3822
Dividende auf die Stamm Actien Lit. B. erforderlich ist, so wird unter Beobachtung der im §. 10 des Statut-Nachtrags vom 20. Juni er. getroffenen ö der Ueberschuß dergestalt getheilt, daß Ein Drittel Behufs Gewährung einer fünf Prozent übersteigenden Di⸗ vidende auf die Stamm ⸗Actien Lit. B. verwendet wird, und die übrig bleibenden zwei Drittel dem Stamm -⸗Unternehmen zu—
fließen. ; Cöln, 22. August 1868. Die Direction.
3194 Cöln⸗Min dener Eisenbahn.
? .
Die 4proz. Cöln⸗Mindener Prioritäts ⸗Obligationen: IV. Emission Lit. A. Nr. 3837, 30,106, 35,668 2 100 Thlr. IV. Emission Lit. B. Nr. 52,123 à 100 Thlr. sind dem Eigenthümer abhanden gekommen.
Auf den Antrag desselben und mit Bezug auf §. 20 der Statuten unserer Gesellschaft fordern wir die gegenwärtigen Inhaber der ge— dachten Obligationen hierdurch auf, dieselben an uns einzuliefern, oder seine Rechte daran geltend zu machen, widrigenfalls wir die Mortifi⸗ zirung derselben bei dem hiesigen Königlichen Landgerichte beantragen und, sod mi diese erfolgt sein wird, dem Eigenthümer neue Obligationen an Stelle der abhanden gekommenen ausfertigen werden.
Cöln, den 23. September 1868.
Die Direction.
Verschiedene Bekanntmachungen. 3114 Das durch den Tod des Herrn Bürgermeisters Pallaske erledigte
Amt des . . Bürgermeisters - hiesiger Stadt ist wieder zu besetzen. Das Gehalt beträgt 800 Thlr. jährlich und war bisher mit der Stelle die Verwaltung der Polizei— Anwaltschaft für ein jährliches Gehalt von 116 Thlr. verhunden. Geeignete Bewerber wollen sich bis zum 1. November er. bei un— serem Vorsteher melden. . Namslau, den 16. September 1868. Die Stadverordneten⸗Versammlung.
2991]. . ; Siegrheinischer Bergwerks- und Huͤtten— Actienverein.
General-Ver sammlunge .
Die zwölfte ordentliche General⸗Versammlung der Actionaire des
Siegrheinischen Bergwerks- und Hütten⸗-Actienvereins wird Dienstag, den 29. September d. J. Nachmittags 3 Uhr, in dem Hause Pepinstraße Nr. 26 hierselb st
(Geschäftslocal des Kölner Bergwerks-Vereins) Statt finden. . .
Unter Hinweisung auf die S§. §. 27 bis inel. 36 unserer Gesell— schafts-Statuten laden wir die dazu berechtigten Actionaire ein, an dieser General⸗Versanmmlung Theil zu nehmen indem wir zugleich bemerken, daß nach Maßgabe des §. 27 der Statuten am Montag, den 28. September c,, Nachmittags von 3 bis 6 Uhr, die Eintritts. karten gegen Beibringung eines Attestes der Bankhäuser, nämlich:
des A. Eh gunff ause n'schen Bankvereins der herren A C L. Camphausen des Herrn J. D. von Recklinghausen des Herrn S. Bleichroeder in Berlin oder der Herren Pfeiffer C Schmidt in Braunschweig, über den Besitz der Actien in dem vorerwähnten Lokale in Empfang genommen werden können. J Tagesordnung: 1) Bericht über die Lage des Geschäftes im Allgemeinen und über die Resultate des verflossenen Geschäftsjahres insbesondere; 2) Bericht der Rechnungs⸗Revisions⸗Kommission und Dechargirung der Rechnung pro 1867 — 1868; 3) Wahl von Yeitgliezern des Verwaltungsrathes auf Grund der 8x 12 und 13 der Statuten; ; 4) Wahl von drei Kommissarien zur Prüfung der Bilanz pro 1 un 5) vierte planmäßige Ausloosung der im Jahre 1869 zur Rück- zahlung und Amortisation gelangenden fünfprozentigen Obliga— tionen. Cöln, den 7. September 1868. Der Verwaltungsrath.
2992 Hörder Bergwerks- und Hütten Verein. . General ⸗Versammlung. .
Die diesjährige ordentliche General⸗Versammlung der Actionaire des Hörder Bergwerks. und Hütten-Vereins wird Mittwoch, den z0. September d. J. Vormittags 11 Uhr, im Directions⸗ Gebäude auf der Hermannshütte zu Hörde, stattf inden. .
Unter Hinweisung auf die §§. 33 und 36 unseres Gesellschafts⸗ Statuts laden wir die dazu berechtigten Actiongire ein, an dieser General Versammlung Theil zu nehmen, indem wir zugleich bemerken,
in Köln,
daß die Eintrittskarten und Stimmzettel am Dienstag, den 29. Sep. tember c., Nachmittags von 3 bis 6 Uhr, in unserm vorgenannten
Geschäftslokale in Empfang genommen werden können. Tages Ordnung:
I) Bericht über die Lage des Geschäftes im Allgemeinen und über
die Resultate des verflossenen Geschäftsjahres insbesondere;
2) Bericht der im 3 der Statuten bezeichneten Kommission üher
die stattgehabte Revision der Rechnung;
3) Wahl der Kommissarien zur Revision der Bilanz pro 188 biz
1869
Beschlußfassung uber neue bauliche Anlagen und über epentutll Actien. Beteiligung bei der Gesellschaft der Dortmund Hörde: Wasserwerke und bei der Eisenbahn von Siegburg nach Witten
resp. Bochum. Hörde, den 8. September 1868. Der Verwaltungsrath.
Thür ingische Eisenbahn. Einnahmen bis ult. August 1868. im Personen im Güter⸗ Verkehr: Verkehr:
3195
Y * 1867 Y
daher weniger mehr
132 8SC0ð8. * 1 8 292. *
n ) 9. did i Vir nf s The s Tr r ss T'. .
. . db 63. Ti. Sd . Thlr. Fos6. Thlr. Jh.
18667 * 693.622. 112016746.
V * Y
daher mehr vorbehaltlich späterer Feststellung. Erfurt, am 23. September 1868. Die Direction der Thüringischen Eisenbahn⸗Gesellschaft. Cöln⸗Mindener Eisenbahn. sicht der Betriebs⸗Einnahmen pro August
1868. a
Einnahmen 69,466, Summa I 9791 ., x 41564015; 1867: für Personen 1933446, für Güter 430,270, son Einnahmen 61,060, Summa 684776,
mer Zweigbahn:
286, für
üter 2148, sonstige Einnahmen slI7, Summa 3261. J auf der Cöln-⸗Gießener Eisenbahn incl. Rheinbrücken: 1868: für
5 955234; 1867: für Personen 233,809, für Güter 55h 50h, son
Einnahmen 75f551l, Summa S64, 8665,
August 127644.
Königlich Niederschleffsch-⸗Rärkische Eisen bahn. Vom 1. Oktober er. ab wird für Steinkohlen⸗ Transporte ab Waldenburg neben dem bestehenden Tonnentarif, ein Centnertarif nach Stationen
der Niederschlesisch⸗Märkischen Bahn, nach der Ostbahn Via Frank furt a. O., nach der Riederschlesischen Zweigbahn, nach der Sächsischen Staatsbahn, nach der Leipzig⸗Dresdener Eisenbahn, nach der Berlin⸗ Görlitzer Eifenbahn, nach der Berlin⸗-Stetrtiner Eisenbahn, nach der Berlin⸗ Hamburger Eisenbahn, nach der Berlin ⸗ Potsdam ⸗Magdebutge Eisenbahn eingeführt. Druck- Exemplare dieser Tarife sind auf den bezüglichen diesseitigen Stationen, für den Preis von 1 Sgr. pio Stück käuflich zu haben. Berlin, den 5. September 1868. Königliche Direction der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn. Bekanntmachung. Königliche Ostbahn. Die bishů— zwischen Danzig und Neufahrwasser während der Sommermonate an Sonn und Festtagen abgelassenen Extrazüge werden vom 2]. d. Mt. ab wieder eingestellt. Bromberg, den 23. September 1868. Königliche Direction der Ostbahn.
Bekanntmachung.
8 ** 9. ,,
3117
2 . .
Vom 1. Oktober er., ab wird für Stein kohlen Transpnrte . Waldenburg nach den Stationen der diesseitigen Bahn , , bestehenden Tonnen⸗Tarif ein Centner ⸗Tarif eingeführt, von e un Druck ⸗ Exemplare bei unsern Güter Expeditionen für den Prei 1 Sgr. pro Stück käuflich zu haben sind.
Görlitz, aim 17. September 1868.
Die Direction der Berlin⸗Görlitzer Eisenbahn-⸗Gesellschaft. . Hier folgt die besondere Beilage
Summa: im Monat August 1868 Thlr. 134,554. Thlr. 156,593. Thlr. g, ö - Mio — Thlr. 1696896. Th —— 1746 x . —
I he d 6 ; auf der Hauptbahn: 1868: für Personen 151268, für Güter 399,057, sonstige Summa his ult. . J
ige Summa bis ult. e u 4/803, 847, 1868 mehr: sonstige Einnahmen 8.406, weniger: für Per. sonen 42,178, für Güter 31213, Summa 64/985, Summa bis ult. August weniger gegen 1867: 239832. b) auf der Oberhausen⸗Arnhei⸗ 1868: für Personen 14062, für Güter 25679, sonstige Einnahmen 1360, Summa 41,1091, Summa bis ult. August 3271128; 1867: für Personen 1433138, für Güter 27827. ah Einnahmen 2177, Summa 44,352, Summa bis ult. August 319 8h, 1868 mehr: Summa bis ult. August 7259, weniger: für Personen
erso⸗· nen 2731 für Güter 106,639, sonstige Einnahmen 11727, Summa 145.677, Summa bis ult. August 1964091; 1867: für Personen 26 015 für Güter 97,408, sonstige Einnahmen 12314, Summa 1357737, Summa bis ult. August 959,162 1868 mehr: für Perso. nen 1296, Güter 9231, Summa 9940, Summa bis ult. August 104/929, weniger: für sonstige Einnahmen 587. d) Total-⸗Einnahmen auf den drei Bahnen: 1868: für Personen 192641, für Güter 5335; sonstige Einnahmen 82553, Summa 8065669, Summa bis ult. ö. ige Summa bis ult, August 6082 878, 1868 mehr: sonstige Einnahmen 7002, weniger: für Perso. nen 41,168, für Güter 24,30, Summa 58,296, Summa bis ult.
Besondere Beilage
des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers. Zu M 228 vom 26. September 1868.
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Inhalts⸗-Verzeichniß: Bildnisse brandenburgischer Kurfürsten in dem Herzoglichen Museum zu Braunschweig. — Die deutsche Volks- . unter den beiden ersten Königen von Preußen. ([I) — Zur Statistit des Se eg. in Norddeutschland. —
d dt! ö n Verhältnisse des Herzogthums Braunschweig. — Das Weichsel⸗ Delta. — Die Wartburg. (II. — Die antike
mmer des Emdener Rathhaufts. S Die XTVI. Kunst⸗Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste. — Die Berlinische
Chronik.
Bildnisse brandenburgischer Kur fürsten i Herzoglichen Museum zu .
Wie bereits in Nr. 192 d. Bl. mitgetheilt worden ist, be— sinden sich in der Gemäldesammlung rn n zu Braunschweig auch ge Portraits brandenburgischer Kur⸗ fürsten. Dieselben sind: Friedrich II. geb, 1413, gest. I i), genannt der Eiserne, in dessen Heereszuge wider bie Pommern auch Braunschweigs Banner flatterte, Albrecht (geb. 1414, gest. 486), des Vorigen Bruder und Nachfolger, seiner Tapferkeit wegen Achilles, seiner Klugheit wegen Ulysses benannt; Johann (geb. 1455, gest. 1499), des Vorigen Sohn und Nach- ö ; Joachim II.
1505, gest. 1571), ein Sohn Joachims's J., dessen Bildniß hier fehlt, sich aber in der Reihe der Fürsten des s chmalkaldischen Bun⸗ des und der heiligen Ligue auf dem Altstadt⸗Rathhause zu Braun. schweig befindet; Johann Georg (geb. 1525, gest. 1598, des Vorigen ältester Sohn und Nachfolger, seiner Sparsamkeit fen g . en, uch mn Friedrich (geb. 1546, est. 1608), des Vorigen Nachfolger, und endlich der Kurfü
kene Kr belt en fe Truck, endlich ö
Unter diesen Portraits zeigen die sechs erstgenannten eine merkwürdige Uebereinstimmung. Sie sind Oelmalereien von gleicher Größe, im Quadratformate von 191, Zoll, die Dargestellten tragen sämmtlich gleiches Kostüm, den Kurhut und den dicht am Halse geschlossenen Hermelinkragen des Kur— mantels; alle Bildnisse sind nur Kopfstücke bis an die Schultern, allen ist zur Seite ein Spruchband mit Bezeichnung des Namens beigefügt; alle, wie die Schrift— sust beweisen, stammen aus ein und derselben Zeit, aus em Schlusse des XVI. Jahrhunderts, alle, wie der künstlerische Typus schließen läßt, sind Werke ein und derselben Hand. Aus dieser technischen Uebereinstimmung in der Darstellung von Per⸗ sonen aus so verschiedener Zeit ö auch hervor, daß diese Bild⸗ nisse Kopieen sein müssen, denen es übrigens nicht an indivi⸗ dueller Charakteristik, wohl aber an feinerer und tieferer Nüan— zirung gebricht. Leider sind auch alle diese Portraits, wenn auch nicht an den Gesichtern, doch an Nebenpartieen mehr oder minder beschädigt, weshalb dieselben nicht in der Galerie selbst, sondern in einem für das Publikum nicht zu— an glichen Raume aufbewahrt werden. Ueber die Erwerbung ieser Bilder ist nichts bekannt. Unter allen salzdahlumer und ,. Katalogen geschieht ihrer erst in dem neuesten vom J. 1868 Erwähnung. .
Vom künstlerischen Standpunkte betrachtet, zeichnet sich vor den eben erwähnten Portraits das des Kurfürsten Friedrich Wilhelm wesentlich aus. Dasselbe ist ein Werk des flamländi⸗ schen Künstlers Wallerant Vaillant, (dessen jüngere Brüder jakob und Andreas als Maler und Kupferstechtr am kur— ürstlichen Hofe beschäftigt waren), geb. 1623 zu Lille, eines Schülers des Erasmus QWuellinus. Bas Bildniß ist auf Lein⸗ wand gemalt und hat eine Höhe von 4 F. 7 Z., bei einer Breite von 3 F. 7 Z. Der Held steht geharnischt, die linke Hand auf die Hüfte gestützt, in der Rechten den Kommandostab. Zur linken Seite sind Kurhut, Hermelinmantel und Scepter ange⸗ bracht, im Hintergrunde ist die Schlacht bei Fehrbellin darge— stellt. Ist auch die Haltung des Fürsten etwas gezwungen, so zeugt doch die Durchführung des Bildes von Fleiß und kunst⸗ pit Hand. Dieses Portrait steht in dem salzdahlumer
ataloge noch nicht verzeichnet. Da sich hekanntlich der Kurfürst Friedrich . am 13. Juni 1668 wieder mit der Wittwe des Herzogs Christian Tudwig von Braun⸗ schweig · Lelle, einer 3. Philipps von Holstein⸗Glücksburg, mehl hat, so wird sein Portrait sich als ein Familien⸗ Anden en im Herzoglichen Privatbesitz befunden haben und erst später in die Galerie übergegangen sein.
pier seiner Beredtsamkeit wegen Cicero genannt; geb.
Die deutsche Volkswirthschaftslehre unter den beiden ersten Königen von Preußen.
(Nach den in den Preußischen Jahrbüchern 1864 enthaltenen Aufsätzen von W. Roscher.)
(S. die Bes. Beilage zu Nr. 222 d. Bl.)
II.
Da die Errichtung der kameralistischen Lehrstühle in Halle
und Frankfurt von weittragender Bedeutung für die Entwicke⸗ lung der deutschen Volkswirthschaftslehre geworden ist, so dürfte es hier nicht unangemessen sein, auf die Männer einige Blicke zu werfen, durch welche zuerst die ökonomischen Professuren in Halle und Frankfurt hesetzt wurden. Simon Peter Gasser (1676 —– 1745), seit 1721 ordent⸗ licher Professor der Rechte und zugleich Kriegs⸗ und Domainen— Rath in Halle, wurde 1727 eben daselbst auch mit der ökono— mischen Professur betraut.
Seine »Einleitung zu den ökonomischen, politischen und Kameralwissenschaften« (1729) ist nur bis zum ersten Bande ier ne, der eine nach damaligen Begriffen ziemlich voll— tändige Finanzwissenschaft umfaßt. Die dreizehn ersten Ka— pitel handeln vom Domainenwesen, am ausführlichsten von den Anschlägen der Aecker, Wiesen und Weiden, der Vieh— nutzung, der landwirthschaftlichen Nebengewerbe, der bäuerlichen Dienste und Abgaben; Kap. 14—18 von den Regalien, Kap. 19 von den Steuern, Kap. 290 von der Jagd und Fischerei, Kap. 21 von den Forsten, Kap. 27 vom Rechnungswesen. — Gasser hatte ein gesundes Auge für praktische Dinge, und da er durch seine amtlichen Dienstgeschäfte in den verschiedenen Provinzen des Staates praktische Erfahrung zu sammeln Gelegenheit ge— funden, hatte er, el issten? in landwirthschaftlichen Fragen, gelernt, die Relativität so mancher Regel einzusehen, daß an⸗ deren Verhältnissen andere Organisationen anzupassen seien; doch die exakte wissenschaftliche Methode unserer Zeit bei Be— handlung der einzelnen Fragen fehlte ihm. Er hat die wichtige Lehre von den Bedingungen und Wirkungen der mehr exten— siven oder intensiven Landwirthschaft vorbereitet; seine Anforde⸗ rungen an die sozialen Verhältnisse der Landwirthschaft tragen das Gepräge seiner Zeit. „So hegt Gasser entschiedene Vorliebe für große Güter; Adelsgüter würden am besten mit Familien⸗ fideicommiß belegt, wodurch der Glanz der Hauptstädte ver— mehrt würde, die Domainen seien unbedingt zu verpachten; von einer Ermäßigung der bäuerlichen Reallasten will er im Allgemeinen nichts wissen; denn wofern sie bei gleicher Höhe verbleiben, fühle der Landmann davon so gut wie nichts, weil er seinen Hof ja um einen entsprechend niedrigeren Preis über⸗ nommen habe. Gasser ahnt, daß Frohndienste mit niederer Kultur zusammenhängen, sie also abzuschaffen seien. Mit eigenem Gespanne könne der Gutsherr wohl besser operiren, als mit den Frohndiensten seiner Bauern, und darum sei aus rein wirthschaftlichen Gründen das Dienstgeld der Naturalleistung der Frohnden vorzuziehen.
J. Ch. Dithmar, zuerst Professor der Geschichte, dann des Naturrechts auf der Frankfurter Universität, gelarlgte so, wie Gasser von der Rechtswissenschaft, von der Geschichte zur Volkswirthschaftslehre. Zu erwähnen ist in national -6ko— nomischer Beziehung vornehmlich seine »Einleitung in die 6ko— nomischen, Polizei- und Kameralwisenschaften , 1731 (die He -Auflage wurde 1769 von D. G. Schwelmer veranstalteth. Dieses Wert ist an Systematik dem von Gasser unbestreitbar überlegen und umfaßt nach damaligen Begriffen die ganze ökonomische Wissenschaft (wie durch rechtmäßige Land⸗ und Stadtgewerbe Nahrung und Reichthum zu Beförderung zeit⸗ licher Glückseligkeit mögen erlangt werden“: J. N, ferner die Polizeiwissenschaft wie das innerliche und äußerliche Wesen eines Staates zu allgemeiner Glückseligkeit in guter Verfassung und Ordnung zu erhalten seie: , sS; endlich auch die Kameral= wissenschaft (wie die fürstlichen Einkünfte mögen erhoben, ver—⸗