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scheidung über Berufungen, die aufsehende Thätigkeit und die erste Entscheidung. Das sind die Felder, auf denen sich unsere Regierungen auch zu bewegen haben, und es ist, glaube ich, falsch, wenn man die hannoverschen Landdrosteien so darstellen will, als seien sie blos aufsehende Behörden, blos Rekurs⸗Instanzen. Sie sind wirlich Regierungen in unserem Sinne, so weit sie auch eine große Reihe von Sachen in erster Instanz zu bearbeiten haben, — ich sage nicht, zu entscheiden, sondern den ersten An—⸗ griff zu nehmen haben in Angelegenheiten, die über den Wir— kungskreis der Aemter hinausgehen. Und wenn diese Wirksam⸗ keit für ganz Hannover in einer Hand konzentrirt werden sollte, so würden alle diejenigen Folgen daraus entstehen, auf die ich glaube nicht zurückkommen zu müssen. Für Jeden, der da weiß, was eine Verwaltung leisten soll und leisten kann ist der Begriff einer Regierung für die Provinz Hannover eine Un⸗ möglichkeit, und aus diesem Grunde muß die Regierung fort eit . bleiben, daß sie auf den Plan einer Regierung nicht eingeht. .
Run aber eine Bemerkung auf dasjenige, was Hr. von Bennigsen im Allgemeinen über die Stellung der Regierung zu dieser Frage und speziell über meine Stellung anführte. Was ich jetzt sage, hat nicht einen Augenblick eine ö Beziehung auf Hrn. v. Bennigsen; es ist ganz sachlich. Hr. v. Bennigsen sagte, in dieser ganzen Srganisationsfrage habe die Regierung keinen festen Plan, keine Energie an den Tag gelegt; hätte sie diesel be an den Tag gelegt, so wäre es besser gewesen. Ja, meine Herren, wem zu Liebe hat die Regierung keinen festen Plan an den Tag gelegt? Wem zu Liebe in der Welt, als den hannoverschen Abgeordneten — um nicht noch mehr zu sagen! Von dem Augenblicke an, wo die Vertrauensmän— ner zusammengekommen sind, dann hinterher, als die Ab⸗ geordneten aus der Provinz Hannover in diesem Hause erschienen sind, hat die Regierung bei jeder Gelegenheit willig dem Gehör gegeben, was diese Abgeordneten als ihre Wünsche und berechtigten Hoffnungen, als das für die Provinz Angemessene dem Ministerlum erklärt haben und das Ministe— rium ist schwach und energielos genug gewesen, zu sagen: ja, meine Herren, es mag wohl eine Berechtigung haben, ich kenne die Verhältnisse noch zu wenig, ich will einmal sehen, ob sich darauf nicht eingehen läßt. Von diesem Gesichts—⸗ punkte aus habe ich in der vorigen Sitzung vorgeschlagen, es in Beziehung auf die Landdrosteien einstweilen beim Alten zu lassen, bis ich besser informirt wäre und auch dieses Haus besser informirt wäre. Darauf, nachdem man mir gesagt hat: die 6 Landdrosteien dürfen nicht bestehen, das geht nicht mehr, wir bewilligen nur ein Pauschquantum, ist die Regierung so schwach und energielos gewesen, 3 Regierun⸗ gen vorzuschlägen, und darauf sagen die Herren wieder: nein, drei Regierungen, das geht nicht; entweder eine oder die alten Landdrosteien. Darauf sagt die Regierung; nun gut, wenn ihr durchaus die drei Regierungen nicht wollt, dann kann ich vielleicht mit 6 Landdrosteien, falls ihr mir die definitiv be— willigt, vorlieb nehmen; so energielos ist sie wieder. Wenn die hannoverschen Abgeordneten das energielos und planlos nennen, dann mögen sie es thun.
Ich möchte aber dazu blos Eines sagen. Meine Herren! Die Stellung der hannoverschen Abgeordneten hier in diesem Hause seit ungefähr einem Jahre unterliegt vielleicht einer schärferen Beurtheilung, als die Herren es glauben. Sie sagen der Regierung jedesmal, wo sie Etwas von ihr wollen: wir gehen mit dir, das versteht sich. Sowie aber die Regierung Etwas von ihnen will, sagen sie: Gott bewahre! und wenn es 1000 Thaler sind.
Meine Herren! Wenn Sie etwas wollen, so wenden Sie sich heue an die konservative Partei und sagen: schützt, was wir haben, und die sagen: ja; und morgen appelliren Sie an eine ultraliberale Partei und sagen: befreit uns von dem, was wir nicht haben wollen. Das wechselt, je nachdem es Ihnen gerade paßt. Mit der Zeit sagt jede Partei: wo gehören denn die Hannoveraner hin? Sind das konservative Leute oder sind es liberale Leute — oder sind es Hannoveraner?
Meine Herren! Ich kann das am Ersten sagen, da mir sehr oft der Vorwurf und zuweilen auch von dieser Seite (links) die Anerkennung geworden ist, daß ich mich für die hannover⸗ schen Verhältnisse speziell interessire, daß ich mich ihrer mit besonderer Wärme angenommen habe, daß ich Ihnen einen großen Theil Ihrer Institutionen zu Ihrer Freude, konservirt habe. Ich bin vielleicht zu mancher Ihnen erfreulichen Maß⸗— regel mehr Veranlassung gewesen, als Sie es glauben und wissen, doch das sind interiora. Aber daß mir der Vorwurf gemacht wird von hannoverscher Seite, ich sei schwach und energielos, das war mir allerdings überraschend. Wenn ich . K,, , . Sie nicht eine einzige
ᷣ / ätte sie abgeworfen, entweder mit der Seite (rechts) oder mit der ei . Sie wären mit
keiner Forderung durchgekommen. Dem Umstande, daß
ich, wie Sie sich ausdrücken, schwach und energielos gewesen
bin, dem verdanken Sie die Position, die Sie inimerhin noch als eine ziemlich tolerable ansehen können. Welche Fol— gerung soll ich daraus ziehen? Soll ich, weil Sie mich angrei— fen, daß ich mich zu viel mit Ihnen beschäftigt habe, nun dafür sagen: von heute ab werde ich eine ganz besondere Energie ent— wickeln und alle Kräfte zusammennehmen, um immer nur durchzusetzen, was ich will? Nein, meine Herren, ich werde gerade so bleiben, wie ich gewesen bin, und ich werde so han— deln, wie ich es dem Interesse des Staates, der Provinz Han— nover und meinem Gewissen schuldig bin.
Statistische Nachrichten.
Cöln, 5. Dezember. Der Entwurf des Budgets der Stadtgemeinde Cöln für 1869 schließt in Einnahme und Aus— gaz 1 ö. K Thlr. 26 Sgr. 6 Pf., gegen 609,593 Thlr. 19 Sgr
Pf. für ö
— Während des vergangenen Jahres wurden in Großbritannien. und Irland 10,921,058 Tonnen Eisenerz in einem Werthe von 3,2166098 Pfd. St. zu Tage gefördert. Davon kommen auf North Riding in Horkshire 2739039 Tonnen, West⸗Riding 579,000, North Staffordshire 7945509, South Staffordshire 525, 9000, Cumberland S90,566, Lancashire 667,356, Süd⸗Wales 50l, 186, Monmouthsphire 34116057, Northamptonshire 4165765, Derbyshire 350 0900, Shropfhire 250/000, Schottland 1261800 und Irland 42016 Tonnen, Sb 58 Tonnen Eisenerz wurden importirt, hauptsächlich aus Spanien. Im Ganzen wurden während des Jahres 1867 19,107,625 Tonnen Erz in 4761, 023 Tonnen Roheisen zu einem Werthe von 11,902,557 Pfd. Sterl. verwandelt.
Kunst und Wissenschaft.
— Das Dezemberheft der Militärischen Blätter (Berlin Redakteur G. v. Glasenapp), mit welchem der XX. Band dieses Werkes schließt, veröffentlicht unter den größeren taktischen und kriti— schen Aufsätzen den Entwurf des österreichischen Landwehr und Land⸗ sturmgeseßes, welches auch in den kleinen Mittheilungen besprochen ist. Die letzten bringen außerdem viele Nachrichten über die mili— tärischen Verhältnisse Süddeutschlands, Frankreichs, namentlich in Betreff der jetzt dort eingeführten Eivilanstellung ausgedienter Mili— tärs, sowie des für die Garde angeordneten neuen Rekrutirungsmodus, Englands, dessen Versuchen mit gezogenen Feuerwaffen auch ein größerer Artikel gewidmet ist, Rußlands und Schwedens. Wie ge— wöhnlich sind die neusten militär-literarischen Erscheinungen be— sprochen, bezw. angekündigt. Von den militärischen Biographien des Offiziercorps der preußischen Armee sind Bogen 16 und 17 dem De— zemberhefte beigefügt; ebenso das Inhaltsverzeichniß des XX. Bandes.
Düsseldorf, 3. Dezember. Der Kunstverein für Rhein— land- Westfalen hat in letzter Zeit um 280 Mitglieder zugenommen.
Die Einnahme des abgelaufenen Geschäftsjahres betrug 22413 Thaler 14 6. Der Fonds A. für öffentliche Zwecke) hatte eine Einnahme von 18.441 Thlr. 11. Sgꝗr, und eine Ausgabe von 1883 Thlr. 13 Sgr. 6. Pf / Bestand 165557 Thlr. 27 Sgr. 6Pf. — Fonds B. (Ankauf für die Verloosung) hatte eine Einnahme von 10471 Thlr. 12 Sgr. 2 Pf. und eine Ausgahe von 9183 Thlr., Bestand 38 Thlr. 12 Sgr. 2 Pf. — Fonds * (Vereinsblätter, Kupferstiche 2c.) hatte eine Einnahme von 5621 Thlr. 8 Sgr. 11 Pf. und eine Ausgabe von 4577 Thlr. 3 Sgr. 1 Pf., Bestand 1044 Thlr. 5 Sgr. 10 Pf.
.Der Gesammtbestand beträgt 23,815 Thlr. 15 Sgr. 6 Pf / welche in Staatspapieren, Depositen in Baar, in Vorschüssen auf künftig zu vertheilende Nietenblätter 2c. vorhanden sind.
— Von dem Dom zu Cöln, gezeichnet und herausgegeben von Franz Schmitz, sind die vier ersten Lieferungen erschienen. Die⸗ selben enthalten außer dem mit größter. Genauigkeit der Maße und Verhältnisse ausgeführten Grundriß eine Anzahl Details Maßwerke, Baldachine, Pfeilerentwickelungen, Portale, Thürme/ Lang und Querschiffswände. Das ganze Werk ist auf Stein gravirt und auf, hundertfünfzig Tafeln in Royalfolio be— rechnet. Für die nächsten Lieferungen werden angekündigt die westliche
Hauptansicht, die Strebewand des südlichen Querschiffs und verschie.
dene Details. Der Grundriß widerlegt die allgemeine Ansicht, daß der Cölner Dom in seinem Grundplane die strenge Widerholung des Plans der etwa zwanzig Jahre älteren Kathedrale von Amiens sei. Zwischen beiden Bauten existirt blos eine ei i Aehnlichkeit, die aber durch die Verschiedenheit von beiden Kathedralen abgeschwächt wird. Noch geringer ist die Verwandtschaft des Cölner Doms mit den Kathe⸗ dralen von Paris Rouen und Reims. . — Für die Winterausstellung in der Dudley:—GGalexie in London sind 344 Gemälde eingeschickt worden, von denen das »Athenäum« zehn als bewunderungswürdig, zehn gls vortrefflich und zehn als erwähnenswerth bezeichnet. Als die beß Bilder bezeichnet die englische Zeitschrift u. A: Les Demoiselles du Mois de Marie von Legros; Junge Mädchen üben unter der Leitung eines Mönches in einer düstern normännischen Kirche einen Gesang ein, Marks hat in seinem »Ermattet« sein bestes Bild geliefert. Ein alter Herr schlum⸗ mert in seinem Lehnstuhl, ohne durch das Ticken der Uhr an der Wand und. durch einige neugierige Enten gestört zu werden. Durch die offene Thür, welche die Enten eingelassen, sieht man in den Hof, den die Mittagsfonne erhelll. Das Vollendetste auf der Ausstellung ist Masons kleine »Skizze nach der Natur.« Hauptgegenstände der Darstellung sind ein Hemd und ein blauer Rock, die zum Trocknen in einem ver⸗
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; arten hängen. Im Hintergrunde sieht man einen mile hb und einen dämmernden Moorstreifen. Eine zweite hn ng der Natur desselben Künstlers stellt ein ödes Moor dar, Skizze mit Schieferfelsen und mit den Stummeln abgestorbener . die ssch von einer zart gefärbten Luft abheben. Eines der haun gigurenbilder ist Boughtons »Buße«, eine Nonne, die in einer neh ech zur Strafe an der Außenthür eines Klosters kniet. »Die . des Bikars« von Leslie zeigt eine junge Dame einen Bauer= ö. fatechisirend, der in einem gltniodischen Garten auf dem il rbau einer Sonnenuhr sitzt. Crowns »Frères Ignorantins« iuttr; Farbe / Beleuchtung und Charakter gleich gut. Die l igcleideten Brüder ziehen in langer Linie durch die ue, von Ehatenay und vor eine Büste Voltgire's, die sein n ort dem Dichter aufgestellt hat. »Tägliche Beschäftigungen«
mes nennt sich ein Bild worauf eine junge Dame die einen Brief nh und mit einem Blumenkorbe zu den Füßen vor einer Thür doore's »Penmaen Bach und Great Orme's Head ist eines
5 nut jens an schaflsbilder.
Landwirthschaft.
AUebersicht über die Weizen und Roggenpreise auf den aupt · Getreide märkten der Monarchie. Um die Vergleichung zu er⸗ sichlern, sind die in den Börsenberichten notirten Preise, der berliner lsance entsprechend, auf 2100 Pfd. Weizen und 2000 Pfd. Roggen soco und ohne Säcke) in Thalern berechnet.
Weizen: 14. Novbr. 21. Novbr. e ,, , d,.
,,, . 5 21.5 — (05 e , 56 -= 6835 60 - 69 62 - 74
28. Novbr. 69744 58 - 710 5] = 66)
, , .
8 5 — 94
21. Rovbr. 28. Nodbr. 5. Dezbr? 554 — 565 53 — 55 50 - 52 SL- 565 56 —5I5 185 —- 09 19— 554) 46— 515) 44 — 48 52-55 506 - 517 50- 52 5 = 554 54 -= 5h] 49 - 51 50 - 54 4 ö .
eburg .... 6 = 59 56 53 —
. 26 hö 5 — 5835 563 - 585
a) Nach dem Wochenbericht. . J Wien, 3. Dezember. (W. Z.) Die Rin derpest ist in Nieder- Desterreic im Markte Guntramsdorf der Bezirkshauptmannschaft Baden
ausgebrochen. Gewerbe und Handel,. .
— (Fr. J) Nach dem vor Kurzem veröffentlichten jährlichen handels und Geschäftsberichte des hiesigen amerikanischen General⸗ Konsulats belief sich der Export aus Frankfurt und Umgegend nach den Vereinigten Stagten von Amerika, während des Ge⸗ shhäftssahres vom 1. Oktober 1867 bis J. Oktober 1868 auf Fl. 3/700 715. ze wahrend er für dieselbe Periode des Jahres 1866/67 Fl. 3, 650, 814. . betrug, also für das gegenwärtige Jahr einen Mehrbetrag von Fl. ob. ' ausweist. Die Hauptausfuhrartikel bestanden aus Hasen⸗ haaren zum fakturirten Werthe von kl. S0 255. 53. Leder und häuten Fl. 6397520. 22; Wein, Branntwein, Most und Bier IJ. Hzzöͤbz. I.; Gold. Und Silberwaaren und Edelsteinen Fl. 277165. A, Leinen Wollen und Baumwollenwaaren Fl. 245,106. 27. slenschenhaaren und Hagararbeiten Fl. 116869 2 Lederwaargn Fl, iihs655. 5i.; Leim Fl. Iol,970. 45. Wenn man den diesjährigen Bericht mit dem vorjährigen vergleicht, so stellt sich heraus, daß der Mehrbe⸗ hag des Exportes aus der vermehrten Ausfuhr von Leder, Pretiosen, keinen Wollen und Baumwollenwaaren, Menschenhaaren, Leim und Hopfen hervorgegangen ist. Dagegen erscheint auch bei verschiedenen
5. Dezbr. 573 – 663 60 - 71 52 -= 65 *)
breslau Magdeburg.... (öln
Roggen: Königsberg Danzig ⸗ .
705 735 14. Novbr.
Artikeln, als: Hasenhagren, Wein und Branntwein, Lederwaaren, irdenen Pfeifen, Apothekerwaaren, chirurgischen Instrumenten 24 eine Verminderung der Ausfuhr. Bezüglich einiger dieser Artikel scheint dieselbe mit der Beendigung des amerikanischen Krieges zusammen zu hängen, indem während desselben z. B. große Quantitäten von irdenen Pfeifen für den Gebrauch der Soldaten im Felde, sowie von Mineral⸗ wasser, chirurgischen Instrumenten und Apothekerwaaren für den Ge⸗ brauch der Hospitäler ausgeführt wurden. Ein ganz neuer Ausfuhr⸗ artikel ist der Most, der in ziemlich bedeutenden Quantitäten unter ol gt e er und höchst sorgfältiger Behandlung und Verpackung ver— hifft wird.
Zürich, 30. November. Aus den Verhandlungen der Seiden Industrie⸗Gesellschaft des Kantons Zürich in deren Jahresversamm⸗ lung hebt die »N. Z. Ztg.« die Eröffnung einer kürzlich veranstalteten Statistik über die Ausdehnung der Seidenindustrie des Kantons Zürich in den Jahren 1867 und 1868 hervor. Im Jahre 1855 waren im Kanton Zürich sammt angrenzenden Kantonen 265,290 Seidenwebstühle mit 32862 Arbeitern beschäftigt. In den Jahren der höchsten Thätig= keit (1858 — 11860) schätzte man die beschäftigten Stühle auf ca. 28/000 mit 37000 Arbeitern. Die neueste Zählung ergiebt für 1867 18,276 Stühle mit 2809 Arbeitern und für 1338 216627 Stühle mit 26 883 Arbeitern. Während im Jahre 1855 8,291,406 Fr. für Arbeitslöhne verausgabt wurden, erfordert die jetzige Thätigkeit einen Betrag von 279,820 Fr. Es haben sich hiernach die Lohnverhältnisse für den Arbeiter um durchschnittlich 8 pCt. gebessert.
Transbaikalien. Die »Irk. Goup. Ztg.« berichtet, daß im , Bargusinsk in den Namaminschen Bergen auf zwei rechts und links vom Flüßchen Oktonito belegenen Stellen Kupfererze in der Gestalt von Kies, Malachit und Grünspan in Stücken bis zu 15 Pud gefunden sind. In Transbaikalien, das reich an Gold, Silber, Zinn und Eisen ist, hat man bis jetzt kein Kupfer gewonnen, weil man die Ausbeute der Erze nach den bisher bekannten Anzeichen ihres Vorhandenseins nicht für lohnend genug gehalten hat. Im Syr— Darja⸗Gebiet hat man nach den Mittheilungen der russischen geographischen Gesellschaft in dem am Akstasty⸗bulack entdeckten Steinkohlenlager bereits einen Vorrath von 1 Millionen Pud Stein kohlen berechnet. Die dort eingerichtete Grube hat in diesem Jahre 25/000 Pud für die Aral⸗Flottille und 5000 Pud für den Ver- kauf geliefert; sie könnte aber 40000 Pud monatlich liefern, wenn
Nachfrage wäre. Zum Herbst sollten noch 40000 Pud Kohlen für
die Aral-⸗Flottille geliefert werden. Außerdem sind noch reiche Stein kohlenlager in der Nähe des Dorfes Chodshotend, 70 Werst von Taschkent, und in dem Distrikt Kokine ssai, 35. Werst von Chodshend, entdeckt worden. Auch im Gebiet Ssemipalatinsk hat A. Sstepanow in der Tschagouwakowsküschen Wolost des Gebiets Ssemipalatinsk auf dem Üinken Ufer des Irtysch an zwei verschiedenen Stellen große Lager von guter Steinkohle entdeckt.
Verkehrs ⸗AÄAnstalten.
Breslau, 4. Dezember. Auf dem am 2. d. M, in Lauhan abgehaltenen Kreistage wurde der Bau einer Chaussee zwischen Lauban und Marklissa auf dem rechten Queisufer beschlossen. Der Kosten⸗ anschlag beläuft sich auf 84000 Thlr. ,
Ssuthampton, 3. Dezember. (W. Z.) Das Dampfschiff des Norddeutschen Lloyd » Berlins, Kapitän C. Undütsch, ist heute 1j Uhr Nachmittags wohlbehalten von Bremen hier angekommen. Daffelbe wurde 7 Stunden durch Nebel im Kanal aufgehalten.
Kopenhagen. Gestern Abend um 113 Uhr war die ganze Länge des am Bord der Laplatas« befindlichen möen ⸗bornholmer Telegraphenkabels ausgelegt. »Laplata« wird heute den Rest des Fabels vom Bord der »Earoline« abholen, um die Auslegung fort- usetzen. ,
. avana, 2. Dezember. (W. Z.) Das Postdampfschiff des Norddeutschen Lloyd » Bremen «, Kapitän H. A. F. Neynaber, welches am 11. November von Bremen abgegangen war, ist heute
Abend wohlbehalten hier angekommen.
— ——— — — ————— — — .
Oeffentlicher Anzeiger.
Konkurse, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.
i065) Bekanntmachung.
„In dem über das Vermögen des Kaufmanns Aron Loewy zu gteissadt eröffneten Konkurse ist Herr Landgeschworner Korella zum definitiven Verwalter bestellt.
Rosenberg, den 3. Dezember 18658.
Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.
Konkurs ⸗Erösöffnung. Königliches Kreisgericht zu Rosenberg O. S. Erste Abtheilung, den 4. Dezember 1868, Mittags 12 Uhr.
Ueber das Vermögen des Kaufmanns Heinrich Pawlas zu Ro⸗ Inberg S. S. iss der ,, Konkurs eröffnet und der Tag der Zahlungseinstellung auf den 17. November ez. festgesetz worden.
Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der hiesige Rechts. rl n nn bestellt. Sie Gläubiger des Gemeinschuldners werden
efordert, in dem -
auf ben 15. Dezember er. Vormittags 11Uhr, zor dem Kommiffar, ztrelsgerichtẽ. Ratz Knoll / im Termin szimmer Rr. 6 hier anbergumten Termin ihre Erklärungen und Vorschläge
lil]
über die , dieses Verwalters oder die Bestellung eines e
instweiligen Verwalters abzugeben. ,, . dem Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren
(ren Sachen in Bestz oder Gewahrsam haben, oder welche . ö . wird aufgegeben, nichts an denselben i verabfolgen oder zu zahlen, vielmehr von dem Besitz der Gegenstände bis zum 31. Dezember, ern einschlie ßlich dem Gericht oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen und Alles, mit Vor⸗ behalt ihrer eiwaigen Nechte, ebendahin zur Konkursmasse . Pfandinhaber . andere mit denselben gleichberechtigte Gläubiger bes Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besiße befindlichen Pfandstücken nur Anzeige zu machen.
Rosenberg O. S. den 4. Dezember 1868. Königliches Kreisgericht. Erste Abtheilung.
256 dem Konkurse über das Vermögen des Gutspächters Heinrich
u Groß-Selten hat der Kaufmann S. Hirschfeld zu Sorau i; C. . ö ö. . 26 15 Sgr. angemeldet. Der i r Prüfung dieser Forderung i , 9 k 1869, Vormittags 11 Uhr in unserem Gerichtslokal vor dem unterzeichneten Kommissar anbe—