1868 / 232 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Debatte angenommen und in der Spezial⸗Debatte bis zum Z erledigt. . 8 . 29. September. Einer Mittheilung der Negierung zufolge ist der steierische Landtag am 5. Oktober zu schließen. Der Landes-⸗-Ausschuß legte einen Vergleichs ⸗Vorschlag des . Ministeriums in der Acquivalentenfrage mit dem An ng 8 Annghme vor. Der Vorschlag wurde fm Jinunz : Ausschusse z 3 ö Horne . ; 2 , In der heutigen Abend⸗ Sitzung des ter Cr. . Landtages wurde das Schul— o zu Ende berathen. Alufsiht ß ach 29. September. Die von der Regierung und dem Landesausschusse beantragten Aenderungen der Landtags— Wahlordnung wurden vom krginischen Landtage näch einer sechsstündigen, lebhaften Debatte nach den Anträgen des Ausschusses angenommen. . . Innsbruck, 29. September. Auf der heutigen Tages⸗ ordnung des tyroler Landtages stand die Verhandlung über den Gesetzentwurf, betreffend die Bezirksvertretung. Bregenz, 28. September. Der vorarlberger Land⸗ tag nahm am 25. das Schulaufsichts gesetz und das Realschul⸗ gesetz in dritter Lesung mit einigen Abänderungen, am 26. eine Dankadresse an den Kaiser für die Staatsgründ und die konfessionellen Gesetze, sowie eine Adresse an das Ministerium an und wurde am 26. geschlossen. Troppau, 29. September. Die §§. 1 bis 3 des Propi— nationsgesetzentwurfs wurden vom schlesischen Landtage angenommen. Das Recht der Ausschließlichkeit der Erzeugung von Bier und Branntwein wurde aufgehoben und den Propi— nationspächtern das Recht der Kündigung gewahrt. . Lemberg, 28. September. Die Landesgesetze über die Schullehrer Seminarien und, über Befreiung der Neubauten von den Landessteuerzuschlägen wurden vom galizischen

Landtage genehmigt. . ö ö Die Kreisstadt Stanislau steht seit

29. September. e gestern Nachmittag in Flammen. Das Rathhaus, das Kreis—

gericht mit den Arresten, das Post- und Telegraphen-Amt, die armenische Kirche, einige Synagogen und mehrere hundert Häuser sind zerstört. Der Schaden ist sehr groß; Tausende sind obdachlos. Bis heut Mittag war das Feuer noch nicht be— wältigt.

Schweiz. Bern, 29. September. Dem Bundesrath wurde mitgetheilt, daß die Ministexien des Aeußern für Däne. mark und die Niederlande ebenfalls ihre Zustimmung zu der Oktober-Konferenz in Genf ausgesprochen haben. Portugal lehnt die Betheiligung an dem Kongreß durch eine Abordnung ab und behält sich den spätern Beitritt zu den Konferenzbe— schlüssen vor. Eine ähnliche Antwort wie von Portugal ist von der päpstlichen Regierung eingegangen. . .

Basel, 29. September. Am 24. d. M. fand hier eine Konferenz zur nochmaligen Bergthung eines Konkordates behufs Schutz und Beförderung der Fischerei im Rhein und in den ihm zuströmenden Gewässern statt. Vertreten waren die Kantone Zürich, Bern, Luzern, Freiburg, Solothurn, Basel— stadt, Basellandschaft, Schaffhausen, St. Gallen, Aargau und Thurgau. Die andern Kantone hatten theils ihre Betheiligung abgelehnt, theils, weil nicht zum Rheingebiet gehörig, keine Ein—⸗ ladung erhalten, Graubündten hatte eine Abordnung zu— gesagt, der Bevollmächtigte war aber nicht erschienen. Der auf der letzten Konferenz vom 31. März 1868 in Bern aufgestellte Konkordats-Entwurf wurde alsdann durchberathen und mit unwesentlichen Modificationen genehmigt. Außer den Vertretern Basellands und Thurgaus, erklärten unter Ratifi⸗ cationsvorbehalt sämmtliche anwesende Abgeordnete den Beitritt ihrer Kantone. Die Konferenz schloß mit der erneuten Ein— ladung an die andern im Gebiete des Rheins und seiner Zu— flüsse liegenden Kantone, diesem nicht unwichtigen Konkordate beizutreten. (B. N.)

Belgien. Brüssel, 30. September. Der König empfing gestern in Laeken in besonderer Audienz den Vicomte de La⸗— guéronire, bevollmächtigten Minister und außerordent— lichen Gesandten des Kaisers der Franzosen, und nahm aus dessen Händen sein Beglaubigungsschreiben entgegen.

Großbritannien und Irland. London, 29. Sep— tember. Bei der heute stattgehabten Wahl wurde Alderman Lawrence zum Lord Mayor von London sür das nächste Jahr erwählt. . ö

Lord Napier hat die von Blanford angekündigten Briefe Gobazye's aus Abyssynien nun erhalten. Ihr Inhalt stimmt mit dem von uns mitgetheilten Berichte Blan⸗ ford's vollkommen überein. Gobazye und Kassai, statt einander zu bekämpfen, haben sich in die abyssynische Hinterlassenschaft Theodor getheilt, jener führt das Scepter im Süden, dieser im Norden, und vorerst herrscht Ruhe im Lande.

kankreich. Paris, 30. September. (T. Ztg.). Die ea,, ö. Oceanslotte hat am 25. Brest verlassen, um sich theilweise nach Cadix, theilweise nach Barcelona zu

begeben.

Spanien. Aus San Sebastign meldet eine Depesche des »Etendard« vom 30. September, daß die Königin Isa⸗ bella II. von Spanien nach Frankreich abgereist ist. Nach der Agence . wird dieselbe am 30., Vormittags 103 Uhr,

Bayonne kommen.

. 9 »Gaceta de Madrid« zufolge hat das erste Zusam⸗ mentreffen zwischen den Truppen des Marquis Novaliches und denen des Marschalls Serrano bei der Brücke von Alcoleg (Mancha) stattgefunden. Die Truppen des General Novaliches, welcher verwundet wurde, lagern auf dem Schlachtfelde. Im Uebrigen bestätigt die »Gaceta« die gestern in unserm Blatte telegraphisch gemeldeten Vorgänge in Madrid.

talien. Rom, 30. September, (W. T. B.). Das amt ! Giornale di Roma. veröffentlicht zwei Sendschreiben des Papstes, von denen eines an die Protestanten, das andere an die Katholiken gerichtet ist. Die Protestanten werden auf— gefordert, sich bei Gelegenheit des ökumenischen Konzils wieder mit der katholischen Kirche zu vereinigen.

Rußland und Polen, St. Petersburg, 30. September. Heute ist ein Kaiserlicher Ukas veröffentlicht worden, durch welchen die Verordnungen über die Anwendung des Stempel⸗ papieres und die Wechselsteuer abgeändert werden; für die Wechselsteuer sind 16 Kategorieen festgesetzt, die von 5 Kopeken bis zu 15 Rubeln steigen.

Dänemark. Kopenhagen, 30. September. (W. T. B.) Der Königlich preußische außerordentliche Gesandte und bevoll— mächtigte Minister v. Heydebrand und der Lasa ist aus Anlaß des Todes seines Vaters nach Schlesien abgereist. Der Konsul Adolph Quehl versieht inzwischen die Geschäfte.

leber die Strandung der russischen Dampf-Fregatte Alexander Newsky« berichtet der »Lemvig Avis « vom 26. September wie folgt: Gestern Morgen wurden die Be— wohner von Harboe Oer durch einen Nothschuß vom Meere her geweckt, sie eilten zum Strande und sahen dicht außen vor Knopper ein großes Kriegsschiff (Dreimaster) auf dem äußer⸗ sten Riff, ca. 400 Ellen vom Lande. Es war die russische Fregatte »Alexander Newskye, ein Schiff von 50 bis 60 Ka⸗ nonen, geführt vom Capitain Kremer und mit einer Be— satzung von 739 Mann; am Bord befand sich der jüngste Sohn des Kaisers von Rußland, Großfürst Alexis. Von Nord— west⸗Sturm und durch den Strom war das Schiff außer Cours getrieben, ohne daß man es am Bord merkte der Capitain glaubte oben im Skager Rack zu sein. Da stieß die Fregatte um 2 Uhr Morgens auf und saß fest, mit der Breitfeike gegen die Wogen. Sofort wurden die Masten gekappt und die Ka⸗ nonen am Backbord ins Meer geworfen, damit das Wrack nach Land zu überholen und so den Wellen besser widerstehen könnte. Beim Tagesanbruch wurde das Rettungsboot der Fregatte mit 17 Mann von Bord gelassen; diese kamen auch glücklich ans Land; da aber das Boot seine Ruder verloren hatte, konnte es nicht wieder nach dem »Alexander Newsky= zurück. Als die am Bord Zurückgebliebenen dies bemerkten, wagten es 10 von ihnen, trotz der gewaltigen Brandung, sich einem anderen Boote des Schiffes anzuvertrauen, aber das Boot wurde auf dem Riff zertrümmert und fünf der Besatzung fanden ihren Tod in den Wellen, drei wurden vom Schiffe aus gerettet und zwei triehen mit Trümmern des Bootes ans Land, wurden jedoch 13 Stunden von den Wellen umhergeworfen, bevor es gelang, sie zu retten. Unter den Verunglückten befanden sich zwei Of' fiziere; Lieutenant Baron Irkul von Gildenbant und Lieute⸗ nant Zorin, Bald kam der Kaketen⸗Apparat und das Rettungs⸗ boot von Harboe Oer zur Stelle. Mit dem ersteren schienen die Leute am Bord nicht recht vertraue zu sein, erst am Nach⸗ mittag machten sie einen vergeblichen Versuch, dasselbe zu be⸗ nutzen. Das Rettungsboot erreichte zwar das Schiff und brachte auch so viele Personen ans Land, als es fassen konnte, aber beim Landen wurde ihm der Kiel zertrümmer! und meh? rere seiner Luftkasten beschädigt, so daß es ferner nicht mehr gebraucht werden konnte. Etwas nach Mittag wurde das Meer inzwischen ruhiger, und nachdem das Rettungsboot des Schiffes wieder mit Rudern versehen worden war und drei Seeböte zur Stelle gekommen waren, glückte es diesen vier Böten, alle am Bord sich Befindenden ans Land zu bringen, bevor es dunkel wurde.

Amerika. New⸗York, 16. September. Die Einzeln⸗ heiten über das Erdbeben in Peru und Ecuador sind nun⸗ mehr hier eingetroffen. Dem Erdbeben, welches nur 5ᷓ Minuten anhielt, ging ein donnerähnliches Geräusch vorher, und die

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Meeredoberfläche war an der ganzen Küste entlang äußerst auf⸗ geregt. Arequipa mit 35,000 Einwohnern, von welchen über 400 verunglückten, hat kaum eine Spur hinterlassen; Arica wurde gleichfalls völlig zerstört, und von den 12, 9000 Einwoh⸗ nern retteten sich nur etwa 11500; auch die Städte Iquique, Moquegua, Locumba und Pisaqua sind zerstört, in der erst— genannten allein kamen 600 Menschen um, während die Ueberlebenden ihr ganzes Hab und Gut verloren haben. In Ibarra, San Pablo, Atuntaqui, Imutad und Coa— ticachi entgingen nur sehr wenige dem Tode, und an der Stelle, auf welcher Coaticachi stand, ist jetzt ein See. Im Ganzen sollen etwa 20 Städte zerstört sein, doch ist eine genaue 4lebersicht über das Unglück, feiner Ausdehnung wegen, noch nicht ermöglicht. Die Richtung des Stoßes war von Nor⸗ den nach Süden, und scheint derselbe sich über die gernze Kette der Anden erstreckt zu haben, denn die Berichte über denselben kommen aus allen Städten vom Cap Francisco in Ecuador bis hinunter nach der Magelhaensstraße.

sich. Am II. d., machte eine Bande von Eheyennes einen An— griff auf die Stadt Sheridan in Kansas, tödtete 3 Personen und raubte eine große Anzahl Pferde und Hornvieh. In Co—⸗ lorado haben die Indianer in voriger Woche 26 An siedler er⸗ mordet und skalpirt und einige 500 Stück Pferde und Hornvieh weggetrieben. Am 9. September fand ein Zusanimenstoß zwischen einer Schaar Indianer und einer Truppen-⸗Abtheilung in der Nähe des Fort Lyons (Indianergebiet) statt, bei welchem , und 2 Soldaten blieben und 2 Soldaten verwun⸗ et wurden.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen-Büreau.

Paris, Donnerstag, J. Oktober. »Agence Havas« meldet aus Biarritz von gestern Abend, daß die Königin von Spanien San Sebastian verlassen und sich vorläufig nach dem Schlosse von Pau, welches der Kaiser ihr zur Verfügung gestellt, bege⸗ ben hat. Die Königin wurde bei ihrer Durchreise seitens des Kaiserlichen Paares begrüßt.

Madrid, 30. September, Mittags. Es herrscht vollstän⸗ dige . Neue Beamte sind für den öffentlichen Dienst ernannt, die Volksbewaffnung ist organisirt.

Madröd, 30. September, 6 Uhr Abends. Morgen findet die allgemeine Abstimmung über die Staatsorganisation statt. Die Junta erhält vollständige Ordnung und hat die Be— waffnung einer Nationalmiliz bekretirt. Prim und Serrano wer— den morgen hier ankommen. Die Königin Marie Christine hat um einen Dampfer gebeten, um sich von Gijon nach Frankreich zu begeben. Manuel Concha hat Madrid verlassen. Die in der Stadt wohnenden Engländer haben die neue Regierung beglück⸗ wünscht. Barcelona hat sich erhoben. Cheste ist nach Frankreich gegangen.

Die Berichte über die Indianer ⸗Angriffe im Westen mehren

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