1868 / 210 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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älischen Festungs ⸗Art. Regts. Nr. 7 und von der Feuerwerks⸗Abth,, . und als Res' Off. der 7. Art. Brig. zu den beurl. Off. der Art. des 1. Bats. (Essen) 8. Westfäl. Landw. Regts. Nr. 57 Über⸗ etrelen. Frhr. v. Ba rnekow, Sec. Lt. vom Rhein. Ulanen-Regt. r. 7, der schlichte Abschied ertheilt. Bei der Landwehr. Den 29. August. Reinhard, Sec. Lt. von der Infant. des 2. Bats. Unna) 3. Westfäl. Landw. Regts. Nr. 16. mit Pension nebst Aus⸗ sicht auf Anstellung im Eivildienst der Abschied bewilligt. II. In der Marine. . Marine⸗Beamte. Durch Verfügung des Marine-Ministeriums. Den 29. August. Kruse, Werftscheiber, zum. etatsmäßigen Werk . stattschreiber ernannt. Lewinsky, interim. Polizeidiener, zum etats⸗ mäßigen Polizeidiener des Königl, preuß. Jadegebiets, unter Verleih. des Titels »Polizei⸗Sergeant«, definitiv ernannt.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 5. September. Se. Majestät der König wohnten heute früh von? Uhr an, begleitet von den zur Zeit anwesenden Königlichen Prinzen und gefolgt von der Generg⸗ lität und zahlreichen . Offizieren, dem Divisions⸗ Exerciren mit gemischten Waffen auf dem Tempelhofer Felde bei, kehrten um 10 Uhr nach dem Palais zurück, nahmen die Vorträge des Ober⸗Hofmarschalls Grafen Pückler, des Ober— Jägernieisters Grafen v. d. Asseburg und des General Adjutanten Don Tresckow entgegen, empfingen den Prinzen Solms, wel⸗ cher die Ehre hatte, Sr. Majestät die Orden des verstorbenen Generals Prinzen Bernhard Solms Hk und be⸗

aben Allerhöchstsich als sann um 12 Uhr zu Wagen nach zpandau zur Besichtigung der Schießschule.

Die Einstellung der Rekruten erfolgt nach Allerhöchster Bestimmung, dem Mil. W.⸗Bl.« zufolge, im Allgemeinen an solgenden Terminen: a) hei der gesammten Kavgllerie und rei= tenden Artillerie am 15. Oktober er, b) bei den Garde Truppen zu Fuß am 3. November er, e) bei den Linien Truppen zu Fuß am 2. Januar k. J. ech beim Train für die Stamm: Mannschaften und für die Hälfte der Trainfahrer am 3. Rovember d. J., für die zweite Hälfte der letzteren am 1. Mai k. J. . ö

Die Ockonomie⸗Handwerker werden bei sämmtlichen Trup⸗ pentheilen am 3. November er. eingestellt.

Die Termine für die Einstellung der Rekruten bei der Marine sind in der Uebersicht des Ersatz Bedarfs angegeben.

Die Rekruten für die Kavallerie und reitende Artillerie können erforderlichen Falles, nach Maßgabe der Erledigung des Departements ⸗Ersatz⸗Geschäftes in den einzelnen Bezirken, theil⸗ weise nach dem oben angegebenen Termine eingestellt werden. Die näheren Bestimmungen hierüber bleiben den Königlichen General Kommandos überlassen.

Die preußischen gelernten Jäger sind nach der von der In⸗ spection der Jäger und Schützen zu treffenden Bestimmung im Laufe der Monate Oktober und November einzustellen.

Dreijährig Freiwillige dürfen bei sämmtlichen Truppen— theilen erst an dem Haupt-Einstellungs-Termine der Rekruten in Verpflegung genommen werden.

Hlannover, 4. September. Nach Maßgabe des Gesetzes vom 21. Mai 1861, die anderweite Regelung der Grund- steu er betreffend, und der Anweisung des Fingnz-⸗Ministers vom 7. Mai d. J, betreffend das Verfahren bei den Ver⸗ messungsarbeiten zur Vorbereitung der Ausführung des Gesetzes vom 2f. Mai 1861, ist nunmehr, der N. H.- Z.“ zufolge, im Amte Linden mit der Ausführung der geometrischen Vorar— beiten der Anfang gemacht worden. .

Fulda, 3. Seßtember. F. A) Bei der am Isten d. M. zu Hünfeld vorgenommenen Wahl eines Landtagsgabgeord- neten für den 1lten hessischen Wahlbezirk (Kreise Hünfeld und Gersfeld) ist der Landrath Schilling zu Gersfeld zum Mit⸗ gliede des Abgeordnetenhauses gewählt worden.

Sigmaringen, 2. September. (Hech. Bl.) Heute ver⸗ kündeten 25 Kanonenschüsse die Niederkunft der Erb prinzes⸗ sin von Hohenzollern⸗Sigmaringen mit einem Prinzen.

Mecklenburg. Schwerin, 4. September. Der Groß⸗ herzog ist gestern mit dem Frühzuge von Wyck auf Föhr hier wieder eingetroffen und hat sich nach Rabensteinfeld be⸗ geben. Die Großherzogin verweilt noch, bei Ihren Eltern zu Wyck und wird, wie die »Meckl. Anz.“ hören, am Sonntag früh wiederum nach Rabensteinfeld zurückkehren.

Sach fen. Dresden, 4. Seytember. (Dr. J.) Se. Ma⸗ jestät der König hat am 2. und 3. September den Manövern der Reiter-Division bei Großenhain beigewohnt, vorgestern im if Residenzschlosse übernachtet und ist gestern Abend nach

illnitz zurückgekehrt, woselbst heute Abend auch Ihre Majestät die Königin aus Ischl zurückerwartet wird.

Wie das »Dr. J.“ vernimmt, wird Se. Majestät sich nächsten Sonntag nach Chemnitz begeben, am Montag Vor—

mittag den gegenseitigen Uebungen der 3. und 4. Infant Brigade (Nr. 47 u. 48) zwischen Chemnitz und Lichtẽn ie ih wohnen und Nachmittags nach Dresden zurückkehren. .

Das 19. Stück des Gesetz und Verordnungablattes s das Königreich Sachsen« vom Jahre 1868, dessen Ausgabe gonnen hat, enthält, u. A.: ein Gesetz vom 18. August iz die allgemeine Einführung einer Hundesteuer, und eine R kanntmachung vom 27. Juli 1868. die Vereinbarung der Kun sächsischen' und Kaiserl. Königl. Ssterreichischen Regierung m Wegfalls der Vergütung der sogengnnten Fangprämie belress

Bayern. München, 3. Septen ber. (N. K) Gem ist der Herzog von Alen gon zu Possenhofen tingests⸗ und nächster Tage wird auch sein Vater, der Herzog vy Nemours, dort anlangen.

In Folge des am 1. d. M. in Wirksam keit getreten

Gesetzes Über Heimath, Aufenthalt und Verehelichung han

weitere Einreihungen in die bisherige Landwehr nicht me

stattgefunden, doch wurde angeordnet, daß die betreffenden da

sonen vorgemerkt werden sollen, um eventuell in die zu schi fende Bürgerwehr berufen werden zu können.

Ini Oktober werden hier die Schießversuche mit Re volver Kanonen beginnen. Seit einigen Tagen sind zwei derarnz Geschütze, nach dem Systeme Gatling, wie sie schon in Amernß im Kriege zwischen der Union und den Konföderirten zur An wendung gekommen sind, im Zeughause eingetroffen, welche mit 6 Ladungskammern versehen sind.

Oesterreich. Brünn, 3. September. Die Dringiz keits Anträge des Dr. Sturm und Genossen; I) auf Renwsqh der Landtag e ibn und der Geschäftsordnung, Nan Niedersetzung eines Ausschusses zur Berathung über z Ausbleiben mehrerer Landtags-Mitglieder wurden vom Land tage, und zwar der erstere dem Verfassungs-Ausschus der letztere einem Spezial-Ausschusse zugewiesen. A Antrag des volkswirthschaftlichen resp. des Landesausschust wurden die innerhalb des Präklusiv-⸗Termines nicht abgelhin Naturalleistungen an Kirchen, Pfarren und Schulen für gt lösbar erklärt.

Troppau, 3. September. In der heutigen Sitzung u Landtags wurde der Antrag auf Aufhebung der noch; Schlesien bestehenden Lehen einem Comité überwiesen.

Graz, 3. September. Die Regierungs⸗Vorlage wegen d Landes⸗Gemeindeordnung, dann das vom Landes-Ausshhus vorgelegte Gesetz wegen Freigebung des Verkehrs mit Gum und Boden wurden vom Landtage ohne Debatte angenommn

Triest, 2. September. Der von den sechs Abgeordnih des Territoriums in der letzten Sitzung überreichte Ptoth wurde von der vierten Sitzung des Landtags verlesen, m welchem dieselben von den Landtags- und Munizipalsitunn ausbleiben zu wollen erklären und gegen alle Beschlüse i Landtags und des Municipiums protestiren. Ferner lam n Kommissionsbericht über die Erweiterung des Weichbildes n Stadt Triest zur Verlesung. Der Kaiserliche Commissair Jen opponirte und erklärte, daß mit der Erweiterung des Weit bildes auch eine Aenderung des Statutes eintreten müsse. Dit rief eine heftige Debatte hervor.

(Triest. Ztg.. Dieser Tage befanden sich hier Ah geordnete des ungarischen Ministeriums, welche begusttaz sind, über den ungarischen Ausfuhrhandel, namentlich zu Tabakexport, nähere Erkundigungen an den hauptsãchlichsu Absatzplaͤtzen einzuziehen. Sie haben gestern ihre Reise nat Venedig fortgesetzt.

Belgien. Brüssel, 4. September. (Ind. Belge) Geste früh trafen zwei Söhne des Kronprinzen von Preußen aus Blankenberghe kommend, hier ein. Die Prinzen begabt sich mit ihrem Gefolge in bereit stehenden Hof-Equipagen nut dem Schlosse Laeken, speisten dort mit der gesammten Königlicht Familie und setzten sodann die Reise nach Berlin fort.

Frankreich. Paris, 4. September. . Moniteur« meldet, ist der Kaiser heute Morgen von Fontah bleau nach dem Lager von Chalons in Begleitung des Kail lichen Prinzen abgereist. Im Gefolge des Kaisers befanden der Groß⸗Stallmeister General Fleury, der General⸗Adjunn Lastelnau und der Leibarzt Baron Larrey. Der Kaiserli Prinz hatte den Obrist-Lieutenant Grafen d Eper und seinen Stallmeister Bachon im Gefolge. Die Ankunft! Marmelon erfolgte um 5 Uhr, wo der General Leboeuf, Koh mandant des Lagers, den Kaiser und seinen Sohn an 96 des Generalstabes erwartete. Se. Majestät und! Kaiserliche Prinz stiegen sogleich zu Pferde und begaben st durch das doppelte Truppenspalier zum Kaiserlichen Zelt.

Der Prinz Rahol eon ist gestern in Havre gelam

und hat incognito die Marine⸗Ausstellung besucht. . = Der Graf von Girgenti hat heute das diplon tische Corps bei sich empfangen.

gen, u. A. folgende Erkenntnisse;

für Schwurgerichte geltenden

Wie der heut

kate nach Rußland und Polen absetzen.

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Augenblicklich befinden sich hier der preußische Finanz- Minister, Freiherr von der Heydt, auf der Rückreise aus dem adlichen Frankreich und Freiherr von Schleinitz, Minister des e ichen Hauses, der so eben Trouville verlassen hat.

Italien. Florenz, 4. September. (W. T. B.) Die Ausgabe der Tabaks -Obligationen, welche aus verschiedenen Hründen bisher verzögert worden war, wird nächste Woche stattfinden.

Dänemark. Kopenhagen, 2. September. Eine Alerhöchste Bekanntmachung zeigt an, daß der König die Führung der Regierung wieder übernommen habe.

4. September. Der Kronprinz ist nach Malmoe ab⸗

gangen und reist von da per Eisenbahn ngch Stockholm. z Der neue schwedisch⸗norwegische Gesandte Frhr. v. Ste din gh, hat gestern dem Könige seine Beglaubigungsschreiben überreicht.

Amerika. New-⸗Hork, 25. August. Der General⸗ Captain von Eu ba hat den Befehl erlassen, daß kein Passagier ohne einen von dem spanischen Konsul bescheinigten Paß lan—

ürfe. fn ö. Hie Truppen des Präsidenten Juarez sind von den gnsurgenten bei Vera Cruz geschlagen worden. . nud 3. September. Die demokratische Convention des Staates Rew-York hat Resolutionen angenommen, in wel⸗ hen sie sich für die Rückzahlung der Staatsschuld zunächst in Papiergeld, jedoch für die haldige Wiederaufnahme der Baar⸗ sahlungen, sowie für eine allgemeine Amnestie und Besteuerung ber Rationalschuld ausspricht. Ferner erklärte sich die Conven⸗ tion gegen das Stimmrecht der Neger und die Reconstruction

des Congressetz.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Paris, Sonnabend 5. September Morgens. Prinz Napoleon ist gestern Abend in Schloß Meudon eingetroffen. Her päpstliche Nuntius, Msgr. Chigi, hat sich nach Rom begeben. .

Konstantinopel, 5.. September. Fuad⸗Pascha hat aus Gesundheitsrücksichten einen vierzehntägigen Urlaub erhal— ten und begiebt sich heute nach Jacadjik; der Großvezier über⸗ nimmt inzwischen das Ministerium des Aeußern.

Das Amts -Blatt der Norddeutschen Post Verwal⸗ tung Nr. 53, enthält General⸗Verfügungen. vom 39. August: I) Die blicerun sentbehrlicher Kassenbestände der Bezirks Post⸗Anstalten an die Ober⸗Post ⸗Kassen betreffend. 2) Die Verrechnung des baar er⸗ hobenen Frankos durch Freimarken betreffend. Vom 1. September: Die Sichtrstellung richtiger Spedition betreffend; .

Die Nr. 33 I vom 4. September) des Justiz · Ministerial · Blattes 1) des Königlichen Ober sppeltationsgerichts vom 3. Juni 1868: *Konunt eine Schwur eines erschöpfenden Schuldbekenntnisses vorerst vor der verstärkten Strafkammer zur Verhandlung, so ist nach den Hrundsätzen zu verfahren. Es muß daher dem Angeklagten bei Strafe der Nichtigkeit ein Vertheidiger zu⸗ geordnet werden.« 2) Des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kompetenz⸗Konflikte vom 11. April 1868: Zu den Provin- zial Staatsschulden aus den Zeiten der Fremdherrschaft gehören auch die vom Staate zu vertretenden Depositka. Streitige Ansprüche aus

gerichtssache auf Grund

solchen Depositis sind nicht von den Gerichten, sondern von der Haupt⸗

verwaltung der Staatsschulden zu entscheiden. Die »Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn⸗Verwaltungen«

Nr. 36 enthält offizielle Mittheilungen über neu eröffnete Vereins⸗

Bahnen und Stationen u. A. der Strecke Rittershau sen —-Remscheid von der Bergisch⸗Märkischen Eisenbahn; ferner den offiziellen Bericht über die Verkehrs-Resultate der Eisenbahn-Verbände welche innerhalb des Vereins deutscher Eisenbahn-Verwaltungen bestehen, für das Jahr 1867 endlich Mittheilungen.

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Die Entwickelung der gewerblichen Verhältnisse im Re— gierungs-Bezirt Posen seit dem Jahre 1815 (nach der zieichnamtg en stalistifch en Darstelsung des Negierungs— Afsesföurs Herzog, Posen bei L. Merzbach 1867) Siehe Nr. 209 d. Bl.)

III.

Die Fabrikindustrie ist im Regierungsbezirk Posen noch neu und wenlg entwickelt. Die ersten Dampfmaschinen wurden daselbst in Jahre i846 in Gang gesetzt; im Jahre 1861 wgꝗren indessen schon 8 Dampfmaschinen mit 1018 Pferdekraft vorhanden, (C28 Dampf: maschinen mit 3,1 Pferdekraft pro Ml., während im Durchschnitt des Staats 1,09 Dampfmaschinen mit 7156 Pferdetraft auf die Ml. trafen. Unter den Fabriken, welche mineralische Stoffe verarbeiten, sind zunächst 5 Eisenhämmer mit einer Hroduction pon S032 Ctr. labeisen zu nennen. Dieser im Jahre 1857 entstandene Industrie⸗ Preiß ist weil er zu wenig lohnend ist, seitdem in fortdguerndem Rtückschtitt begriffen? Die erste Maschinenfabrik entstand 1816 bis jum Jahre 1861 waren noch drel neue hinzugetreten, die ihre. Fabri Die Zahl der Glashütten ist von 1822 zu 1861 von 2 auf 10 gestiegen und neben dem grünen

Glase, welches die Glashütten früher fabrizirten, wird jetzt piel weißes Hohl und Tafelglas in . Bie Zahl der Ziegeleien hat sich in der angegebenen . don 185 auf 496 smit 2396 ÄArbeitern, vermehrt, die der Ofenfabriken von 1849 bis 1 von 2 auf 7; auch haben zwei Drainröhrenfabriken seit 1855 lohnenden Absaß. CEhemische Fa⸗ briken existirten früher gar nicht; im Jahre 186561 weist die Gewerbe⸗ tabelle 3 kleine derartige Fabriken und eine Zündwaarenfabrik nach. Die Kalkbrennereien hatten sich von 1822 zu 1852 von 16 auf 45 vermehrt, bis 1851 aber auf 25 vermindert. Außer 2 Gipsmühlen und Cementfabriken ist noch die Coaks, und Gasbeleuchtungsanstalt der Stadt Posen hier zu erwähnen. Zahlreicher sind im Regierungs⸗ bezirk diejenigen Fabriken, welche vegetabilische und animalische Stoffe verarbeiten. Die Müblen haben zwar der Zahl nach seit 1822 nur unbedeutend zugenommen, aber die Mahlgänge sind bis zum Jahre 1561 um 341 (13 pCt) vermehrt. Die Zahl der Brauereien und Brennereien hat sich dadurch, daß der Betrieb im Kleinen nicht lohnt, vermindert, der Betrieb ist aber im Ganzen nicht geringer geworden: im Jahre 1816 erzielten die, Brennereien 2 40,394 Quart, in 1866 dagegen 261 771,910 O. Spiritus. Die Destilliranstalten haben sich von 1816 zu 1858 von 94 auf 116 die Essigfabriten von i849 zu 1861 von 19 auf 44 vermehrt, Die Runkelrübenzucker⸗Fabrication wurde im Jahre 137 durch 4 Fabriken im Regierungsbezirk Posen einge⸗ führi, bis 1849 traten 4 neue Fabriken hinzu; im Jahre 1851 war aber nur noch 1 Fabrik in Thaͤtigkeit. Die Tabacks⸗ und Cigarren⸗ Fabrication wurde im Jahre 1861 in z0 meist kleinen Fabriken be⸗ trieben. Außerdem sind noch Kartoffelsyrup⸗, Chokolade⸗ u. dergl., Hefenfabriken, auch eine Weinfabrik vorhanden. Die Tuchmacherei ist, obwohl die Regierung fordernd eingriff, der Maschinenfabrication erlegen; die im Jahre 1816 im Regierungsbezirk vorhandenen 1686 Tuchmiacher haben sich auf 27 vermindert; dem entsprechend sind auch die Walkmühlen von 1822 zu 186! von, 35 auf 10 zurück · gegangen. Dagegen sind seit 857 244 Webestühle auf Baumwolle, 2 Fabriken für baumwollene. Zeuge (mit 198 Webestühlen) und 4 Wattenfabriken entstanden. Die Leinwand: Fabrication hat sich trotz der Konkurrenz der schlesischen Leinwand nicht unbedeu⸗ tend gehoben. Zwar haben sich die gewerbsmäßigen Webestühle von 1822 bis 1861 nur von 792 auf 851 vermehrt, aber die zur Neben⸗

beschäftigung dienenden Stühle sind von 3357 auf 14673, im Ver-

hältniß von 100: 4537 gestiegen. Außerdem sind seit 18146 4 Fabriken für leinene Zeuge entstanden. Die mit der Textilindustrie in Verbin⸗ dung stehenden fonstigen Fabrikanstalten, Bleichereien, Färbereien und dergl. sind im Reg. -Bezirk Posen nur unbedeutend. Die Papierfabri⸗ cation, die nur grobes Fabrikat lieferte, ist fast ganz verschwunden auch die Leder und Lederwaarenfabriken sind seit 1326 von 13 auf eine zurückgegangen, die Lohmühlen seit 1322 von 2 auf 22. Die Sägemühlen waren 1861 ebenso zahlreich wie 1822 (32) sie arbeiten aber in neuerer Zeit viel intenswwer (4 mit Dampfmaschinen) Die 6, haben sich von 1322 1861 von 14 auf 158, im Verhältniß von IJo6: 11231 vermehrt, genügen aber dem Bedürfnisse noch nicht. Bei den Seifen Licht und Gelfabriken ist seit 1319 eine Verminderung von 23 auf 11 eingetreten; auch die Pott. und Weidaschsiederei, die Anfangs der 40er Jahre sehr schwunghaft betrieben wurde, hat mit dem Lichten der Wälder und dem besseren Holzabsatz fast ganz auf⸗ gehört; aus demselben Grunde ist auch die Theerschwelerei erheblich zurückgegangen. Die Summe aller für den Großhandel beschäftigten Fabriken belief sich im Jahre 1861 im Regierungs⸗Bezirk Posen auf 692; 12797 Perfonen waren in denselben beschäftigt. Im ganzen Staat waren durchschnittlich 16, Fabriken auf der Meile und in jeder Fabrik Rs Personen beschäftigt; im Regierungs- Bezirk Posen trafen auf die G Meile nur 12.4 Fabriken und auf jede Fabrik 3,1 Personen. ;

Der Handel, gefördert durch das Königl. Bankcomptoir zu Posen (1849), die Provinzial ⸗Bank 1857), die Provinzial - Hülfs⸗ kasse (1852), die Handelskammer (1851) später durch die Börse in Posen, hat sich im Regierungs ⸗Bezirk außerordentlich gehoben. Die Großhandlungen haben sich von 1827 bis 1858 von 36 auf 92 (100: 255), die Maͤkler u. dergl. von 1819 zu 1861 von 347 auf 367 die Kaufleute mit offenen Verkaufs-Läden seit 1822 von 478 auf 2739 vermehrt. Der Großhandel beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Um⸗ satz von Spiritus, wovon im Jahre 1864 238,400 Ctr. versendet wur⸗ den, mit Steinkohlen, deren ca. 3 Millionen Centner aus Qberschlesien bezogen wurden, mit Getreide, wovon im Jahre 1864 1ů478,0635 Ctr. durch die Eisenbahnen, 15,500 Wispel zu Wasser versendet und S25,s339 Scheffel aus Polen bezogen wurden, mit Holz, Wolle u. A. Außer den vorgenannten Kaufleuten wurden im Jahre 1858 noch 1013 Pferde Vieh u. dergl. Händler, 1300 Krämer und 2856 Viktualien⸗ händler gezählt. Der Viehhandel ist bedeutend; es wurden im J. 1864 auf den Eisenbahnen versendet: 2159 Pferde, 1279 Mastochsen, 3.2 magere Ochsen, 7007 Kälber, Böcke und fette Schweine 19476 magere Schweine, 103941 Ferkel Schafe und Ziegen. Aus Polen wird viel Vieh ein geführt. Die Zahl der Hausirer hat sich von 1822 bis 1361 von 198 auf 1436 vermehrt. Dem Transportgewerbe dienten 1861 221 Fuhrleute mit 597 Pferden, doppelt soviel als im J. 1822, und 260 Kähne (7200 Last), viermal soviel als im J. 1822. Die Zahl der Gasthöse hat sich seit l822 von 1023 auf 1634, die der Speisewirthe von 10? auf i76 vermehrt, die der Schankwirthe aber von 35371 auf 1932 vermindert. Für den litterarischen Verkehr sind 26 Buchdrucke— reien (1822: 3), 11 Kupferdruckereien, 26 Buchhandlungen (1822: 6) 4 Antiquare und 22 Leihbibliotheken vorhanden.

Im Ganzen sind bei dem Handel im Regierungsbezirk 12122 Per⸗ sonen, 12 pCt. der Bevölkerung (im Staate 19 pCt.), bei den Hand- werken 36,224 Pers. 3s pCt. im Staate 3,9 pCt.), bei den Fabriten 12797, 1,3 pCt. im Staate 4 pCt., bei der Landwirthschast 474 409 Perf, 49,1 pCt. (im Staate 46 pt), zusammen allo. dz 65s Pers. 36,2 pCt. im Staate 572 pCt) mit gewerblicher Thätigkeit beschäf⸗ tigt. Wie sehr sich die letzte gehoben hat, ergiebt auch das Mehrauf⸗

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