1868 / 287 p. 8 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Der Titel 17 »Zu allgemeinen polizeilichen Zwecken enthält ein Me) von 20 553 3 enn. befinden sich W., 000 Thlr. für die Annahme von Hülfsgensdarmen, wogegen hier ein Betrag von g. 768 Thlr., der vorzugsweise für Feuer⸗Löschanstalten bestimmt war, in Folge des Umstandes ausscheidet, daß der Fonds, aus dem diese Ausgabe bestritten wurde, der sogengnnte Einschußfonds, über den in der vorigen Session verhandelt worden ist, von dem Etat abgesetzt werden mußte, .

Die Titel 212 23 »Landgensdarmerie enthalten eine Mehrforderung von Io Thlr., wesentlich in Folge der Anstellung von 2 berittenen Gensdarmen.

In den Titeln 28 bis 28 »Straf-, Besserungs⸗ und Gefangen— anstalten« figuriren zusammengenommen nicht unbeträchtliche Sum⸗ men als Mehrausgabe, in dem ersten dieser 3 Titel (Titel 26) pptr. 127000 Thlr, in dem zweiten (Titel 2) fast 1793000. Thlr., in dem dritten (Titel 28) rund 10600 Thlr. Diese drei Positionen sind zum rößten Theil Uebertragungen aus Titel 29, der um den Vehlen von über 23000 Thlr. entlastet worden ist. Das Ninisterium war nämlich nicht im Stande im vorigen. Jahre bereits für die Strafanstalten in den neuen Provinzen vollständige Etats aufzustellen, da die nöthigen Ermittelungen erst im Laufe, dieses Jahres . konnten. Im vorigen Jahre ist daher im Titel 29 Jewissermaßen ein Pauschquantum für alle Strafanstalten mit Ge⸗ nehmigung des Landtages aufgenommen worden, dessen Betrag, so weit derselbe erforderlich war, bei der jetzigen Etatsaufstellung aus dem Titel 29 als feste Etatspositionen in die drei ersten Titel über gegangen ist. Die sonstigen Mehrausgaben sind zum großen Theil sachlicher Natur und liegen denselben Fraktionsberechnungen zu Grunde,

In den Titel 33, zu Pensionen und Unterstützungen, ist die bei Titel 12 schon erwähnte, dort ausgeschiedene Position mit 7000 Thlr. übertragen, .

Titel 36 der Ausgabe, für die Regierungsamtsblätter und die damst verbundenen öffentlichen Anzeiger, ergiebt einen Minderbetrag von 6548 Thlr., da die nach der Fraktion berechneten wirklichen Aus⸗ gaben in den letzten Jahren diese Reduktion gestatten.

Was die extraordinären Ausgaben betrifft, so ist im Grunde ge⸗ nommen hier ein Vergleich mit denen der vorigen Jahre zwecklos da der völlig verschiedenartige Bedarf der einzelnen Jahre eine solche Ver gleichung niemals zuläßt. Im Resultat beläuft sich die Minderaus⸗ gabe dieses Titels auf 720 Thlr.

In dieser Weise stellt sich das finanzielle Gesammtresultat des vor⸗ liegenden Etats zusammen. ,

Sollten im Einzeinen weitere Erläuterungen erforderlich sein, so wird dazu bei der Verhandlung über die einzelnen Positionen des Etats sich die Gelegenheit darbieten.

Statistische Nachrichten.

Der Werth der im Jahre 1867 nach Preußen ausge⸗ führten britischen Produkte und Waaren betrug im Ganzen 28759, 391 Pfd. St. gegen 1917345 Pfd. St. im Jahre 1863, demnach ist ein Zuwachs von 962.035 Pfd. St. in den letzten 5 Jahren ersicht- lich. Die resp. Export ⸗Werthsummen in den Jahren 1863 und 1867 vertheilen sich folgendermaßen: Häringe 239700 und 374,421 Pfd. St, Baumwollengarne 163,905 und 701,83 Pfd. St. Eisen 338,896 und 2600652 Pfd. St., Maschinen 1194487 und 20,729 Pfd. St., Wolle und harte Kammgarne 131,822 und 193,545 Pfd. St, Kohlen 191,084 und 228,157 Pfd. St., Baumwolle 71 829 und 1343435 Pfd. St, k S6, 769 und 108,403 Pfd. St., Soda 41,049 und 89 288 Pfd. St.; der Werth des Imports von Preußen nach dem Ver⸗ einigten Königreiche betrug im vorigen Jahre 7 383,619 gegen 6231 503 Pfd. St. in 1863, demnach ergiebt sich ein Zuwachs in diesen fünf Jahren von 15,152,116 Pfd. St.; davon kommen 1863 resp. 67 auf Weizen 2531,096 gegen 4,359 806 Pfd. St., Hölzer 1,538,273 und 10355792 Pfd. St.. Gerste 475.025 und 2997773 Pfd. St., Flachs 186852 und 245,973 Pfd. St. (Diese Exporte beziehen sich nur auf preußische Häfen, woraus sich namentlich auch das Fehlen von Wein unter diesen Artikeln erklärt.)

Die » N. Y. . entnimmt dem Jahresbericht des General -Postmeisters der Vereinigten Staaten von, Nord Amerika über den Postyerkehr daselbst, daß seit März 1865 1267 neue Routen mit 485744 Meilen (engl. dem Postverkehr übergeben sind. Am 30. Juni 1865 betrug die Gesammtzahl der Postmeilen in der Luft gemessen, 1423340, am 30. Juni 1865 216828. Am 25. Juni 1865 wurden Postsachen auf 57/993 664 Meilen befördert, am 30. Juni 1868 auf 84224325 Meilen. Die Staaten bezw. Territorien Kentucky, Tennessee, Kansas Nebraska, Nevada und California haben im Postdepartement im Jahre 18678 ein Defizit von 3, 100,337 Doll. ergeben.

Kunst und Wissenschaft.

La Bella di Tiziano, in Linienmanier gestochen von Eduard Mandel. Berlin, Schrödersche Buch- und Kunsthandlung. Die berühmte Zierde der Gallerie des Palastes Pitti in Florenz das Porträt jenes jungen Weibes, das zugleich das Original der Tizianischen Venus mit dem Hündchen in der Galerie der Uffizien ist, und über deren Namen und Persönlichkeit die Ver— muthungen noch so mannigfach und ö,, sind, ist von dem Meister des Linienstichs in diesem großen Blatt in ganzer Schönheit wiedergegeben.

Exinnerungsblätter an den Feldzug der Mainarmee im Jahre 1866 nach Zeichnungen von Ludwig Burger, photo- lithographisches Institut von W. Korn in Berlin. Eine Sammlung von 30 photo - lithographischen Bildern, welche gewissermaßen die vor einem

Jahre in demselben n erschienenen Erinnerungsblätter Finn in Böhmen und Mähren von v. Hin dor iron von Kurland fortsetzs. Die Sammlung Darstellungen der wichtigsten und auch malerisch Thaten und Ereignisse jener Campagne, von der E Stade bis zu Würzburg, Aschaffenburg, Nürnberg, Frankfurt, Marsch⸗, Lagerseenen, Gefechte und Beschießungen, Feldgotte Sieges⸗ und Gefangenenparaden in wechselnder Folge, das dandschi liche, die Lokalitäten so gut wie die Truppen Preußens und der le in Ausrüstung, Stellung und Verhalten genau der Wirtlichte n h sprechend dargestellt. Die von Ludwig Burger mit der Feder im . riß gezeichneten Blätter sind photo⸗lithographisch nachgebildet 1 haben durch Farbendruck mit einigen Tonplatten Kolorit empfim

Während des 9. und 10. Dezember findet in der Kun g lung von Ruthardt u. Amsler, in der Behrenstraße (Charlii straßen Ecke) die öffentlich Auktion einer Sammlung von Kun, stichen und Radirungen, sowohl älterer als besonders mode berühmter Meister statt. Der ausgegebene Katalog nennt fast laut Abdrücke von hohein Werth. Ebreuves de remamrque d'artiste un avant la lettre in schöner Erhaltung. Die vollständige Zoonogtgths des Van Dyck in seinen und anderer niederländischer Stecher gun rungen, Stiche von Dürer, Bols wert, de Jo de, Vorßa. manns, Wenzel Hollar, Hanteuil, Edelinck und Geor Schmidt, Kafaes Morghen Wille, Strange, Mäh von den neuesten solche von Andersons, Fesi, Henrigut Dupont, Mercury, Mandel u. A. führt das Verzeichniß ih zur Versteigerung kommend auf.

Düsseldorf, 29. November. In der heutigen Ausschußsin des Kunstvereins für Rheinland Westfalen wurde als das Verintjn des Vereins eine Summe von 233815 Thlr. konstatirt. Für die iz schmuͤckung des Crefelder Rathhaussagles wurden 6009 Thlr, ausges zu welchen die Stadt Crefeld 2000 Thlr. beisteuert. Zur Jlusfl in eines Altarbildes für die evangelische Kirche in Werdohl (Auferstehmm Christih wählte der Ausschuß unter den eingesandten Entwürfen in des Malers Bertling; der für das anzufertigende Gemälde ausgtscht Preis beträgt 500 Thlr.

Landwirthschaft.

Lüneburg, 26. November. Nach einem Reskripte der Kön lichen Landdrostei an die hiesige Handelskammer hat der Minister suü die landwirthschaftlichen Angelegenheiten die noch erforderlichen In, arbeiten zur Feststellung des vom weil. Wasserbau-⸗Direktor Vlchn im Jahre 1850 entworfenen Meliorationsplans angeordnet und 8 desfällsigen Kosten auf öffentliche Mittel übernommen.

Gewerbe und Handel.

Ueber den Wassereinbruch im Salzwerk zu Wieliczka bericht die »W. Z. Folgendes: Am 22 erfolgte in dem 110 Klaftern un Tage liegenden Querschlage Kloski circa 25 Klaftern vor der Enn mündung desselben in den Franz⸗Joseph-⸗Schacht (früher Regis ⸗Echuth genannt) ein Einbruch von trübem, mit Sand verunreinigten Wa welches aus dem an der Grenze der Formation befindlichen hn herauszukommen scheint. Die anfänglichen Nothdämme hielten in Wasserandrange nicht Stand; man mußte daher mit Herstellung in drei in kurzen Zwischenräumen hinter einander aufzuführenden Mann dämmen aus Ziegeln und Cementmörtel nahe an den Eingang Strecke vorrücken. Das Wasser fließt von der Streck s dem Schacht Wodragura in die 19 Klaftern tiefer liegend Baue, in denen am 30. November das Wasser 11 Klaftn Höhe maß. Bis zur völligen Anfüllung dieser Räume müssen i Dämme fertig sein. Am 36. November iwurde mit der Durchzieh̃n von Lutten durch die Dämme begonnen, wonach die Schließung u selben erfolgen soll. Nach ö der Dämme soll zur größt Sicherheit noch ein hölzerner Keildamm eingehauen werden. N Halten der Dämme hängt davon ab, daß dieselben nicht von det n genden Kraft des Wassers umgangen werden, was insoweit erwarh werden kann, als Spuren einer solchen Auslaugung bis nun th nirgends wahrnehmbar waren und überhaupt im festen Steinsah i Auslaugung viel weniger wirksam ist als im gemengten sogenann Inselgebirge. Auch sind gegen eine solche Gefahr alle anwendban Mittel getroffen worden. Das in die Tiefe gelangende Wasser kin vorläufig durch die Maschine des Kübeck-⸗Schachtes herausgefördert

In den »Annali universali di statisticac, welche Giuscj Sacchi in Mailand herausgiebt, findet sich im Oktoberhefte d. J! Bericht über die Minen-Industrie in Italien. Daselbst wird 6. mitgetheilt, daß schon im Jahre 1863 die ersten Nachrichten von (in Auffindung von Petroleum in den Abruzzen vorgekommen, in In Tocco, im Peßcara. Thale, wurden mehrere Quellen felbstflis Petroleums, das sehr übelriechend war, entdeckt. In Lettomanophth iner anderen Gegend des Pescara⸗Thales, fand sich bald daraus n festes Erdharz, allein es dauerte sehr lange, ehe man Produkte litj konnte, welche absetzbar waren, erst nach vielfachen Exberimenten den sich befriedigende Resultate. Vor einigen Monaten ist vor ig

etroleum von Tocco auf den Markt gekommen und es win ein großes Etablissement in Grottammare gegründet, um dal schäft in erweitertem Maßstabe zu führen. Nähere Auskunft übt! Lage der Srischaften finden fich ebendafelbst, S. sa ff. Ott, af Toccolina genannten Petroleums beträgt 75 Centimen di

Nach der N. Y. Hdls. tg.« ist in Rew-YHork in . 18. November schließenden Woche die Goldspekulation wiede lebhaft gewesen. Das Agio des Goldes wurde vom 11. bis zum. von zar bis auf 53 getrieben. Die Baifsiers mußten, um ihre ferungsverträge erfüllen zu können, für Gold pro Tag J pCt. geld zahlen. Am 17. fich das Gold in Folge des Gerüchts, gierung beabsichtige, Gold zu verkaufen, auf 345, und stieg hn wieder ö 65. Der Finanz-Minister hatte bis zum 18. noch ) Schritt gethan, um in den Geldstand einzugreifen; der Zinẽftj

p und Hrn

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rheiten erhielt sich auf 7 pCt.; die Banken hatten, nachdem 3 Gar von 2 bis 3 Monat Sicht im offenen Markt zu 7 bis et genommen waren, auch mit dem Diskontiren von Platzwechseln krer beginnen. Das Geschäft auf dem Waaren und Produkten markt 26 unter dem Einfluß des Geldmangels und des schwankenden Gold— naärncinen wenig befricdigenden Verlauf Baumwolle wovon 48000 Willen in der am 18. November schließenden Woche epportirt wurden, fonnte so wenig wie Brodstoffe die vorwöchentlichen? ö. behaupten. Die Zufuhr an Baumwolle in den amerikanischen Häfen belief sich vom 1. September bis 14. November d. J., auf 475, 9009 B. der Export auf 180 900 B. der Vorrath in den Häfen auf 1960090 B., gegen 319. 000 bzw. 105000 und 180000 B. in der gleichen Periode 1867. on Brobstoffen wurden in letzter Woche bedeutende Quantitäten Ferste von England importirt. Der Vorrath von Weizen belief sich in den newyorker Lagerhäusern am 9. November auf 2216266 Vshl. gegen 1821,0657 Bshl. am 9. November 1868. Das Geschäft in Ma— nufakturwaaren ruht ganz; nichtsdestoweniger sind in der Woche vom 11. zum 18. November 161913268 D. dergleichen Wagren in, New York impbrtirt worden. Petroleum war im Laufe der Woche Anfangs im Preise gewichen, hatte sich aber später befestigt. Der . belief sich bis i7. November in diesem Jahre auf 87,509,683 Gall,, im J. 1867 auf 7 /20739 Gall,

Ueber die Petroleumproduktion entnehmen wir der New. J. Hand. Ztg. Folgendes: Das Petroleum findet sich fast nur in der dritten Sandsteinschicht, in einer Tiefe von 600 bis Moo Fuß. Anfangs gewann man dasselbe nur in den Thalebenen der Oil Creek; nachdem diese erschöpft waren, wurden die Höhen untersucht und er— giebig gefunden. Die dritte Sandsteinschicht zieht sich von Nordost nach Südwest durch Venango County (Pennsylvanien); diese Rich—⸗ tung heißt die Oellinie (Oil belt); ihr nachgehend, haben die Boh⸗ rungen in der Regel Erfolg gehabt. Die Linie ist im Norden von' Tidioute bis südlich nach Oil Eity untersucht worden; fleine Seitenlinien zweigen sich von ihr ab, haben sich aber nicht als nachhaltig erwiesen, Die petroleumhaltende Felsenschicht ist im Norden breiter, aber schwächer als im Süden; bei Pleasantville (N.) ist sie Jengl. Meile breit, jedoch nur 25 bis 30 Fuß mächtig, im Süden beträst ihre Breite nur 5⸗ bis 690 Fuß, ihre Stärke aber 40 Fuß. Im Süden ist der Stein hart und sproͤde; er enthält das Petroleum in Spalten und Höhlen; im Norden, bei Pleasantville, ist der Stein porös und zellig und das umgebende Gas treibt hier das Del in die Bohrlöcher. Anfangs war die Gewalt des Gases fo groß, daß die meisten Quellen fließende waren und 12 bis 15 Monate hindurch jede 600 bis 3600 Faß täglich lieferten. Seitdem aber der Boden durch zahlreiche Bohrlöcher ventilirt ist, hat das Fließen der Quellen fast ganz aufgehört; das den Bohrlöchern entsteigende Gas wird jetzt aufgefangen und zum Heizen der Dampfpumpen verwendet. Auf dem ältesten Petro⸗ leum Territorium, der Umgegend von Petroleum Centre, ist der Sandstein 35 bis 40 Fuß stark, doch hat die Produktion hier überall bedeutend abgensmmen; so ist das Quantum in der Ste phenson Farm seit 1866 von täglich 800 auf 100 Faß, in Brenne—⸗ hofhill von 1006 auf 200 Faß zurückgegangen; in Brennehofrun hat die früher 2560 Faß liefernde Produktion ganz aufgehört. Von der Regel der Abnahme der Produktion macht nur die Pearson Farm, südlich von Petroleum Centre, eine Ausnahme; dort wurde vor einigen Wochen die ergiebigste Quelle des Distrikts neu entdeckt; sie gab Anfangs 500, später nur 225 Faß täglich. Weiter nördlich liegt der Shaniburg ⸗Distrikt, welcher seit einem Jahre das meiste Petroleum lieferte, aber in diesem Jahre von 3090 auf 1700 Faß täglich reduzirt ist. Eine große Bedeutung unter den Quellen hat in diesem Jahre bei Pleasantville gewonnen, wo der 950 Fuß tief liegende Felsen 1 englische Meile breit, aber nur 25 bis 30 Fuß mäch-= tig ist. Die ersten Bohrungen lieferten durchschnittlich je 100 Faß . indessen hat mit der Zahl der Löcher der Ertrag abgenommen, beläuft sich jedoch noch immer auf 2000 Faß täglich.

Die Zahl der in diesem Jahre neu erbohrten Quellen wird auf 2000 geschätzt. Dessenungeachtet hat die Produktion mit der zunehmen

den Konsumtion nicht Schritt halten können. Die Produktion be— trug, nach dem »Titusville Herald«, in diesem Jahre bis 1. Novem⸗ ber 3090,556 Faß, oder durchschnittlich 10,133 Faß , während der Verbrauch in Amerika und Europa täglich 12. bis 13,900 Faß beansprucht. Das sich hierdurch ergebende Defizit stellt sich mit Zu— hülfenahme der Vorräthe auf ca. 15060 Faß täglich. Man hofft, es durch zahl⸗ reiche neue Bohrungen bei Ssamburg und Pleasantville zu decken. Die Verschiffungen von Petroleum erreichten in diesem Jahre bis 11. Novbr. S6 535/883 Gallons, 31 Quart) 33 937,290 G. oder 64 pt. mehr als in denselben Perioden 1867 und 1866, 64 8169019 Gallon oder 300. pCt. mehr als in dem entsprechenden Zeit- raum 1865. Die Häfen Stettin, Danzig und Königsberg waren bei dieser Ausfuhr im Jahre 1868 mit 060633 G. gegen 1725, 534 G. im Jahre 1867 betheiligt. Die Zufuhren nach New⸗Hort, von wo aus mehr als die Hälfte des gesammten Petro- leums exportirt wird,, belief sich vom 1. Januar bis 11. November 1868 auf 8433549 Faß, gegen 1122304 F. in demselben Zeitraum 1867. Die Vorräthe in Amerika werden augenblicklich um 500. bis 600000 Faß geringer als um dieselbe Zeit des vorigen Jahres ge⸗ schätt und die großen eisernen Behälter in den Oelregionen en 6 zur Zeit so leer, daß sie noch Lagerraum für mehr als 1 Mill. Fässer frei haben. (Die Abnahme der Vorräthe in Amerika scheint durch Zunahme der Bestände in Europa ausgeglichen zu sein).

Nach der »Austria« wird seit 24 Jahren Eis in Bombay, meist von der amerikanischen Tudor Compagnie importirt, welche bis vor 3 Jahren noch jeden Konkurrenten beseitigt hatte, weil sie den Detailpreis des Eises den Konkurrenten gegenüber so herabzusetzen pflegt, daß Konkurrenz unmöglich ist und weil sie sich im Besitz der zur Aufbewahrung des Eises allein geeigneten Lagerräume befindet. Die Eiseinfuhr in Bombay ist vom J. 185855 bis 18678 von 584 Tonnen 20 engl. Ctr. (18 preuß. Ctr. auf 3440 T. gestiegen, der Werth der Einfuhr von 1456090 Rupies 198 Sgr.) auf 314,889 R. Der Preis beträgt 1 Anna (a 1 Ggr) per Pfund engl., zeitweise auch nur Anna. Seit 1862 wird auch künstliches Eis in Bombay fabrizirt; dasselbe findet jedoch seines Beigeschmackes wegen keinen guten Absatz. Eine mit Dampfkraft betriebene Eisfabrik, welche täg- lich 5 bis 6 Tonnen erzeugte, ist im verflossenen Jahre explodirt.

Verkehrs⸗Anstalten.

Ludwigshafen, 1. Dezember. Die General⸗Versammlung der Maximilignsbahn genehmigte einstimmig den Bau einer Dunn gehn Winden Bergzabern und die Erhöhung des Bau und Einrichtungs—⸗ Kapitals um 5000 Gulden.

Paris, 2. Dezember. Die Einnahmen der lombardischen Eisen⸗ bahn betrugen in der Woche vom 25. November bis 1. Dezember 27182831 Fres., mithin gegen die entsprechende Woche des Vorjahres eine Mehreinnahme von 2573890 Fres.

. Kopenhagen, 2. Dezember. (W. T. B.) Das dänisch⸗ rus⸗ sische Hauptkabel ist gestern auf der Insel Moen gelandet. Die Legung hat heute Vormittag glücklich begonnen. Nach der letzten Meldung waren 49 Seemeilen gelegt. Das Schiff »Carolinag, wel⸗ ches das Ergänzungskabel (von Kopenhagen nach Moen) an Bord hat, ist heute aus London in Kopenhagen eingetroffen.

(Darien-Kanal Wie die »N.-9Y. Handelsztg.« mittheilt, hat die Legislatur des Staats New⸗Hork eine Kompagnie inkorporirt, welche einen Schiffahrtskanal über den Isthmus von Darien zur Verbindung des atlantischen und des stillen Ozeans herstellen und betreiben will. Bekanntlich sind für diesen Kanal auf Grund von Kongreßbeschlüssen schon Vorarbeiten gemacht, durch welche als die beste Linie die über San Blas ermittelt und vermessen ist. Dieselbe ist nur 30 englische Meilen lang; nur 20 Meilen brauchen gegraben zu werden, da auf 10 Meilen Länge ein Fluß benutzt wird. Dieser Fanal, ein Konkurrenzkanal des Suezkanals, wird den Weg von New ⸗Hork nach San Francisco um 14600 englische Meilen, den nach Canton um 9600 Meilen, nach Calcutta um 4009, nach Callao um IG G00, nach Melbourne um 3000 englische Meilen abkürzen. Die inkorporirte Kompagnie ist bemüht, das auf 65 Millionen Dollar veranschlagte Anlagekapital durch Substription zu beschaffen.

Oeffentlicher Anzeiger.

Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

4020 Bekanntmachung.

In dem Konkurse über das Vermögen der Handelsgesellschaft Hecht C Schrader hier hat die chemische Fabrik zu Schönebeck nach- träglich eine Forderung von 170 Thlr. 27 Sgr. 9 Pf. angemeldet. Der Termin zur Prüfung dieser Forderung ist auf

den 22. Dezember er., Vormittags 10 Uhr, an Gerichtsstelle, Domplatz 9, vor dem unterzeichneten Kommissar anberaumt, wovon die Gläubiger, welche ihre Forderungen ange⸗ meldet haben, in Kenntniß gesetzt werden.

Magdeburg, den 26. November 1868. J

Königliches Stadt- und Kreisgericht. J. Abtheilung. Der Kommissar des Konkurses. gez. Hempel.

4029 Cdiktalla dung. Ueber den Nachlaß der Eheleute Daniel Brand zu Biebrich ist

der Konkursprozeß erkannt worden.

Dingliche und persönliche Ansprüche daran sind Donnerstag,

den 7. Januar 1869, Vormittags um 9 Uhr, persoͤnlich oder

durch einen gehörig Bevollmächtigten dahier geltend zu machen, bei

Vermeidung des Rechtsnachtheils des ohne Bekanntmachung eines Präklusivbescheids von Rechtswegen eintretenden Ausschlusses von der vorhandenen Vermögensmasse. Wiesbaden, den 16. November 1868. Königliches Amtsgericht IV.

2912 Subhastations-Patent. Nothwendiger Verkauf Schulden halber.

Das dem Zimmermeister Louis Emil Zeitler zu Berlin gehörige, in Charlottenbuͤrg Bismarckstr. 87 belegen im Hypothekenbuche von der Stadt Charlottenburg Band 23 Nr. 1220 verzeichnete Grundstück, geschätzt auf 8105 Thlr., soll

den 9. März 1869, Vormittags 11 Uhr/

an hiesiger Gerichtsstelle, Kirchhofstr. 3, Zimmer 12, öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. .

Taxe und Hypothekenschein, sowie die Verkaufsbedingungen sind in unfeim Bureau B., Zimmer 11, einzusehen.

Alle unbekannten Realprätendenten werden aufgefordert, sich zur Vermeidung der Präklusion spätestens in dem Termine zu melden.

Diejenlgen Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypothe⸗ kenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Be⸗