568
Fonds und Staats-Papiere.
Tar. ick. dor d i d Li SI an*bz Oesterr. Metalliques . 5 verschieden 51 Ib 6G do. National - Anl. .. 5 56bꝛ & do. 250 FI. 1854. . 4 75bꝛ do. Kredit. 100. 1858 — pr. I zbz G do. Lott. Anl. 1860 5 135. S2 5 bz &
5
5
6
, Beilage zum Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. Montag den 8. Februar
Eisenbahn- Stamm- Aktien, 1868
Wechsel.
—
Div. pro Aachen-Mastr. .. Altona · Kieler. .. Berg. Mark ber fs ni. . Berlin- Görlitz ..
do. Stamm-Pr. Berlin- Hambur krl.· Ptsd. · Mgdb. Berlin Stettiner. Brsl.· Schw. - Erb. Brieg- Neisser. .. Cöln Mindener. . do. Lit. B. Hall. Sor. Guben do. St. - Pr. Märk. Posener. . do. Stamm-Pr. Magdb. Halberst. 72232 do. B. (St. Pr.) 797 6 Magdeb. Leipz.. . 89 6 do. neue do. 8735 6 do. Lit. B. 13/1. u 13/7. 81 bꝛ Münst. Hamm. . . 165. u. 111. 6772 Niedschl. Märk.. 14. u. 110. 673 6 Adschl. Lweigb. . do. 677 bꝛ Nordh Erfurter. 22Yb u.22 / 12 6B etwbꝛ do. Stamm- Pr. do. Liquid. 4 16. u. 1/12 7 be do. Cert. A. A 300 El. 5 1. u. 17. 913b do. Part. Ob. à 500. 4 do. 97 6 Türk. Anleihe 1865. 5 do. 391 bz
1869.
mit andern Fabrikanten noch aufrecht erhalten haben. Wer die Gegend kennt, weiß, daß die Stadt auf einem hohen Berge liegt und bisher von keiner Eisenbahn berührt ist. Dessen un⸗ geachtet haben die fleißigen und intelligenten Leute ihre Indu⸗ strie aufrecht erhalten. Ich kenne das genau. Als ich noch Präsident in Arnsberg war — ich glaube, es war im Jahre 845 oder 1843 — existirte im Volmie⸗Thal noch keine Chaussee ; ich habe damals die Chaussee bauen lassen und seitdem ist die In⸗ dustrie des Thales so gewachsen, daß sie jetzt ohne Eisenbahn nicht mehr bestehen kann, Außerdem aber . nun die Bahn, für welche ich das Geld erbitte, bis dicht an Lüdenscheid heran, den Berg hinauf freilich noch nicht; aber davor ist mir nicht bange, die Leute werden schon Rath schaffen und ich werde ihnen helfen, soviel ich kann, daß sie eine Pferde⸗Eisenbahn oder einen sonst . Transportweg bekommen, so daß sie ihn brauchen nnen.
Also nicht Jeder wird mit diesen 500,000 Thlr. eine Bahn von Hagen nach Brügge bauen. Die 500,000 Thaler haben der Bergisch⸗Märkischen Gesellschaft noch nicht einmal genügt, sondern sie hat gesagt, der Bau ist theuer und die Bahn wird im Anfange nicht stark rentiren, wenn uns im Volme⸗Thal der Grund und Boden nicht umsonst gegeben wird, können wir mit 500, 000 Thalern noch nicht bauen. Dadurch ist die Sache lange aufgehalten worden, denn es hat große Mühe gekostet, theils die Kreise,
3535 bꝛ 1083etwb B I283b2 ISõ br 763 bz 93 5 ba 159 B I811b2 lI3lbꝛ2 1123
II18 bꝛ 1002 6ð z bꝛ S8S88bz bh gz bꝛ Sõ * bꝛ 1415 B 70 bz I199etwba 903 bꝛ 7.89 E 88 B 82 B 76 6 90 * bꝛ 1757 G 34b2 IO Iba
Kur. 2 Alt. Kurz. 2 Mt. 3 Mt. 2 At.
8 Tage. 2 Mt.
Amsterdam ... 30h! do. ... 250
Landtags⸗Angelegenheiten.
Berlin, 8. Februar. Im Hause der Abgeordneten entgegnete am 6. d. M. in der Diskussion über den Gesetz⸗ Entwurf, betreffend die Verwendung der verfallenen Kaution für das Cöln⸗Soester Eisenbahn⸗Unternehmen und die bierauf bezüglichen Petitionen, der Handels⸗-Minister Graf von Itzen⸗ plitz dem Abgeordneten Dr. Löwe Nachstehendes:
Ich würde bitten, noch jetzt das Wort erhalten zu können, damit ich einige Punkte gleich berühren kann, ich werde die Versammlung nicht lange aufhalten.
Ich muß den Anträgen, die wir so Herrn Vorredner gehört haben, entgegentreten. Zunächst haben wir es mit der London and County Bank gar nicht zu thun, die Kaution ist von denen gestellt, die Ihnen im Bericht genannt sind, sie ist verfallen und gehört dem Staat; wenn die Herren den Rechtsweg hätten betreten können, so würden sie es gethan haben. Nach der Auf— fassung der Staatsregierung gehört die Kaution dem Staate zu dem Zwecke des Baues einer Bahn, es wäre also geradezu ein Geschenk, wenn man den Anträgen folgen wollte, die Kaution nicht einzuziehen. Staatsgelder zu verschenken hat die Staatsregierung keine Befugniß; sie nun wieder liegen zu lassen Zins auf Zins, wie sie zum Verdruß der Staatsregierung schon eine Weile gelegen haben, weil sich
kö n
do. do. 1864 69a 70 ba do. Silber-Anleihe. hl bꝛ
ltalienische Rente... hb ran br do. Tabaks-Oblig. Sb rag ba Rumãän. Eisenb 715bz G
Russ. - Engl. Anleihe, do. do. de 1862 do. Egl. Stücke 1864 do. Holl.
do. Engl. Anleihe. do. Pr. Anl. de 1864 do. do. de 1866 do. 5. Anl. Stiegl. . do. 6. do.
do. 9. Anl. Engl. St. do. do. Holl. -
do. Bodenkredit ... do. Nicolai - Obligat. Russ. -Poln. Schatz.. do. do. Hleine Poln. Pfandb. III. Em.
C I D G m
Wien, österr. ö 1501.
Wien, ster. 1501.
, Augsburg, südd.
100FI. 2 Mt. 10061. 2 Mt.
. 100 Thle8 Tage.
Frankfurt a. M., südd. Währ.. Leipzig, 14 Thb. 100 Thlr 2. Mt. 100 8.R. 3 Wch 100 8.R. 3 Mt.
uss Leipꝛig, 14 Thh.
90 S.-R. S Tage. 1001. 6. 8 Tage.
82 MW
* * &
2
12 dẽ
Sõ y bꝛ S7 6 Sz bꝛ
J. 89 6G 87 * 6 54 B IISzetwbæ IIS bz
eben von dem
uss Petersburg
do. Warschau
Bremen ..... ..
er
1
d=
C L L D . O ˖ O , O L K L
——
Fonds und Staats-Papiere.
97* 6 10232 94 br 93 * bꝛ 935 bz 6
Freiwilsige Anleihe . 47 1d u. 10 Staats- Anl. von 18595 111 u. 7 . V. 1854, 55 1 14 u. 10
von 1857 do. von 1859 .
L L C C Q Q O e G G 3
— — C . wee Or L. e, e =
1
o. St. -Pr. ...
von 1856 von 1864 von 1867 do. v. 1868 Lit. B. 4 do. v. 1850, 524 von 18534 von 18624
do.
do. do.
3
k.
3
ao.
do. von 18684 11 u
Staats · Schuldscheine 33 Pr. Anl. 1855 à1(00 Th. 33
do. 114
Hess. Pr. Sch. aM EhI — ůr, Stück Kur-u. Neum. Sehldv. 35 1is5 u. 11 Oder- Deichb - Obligat 45 141 u. 7
Berlin. Stadt- Obligat. 5
do. do.
do. do.
14 u. 10 4
. 37
Schldv.d.Berl. Kaufm. 5
Berliner
Kur- u. Neumärk. 37
do.
do. do.
Pommersche do.
ie fe.
ta ce
Si ehsische
Schlesische do. i do.
Si ehsische
Rentenbriefe.
Ostpreussische. ..
Posensehe, neue.
Kur- u. Neumãärk. Pommersche ..
Rhein. u. Westph. 4
do? 24 /B u. 12
945 ba
93 hbꝛ 93 * bꝛ 937bz2 S7 z bꝛ
S7 * ba
S7 z bꝛ
S7 ba
S2 3b 1215b2 B 567 6 80 B 1023b2 9543 B
Tõ bn 101 B 93 * bz
Dei TT Rs
do. Pr.- Anl. de 18674 1/2. u. 1.8.
. ö . 2Ver. St.- A. de 1859 43 1/6. u. do. Prämien- Anl.. * ; Braunsch. Anl. dei S686 5 St. Pram. Ani. amb. Pr. A. de 1866
Dess.
1
1112.
Lübecker Främ. An. Jg Ci. S' Sick.
Manheimer Stadt- Anl.
14 11. U. 117.
Sächs. Anl. de 18665 34½ 12. 30/6 Schwed. Rthl. Pr. A. — pr. Stuck
1. U. 1/7.
pr. Stüiek
1073 ba
00 B
9b ba 446 475 B 945 6 1053 ba
R. Oder-Ufer-B.
Bank- un d Industrie- Aktien.
Div. pro Berl. Kassen- V. do. Hand. -G. . do. Pferdeb. . Braunschweig. .. Bremer Coburg. Kredit.. Danz. Privat - B. Darmstädter ... do. ILettel Dess. Kredit-B.. do. do. Landes- B. Diskonto- Kom. . Eisenbahnbed. .. Genfer Kredit.. Geraer... ...... G. B. Schust. u. C. Gothaer TLettel .. do. Grundkr.-Pf. Hannöversche .. ,, (Hübner). ö . do. A. IJ. Preuss. do. Pfdb. unkd. Königsb. Pr. -B. Leipziger Kredit Luxemb. do. Mgd. F. Ver. G. Magdeb. Privat Meininger Kred. Minerva Bg. - A. Moldauer Bank.
Neu- Schottland. Norddeutsche. Oesterr. Kredit. A. B. Omnibus - G.
Portl.· F. Jord.H. Posener Prov. . . Preussische B. .. Renaissanee. . .. Rittersch. Priv.. Rostocker
Sãchsische
Thüringer.
Vereinsb. Hbg. . B. Wasserwerke Weimarische . ..
— ö
*
Phönix Bergw. . I!
*
23
8 0
1867 9! /
6*6
5
Den Ser
D O C=
.
e m
8381 e 11 .
— 283
S — * —
Schles. B. V. .. 7
.
ö
2
1868
886 21
W . 9
2
— . — V 6 x — C —
e
ö
.
158 6
71255 B
S0obz & 107etwbz 1103 6
S3 bꝛ
105 etwbr
7. i076 6
985 B 25 ba 1613 6G S4 6G 11852 13562
1175 B
O4
1045 0 913 *
7.657 5
S897 bz & 115b2 B 1053brę
io ioo d
11075 6 I1I2zetwbr 106 6 700bz 885 G
7. I63zba
462
22 B
volle 62 B Sd bꝛę 1243 6 1145 215 à 727 ba [ I45b 1752
100 B
7147
S3 ⸗etwbꝛ b
Sovereigns... Napoleonsd'or 5 123bꝛ mperials .... 5 177 6 11156
g Rheinische e,, do. Lit. B. (gar.) khein Nahe Starg. - Posener. Thüringer do. 40 9h do. Lit. B. (gar.)
WMlhb. ( Cos. 9db.) do. St. -Pr. .. do. do.
ISS ,,
8
JI e
S r r .
. , , , , , d . . . D
C L C e =
g9IIbꝛ 96 bz 1152 1153 6 SI5bz G 1. 295 bz g3bꝛ 136b2 I235b2 So0bꝛ J ai. 11462 1147*b2
Alsenzb. v. St. g. Amst. - Rotterd. . Böbm. Westb. . .
Lõöbau- Littau . .. Ludwi Mecklenburger. . Oberhess. 26 g. OQest. Franz. St. Russ. Staatsb. ..
Südõst. (Lomb. Warseh. Bromb.
Wsch. Ld. v. St. g Warschau - Ter. do. Wien.
7 h. -Bexb g? Mainz-Ldwgsh. . 8;
Gal. (Car- L- B.) J
.
L O M X ·
1141
C K MQ .
dba & 74* ba Ig be öSöbbꝛ 1543 B 133 b2 74 bz 4. volle — I 79xa gba ; . ö I29zagas bra . 3* 7 kl. — —
özö8 z hy
Geld-Sorten und Banknoten.
Ducaten . . . . ..
Dollars
ric irichs d or i b. d Gold- Kronen. 9 Set. b. 0 Louisd' or .... 1126) G
6 21 b⸗
Imperĩals p. pris? d
do.
Fremd. k be &
einlös b.
Leipziger .. 99 bꝛ
Fremde est. Bankn. . Sd br Russ. Bankn.. 335)
eine — —
Silber in Barren u. Sort. p. Pfd. fei B ; a,,,
Linsfuss der Preuss. Bank für Wechsel 4 pCt., kür Lombard 5 pet
Redaction und Rendantur: Schwie ger
(R. v. Decker).
Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ob
er - Hofbuchdruckerei
Beilage
eine angemessene Verwendung nicht fand, dazu kann ich nicht rathen;, es ist doch besser, daß das Geld, was verwendbar ist, zu nützlichen Zwecken verwandt werde. Zudem kann ich auch nicht zugeben, daß es mit der Privatindustrie bei den Eisen⸗ bahnen so schlimm aussehe, wie der Herr Vorredner sagt, daß es keine anderen Privatunternehmer mehr gäbe als die Ber⸗ gisch⸗Märkische, — die Cöln⸗Mindener und die Rheinische hat er nicht genannt und die Oherschlesische auch nicht. Ruf: Ja wohl h Dann habe ich es überhört; aber abgesehen von diesen kann ich doch nur sagen, daß ich in letzter Zeit an Privatunternehmen theils men nn ertheilt habe, theils darum angegangen bin, welche unter dieselben Kategorien, die der geehrte Herr Vor⸗ redner genannt hat, nicht gehören. Ich erlaube mir, einige davon zu nennen; es ist eine auf Großenhain, die den Weg nach Dresden verkürzen will, sie hat mit allen diesen genann⸗ ten oder angedeuteten gar keinen Zusammenhang, und sie ist bereits im Bau, ferner ist kürzlich eine Eisenbahn von Hannover über Hameln nach Altenbeken konzessionirt an eine Privatgesellschaft; schließlich bin ich kürzlich von einem Konsortium angegangen, das eine Bahn von Berlin bis Schleswig bauen will, sie hat bis jetzt blos die Erlaubniß zu den Vorarbeiten er⸗ halten und zwar eum clausula, die ich jetzt immer gebe, daß die Erlaubniß zu den Vorarbeiten noch kein Recht auf die Konzession giebt, weil, wenn die Vorarbeiten gemacht sind, ich erst prüfen muß, ob ich die gestellten Anträge unterstützen und vor dieser Versammlung verantworten kann; aber die Kaution, die vor⸗ her bezahlt werden muß, um eventualiter den Nachtheilen entgegen⸗ zutreten, welche den Grundbesitzern bei der Vermessung dadurch er⸗ wachsen, daß ihnen die Wälder und Hecken verhauen und Grähen zu⸗ geworfen werden u. s. w, — diese Kaution hat die Gesellschaft mit 19,000 Thlrn. bestellt und sie ist jetzt mit den Vorarbeiten beschäftigt. Ferner ist den Herren vielleicht bekannt, daß eine Bahn von Loehne über Nordstemmen nach Braunschweig auch von einer Privatgesellschaft gebaut werden soll, welche weder die Cöln-⸗Mindener, noch die Rheinische, noch die BergischMär⸗ kische, noch eine andere mir bekannte Gesellschaft ist, sondern die Herren, welche sich für die Sache interessiren. Daß also damit, wenn diese Kaution de jure verfallen ist und nun zu einem nützlichen Zweck verwendet wird, ein großer Nachtheil für die Eisenbahnindustrie entstehen würde, kann ich nicht zugeben. Wenn außerdem gesagt ist, wenn man diese Kaution verwenden will, fo solle man sie doch für eine andere Bahn geben, die damit zwar nicht zu Stande kommen würde, aber dann wäre das Geld doch da und man hätte keinen definitiven Beschluß gefaßt, — so muß ich bemerken, die Bahn, die angedeutet ist, kostet sehr viele Millionen und wird mit diesen 509,000 Thlr. nicht gebaut werden. Und wenn der Herr Vorredner sagte, die 500,009 Thlr. würde. Jeder gern nehmen, so sage ich: ja, aber nicht Jeder wird mit diesen hob, 000 Thlr. diese nützliche Bahn bauen, die ich be— antragt, habe. Meine Herren! ich möchte Sie bitten, sich für diese Bahn zu interessiren im Interesse der Stadt Lüdenscheid. Wer die Verhältnisse kennt, weiß, daß dort fleißige Leute sind, die durch Fleiß, Umsicht und Sparsam keit
sich bisher in äußerst schwierigen Verhältnissen in der Konkurrenz .
theils die Städte, theils die Privaten soweit zu bringen, daß sie endlich die Grundentschädigung in der großen Hauptsache gedeckt haben, diese Bewilligung der Grundentschädigung war eine sehr bedeutende, denn es wird in allen engen Gebirgs⸗ thälern den Leuten das beste Land genommen, was sie haben und nöthig brauchen: die Wiesen, die Grundstücke, das Land, was im Thale ist, wird für die Eisenbahn genommen, die Berge, auf denen die Wälder sind und die den Leuten nicht so viel einbringen, können nicht gebraucht werden. Die Grund⸗ entschädigung ist also eine sehr bedeutende und ohne diese konn— ten die 500 000 Thaler allein noch nicht den Zweck erreichen. Also ich kann nur dringend wünschen, daß Sie bei der Regie— rungsvorlage bleiben. Ich beschränke mich für heute auf diese Bemerkungen.
— In der Diskussion über die schleswig-holsteinische Städte⸗ Ordnung entgegnete der Regierungskommissar, Geheimer Ober⸗ Regierungs⸗Rath Rib beck dem Abgeordneten Dr. Waldeck zu §. 44:
Meine Herren! Ich nehme nur Anlaß, mich gegen die Worte des Herrn Abg. Waldeck auszusprechen, daß die Regierung mit diesem Wahlmodus den Elbherzogthümern ein Geschenk und sogar ein überraschendes Geschenk habe machen wollen. Es ist bis jetzt ein erheb⸗ liches Moment des in den Herzogthümern geltenden Kommunal-⸗Wahl— systems gewesen, daß die Abstimmung in der Bürgerschaft eine laute und öffentliche war, und daß bei diesen Abstimmungen die relative Majorität genügte. Die Königliche Staatsregierung hat sich zur Adoption des schleswig-⸗holsteinischen kommunalen Wahlsystems überhaupt nur ent— schließen können, indem sie es annahm mit allen seinen Modalitäten. Wollen Sie einige dieser Modalitäten streichen, wollen Sie aus der öffentlichen Abstimmung eine geheime machen, wollen Sie aus der relativen Mehrheit eine für den ersten Stimmgang absolute machen, — dann, meine Herren, wird das Wahlsystem für die Staatsregierung ein ganz Anderes, sie muß dann eine andere Position dazu einnehmen, und sie würde der Art und Weise, wie Sie dieses Wahlsystem in dem Gesetzentwurfe gestalten wollen, ihre Zustimmung nicht mehr geben können. Von einem überraschenden Geschenke an die Elbherzog- thümer kann also, da dieser Abstimmungsmodus in den Elbherzog— thümern bisher bestand, da er eben so in den altpreußischen Pro— vinzen bis jetzt geltendes Recht ist, wohl in keiner Weise die Rede sein.
— Zu F. 53, die Nichterzielung von Kommunalbeschlüssen durch wiederholte Berathungen der städtischen Behörden betref— fend, erklärte derselbe Regierungskommissar:
Meine Herren! Ich bin verpflichtet, hier zu konstatiren, daß die Königliche Staatsregierung mit dem Vorschlage der Kommission, den letzen Satz des §. 53 zu streichen, nicht einverstanden ist. Die Staats- regierung hat das Decisionsrecht der Regierung bei dissentirenden Meinungen der städtischen Kollegien in der Gesetzesvorlage schon auf das äußerste Maß beschränkt, welches sie ihres Erachtens im eigenen Interesse der Kommunen und zur Abwehr einer Schädigung der ganzen Bürgerschaft, die unter dem möglichen Eigensinn der städtischen Kollegien, welche sich nicht einigen wollen, nicht leiden darf, glaubt festhalten zu müssen. Die Regierung hat dieses Maß, in welchem sie bei solchen Dissensusfällen einschreiten darf, gegen das in unsern altpreußischen Pro- vinzen geltende Recht um ein Bedeutendes eingeschränkt, sie ist auf dasjenige Maß zurückgegangen, das in der bekanntlich sehr freisinnigen hannèe— verschen Staͤdte⸗ Ordnung von 1851 festgesetzt war, auf dasjenige Maß, das in Neu ⸗Vorpommern, wo sich die Städte der ausgedehntesten