1868 / 304 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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in Berlin bei Herren Feig C Pinkus, in Amsterdam bei Herren Lippmann Rosenthal K Co., in Brüssel bei Herren Brugmann Söhne, in Frankfurt a. M. bei Herren J. Weiller Söhne, in Krakau bei Herrn Anton Hölzel. Warschau, den 3/15. Dezember 1868.

14277 . . Warschau-Wiener Eisenbahn⸗Gesellschaft.

In der Bekanntmachung vom 9.721. Dezember er. über die vom 2.— 5. Januar k. J. zu erhebende Abschlags-Dividende hat sich inso⸗ fern ein Irrthum éingeschlichen, als die Abschlags⸗Dividende nicht wie in früheren Jahren auf den Jahres - Coupon abzustempeln, sondern gegen die mit den Talons besonders ausgereichten Abschlags ˖Dividen⸗ denscheine zu erheben ist.

Warschau, den 9721. Dezember 1868.

Der Verwaltungsrath.

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Cöln Mindener Eisenbahn⸗Gesellschaft. Abschlagsdividende⸗ und Zinsen⸗-Zahlung.

Die Einlösung der am 2. Januar k. Is. erfallenden Abschlags= Dividendenscheine der Aktien, sowie der halbjährigen Zinscoupons der Frioritäts- Sbligationen J, IJ. und V. Emission unserer Gesellschaft

erfolgt in Berlin bei dem Herrn S. Bleichröder, in Hamburg bei der Norddeutschen Bank, ö in Frankfurt a. M. bei der Filiale der Bank für Handel und Industrie ö in den gewöhnlichen Geschäftsstunden vom 2. bis inel. 15. Januar k. Is., in Düsseldorf am X., 4. und 5. Januar k. IS. im Bureau des Bahnhof-Inspektors daselbst Vormittags von 9 bis 12 Uhr und ̃ in Cöln, bei unserer Hauptkasse (Frankenplatz Vormittags. Bei der Einlösung ist den Zahlstellen ein nach den Nummern geordnetes, mit der Quittung des Eigenthümers über den Geldbetrag versehenes Verzeichniß n, . Cöln, den 14. Dezember 1868. Die Direktion.

Bergisch-Maͤrkische Eisenbahn.

m Die dritte Serie Dividendenscheine für die Jahre

1869 bis 1878 einschließlich zu den Bergisch⸗Mär⸗

6 fkischen Eisenbahn⸗Stammaktien, ferner die dritte

ESerie Zinscoupons für den Zeitraum vom 2. Januar

ISsss5 bis dahin is? zu den 4proz Aachen⸗Düsseldor fer Eisen⸗

bahn-Prioritätsobligationen II. Emission, sowie endlich die fünfte

Serie Zinscoupons für den Zeitraum vom 2. Januar 1869 bis dahin

1875 zu den proz. Düsseldorf⸗Elberfelder Eisenbahn ⸗Prioritäts-

obligationen 1. Serie wird vom 2. Januar k. J. ab bei unserer Hauptkasse hier ausgegeben werden.

Zu dieseni Zwecke sind die, den vorbezeichneten Aktien und Aachen ˖ Düffeldorfer Prioritätsobligationen beigegebenen Talons, dagegen be= züglich der Düsseldorf⸗Elberfelder Anleihe, da dazu Talons nicht aus⸗ gegeben sind, die Obligationsdokumente mit einem doppelten, nach der Reihenfolge geordneten, die Angabe des Namens, Standes und Wohnortes des Inhabers enthaltenden Nummernverzeichnisse an un— sere Hauptkasse portofrei einzusenden, welche die neuen Dividenden⸗ scheine resp. Zinscoupons mit einem Exemplare des Verzeichnisses und den eingereichten Obligationen so schleunig als möglich zurück- befördern, beziehungsweise an die persönlich erscheinenden Präsentanten möglichst sofort wieder aushändigen wird.

In Berlin wird das Bankhaus H. F. Fetschow K Sohn und in Frankfurt a. M. die Herren M. A. von Rothschild CK Söhne die Ausgabe der Dividendenscheine und Zinscoupons für Rechnung der Inhaber der Aktien und Prioritäts Obligationen gegen eine billige Vergütung besorgen. Formulare zu den Nummernperzeichnissen sind bei unserer Hauptkasse Und den bezeichneten Bankhäusern unentgeltlich

zu haben. Elberfeld, 21. Dezember 1868.

Koͤnigliche Eisenbahn-Direktion. 4155

5 Cottbus - Großenhainer Eisenbahn ⸗Gesellschaft. Bekanntmachung die 2. Einzahlung auf die Prioritäts- Stamm- und Stammaktien betreffend. Auf Grund des §. 15 unseres Gesellschafts-Statuts wird hiermit auf das Kapital der zu emittirenden Prioritäts-Stamm⸗ und Stamm⸗

aktien die II. Einz ahlun in Höhe von »Zwanzig htozent⸗ des Nominalbetrages der Aktien dergestalt ausgeschrieben, daß auf jede Prioritäts-Stammaktie im Nominalbetrage von 200 Thlr. Vierzig Thaler⸗ und auf jede Stammaktie im Nominalbetrage von 100 Thlr. Zwanzig Thaler, jedoch unter Abzug der vom 1. Mai er. ab bis zum 31. Dezember er. mit 5 pEt. p. a. zu gewährenden Zinsen des ersten Einzahlungs— hetrages in der Zeit vom

2. Januar bis 31. Januar 1869 einschließlich⸗

bei unserer Hauptkasse zu Cottbus oder bei einer der nachstehend zeichneten , . Einzahlungsstellen und unter gleichzeitigem a tausch ausgegebenen Interimsquittungen gegen die nach F. h n. Statuten ausgefertigten Quittungsbogen von den Zeichncin 2 leisten sind. 3 ö

Ebenso sollen denjenigen, welche auf Prioritäts - Stamm— Stammaktien bereits Vollzahlung geleistet haben, die gemäß zn zes iC att akögefertigtn Aiftien nebft Zins. und resp. äh chi bogen vom 1. Januar 1869 ab unter Gewährung von 5 pét. Den p. a. des eingezahlten Betrages vom 1. Mai bis 31. Derne nk mn gegen Rückgabe der Interimsquittungen über die Einzahlung be le serer Hauptkasse in Cottbus, so wie den übrigen nachverzeichneten 6.

zahlungsstellen kostenfrei ausgehändigt werden, auch können dall

fernere Vollzahlungen bewirkt werden. Cottbus, 10. Dezember 1868. Der Vorstand der Cottbus ⸗Großenhainer Eisenbahn . Gesellschaft Dr. Z. v. Lingenthal. Dr. E. Rosenb erg. v. Patow E. Sander. F. Zschille. . Einzahlungsstellen. Hauptkasse zu Cottbus, Srtrand bei Herrn Bürgermeister Wölfer, Ruhland bei Herrn Stadtkämmerer Stumpf,“ Senftenberg bei Herrn Stadtkämmerer Schmidt, Drebkau bei Herrn Bürgermeister Otto, Großenhain: Bahnhofskasse der Großenhain - Pristewitzer Eisenbahn Leipzig: Hauptkasse der Leipzig ⸗Dresdener Eisenbahn ⸗Compagnie,

Im Commissions-Verlage der Unterzeichneten erscheint:

ReYue Droit Interna tional

et de

2 9 2 I6gislation (omparèe. Publiée par MM. T. M. O. Asser, avocat et professeur de droit à Amsterdam, q. Rolin-Jaequemyns, avocat près la Cour-d' Appel à Gaul, J. Westlake, barrister-at law, ( Londres, ö 7vVoe Ja collaboration de plusieurs juris eonsultes et homm es d'äta. Preis für jährlieh 4 Heste Lex. So. Thlr. 3. 20. (Zusammen ein Band von mindestens 32 Druekbogen.) Auszug aus dem Prospekte: Der Inhalt der Revue de droit zerfällt in zwei Gruppen.

Die erste ist bestimmt, die Ent wiekelung der Gesetzgebung un d der Rechtswissensehaft der hauptsTiehliehsten Linder Europa's und Amerika's zur Kenntniss der Leser zu bringen, welehe hier den Text, oder Auszüge neuer Gesetze von allgemeinem laterta, B erichterstattungen über wissenschaftliehe Arbeiten, Erörterungen vin Prinzipien, Reformprojekte, Studien über vergleichende Gesetzzzehun u. s. w. finden werden.

Die zweite wird dem internationalen Recht in seinen bei- den Lweigen gewidmet sein, nämlich dem ökfentliehen inter, nationalen Recht und jenen wiehtigen Fragen, die durch den Konflikt der Gesetzgebungen hervorgeruten werder, Ohne Lweifel werden diese Konflikte in dem Maasse an Miehtigbeit , lieren, als man sieh überall der einheitliehen Gesetzgebung nähert, doc giebt es so viele Einriehtungen, deren durehaus nationaler Chataltt kine eigene Gesetzgebung für jedes Land immer erfordern vird, dio man üßerzeugt sein darf, der' Streit und die gegenseitige Reibuu lt verschiedenen Gesetrgebungen werden nie ganz verschwinden.

Unsere Revue würdeè das LTiel, welches sich die Herausgebet . steckt haben, nicht ohne die Hülfe der Rechtsgelehrten der versehie lt · nen Länder erreichen können. Es ist deshalb im Interesse der dul ganz besonders hervorzuheben, dass es der Redaktion elungen ist, be geutende Mitarbeiter unter den Verwaltungs beamten, Professoren, urin Staatsmännern u. 8 w. Deutschlands, Englands, Belgiens, Frankreichs Spaniens, Italiens, Russlands, der Schweiz, der Vereinigten Staaten ni der Niederlande für das Unternehmen zu gewinnen. Das erste Heli en hält das vorläufige Verzeichniss der Mitarbeiter, von denen wir unt einige namhaft machen.

Da unsere Revue für alle Linder berechnet ist, so wut . Allgemeinen die französische Sprache, als die verbreitetste, kür lie . tikel festgesetzt; doch werden alle von uns angenommenen Nitikessu und Arbeiten in einer andern Sprache je nach besonderer Uebereinlm mit dem Verfasser, entweder in der Original-Sprache aufgenommen unter Ueberwachung des Verfassers und der Redaktion übersetuit.·

Auszug aus der Lists der Mltarbelter, i Ahrens, Prof,, Leipzig. Allard, Prof., Gent. Amlahle/ e. jtonstanlinopesl. Bessat, Adv, Aix. Blunsohll. Prof. lHleilelbet = GJarnazza Amari, Frof, Catania. Paroste, ad un de Faepe, avocat-gènsral, Gent. Goörardin, Prof; Haris. . Prof., Cent. von Holtzvendorff, Prof., Bersin. Jordao, Gen. In Lissabon. Jozon, Adv., Faris. Lahoulaye, Adv. le. Laurent, Prof,, Gent. HMancini, Erof.', Lurin;, - oll eenn Staatsr., Stockholm. Orts, Adv., Brijssel. Potit- Auterlve, . Havre. Pradier-Fodr6, Prof., Paris. vier, Prof. [e. Rolln, Adv., Gent. Thonissen, Prof., Löwen. Veole - Sat Adv., Buenos-Ayres. Wirth, Dir. d. stat. Bureau. echt

PFuttkammer d Mühlbreoch,

Buchhandlung für Staats. u. Rechts wissekhsckh Berlin, 64 Unter den Linden. Beilcg

Hier folgt die besondere

Besondere Seilage

des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers. Zu AM 304 vom 24. Dezember 1868.

Inhalt

.

Die Weihnachtsausstellung von Transparent— gemälden um Königlichen Akademiegebäude und ihre Geschichte.

Die Ausstellung von Transparentgemälden mit Gesang— begleitung durch den Königlichen Domchor, wie sie der -= Verein berliner Künstler zur Unterstützung seiner hülfs— bedürftigen Mitglieder« auch in diesein Jahre während der Festzeit im Königlichen Akademiegebäude wieder veranstaltet hat, dürfte im nächsten Jahr das Jubiläum ihres fünf und zwanzigjährigen Bestehens feiern. Ehe wir daher von der gegen— wärtig stattfinden den Ausstellung berichten, werfen wir zunaͤchst einen Rückblick auf die ihr bereits vorangegangenen.

Der Verein der berliner Künstler zur Unterstützung seiner hülfsbedürftigen Mitglieder und Hinterbliebenen, oder wie er kurz sich nennt »Der Künstler⸗ònterstützungsverein« ist als ein engerer Ausschuß aus jener Verbindung von einigen Schülern hauptsächlich des Wachschen Maler- und des Rauch. schen Bildhauerateliers hervorgegangen, die hier in den letzten zwanziger Jahren als »jüngerer Künstlerverein«, im Gegensatz zu dem damaligen » älteren «, gegründet wurde. Anfangs eine gesellige Verbindung zu gegenseitiger Anregung und Förderung in den Studien und geistig künstlerischen Bestre— bungen, krat in dieser Genossenschaft, welche sich seitdem durch immer neu hinzugetretene Elemente wiederholt vermehrt und verjüngt hatte, zuerst um das Jahr 1844 der Gedanke auf, sich durch gemeinschaftliche Thätigkeit, mehr als durch hohe

„Geldbeiträge, ein Vereinsvermögen zu schaffen, dessen Zinsen zur

Unterstützung derjenigen Mitglieder verwendet werden könnten,

welchen ihr künstlerischer Erwerb während der Jahre ihrer

Kraft nicht hinreichend überschüssige Mittel gewährt haben sollte, um für sich im Alter oder Krankheit zu sorgen, oder das Schick sal der Ihrigen auch nach dem Tode des Ernährers im Voraus sicher zu stellen. Der Gedanke fand lebhaften Anklang, und nicht minder auch das vorgeschlagene Hauptmittel zur Er— werbung eines solchen Vermögens, welches in der Her— stelung von Transparentgemälden behufs einer, in der Weihnachtfestzeit zu veranstaltenden, Ausstellung gefunden wurde. Von größter Wichtigkeit für den günstigen Erfolg der— selben war es, daß die Allerhöchste Einwilligung zur Mitwir— kung des Königlichen Domchors gegeben wurde, auf dessen Gesangbegleitung ein großer Theil jener eigenthümlichen, den Besuchern werth gewordenen Wirkung beruht. Ebenso war es für den Verein auch von nicht geringer Bedeutung, daß die Königliche Akademie der Künste ihm bereitwillig das, unter allen Lokalen Berlins geeignetste, den langen Saal, für die Zeit der Festwochen zur Benutzung überließ.

Der Erlös dieser bis zum Jahre 1861 (mit einer Aus— nahme) alljährlich stattfindenden Ausstellungen ist auch nach Abzug der Kosten immer bedeutend genug gewesen zwischen 1000 und ⁊))0, durchschnittlich 1080 Thlr), um das, anfangs durch Unterstütungen äußerst wenig in Anspruch genommene Vereins— vermögen um erhebliche Posten zu mehren, wozu außerdem noch der spätere Verkauf oder die Vermiethung der Transparentbilder nach ihrer Benutzung in Berlin nicht unbedeutende Beträge fügte. Königliche Huld,

wie Geschenke mancher Gönner des Vereins und der Er- Wiedererkennung Josephs durch die Brüder.

trag verschiedener Ausstellungen zu seinen Gunsten trugen Hleghsalt zur stetigen Vergrößerung des Vermögens bei. An ünstlerischen Kräften und an der Bereitwilligkeit derselben, sich hier thätig zu erweisen, hat es nie gefehlt. Den, durch ihre malerische Richtung oder Kunstart von der Mitwirkung an diesen Malereien ausgeschlossenen Mitgliedern, wurde durch die nnahme von zeitweise beigesteuerten, zu Verkauf und Verlgo— sung bestimmten, Werken, ihrer Hand dennoch die Möglichkeit gegeben, auch ihrerseits für die Vereinszwecke thätig und för— . zu sein. ls die eigentlichen Begründer des Vereins sind zu nennen 3 Biermann, Maler 6 Brücke, Prof. Cretius, Prof. Däge, rof Eichens, Kupferstecher Prof. Eybel, Maler Gärtner, rof Henning, Geh Baurath Hitzig, Prof. Holbein, Professor dsemann, Lithograph Jentzen, Prof. Lüderitz, Lupferstecher rof. Menzel, Prof. Ed Yeeyerhelm, Maler . Rabe, Geh.

Baurath Strack, Maler Stürmer, Bildhauer Prof. Wredow. Aus diesem Kreise gingen die sechs Transparentbi . . 38 Trans ilder der sten Weihnachtsausstellung des Jahres 18 hervor. Sie brachte ausschließlich Gemälde nach Albrecht Dürcrs Originalen, zu denen ( meist Kupferstichen oder Holz⸗ schnitten) die Künstler, welche ihre Transparente 5 nicht gemeinsam, wie später, sondern jeder das ihm zuge⸗ wiesene in seiner Werkstatt ausführten, die Farbengebung . zu erfinden und den Vorlagen anzubequemen hatten. Die Bilder von 1844 waren folgende: die Vermählun' der Maria, die Geburt Ehristi, die Anbetun ; der Könige, die Flucht nach Aegypten der 2 d Maria und die Christbescheerung. Das vosfsfindis fn Gelingen dieses ersten Versuchs (alle Bilder sind später nach Leipzig verkauft worden) ließ den inzwischen von fünf neuen Mitgliedern, sämmtlich Maler, vermehrten Verein im folgen— den Jahre in der begonnenen Weise und mit dem gleichen 24 folge fortfahren. Diesmal wählte man Originale ver schle— dener alter Meister zur Ausführung: Die Vermäh⸗ lung von Rafael, die Geburt Christi? von Correggio die Anbetung der Könige von Rubens, die Darstellung im Tempel von Fra Bartolomeo, die Ruhe auf der Flucht von Correggio, die Vierge au berceau, von Rafael sspäter ebenfalls sämmtlich verkauft nach Breslau. Das Jahr 1816 ab in der Weihnachtsausstellung des fort und fort an Nitgliedern gewachsenen Vereins die Transparentbilder: An— betung der Hirten nach Führich, historische Landschaft nach Claude Lorrain, Madonna nach Tizian, historische Land— schaft nach Poussin, Christus mit den Kindern nach Overbeck, die Transfiguration nach Rafael. Hier war mithin insofern eine Abweichung von den vorhergegangenen Ausstellungen ein— getreten, als auch Gemälde neuerer Meister mit unter die zu repro— duzirenden aufgenommen wurden. Im folgenden Jahre aber beschloß man gänzlich auch von der Schaustellung der Trans⸗ parentbilder abzuweichen, hauptsächlich bewogen durch den Wunsch, auch den dem Vereine beigetretenen Bildhauern die Thätigkeit an den Ausstellungen zu ermöglichen. Man gestaltete eine sogenannte »Krippe«, die Darstel⸗ lung einer Anbetung des Heilands, bei welcher die Figuren plastisch geformt, d. h. nur Köpfe und sonstige unbekleidete Theile wirklich modellirt und bemalt, die bekleideten dagegen als Mannequins behandelt, und mit wohl gelegten Gewändern drapirt waren, um unter effektvoller Beleuchtung den Eindruck einer zugleich realen und doch erhöhten Erscheinung des Lebens hervorzubringen. Das auf die Hälfte herabgesetzte Eintrittsgeld sollte der somit verminderten Zahl der kuͤnstlerischen Gaben entsprechen. Aber der Erfolg bewies den Irrthum der Vor⸗ aussetzungen: dies einzige Mal überstiegen die Einnahmen nur um wenige Thaler die Ausgaben.

Die Zeitverhältnisse im Winter 1848 ließen auf die Ver— anstaltung jeder Weihnachtsausstellung durch den Verein ver— zichten. 1849 aber wandte sich derselbe wieder dem alten be⸗ währten Gebrauch zu. Vier Bilder von Rafael finden wir unter den sechs zur damaligen Ausstellung in Transparent malerei reproduzirten: Es werde Licht, Adam und Eva die Verheißung der Engel an Abraham und die Findung Moses. Dazu kam Rubens Anbetung der Hirten und Cornelius

Unter den Bildern der Weihnachtsausstellung von 1859 sind zwei nach Rafael: die Madonna mit dem Zisch, und der obere Theil der Transfiguration; zwei nach Rubens: Anbetung der Hirten und Rückkehr nach Aegypten, eins nach Guido Reni: die Verkündigung und eins nach Overbeck: Darstellung im Tempel.

Das Jahr 1851 wurde in der Geschichte dieser Aus- stellungen ein bedeutungsvoller Abschnitt. Damals zuerst drang die Meinung bei den Mitgliedern des Vereins durch, daß es vorzuziehen sei, statt der Kopien nach fremden durch die Tradition bereits gleichsam künstlerisch gebeiligten und außer halb der Beurtheilung gerückten Werken, eigene zu malen, für welche der Autor die volle Verantwortung, wie das Verdienst der Urheberschaft für sich in Anspruch nehmen könne. Demgemäß wur—⸗ den auch damals zuerst die Maler der einzelnen Bilder auf den