1869 / 4 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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meldet »Levant Herald«: Die Pforte hat bestimmt, daß die auf türkischem Gebiete geborenen griechischen Unterthanen in der Türkei verbleiben können. Ehemals türkische Unterthanen riechischer Nationalität müssen sich zur Wiederannahme der ürkischen Unterthanenschaft entschließen oder das Land verlassen.

Das Amtsblatt der Norddeutschen Telegraphen⸗ 66 Nr. 24 enthält r, , vom 18. Dezember 1868 Unbestellbarkeits Meldungen nach Amerika sind zulässig vom 24. Dezember 1868: Ausgabe neuer Noten der nnn, Bank zu 25 Thalern vom 28. Dezember 1868: Modifikation der schwedischen Terminaltae; Tarifermäßigung für die telegraphische Korrespondenz nach Tripolis und Aegypten via El Arich; die neue »Telegraphen⸗ Ordnung« für den Vereins. und den internen norddeutschen Verkehr e. . 1368: veränderte Form der Einnahme-⸗Journale

und B.

Statistische Nachrichten.

Der kürzlich erschienenen neuen Ausgabe des Handbuchs der Provinz Schlesien, herausgegeben von dem Königlichen Ober⸗ Präsidialbureau, entnimmt die »Schles. Ztg.« u. A. folgende statistische Mittheilungen:

In der Provinz Schlesien bestehen 7 Handelskammern, und zwar in Breslau, Görlitz, Gleiwitz, Hirschberg, Landeshut, Lauban und Schweidnitz; eine Börsenkommission, 5 Kommissionen vereidigter Sachverständiger für Qualitätsstreitigkeiten, Z vereidete Spirituswieger, 1 Kommission für Wollberichte, J Kommission zur Notirung der Marktpreise für Raps und Rübsen, 15 Handelsmäkler für Wechsel, Fonds und Geldgeschäfte, 26 Handlungsmäkler für sonstige Handels geschäfte (die genannten Kommissionen und Mäkler befinden sich sämmtlich in Breslau). Ferner: 8 Eisenbahn - Aktiengesellschaften, 34 Chausseebau-⸗Aktienvereine, 13 Aktiengesellschaften. Än Handels firmen besaß die Stadt Breslau nach dem Ende Juni 1868 ab— geschlossenen Verzeichnisse 1909 Firmen. In den Provpinzialstädten Schlesiens existiren 2471 Handelsfirmen. Buch⸗, Musikalien⸗ und Kunsthandlungen, Leihbibliotheken und lithographische Anstalten besitzen die Provinzialstädte Schlesiens 1185; außerdem hat Breslau 43 Buch-, Musikalien⸗ und Kunsthandlungen, 11 Buchdruckereien und 24 lithographische Anstalten aufzuweisen. An Fabrikanlagen sind in der Provinz vorhanden: 71 Eisen⸗ und Stahlwaaren-⸗Fabriken, 82 Maschinenbau-Anstalten und Maschinenfabriken aller Art, 17 Me⸗ tall, Bronce⸗ und Kupferwaaren-Fabriken, 29 Glasfabriken, 11 Por- zellan⸗ und Steingutfabriken, 104 Fabriken für irdene Waaren, 102 chemische, insbesondere Knochenmehl⸗, Kompost⸗ und Farbewaaren⸗ Fabriken, von denen 25 auf die Stadt Breslau fallen, 85 Kalkbrenne—⸗ reien und Cementfabriken, 16 Theeröfen, 163 große Mahlmühlen und zwar 91 Wassermühlen und 72 Dampfmühlen, 42 Oelfabriken und große Oelmühlen, 57 Dampfsägemühlen und Fournierschneidereien, 17 große Möbel- und Holzwaaren-Fabriken, 44 Papierfabriken, 17 Steinpappe⸗ und Pappwaaren⸗Fabriken, 44 Zuckerfabriken, 23 Tabak- und Cigarrenfabriken, 39 Leder⸗ und Lederwaaren⸗Fabriken, inkl. großer Gerbereien, 7 Leimsiedereien, 80 Wollenspinnereien, Webereien und Tuchfabriken, 64 Leinen, Damast., Halbleinen⸗Webereien und Spin— nereien, 196 BaumwollenWebereien und Spinnereien, 4 Zwirn, Strick, und Nähgarn -Fabriken, 6 Seiden⸗ und Seidenwaaren-⸗Fabriken, 42 große Bleichereien, 44 große Färbereien und Kattundruckereien; 16 große Essigfabriken, 40 große Staͤrkefabriken, 91h große Brauereien, 463 Spiritusfabriken und große Branntweinbrennereien, sowie 195 Fabriken für vereinzelte Fabrikationszweige. Von den 463 Spiritus 2c. Fa—⸗ briken fallen auf Breslau 48 Rum und Liqueurfabriken, 12 Sprit- und Spiritusfabriken, sowie Spiritusraffinerien und 32 Brann mein. brennereien.

Nach Morgans British Trade Journal hat die Einfuhr von Wein zur Konsumtion in Großbritannien im Jahre 1867 18607, 113 Gallons 3,9 preuß. Quart) betragen, von welchen 15,516,142 in England, UlI76056 in Schottland und 1,3145915 in Irland zur zollamilichen Abfertigung gekommen sind. Am stärksten mit fast 85 Prozent waren Spanien, Portugal und Frankreich an dieser Einfuhr betheiligt, alle übrigen Produktionsländer nur mit zusammen 15 Prozent. Es wurden nämlich eingeführt aus: Spanien 8,07 7390 Gall. oder fast 45 Proz. der Gesammteinfuhr, Portugal 3672947 Gall. oder 20 Proz. Frankreich 3538, 239 Gall. oder 197 Proz, Italien, Neapel und Sicilien 544,419 Gall, den Niederlanden 361,666 Gall,, Madeira 49,551 Gall,, den britischen Besitzungen in Südafrika 39,408 Gall, aus anderen britischen Besitzungen 23,971 Gall, den kanarischen Inseln 19,389 Gall. und aus an—⸗ deren Ursprungsländern 692,540 Gall. Außerdem sind 987.593 Gall. verschiedener Herkunft in den Zollhäusern vermischt worden. Von den in englischen Häfen verzollten 15,516,142 Gall. sind 11,765,907 in London, 1583, 197 in Liverpool, 593,745 in Bristol, 159,716 in Hull, M592 in Neweastle und 15320985 in anderen Häfen zur Abfertigung gekommen. Der meiste zur Konsumtion gekommene Wein, 65 pCt. der Gesammtmenge, ist somit in London versteuert worden; den Pro⸗ duktionsländern nach vertheilt er sich auf: Spanien mit 5,196,854 Gall,, Portugal mit 2312,971 Gall, Frankreich mit 2243721 Gall, Italien mit 339,258 Gall,, den Niederlanden mit 261,876 Gall, Süd afrifa mit 21,061 Gall, andere britische Besitzungen mit 23,733 Gall, Madeira mit 44,004 Gall., die kangrischen Inseln mit 18,404 Gall. und andere Länder mit 506,829 Gall; die übrigen 797,196 Gall. be— standen aus verschiedenen, im londoner Zollhause gemischten Weinen. Am 31. Dezember 1868 beliefen sich die Bestände an Wein in den Zolllagern der englischen Häfen auf 11,917,113 Gall, diesen treten I5,063/0ls Gall. hinzu, welche im Laufe des Jahres 1867 eingeführt worden sind, so daß also die Gesammtmenge der im Jahre 1867 in

den Zolllagern befindlichen Weine 26,980,131 Gall. betragen hat Hiervon sind im Jahre 1867 15516, 142 Gall. zur Konsumtion ver= zollt worden, die übrigen 11,463,989 Gall aber als Beꝗand in das Jahr 1868 übergegangen.

= (St. Pet. Ztg. Das statistische Centralkomite des russischen Ministeriums des Innern hat dieser Tage die erste Lieferung eines umfangreichen Werkes, welches den Titel » St. Peters burg, For 1 auf dem Gebiete der Geschichte, Topographie und Statistik« führen wird, erscheinen lassen. Das Werk wird aus drei Abtheilungen, der statistischen topographischen und historischen bestehen. Die erstere wird im ersten Bande die Statistik der Bevölke⸗ rung, der Industrie und des Handels, im zweiten die der städtischen Verwaltung, der Straßen, Posten und Telegraphen, der Polizei, der geistigen Kultur, d. h. der Volksbildung und der künstlerischen Ent wickelung, der allgemeinen Fürsorge und der Wohlthätigkeitsanstalten enthalten. Die togographische Abtheilung soll sich mit der geographi⸗ schen Lage der Hauptftadt, der Beschaffenheit des Bodens, auf wel- chem sie erbaut, mit der baulichen Beschaffenheit der Stadt selbst, der n, derselben in die verschiedenen Verwaltungsdistrikte, der Reinigung der Stadt, den klimatischen Verhältnissen 2c. beschäf⸗ tigen und wird dabei eine Menge praktischer Fragen berühren. Die n . Abtheilung endlich wird interessante, größtentheils noch un— ekannte historische Mittheilungen bringen.

Kunst und Wissenschaft.

(Aus den Sitzungen der historischen Vereine während des onats Dezember 18685. Verein für die Geschichte der Mark Brandenburg: Geh. Archivrath Br. Riedel über das Streben n Kurfürsten nach Königlichen Würden. Verein für die Ge— chichte Berlins. Qsk. Schwebel ü er zwei Grabstätten der Klosterkirche in Berlin; . Voigt über die Bestätigung der berliner Bäckergilde vom 18. Juni 1272; Lehrer Petsch über »Heinrich von Kleist in Berlin; Dr. Beer über Berlin im Sterbejahre des ersten Königs, nach dem Adreßkalender von 1713. Verein für die Geschichte Potsdams: Geh. Hofrath Schneider über Potsdam, als Theil eines Leibgedinges für die Kurfürstin Katharine, Gemahlin des Kurf. Friedrich 1jJ., i. J. 1439; Rendant Seligo über den potsdamischen Merkurius, eine Zest— schrift, welche Ende 1735 in Berlin erschien; Direktor Frhr. v. Tede— bur über mehrere Adelsgeschlechter der Insel Potsdam (die v. Wendell, v. Wartenberg, Diricke und v. Keith). Historische Sektion der schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur in Breslau: Ober- Lehrer Dr. Reimann über den bayrischen Erbfolgekrieg; Direktor Schück über Wilhelm v. Humboldt und Stein, ihre Uebereinstimmung und Verschiedenheit. Verein für Geschichte und Alterthum Schlesiens in Bres lau Professor Palm über die Landesdefenston Schlesiens im l, 18. und 17. Jahrhunderte. Verein für hessische Geschichte und Landeskunde in Eassel: Kreisrichter Stölzel über dle Kämmereirech⸗ nung der Stadt Cassel v. J. 1468.

Gera / 4. Januar. Nach dem neu erschienenen Steuerpatent sind für das Jahr 1869 in Uebereinstimmung mit dem betr. Landtags⸗ beschlusse 7 Termine Grundsteuer und 12 Termine Klassen. und klas⸗· sifizirte Einkommensteuer ausgeschrieben worden. Außerdem sind wieder acht verschiedene der in letzter Landtagssession berathenen Gesetze publi⸗ zirt worden. Dieselben betreffen; die Besoldung der Volksschullehrer; den Schutz des geistigen Eigenthums an Werken der Literatur und Kunst; einen Nachtrag zum Sparkassenstatut; desgleichen zum Civil= staatsdienstgesetz; desgleichen zum Diätenreglement; landesherrliche Ver— ordnung den Erlös aus Jagdkarten; die Hundesteuer; endlich die Erhöhung der Sporteln und Gebühren in Gerichts. und Verwal— tungssachen.

Englische Ausgrabungen sind an drei Punkten Klein— gasiens im Gange. Georg Dennis arbeitet in der Nähe von Sardis für das britische Museum. Pullan sucht für die Dilettanten Gesell⸗ schaft bei Priene nach Alterthümern und Wood ist vom Museum mit neuem Geldzuschuß versehen worden, um seine Nachgrabungen bei Ephesus fortzusetzen. Ein Resultat hat sich bis jetzt an keinem der drei Punkte ergeben.

Landwirthschaft.

Das Dezemberheft des Landwirthschaftlichen Central— blatts für Deutschland von Wilde und Krocker, Berlin, bei Wiegandt und Hempel) enthält einen Aufsatz. Zum Beschlage des Pferdehufs von Prof. Hr. Fürstenberg; ferner Mittheilungen: Regen⸗ karte für Frankreich; Preß-Palmkuchen und Palmnuß⸗ und Raps⸗ mehl; über künstliche Fischzucht; über Wollwäsche; Untersuchungen über die Milchsäuregährung der Maische; über Zuckerfabrikation.

Nach der im Centralblatt für die Abgaben. u. s. w. Gesetz⸗ enn veröffentlichten Uebersicht des Tabaksbaues im preußi⸗ chen Staate im Jahre 1867 waren im Ganzen 26,940 Morgen mit Tabak bepflanzt, davon 24604 M. 110 GGR. in den alten, 2325 M. 42 MR. in den neuen Provinzen; 25,525 M. in steuerpflich⸗ tigem, 1415 M. in steuerfreiem Umfange. Den stärfsten Tabaksbau hatte die . Brandenburg 8718 M., demnächst Pommern 259 M., Schlesien 2926 M, Preußen 2452 M., Sachsen 2151 M. Rheinprovinz 1513 Me Hannover 1603 M., Pofen 1179 M, Heffen und Nassau 732 M., Westfalen 4 M. Im Zollverein sind außerdem gebaut worden: Anhalt S886 M., Allstedt und Oldisleben 71 M., schwarzburg ; rudolstädtische Unterherrschaft 657 M. (was für Preußen, welches diesen Tabak mitverrechnet, ein Total von 28 553 M. ergiebt), Bayern 18221 M., Sachsen 73 M, Würtemberg 612 M., Baden 25,876 M, Hessen 3192 M., thüringischer Verein 743 M., Braunschweig 16,186 M. zusammen 18717 M., Gesammt— bau im Zollverein 77270 M. Gegen das Jahr 1866 hat sich der Tabafs hau im Zollverein um 8707 M. oder 102 pCt. ver- mindert, verhältnißmäßig am meisten in Hessen, demnächst Baden, dann Preußen. Im Jahre 1858 waren im Zollverein 111,887 M. mit Tabak bestellt, im Jahre 1865 55 8865 WR, im Jahre j86 ] gz, 667

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; enannten Jahre also 16,397 M. oder 1733 pCt, mehr, als . e le fan Pa 1 Tabak belief sich im Jahre 1867 im . auf 530 946 Ctr. oder 6687 Etr. pro M., in Preußen (mit den einrechnenden Gebietstheilen) auf 197,401 Ctr. oder 6,01 Etr. pro M., in den alten Provinzen auf 163085 Ctr. oder 6,62 Etr.

ro M., in den neuen auf 22808 Ctr, oder 9,7 Ctr. pre M. in den brigen Zollvereinsstaaten auf 3336545 Ctr. oder 6.64 Ctr. pro M. Die höchsten Erträge hat Baden mit 29 Ctr. pro M., demnächst Bayern mit 1804 Ctr. pro M., die Rheinprovinz 19 Ctr. pro M., Regierungsbezirk Potsdam und Provinz Hessen ⸗Nassau 15 Ctr. Pro M. Die höchsten Preise sind in der Rheinprovinz mit 20 Thlr. pro Etr. erzielt worden, die höchsten mittleren Preise in Hessen mit 83 , Thlr. pro Ctr., demnächst in der Rheinprovinz und Westfalen mit 3 Thlr. ro Etr. Der Ertrag der Tabaksernte hat sich gegen 1865 um 4,184 Ctr. oder 30 pCt. verringert. Ebstorf, 4. Januar. Die Königliche Ackerbauschule hier selbst wird in diesem Winter von 57 Schülern besucht, darunter 44 aus der Landdrostei . 10 aus der Landdrostei Stade, 3 aus dem Kreise Salzwedel. J 23 Die 66 im Gouvernement Ssamara ist, wie die »Ssam. Gouv. Z. meldet, so reich ausgefallen, daß sie im Durch= schnitt 0 100 Pud von der Dessjatine gebracht hat. An einigen Orten ist der Ertrag auf 159, ja auf 200 Pud gestiegen. Bei dem Mangel an Arbeitskräften haben aber einige Landbesitzer einen Theil ihres Getreides auf den Feldern nutzlos verfaulen lassen müssen. Bei der neuen Aussaat haben sich Viele, wenn die Arbeit in weiter Ent- fernung von einem Hafen auszuführen war, durch folgende Berech= nung leiten lassen: Die Ausgaben für Miethe des Landes, Säen, Pflügen, Eggen hat 22 R., für die Erntearbeiten für denjenigen, der ch nicht bei Zeiten mit Arbeitern versehen, 20 R, pro Dessjatine, das Dreschen 20 K., der Transport zum Hafen bei einer Entfernung von 100 Werst von Ssamara 15 K. pro Pud betragen. Auf diese Weise kommt ein Pud Getreide dem Landmann auf 77 K zu stehen, wäh— rend dasselbe Pud Getreide im Hafen mit 50 bis 60 K. bezahlt wird. Demnach hat man das Dreschen des Getreides bis auf den Winter verschoben, wo man es für einen billigeren Preis zu haben hofft.

Gewerbe und Handel.

Stockholm, 27. Dezember. In mehreren Gegenden der Pro— vinz Dalekarlien hat man Bohrungen nach Petroleum unter— nommen. Auf dem Osmundsberge bei Rattrit hatte man am 19.8. M. bis zu einer Tiefe von 436 Fuß durch ein Sandsteinlager hindurch—

ebohrt, und in den beiden letzten Wochen hatte jeden Morgen, bevor * Bohrung begann, mehr und mehr Oel auf dem Wasser im Brunnen eschwimmen. Da der Druck des Wassers in dem tiefen engen ein sehr starker ist, so muß die Zuströmung von Oel am Grunde bedeutend sein, weil das Oel sich bis an die Oberfläche der Wassersäule den Weg bahnen kann. Bei Doda sind zwei Brunnen gebohrt worden: der eine in einer Tiefe von 151 Fuß durch grauen Kalkstein, der zweite in einer Tiefe von 62 Fuß durch schwarzen Lehm schiefer. Jetzt soll nach einem hier eingetroffenen Telegramm die Zu— strömung von Oel sowohl auf dem Osmundsberge, als auch bei Doda so stark sein, daß man an beiden Stellen mit der Gewinnung des Oels den Anfang hat machen können. ö

Das »Bremer Handelsblatt« schreibt über den Hafen von Rangun (China); Die Kolonialregierung hat den Kapitän Sladen nach Hünnan geschickt, um mit den chinesischen Rebellen, die dort dauernd die Oberhand gewonnen zu haben scheinen, Unterhandlungen anzuknüpfen, und dieser ist auf große Bereitwilligkeit gestoßen, den Handel zu fördern. Das südwestliche Ching ist ein äußerst ergiebiger Theebezirk; auch hofft man in seinen funfzig Millionen Bewohnern willige Kunden für britische Manufakturwgaren zu finden. Die Waaren sollen den Irawaddi von See her verlassen, von Land her erreichen bei Bamo, einem Punkte etwa 130 Meilen von Rangun entfernt. Um aber die Krümmungen des untern Stromlaufs abzuschneiden, soll von Rangun nach Prome, also ganz innerhalb des britischen Ge⸗ biets Pegu, eine 27 Meilen lange Eisenbahn mit Staatsgarantie für die Zinsen erbaut werden. . .

Rangun verspricht demnach bald für Thee ebenso wichtig zu wer— den wie für Reis. Unsere Beziehungen zu diesem wichtigen jungen Welthandelsplatze nehmen dann vielleicht neben dem Reis in ähnlicher Weise accessorisch den Thee auf, wie im nordamerikanischen Geschäft die Baumwolle neben den Tabak getreten ist, zumal man den Thee dort nicht erst durch das noch immer forddauernde Risiko der See räuberanfälle hindurchzuretten braucht; und mit der Ausfuhr asigti⸗ scher Produkte könnte sich zugleich eine gewisse Einfuhr deutscher Fa— brikate neben den englischen kreuzen.

Verkehrs⸗ALAnstalten. . Die Zahl der vom 31. Dezember 1868 Mittags bis zum . Januar 1889 Abends in Berlin zur Post gelieferten Aan Adressaten in Berlin gerichteten Briefe betrug 227,731 Stück; in dem gleichen Zeitraum des Vorjahrs 1867/68 wurden eingeliefert

31. Dezember 1868 ; . . 165,836 Stück, also pro j ö 1839 mehr 61,895 Stück.

Trier, 4. Januar. Wie es in Ermangelung eines nachhaltigen Schneewassers vorauszusehen war, ist der Wasserstand der Mosel wieder schnell gefallen. Derselbe beträgt heute nur noch 8 Fuß am hiesigen Pegel. Die Moseldampfschiffahrt hat ihren regelmäßigen Cours wieder eröffnet.

London, 4. Januar. Aus Plymouth wird gemeldet: Nach— richten aus Corunna zufolge wurden zwischen Cap Finisterre und Cap Ortegal am 28. und 25. Dezember sechzig Leichname ans Land gespält. Weitere Details fehlen noch. . ;

London, 5. Januar. (W. T. B.) Der fällige Dampfer aus

N

u P. L. v. M. R. 1 * 7

Brasilien ist heute in Southampton eingetroffen.

Telegraphkiselise Wittermmgahberlehte v. 5. Januar.

meine ; nie nr, 310, 2 IS., massig. bedeekt. Moskau ... 335,9 2 NKN., sehwach. heiter. bewölkt. bedeckt.

Fr. Treffen. Mind.

Gröningen. 338, S., schwach. Helder .... 337,3 ʒ8S., mãseig.

h. Januar.

338,8 1,0 9, 7 S3, a80., mässig.

358,2 41,1 O. S NM, 189. schwach.

337,7 * 0, 12. M3, 3 80., atark.

335,00 - 11 2, 0 4,8 S., stark.

5. 335,9 1. 7, 2 W., stark. 333,7 1, 0 6, 2 W., stark. bezogen.

335,7 —0 S, 9 W., sehwach. nz trübe.)

335,0 6 9 WSW., mässig. bedeckt, Regen.

6634 9 Tsa SO., sehwach. strübe.

333,0 s S6, 18S. mässig. bedeckt, Regen.

6 FS, NW., lebhaft. swolk, Nachtskg.

. 338, 2 4, 2 8W., schwach. sternhell.

338, 5 4, s W., sehwach. heiter.

333,4 ö, s 8., mässig. trübe, Regen.

Flensburg 356, o ISW. . lebhaft. Ilheiter.

Brilssel. ... 339.9 WSW. , schwach. schön. *)

Helsingfors 339, Schnee.

hetersßurg. 34, bedeckt, Nebel.

kiga 3539, S9., mässig. bedeekt.

Stockholm . 336 2 989., mässig. bedeckt. *)

Skudesnäs . 334 2 WNW. , sehwach. halb bedeckt.“)

Gröningen . 339, 2 SW. , sehwach. bewölkt.

Helder 339, 2 W., mãseig. bedeckt.

Hernösand. 335, s S:. mãssig. bedeckt.

Christians. . 3311 SSW, 2. stark. Regen, gewöhnl.

i) Gestern Abend und Nachts Regen.“) Gestern Regen und Win dstösse. 3) Regen, gestern Regen und Wind, OSO. sehwach, am 5. Max. 4 1,5, Min. O, z. I) Unruhig, OSO. stark.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 7. Januar. Im Opernhause. (5. Vorstell.) Auf Begehren: Satanellg. Phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Karen von P. Taglioni. Musik von Pugni und P. ö. Satanella: Frl. Girod. Carlo: Herr C. Müller. Anf.

Uhr. M.⸗Pr.

Im Schauspielhause. (6. Ab.-Vorst. Egmont. Trauer⸗

spiel in 5 Abth. von Goethe. Musik von L. van Beethoven.

M. Pr ; . Im Opernhause. (6. Vorst) Die

bedeckt. bedeckt. bedeckt. bedeckt, Regen. bed., Nehts. Reg.

8

980., mässig. Windstille.

00 d —— 2

1111111 i gr

11

Freitag, 8. Januar. x Hugenotten. Oper in 5 Abth., nach dem Französischen von Scribe, übersetzt von Castelli. Musik von Meyerbeer. Ballet von Paul Taglioni. Gast: Frl. Meißner, vom Königl. Thea⸗ ter zu Cassel: Margarethe von Valois. Valentine: Fr. v. VoCg⸗ genhuber. Raoul de Nangis: Hr. Wachtel. Marcel: Hr. Fricke. Anf. 6 Uhr. M. Pr.

Im Schauspielhause. J. Ab- Vorst.) Relegirte Studenten. Lustspiel in 4 Aufz. von Roderich Benedip. M. Pr.

Donnerstag, 7. Januar. Im Saal-Theater des Königl. Schauspielhauses. Vierte Vorstellung der französischen Schau— spieler⸗Gesellschaft. Deuxième reprèésentatioCn de: Les inutiles. Gomédie en 4 actes de Edouard Cadol.

Sonnabend, 9. Januar. Fünfte Vorstellung der französi⸗

schen Schauspieler⸗ Gesellschaft. Deuxième représentation de: Les femmes fortes. Comédie en 3 actes de Victorien Sardou.

Produkten- und Wangren-HRürse.

KBerlim, 6. Januar. (Marktpr. nach Ermitt. des K. Polizei-Präs.):

Von Bis Mittel Von] Bis Nittel eg. Pf. 8g. Pf. ag. Et.

2Bohnen Metze Kartoffeln Rindfleiseh Pfd. Schweine- fleiseh

Heu Centner Hammelfleiseh Stroh Sehek. Kalbfleisch Erbsen Metrze Butter Pfd. Linsen Eier Mandel 6 -

Kerlin, 6. Januar. (Niehtamtlicher Getreideberieht.) Weizen loco 63 3 Thlr. pr. 2109 Pfd. nach Qualität, pr. Januar 65 Thlr. Br., April-Mai 64 Thlr. ben.

Roggen loco 524 535 Iblr. pr. 2 00 Pfd. ab Bahn ber., 52 - Thlr. do. ab Boden bez., pr. Januar 523 552-3 Thlr. ber., Januar- Februar 52 - 517 52 Thlr. bez., April-Mai 523 - 514 - 52 Thlr. bez., Mai- Juni 524 - 524-3 Thlr. ber.

SGerste, grosse und kleine, à 43-55 Thlr. per 1750 Pfad.

Hafer joco 29 - 343 Thlr., galiziseher 303 Thlr., poln. 32 32 Lhlr., märk. 33 Thlr. bez., Januar 32 Thlr. Br., April - Mai 327 - 327 Thlr. beꝛahlt.

Weizen Schfl.