1868 / 216 p. 11 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Ausgestellte Fläche. M

Lein (Flachs)

Hanf

Nüben aller Art ..... ..... ... Kopfkohl (Weißkraut)

13.313

Futterträuter (auf Heu reducirt 124,948

Heugras Oehmd (Grummet)

Vieh im Werth von 190,292 Fl.

Gesellschaft (1865) bez. 173, 338 un

u. s.

3627. 522

.

rungs⸗Gesellschaft« (am 1. April 1864), 965 Mitglieder für 2009 Stuck Lauterbacher Viehversicherungs—⸗ 21/544, Gießener Viehassekuranz

w. J. Die Industrie-⸗-Uebersicht nach der Volkszählung von 1861.

Selbstthätige

Industriezweige.

Gewinnung unor⸗ ganischer Roh- Produkte

Metallerzeugung

Maschinen ˖ Fabri⸗ ,

Instrumente

Sonstige Metall Waaren

Glas 2c.

Stein, Chemische 2. Pro⸗

161 56

432 107

4/099 635

49 20

29

Waaren

Consumtibilien ... Textil-⸗-Industrie ... Kleidung, Wäsche ꝛc. Leder, Lederwaag⸗ ren 2, GR Holz-, Horn⸗ ze. Waaren Papier, Pappe 2c. Polygraphische Ge— werbe, Baugewerbe Unbestimmt .. ....

13 442 36

922 15

683 2233

6,375 1,169)

654 . 33d 1655 8. 166 9749

7 / 956 981

79l 14614 21 818

p

Ertrag

Unter⸗ Beamte. Gehülfen. Ange⸗ nehmer. Aufseher. Arbeiter.

hörige. 2/236 277

1s738 297

14 624 3.173 17795

2666

17631

14723

2184

20 630 2133

229 32912 167787

1. Wergen im Ganzen

Ctr.

1592 919

3827, 244

1636 758 Ohm.

Im Ganzen

3 368 549

2882 657 25.128 4989

2851 35 100 27 6h Ih / Hy

38/882

35131 3925

187 51 333 8 / hb

18702 886 966

mit 5460,

S6 / 25

e fabrikmäßig betriebene Gewerbe: Streich ammgarnspinnerei mit 16834, Baumwolle

172/085

a

pinnerei mit

308, 098 arnspinnerei

2002 Feinspindeln; Weberei von Wollenwaaren mit 351, Baumwolle waaren mit 1784, Leinenwgaren mit 60658, Strumpfwagren mit 135, sonstigen Zeugwaaren mit 193 Webstühlen, worunter 242 Maschinen⸗ stühle; Maschinenfabriken 26 (Directions personal 67, Arbeiterzahl 828), Ziegeleien 721᷑ (D. 545, A. 1821), Zündwaarenfabriken 27 (D. 35 A. S76), Lederfabriken 12 (D. 121, A. 1970), (D. 174, A. 1294), Wassermühlen 1240 (1996 Mahlgänge), Tabaks fabriken 215 (D. 326, A. 3827), Bierbrauereien 641, Branntwein⸗ Stationäre Dampfmaschinen

brennereien 1665, Obstweinfabriken 62.

280 mit 2227 Pferdekräften.

Portofeuillefabriken 53

Zwischen Fabrication und Handwerk läßt sich keine scharfe Grenze

mehr ziehen.

1861 betrug die Zahl der Meister (Gehülfen) der haupt—

2

sächlichsten Handwerke und zwar der: Schuhmacher 5518 43 der 3936 (2654), Metzger 32 (843), Grobschmiede 2451 6. . , . Bea llted et ot, Kufer Jo (sch. Schlosstk Tos iFog) n. S ib. d hell wurden 35.087 Handwerksmeister und 27.970 Handwerls gesellh n jn Hehälfen amniticit. Seit 133g Hewetbckreiheit. Im mh cee mmün den 17 Erfindungspatente ertheilt. An der Londoner Industrie. n stellung von 1862 betheiligten sich aus dem Großherzogthum 16h) dir steller, für welche von der Jury 48 Medaillen und 23 ehrenvolle 6. . lallgeni. Durchschnitt 28 und resp. 21 auf 100) crian wurden.

Die preußischen Bäder am linken Rheinufer. (S. die Bes. Beilage zu Nr. 210 d. Bl.)

Kreuznach, in 330 Mh., an der Nahe, ist der lichste Punkt in der Reihe der rheinischen Se bellt , heim aus dem Süd⸗Abfall des Taunus und Hundsrück folgen, sich in südwestlicher Richtung über den Rhein bis in das Ehr der Nahe fortsetzen. Dieses Thal bildet in der angegebenen Richtung eine Aufbuchtung des Rheingau und hat mit diesem Milde des Klimas und Fruchtbarkeit des Bodens gemein. Bald nachdem Kreuznach an Preußen gekommen war, traten sein Quellen in den Dienst der, Wisenschaft. Im Jahr 1817 wurden sie zuerst zu Bädern bei Skrophulose benußt 1832 wurde die Eüsabethquelle auf der Naheinsel, dicht ober halb der Stadt, erbohrt. Andere folgten. 1852 wurden hie Quellen des eine Stunde oberhalb Kreuznach im Nahethal he findlichen Pfarrdorfes Münster, einer Saline mit Gradirwerß wie auch Kreuznach, in die Reihe der Bäder auf enommen Seit der Mitte der 30er Jahre blühte Kreuznach als Badeori besonders auf, und wurde vermöge der daselbst vervollkomm— neten Bademethode ein europäisches Musterhad. Die hier se. übte Methode besteht im Wesentlichen in prolongirten, scht kräftigen (mit vieler Mutterlauge verstärkten) meist kühlen Soolbädern und gleichzeitiger verschieden modifizirter Trink. kuren. Die Erfolge, Kreuznachs, welche die Nacheiferung der anderen Soolhäder rege machten, sind für, die Bal. neologie von höchster Bedeutung geworden. Hierin liegt Kreuznachs besonderer Ruhm, den es nur zum Theil der Eigenart seiner Quellen verdankt. Diese gehören gleich denen zu Elmen und Königsdorff Jastroezemb zu den jod- und brom— reichen Soolquellen, enthalten indessen nur 1 bis 1, Prozent Chlorverbindungen. Die Bäder werden fast stets mitlelst der berühmten Kreuznacher Mutterlauge, oder der gradirten Soole von Münster am Stein verstärkt. Auch müssen die zwischen 9424 Grad R. natürliche Wärme hesitzenden Quellen meist künstlich erwärmt werden. Für Trinkkuren, zu welchen die Elisenquelle u. a, dienen, ist das Vorhandensein von Eisen. bicarbonat (bis O,, Gran) und die Abwesenheit des sonst nie fehlenden kohlensauren Kalkes von Bedeutung. Durch künstliche Auflaugung des bei Kreuznach in großer Mächtigkeit vorhan denen Porphyrs wurde eine den dort entspringenden Heilquellen ähnliche Mischung dargestellt. Diese Felsart, in welche auch die Bohrlöcher eindringen, ist als die Bereitungsstätte der hie⸗ sigen Soolquellen anzusehen, da überdies in der ganzen Um—= gegend sedimentäre Steinsalzlager fehlen. Die Frequenz von Kreuznach beträgt durchschnittlich 60900 Kurgäste. Bertrich im Thale des Uesbach, am lin ken Moselufer il ein romantisch in 500 Meereshöhe gelegener Ort. Seine beiden 26 Grad R. warmen Quellen sind einander fast gleich und enthalten, abgesehen von den minimalen Quellbestandtheilen 7 Gran schwefelsaures Natron, 3 Gran Chlornatrium und 1s Gran kohlensaures Natron. Die geringe Menge an Salzen vermag nur eine milde Wirkung bei hämorrhoidalen und an, deren ünterleibsleiden zu äußern. Den Römern war der Bade ort schon bekannt. Seitdem 1815 die Trierischen Lande mit Bertrich an Preußen kamen, hat die Regierung zu Coblenz das Em, porkommen des Bades, das durchschnittlich von fast 100 Badegästen besucht wird, zu befördern gewußt. .

Der Badeort Neuenahr an der Ahr, mit 276 M), liegt in der an Quellen so reichen Gegend zwischen Cohlenz um Bonn, ungefähr 3 Meilen oberhalb der letzteren Stadt. Dl Quellen sind 27 bis 297 R., warm, enthalten viele Kohlensäun, 39 Kubikzolh, und eine mäßige Menge an Salzen, S2 Gran ohlensaures Natron und 4 Gran kohlensaures Kalk⸗Magnesi⸗ Der Reichthum an Kohlensäure verleiht diesen Wat. men Quellen eine Aehnlichkeit mit den ebenfalls kohlen säurereichen Thermen von Ems, die aber weit mchl kohlensaures Ratron und außerdem größere Mengen vo Chlornatrium, das in Neuenahr nur in minimaler, Men vorhanden ist, enthalten. Das milde gleichmäßige Klima de Ortes fällt sehr in's Gewicht. Alle diese Verhältniffe haben enn sehr schnelle Entwickelung und Aufnahme des erst seit 1859 hi

stehenden Kureorts herbeigeführt. Die Quelle zu Roisdorf, eine Meile nördlich von Bom

.

enthält 14 Gran Chlornatrium, 6 Gran kohlensaures Natron, 3 Gran schwefelsaures Natron und eben so viel kohlensaure Magnesia, ferner 19 Kubikzoll Kohlensäure. Mit dem selterser asser verwandt, führt es geringere Mengen von Chlornatrium und größere von Magnesia und Glaubersalz. Es wird ver⸗ sandt und vielfach an anderen Kurorten getrunken, wenn eine stärkere Anregun der Darm- und Leberthätigkeit geboten ist. Luch der nahe Stahlbrunnen mit (C,2 Gran Eisenbicarbonat und' 4 Gran Nace wird benutzt. Seit 30 Jahren ist die Ver⸗ wendung dieser, schon im vorigen Jahrhundert berühmt ge— wesenen Quellen wieder eine bedeutendere geworden.

Aachen liegt in einer Einsenkung des nach Norden ab— fallenden rheinischen in, . 539 Fuß über dem Meere. Der nördlich vorliegende Lousberg fängt die kalten Winde auf. Rahe an, dem alten Dom beginnt die sich östlich erstreckende DNuellenreihe, deren westliche Glieder, unter diesen die Kaiser quelle höher liegen, wärmer, (36 4 444 Gr. R.) und reicher an Schwefelwasserstoff sind als die östlichen. Das im Süden sich anschließende Terrain, im 9ten Jahrhundert, als Aachen längst blühte, noch von dichtem Eichwald bedeckt, der große Mengen von Schwarzwild beherbergte, daher Porcetum, später als An— siedelung Borset, Burtscheid genannt, ist noch reicher an Quellen, deren Wärme 21—59,s Gr. R. beträgt. Der Menge nach ist in allen diesen Quellen das Chlornatrium vorherrschend, wovon 270 Gran im Pfunde Quellwasser enthalten sind. Der Wasser— reichthum dieser Quellen ist ein so bedeutender, daß nach einer vorfichtigen Schätzung dem Erdinneren durch dieselben 25.000 Centner' Chlornatrium (Kochsalz) jährlich entzogen werden. Außerdem besteht der durchschnittliche Gehalt an wirksamen Quellbestandtheilen aus 5 Gran kohlensaurem Natron, 2 Gran schwefelsaurem Natron, (O, o7 Schwefelnatriun und O, Kubik⸗ zoll Schwefelwasserstoff. Was die Quellen von Aachen und Burtscheid gegen die übrigen Schwefelquellen des In— und Auslandes besonders charakterisirt, ist der reiche Ge— halt an Chlornatrium, und die hohe natürliche Wärme. Aber auch die hier geübte und vervollkommnete Methode hat Aachen unter den Schwefelbädern, wie Kreuznach unter den Soolbädern, zu einem europäischen Musterbade gemacht. Was Kreuznach in der Hauptsache für Skrophulose, das ist Aachen für die gichtischen und rheumatischen Leiden geworden. An die acht Hauptquellen zu Aachen schließen sich acht große vortreff⸗ liche Badehäuser; in Burtscheid bestehen deren zehn. Jast sämmtliche Quellen werden auch innerlich gebraucht, in Aachen vorzugsweise die 435 R. warme Elisen⸗=, in Burtscheid die 485 R. warme Victoria-Quelle. Bade- und Trink— kuren finden meist zugleich Anwendung,.

Aachen ist ferner als das muthmaßlich älteste deutsche Bad von Interesse. Es war das gepriesene Aquisgranum der Römer, später das Lieblingsbad Karls des Großen, sowie der Kaiser und Fürsten der Folgezeit. Dieser Ort, dessen jährliche Frequenz 4 —= 6000 Badegäsie beträgt, hat auch von jeher eine hesondere Theilnahme Seitens der Wissenschaft gefunden. Der noch gegenwärtig in Aachen lebende Dr. Lersch hat durch um⸗ faffende und kritische Arbeiten der deutschen Balneologie Ruf

verschafft.

In den Hohenzollernschen Landen sind endlich noch die beiden Badäorte Hechingen und das drei Stunden nordwestlich ge— legen Imhau zu erwähnen. Hechingen enthält zwei lö5l7 und 1558 Fuß hoch gelegene Quellen. Diese führen geringe Mengen schwefelsaurer Salze, und die bedeutende Menge von s Gran Schwefelwasserstoffgas, welches fest, an das Wasser gebunden, bei der Erwärmung sich nicht verflüchtigt, und den Hädern bei Hautkrankheiten und Rheumatismus eine große Wirksamkeit ertheilt Imnau, 1430“ hoch gelegen, ist ein kleiner, doch mit guten Einrichtungen versehener, und in einem anmuthigen Thal gelegener Kurort. Die kohlensäurereichen Quellen 'dieses Kurorts gehören zu den starken Eisenquellen, mit 5 Gran Eisenbicarbonat, doch, weichen die verschiedenen Quellen untereinander, in Betreff ihrer festen Bestandtheile, wesentlich ab und stellen somit verschiedene sehr brauchbare Compositionen dar. Gerühmt sind dieselben bei Blutarmuth, Schwäche der Verdauungs- und Generations-Organe, und den Krankheiten des Nervensystems.

Die Zahl der preußischen Badeorte beschränkt sich keines⸗ wegs auf die vorangeführten. Eine Anzahl solcher, welchen langes Bestehen ein gewisses historisches Ansehen giebt, deren praktischer Werth jedoch von neueren, mit reicheren Mitteln ausgestatteten Bädern relativ verringert worden ist, konnten hier eben so wenig Erwähnung finden, wie mehrere neue zu Hoffnungen berechtigende Badeorte, denen exst längeres Be— stehen eine hinreichende Bewährung verleihen kann.

Ebenfo war es unthunlich, bei den erwähnten Bädern an⸗ dere als ganz allgemeine und besonders hervorragende Leistun⸗ gen an dieser Stelle anzudeuten.

Emanuel Leutze,

der bekannte Historienmaler, dessen am 18. Juli in Washington erfolgten Tod wir s. Z. gemeldet, würde am 24. Mai 1816 in Gmünd im Königreich Württemberg geboren. Leutze kam schon als Kind mit seinen Eltern nach Philadelphia, wo er seine , genoß und die erste künstlerische Anlei⸗ tung durch den englischen Portraitmaler J. A. Smith erhielt. Er war in Amerila schon ziemlich bekannt, als er 1841 nach Deutschland zurückkehrte, um auf der Düsseldorfer Malerschule seine Studien unter Lessing's Einfluß fortzusetzen. Im Frühlin traf er in Düsseldorf ein und schon im Herbst hatte er daselb ein Bild »Columbus vor dem hohen Rath zu Salamanca« vollendet, welches durch seine neue Art der Auffassung und Behandlung Aufsehen erregte. Weniger Beifall fand das fol⸗ ende Gemälde » Columbus dritte Rückkehr von Amerika (1842). Nachdem Leutze bald darauf die Akademie verlassen und sich ein eigenes Atelier eingerichtet hatte, entstanden die Bilder »Sir Walter Raleighs Abschied von seiner Gattin (gestochen von Burt) und Cromwell am Sterbebette seiner Tochter«.

Im Jahre 1842 trat der Künstler eine Reise nach München, Venedig und Rom an. In der erstgenannten Stadt malte er einen Columbus, dem König Ferdinand die Ketten abnimmt« und in Rom »Die erste Landung der Normannen in Amerika« und Columbus an der Pforte des Klosters La Nahidas. 1845 kehrte er nach Düsseldorf zurück. Ein größeres Werk John Knox, der Marig Stuart eine Strafpredigt haltend« und Tine Darstellung aus dem Hofleben »Sir Walter Raleigh breitet der Königin Elisa— beth seinen Mantel zu Füßen, um eine feuchte Stelle des Weges zu bedecken« vollendete er noch in demselben Jahre. Ein kleines Bild »Englische Bilderstürmer verwüsten eine Kirche« und das große Geniälde »Der spanische Inquisitions-General Torquemada bestimmt König Ferdinand, die Gesandtschaft der Juden abzuweisen« stammen aus dem folgenden Jahre. 1847 malte Leutze »Heinrich VII. mit Anng Boleyn im Park, »Columbus festlichen Empfang bei Hofe nach seiner Rückkehr aus Amerika« und den »Puritaner, der seine Tochter vor einem Madonnenbild überrascht⸗ ö Kupferstich vervielfältigt). Hieran reihte sich 1848 ein großes Schlachtenbild »Die Erstür⸗ mung des letzten Tempels bei der Eroberung von Mexiko durch Ferdinand Cortez' und 1849 »Karl 1., das Todesurtheil des Grafen Strafford unterzeichnend.“ Alle diese Bilder wurden durch das nun folgende »Washington's Uebergang über den Delaware, den 25. Dezember 1776. (1850 und 51) übertroffen. Leutze hat es zweimal nacheinander 9 Die erste Darstellung wurde bei einem Brande in seinem Atelier beschädigt, später aber wiederhergestellt und vielfach versandt, Leutze erhielt dafür auf der Berliner Ausstellung die große goldene Medaille für Kunst.«“ Die zweite ging gleich nach Amerika und ist dort durch Nachbildungen sehr bekannt geworden.

Leutze war ein thätiges Mitglied des »Vereins Düssel— dorfer Künstler zu gegenseitiger Ulnterstützung und Hülfe (der ihn später zum Präsidenten erwählte); seinen Bemühungen ist auch hauptsächlich das Entstehen des Künstlervereins »Mal- kasten« (1848) zu verdanken. Leutze's Antrieb ist ferner dem Beiblatt zur »Zeitschrift für bildende Kunst« zufolge, dem wir diese Mittheilungen entnehmen, zum größten Theil die Be— rufung der ersten »deutschen Künstlerversammlung« in Bingen 1856 und die Stiftung der »deutschen Kunstgenossenschaft« zu⸗ zuschreiben.

Von einer Reise nach Amerika, die er 1851 unternommen, zurückgekehrt, malte Leutze sein umfangreichstes Bild: »Die Schlacht bei Monmouth« (1852 bis 5ch, welches das weichende amerikanische Heer zeigt, wie es von Washington zum Stehen gebracht und durch seine Ansprache zum Siege ent⸗ flammt wird. Die »Abfahrt des Columbus aus dem Hafen von Palos«, in zwei verschiedenen Darstellungen, eine »Waldnymphe« und »die Rose der Alhambra— nach Washington Irving's Novelle bildeten den Uebergang zu »Cromwell's Besuch bei Milton« (1855, von Fr. Dinger ge— stochen, dem »Karls II. letzte Soirée“ (1856) gewissermaßen als Gegenstück diente. Danach entstanden »Licht und Schatten« (1856), »Tizians Lagunenfahrté«, »Die Niederlage des englischen Generals Braddok« und »Die Rückkehr Friedrichs 11. als Kronprinz von seiner Haft in Spandau« (sämmtlich 1257. Das im folgenden Jahre entstandene Gemälde Heinrich VIII. wird von Anna Boleyn zur Entlassung des Kardinals Wolsey beredet« erregte auf der großen Ausstellung in München Aufsehen. 1853 erhielt der Künstler von Sr. Majestät dem Könige Friedrich Wilhelm JV. von Preußen den Professortitel. Im felben Jahre vollendete er noch: Eine Scene aus »Paradies und Peris nach Th. Moore, und das größere Bild Sergeant Jasper rettet die Fahne bei Beschießung des Forts Moultrie bei Charlestown«, und siedelte im Januar 1859 wieder nach Amexikg über.

Mancherlei Terhältnisse, vor Allem aber der Auftrag, im Ka—⸗ pitol von Washington ein Wandbild von ungewöhnlicher