soolquelle zu Goczal—
Die später erbohrte, unter
Nachod entfernt.
beruhen.
8 14
böhmischen Grenze, das Bad Reinerz im Glatzer Kreise, in fast 1785 Fuß Meereshöhe.
Seit Ende des vorigen Jahrhunderts wird der schon früher bekannte, doch weniger gewuͤrdigte Kurort reichlich besucht. Von den vielen am Orte anwesenden Quellen werden besonders zum
auch von landwirthschaftlichen Vereinen viel geschehen. In dem Bud— Trinken die laue, 14 Gr. R. warm, und die kalte benutzt. Die
erstere und gehaltreichere führt über 4 Gran kohlensaures Natron, außerdem mäßige Quantitäten von Eisen⸗ und Kalk-Karbonat. Der reiche Kohlensäuregehalt macht das Wasser beider Quellen leicht verdaulich und regt die Muskulatur des Magens an. Wie in allen Bädern dieser Gebirge ist die Luft stark belebend
Und kräftigend. Dieser Kurort erweist sich besonders wohlthätig bei nervösen und blutleeren, überhaupt geschwächten und schlaffen
Individuen mit chronischen Brustleiden. Schon in den 30er
Kaum eine Meile nördlich von Reinerz liegt Cu dowa im Kreise Glatz, dicht an der Grenze Böhmens, eine Meile von Seine Quellen, ähnlich denen von Reinerz, enthalten eine noch bedeutendere Menge von Kohlensäure, 353
bis 34 Kubikzoll immer auf die Unze Quellwasser berechnet).
Auch sind dieselben reicher an kohlensaurem Natron, 5 bis 6,8
Gran, enthalten jedoch geringere Mengen an Eisen und sind
daher ebenfalls indieirt bei chronischen Brustleiden, bei Schwäche,
Blutarmuth und Zuständen, die auf den genannten Leiden
Als Badeort ist Cudova bereits seit Anfang des
9. Jahrhunderts benutzt, ist jedoch weniger stark besucht als einerz.
Unter den drei in nördlicher Richtung folgenden, im Kreise Waldenburg, Regierungs-Bezirk Breslau, gelegenen Badeorten, ist das fünf Meilen entfernte Charlottenbrunn das nächste und minder bedeutende. Dasselbe, mit 1549 Mh., liegt in dem lieblichen Thal der Weistritz. Die Quelle wurde 1724 gefaßt. Die bald darauf entstandene Kolonie entwickelte sich später zu dem Marktflecken Charlottenbrunn. Die Quelle gehört zu den schwächeren alkalisch⸗erdigen Eisenwässern und wird besonders von Damen besucht.
Die Quellen von Altwasser sind arm an festen Bestand— theilen, 3 bis 8 Gran, unter diesen befindet sich jedoch eine be— trächtlich Menge (O,3 bis 0,73 Gran) Eisenbicarbonat. Die Quellen, die somit zu den reinen Eisenquellen gehören, werden von keiner ähnlichen Quelle Deutschlands an Gehalt übertroffen. Das Wasser dient wie in den meisten Kurorten zum Trinken und Baden, und wird besonders bei derartigen Patienten mit Vortheil angewandt, bei welchen irgend welche, von an— deren Bestandtheilen abhängige Nebenwirkung vermieden wer— den und das Eisen in erhöhterem Maße zur Geltung kommen
soll, es ist daher je nach Umständen ein Heilmittel gegen die
kowitz im Kreise Pleß, Reg.-Bez. Oppeln, enthält 2652 Gr. Koch
salz und ist außerdem reich an anderen Chlorverbindungen.
Letztere eine starke Soolquelle, wird nur zum Baden gebraucht,
die erstere wird innerlich und äußerlich angewandt. Di den Bäder, die sich besonders bei skrophulösen Krankheitsformen
heilkräftig erweisen, sind speziell für Schlesien, das bisher keine . jährliche Frequenz beläuft sich auf etwa 800 Badegäste.
Soolbäder besaß, von Bedeutung, und, wiewohl die jüngsten
Diese bei⸗
verschiedenartigsten Leiden. Dieses Heilortes, mit 1210“ Mh., der in einem anmuthigen Thale und in der Nähe des Schlosses Fürstenstein liegt, geschieht schon unter dem Na— men aqua antiqua in einer aus dem Jahre 1357 stammenden
Urkunde Erwähnung. Schon damals muß Altwasser also eine
unter den in Preußen namhaft zu machenden Bädern, reichlich
in Anspruch genommen.
Das nächste in der angegebenen Richtung folgende Bad ist Landeck im Kreise Habelschwerdt, Reg. Bez. Breslau. Ort hat 1400 Meereshöhe und liegt in einem höchst anmu—⸗ thigen, nach Norden Die besonders früher zu
längst benutzte Heilquelle gewesen sein. Seine gegenwärtige ist der nördlichste der drei Kurorte des
Salzbrunn . trorte d Das z Meile lange Dorf liegt in
Waldenburger Kreises.
einem breiten, vor rauhen Winden nicht völlig geschütztem Thal.
Der
offenem Thal des Glatzer Gebirges. den Schwefel-Wassern gerechneten
Quellen sind arm an Schwefel-Verbindungen, haben jedoch
eine natürliche Wärme von 15 —239 R.
und werden daher
von den meisten Balneologen der Gegenwart zu den Akrato⸗
thermen gezählt.
Das Wasser wird weniger getrunken. Künst⸗
lich erwärmt dient es zu kräftigenden Bädern. Das in äußerst romantischer Gegend gelegene Bad mit seiner erfrischenden Ge-
birgsluft eignet sich besonders für solche Nervenkranke, die mehr
einer Auffrischung als einer Schonung bedürfen. Seine Be⸗ nutzung ist eine sehr alte. Die gräfliche Familie von Hoym
haft während des 17. Jahrhunderts diesem Bade viele und fördernde Sorgfalt gewährt. In den zwanziger Jahren dieses Jahrhunderts wurde das Bad von durchschnittlich 500 Kur— gästen besucht. Gegenwärtig besuchen das Bad jährlich mehrere 1000 Fremde. . . Niederlangenau, 1130 hoch, ist ein reizendes Dörfchen desselben Kreises und liegt in einem nach Süden offenen Thal, Die aus einem alten AÄlaun-Stollen hervortretende Quelle ist sehr reich an Kohlensäure und von mäßigem Eisengehalte, wurde 1807 gefaßt und sindet bei verschiedenartigen nervösen und anderen Leiden Anwendung, die im Wesentlichen auf Blut— mangel beruhen. Die früher dürchschnittlich geringe Anzahl von Kurgästen beläuft sich bereits auf einige Hundert. Einige Meilen nordwestlich von N. Langenau liegt, nahe der
/
Auch Salzbrunn wird bereits im Anfang des 14. Jahrhunderts als Kurort genannt. Eine alte Brunnenfassung daselbst trägt die Jahreszahl 1599. Jedoch erst gegen Ende des vorigen Jahr— hunderts erreichten die Quellen den verdienten Ruhm. Der Ober- und Mühlbrunnen sind durch einen besonders großen Gehalt an doppelt kohlensaurem Natron (die Angaben schwanken zwischen 11 und 18 Gran) ausgezeichnet. Diese Quellen, die außerdem sehr reich an Kohlensäure sind und kleine, doch wirk— same Mengen an schwefelsaurem Natron besitzen, werden zu den einfachen Natronquellen gerechnet und besitzen im östlichen Deutschland keinen, überhaupt aber nur sehr wenige nennenswerthe Konkurrenten. Der Gebrauch der Quellen von Salzbrunn erweist sich besonders hülfreich bei Katarrhen der Schleimhäute, sowohl des Digestions- als ganz besonders des Respirations⸗Systems. Von den Emser Quellen, die Aehnliches leisten, unterscheiden sich die Quellen von Salzbrunn durch ihren Mehrgehalt an Kohlensäure und ihre höhere Lage und er— frischendere Bergluft. Dagegen sind jene durch eine weit höhere Temperatur und ihren Gehalt an Chlornatrium vor diesen aus— gezeichnet. Besonders ist Salzbrunn für eine noch nicht genü— gend begrenzte Art der Lungenschwindsucht ein vorzugsweise geeigneter Kurort. Durch weit größeren Gehalt an doppelt kohlensaurem Natron und geringerem an Eisencarbonat unter— scheidet sich Salzbrunn von den schon genannten Badeorten Reinerz und Cudova. Die übrigen Quellen Salzbrunns wer— den nur zu Bädern benutzt und unterstützen als solche die Trinkkur. Die jährliche Durchschnittszahl der Kuürgäste ist inner—