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sollen. Sie haben diese Meine Ordre der Armee und Marine
bekannt zu machen. Berlin, den 29. Dezember 1868.
(gez Wilhelm.
(ggez) v. Roon. An den Kriegs- und Marine⸗Minister.
Vorstehende Allerhöchste Kabinetsordre wird hierdurch zur
Kenntniß der Armee gebracht. Berlin, den 12. Januar 1869. Der Kriegs⸗ und Marine-Minister. v. Roon.
Verfügung vom 18. Januar 1869, betreffend die Auszeichnungs⸗
schnur für diejenigen Unteroffiziere, welche auf der Central ⸗Turnanstalt
rücksichtlich der Qualifikation als Lehrergehülfen das Prädikat »sehr gut« erlangt haben.
Zur Behebung von Zweifeln wird hierdurch bemerkt, daß die durch Allerhöchste Kabinetsordre vom 21. März 1861 genehmigte Auszeichnungsschnur für diejenigen Unteroffiziere, welche auf der Central-Turnanstalt rücksichtlich ihrer Qualifikation als Lehrergehülfen das Prädikat »sehr gut« erhalten haben (Militär-⸗Wochenblatt pro 1861 Nr. 15, S. 102 allen denjenigen Unteroffizieren zu gewähren ist, welchen bei ihrer Entlassung von der Central-⸗Turnanstalt rücksicht- lich der »durchschnittlichen Gualifikation als Lehrergehülfen« das Prä⸗ dikat »sehr gut« ertheilt worden ist, resp. künftig ertheilt werden wird. Es ist demnach nicht Erforderniß, daß die Betreffenden in jeder ein⸗ zelnen Disziplin das Prädikat »sehr gut« sich erworben haben.
Berlin, den 18. Januar 1869.
Kriegs⸗Ministerium. v. Roon.
Verfügung vom 28. Januar 1869 — betreffend die Gesuche un⸗
bemittesler Forsteleven, welche ihrer Dienstverpflichtung als einjährig
Freiwillige im Jäger -Corps zu genügen wünschen, um Aufnahme in die Verpflegung ze.
Gesuche unbemittelter Forsteleven, welche ihrer Dienstverpflichtung als einjährig Freiwillige im Jäger⸗Corps zu genügen wünschen, um Aufnahme in die Verpflegung, fai er n greif um Bewilligung der freien Bekleidung, sind fortan der Inspekrtion der Jäger und Schützen vorzulegen, welche darüber 3 zu entscheiden hat.
Berlin, den 28. Januar 1869.
Kriegs⸗Ministerium. von Roon.
Preußische Bank.
Wochen⸗Uebersicht der Preußischen Bank vom 30. Januar 1869.
h hlr. 85, 025,000 2 Privatbanknoten 2, 157/000
gen assenscheine ) Wechs 8, 164, 000 4 ird⸗ 18,434,000 5) Staatspapiere, verschiedene Forderungen . ö kJ . Pasf 6) Banknoten im Umlauf ... Thlr. 145,883, 000 7 21, 125,000
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r 1760000 in, d Januar 1869. Königlich Preußisches Haupt-Bank . Direktorium. von Dechend. Kühnemann. Boese. Rotth. Gallenkamp. Herrmann. von Könen.
Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, zu der von des Fürsten zu Hohenzollern⸗Hechingen Hoheit beab—⸗ sichtigten Verleihung von Ehrenkreuzen und Medaillen des Fürstlich Hohenzollernschen Hausordens, und zwar: des Ehren⸗ kreuzes zweiter Klasfe mit Schwertern: an den Obersten Freiherrn von Barnekow, Commandeur des Posenschen Ulanen⸗Regiments Nr. i6; des Ehrenkreuzes zweiter Klasse: an Allerhöchstihren Korrespondenzsekretär, den Geheimen Hofrath Borck, des Ehrenkreuzes dritter Klasse mit Schwertern: an den Hauptmann Freiherrn von Vieting hoff, genannt Scheel, vom 2. Rileder— schlesischen Infanterie⸗Regiment Nr. 47, des Ehrenkreuzes dritter Klasse: an den Obersten z. D. von Warten . Bezirks- Commandeur des 1. Bataillons Jauer) 2. Westpreußischen Landwehr Regiments Nr. 7, an den Major von Hobe vom 2. Niederschlesischen Infanterie ⸗Regi⸗ ment Nr. 47, an den Qber-Forstmeister von Masfow zu Lieg— nitz, an den Sanitäts-Rath Dr. Schnieber zu Görlitz und an
den Bürgermeister Rüppell zu Löwenberg, sowie der gol—
denen Ehren⸗Medaille: an den Fürstlich hohenzollern Ienst. In spettor Paechnatz Allerhöchstihre Genehmigung in
heilen.
Berlin, 1. Februar. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: zur Anlegung des dem Ober Postdirektor Kühne zu Erfurt verliehenen Fürstlich schwarz. burgischen ö zweiter Klasse, des dem Landschaftz. Direktor von Rosenberg-Lipinsky zu Gutwohne im Kreise Oels verliehenen Commandeur-⸗Kreuzes zweiter Klasse des Herzoglich braunschweigischen Ordens Heinrichs des Löwen und des dem preußischen Unterthanen, evangelischen Pfarrer Mast in Paris verliehenen Ritter⸗Kreuzes erster Klasse deß Großherzoglich hessischen Verdienst Ordens Philipps des Groß. müthigen Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.
Nieht amtliches.
Preußen. Berlin, 1. Februar. Se. Majestät der König nahmen heute die Vorträge des Minister⸗Präsidenten und des Wirklichen Geheimen Ober⸗Regierungsraths Wehrmann entgegen, so wie die Meldung des General-⸗Adjutanten General der Infanterie v. Bonin, bei dessen Rückkehr aus Gotha. Nach Ueber— gabe der Monatsrapporte fanden im Beisein des Gouverneurs und des Kommandanten militärische Meldungen statt. In besonderer Audienz empfingen Se. Majestät den hr. ber Philo⸗ sophie Dümichen, der von einer wissenschaftlichen Reise aus Aegypten zurückkehrte. Das Diner nahmen Se. Majestät der König auf Schloß Bellevue ein, aus Veranlassung des Höchsten Geburtstages Ihrer Königlichen Hoheit der Frau Herzogin Wilhelm von Mecklenburg⸗Schwerin, und werden am Abend den Ball bei JJ. KK. HH. dem Prinzen und der Frau Prinzeß Friedrich Carl besuchen.
m Laufe des gestrigen Tages empfingen Se. Majestät der König den K. Russischen General-Adjutanten General. Lieutenant Graf Koutousoff und den Minister des Königlichen Hauses, Freiherrn von Schleinitz“.
Jh re Majestät die Königin war vor estern, vor der Assemblée bei Iyren Königlichen . dem Kronprinzen und der Kronprinzessin, in der 5. orlesung des wissenschaft= lichen Vereins anwesend und wohnte gestern dem Gottesddienste in der St. Philippus⸗Apostelkirche bei. — Ihre Köni lichen Ho—⸗ heiten der Kronprinz und die Kronprinzessin Und Ihre öniglichen Hoheiten der Erbprinz und die Erbprinzessin von Hohenzollern, Infantin von Portugal, dinirten bei den Königlichen Majestä⸗ ten im Palais. — Abends war Ihre Masestät die Königin in einer Vereinssitzung für das Magdalenenstift anwesend.
Heute nimmt Ihre Majestät, das Diner wegen des Ge— burtstages Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Alexandrine, Herzogin Wilhelm von Mecklenburg- Schwerin, in Bellevue ein. — Den Kammerherrendienst bei Ihrer Majestät übernehmen vom 1. his 15. Februar die Königlichen Kammerherren Graf Pourtalsés und Graf Behr-Negendank.
— Se. Königliche Hoheit der Kronprinz empfing am Sonnabend eine Deputation aus Memel und den Präsi⸗ denten Günther aus dem Finanz⸗Ministerium. Um Abend fand eine Assemblse im Kronprinzlichen Palais statt, zu der gegen 690 Einladungen ergangen waren. .
Gestern Vormittag wohnten Ihre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin dem Gottctdienste in der Garnisonkirche bei, hierauf emp ing Se. Königliche Hoheit den Oberst von Massow, Commandeur' des 4. Ostpreußischen Grenadier Regiments Nr. ] (Kronprinz), den Präsidenten der Königlichen auptbank von Dechend, welcher die Pläne zum Umbau des Bankgebäudes vorzulegen die Ehre hatte, und mehrere sich meldende Militrs. Bas Diner fand' bei Ihren Majestäten statt und besuchten hierauf die Höchsten Herrschaften die französische Theatervorstellung.
S. Das Stagts-Ministerium trat gestern unter Vorstz des Minister-Präsidenten Grafen von Bismarck⸗Schön⸗ hau sen zu einer Sitzung zusammen.
— Auf Grund des von dem Bundesrath des Nord— deutschen Bundes in der Sitzung vom 16. Juni v. J. über den Königlich sächsischen Antrag wegen Herbeiführung eines Bundesgesetzes zum Schutze des geistigen Eigenthums gefaßten BVeschlusses hat der Bundes Kanzler den guf' Veranlassüng! der Königlich preußischen Regierung gusgearbeilesen, von! den be treffenden Königlich preußischen Behörden übrigèns noch nicht geprüften Entwurf eines Gesetzes, betreffend das Urheberrecht an Werten der Literatur und der Kunst, an geographischen, naturwissenschaftlichen, architektonischen und eren Ab⸗
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bildungen, sowie an photographischen Aufnahmen nach der
Natur, nebst Motiven dem Bundesrathe vorgelegt. Der Bunde ˖
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th hat in Folge dessen am 15. Dezember v. J. beschlossen, 6 hohe Bundesregierungen zu ersuchen, diejenigen Be⸗ merkungen, zu welchen ihnen der Gesetzentwurf etwa Anlaß eben möchte, bis zum 1. Februar d. J. an das Bundes fen ler · Amt gelangen zu lassen.
— Nachdem der Bevollmächtigte der Großherzoglich mecklen—⸗ burg⸗schwerinschen Regierung bei dem Bundesrathe des Nord— deutschen Bundes die Berufung einer Kommission von Aerzten und Apothekern zur Bearbeitung einer gemeinsamen Pharma⸗ kopöe für die Staaten des Norddeutschen Bundes beantragt, hat der Bundesrath am 19. Dezember v. die Be⸗
rufung einer solchen Kommission beschlossen, und den Bundes⸗ Kanzler ersucht, die Regierungen von Preußen, Sachsen und Mecklenburg⸗Schwerin zur Benennung der ihrerseits zu Bildung dieser Kommission abzuordnenden Persönlichkeiten aufzufordern.
— Im weiteren Verlauf der Sitzung des Herrenhau ses am 30. v. M. wurden, nachdem sich an der Spezialdiskussion noch die Herren Graf zur Lippe, von Rabe, Hasselbach, Graf Brühl,
von Kleist-Retzow und Rasch betheiligten, auch der Minister des
Innern Graf zu Eulenburg wiederholt und der Finanz- Minister Frhr. von der Heydt in die Debatte eingegriffen, die An⸗ träge der Kommission mit großer Majorität angenommen. Herr von Kleist zog den von ihm gestellten Antrag zurück. Schließlich überreichte der Minister des Innern auf Grund Allerhöchster Ermächtigung vom 20. Juli 1868 einen Gesetz⸗ entwurf, betreffend die Aufbringung der Kosten der örtlichen Armenpflege in der Provinz Schlesien, mit Ausschluß der Ober⸗ lausitz. Derselbe soll durch die Schlußberathung erledigt wer— den. Schluß der Sitzung 4, Uhr.
— In der heutigen (10.) Sitzung des Herrenhauses, welcher der Minister der Landwirthschaft v. Selchow und später auch der Minister des Innern Graf zu Eulenburg, der Minister der geistlichen 2c. Angelegenheiten Dr. v. Mühler und der Justiz⸗ Minister Dr. Leonhardt, sowie eine große Anzahl von Regie⸗ rungs⸗Kommissarien beiwohnten, wurden zunächst die beiden aus dem Abgeordnetenhause herübergekommenen Vorlagen, betreffend die Beschlagnahme des Vermoͤgens des Königs Georg und des ehemaligen Kurfürsten von Hessen, der hierzu zu wählenden besonderen Kommission überwiesen. Das Gesetz über die Stempelsteuer in Hannover wurde zur Schluß— berathung im Plenum gestellt und zum Referenten Graf Königsmarck-Olesnitz ernannt. Das Gesetz über den Bau einer Eisenbahn von Hanau nach Offenbach wurde der Eisenbahn⸗Kommission überwiesen. Dann trat das Haus in die Tagesordnung, deren erster Gegenstand der Bericht der X. Kommission über den Entwurf eines allgemeinen Jagdpolizei⸗ Gesetzes war. An der Generaldiskussion betheiligten sich die Herren von Bernuth, Wilckens, Graf Münster, Rasch, Graf Borries, Graf Brühl, v. Waldaw⸗Steinhöfel, Graf Rittberg, v. Kleist⸗Retzow, von Meding und der Referent Hr. v. Wedell. Auch der Minister für die Landwirthschaft v. Selchow und sein Kommissar, Prä—⸗ sident Oppermann, if en wiederholt in die Diskussion ein. Ein präjudizieller Antrag des Hrn. Wilckens, die Vorlage von der Tagesordnung abzusetzen und nochmals an die Kommisston zurückzuweisen, um zu erwägen, ob dieselbe nicht noch einmal den Provinziallandtagen zur Berathung zu unterbreiten sei, wurde abgelehnt. Es folgte sodann die Spezialdiskussion. (Schluß des Blattes).
— Das Haus der Abgeordneten eröffnete im weiteren Verlaufe der Sitzung am 30. v. M. die Generaldebatte über den Bericht der XIII. Kommission über den Entwurf eines Ge— setzes, betreffend die Rechtsverhältnisse des Stein- und Braun⸗ kohlen⸗Bergbaues in denjenigen Landestheilen, in welchen das . sächsische Mandat vom 19. August 1793 Gesetzes—⸗ raft hat.
9 derselben betheiligten sich außer dem Referenten Abg. Wachler, noch die Abgg. Twesten, Dr. Achen bach, Dr. Waldeck. Der Handels⸗-Minister Graf von Itzenplitz und der Regierungs— Kommissar Ober⸗Bergrath Frhr. von der Heyden⸗Rynsch em⸗ pfahlen die Annahme des Gesetzentwurfs.
Ein Antrag auf Schluß der Debatte und auf Vertagung der Sitzung wurde hiernächst angenommen.
Schluß der Sitzung 3 Uhr 35 Minuten.
— Die heutige (42.) Plenarsitzung des Hauses der Abgeordneten wurde durch den Praͤsidenten von Forckenbeck um 103 Uhr eröffnet. . d,
Am Ministertische befanden sich der Finanz⸗Minister Frhr. von der Heydt, der Handels Minister Graf von Itzenplitz und mehrere Regierungs⸗Kommissare. .
Nach einigen geschäftlichen Mittheilungen des Präsidenten v. Forckenbeck überreichte der Finanz⸗Minister Freiherr von der Heydt einen Gesetzentwurf, welcher die Auseinandersetzung zwischen dem Staat und der Stadt Frankfurt a. M. betrifft. Der
Gesetzentwurf wurde an die Budgetkommission überwiesen, wel⸗ cher die Abgegrdneten aus Frankfurt a. M. für diesen Fall hinzutreten sollen.
Der erste Gegenstand der Tagesordnung betraf: Fort⸗ setzung der Berathung des Berichts der XII. Kommission über den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Rechtsverhältnisse des Stein., und Braunkohlen-Bergbaues in denjenigen Landestheilen, in welchen das Kurfürstlich e ce Mandat vom 19. August 1743 Gesetzeskraft hat.
An der 1 betheiligten sich die Abgeordneten lick ten v. Patow, Dr. Virchow, Wölfel, Pr. Waldeck,
l.
Der Regierungs-⸗Kommissar, Geh. Ober⸗Bergrath Freiherr v. d. Heye nf, und der Referent Abg. . digten den Gesetzentwurf und empfahlen die Annahme des §.1.
Dieser §8. 1 wurde demnächst mit großer Majorität an⸗ genommen.
Es folgten Petitionen, welche meist nach den Kommissions⸗ Anträgen erledigt wurden. (Schluß des Blattes.)
— Eine wichtige Erwerbung ist soeben in Rom für die Skulpturgalerie unserer Königlichen Mufeen gemacht worden. Im Vicolo di S. Nicola di Tolentino wurde vor Kurzem eine Amagzonenstatue von vorzüglicher griechischer Arbeit aus Pentelischem Marmor aufgefunden. Der Typus ist der in der Regel auf den Wettstreit des Phidias, Polyklet und Ktesilaos zurückge führte der verwundeten Amazone, von welcher zwei Wiederholungen, die eine im Braccio nuovo des Vatican, die andere im Capitolinischen Museum bekannt sind. In der Stellung kommt die neugefundene der ersteren am nächstẽn. Beiden aber ist sie, nach dem übereinstimmenden Urtheil deutscher Archäologen und Bildhauer zu Rom, in der Ausführung überlegen, wie sie über⸗ haupt zu den vorzüglichsten Statuen gehört, die in den letzten dreißig Jahren in Italien neu zum Vorschein gekommen sind. Die ursprünglich an 8 Fuß hohe Statue hat leider Stücke von Händen und Füßen und die schon in alter Zeit angesetzte Nase verloren. Die Restauration ist aber nach den erhaltenen An— sätzen und nach den Repliken der Statue leicht zu bewerkstel⸗ ligen. Im Uebrigen ist die gesammte Oberfläche, sowohl der vorzüglich gearbeiteten Beine und der nackten Theile des Ober— körpers, als des zierlichen leichten Gewandes und des Gürtels mit den daran befindlichen Schnallen von selten vollkommener Erhaltung. Diese Statue ist jetz; aus dem Besitze des Cav. Ugo durch die ,, . des Sekretärs des Archäologischen Instituts, Dr. Helbig, für 16,500 Francs in den des Berliner Museums übergegangen.
— Nach den beim Ober⸗Kommando der Marine eingegan⸗ genen Nachrichten befanden sich S. M. Fregatte »Niobe« am L Januar in Portsmouth, Dominique — Westindien, — S. M. Korvette »Victoria« am 9. Januar in Havana, und beabsichtigte letzteres Schiff einige Tage darauf nach Caracas in See zu gehen. — S. M. Brigg »Rover« ist am 31. Ja⸗ nuar von Gibraltar nach Lissabon in See gegangen.
Lübeck, 30. Janugr. Gestern Morgen starb das älteste Mitglied des hiesigen Senates, Dr. Carl Ludwig Roeck, welcher schon vor fünf Jahren das Jubiläum seiner 50 jährigen Wirksamkeit im Senate feierte und viermal je zwei Jahre lang als Bürgermeister den Vorsitz im Senate führte.
Sachsen. Dresden, 30. Januar. Der König hat heute den Marquis de Chätegurenard in einer Partikular— Audienz empfangen und dessen Beglaubigungsschreiben als außerordentlicher Gesandter und bevollmächkigter Minister des Kaisers der Franzosen entgegengenommen.
— Die am 27. und 28. d. Mts. vor dem Königlichen Ober-Appellationsgerichte als erwähltem Schiedsgerichte stattgefundenen Verhandlungen in der sachsen meiningen— schen Domänenangelegenheit haben dem Vernehmen des »Dresd. Journ.“ nach zu einem bestimmten Resultate noch nicht geführt, vielmehr sind über die von dem Schiedsgerichte gemachten Vorschläge von beiden Theilen noch Erklärungen vorbehalten worden, über welche nach Befinden später weiter verhandelt werden soll.
Weimar, 30. Januar. Der Fürst Reuß j. L. ist gestern Nachmittag zu einem Besuche am Großherzoglichen Hofe hier eingetroffen. .
Bayern. München, 29. Januar. Nachdem die Gesetz— gebungsausschüsse die Berathung des Civilpr ozesses beendet
aben, ist jetzt eine Subkommission damit beschäftigt, das Ge⸗ ae nach den Beschlüssen der Ausschüsse zu redigiren.
— Das Kriegs⸗Ministerium hat heute die J. Abtheilung des Militärstrafprozeß⸗Gesetzes der Kammer der Abge⸗ ordneten vorgelegt.
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