Kriegs⸗Ministerium.
Allerhöchste Kabinets-Ordre vom 4. Juli 1868 — betreffend die anderweite Organisation . Artillerie⸗ und Ingenieur- Schule.
Auf Ihren Vortrag bestimme Ich, unter Abänderung der Fest⸗ setzungen Meiner Ordre vom 26. März 1863, betreffend die Organi⸗ sation der vereinigten Artillerie- und Ingenieur ⸗Schule, wie folgt:
1) Nach Absolvirung des Kriegsschul⸗»Kursus treten die Portepee⸗ Fähnriche der Artillerie zunächst auf die Dauer von durch chnittlich zwei Jahren behufs praktischer Dienstleistung zur Truppe zurück; erst im 3 Jahre findet die Einberufung zur vereinigten Artillerie und
Ingenieur⸗Schule statt. . . 2) Der Lehr -⸗Kursus auf dieser Schule ist für die Artillerie. Offi⸗ Am Schluß des Kursus ist die
ziere in der Regel ein einjähriger. . ͤ Berufsprüfung abzulegen, nach deren Bestehen die Betreffenden Mir
zur Ernennung zu etatsmäßigen Seconde⸗Lieutenants der Artillerie in Borschlag gebracht werden können. In Betreff der Rangirung dieser Offiziere Behufs ihrer Patentirung verbleibt es bei den bis— herigen Bestimmungen. . 1 ;
3) Um einzelnen, durch wissenschaftliche Application und Führung auf der Schule sich auszeichnenden Artillerie⸗-Offizieren die Gelegenheit zu einer höheren wissenschaftlichen Fachbildung zu gewäbren, findet nach dem Bestehen der Berufs-⸗Prüfung aus den freiwillig sich hierzu meldenden Schülern auf Vorschlag der Studien ⸗Kommission eine Aus- wahl von höchstens 30 Offizieren statt, welche einen weiteren neun⸗ monatlichen Unterricht in einer Selekta⸗Klasse erhalten. Nach dem Schlusse des Selekta⸗Kursus legen die betreffenden Offiziere eine zweite Berufs-Prüfung ab, deren Ausfall jedoch auf die Vangirung in Be⸗ treff der Patente nicht influirt. Zum Besuch der Selekta dürfen Sei⸗ tens der General-⸗Inspection der Artillerie auch besonders empfohlene Offiziere zugelassen werden, wenn sie nicht unmittelbar vorher den einsaͤhrigen Kurfus auf der Schule absolvirt haben; jedoch darf durch eine k außergewöhnliche Einherufung die Maximalzahl von 30 nicht wesentlich überschritten werden.
4 Hinsichtlich des , ,, . Bildungsganges der dem In genieur ⸗Sorps angehörigen Schüler der vereinigten Artillerie⸗ und In⸗ genieur⸗Schule wird hierdurch nichts geändert.
Sie haben hiernach das Weitere zu veranlassen und unter Zu⸗ ziehung des Kuratoriums der Schule die geeigneten Uebergangs⸗Be⸗ stimmungen zu treffen, um die vorstehend angeordnete neue Organi⸗ fation der Schule baldmöglichst ins Leben treten zu lassen.
Schloß Babelsberg, den 4. Juli 1868.
(gez) Wilhelm. (ggez) v. Roon. An den Kriegs- und Marine⸗Minister.
Die vorstehende Allerhöchste Kabinets-⸗Ordre wird hierdurch zur Kenntniß der Armee gebracht, mit dem Bemerken, daß für den Ueber⸗ gang in die neue Organisation folgende Bestimmungen getroffen sind:
Diejenigen Artillerie ⸗Offiziere des zeitigen untern Coetus, welche den 1. Theil der Berufsprüfung bestanden haben, machen pro, 1868/69 einen zweiten Kursus durch, in welchem ihnen das in dem bisherigen Lehrplan für den oberen Coetus Vorgeschriebene vorgetragen wird;
Nach dem Schluß des Kursus legen diese Offiziere den 2 Theil der Berufsprüfung (wie früher) ab, und findet ihre Raängirung nach dem Ausfall des jetzt absolvirten ersten und des 1869 abzulegenden zweiten Theils der Prüfung statt.
Neu zur Schule werden zum Monat Oktober d. J. in maximo 50 Offiziere der Artillerie kommandirt; diese Offiziere erhalten bereits Unterricht nach dem jetzt aufgestellten neuen Lehrplan für einen ein⸗ jährigen Kursus. Aus ihnen wird, Oktober 1869 eine Auswahl für die zu bildende Selekta getroffen, während die Anderen zum Truppen⸗ theil ö
erlin, den 5. September 1868. Kriegs⸗Ministerium. v. Roon.
Allerhöchste Kabinets-⸗Ordre vom 23. August 1868 — be— treffend die anderweite Benennung des 2 Pommerschen Grenadier · Regiments (Colberg) Nr. 9.
Dem jetzigen 2. Pommerschen Grengdier - Regiment (Colberg) Nr. Nist mittelst Kabinets⸗Ordre vom 26. August 1808, als Aner- kennung für sein rühmliches Verhalten während der Belagerung von Colberg der Beiname »Colberg« verliehen iworden. Zur Erinnerung an diefen 60. Jahrestag will Ich dem Regimente anstatt seiner jetzi. gen Benennung, den Namen: »Colbergsches Grenadier - Regiment 2. Pommersches Nr. 9 hierdurch verleihen, und beauftrage das Kriegsministeriuni, dies der Armee bekannt zu machen. .
Das General⸗Kommando des 2. Armee⸗Corps habe Ich hiervon unmittelbar in Kenntniß gesetzt.
Coblenz, den 23. August 1868.
An das Kriegs⸗Ministerium. . Vorstehende Allerhöchste Kabinets⸗Ordre wird hiermit zur Kennt— niß der Armee gebracht. Berlin, den 29. August 1868. Kriegs ⸗Ministerium. v. Roon.
(gez) Wilhelm.
Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden.
Bekanntmachung, betreffend die 30. Verloosung der Staats⸗-Anleihe vom Jahre 1848. In der am heutigen Tage in Gegenwart eines Notars
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öffentlich bewirkten Verloosung von Schuldverschreibungen der
4 prozentigen preußischen Staats-Anleihe vom Jahre 1848 sind
die in der Anlage (a) verzeichneten Nummern Dieselben werden den Besitzern mit dem
gezogen worden Bemerken gekün—
digt, daß die in den ausgeloosten Rummern verschriebenen
Kapitalbeträße vom 1. April 1869 ab teiäßglich, Ausschluß der Sonn- und Festtage und monatlichen Kassen⸗Revisionen nöthigen Zeit in de Vormittagsstunden von 9 bis 1 Uhr schulden⸗Tilgungskasse hierselbst, gegen Quittung und Rückgahe mit den dazu gehörigen, erst
Oranienstraße Nr.
bei der Staatz—
der cel ihrer kum! nach dem 1. April 185)
der zu den
n
fälligen Zinscoupons Ser. VI. Nr. 2 bis 8 nebst Talons,
baar in Empfang zu nehmen sind.
Die Einlösung der Schuldverschreibungen kann auch bei den Königlichen Regierungs-Haupt-Kassen, sowie bei der Kreis, kasse in Frankfurt a. M., der Hauptkasse in Rendsburg und den Bezirks⸗Haupt⸗Kassen in Hannover, Osnabrück und Lüne— burg bewirkt werden. Zu diesem Zwecke sind die Schuldver—
schreibungen nebst Coupons und Talons einer
Ka die Auszahlung zu besorgen hat.
h . hurckchel, wache den Stgaäleschalden nägel se zur Prüfung vorzulegen, und nach erfolgter Festsiellung
Der Geldhetrag der etwa fehlenden unentgeltlich mitabzu— liefernden Zinscoupons wird von dem zu zahlenden Kapitale
zurückbehalten.
Formulare zu den Quittungen werden von den gedachten
Kassen unentgeltlich verabreicht.
Die Stäaatsschulden-Tilgungskasse kann sich in einen Schriftwechsel mit den Inhabern der Schuld— verschreibun gen über die Zahlungsleistung nichtein—
lassen.
Zugleich werden die Inhaber der in der Anlage he—
zeichneten, nicht mehr bungen der vorbezeichneten leihen aus den Jahren 1864,
Anleihe, so wie 1855 A.,
verzinslichen Schuldverschrä— der An 1857 und Aten
1859er, welche in den früheren Verloosungen (mit Ausschluß der am 11. März d. J. stattgehabten der Staats - Anleihe von 1848) gezogen, aber bis jetzt noch nicht realisirt sind, an dit
Erhebung ihrer Kapitalien erinnert. In Betreff der am 11. März d. Is. ausgeloosten un zum 1. Oktober d. J. gekündigten Schuldverschreibungen wir
d d
auf das an dem ersteren Tage bekannt gemachte Verzeichniß
den
Dr ug genommen, welches bei den Regierung ⸗Hau pt asen, reis“, den Steuer und den Forst⸗Kassen, den Kämmexei=
und anderen größeren Kommunal⸗Kassen, sowie auf den Bu.
en e. Landräthe und Magistrate zur Einsicht offen liegt. erlin, den 15. September 1868. Haupt⸗Verwaltung der Staatsschulden. von Wedell.
A. liegt der heutigen Nummer dieses Blattes bei.
Abgereist: Se. Excellenz der Staats- und Justiz⸗Minist Dr. Leonhardt, nach Glogau.
er
Genaue Adressirung der Briefe u. s. w. nach Berlin.
Zur Vermeidung von Verzögerungen bei Bestellung von Postsendungen an Personen, welche in Berlin wohnhaft sind,
oder auf kürzere oder längere Zeit a hier aufhalten, werden
die Absender wiederholt dringend ersucht, auf den Adressen d
lt
Briefe, Begleit-Adressen zu Packeten, Post-Anweisungen e. so wohl den Ramen, Vornamen zꝛc., als auch die Wohnung der Adressaten, letztere nach Straße, Hausnummer und Lage im Hause — ob eine, zwei Treppen hoch u. s. w. —
möglichst genau zu bezeichnen. Berlin, den 15. September 1868. Der Ober⸗Post⸗Direktor.
auf die Dauer der Bade⸗Saison berechneten .
Die bindungen des Nordseebades Norderney gestalten sich für die 21. September c. bis zum Schlusse der Badesaison wie folgt;
A. Zwischen Emden und Nordern Diese
von Emden nach Norderney stattfindet: am 21. September um 10 Vorm, am 22. September um 115 Uhr Vorm, am 23.
lr⸗
eit vom
Verbindung
ey. wird durch Dampfschiffe unterhalten, deren iörihrt in der g
Septembet
um 12 Uhr Mittags, am 26. September um 12 Uhr Mittags am 25. September um 12 UÜhr Mittags, am 28. September um 6 Uht früh, am 29. September 6 Uhr früh. Diese Rerbindung wird poß'
seitig nur e, Transporte von Briefpost⸗Gegenständen Die Fahrzelt von Emden nach Norderney beträgt 4 Stunden.
B. Zwischen Geestemünde und Rorderney. Diese dung wird gleichfalls durch Dampfschiffe vermittelt.
benutzt.
Verhin Bas Dampsschif
6 aus Geestemünde ab: am 2 September um 8 Ahr Normtittah
asselbe nimmt den Anschluß auf von dem am Abend Postsendungen , e werden mit dem sreffenden Schiffe nicht befördert. Die Fahrzeit von Geestemünde Norderney beträgt 5 bis 6 Stunden.
zuvor um 737 Uhr in Geestemünde eingetroffenen Zuge von Hannover. Andete
be⸗ bil
C. Zwischen Norden und Norderney. I Auf dem direk— ten Weg über Norddeich. Von Norden wird täglich ug Personen⸗ post nach Norddeich abgefertigt, welche zu Norddeich mit einem Fähr.
iffe nach Norderney in unmittelbarem Zusammenhange steht. Die Abfahrt von Norden erfolgt: am 21. September um 1 Uhr Nachm., um 22. September um 14 Uhr Nachm am 23. September um 2 Uhr Nachm, am 24, September um 33 Uhr Nachm, am 25. Septem- her um 4 Uhr Nachm.,, am 26. September um 59 Uhr früh, am Y. September um 6 Uhr früh, am 28. September um 73 Uhr rüh⸗ am 29. September um 83 Uhr Vorm, am 30. September um e Uhr Vormittags. Die Verbindung dient nicht nur zur Beförderung von Post⸗Reisenden, sondern auch zur unbeschränkten Beförderung von Brief, und Fahrpost⸗Gegenständen. Die Beförderung per Post dauert 3 Stunden, diejenige per Fährschiff 1 Stunde. 2) An dem Wege äber Hage, Hilgenriedersyhl und durch das Watt. Diese Verbindung wird auf der ganzen Strecke durch eine tägliche Per⸗ sonenpost vermittelt, bei welcher eine Beförderung von Reisen—⸗ hen, sowie von Brief⸗ und Fahrpost-Gegenständen lat fn del Die Transportdauer beträgt 35 bis 4 Stunden. Die Abfahrt von Rorden ist wie folgt festgesetzt-: am 21. September um 53 Uhr früh, am 22. September um 6z Uhr früh, am 23. September um 7 Uhr früh, am 24. September um 7e Uhr früh am 25. September um H Uhr Vorm, am 26. September um 1068 Uhr Vorm, am 2. Sep- tember um 11 Uhr Vorm, am 28. September um 125 Uhr Vorm., am 29. September um 13 Uhr Nachm am 30. September um 2 Uhr Rachm., am 1. Oktober um 2 Uhr Nachm. In Norden treffen die Posten von Emden nach einer 3zstündigen Beförderungsfrist ein, um sas Uhr früh, 33 Uhr Nachm. und 953 Uhr Abends.
Hannover, den 16. September 1868.
Der Ober ⸗ Post ⸗ Direktor.
Zu Sandau, im Regierungs ⸗ Bezirk Magdeburg, wird am 1. . Mts. eine Telegraphen-Station mit beschränktem Tagesdienst 3. §. 4 des Reglements für die Korrespondenz auf den Telegraphen⸗ inien des Norddeutschen Bun des) eröffnet werden. Hamburg, den 14. September 1868. Telegraphen⸗-Direction.
Nieht amtliches.
Preußen. Berlin, 18. September. Ueber die An⸗ wesenheit Sr. Majestät des Königs in Flensburg sind uns nachstehende weitere Mittheilungen zugegangen:
Flensburg, 16. September. Die I8. Division (2. des l. Ärmee⸗Corps) hatte heute Vormittag von 9 bis 12 Uhr Parade und Exerzieren im Feuer. Die Truppen nahmen nach 8Uhr ihre Aufstellung in zwei Treffen; im ersten Treffen 1z Bataillons Infanterie, 1 Pionier⸗Detachement und 24 Fuß⸗ Geschütze, im zweiten Treffen 10 Escadrons Kavallerie, eine reitende Batterie und 1 Train⸗Detachement. Das Ganze kommandirte der Divisions⸗Commandeur, General-Lieutenant Freiherr von Wrangel, die 35. Infanterie Brigade Feneral= Major von Wegerer, die 36. Infanterie - Brigade General Najor von der Osten, die 18. Kavallerie⸗ Brigade in Stell⸗ vertretung Oberst von Schmidt, Commandeur des Schleswig- Holsteinschen Husaren⸗Regiments Nr. 16. .
Die 35. Infanterie⸗Brigade bestand aus dem 1. Rheinischen Infanterie Regiment Nr. 25, Oberst v. Dürre, und dem Schles—⸗ wigschen Infanterie Regiment Nr. 34. Oberst v. Winckler; die 36. Infähterie⸗ Brigade aus dem 2. Schlesischen Grenadier⸗ , Rr. 11, Sberst v. Schöning, und dem Holsteinschen Infanterie Regiment Rr. 35, Oherst v. Besser, die 18. Kavallerie; Brigade aus dem Magdeburgischen Dragoner -Regiment Nr. 6 und dem Schleswig⸗-Holsteinschen Husaren⸗Regiment Nr. 16. 2 ö ,, . wurde von dem Major v. Darapsky kom—
andirt.
Um 9 Uhr näherten sich die
Hof -Equipagen von der Stadt her, wo die Pferde für Se. Majestät den König und das militairische Gefolge desselben bereit standen. Se. Majestät, von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin begleitet, rilten auf den rechten Flügel der, Parade— aufstellung, wo zunächst der Kriegs⸗Minister, General der In— sanlerie v. Roon, der kommandirende General des 1X. Armee Lorps, v. Manstein, der Eommandeur der 17. Division, General-Lieutenant b. Rosenberg⸗-Gruszszynski, mit ihren djutanten standen. Nachdem Se. Majestät den Front⸗Rapport entgegengenommen hatten, begann das Abreiten der Front des ersten Treffens. Das zweite Treffen wurde von dem linken nach dem rechten Flügel abgeritten, während die Bataillone des ersten ufstellung zum Parademarsch nahmen. Die Infanterie defilirte in Lompagniefronten, nach dieser die Fuß ⸗Artillerie in Batterien und im Schritt, dann die Kavallerie in Zügen und ebenfalls im Schritt vorüber; die reitende Batterie machte den Schluß. Un mittel. bar nach dem Parademarsch dirigirten sich sämmtliche Truppen nach der Marsenholzer Ziegelei, wo sie sich für das nun sol— gende reger sformirten. Nach dem Exerzieren riefen Se.
ajestät die Generale und Stabsoffiziere zusammen, um den⸗ kUlben Ihr Urtheil über das Geleistete auszusprechen und begaben Sich dann zu Wagen nach dem Etablissement im Marienholze, wo die Flensburger Schützengilde ihren Schießplatz etablirt hatte.
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Dieselbe hatte Se. Majestät zu einer Collation eingeladen, Aller⸗ höchst dieselben mußten sie wegen Kürze der Zeit ablehnen, machten dagegen aber der versammelten Gilde die Freude, auf ihrem Festplatze zu erscheinen. In einem geschmackvoll dekorirten Zelte waren auf einer Tafel die Kleinodien und Urkunden der Gilde ausgestellt und der Vorstand reichte Sr. Majestät dem König den silbernen Willkommbecher, aus dem Allerhöchstdieselben zu trinken geruhten, dann aber an den Scheibenstand traten und zwei glückliche Schüsse thaten. Nach ter Stadt zurück— gekehrt, fuhren Se. Majestät nach kurzer Rast zu Wagen und nur von wenigen Personen begleitet nach dem Schlosse Glücksburg, etwa eine gute Stunde von Flensburg entfernt, um den dortigen Park wie das Schloß selbst zu besehen, begaben Sich dann in die Harmonie zu dem großen Militair-Diner, zu welchem alle Generale und Stabsbffiziere, welche heut in der Front ge— standen, eingeladen worden waren. Das Diner begann um 6 Uhr und endete um 8 Uhr. Abends fuhren Se. Majestät in das Tivoli, wo eine große Concert⸗Aufführung stattfand. Morgen früh 8 Uhr erfolgt die Einschiffung Sr. Majestaͤt und des ganzen Gefolges in Sonderburg nach Apenrade.
Apenrader 17. September. Se. Majestät der König sind, dem »W. T. B.« zufolge, auf dem Dampfer »Preußischer Adler um 6 Uhr hier eingetroffen und von der aus der ganzen Umgegend zusammengeströmten Bevölkerung freudig empfangen worden. Nach ö Verweilen haben Sich Se. Ma⸗ jestät um 7 Uhr nach Tondern begeben. In Begleitung Sr. Majestät des Königs befindet sich Se. Königl. Hoheit der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin.
Ton dern, 17. September. (W. T. B) Se. Majestät der König haben heute Abend unter Glockengeläute und Ka— nonendonner Ihren Einzug in die Stadt gehalten. Die Zög— linge des Seminars brachten Sr. Majestät einen Fackelzug. Die Stadt ist festlich illuminirt. Ueberall herrscht die freudigste Stimmung.
Lübeck. Der Senat veröffentlicht in den »L. A.« fo
ve,, . iz . ö n nr
e önigs von Preußen Majestät hat über die bei dem Besuche Lübecks Ihnen zu Theil . herzliche Auf⸗ nahme sehr erfreut und mit dankbarer Anerkennung Sich aus— ö . ⸗
ndem der Senat dies zur Kenntniß seiner Mitbürger und aller Bewohner Lübecks bringt, genügt er einer . Aufforderung Sr. Majestät des Königs.
Hamburg, 17. September. In der gestrigen Bürger⸗ schaftssitzung wurde der erneuerte Senatsantrag wegen Ein— setzung einer emischten Kommission zur Fixirung der Beamten— gehalte mit 78 gegen 53 Stimmen genehmigt. — Die 3 Gesetze Üüher die Reform der Strafjustiz und das Gesetz über das Ver⸗ hältniß der Verwaltung zur Strafrechtspflege wurden mittelst Enblocbeschluß in der vom Ausschuß beantragten Fassung nach längerer Debatte mit 81 gegen 44 Stimmen, mithin nicht de— fini . , ; 6
achsen. Dresden, 16 September. Der Staatsmini Dr. Schneider hat nach der Rückkehr aus Karlsbad . Leitung der Geschäfte des Justiz-Ministeriums wieder über—
nommen. (D. Allg. Ztg) Heute Vor⸗
Leipzig, 17. September. mittag 93 Uhr traf Ihre Majestät die verwittwete Königin von Preußen mittelst Extrazugs von Erfurt hier ein und reiste ohne Aufenthalt weiter nach Riesa. Dort wird dieselbe von Ihren Majestäten dem Könige und der Königin von Sachsen, sowie der Königin-Wittwe, ihrer Schwester, begrüßt . 6 ich 3 . nach Schloß Jahnishausen be⸗ geben, daselb as Diner nehmen und sodann die Räckrei nach Schloß Sanssouci fortsetzen. ̃ n ,.
Reuß. Greiz, 17. September. Das 24. Stück der Ge—⸗ setzammlung des Fürstenthums Reuß älterer Linie publizirt das Gesetz wegen Vereinfachung und Verbesserung des Verfah— rens in bürgerlichen Rechtsstreitigkeiten vom 16. September 1868.
Württemberg. Schloß Friedrichs hafen, 15. Sep⸗ tember, Die Großherzogin von Baden ist zum Besuche der Königin heute von Schloß Mainau hier eingetroffen und hierauf dorthin zurückgekehrt.
Bannern. München, 16. September. Die Vermählung der Herzogin Sophie wird am 21. d. M. in Possenhofen stattfinden. Nachdem der König, in Folge des Familienstatuts, als Zeugen den Prinzen Adalbert und den Königlichen Staats— minister der Finanzen von Pfretzschner hiezu ernannt hat, wer— den diese neben dem Staatsminister Fürsten Hohenlohe dem Trauungsakte beiwohnen.
Desterreich. Prag, 16. September. Der Landtag überwies die Petitionen um Aufhebung des Lehenverbandes in Böhmen an die Regierung mit der Aufforderung, die Ablösung des Lehenverbandes sämmtlicher in Böhmen gelegener Lehen