21 Sgr. 5 Pf. . ig) bis 1 Thlr. 3 Pf. (Marienwerder (4 Thlr. 12 Sgr. 1 Pf. Feste taudenz). Posen (16 St) 18 Sgr. 3 f. (Gräß) bis Z Sgr. 5 Pf. (Posen und Gnesen). Pommern z St. 17 Sgr. 4 Pf. (Stargard bis 24 Sgr. 10 Pf. (Colberg) . Schlesien (15 St.) 16 Sgr. 9 Pf. (Sagan) bis 29 Sgr. 11 Pf. (Neisse). Berlin 23 Sgr. 9 Pf. Reg. Bez. Potsdam (10 St. is Sgr. 10 Pf. (Wriezen) bis 1 Thir. 2 Sgr. 8 Pf. (Prenzlau). Reg. Bez. Frankfurt a. O. 6 St. 15 Sgr. ( Cüstrin) bis 1 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf. Cottbus). Pr. Sachsen (8 St) 18 Sgr. 9 Pf. Zeitz bis 27 Sgr. 8 Pf. (Torgau). Rheinprovinz 9 St. 17 Sgr. 9 Pf. (Cleve) bis 27 Sgr. 4 Pf. (Saar- louis). Die Sätze bewegen sich also zwischen 15 Sgr. Cüstrin und (ab⸗ gesehen von der Feste Graudenz) 1 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf. (Cottbus); der geringste wie der höchste Steuersatz fallen in die Provinz Brandenburg.
1866: Ostpreußen 20 Sgr. 7 Pf. (Königsberg) bis 24 Sgr. (Memeh. Westpreußen 19 Sgr. 8 Pf. Danzig) bis 27 Sgr. 1 Pf. Marien⸗ werder) (Feste Graudenz 5 Thlr. 14 Sgr, 10 Pf.). Posen 18 Sgr. 2 Pf. (Gräß) bis 26 Sgr. 4 Pf. (Krotoschin) Pommern 14 Sgr. 11 Pf. Anklam) bis 22 Sgr. 11 Pf. Colberg). Schlesien 17 Sgr. 8Pf. (Sagan) bis 1 Thlr. 2 Sgr., 8 Pf. Neisse). Berlin 22 Sgr. 4 Pf. Reg. Bez. Potsdam 15 Sgr. 7 Pf. (Schwedt) bis 1 Thlr. 2 Sgr. 8 Pf. Prenzlau). Reg. Bez. Frankfurt 16 Sgr. 4Pf. , bis 1 Thlr. S Sgr 5 Pf. (Cottbus). Sachsen 19 Sgr. 10 Pf. Merseburqg) bis 1 Thlr. 4 Sgr. Torgau). Rheinprovinz 16 Sgr. 4Pf. (Cleve) bis 28 Sgr. 8 Pf. (Saarlouis). Das Minimum des Steuersaßes betrug also 14 Sgr. 11 Pf. en n, das Maximum (ohne Feste Graudenz) 1 Thlr. 8 Sgr. 5 Pf. ECottbusf. In den einzelnen Provinzen sind die mit dem Minimum und Maximuüm verzeichneten Städte im Allgemeinen dieselben wie im Jahre 1865; nur ist in Posen an Stelle von Posen und Gnesen Krokoschin (Max), in Pommern an Stelle von Stargard Anklam Min.), im Reg. Bez. Potsdam an Stelle von Wriezen Schwedt Min, im Reg. Bez. Frankfurt an Stelle von Cüstrin Königsberg
und in Sachsen an Stelle von Zeitz Merseburg (Min.) getreten.
1867 Ostpreußen 19 Sgr. 9 Pf. (Königsberg) bis 23 Sgr. 3 Pf. (Pillau). Westpreußen 18 Sgr. J Pf. (Danzig) bis 25 Sgr. 9 Pf. (Thorn), (Feste Graudenz 4 Thlr. 8 Sgr. 6 Pf.). Posen 17 Sgr. 3 Pf. Posen) bis 22 Sgr. 1 Pf. Fraustadt Pommern 16 Sgr. 9 Pf. (Stolp) bis 271 Sgr. ] FJ (Stettin. Schlesien 16 Sgr. 9 Pf. — 86 bis 25 Sgr. I Pf. (Ratibor). Berlin 21 Sgr. 1Pf. Reg.
ez. Potsdam (ohne Wittstock, wo die Erhebung der Mahl un Schlachtsteuer vom J. April 1867 eingestellt worden ist) 15 Sgr. 7 Pf. (Schwedt) bis 238 Sgr. 11 Pf. Prenzlau), Reg. Bez. Frank⸗ furt a. O. 16 Sgr. (Königsberg) bis 1 Thlr. 5 Sgr. 6 Pf. (Cott- bus). Sachsen 17 Sgr. 5 Pf. Magdeburg) bis 24 Sgr. 2 Pf. (Torgau). Rheinprovinz 16 Sgr. 4 Pf. (Cleve) bis 25 Sgr. 5 Pf. (Saarlouis).
Im ganzen Staat bewegten sich also die Steuersätze zwischen 15 Sgr. 2 Pf. (Schwedt) und 1 Thlr. 5 Sgr. 6 Pf. (Cottbus) (ohne die Feste Graudenz. Cottbus hat in allen drei Jahren den höchsten Steuersatz. Im J. 1867 fallen in den einzelnen Provinzen die Mi⸗ nima und Maxima mehrfach wieder in dieselben Städte wie 1865 oder 1866; nur in Ostpreußen ist Pillau (Max., in Westpreußen Thorn (Mar], in Posen Fraustadt (Mar) in Pommern Stolp Min.) und Stettin (Max), in Schlesien Ratibor (Max), in Sachsen Magdeburg (Min.) neu eingetreten.
Die Minima der Steuern waren also für 1365— 67 im ganzen Staate 15 Sgr. 14 Sgr. 11 Pf 15 Sgr. 2 Pf.; die Maxima (ohne die Feste Graudenz) 1 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf., 1 Thlr. 8 Sgr. 5 Pf., 1 Thlr. 5 Sgr. 6 Pf. Außer in Cottbus hat nur in Marienwerder (1865), Neisse (1866), Prenzlau (1865) und Torgau (1866) der Staats- antheil der Mahlsteuer mehr als 1 Thlr. pro Topf betragen.
Der Antheil des Staates an der Schlachtsteuer ver— theilte sich auf den Kopf der Gesammtbevölkerung wie folgt: 1865: Osipreußen 21 Sgr. 2 Pf. Pillau) bis 27 Sgr. 6 Pf. . Westpreußen 19 Sgr. 5 Pf. (Elbing) bis 1 Thlr. 1 Sgr. f. (Marienwerder). Posen 15 Sgr. 3 Pf. KKrotoschin) bis 29 Sgr. 9 Pf. Wo erf Pommern 14 Sgr. 8 Pf. (Cöslin) bis 1 Thlr. 4 Sgr. 3 Pf. Stettin). Schlesien 15 Sgr. 6. Pf. (Qppeln) bis 1 Thlr. 2 Sgr. 8 Pf. (Glogauj. Berlin 1 Thlr. 2 Sgr. 1 Pf. Reg. Bez. Potsdam 16 Sgr. 16 Pf. Wriezen) bis 27 Sgr. 8 Pf, (Potsdam). Reg. Bez Frankfurt 18 Sgr. 8 Pf. (Königsberg) bis 1. Thlr. 13 Sgr. 1 Pf. Cottbus). Sachsen 13 Sgr. 11 Pf. Zeitz bis 1 Thlr. 1 Sgr. (Magdeburg). Rheinprovinz 20 Sgr. 10 Pf. (Wesel bis 1 Thlr. 1 Sgr. 2 Pf. (Coblenz und Ehrenbreitstein), Im ganzen Staate bewegte sich also der Steuersatz zwischen 13 Sgr. 11 Pf (Zeiß) und 1 Thlr. 13 Sgr. 1 Pf. (Cottbus). 1866: Ostpreußen 20 Sgr. 7 Pf. (Königsberg) bis 24 Sgr. 5. Pf. (Memel). Westpreußen 18 Sgr. 1 Pf. (Elbing) bis 1 Thlr. 2 Sgr. 3 Pf. Thorn). Posen 14 Sgr. 3 Pf. (Krotoschin) bis 28 Sgr. 2 Pf. (Posen). Pommern 14 Sgr. 1 Pf. (Anklam) bis 1 Thlr. 1 Sgr. 11 Pf. (Stettin). Schlesien 16 Sgr. 4 Pf. (Oppeln) bis 1 Thlr. 1 Sgr. 1 Pf. (Glogaus. Berlin 1 Thlr. i Sgr. 5 Pf. „Reg. Bez. n . is Sgr. 5 Pf. (Wittstoch bis 26 Sgr. 10 Pf. ö Reg. Bez. Frankfurt a. O. 18 Sgr. 4 Pf. (Königsberg) bis 1 Thlr. ö. 86 90nr. 3 13 Sgr. * ä Zeitz, bis 1 Thlr. — = ; einprovin — bis . . . eee ; . : ewegte sich im ganzen Staate zwi 9 Pf. Zeitz und 1 Thlr. 16 Sgr. 10 Pf. (Er kes 1 1857: Ostpreußen 21 Sgr. 5 Pf. (Königsberg) bis 24 Sgr. 10 Pf. Memel. Westpreußen 17 Sgr. 1 Pf. (Elbing) bis 1 Thlr. 8 Pf. Thorn). Posen 14 Sgr. (Krotoschin) bis 27 Sgr. 2 Pf. (Bromberg ommern 13 Sgr. 16 pr (Anklani) bis 29 Sgr. 7 Pf. (Stettin). chlesien 17 Sgr. 2 Pf. (Neustadt) bis 1 Thlr. 6 9 (Breslau Berlin 1 Thlr. 1 Sgr. 7 Reg. Bez. Potsdam (ohne Wittstoch)
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Reg. Bez. Frankfurt a. O. 17 Sgr. 9 Pf. (Königsberg) bis ] lf e he Ep grid ge 62 2 ne . ö. lr. (Magdeburg). einprovinz r. ( Wesel) bis 1 ö t nn nd ah ier . 353 n . m Ganzen lag die Steuer zwischen 1 Sgr. 10 Pf. (Ank und Zeitz und 1 Thlr. 11 Sgr. 2 Pf. an ru em In allen drei Jahren hatke Cottbus, wie die höchsten Mahlsteuer⸗, I auch die höchsten Schlachtsteuersätze im ganzen Staate; die niedrig⸗ en faFen in allen drei Jahren auf Zeitz. In den einzelnen Provinzen traf in allen drei Jahren von der Schlachtsteuer in Preußen auf Thorn (in zwei Jahren) das Maximum, auf Elbing das Minimum, in Posen auf Bromberg (in zwei Jahren) das Max, auf Krotoschin das Min, in Pommern auf Stettin das Max., auf Anklam lin zwei Jahren) das Min, in Schlesien hin zwei Jahren) auf Glogau das Max, auf Oppeln das Min im Reg. Bez. Potsdam verschieden, im Reg. Bez. Frankfurt auf Cottbus das ap, auf Königsberg das Min in Sachsen auf Magdeburg das Max. auf Zeitz das Min., in der Rheinprovinz verschieden. Die Minima und Maxima der ein— zelnen Jahre sind für den ganzen Staat: 1865: 13 Sgr. 11 Pf, bis 1 Thir 13 Sgr. 1 Pf, 1866: 13 Sgr. 9 Pf. bis 1 Thlr. 16 Sgr. 10 Pf., 1867: 13 Sgr. 10 Pf. bis 1 Thlr. 11 Sgr. 2 Pf. Eine Schlachtsteuer von mehr als 1 Thlr. pro Kopf kam in den Jahren 186577 nur in Thorn (6 mal Marienwerder (), Stettin (2), Breslau (3), Glogau (2), Glatz (1), Berlin hy Cottbus (3,, Magdeburg (2), Saarlouis (9, Coblenz (2, Bonn *) und Düsseldorf (2) vor. Da sich, wie nachgewlesen, die Mahlsteuer und die Schlachtsteuer in den Jahren 1865, 1866 und 1867 im Ganzen in ziemlich gleichen Verhältnißsätzen bewegt haben, so wird es genügen, diejenigen der Schlacht- und Mahlsteuer, bei welcher es sich nur um den Staatsantheil handelt, nur nach ihren Resultaten zu betrachten. In Ostpreußen bewegte sich die Schlacht und Mahlsteuer in den Jahren 1865/67 von 1 Thlr. 11 Sgr. 2 Pf. (Königsberg 1866) bis 1 Thlr. 21 Sötzis F (Tilsit 1367) pro Kopf der Bevölkerung, in West preußen (ohne die Feste Graudenz: 6 Thlr. 11 Sgr. 3Pf in 1866) von 1 Thlr. 5 Sgr. 11 Pf. (Elbing 1867) bis 2 Thlr. 1 Sgr. 11 Pf. ,, 1865), in Posen von 1 Thlr. 3 Sgr. Kron Hin 1867) is 1 Thlr. 2l Sgr. 4 P5 (Posen 1866), in Pommern von 29 Sgr. (Anklam 1866) bis 1 Thlr. 27 Sgr. 8 Pf. (Stettin 1865), in Schlesien von 1 Thlr. 5 Sgr. 2 Pf. (Sagan 18667) bis 2 Thlr. 1 Sgr. 11 Pf. 96 e 1866), in Berlin von 1 Thlr. 22 Sgr. 8 Pf. (1867) bis 1 Thlr. 6 Sgr. 2 Pf. (1865) im Reg. Bez. Potsdam von] Thlr. 7 Pf. ö 1867) bis 1 Thlr. 28 Sgr. 5 Pf. (Prenzlau 1865) im leg. Bez. Frankfurt a. O. von 1 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf. (Königsberg 1867) bis 2 Thlr. 25 S 13 Pf. (Cottbus 1866), in Sachsen von 1 Thlr. 2 Sgr. 1 Pf. Seitz 1867) bis 2 Thlr. 2 Sgr; 6 Pf, Torgau 1866) in der Ile og, von 1 Thlr. 7 Sgr. 7 Pf. (Cleve 1867) bis 2 Thlr. 3 Sgr. 3 Pf. Saarlouis 1866). Die Minima der Steuer fallen meist in das Jahr 1867. Im ganzen Staat war das Minimum 29 Sgr. Anklam 1866), das Maximum 2? Thlr. 25 Sgr. 3 Pf. (Cotthus 1866). Cottbus hat in allen drei Jahren die höchsten Steuern bezahlt. Steuersätze unter 1 Thlr. sind nur in Anklam 1856 vor- gekommen, über 2 Thlr. sind nur bezahlt in Maxienwerder ( Mah) Neisse (19), Cottbus Gs), Torgau (1) und Saarlouis (1. Ven 231 mitgetheilten Steuersätzen sind 93 über, 138 unter 13 Thlr. jährlich. Durch den Kom munalzuschlag zur Mahl, und Schlacht- eee steigert sich die Höhe derselben um 25 bis 50 pCt. Außer der este Graudenz sind Anklam, Oppeln und, Weißenfels die einzigen Städte, in welchen keine derartigen Zuschläge erhoben werden. In der Rheinprovinz sind dieser Steuer auch noch Zuschläge zum Bezirks. raßenbaufonds und durchschnittlich jährlich 2443 Thlr. Beischlag zu en . 3 der 6 zugesetzt. eßlich ist zu erwähnen, daß außer dem vorgedachten Kom— munalzuschlage zur Mahl- und Schlachtsteuer, den , noch z der Mahlsteuer und is der Mahl, und Schlachtsteuer für Kom— munalzwecke überlassen ist, daß sich also der oben berechnete, auf den Kopf der Bevölkerung fallende Antheil der Staats⸗Mahl und Schlacht⸗ steuer für die Steuerzahler noch um etwa Mas durch den Kommunal⸗ 2 y In den neuen Provinzen ist die Mahl- und Schla tsteuer nur in Frankfurt a. M. 1 wo sie auf etwa 83 a oder pro Kopf auf etwa 2 Thlr. 15 Sgr. jährlich veranschlagt ist.
Die Ausstellung der Cartons von Cornelius im Akademiegebäude.
Seit dem 25. d. M. ist in den drei ersten Sälen und dem dazu gehörigen Korridor des Gebäudes der berliner Kunstaka= demie eine Kunstausstellung von ungewöhnlicher Bedeutung eröffnet worden: der sämmtlichen, von der preußischen Regie— rung angekauften, Cartons des verewigten Direktors Peter von Cornelius, im Verein mit mehreren in anderem Bestz befindlichen Zeichnungen und Entwürfen desselben Meisters. Gleichzeitig, aber räumlich getrennt, findet in den daran grenzenden übrigen Sälen des Gebäudes die Aus stellung der eingegangenen Konkurrenzprojekte für den be⸗ absichtigten Neubau eines großen protestantischen Do mes in Berlin statt.“ Zu der letzteren ist der Eintritt un. Ee fee fegen, rn f . der erstern wird ein kleines t en, dessen Erlös einem ern itigen Zweck zu dienen , ist. k
I Sgr. J Pf. (Schwedh bis 25 Sgr. 7 Pf. (Eharloftenburg)
Vgl. S. I.
ständig beisanimen.
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Die Cartons des Cornelius waren hier zum letzten (und ersten Male in ähnlicher Vollzähligleit im Jahre 1859 aus. estellt. Ihre Zahl ist seitdem noch um die in den letzten ahren seines Lebens vollendeten vermehrt, während einige Arbeiten aus der früheren Periode fehlen, welche wir da⸗ mals hier beisammen fanden: die Kompositionen zu den Ni— belungen ), zum Paradies des Dante und zur Geschichte Josephs. Die Yrehrhelt der hier vereinigten gehört der münchener Zeit des Meisters an und erfüllt den Uhrsaal, den langen Saal und den Korridor, während der Ecksaal mit Oberlicht nur solche Arbeiten enthält, welche nach. Cornelius. Ueber= stedelung nach Berlin und, mit einer einzigen Aus⸗ nahme im Allerhöchsten Auftrage König Friedrich Wil⸗ helm IV. ausgeführt wurden. Beinahe sämmtliche von diesen Zeichnungen sind solche, welche behufs der danach zu malenden, großen Freskobilder angefertigt wurden, mit denen Cornelius öffentliche Gebäude in München und Berlin auszuschmücken hatte, dort die von Leo von Klenze erbaute Glyptothek und die Ludwigskirche, hier das nach Stülers Plänen in Verbindung mit einem neuen Dom zu errichtende Eampo santo, die Halle einer Begräbnißstätte der preußischen Herrscher. Jene beiden großen eyklischen Kunstschöpfungen sind bekanntlich an den Wänden und Decken der Gebäude, für welche sie bestimmt waren, in Farben al fresco auch zur Ausführung gelangt; was hier von der ganzen Summe der Zeichnungen zu ihnen noch fehlt, ist entweder früher schon. zu Grunde gegangen, oder hat beim Ankauf durch die preußische Regierung nicht mehr aufgefunden werden können. Die Camposanto-⸗Bilder aber sind niemals über das Stadium des Cartons hinaus gelangt und auch von diesen Cartons ist von Cornelius wäh⸗ rend seines Lebens nur erst ein, im Verhältniß zu der beab: sichtigten Gesammtheit des Darstellungseyklus kleiner Theil zur Vollendung gebracht; diesen aber finden wir hier auch voll⸗
Pie Aufstellung aller dieser Zeichnungen von großem theils kolossalem Maßstabe hat ungemeine Schwierigkeiten gehabt. eber den gegehßenen Raum der drei Säle und des Korridors konnte nicht hinausgegangen werden, und der bleibt immer etwas gering, um den, eigentlich für dieser Werke rechte Betrachtung
nöthigen, Äbstand zu gewinnen. Ferner mußte darnach ge⸗ strebt werden, sowohl die geistig zusammengehörigen Darstellungen räumlich möglichst zusammenzuhalten, als auch zu übersichtlichen Gruppen zu vereinigen, deren Disposition schon einen nicht unhar⸗ monischen Eindruck machen durfte. Trotz der bereits erwähnten Lückenhaftigkeit des Vorhandenen sind diese Forderungen im Allgemeinen sehr wohl erfüllt worden durch die verständniß⸗ volle Weise, in welcher Arrangement und Aufstellung stattgefunden hat. Was die Vertheilung angeht, so ist dieselbe so getroffen, daß im Uhrsaal die Cartons zu den Bil⸗ bern ber Ludwigskirche, im langen Saal die für die Wand— bilder des Götter? und Heldenfaals, der kleinern Halle der Glyp⸗ tothek, und die für die Gewölbebilder des letztern von beiden, im Korridor daneben die für die Plafondmalereien des ersteren an der Fensterwand dieses Korridors die kleineren Zeichnungen, Raturstudien und Entwürfe, plac rt sind, der Ecksaal aber die schon genannte Bestimmung gefunden .
In den Gemälden der Ludwigs kirche zu München, deren Carfons wir beim Eintritt zuerst erblicken, war es die künst⸗ lerische Aufgabe gewesen, den katholisch. christlichen Glaubensin. halt in einer, unter sich eng verbundenen Reihe kolossaler symbolischer Darstellungen noch einmal künstlerisch zu ver kör⸗ pern, das dogmatische Gebäude von der Schöpfung, der Sünde, der Erlösung und dem letzten Gericht der Menschheit in großen Vildern and Wänden und Decken des hohen, Ehors und des Querschiffs jener Kir lichen. Die dreifache Unter— scheidung der Einen den Sohn und den heiligen Geist ergab ig des ganzen Dar— stellungsstoffs in In den Deckenbil—⸗
Gestal⸗
Beseelten der
. h der Apostel un i der drei Könige und frommen nd Kirchenväter. In den zwei Querschiffs aber stellte er die ungsgeschichte durch den Sohn Hirten und Könige, n Bildern die Ver⸗ chen wie komposi⸗
beiden großen Mome dar: die Geburt mi und die Kreuzigung, kündigung und Aufer
tionellen Abschluß des Ganzen fügte er dann noch das angeheure, 68 Fuß hohe, Bild des jüngsten Gerichts hinzu, welches die Altarnische des hohen Chors füllt. Von den hier genannten Kompositionen, deren Ausführung in die dreißiger Jahre dieses Jahrhunderts nach erfolgter Vollendung, der Bilder der Gsöhptothet fällt, finden wir hier nur einen ffreilich den Haupt“ Theil beisammen. Gleich jar Linken von der Eingangsthür zum Uhrsaal den ganz rie⸗ enhaften Carton der Kreuzigung, auf welchem man den eiland zwischen den beiden Schächern am Kreuz sieht, dessen tamm Marig, vom Rücken sichtbar, umfaßt, die Jünger, die weinenden Frauen, vorn zunächst die um den Roch würfelnden Kriegsknechte, weiter nach hinten zu Roß die römischen Führer bilden die übrigen Gruppen der Komposition. Der gleich große Carton der Anbetung des Kindes ist an der Wand neben der Eingangsthür zum Sitzungssaal der Akademie der Wissen⸗ schaften aufgestellt. Marig mit dem Heiland auf dem Scho oß thront in erhabenem Ernst in der Mitte. Von ihrer linken Seite her haben sich die anbetenden Hirten, von ihrer rechten die heiligen Könige genaht, mit frommer Kniebeugung ihre Geschenkopfer darbringend. Ueber jener Thür ist der kleinere Carton der bei einander sitzenden Patriarchen und Propheten befestigt, gegenüber der entsprechende der Kirchenlehrer und Ordensstifter, an der Wand zwischen den beiden, zum langen Saal und zum Korridor ien e, Thüren die kolossalen Zeichnungen dort, des jugendlich auf ; gefaßten heiligen Evangelisten Johannes, hier des Lucas; und wieder über den Fenstern die halb liegend dargestellten des Marcus und Matthäus in gleicher Größe des Maßstabs der Figuren.
Der Carton des jüngsten Gerichts, in ungefähr halber Größe des Altarbildes selbst ausgeführt, füllt die Wand den Fenstern gegenüber rechts von der Eingangthür. Im Aufbau der ungeheuren Kompositionen ist Cornelius der von der großen Kunst der italienischen Renaissance gleichsam für alle Zeit in ihren Grundzügen festgestellten Anordnung getreu geblieben. Der als Weltrichter auf dem höchsten Wolkensitz thro⸗ nende Christus, von seinen Aposteln und Heiligen umgeben, unter ihm die, in die Posaunen des Gerichts blasenden Engel; auf der Erde selbst stehend der Erzengel Michael, die Seligen und Verdammten scheidend, zur Linken von ihm der Herrscher der Finsterniß, die letztern erwartend; ringsum die Äuferstehung der Todten und, den Raum zwischen Himmel und Erde erfüllend, dort das beseligte Aufschweben der Ver⸗ klärten, hier der Sturz der Verworfenen in kühnen, gewaltig bewegten Gruppen.
In dem langen Saal befinden sich, an der Wand den Fenstern gegenüber, auf braun grundirtem Schirm befestigt, die drei großen halbrunden ECartons zu den Wandbildern des Helden saals der Glyptothek, und nach ihnen die gleich geformten dreie zu denen des Göttersaals desselben Museums der Skulptur. Einige kleinere kreisrunde dazu gehörige Darstellungen, Zeichnungen aus der Vorhalle desselben, sind dazwischen symmetrisch vertheilt. Bekanntlich ist der Gemäldecyklus in der Glyptothek die erste um⸗ fassende künstlerische Schöpfung, zu deren Ausführung Kronprinz Ludwig von Bayern den jugendlichen Meister von Rom, wo er soeben die Proben seines ernsten Geistes, seiner mächtigen Phantasie und. seines Talentes der monumentalen Raumausschmückung in den Fresken in der Villa Barthold abgelegt hatte, im Jahre 1819 nach München einlud. Anfang arbeitete Cornelius, der gleichzeitig das Direktorat der Akademie in seiner Vaterstadt Düsseldorf angetreten hatte, nur während der Sommermonate an diesen Glyptothekmalereien. 1825 aber übersiedelte er gänzlich nach München und brachte 1830 das ganze Werk zum Äbschluß. Es lag die Aufgabe vor, zwer große quadratische Säle mit , , ,,. Kreuzgewölben und eine dazwischen liegende kleine Vorhalle mit einem Cyelus von geistig und formal unter sich zusammenhängenden Freskobil⸗ dern zu schmücken, deren allgemeiner Gegenstand sich natur⸗ gemäß aus der Bestimmung dieser Räume, als eines Museums ber antiken plastischen Kunst ergab. Es konnte kein anderer sein, als die klassische Göͤtter⸗ und Heldensage, wie sie in Hesiod. und Homer ihre dichterische Gestaltung gefunden hat. In dem der hellenischen Götterwelt gewidmeten Saal gliederte Cornelius seinen erhabenen Stoff in drei großen Wandbildern, zusammen⸗ fassenden Schilderungen der drei Göttermachtreiche des Zeus, des Poseidon und des Hades, und zwei und dreißig kleineren Deckenbildern, in denen des Naturgeistes Schaffen und Walten in allen Elementen und im Leben des Weltganzen durch jene ewigen Gestalten künstlerisch verkörpert erscheinen sollte, welche der religiös dichtende Volksgeist der Hellenen als Symbole da⸗
für gebildet hat. Der Inhalt der Malereien des Heldensaales aber ist der
*) Wie wir soeben hören, steht deren nachträgliche Einsendung in bestimmter Aussicht.
Inhalt der Ilias, der Zorn des Achilleus und der Kopf