1869 / 78 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Fonds und Staats-Fapiere.

Eisenbahn- Stamm- Aktien.

Wien, österr. Währ. .....

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Fonds und Staataz-Papiere.

Fre eilig Tische- Staats Anl. von 1859 do. v. 1854, 55 do. von 1857 do. von 1859 do. von 1856 do. von 1864 do. von 1867 do. v. 1868 Lit. B. do. v. 1850, 52 do. von 1853 do. von 1862 do. von 1868 Staats · Schuldscheine Pr. Anl. 1855 à100 Th. Hess. Pr. Sch. à 40 ThlI Kur- u. Neum. Schldv. der- Deiehb. Obligai Berlin. Stadt- Obligat. do. do. do. do. Schldv.d.Berl. Kaufm. Berliner ... ..... Kur- u. Neumärk.

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Badische Anl. de 1866 do. Pr. Anl. de 1867 do. 35 Fl.-Oblig. . ..

Bayer. St. A. de 1859 do. Prämien- Anl..

Braunsch. Anl. de i866 do. 20 Thlr. - Loose

Dess. St.- Prim. - Ani. :

Namb. Pr.. A. de 1866

Lübeeker Prim. - Anl.

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do. Silber- Anleihe. Italienische Rente.

do. Tabaks-Oblig.

do. Tabaks-Act. . Rumän. Eisenb. ..... Rumiänier......... Finn. 10 Rl-L. ..... Neapol. Pr. A.... ... Russ. Engl. Anleihe. do. do. de 1862 do. * Stücke 1864

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do. Engl. Anleihe. do. Pr. Anl. de 1864 do. do. de 1866 do. 5. Anl. Stiegl. .

do. 9. Anl. En

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do. Bodenkredit ... do. Nicolai - Obligat. Russ. Poln. Schatz.. do. do. kleine Poln. Pfandb. III. Em. do. Liquid.

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O. 226 u. 22/1267 16. u. 1/12 111. . 1si.

do. Part. Ob. à 500. Türk. Anleihe 1865.

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Aachen-Mastr. .. Altona- Kieler. ..

Berlin- Anhalt. .. Berlin- Görlitz ..

Berlin- Hamburg kr. Ptad. Mgdb. Berlin Stettiner. Brsl.· Schw. Frb. do. neue

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Oberschl. A. u. C.

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do. St. Pr. ... Rheinische ..... do. St. Pr. ...

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Bank- und Industrie- Ak

Div. pro Berl. Br. (Tivoli) Berl. Kassen- V. do. Hand.- G.. do. Pferdeb. . Braunschweig. .. Bremer ..... ... Coburg. Kredit.. Danz. Privat - B. Darmstädter ... do. Iettel Dess. Kredit-B. do. Gas ...... do. Landes- B. Diskonto-Kom.. Eisenbahnbed. .. Genfer Kredit..

Gothaer Tettel .. do. Grundkr. Pf.

Hannöversche .. Hoerd. Hütt.· V.

Hyp. (Hübner). . 1 do. A. I. Preuss. do. Pfdb. unkd.

Königsb. Pr. - B.

Leipziger Kredit

Luxemb. do.

Mgd. F. Ver. G.

Magdeb. Privat

Meininger Kred.

Minerva z A.

Moldauer Bank.

Neu- Schottland.

Norddeutsche ..

Oesterr. Kredit. A. B. Omnibus- G.

Phönix Bergw. .

Portl.-· F. Jord. H.

Posener Prov. . . Preussisebe B. .. Renaissance.... Rittersch. Priv.. Kostocker ...... Sie hsische ...

Sehles.Bergb. G. do. Stamm-Pr. Thüringer. Vereinsb. Hbg.. B. Wasserwerke MWeimarisehe. ..

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Geld-Sorten und Banknoten.

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Silber in Barren u. Sort. P.

Oest. Bankn. . Russ. Bankn. .

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. 29 Thlr. 8 Linsfuss der Preuss. w. . für Lombard 5 pCt.

Redaction und Rendantur: Schwie ger.

Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober

(R. v. Decker).

Hofbuchdruckerei Folgen drei Beilagen

1381

Erste Beilage zum Koͤniglich Preußischen Staats-A1Anzeiger.

Sonnabend den 3. April 1869.

EKK—

Statistische Nachrichten.

Der in Nr. 76 d. Bl. unter Paris erwähnte Bericht des Justiz⸗Ministers Baroche an den Kaiser enthält über die Verbrechen ünd Vergehen in Frankreich im Jahre 1367 folgende statistische Mittheilungen: Die Jury hatte über 3694 Anklagen, 18 mehr als im Jahre 1866 zu erkennen, nämlich 1704 gegen die Person, 73 weniger als in 1866, 49 weniger als im Durchschnitt 1856/60 und 18 weniger als im Durchschnitt 1861/68, und 1990 Verbrechen gegen das Eigen— thum, 91 mehr als in 1866, 48 mehr als 1861/65, aber 412 weniger als 1856/60. Unter den Verbrechen gegen die Person haben sich die— jenigen gegen die Sittlichkeit im Vergleich zum Jahre 1866 von 1064 auf döq / unzüchtige Handlungen gegen Erwachsene um 22pCt, dergleichen gegen Kinder um 10 pCt. vermindert. Um 11 pCt. haben abgenommen u. A. Todtschlag und Kindermord; zugenommen haben Meuchelmord lvon 191 auf 226 Angriffe auf Eltern (von 33 auf 44), Vergiftun⸗ gen lvon 23 auf 27) und Verwandtenmord (von 6 zu 10. Die Verbrechen gegen das Eigenthum haben im Ganzen gegen 1866 nur um 5 pCt. zugenommen, jedoch erreicht die Vermehrung beim Miß⸗ brauch des Vertrauens 23 pCt. (von 76 zu 99), bei den Brandstiftun⸗ gen 8 pCt. won 188 zu 203). Ein Viertel der letzten Verbrechen ist in der Ahsicht begangen worden, die Versicherungsgesellschaften zu be— . . Diebstähle haben sich um 6 pCt. von 1195 auf 1269) vermehrt.

Die Zahl der Angeklagten vor den Assisenhöfen belief sich auf 4607; 1915 derselben waren Verbrechen gegen die Person, 2692 Ver⸗ brechen gegen das Eigenthum angeschuldigt. Auf 100000 Einwohner kamen 12 . im Seinedepartement jedoch 35, im D. Rhone— mündungen 30, in Korsika 24, im D. Marne und Oise 21, dagegen im D. Ain und Creuse nur 4, im D. Saone und Loire, Nieder⸗Pyrenäen und Indre nur 5. Von den 4507 Angeklagten gehörten 3878 oder 84 pCt. dem männlichen, 729 oder 16 pCt. dem weiblichen Geschlecht an, oder auf 100000 Einwohner männlichen Geschlechts kommen 20, auf 100000 Einwohner weiblichen Geschlechts nur 4 Ange klagte. Bei den Verbrechen gegen die Person waren von Frauen 20, bei denjenigen gegen das Eigenthum nur 13 pCt. begangen. Von den 4607 Angeklagten waren 51 (1 pCt.) unter 16 Jahr, 723 (16 pCt) 16—21 Jahr, 2529 (55 pCt.) 21-40 J., 1065 (23 pCt.) 40-60 Jahr, 239 (5 pCt.) über 60 Jahr alt. Von den entsprechenden Altersklassen der Bevölkerung betrug die Zahl der Verbrecher von 16–— 21 J. 22, von 21 40 J. 22, von 40-60 J. 12, von mehr als 60 J. 6 von je 100,000. 56 pCt. der Angeklagten waren unverheirathet, 28 pCt. waren verheirathet und hatten Kinder, 9 pCt. verheirathet ohne Kinder, 5 pCt. verwittwet mit Kindern, 2 pCt. verwittwet ohne Kinder. Auf 100 000 verheirathete Einwohner kamen 11 Angeklagte, auf 100000 verwittwete Einwohner ebenso viele, auf 100000 unver⸗ heirathete Einwohner über 16 Jahr 26 Angekl. 36 pCt. der An— geschuldigten konnten weder lesen noch schreiben, 45 pCt. lesen und schrieben nur unvollkommen, 14 pCt. lesen und schrieben so geläufig, daß sie diese Kenntnisse verwerthen konnten, nahe an 5 pCt. hatten eine höhere Bildung genossen. Die Zahl der Ange⸗ klagten, welche gar nicht lesen und schreiben konnten, hat sich seit 1856/60 von 43 pCt., seit 1861/65 von 39 pCt. auf 36 pCt. in 1867 vermindert, die Zahl der gebildeteren Angeschuldigten ist seit 56 um 22, bzw,. 57 Tausendstel gestiegen. Die 4607 Angeklagten gehörten 49 verschiedenen Berufen an; in größeren Gruppen entfallen bei den ländlichen Arbeitern 8, bei den in der Industrie beschäftigten Arbeitern 14, bei den Handeltreibenden 24, bei dem Gesinde 14, bei Künstlern, Gelehrten, Rentiers 10, bei Leuten ohne bestimmten Erwerb 23 von je 100000 Einw. der entsprechenden Klasse der Bevölkerung. Den

eimathsverhältnissen nach hatten 60 pCt. der Angekl. noch ihr Geburts-

omizil, 1 pCt. gehörte dem Departement, in welchem die Aburthei⸗ lung stattfand, nur durch die Geburt an, 26 pCt. domizilirten in demselben, waren aber in einem anderen Departement geboren, U pCt. waren dem Departement fremd. 282 der letzteren waren Vagahonden; von den übrigen 4325 Angekl. gehörten As städtischen Gemeinden (d. h. von wenigstens 209090 Einw.), 2186 ländlichen Ge— meinden an. Bei der städtischen Bevölkerung kamen 22, bei der länd⸗ lichen Angekl. auf 100000 Einw. .

Die Jury ließ 2422 Anklagen (69 pCt.) unbedingt, 595 (16 pCt.) bedingt zu, sie verwarf 677 (18 pCt.) 23 pCt. der Angeklagten wurden freigesprochen; 36 pCt. wurden zu Leibes und entehrenden, 41 pCt. zu forrektionellen Strafen verurtheilt. In einigen Departements erreichten die Freisprechungen 46 bis 62 pCt., in anderen betrugen sie nur 5 bis 9 pCt. Zum Tode wurden 25 Angeschuldigte, darunter 2 Frauen, verurtheilt, zu lebenslänglicher Zwangsarbeit 139, zu Zwangsarbeit auf Zeit 760, zur Einschließung in Strafanstalten 72 zu hirn , 1882, zu Geldbuße 2. Hinrichtungen wurden 17 voll- en, In 76 Fällen von 100 ließen die Geschworenen mildernde

mstände zu. In contumaciam wurden 258 Sachen verhandelt. 99 früher Contumazirte hatten sich im Jahre 1868 vor den Assisen gestellt. 36 derselben wurden freigesprochen, S3 verurtheilt.

Vor den Korrektions-Trihunalen wurden im Jahre 1867 l51769 Sachen verhandelt, 9 pCt. mehr als in 1866. 128,914 cr 8 rCt,) waren gewöhnliche, 228565 (4 9 pCt.) fiskalische oder Forstvergehen. Jagdkontraventionen haben um 31 pCt., Fischerei⸗ kontraventionen um 25 pCt., Betrügereien im Handel um 24 pCt., Vagabondiren um 23 pCt., Steuer- und Zollkontraventionen um 20 pCt., Betteln um 19 pCt. gegen 1866 zugenommen. Angeklagt

173

waren 181.695 Personen, 85 pCt. männl., 15 pCt. weibl. Geschlechts oder auf 1000 Männer der Bevölkerung kamen 8, auf 1000 Frauen 1 Angeklagte. Soweit das Alter der Angeklagten ermittelt werden konnte, waren 4 pCt. der Männer u. der Frauen unter 16 Jahr, j4 pCt. der Männer und 11 pCt. der Frauen 16 bis 21 Jahr, 82 pEt. der V. und S5, pCt, der Frauen über 21 Jahre. Freigesprochen wurden pCt. (in 1866: 8 pCt), zu Gefängniß 5 pCt (is66: 54 pEt), zu Geldbuße 55 pCt. (1866; 36 pCt. verurtheilt. In 59 Fällen von 186 wurden mildernde Umstände zugelassen.

„Unter den wegen Verbrechen Angeklagten befanden sich 2 Fünftel Rückfällige; unter den wegen Vergehen Angeschuldigten 34 pCt.

Ein fache Polizeikontraventionen' gelangken im Jahre 1867 360148 zur Verhandlung.

Bei der Kriminalpolizei wurden im Jahre 1867 außer den Pro⸗ kuratoren, deren Substituten und den Instruktionsrichtern, 153717 Beamte verwendet, nämlich 2913 Friedensrichter, 37,538 Maires, 19,884 Polizeitommissarien und Agenten, 19066 Gendarme, 34,913 Gemeinde Feldhüter 34.113 vereidete Privatwächter, 9091 Forstschutz⸗ beamte, 5157 Brücken⸗, Chaussee⸗ und Fischereiaufseher und 225760 Steuerbeamte,

Die Zahl der Selbstmorde hatte im Jahre 1867 abgenom— men, sie betrug 198 weniger, als im Vorjahre, nämlich 5011; davon entfielen auf das Seine ⸗Departement allein 686, ohne zu berechnen, daß ein Theil der in dem benachbarten Seine u. Oise. Departement konstatirten Selbstmorde wahrscheinlich ebenfalls nach Paris zu ver— legen ist. 4008 Selbstmörder waren männlichen und 1063 weiblichen Geschlechts, 1693 waren ledig und 2373 verheirathet, der Civilstand der übrigen konnte nicht festgestellt werden; 1591 Selbstmorde waren auf Gehirnkrankheiten zurückzuführen, 998 auf physische Leiden, g27 auf Liebe, Eifersucht, Ausschweifung und Trunksucht, 554 auf Elend oder Vermögensverluste; in 41 Fällen hatten todeswürdige Verbrecher der Gerechtigkeit vorgegriffen.

Die vorstehenden Ziffern gelten von Frankreich allein. In Algier haben die Geschwornen im Jahre 1867 452 Anklagen abgeür- theilt gegen 351!᷑ im Vorjahre und 760 Angeklagte gegen 553 im Vor- jahre. 112 Angeklagte wurden dort freigesprochen, 4 zum Tode und 22 zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurtheilt.

Druckereien, Lithographien, Buchhandlungen und Lesebibliotheken bestehen in 176 Städten des russischen Rei⸗ ches, welche sich auf 56 Gouvernements und Gebiete vertheilen. Am . Januar 1869 betrug nach dem »Regn-Anz« die Zahl sämmtlicher Druckereien 360, die der Lithographien 286, die der Buchhandlungen 413 und die der Lesebibliotheken 221. Am schwächsten sind mit der— artigen Etablissements das Gouvernement Orenburg (1 Buchhand⸗ lung), Küstengebiet von Ostsibirien (1 Druckerei und das Stadtgebiet von Kertsch⸗Jenikol (1 Druckerei) versehen. Petersburg hat 77 Drucke reien, gs Lithographien, 85 Buchhandlungen und 14 Lesebibliotheken, Moskau 57 Druckereien, 82 Lithographien, 90 Buchhandlungen und 16 Lesebibliotheken. Riga 8 Druckereien, 13 Lithographien, 12 Buch⸗ handlungen und 8 Lesebibliotheken. Eigenthümlich ist die große Zahl der Lesebibliotheken im Gouvernement Twer; dasselbe besitzt deren 25, während daselbst im Ganzen nur 6 Druckereien, 3 Lithographien und 2 Buchhandlungen anzutreffen sind.

Ueber Preise und Löhne in den Verein. Staaten von Nordamerika enthält der Jahresbericht des Norddeutschen Bundes⸗ Konsulats zu Chicago folgende Mittheilungen:

Spezereien und Provisionen sind im Jahre 1867 durchschnittlich um 88 pCt. theurer gewesen, als im Jahre 1860 und 1861, Ellen⸗ waaren 685 pCt. theurer, Feuerungsmaterial 57 pCt., Hausmiethe 65 pCt., und zwar dies in New - England, wo die Arbeitgeber für billige Wohnungen der Arbeiter zu sorgen pflegen. In anderen Thei⸗ len ist die Miethe vergleichsweise noch höher, z. B. in New -Hork, Philadelphia und anderen Stadten durchschnittlich um 90 bis 100 pCt. höher als vor dem Kriege, in New-Jersey sogar 111 pCt.

Die Erhöhung des Ärbeitslohnes beträgt dagegen nach den Daten des Steuerkommissärs für gewöhnliche Tagelshner 50 pCt., für Arbeiter, die ein Gewerbe haben (skilled mechanical labor), durch- schnittlich 60 pCt. Unverheirathete Arbeiter, besonders die der letzten Klasse, stellen sich trotzdem noch vergleichsweise leidlich, weil die Preise ihrer Bedürfnisse in den Städten (Kost und Logis, Kleider, Schuh— werk) nur etwa 60 bis 70 pCt. gestiegen sind. Verheirathete Arbeiter aber, die Familien zu ernähren haben, empfinden den Unterschied um so schmerzlicher.

. Der Lohn der Arbeiter betrug nach den Angaben zahlreicher Ar— beitgeber in allen Theilen des Landes in 1860 durchschnittlich 6 Dol lars 4 Cts. pro Woche, in 1867 bis 1868 aber 9 Dollars 54 Cts. Diese Klasse von Arbeitern kann mit ihrem Lohne in 1867 bis 1868 nicht so viel kaufen, als mit den 6 Doll. 4 Cts. in 1860.

Vor dem Kriege betrug der Wochenlohn eines gewöhnlichen Ar— beiters in allen Theilen des Landes den Preis eines Fasses Mehl. Nach diesem Maßstabe gemessen ist der Arbeiter jetzt um 20 pCt. schlechter daran als vor dem Kriege. Wenn er fruͤher mit seinem Lohne 13 Faß Mehl kaufen konnte, kann er jetzt nur 1 kaufen. Der Preis des Mehls ist von 1860 68 durchschnittlich um 90 pCt., der Arbeitslohn nur um 58 pCt. gestiegen. ö.

Der Gesammtreichthum des Landes ist in der Zunahme begriffen, wahrscheinlich in ebenso rascher Zunahme als in irgend einer anderen Periode unserer Geschichte; aber es folgt daraus, wie eben gezeigt wurde, noch nicht, daß der allgemeine Wohlstand in demselben Ver—