Nichtamtliches.
reußen. Berlin, 2. April. Se. Majestät der . em bsengen gestern nach dem Vortrag der Hofmarschälle mnilitärische Meldungen im Beisein des Gouverneurs und des Kommandanten und arbeiteten hierauf mit dem Kriegs Minister und dem Militärkabinet. Gegen 3 Uhr machten Allerhöchst⸗ dieselben eine Spazierfahrt mit Ihrer Königlichen Hoheit der Frau n,, . von Baden. Abends war Thee bei Ihrer Majestät der Königin, . . Morgen einpfingen Se. Majestät der König den Vorttag der Hofmarschälle und des General-⸗Intendanten der Schauspiele. Gegen 2 Uhr hatte der Herzog von Ratibor und Professor Frankenberg die Ehre einer Audienz, um ihre Abreise nach Rom zu melden. Mittags war Diner bon 36 Couverts. — Se. Königliche Hoheit der Kronprinz empfing am 31. März den Masor Loewe l., vom großen Generalstabe, den Major von Conring im 3. Ostpreußischen Grenadier⸗Regiment Rr. 4, den Hauptmann von Bülow vom Generalstabe des jl. Armneeorßs und den Seconde Lieutenant Hauck vom Zten Pommerschen Infanterie⸗ Regiment Nr. 14. — Ihre Königliche Hoheit die Kronprinzessin empfing den Besuch Ihrer König⸗ uͤchen Hoheit der Herzogin Wilhelm von Mecklenburg. Um 45 Uhr fand im Kronprinzlichen Palais ein Diner von WB Colverts statt, zu dem der englische Botschafter, der Fürst Putbus, der Graf Dönhoff⸗Friedrichstein 6 Gemahlin, der französische Militär⸗Attachs Baron Stoffel u, A, mit Einladun⸗ gen beehrt waren. k machten die Höchsten Herrschaften ine Spazierfahrt, . . ᷣ⸗ k . Sich Ihre Königlichen Hoheiten mit dem 10 Uhr⸗Zuge nach Potsdam, von wo die Rückkehr um 2 Uhr erfolgte. Rachmittags ließ Sich Se. Königliche Hoheit der Kronprinz durch den Major im Kriegs- Ministerium, Schulz, Vortrag halten und empfing den Königlichen Legations⸗Rath von Katte.
— Der Präsident des Staats Ministeriums, Graf von Bismarck-Schsnhausen, ist gestern Abend aus Pommern hierher zurückgekehrt.
— Der Bundesrath des Norddeutschen Bundes trat heute zu einer Plenarsitzung zusammen.
— Nach den beim Ober⸗Kommando der Marine eingegan⸗ genen Nachrichten ist S. M. Brigg Musguito« am 31. März cr. von Lissabon nach Plymouth in See gegangen.
Gumbinnen, 1. April. (W. T. B.) Gestern und heute fanden hier Ansammlungen von ungefähr 300 Personen vor dem Regierungsgebäude statt, wobei es vereinzelt zu Exzessen gegen . . Zur an,, der Ord⸗
ig sind geeignete Vorkehrungen getroffen. 26 pia , f April. (Pos. Ztg. Der Ober -Präsident der Provinz Preußen von Horn ist heute an seinen neuen Be⸗ stimmungsort Königsberg abhgereist. Er hatte sein hiesiges Amt schon am 23. v. Mts. in die Hände seines Nachfolgers, des Grafen von Königsmarck, niedergelegt, aber noch die Einladung des aus Mitgliedern des hiesigen Regierungskollegiums und namhaften Personen der Stadt und Umgegend gebildeten Fest⸗ komites zu einem Abschiedsdiner angenommen, welches am 30. März stattgefunden hat. Ueber 200 Personen aus allen Kreisen der Provinz waren an demselben hetheiligt, Militärs, die Spitzen der ECivilbehörden, Gutsbesitzer und Bürger, Geistliche, Landräthe und Bürgermeister, auch eine Deputation des bromberger Regierungskollegiums, Nicht ohne Grund konnte der Graf von Königsmarck, welcher die Reihe der Toaste und Ansprachen mit einem Hoch auf Se. Majestät den König eröffnete, daher bemerken, er glaube die Provinz hier vertreten zu sehen und nirgends besser als hier mündlich den warmen Gruß bestellen zu können, welchen Se. Majestät ihm vor wenigen Tagen an die Bewohner des Großherzogthums mitgegeben. Zugleich kon— statirte Graf Königsmarck das Zeugni hoher Anerkennung, welches dem Scheidenden durch diese Versammlung gegehen werde. Das Wohl des Ober-Präsidenten von Horn brachte Ramens der Verwaltungsbehörden der Provinz der General⸗ Superintendent Cranz aus. Der Appellationsgerichts⸗Präsident, Graf von Schweinitz, richtete an Herrn von Horn Ab⸗ schieds worte Ramens der. Justizbehörden der Provinz. Den Abschiedsgruß der Regierung zu Bromberg brachte der Sber⸗Regierungs Rath Graf. Die Verdienste des Scheidenden um die Hebung der Landwirthschaft der Provinz legte von TempelhoffDombrowka, Vorsitzender des läandwirthschaftlichen Eentralbereins der Provinz, dar und denselben Gegenstand be—⸗
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welche der Schule und Kirche durch Herrn von Horn geworden. 1 von Suchodolski nahm Abschied Seitens der Land⸗ räthe der Provinz. Herr . ö selbst ergriff mehrmals das Wort, um zu danken und näher auf das Gesagte einzugehen. Indem er zurückblickte auf den Lauf seiner hiesigen Erlebnisse , vergegen⸗ wvärtigte er der Gesellschaft die Lage der Dinge bei dem Antritt seines Amtes im Jahre 1863. Dankbar erkannte er dabei die einmüthige Unterstützung an, die ihm von der deutschen Presse und den verschiedenen politischen Parteien in den großen natio— nalen Fragen geworden sei. Er stand nicht an, dabei zu be⸗ kennen, daß er mit warmer Sympathie des Herzens für die polnische Nationalität hergekommen sei. Ihre patriotischen Ge⸗ fühle, ihre Anhänglichkeit an Kirche, Sprache, Sitte müsse er hochachten, als aus edler Wurzel entsprossen. Aber kein ver⸗ ständiger Pole dürfe sich der Erkenntniß verschließen, daß die großen Ereignisse der Geschichte, die einen Theil Polens an Preußen gebracht, mit ihren nothwendigen Folgen nicht mehr rückgängig gemacht werden könnten. Er habe fordern müssen, daß sie, ob sie schon Polen wären, doch auch gute Preußen würden. Die Prin⸗ zipien der preußischen Verwaltung, wie sie ihm von Sr. Ma⸗ estät dem Könige vorgezeichnei, dessen landesväterlicher Wille ihm die höchste Richtschnur gewesen, dessen Ministerium ihn kraftvoll unterstützt, faßte er in den Worten zusammen: edel, erecht, wohlwollend! Des Beistands der Königlichen und Eren lun bchsrden der Provinz in allen ihren Gliedern ge— dachte Herr v. Horn mit großer Anerkennung und schloß dann mit warmem Bank für die reiche und vertrauensvolle Unter⸗ stützung, die ihm noch auf dem letzten Provinziallandtage unter der Führung des Grafen Königsmarck als Landtagsmarschall Behüfs Begründung eitzer neuen Provinzial-Irren⸗ und einer Blindenanstalt zu Theil geworden sei. Die bewährten Eigen⸗ schaften seines Amtsnachfolgers hervorhebend und ihm Glück und Erfolg wünschend in der fernern Leitung der Provinz Posen, schloß Herr v. Horn seine Rede mit einem Hoch auf dieselbe. . . . Hannover, 1. April. Der pro vinzialständische Verwaltungs-⸗Ausschuß hielt gestern Sitzung.
Graf Otto zu Stolberg-Wernigerode und die Frau Gräfin sind gestern Nachmittag von hier wieder abgereist.
Hamburg, 1. April. In der gestrigen Büxrgerschafts⸗ sitzung wurde der Senatsantrag, betreffend die Zusammen⸗ setzung der Gemäldegallerie⸗ommission, verworfen, ein Gegen⸗ antrag von de la Camp und Genossen dagegen angenommen, unter Erklärung der Bereitwilligkeit zur Niedersetzung einer ge— mischten Besprechungskommission. — Die Berathung des Land⸗ gemeindeordnung⸗Entwurfs wurde fortgesetzt.
Sachsen. Weimar, 1. April. Der Erbgroßherzog ist gestern, der Prinz Hermann zu Sachsen⸗Weimar und Söhne sind heute wieder von hier abgereist.
Hessen. Darmstadt, 31. März. Der »Darmst. Ztg. zufolge hat die zur Bearbeitung der Ausgleichung der im ahr 1866 erwachsenen Kriegslasten bestellte Kommission heute ihre Arbeiten beendet. Als definitives Gesammtresultat theilt das genannte Blatt Folgendes mit: Die definitiv und rechtskräftig festgestellten Kriegskoͤsten, welche in 1866 durch fremde Truppen in dem Großherzogthum verursacht worden sind und zur Aus⸗ gleichung kommen, betragen im Ganzen öl, 290 Fl., wovon die Großherzogl. Hauptstaatskasse, als noch von andern Staa— ten an dieselbe ersetzt, zu übernehmen hat 326657 FI. 48 Kr., so daß zur Ausgleichung verbleiben 6181632 Fl. 12 Kr., wo— nach sich für 1 Jl. des pflichtigen Steuerkapitals der betreffen den Gemeinden und Gemarkungen von 1867 23,350,042 Kr.
als Schuldigkeit ergaben.
Bayern. München, 30. März. (C. v. u. f. D . Ein am 3. d. M. ergangener Erlaß des Königl. Staats. Ministeriums des Königl. Hauseüz und des Aeußern enthält folgende Stelle: »Die Auflösung des vormaligen deutschen Bundes hat die Rechts beständigkeit der durch Bundesbeschluß vom 26. Januar 1854, die gegenseitige Auslieferung von Verbrechern auf dem deutschen Bundesgebiet betreffend (Reg. Bl. 1854, S. 211), getroffenen Ber. einbarungen nicht berührt. Dies hätte der Fall nur dann sein müssen, wenn die Existenz eines föderativen Bandes unter den
Bundesbeschlusses gewesen wäre, und wenn die Kontinuität und Einheit der Nation mit der Bundesakte von 1815 als vernichtet erschienen. Nun ist aber der erwähnte Bundes beschluß vom 26. Januar 1854 dem Bedürfnisse entsprungen, zwischen den durch Geschichte und Stammesangehörigkeit eng verbündeten und in regem internationalem Rechtsverkehr stehenden deutschen Staa⸗ ten — gleichviel ob ein Bundesverhältniß bestehe und welcher
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demnã auch der Sekonomie⸗Direktor Lehmann-Nitsche. Birr n n mn, Dr. Mehring gedachte der Förderung,
tragsmäßig zu regeln. Indem eine Einigung in dieser Ri tung erzielt wurde, erschien der Bund nur als vermittelnd
Mecklenburg. Schwerin, 1. April. Der regierende
Vertrag schließenden Theilen die Voraussetzung des gefaßten
fügt seien. t. Zeit wieder entlassen worden. Art es sei — gewisse stets wiederkehrende rechtliche Fragen ver⸗
Behörde, um dieser Einigung der einzelnen deutschen Staaten unter sich im Wege des freien Vertrags einen öffentlichen Ausdruck in gesammtverbindlicher Form zu geben, und kann sonach die Rechtsbeständigkeit des mehrerwähnten Bundes beschlusses um so weniger bestritten werden, als in jenem Bundesbeschlusse zugleich ein Vertrag jedes einzelnen deutschen Staats mit jedem andern deutschen Staate gelegen ist.« Eine analoge Entschei— dung ist vor einigen Jahren vom Königlichen Handeis⸗Appella— tionsgerichte in Nürnberg ergangen.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 1, April. Feldzeugmeister Frhr. Waroicie di Madonna del Monte, bisher komman— dirender General zu Graz, ist zum kommandirenden General in Wien, und der bisherige Chef des Generalstabes, F.⸗M.⸗L. Frhr. ö, John, zum kommandirenden General zu Graz ernannt worden. — Die Minister von Hasner und Dr. Brestel, sowie ö f Admiral von Tegetthof sind in Wien wieder ein— etroffen. ö — Die nach Schluß der Sitzungen der Sanitäts-Enquéte— Kommission unter dem Präsidium des Hofrathes Baron Dum⸗ reicher eingesetzte »Durchführungs⸗Kommisston« hat einen Entwurf für das Militär-Sanitätswesen vollendet, welcher in den nächsten Tagen der aus den Abtheilungs⸗Chefs bestehenden Ministerial⸗Kommission vorgelegt werden wird.
Brünn, 31. März. (N. Fr. Pr.) An der heutigen ersten Sitzung des Landesschulrathes betheiligten sich zwei katholische Geistliche, sowie ein hiesiger evangelischer Pfarrer.
Schweiz. Genf, 1. April. W. T. B.) Im Laufe des Tages haben hier Ruhestörungen stattgefunden, fünf Personen wurden verhaftet, die Befreiung derselben wurde versucht, je⸗ doch ohne Erfolg.
Niederlande. Haag, 31. März. Gestern hat die Erste Kammer der Generalstaaten ihre Thätigkeit wieder be— . indem sie ihre verschiedenen Kommissionen neu kon⸗ ituirte.
Belgien. Brüssel, L. April. In der St. Genoisange⸗ legenheit wurden gestern zu Brügge die Zeugenverhöre beendet, worauf der Staatsanwalt in längerer Rede das Schuldig gegen sämmtliche Angeklagte beantragte. Demnächst sprach der Ver— theidiger Vandeputtes, welcher die Geschwornen warnte, sich durch die religiösen Tendenzen, welche man in diesen Prozeß hineingezogen habe, in ihrem freien Urtheil beirren zu lassen.
Großbritannien und Irland. London, 31. März.
Ihr Majestät die Königin, begleitet von der Prinzessin
uise und dem Prinzen Arthur, stattete dem Grafen von Paris einen Besuch ab.
— Die feierliche Taufe des Sohnes der Prinzessin Christian von Schleswig-Holstein wird heute stattfinden.
— Die ohffizielle »London Gazette« meldet in ihrer letzten Nummer die Erhebung des früheren General-Gouverneurs von Indien, John Lawrence, in den Peersstand unter dem Titel eines Baron Lawrence vom Pendschab und von Grateley in der Grafschaft Southampton. — Das Parlamentsmitglied für Sheffield, Mr. Mundella, ist eifrigst bemüht, eine Vermittlung zwischen den Arbeitgebern und Arbeitern in Preston zuwege zu bringen.
. — 1. April. Nach dem Ausweise des Schatzamtes beträgt die Einnahme des letzten Quartals 20,109,888 Pfd. St., ergiebt mithin gegen das entsprechende Quartal des vorigen Jahres eine Mehreinnahme von 731,314 Pfd. St. Die Einnahmen der Accise, Stempel, Einkommensteuern und der Post haben zuge— nommen, während die der Zölle um 62,000 Pfd. St. abge⸗ nommen haben.
Die Gesammteinnahmen des verflossenen Finanzjahres er— gaben 72,591,991 Pfd. St., mithin eine Mehreinnahme von 2991772 Pfd. St.
Frankreich. Paris, 1. April. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Körpers erklärte der Minister des Innern, daß die Regierung das System der offiziellen Kan— didaturen nicht aufgebe, daß sie aber gewisse Kandidaturen, die sie sonst bekämpft haben würde, nicht bekämpfen werde. Bis zu einer systematischen Neutralität werde sie nicht gehen. — Nach einer Rede Olliviers wurde über die Interpellation Picards mit 157 gegen 4) Stimmen die Tagesordnung angenommen. Morgen wird das Budget diskutirt.
. — Das » Journal officiel vom 1. April ist heute (2.) nicht in Berlin eingetroffen.
Spanien. Madrid, 1. April. (W. T. B.) Auf mehrere Interpellationen bezüglich hier neuerdings vorgenommener Ver— haftungen erwiederte der Minister für öffentliche Arbeiten in der Cortessitzung, daß dieselben auf Befehl des Präfekten ver Die betreffenden Personen seien jedoch nach kurzer
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— Prim und Sagasta sind noch nicht aus Toledo zurück⸗— gekehrt.
— Die Debatten über den Verfassungsentwurf werden am
nächsten Montage stattfinden.
Italien. Florenz, 1. April. (W. T. B.) Der König hat heute den russischen Groß fürsten Wladimir und den österreichischen MC. Moering empfangen, und Letzterem das Großkreuz des Lazarus Ordens überreicht.
— Der Finanz-⸗Minister Graf Cambray-Digny wird am 15. d. den Finanzbericht der Kammer vorlegen.
Rumänien. Bukarest, 1. April. (W. T. B. Die ausländischen Postexpeditionen sind mit heutigem Tage von den e,, Behörden in eigene Verwaltung übernommen worden.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 31. März. Der Kaiser hat am 28. 3 ein neues Ceremoniell für die Feier des Aufgehens der Newa vollzogen.
= Der W. Staatsrath Tscharykow, Vizegouverneur von Sibirien, ist zum Gouverneur von Wjatka ernannt worden.
— In Mos kau ist der Kommandant General-Lieutenant Komilow, in Smolensk der Bischof Johann gestorben.
. — Skander⸗Khan, der Gesandte von Kokand, ist nach seiner Heimath zurückgekehrt.
Kiew, 30. März. Die interimistische Brücke der Kiew⸗ Kursk-Eisenbahn über den Fluß Seim ist mit dem Passagier— zug eingestürzt, welcher eine halbe Stunde nach dem Zuge fuhr, auf welchem sich Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Nikolai Nikolajewitsch befand, der um 19 Uhr Morgens wohlbehalten in Kiew eintraf. Die Zahl der Todten und Verwundeten ist
noch unbekannt. Amerika. Washington, 31. März. (Kabeltelegr.)
Die gesetzgebende Versammlung des Staates Massachusetts hat das vierzehnte Amendement zur Konstitution, wonach jede Ver—⸗ weigerung oder Beschränkung des Wahlrechts auf Grund der Race, Hautfarbe oder früherer Dienstbarkeitsverhältnisse ver⸗ boten wird, ratifizirt.
— 1. April. Nach dem Monatsausweise des Finanz⸗ Ministers beträgt die Staatsschuld am heutigen Tage 2/653, 750,000 Dollars, was gegen den 1. März c. eine Verminderung von 7,200,000 Dollars ergiebt.
Asien. Aus Japan melden die neuesten Nachrichten der Ueberlandpost die Beendigung des dortigen Krieges. — Im . Chinas war ein französischer Missionär ermordet worden.
Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Bureau.
Brügge, Donnerstag 1. April, Abends. Das Schwur— gericht hat heute den bekannten Prozeß gegen die Brandstifter von St. Genois durch Publikation des Ürtheils beendet. Letz teres spricht gegen Vandeputte 12 Jahre Zuchthaus, gegen Vir⸗ ginie Jakkens 15 Jahre, gegen van Overschelde 19 und endlich gegen Depoorter 5 Jahre Gefängniß aus.
Der Minister⸗Präsident Frere⸗Orban ist gestern Nachmittag nach Paris abgereist.
Statistischer Rückblick auf die Königlichen Theater im Jahre 1868.
Die General⸗-Intendantur der Königl. Schauspiele hat auch für das vergangene Jahr einen statistischen Rückblick auf die Königlichen Theater zu Berlin, Hannover, Cassel und Wiesbaden ver- öffentlicht, dem wir Nachstehendes entnehmen:
Auf den Königlichen Theatern zu Berlin wurde im Laufe des Jahres 1868 an 61 Tagen nicht gespielt. Im Ganzen fanden 534, und zwar 277 Schauspiel, 157 Opern-, 63 Ballet- und 37 gemischte Vorstellungen statt, im Opernhause 23, im Schauspielhause 260, im Neuen Palais 1, davon 272 im Abonnement. Unter den 534 Vor- stellungen befanden sich 17 den Abend füllende Schauspielvorstellungen im QOpernhause. Die französische Gesellschaft spielte an 58 Abenden im Concertsaale des Königlichen Schauspielhauses. An verschiedenen Stücken kamen 94, an verschiedenen Opern 47, an ver⸗ schiedenen Ballets und Divertissements 12 zur Aufführung; an 6 Abenden fanden Solotänze statt. Zum ersten Male wurden aufgeführt 12 Stücke mit zusammen 38 Akten, 1“ Oper (die Fabier von Langert) und 1 Ballet. Neu einstudirt wurden 3 Stücke, 5 Opern und 1 Ballet. Klassische Werke wurden aufgeführt: von Lessing 13, Goethe 20, Schiller 20, Kleist 3, Shakespeare 19, Moreto 3, Sopho— kles ?, zusammen 80 Schauspiele; von Gluck 4, Mozart 19, Beethoven 10, Weber 12, Mehul 3, Cherubini 6, Spontini 3, zusammen 57 Opern. Im Schauspiel erschienen 10, in der Oper 19 Gäste; neu engagirt wurden im Schauspiel 8, in der Oper 5 Künstler und Künstlerinnen, im Ballet 2 Solotänzerinnen, 1 Koryphäe, 4 Figuranten, 3 Tänze—= rinnen. Es schieden aus: im Schauspiel 2 Künstlexinnen, in der Oper 3 Concertmeister resp. Kammermusiker, und 3 Sängerinnen, im Ballet 3 Figuranten und 2 Tänzerinnen.
Zur Feier der Allerhöchsten Geburtstage Ihrer Königl. Majestäten fanden im Opern wie im Gta e r r. Festvorstellungen, durch Prologe eingeleitet, statt. Am 21. März 1868 veranstaltete die Königl.
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