1868 / 207 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

3496

Danzig, 1. September. (Westpr. Ztg.) Die Korpette »Augusta« ist behufs Reparatur unter Kommando des Kor⸗ ö Kinderling an der hiesigen Königlichen Werft eingetroffen.

ersrlin, 1. September. (Ost5⸗-Ztg.) Heute Abend 78 Uhr traf Se. Königliche Hoheit der Kronprinz mit dem Per—⸗ sonenzuge von Pasewalk hier ein und wurde am Bahnhofe von dem Kommandanten, General⸗-LLieutenant von Freyhold und mehreren anderen höheren Offizieren, sowie von dem Ohber⸗ präsidenten, Freiherrn von Münchhausen, dem Oberbürgermeister Burscher 2c. empfangen. Nach einer turzen Begrüßung fuhr der Kronprinz in Begleitung zweier höheren ng hn Offiziere nach dem Gouvernementshause.

Kiel, 31. August. (K. 3.) Gestern besuchten gegen 400 Mitglieder des Juristentages unsere Stadt und fuhren mit einem von der Marinebehörde zur Verfügung gestellten Kano— nenboot und dem Dampfschiff Vorwärts« nach Bellevue. Das dort stattfindende Festessen eröffnete Prof. Gneist mit einem Toast auf die Marine, welchen Capitain zur See, Heldt, Sta—⸗ tionschef der Flotte der Ostsee, mit einem Hoch auf die deut⸗ schen Juristen beantwortete.

Diez, 30. August. (Mittel⸗Rhein. Ztg.) Gestern waren die Stände des Unkerlahn-Kreises in der Kreis ⸗Hauptstadt Diez zum ersten Mal versammelt. Die Gegenstände der Be⸗ schlußfassung betrafen die Errichtung einer Kreis⸗Kommunal— kasse, die Verwendung der Jagdscheingelder, Diäten und Reise⸗ kosten an die Vertreter der Gemeinden ꝛc., die Wahl von zwei Abgeordneten zum Kommunal-Landtage und schließlich die

Wahl der verschiedenen Kommissionen für die im nächsten

Jahre stattfindende neue Steuerveranlagung.

Hamburg, 1. September. Der Prinz Napoleon be⸗ sichtigte am Sonnabend und Sonntag in Begleitung des Lega⸗ tions⸗Seeretairs bei der französischen Gesandtschaft hierselbst, Léon Borely de la Touche, den Hafen, den zoologischen Garten, die Uhlenhorst und andere Sehenswürdigkeiten der Stadt, so wie auch Altona. Gestern machte der Prinz, wie bereits gemeldet, einen Ausflug nach Lübeck, von dem er Abends hierher zurück— kehrte. Heute Nachmittag 3 Uhr ist er auf seiner Jacht abgereist.

Sachsen. Dresden, 1. September. (Dr. J.) Der König ist heute Nachmittag von Ischl wieder hier eingetroffen.

Altenburg, 1. September. Der Herzog Ernst ist gestern früh aus der Schweiz wieder auf dem Herzogl. Residenzschloß hier angelangt.

Anhalt. Dessau, 31. August. Der Erbprinz und die Erbprinzessin von Anhalt sind von Sigmaringen über Altenburg hierher wieder zurückgekehrt.

Neuß. Gera, 30. August. Die Fürstin ist gestern Abend, aus Schlangenbad zurückkehrend, auf Heinrichsruh bei Schleiz wieder eingetroffen.

Bayern. München, 31. August. (Südd. Presse.) Die Kaiserin von Oesterreich wird in den ersten Tagen der nächsten Woche die Ufer des Starnbergersees wieder verlassen und direkt nach Wien zurückkehren.

DODeesterreich. Wien, 1. September. Heute fand die . ö des Künstlerhauses durch den Raiser statt.

Einer Mittheilung des »Ung. Ll.« zufolge werden der Kaifer und die Kaiserin nächsten Dienstag in Gödöllö ein— treffen, jedoch nach einem Aufenthalte von wenigen Tagen die Reife nach Galizien antreten.

Der Handelsminister v. Plener ist wegen eines anhal— tenden Brustleidens nach ärztlichem Rathe zu einer Luftver— änderung und zur Beschränkung des Amtsbesuches auf die dringendsten Geschäfte genöthigt. .

Aus Prag, 31. August, wird der »N. fr. Pr“ telegra— phirt, daß der Statthalter es abgelehnt habe, die Erklärung der RX ehemaligen czechischen Abgeordneten, nach dem Wunsche der Urheber, zür Kenntniß des Kaisers zu bringen und zu diesem Zwecke dem Ministerium zu übersenden. Die Wahlen für die S2 erledigten Landtagssitze werden erst in einigen Wochen aus— geschrieben werden.

Linz, 31. August. Im Landtage beantwortete der Statt⸗ halter die Interpellation von Dr. Edelbacher, indem er die Er— klärung des Minister⸗Präsidenten in der 134. Sitzung des Ab— geordnetenhauses über eine Anfrage gleichen Sinnes verlas und beifügte, daß ihm der Minister des Innern beim Antritte seines gegenwärtigen Dienstpostens die Durchführung der Staatsgrund⸗ esetzs und der Gesetze über Ehe, Schule und interkonfessionelle Verhältnisse, soweit selbe in der Sphäre seiner Thätigkeit gele⸗ gen, als einen Gegenstand seiner besonderen und ungusgeseßten AÄufmerksamkeit empfohlen habe und daß er nicht erman— 3 werde, diesen seinen Verpflichtungen jederzeit nach allen Richtungen und in ihrem ganzen Umfange zu entsprechen. Klagenfurt, 31. . Der Adreß ⸗Enswurf wurde

vom Landtage, nachdem Abg. Ebner für denselben gesprochen en blos angenommen. .

Triest, 29. August. Im Landtag übergab der Regie. rungs⸗Kommissar eine Gesetzesvorlage der Regierung über die Regelung der Schulaufsicht. Es wurde die Dringlichkeit einer Pelition beim Reichsrathe beschlossen, womit die Erledigung der am 13. April eingereichten Petition um Sistirung der Hafengrheiten in Triest verlangt wird. Die Regierung machte folgende Mittheilung: Das Ministerium beauftragt den Statt, halter General Möring zu Unterhandlungen mit dem Munmi. cipium, um die Modalitäten aufzufinden, unter welchen daz städtische Gymnasium in ein Regierungs-Gymnasium mit itg— lienischer Unterrichtssprache verwandelt werde.

Belgien. Aus Brüssel, 1. September, wird gemeldet, daß der Zustand des Kronprinzen sich verschlimmerk habe. Namur) Lord Howard von Walden und Seaford, seil 1847 Königlich großbritannischer Gesandter am belgischen Hofe,

Großbritannien und Irland. London, 31. August . . ö ,,, sich augen. Alicklich in Begleitung des Herzogs von Penthievre auf eine Reise in Nord⸗Wales. ů4

Earl Granville nebst Gemahlin reist heute via Brüsse nach Carlsbad ab.

Griechenlaud. (Köln. Ztg.) Der zum griechischen Ge sandten in Paris ernannte Herr Ring n, gn auf ih; Posten abgereist.

Türkei. Konstantinopel, 1. September. W. T. B) Zwei Söhne des Vizekönigs von Egypten sind in Begleitun des egyptischen Finanzministers hier eingetroffen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Septem— ber. Der General Gouverneur von Ost⸗-Sibirien ist nach der chinesischen Grenze abgereist, um mit einem chinesischen Bevol', mächtigten die Grenze zwischen China und Sibirien festzustellen.

Die »Finlands allmänna Tidning« vom 20., 21. um 22. v. M. veröffentlicht eine Kgiserliche Bekanntmachung, he treffend eine Postconvention zwischen dem Kaiser von Rußland und dem Könige von Schweden und Norwegen, abgeschlosen in St. Petersburg am 18. 30.) April 1868.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 28. Auguß H. N.) Der König ist gestern Morgen nach den südlicheren Gegenden Schwedens ahgereist. Fur die Dauer der Ab wesenheit des Königs ist hier eine Interimsregierung unter dem Vorsitz des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen Wachtmeister, und bestehend aus den Staatsräthen Abelin, Berg und Ablercreutz ernannt worden.

Dänemark. Kopenhagen, 1. September. (W. T. B) Der König ist in Begleitung des Prinzen Waldemar in Bellevue eingetroffen und vom Kronprinzen empfangen worden. Die fürstlichen Herrschaften begaben sich alsdann sofort nach Schloß Bernstorff.

Amerika. New⸗Hork, 20. August. Im Auftrage det Senats und des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten is nunmehr ein Prachtband fertig gestellt worden, welcher unter dem Titel »Tributes of the Nations to Abraham Linecolna auf 930 Seiten die öffentlichen Adressen und Beileidsbezeugungen bei dem Tode des Präsidenten enthält. Adressen, aus Groß britannien und den Kolonieen sind 456 auf 360 Seiten, aus der Schweiz 137 auf 72 Seiten, aus Italien 72 auf 51 Seiten, aus den Vereinigten Staaten 62 auf 89 und aus Frankreich 50 auf 132 Seiten vorhanden. Aus Deutschland sind folgende Adressen eingelaufen: Preußen 18, Oesterreich 9, Hansestädte 9 Baden 4, Bayern 3, Württemberg 3, Hessen⸗Darmstadt ? Braunschweig und Sachsen⸗Meiningen je 1.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Hamburg, Mittwoch, 2. September, Morgens. Die Minister Graf zu Eulenburg ist gestern Morgen in Altona eingetroffen und hat sich heute nach Glücksburg begeben.

London, Mittwoch, 2. September, Morgens. Aus New— York vom 22. August wird pr. Dampfer gemeldet, daß die Legislatur von Georgia die Bill verworfen habe, welche die auf Fabriken eingetragenen Gelder ausländischer Kapitalisten von jeder Steuer befreien sollte. Die Indianer von Kansa haben ihre Feindseligkeiten erneuert.

Handel und Ind u st rĩe von Berlin während des ö Jahres 1867.

Dem letzten Verichte der Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin entnehmen wir nachstehende Angaben über die Handelsbewegung und

die industriellenVerhältnisse der Hauptstadt während des, verflossenen

Ind. b) Am 30. August starb zu Lesves (Provin .

3487

ahres. Einen hervorragenden Hl sbehnnder erreicht.

Gerste d 6

23, ö

Weizenmehl und 605,

olge der bed eie 1866 befar Spiritus in Berlin J. Mai 1867 schon w Ende des Jahres 3,250 009 erreichten zu Lande 9506000 Zuart und zu Wasser 7210000 Fuart eingingen (gegen 28,440 009 langten 13.104300 Quart ins Ausland, .

Die im Jahre 1867 auf dem hiesigen Viebmarkt zum Verkauf gehrachte Anzahl Vieh bestand in 76,856 Rindern, 77.088 Kälbern, fr e'bh8s Schweinen, 427071 Hammeln und Schafen; sie hatte sich gegen 1866 mit Ausnahme von Schafvieh bei allen Viehgattungen hetmindert, hinsichtlich des letzteren dagegen um etwa. 2G 800 Stück vermehrt. Diese Vermehrung rührt daher, daß im Laufe des vorigen Jahres viel magere, zur Mast bestimmte Hammel hierher gebracht ünd verkauft wurden, was früher weniger geschah.

Der Butterhandel in Berlin beschränkte sich im letzten Jahre fast allein auf den Platz und seine nächste Umgegend. Der Umsatz beläuft sich auf etwa 2160069 hh 1. r d rn in schlesischer,

nischer, thüringer, hessischer und galizischer Wgagre. 4 hen n,, . . ö. Umsaß etwa 27000 Etr. Von diesem Quantum sleferie Amerika . Ungarn und Rußland z. ;

Was den Handel mit Kolonialwaaren anbelangt so befand sich am 351. Dezember 1867 in der hiesigen Packhofs⸗Niederlage ein Be⸗ stand von 17,230 Ctr. Kaffee (gegen II485 Ctr— ult. Dezeniber 1866) versteuert wurden während des Jahres 106,88 Ctr. (gegen 104/720 Ctr. im Vorjahre.) ö n

An Reis wurden im Jahre 1867 106,878 Ctr. (gegen 104.720 Etr. im Vorjahre) versteuert. Bestand in der Packhofe⸗Niederlage blieben Aöß Centner. . , w .

An Gewürzen wurden 1867 5194 CEtr. (gegen 4274 Ctr. im Vor⸗ jahre) versteuert. Bestand in der Packho fs · Niederlage blieben am 31. De⸗ zember 1677 Ctr. (gegen 798 Cir. Ende 1866). ,

An Rosinen, Korinthen und Mandeln wurden 177268 Ctr. gegen 165555 Ctr. im Vorjahre) verstenert. Bestand blieben in der Packhoss⸗ Niederlage 3635 Ctr. (gegen 2473 Ctr. Ende 1866), ö

An Syrup wurden 12362 Ctr. (gegen, 10863 Cir. im Jahre 1866 versteliert. In der Packhofs, Niederlage blieben am 31. Dezember 1867 1566 Er. Bestand (gegen 1067 Ctr. Ende 18606). ;

Der Weinhandel blieb gegen das vorangegangene Jahr tw zurück, denn es kamen 1867 hier Weine in Fässern 34708 Ctr. 24 Pfd. (egen 37,139 Ctr. 85 Pfd. im Jahre 1866) dagegen Weine in Flaschen 12829 Cir. 2 Pfd. (gegen 9436 Ctr. 94 Pfd. im Jahre 1866) zur Versteuerung. Das Guantum der bezogenen vereinsländischen Weine war auch elwas geringer als 1866 und betrug etwa 10000 Ctr.

Un Brennholz gingen 1867 in Berlin ein: zu Wasser 164621 Klafter, auf den Eisenbahnen 1497 Klafter, zusammen 166, 1184 , im voraufgegangenen Jahre 17633074 Klafter); An Torf in gc 186 in; zu Wasfet S646 Klafter, Per Cisenbahn 373 Klafter, im Ganzen 868! Klafler, (im Jahre 18663 i968 Klafter) 6.

Die Einfuhr von Steinkohlen, Braunkohlen und Coats belief sich auf überhaupt 3514 012 Tonnen, nämlich 2704149 T. oder 76,985 Proz. Steinkohlen, 661630 T. oder 18.53 Proz. Braunkohlen und [ädrzz3 T. oder 4,23 Proz. Koaks. Von diesen Mengen sind 264M Tonnen pr. Eisenbahn und 899-612 T. zu. Wasser eingegangen. Die Einfuhr von Steinkohlen bestand zum überwiegenden Theile mit 1873353 T., in oberschlesischem Materiale, das durch seine Beschaffen. heit, durch die Sicherheit und Bequemlichkeit der Bezugsart, wie durch verhältnißmäßigé Billigkeit der Preise, für den Berliner Konsum un. erseßbar ist. Riederschlesische Steinkohlen sind mur od g Tonnen eingeführt, man hofft indeß künftig auf einen nn, ben, nachdem seit Ende vorigen Jahres ermäßigte Frachttarife ür diefelben in Anwendung gekommen sind. Englische Steinkohlen gingen 525-464 Tonnen ein; der Verbrauch derselben in Berlin / zr im Jahre iö63 noch Lsbh,gä0 Tonnen betruß, ist durch Die schlesischen Kohlen immer mehr verdrängt worden; so hat unter Anderem die stadtische Hasanstalt' im abgelaufenen Jahre englisches Material zum ersten Male ausgeschlossen und sich nur mit schlesischen Kohlen ver⸗ sorgt. Von westfälischer Kohle sind nur 53,110 Tonnen an den Markt gekommen, da der Preis derselben zu hoch stecht, cbenso ist auch die Einfuhr sächsischer Steinkohle mit 380,558 Tonnen nur unerheblich ge— wesen. Dagegen ist der Verbrauch an Braunkohlen um ca. 116000

Tonnen gegen das Vorjahr gestiegen. Eingeführt wurden 4507743 T. inländische Braunkohlen, hauptsächlich Bitterfelder und Fürstenwalder, welche erstere (238,548 T.) ausschließlich per Bahn, letztere zu Wasser angefahren wurden. Die Mehreinfuhr betrug ca. 90,000 Tonnen. Von böhmischen Braunkohlen gingen 210,A88 Tonnen, 26000 T. mehr als im Vorjahre, ein, was der Herabsetzung des Eisenbahnfracht— satzes für dieselben zugeschrieben wird. Die Einfuhr von Coaks be— ln en. 10357742 T. englischen, 223399 T. westfälischen und 22052 T. esi

Von den vorgedachten Mengen sind 49793 T. Steinkohlen 2713636 T. Braunkohlen und 1134 8. Clu aus Bertin wieder 36 geführt worden, so daß also das zum eigenen Konsum bestimmte Quantum auf zA35,246 Tonnen zu berechnen ist. Es stellt sich auf ca. 187s000 T. höher als im Jahre 1866, bleibt dagegen hinter dem Verbrauch des Jahres 1865 um ca. 154,000 Tonnen zurück, was sich aus dem Umstande erklärt, daß die Fabrikthätigkeit, der Haupt⸗= Faktor des Absatzes, nach dem Kriegsjahre 1866 im großen Ganzen noch immer nicht den früheren Umfang wieder erreicht hat.

Was den Handel mit Leuchtstoffen anbelangt, so wird der Kon⸗ sum von Nüböl der früher auf 130 000 Etr. pro Jahr e, wurde, jetzt kaum auf die Hälfte geschäßtt. Die Lager enthielten Ende Dezember 1867 etwa 15006 Etr., dagegen entziehen sich die nicht un. ba, n. Vorräthe in den hiesigen Mühlen einer genaueren

ätzung.

er Bestand an Wolle zu Anfang des vorigen Jahres betrug etwa 55 /0oh0 Etr. und am Schluß desselben , Ir tn von etwa 80000 tr.; diese Zahlen zeigen, wie ungünstig das Geschäft in diesem be e ef gewesen ist. Auf den im Monat Juni zu Ber⸗ lin, abgehaltenen tarkt kamen 21, 060 Ctr. aus deni Lager und 136/000 Ctr. neue Zufuhren, so daß die gesammte Quantität, welche zum Vertauf stand, 157000 Ctr. erreichte lim Jahre 1866 nur 72000 Ctr.). Hiervon wurden bereits am ersten Tage des Marktes etwa verkauft.

Sokomotiven wurden aus Berlin über 200 Stück zum größten Theil ins Ausland geliefert, die hiesige Actiengesellschaft für Fabrica. tion von Eisenbahn⸗wedarf lieferte im Laufe des Jahres ab: 275 Stück Eisenbahn⸗Personenwagen im Werthe von 59ls777 Thlr., 1441 Stück Eisenbahn , Post, Gepäck, und Güterwagen im Werthe von 1.489, 260 Thlr., ferner 362 Stück Post«“, Militair. und sonstige Fuhrwerke im

Werthe von 124,170 Thlr. Ueberhaupt betrug der Werth ihrer Jahres

arbeit fast 2; Millionen Thaler. Sie vertheilte 137 pCt. Dipidende. Es waren dort durchschnittlich 1416 Arbeiter beschäftigt und diese be zogen zusammen 469,844 Thlr. Arbeitslohn.

Die Seifenfabrication hat in Berlin erhebliche Fortschritte ge— macht; es werden zur Zeit jährlich etwa 150000 Ctr. verschiedener Sorten fabricirt, hingegen ist in der Fabrication von Talg und Stea— rinlichten in Folge des immer mehr verbreiteten Gebrauches von Pe— troleum zur Beleuchtung ein wesentlicher Rückgang bemerkbar. Das in Berlin fabricirte Quantum Talglichte erreicht jetzt etwa nur noch 3000 Ctr, wovon taum der zehnte Theil am Platze selbst verbraucht wird; ebenso beläuft sich der Konsum von Stearinkerzen kaum noch auf 12/000 Ctr. pro anno.

Troß mancherlei ungünstiger Konjunkturen fertigten die Berliner Fabriten im vergangenen Jahre 600,000 Stück bedruckte Kattune von etwa 80 Ellen an. Hiervon sind ungefähr 100009 Stück nach Oester- reich und nahezu ein gleiches Quantum nach überseeischen Ländern exportirt worden. Die Nachfrage nach bedruckten halbwollenen Waaren war im Jahre 1867 stets in der Abnahme begriffen und ist deshalb die Gesammt-Production nur auf etwa 46,600 Stück zu ver— anschlagen.

Wenn das Exportgeschäft im Allgemeinen nicht die Dimensionen zeigte, wie im Jahre,. 1866, so tritt die Verringerung besonders dei der Ausfuhr in die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika hervor, hinsichtlich derer amtliche Mittheilungen benutzt sind. Im Jahre 1666 erreichte der Export dahin noch einen Werth von F251, 006 Thlr. Die Erhöhung der dortigen Zölle und die Zunahme der eigenen amerikanischen Industrie haben die Ausfuhr aus dem Berliner Konsular ⸗Distrikt stark beeinträchtigt. Allein der Export von Tuchwaaren des wichtigsten Artikels ist von 3,2026749 Thlr. im Jahre 1866 auf 14325903 Thlr. Werth im vergangenen Jahre herabgesunken. Die erheblichsten Ausfuhr -Artitel nach den Vereinigten Staaten waren während des Jahres 1867: Tuchwagren l 132903 Thlr; (i866 3 202,749 Thlr.), wollche Shawls 218,69 Thlr. (1866 Sö/36= Thaler), Zephir⸗Wolle 460,34 Thlr. 1866 498,137 2hlr,), Stickereien und Fabiikate von Kammgarn 1423230 Thlr. (1866 121482 Thlr.) Plüsch⸗ und Filzwaaren 644 Thlr. 1866 63, 643 Thlr. Leinenwaaren 8421 Thlr. (i866 36445 Thlr., baumwollene Waaren 24,130 Thaler (i866 30751 Thlr), Glasknöpfe⸗ Perlen und Posa—- menterien 1777423 Thlr. (1866 1295618. Thlr., Handschuhe und Strümpfe 407569 Thlr. (i866 152811 Thli),) Glas. und Por: zellanwgaren 153371 Thlr. (1856 34019 Thlr.), Cichorienmehl 46208 Thlr. (1866 414586 2 hir.) Kurzwggren W903 Thlr. 1866 66790 Thlr.), Korbwaaren 21 990 Thlr, (1866 25 872 Thlr.) Bücher, Gemälde und Kunstsachen 122080 Thlr. (1866 78431 7 hlr., Blei, Zink und Schwerspath 398977 Thir;, (1866 2 9b0 Thlr.] Luxus Fapiere, Kartons ꝛc. 55553 Thlr. (1866 25703 Thlr.) chemische Fra parate, Wasser⸗ und Anilinfarben 64200 Thlr. (1866 64976 Thlr. optische, physikalische, musikalische 2c. Instrumente 6988. Thlr. 866 26515 Thlr.), Pelzwaaren und Felle 1456 Thlr. 866 161,544 Thlr.), Weine und Liqucure 44t2 Tblr. (1866 4319 Thlr., Luzusmwagen

2545 Thlr., Maschinerie 1550 Thlr. Verschiedenes 90639 Thlr. (1866 104,915 ulrz Wenngleich sich bei einzelnen der voraufgeführten Artikel eine Mehrausfußr gegen das Vorjahr zeigt, so ist doch der Gesammtwerth des Exports nach den oben bexeits angeführten Zahlen in 1867 un Ji6bb,õgß Thlr. geringer als in 1866 gewesen.

4371 *