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— In der am Sonnabend stattgehabten (neunten) Sitzung des Bundesraths des Norddeutschen Bundes führte der Bundeskanzler den Vorsitz. Ueber die Vorlage des Präͤ— sidiums, betreffend den Geseßentwurf wegen Einführung der deutschen Wechselordnung und des deutschen Handels- Gesetz buchs als Bundes⸗Gesetze, wurde der Ausschußbericht erstattet. Die Mittheilungen des Präsidenten des Reichstags wegen der vom Reichstage über den Gesetzentwurf, betreffend die Nicht⸗ verfolgbarkeit der Landtags 2c. Mitglieder und über den Ges — Entwurf, betreffend die Maßregeln gegen die Ninderpest, gefa ten Beschlüsse gingen an die betreffenden Ausschüsse. In gleicher Weise wurden die Präsidialvorlagen über den Gesetzentwurf, betreffend die Feststellung des Bundeshaushalts-Etats für 1870 und über den Entwurf einer Uebereinkunft mit der Schweiz wegen gegenseitigen Schutzes der Rechte an literarischen Erzeug⸗ . 2c., sowie endlich einige an den Bundesrath gerichtete Eingaben den betreffenden Ausschüssen überwiesen.
— Der Ausschuß des Bundesrathes des Norddeut⸗ schen Bundes für Justizwesen trat heute zu einer Sitzung zusammen.
— Der Ausschuß des Bundesrathes des Norddeut⸗ schen Bundes für Zoll- und Steuerwesen hielt heute eine Sitzung ab.
— Im Verlaufe der Sonnabendssitzung des Reich sta ges des Nörddeutschen Bundes am 20. d. M. wurde die zweite Berathung über den Entwurf des Wahlgesetzes für den Reichstag des Norddeutschen Bundes fortgesetzt und beendet.
Abg. Wiggers (Berlin) beantragte, zwischen den §§. 14 und 15 einzuschalten: Die Wahlberechtigten haben das Recht, zum Be⸗ trieb der den Reichstag betreffenden Wahlangelegenheiten Vereine zu bilden und in geschlossenen Räumen öffentliche Versamm⸗ lungen zu veranstalten. Nachdem Abg. Wiggers Berlin) seinen Antrag befürwortet und die Abgg. Pogge und Graf Bassewitz, sowie der Bundeskommissar, Geh. Regierungs⸗Rath v. Puttkamer darüber gesprochen hatten, wurde der Antrag selbst vom Reichs⸗ tage angenommen.
§. 15 wurde ohne Debatte erledigt, ebenso §. 16 durch die bereits erfolgte Abänderung des §. 9. Die zweite Berathung über das Wahlgesetz war somit geschlossen. Der Präsident Dr. Simson zeigte noch an, daß von dem Bundeskanzler Grafen von Bismarck⸗Schönhausen ein Gesetzentwurf, betreffend die Kautionen der Bundesbeamten, und ein Gesetzentwurf, betreffend die Einführung der allgemeinen deutschen Wechselordnung, einer Novelle zur Wechselordnung und des allgemeinen deutschen Handelsgesetzbuchs, als Bundesgesetze eingegangen seien.
Schluß der Sitzung 35 Uhr. Nächste Plenar-Sitzung am Dienstag, den 6. April er.
— Die Feier des Geburtstags Sr. Majestät des Königs, welche die Akademie der Künste heute in dem langen Saale des Akademiegebäudes beging, nahm um 10 Uhr ihren Anfang. Derselben wohnten der Minister der geistlichen, Unterrichts und Medizinalangelenheiten Dr. v. Mühler, der Unterstaatssekretär Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs-Rath Pr. Lehnert, der Geheime Ober - Regierungs-⸗Rath Knerk, der Geheime Regierungs-⸗Rath Pinder, der Senat der Aka⸗ demie der Künste u. s. w. bei. Nach der Eröffnung durch einen Vortrag des akademischen Gesangvereins hielt der Sekre—⸗ tär der Akademie, Professor Dr. Gruppe, eine Rede über die verschiedenen Geschmacksrichtungen in der Kunst. Mit einem Hoch des Redners auf Se. Majestät den König, in welches die Versammlung einstimmte, und dem Gesang der Kompo⸗ sition des Professor Grell: Domine, salvum fa regem schloß die Feierlichkeit.
— Das Königl. Wilhelms-⸗Gymnasium beging das Geburtsfest Sr. Majestät des Königs am heutigen Tage durch eine Feier, welcher der Qber-Präsident von Jagow, Mi⸗ nister a. D. von Bethmann-⸗Hollweg, Unter⸗Staats⸗Sekretär von Gruner, Geh. Ober ⸗Regierungs⸗Rath Dr. Wiese, Geh. Regierungs ⸗Rath Reichenau, Provinzial - Schulrath Dr, Klix und Regierungs-Rath Lucanus so wie Eltern und Angehörige der Schüler beiwohnten. Die Aula war zum ersten Male mit dem Bildnisse geschmückt, welches der erhabene Gründer und Schutzherr des Gymnasiums demselben huldvoll verliehen hatte. Nach kinem einleitenden Gesange und Gebet trug der Schüler⸗ chor das Salvum fac regem, komponirt von dem Gesanglehrer Schütze, vor. Der Direktor Professor Dr. Kübler besprach hierauf in der von ihm gehaltenen Festrede die Bedeu⸗ tung der großen Ereignisse der Gegenwart, welche die Ent— stehung i, höheren Unterrichtsanstalt begleitet haben, sowie die Ziele, welch sie der Zukunft des. Staates und des Vaterlandes eröffnen, insbesondere aber die enge Verbindung, in welcher jene Ereignisse mit der Person Sr. Majestät des Königs und dem gesammten Königlichen Hause stehen. Er wies die versammelten Schüler auf die ernsten Pflichten hin, die
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August
ihnen nach den Erweisungen besonderer Gnade, welche die An— stalt erfahren, hieraus erwachsen. Sodann wurden zehn Schüler der obersten Klasse mit dem Zeugnisse der Reife entlassen und eine Anzahl wohlgelungener photographischer Darstellungen Sr. Majestät des Königs bei Dub, als Geschenk des Königlichen . Alex. Duncker an ausgezeichnete Zöglinge vertheilt.
Kiel, 20. März. (Kiel, ) Das Transport. Dampfboot »Rhein« ging heute Vormittag mit Material nach Stralsund und wird nach einem 12stündigen Aufenthalt nach Danzig weitergehen.
Cöln, 22. März. Die Post aus London vom 20. d. M. Abends ist ausgeblieben.
Mecklenburg. Schwerin, 20. März. Heute ist die Nr. 23 des Regierungsblattes ausgegeben worden, In dersel= ben ist eine Bekanntmachung des Großherzoglichen Staats Ministeriums vom 26. Januar d. enthalten, betreffend die Theilnahme des Großherzogthums Mecklenburg- Schwerin an den zwischen dem deutschen Zollvereine und Spanien, Italien, dem Kirchenstaate, Oesterreich, Chili, Uruguay, der Argentinischen Konföderation, Paraguay, den Niederlanden, der Httomanischen Pforte und Großbritannien abgeschlossenen Handels⸗ und Schif— fahrtsverträgen, mit Anlage A., Beitritts⸗Deklaration vom lsten Dezember v. J. zu dem Vertrage mit den Niederlanden nebst diesem Vertrage selbst vom 31. Dezember 1851; — Anlage k. Beitritts-Protokoll vom 5. November v. NJ zu dem Vertrage mit der Ottomgnischen Pforte, nebst diesem Vertrage selbst vom 20. März 1862; — Anlage C., Beitritts⸗Deklaration vom 9. Januar d. J. zu dem Handelsvertrage zwischen dem Zoll— verein und Großbritannien, nebst diesem Vertrage selbst vom 30. Mai 1865; — Anlage D., Beitritts⸗-Deklaration vom gten Januar d. J. zu dem Schiffahrtsvertrage zwischen Preußen und . nebst diesem Vertrage selbst vom 1I6ten Anhalt. Dessau, 2090. März. Der hiesige Landtag wurde nach Schluß seiner heutigen Sitzung von dem Staats. Minister von Larisch im höchsten Auftrage auf unbestimmte
Zeit vertagt. München, 19. März. (Hoffm. Korr.) Der
Bayern. König wird wegen immer noch andauernden Unwohlseins an
den in der Charwoche stattfindenden gottesdienstlichen Feierlich= keiten nicht Theil nehmen. ; .
Desterreich⸗ Ungarn. Wien, 20. März. Der Kaiser wird morgen hier eintreffen und am 1. April mit den Kaiser— lichen Kindern nach Ofen abreisen.
. — Der Kaiser hat genehmigt, daß allen Individuen deß Militärstandes, welche in Folge der neuen Arm ee⸗Organisi— rung pensionirt werden, die Pension für 40 Dienstjahre dann anzuweisen ist, wenn denselben nicht mehr als sechs Monagte zur vollen Dienstzeit fehlen. — Die »Milit. Ztg.« ist in der Lage mitzutheilen, daß der Entwurf zur Verbesserung der Gagen bereits zur Vorlage an Se. Majestät gelangte.
— In der gestrigen Herrenhaus-Sitzung wurde daß Gesetz, betreffend die Systemisirung der auf Staatskosten zu errichtenden Dienstplätze bei den Landes- und Bezirks-Schul— räthen, unverändert angenommen.
— Das Abgeordnetenhaus nahm gestern nach dem Landsturmgesetz noch den Grenzregulirungs Vertrag mit Preußen und über die vom Herrenhause vorgenommene Aenderung an dem Postübereinkommen mit der Moldau⸗Wallachei, endlich das Gesetz wegen einiger Aenderungen der bisherigen Bestimmungen über die Einhebung der Verzehrungssteuer vom Bier an.
— In der gestrigen Subkomite⸗Sitzung des Verf assungẽ— Ausschusses gaben die Minister Giskra und Brestel über die galizische Landtags-Resolution umfangreiche und erschöpfendste Aufklärungen, so daß das Subkomite vollständig informirt an die Berathung des Antrages selbst gehen kann. Die Verhand= lungen sind wegen der angelobten Geheimhaltung unbekannt.
Pe sth, 19. März. Bisher sind 192 Wahlen bekannt, davon 120 Deakisten und 72 Oppositionelle.
Triest, 20. März. Der Kaiser verließ Nachmittags 2 Uhr
auf dem Mercur Triest, begab sich zunächst nach Sistiana,
um einer Minensprengung beizuwohnen, dann nach Miramare, wo Se. Majestät in der Kapelle des Schlosses die Andacht ver— richtete. Von hier aus reiste der Kaiser um 4 Uhr auf der Eisenbahn ab.
Ag ram, 20. März. In der heutigen Sitzung des Land— tages beantwortete der Banus die Interpellätion wegen des Verkaufs von Wäldern in Slavonien dahin, daß das Röthige dagegen eingeleitet wurde. — Der Landtag hat sich hierauf wegen der Osterfeiertage bis zum 5. April vertagt.
Schweiz. Bern, 19. März. Gestern wurde der Nie— derlassungsvertrag mit Württemberg von dem Bundespräͤ— sidenten und dem württembergischen Gesandten unterzeichnet.
am 18. den Gesandten des Norddeut
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Belgien. Brüssel, 21. , Der König empfing
chen Bundes von Balan
1 nahm aus dessen Händen ein Schreiben des Königs von Preußen in Betreff des Todes des Kronprinzen von Belgien
en. nntgege Der Graf und die Gräfin von Flandern sind gestern in Brüssel wieder eingetroffen.
Um 17. überreichte der interimistische Geschäftsträger des sönigs von Schweden und Norwegen, Ackermann, dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten seine Akkreditive.
= Der »Independance« zufolge sind Vorbesprechungen in
enbahnfrage mit der französischen Regierung defi- ssen. Frankreich hat diese Transaktion sofort an⸗ Die beiden Regierungen werden eine Erklärung
enommen. w. . Die betreffende Kommission wird nach Ostern
peröffentlichen. susammentreten. ; *. — Die Repräsentantenkammer hat sich bis zum
3. April vertagt. ö Am 19. starb der General-Lieutenant Nerenburger,
gommandant der Kriegsschule.
Großbritannien und Irland. London 19. März. Der auf heute angesetzte Herrenempfang im Buckingham⸗ palaste ist auf den 3. April, verlegt worden. .
— In beiden Häusern des Parlamentes wurden gestern irische Angelegenheiten erörtert. Das Oberhaus beschäftigte sich mit den neuerdings wieder mehrfach vorgekommenen agrarischen Ver⸗ brechen. Lord Grey schrieb das Zunehmen der genannten Ver— hrechen auf Rechnung der getäuschten Erwartung, welche man in Irland in Folge der Versprechungen hinsichtlich einer Re⸗ form der Pacht- und Landgesetzgebung hege. Dabei tadelte her Redner die Begnadigung der gefangenen Fenier und sah in dieser Maßregel, sowie in dem schwebenden Plane einer Ab— schaffung der Slaatskirche den Ausdruck der Furcht vor dem zenierthum. Earl Granville vertheidigte das Vorgehen der Regierung in der Kirchenfrage, wobei er sich hauptsächlich zarauf stützte, daß die Stimme des Landes dafür entschieden habe, und erklärte, es seien nur solche politische Gefangene begnadigt worden, welche irregeführt waren und voraussichtlich für die Folge keinen Grund mehr zu Klagen geben würden.
Im Unterhause beantragte Gladstone formell die zweste Lesung seiner Bill über die Aufhebung der Staats⸗ kirche und Einziehung der Kirchengüter in Irland, worauf. Disraeli einen Gegenantrag auf Verwerfung stellte, Die Notivirung des letzteren haben wir im Wesentlichen bereits ge⸗ meidet. Die nach der Disraeli'schen Rede entstehende Debatte wurde vertagt. ,
— is ount Newry ist von Ceuta, wohin er in einer offtziellen Mission gegangen war, wieder in London ein⸗ etroffen. Kö ; . Lord Leconfield, welcher in Westindien und später in Katalonien diente, ist in seinem 81. Jahre gestorben,
— 259. März. In der gestrigen Sitzung des nterhauses wurde die Debatke über die Aufhebung der irischen Staatskirche fortgesetzt. Der frühere Sekretär für Indien Henry Northeote und der Handels⸗Minister Bright hielten längere Reden. Die Fortsetzung der Debatte ist auf Montag vertagt.
rankreich. Paris, 20. März. (W. T. B) Der auf ar,, Ministerrath hat wegen eines leichten Anwohl⸗ seins des Kahsers nicht staltfinden können. Die Minister wer—= den am Montag zu einer Sitzung zusammentreten, an eben demselben Tage wird eine Sitzung des Staatsraths unter Vor⸗ sit des Kalfers in den Tuilerlen abgehalten werden.. . — Im gesetzgebenden Körper wurde heute die Dis⸗ kussion des Kontingentsgesetzes begonnen. Gegenüber Pieard, welcher sich gegen' das neue Armeegeseß und die fran— zösishen Rüstungen aussprach, erklärte der Kriegs— Mintster, daß er mit Erstaunen von solchen, Angriffen gegen das Armeegesetz, welches für die Sicherheit der Nation nothwendig sei, Kenntniß genommen habe. Das Armeegesetz habe Frarctreich ine militekrische Bracht gegeben, wie es die elbe juvor nie besesfen. Die neue Organisation sei fast beendigt. Bei dringender Gefahr werde alles fehr schnell fertig sein. Man könne sich aber Zeit nehmen, weil nichts dem entge enstehe. Der Mintstir'bedauckt, daß man den gegenwärtigen Augenblick ge— wahlt habe, die neuen' militärischen Institutiönen zu Arschüttern, Ohne Zweifel fei die militärische Organisation kostspielig, aber sie fei die am meisten demokratische in Europa, Man müsse nicht vergessen, daß Frankreich, welches leinen Haß kenne, die Macht sei, welche am wenigsten einen Schimpf ertrage, und daß es In seinen Augen das größte Unglück sein würde / un, effet beschimpft zu werten ö Jand würde unwillig die egierung, welche es dem ausgesetzt, stürzen. Ein . der 3 welches die Reduktion des Kontingents auf o 000 Mann verlangt, wurde mit 195 gegen
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24 Stimmen verworfen. Die beiden ersten Artikel der Vorlage wurden angenommen. ᷣ
Der Vericht über das Budget wurde heute im geseß- gebenden Körper vertheilt. In dem elben heißt es, die Regierun wolle den Frieden. Die Kommission hat eine formelle Erklä⸗ rung der Nepräsentanten der Regierung erhalten, nach welcher kein Umstand vorhanden ist, der * wäre, irgend welche Befürchtung zu rechtfertigen. Der Gedanke des Friedens be⸗ herrsche die Situation. . 1
— 21. März. Der diesseitige Botschafter am österreichischen Hofe, Herzog von Gramont, wird sich in einigen Tagen auf seinen Posten zurückbegeben. —
— Der russische Botschafter hierselbst, Graf Stackelberg, ist nach Deutschland abgereist.
Griechenland. Athen, 20. März. (W. T. B) Am 14 d. ist der König von einer zwanzigtägigen Rundreise zurückgekehrt.
— Die für den 15. d. bestimmt gewesene Veröffentlichung des Kammer⸗Auflösungsdekrets ist auf den WB. B. verschoben.
— Der bisherige diesseitige Gesandte am französischen Hofe, Rangabe, ist zum Gesandten bei der Pforte ernannt.
Die diplomatischen Beziehungen zwischen Griechenland und der Pforte sind offiziell wieder aufgenommen, . .
Der Gesandtschaftssekretär Kalergis begiebt sich in einer speziellen Mission nach Konstantinopel.
Türkei. Konstantinopel, 20. März. Photigdes Bey st mit dem Gefandtschaftspersonal gestern nach Athen abgereist.
26. Ein griechischer Geschäftsträger und das übrige Perso— nal der Gesandtschaft ist heute hier eingetroffen. Wer zum neuen Gesandten ernannt werden wird, ist noch nicht bestimmt.
— Der neue Seraskier Hussein Abdni Pascha wird in Kurzem aus Kreta und Hobart Pascha von Volo hier eintreffen.
Numänien. Bu ka rest, 21. März. (W. T. B. In Gemäßheit der gesetzlichen Bestimmungen, nach welchen alle drei Jahre ein Wechsel in dem Offiziercorps der Nationalgarde eintreten soll, hat der Fürst die bisherigen Offiziere ihrer Chargen enthoben und 5 neue Bezirkscomimandeure, 11 neue Bataillonschefs und 74 neue Compagnieführer ernannt.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 20. März. Die Gesetz Sammlung veröffentlicht den Senatsbefehl vom Titz. März, welcher die am 23. November (6. Dezember) 1868 in Berlin dusgetauschte Deklaration veröffentlicht, laut welcher der im Jahre 1869 geführte Kanal, welcher dem Flusse Brinica ein neuss Bette giebt, zugleich auch die Grenze zwischen dem Kreise Olkusz (Gouvt. Kielce) und dem preußischen Kreise Beuthen bilden soll, ⸗ .
Warfchau, 19. März. (Hamb. Nachr. In Folge eines Kaiserlichen Ukases stehen die polnischen Kultusfragen jetzt unter drei Behörden: Die griechisch-russischen unter der Syngde, die
riechisch'unirten unter dem Unterrichts ⸗Minister, die übrigen Hire den ogen offen chaten unter einer besonderen Verwaltung für fremde Konfessionen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 18. März. Seit Mitte vorigen Monats sind, wie wir bereits mitgetheilt, auf dem hiesigen Ritterhause Repräsentanten der Ritterschaft und des Adels von Schweden versammelt, um verschiedene Fragen zu erörtern, welche auch nach erfolgter Durchführung der Repräsentationsreform dem Adel als besonderem Stande reservirt worden sind. Die wichtigste dieser Fragen betrifft die Verzichtleistung auf das privilegirte Forum. Diese Angelegen⸗ heit wurde am Dienstag in einer Äbendsitzung der Adelsver—⸗ fammlung erledigt, indem die Versammlung sich in Ueberein⸗ stimmung mit dem Antrage des Ritterhaus- Ausschusses mit 130 Stimmen gegen 74 gegen eine Verzichtleistung auf das Vorrecht mit Beziehung auf Civilprozesse erklärte, während man dagegen den Beschluß faßte das Vorrecht in Betreff von Kri— minalprozessen, in welcher Beziehung der Adel bis jetzt ebenfalls ein besonderes Forum gehabt hat, aufzugeben.
Amerika. Washing ton, 19. März. (Kabeltelegr.) Die Staaten Georgia und Delaware haben das Amen de; ment zur Constitutiöon, wonach den Farbigen das Stimmrecht gewährt wird, verworfen. .
— Nach den aus Rio de Janeiro eingegangenen Nach⸗ richten hat sich der brasilianische Minister der auswärtigen An⸗ gelegenheiten Paranhos nach Affumpcion begeben, um dort eine provisorische Regierung einzusetzen.
Asien. Bom bay, 17. März. Die Regierung hat zu Zeichnungen auf eine pr Anleihe er e GG öh Pfd. St. Eingeladen. — Für den Empfang des Emir von Afghanistan in Umballah am XN. d. Mts. werden Vorbereitungen getroffen.