1869 / 84 p. 15 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

10 Schale mit Reliefs von bacchischen Masken und Thier fellen. Zwei am Ende verknüpfte Löwenhäute umschließen die 2“ hoch, 57“ im D.

II) Schale mit Fuß und einem Henkel (der andere fehltz. Außen Fruchtgehänge und Tänien ir , innen auf

Außenseite. Henkel und Fuß fehlen. O0,ss Pfd. schwer. .

Goldgrund Thyrsosstäbe. 2“ hoch, 43“ im D. G5s1 Pfd. dj S nut leinaillirlen CEpheuranken, R hoch, In im 0,62 . 13—1 6) Vier Schalen 13 hoch, 4“ im D. Gewicht: 834 n, 0,523. gas * . ö 7f.. Schalen, 14 hoch, 25“ im D. Erstere mit zwei Henkeln, Hei9s Pfd. Die zweite ohne Henkel, 0, 176 Pfd. ; 19 Schale mit eingeritzten Blumenverzierungen, rings herum mit zwölf Vertiefungen wie für Eier, doch schräg. Dies findet sich zum bloßen Schmuck öfters an antiken Geräthen. 2“ hoch, 16“ im D. G969 Pfd. Am Boden die Inschrift Marslij J. P(ondo) L(ihras II. s(cripula) Il. Der Fa- brikant hieß also Marsus. Aus dem Alnterschied des Gewichts a mn schließen, daß noch ein schwererer Untersatz dazu 29-29 Drei runde Näpfe mit Füßen. 3“ 9 D. . O0,s 465. CO, 84. 3. 1 23— rei desgl. Höhe 2“ 6 icht or 9 gl. Höhe 2“, Durchmesser 35. Gewicht 26 28) Drei desgl. mit Inschriften am Boden, welche ich hinter Nr. 66 erwähnen werde. Hi ;

arg, a 5 93 Höhe 1*½“, Durchm. 31

elch mit Reliefs von Thieren und Blumen auf ver—

goldetem Grunde. Die Thiere sind roh gearbeitet und 6 an die der assyrischen Reliefs und der ältesten griechischen Vasen. Sie stehen sich baarweise zum Kampfe gegenüber, in einem Streifen. Daß Thierhetzen im Circus gemeint sind, ergiebt sich aus einer Binde, welche zum Schmuck um den Leib eines mit dem Löwen gepgarten Stieres geschlungen ist. Eine Reihe von Buckeln läuft als Ornament um den Kelch herum.

. 30) Bruchstück eines gleichen Kelches mit ähnlich gearbeite— ten „Thigren, doch zahmen, welche hinter einander hergehen. 5Y½ hoch, 7“ im D., 0, Pfd. schwer. Auf dem Boden dieses und des vorigen Bechers SHP. VII. S. V., d. h. Sexti) HI. 936 i , eng, P(ondo) VII. s(emis) duas (d. h. 6 42

scripula) V. muß also ein itur

ö 3. i s e ganze Garnitur solcher

antharos echer, wie er zu Festen des Bac e⸗

braucht wurde). Unten das Relief eines . aus gehen Schilfblätter und sonstige Pflanzen hervor, zwischen denen Störche und andere Vögel Schlangen suchen. Uin Bild⸗ säulen und Hermen des Priap sind gruppenweise männliche und weibliche Masken des Trauer und Lustspiels, Pansköpfe musikalische Instrumente, Blumen geordnet. Meist vergoldet Mit Sujet Henkel d. woch, z mm B, as Kü, . . g eg mit Henkel, ohne Fuß 5“ hoch, 55“ im D.

33) Desgl. mit bacchischen Masken auf Thierleibe J rn, zum 361 colt Fuß und Henkel fehlen. 3“ hoch, 4“ im D. 34) Runder Kantharos mit L . 6 ö . orbeerkranz im Relief. Fuß 35f) Zwei Trinkschalen mit Henkel 21 im B Gewicht:; L5as und J 35 6 . , , 4“ hoch. O,6 Pfd.

g t ruchstücke ei : aui g : ö. . ed Kandelabers und der mit atter Tiegel, 23“ hoch, 6“ im D. D iff r Schwanen köpfe aus; er ist Im lang. Hemi ri lt

e, Inschrift . P(ondo) II s(emis) seripula) III. I . 3 poch 7“ im D. Der abgeloͤste Griff ist iegel. 9, 56 Pfd. Unten am Griff: Mlarci)h Aurlelii , 11. P0ondo) III: (d. h. zwei Unzen) 1 än, ö nn n, n, s, aus der Fabrik des M. Aurelius Eil en slers' . . guten Familien verwendeten ihre

i ,, fe, s.

. ß ohne Schmuck. 3“ hoch, 3“ i .

. 3. Inschrijt L(ucii) Mal(lii) ö. ch e gn Rin . fi 5 ula) III. Auch hier muß eine Anzahl solcher Gefäße zu—

2 i e r, haben. Der Fabrikant ist auf Nr. 64 Bochus 4 7a . ,. Harn r, gf ie ng des Arbeiters statt

autet. So find n , , neben Brocchus, und nch anger 5 r ., re eigenhändig seinen Namen verschieden unter—

446) Schüsseln, 11½· im D. 1,095 und 1,245 Pfd. Der

4

nacheiselirten Hauterelief von Vögein und Eichhörnchen zwi Ranken geschmückt. Auf der einen nn e hen, X J. dann ein Kreuz mit einer schrägen Linie statt der vertikalen, dann l und die Degen für 4 Unzen und semunciam. Wenn jenes Kreuz für steht, so müssen die drei Schüsseln, welche mit dieser zusammengehörten, schwerer gewesen sein.

6. d Aehnliche Schüssel, doch beschädigt. 11“ im OD / = J

47), Sechszehn Bruchstücke von einem oblongen Pxäsentirbrett mit abgestumpften Ecken. 2,82 ö .

48) Platte mit Rand. 123 Zoll im D. 1,942 Pf.

49 —- 51) Drei kleine rechteckige Präsentirteller, etwa für Becher. Sie haben je vier Füße aus Silberplättchen von der Dicke eines Messerrückens. Länge 95“, Breite 53“. Gewicht E-sog, (,aga, 9, sos Pfd. An den schmalen Seiten tauchende Enten, an den langen Seiten Wasserpflanzen. Die beiden ersten Teller haben die Inschrift P(ondo) Llibras) II (uncias) V sseri- pula) JV.

52 54) Drei desgl. mit flachen Füßen. Der Rand

ge filliger Form, hat an jeder Seite zwei Biegungen. bann

I0z“, Breite 5“ Gewicht ,s, 9 6s, O, 7s Pfd. Zwei Teller

haben auf dem Boden die Inschrift: III. P(ondo) III Euneias)

S. (8d. h. semis unam 7) s(cripula) IX, also 3 Pfd

F Anzen, Der dritte Teller: III. P(ondo) lil 8 & Pf 8

(6 Uno . ie v. 6 ilhhen. . 57) Desgl. oval, 7“ la 35“ brei ̃

we , . , ang, 3 breit. Gewicht 0, a0s, ) Schöpflöffel, 4“ hoch, 4!“ im D. Gewi

k. 3 . ö Pfd. schwer. .

59 ün iele und Henkel, ei

. . Henkel, einer mit Satyrmasken. —73) Zehn Füße im Gesammtgewi i darunter fünf mit Inschriften. 1 . . 9 4 44 Pondo) I Cuncias) ? ; as Gewi es ganzen . 66. ö g. ganzen Gefäßes betrug P(ondo s(emis ꝓ) quinque s(cri 3 Pfb. 113 Unzen. kJ ö ua . ., ö für seripula. andere Füße und die Füße der Tiegel Nr. 26 und A haben folgende Inschriften, welche ich ichkei r e , schriften, che ich wegen ihrer Aehnlichkeit III. P(ondo) I (uncias) tres s(eripula) XI. . 33 ] lalso 7) s(cripula) IV. Plondo) emis S (8emunciam,) s(cripula) IV . 9 . n en. ) h Pul IV, d. h.

P(ondo uncias emis uin

/ . . 81 4) quinque (also 11 Unzen)

ö. , r, Pfd.

n dem einen großen Gefäße lag ein Stü . von ren i n oder . .

anche Geräthe zeigen Spuren starken Gebrau

alter Ausbesserung. Gefunden sind sie im einstigen E rag! lande, die dauernde Herrschaft der Römer erstreckte fich nicht bis dahin. Die beiden asiatischen Gottheiten auf den Schalen weisen auf Beziehungen des Besitzers zu Asien, besonders Syrien hin. Ansprechend ist daher der Gedanke Prof. Wieselers, die Geräthe könnten dem Varus gehört haben, welcher Statthalter von Syrien gewesen; sie möchten eine Beute aus der Schlacht im teutoburger Walde sein. Freilich giebt es auch andere Mög—⸗ lichkeiten. Der Gebrauch von Silbergeschirr war seit dem ersten Jahrhundert vor Christus sehr verbreitet, selbst unter Freigelasse= nen. Schon zu Tiberius Zeit waren römische Kaufleute im Markomannenlande unter Marbod ansässig, später haben sich einzelne vielleicht noch weiter in die germanischen Lande hinein angesiedelt, namentlich wegen des Bernsteinhandels, welcher seit Nero von Römern unmittelbar betrieben wurde und oft durch die Gebiete der Elbe und der Weser ging. Einem solchen Kaufmanne also kann das Geschirr gehört haben; oder Cherusker brachten es vielleicht von einem Beutezuge heim. Aber wie dem auch sei, wir haben uns zu dem Fuͤnde Glück zu wünschen. Denn verhältnißmäßig nur wenige antike Werke aus edelem Metall haben der Habsucht widerstanden, und die hildes heimer Gefäße kommen den besten römischen gleich, welche je gefunden sind.

Der Jahresbericht der Hum boldtstiftung.

Im Januar d. J. erstattete das Kuratorium der 1⸗ boldtstiftung für , . und Reisen den hab len e, gen Bericht über die Wirksamkeit der Stiftung in dem ver— flossenen Jahre an die Königliche Akademie der Wissenschaften.

k dem Monatsberichte der Akademie Folgendes

Rand ist mit einem von unten durchgestempelten und dann

Die vierjährige Amtsperiode der drei von der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu wählenden . ii

2 ratorium war mit dem 1. Januar d. J. abgelaufen., Die Akademie wählte dieselben Mitglieder wieder, und die Verthei— lung der Aemter im Kuratorium blieb vorläufig auch dieselbe, ba die statutenmäßige Konstituirung des neuen Kuratoriums wegen dauernder Abwesenheit eines Mit liedes von Berlin nicht eschehen konnte. In dem Kapital der Stiftung hat keine

erung stattgefunden m Pr. Feinhold Hensel sind für das Jahr 1868 585 Thlr. ck der weiteren Bearbeitung des von seiner Reise mit⸗ die Wirbelthiere betreffenden Materials ausgezahlt . Die saut vorigem Bericht im Jahre 1868 zu Stif⸗ en verwendbare Summe von 300 Thlrn. ist auf r Akademie dem Dr. Georg Schweinfurth aus Riga chung der südwestlichen Nilländer über⸗

wiesen worden, q

Pr. Schweinfurth war schon einer der ersten Kenner der Flora der Rilländer, als er zu Ende des Jahres 1863 auf eigene Kosten eine zwei und ein halbes Jahr dauernde Reise nach Aegypten, dem abyssinischen Grenzlande Galabat und dem Suban antrat. Auf dieser Reise erweiterte er nicht allein seine Kenntniß, sondern er erwarb auch viele für das Gelingen einer zweiten Reise erforderliche persönliche Erfahrungen und knüpfte in Chartum, der natürlichen Operationsbasis für Unternehmun⸗ gen in jenen Gegenden, wichtige Beziehungen an. Dort an Irt und Stelle entwarf derselbe schon damals den Plan, der seitdem, durch Braun und Reichert der Akademie vorgelegt, deren Billigung erhielt, und in dessen Ausführung, mit den Mitteln der Humboldtstiftung, Dr. Schweinfurth gegenwärtig begriffen ist. ;

Rach den Erweiterungen, welche der Geographie der oberen Nilländer in den letzten Jahren durch neue Entdeckungen zu Theil wurden, mußte der Wunsch entstehen, über die Natur in jenen Ländern etwas Näheres zu erfahren, als beim flüchtigen Durchwandern oder bei gezwungenem Verweilen im Bann mancher Häuptlinge beobachtet werden konnte. Dazu mußte sich ein mit den nöthigen Spezialkenntnissen und Beobachtungs— mitteln versehener Gelehrter in jenen Gegenden an einem mög— lichst große Ausbeute versprechenden Orte, der leicht erreichbar und in Bezug auf Klima und Bevölkerung möglichst gefahrlos wäre, längere Zeit niederlassen, und sowohl von diesem Mittel⸗ punkt Ausflüge machen, als auch durch Verkehr mit den Ein⸗ geborenen Naturprodukte dort an sich ziehen.

Dies ist das Ziel, welches Pr. Schweinfurth, mit beson⸗ derer Berücksichtigung der Flora, sich gesteckt hat. Als eine für einen solchen Aufenthalt geeignete Gegend hat er das südwest— lich von Port⸗Rek am Bahr⸗el-⸗Ghazal, etwa zwischen dem 6. und 8. Grade nördl. Breite gelegene Bergland in Aussicht ge⸗ nommen, von dem wir schon durch von Heuglin einige Nach= richt erhielten. Fast die einzige mögliche Art, in diese Gegend einzudringen, besteht darin, sich den Expeditionen der chartumer Handlungshäuser anzuschließen. Pr. Schweinfurth hat sich also zunächst auf dem jetzt kürzesten Wege, über das Rothe Meer, nach Chartum begeben. ,

Der bisherige Verlauf der Reise war ein glücklicker. Die Direktion des oͤsterreichischen Lloyd gewährte dem Reisenden für die Fahrt von Triest nach Alexandrien, welches er am 17. Juli erreichte, bedeutende Erleichterungen. Die Empfehlun⸗ gen der Akademie und des Kuratoriums der Humboldtstiftung, bes General⸗Konsuls des Norddeutschen Bundes Théremin und

des Kaiserlich rusfischen Vize⸗Konsuls Nicolgieff in Alexandrien hatten bei der Vizeköniglichen Regierung so günstigen Erfolg,

daß unter Anderem dem Reisenden zur Fahrt nach Suez ein Extrawagen für seine Effekten unentgeltlich zur Verfügung ge⸗ stellt wurde. Die Fahrt von Suez nach Suakin machte Dr. Schweinfurth zum Theil auf einem Dampfer der Schwefel⸗ kompagnie des Marquis Bassano, und erhielt so Gelegenheit, die noch wenig bekannten Schwefel und Petroaleumminen der Gypsberge von Gimsah an der ägyptischen Küste des Rothen Meeres zu besuchen. Von Suakin zog er mit zehn Kameelen

nach Berber, aber nicht auf dem gewöhnlichen Wege, den er ekommen, sondern einer Einladung des ihm

Reise her befreundeten Gouverneurs von eine Sommerfrische der Sugkiner. Tage in einer den Bergländern Gegend und beobachtete unter

v. Heuglin erwähnten, noch nicht aum, Dracaena Ombet. Mit

sitze einer neuen Karte, sowie Strecke von Suakin nach

von dem Reisenden, aus Chartum ür den Fortgang des Unterneh⸗

in seinem Schreiben mit großer Anerkennung der wohlwollenden und energischen Unterstützung, die ihm der vizekönigliche General- Gouverneur des Sudans, Oschiaffer Pascha, zu heil werden läßt. Derselbe hatte zwischen ihm und einem in Chartum ansässigen koptischen Großhändler, Ghattas, einen sehr vortheilhaften Vertrag vermittelt. Danach sollte sich der Reisende einer von Ghattas ausgerüsteten, Chartum etwa am 7. Januar verlassenden Exedition anschließen, welche nach drei Monaten Port⸗Rek zu erreichen gedachte, von wo Dr. Schwein⸗ furth noch 30 deutsche Meilen südlich his zu einer für seine Zwecke, wie er glaubt, geeignet gelegenen Seriba (Faktorei) vor⸗ dringen würde. Uebrigens beabsichtigte er schon 14 Tage früher, als die Expedition, also um Weihnachten, mit einer eigenen Barke stromaufwärts aufzubrechen und die Expedition in Faschoda (Denab), nördlich von der Sobatmündung, zu er⸗ warten, um die Ufer des weißen Niles auf dieser Strecke mit Muße zu untersuchen.

Die Dauer der Reise des Dr. Schweinfurth ist vorläufig auf zwei Jahre festgesetzt.

Die in dem laufenden Jahre zu ,, verwend⸗ bare Summe beläuft sich, abgesehen von 875 Thlrn., welche für den Dr. Hensel reservirt werden, ordnungsmäßig abgerun— det auf 2500 Thlr.

Ernst Strehl ke.

Am 23. März ée. starb zu Berlin der Geh. Archiv⸗Sekretär am Königl. Geh. Staats Archiv, Dr. phil. Ernst Strehlke. Am 27. September 1834 i Berlin geboren, folgte er schon nach drei Jahren seinem Vater nach Danzig, welcher von der Professur am kölnischen Realgymnasium zu Berlin zum di—⸗ rektor der höheren Bürgerschule zu St. Petri in Danzig be⸗ rufen worden war. 1845 vertauschte der junge Strehlke diese Schule, auf welcher er seinen ersten Unterricht genossen, mit dem Gymnasium in Danzig, und Ostern 1852 dieses mit der Universität Berlin. Schon während der letzten drittehalb Jahre seiner Gymnasialzeit hatte er dem mit der Ordnung des dan⸗ ziger Stadtarchivs von dem Magistrat betrauten Prof. ö. affistirt: es waren die Lehrjahre für einen Beruf, zu dem ihn später Neigung und Geschick bestimmt haben. Auf der Universität ein eifriger Schüler, zumal von Ranke, Haupt und Böckh, ge⸗ wann er 1654 den von der philos. Fakultät ausgesetzten Preis für die „gesta Heinrici III. imperatris“, diente auch während des als Amanuensis auf der Königlichen Kriegsschulbibliothek. Damals entwickelten sich bereits die Anfänge des Uebels, welches seinem Leben ein frühes Ziel setzen sollte, und bestimmten ihn, den Lehrerberuf, welchem er sich 9 widmen gesonnen gewesen, aufzugeben. Am 3. Dezember 1856 erwarb er sich durch Ver⸗ theidigung seiner Dissertation de Heinrici III. imp. bellis Ungari- eis“ den Doktorgrad. J .

Schon ein paar Jahre vorher hatte seine literarische Thãätig⸗ keit in den beiden Richtungen, denen vorzugsweise seine späteren Leistungen angehörten, mit kleineren Aufsätzen in dem Organ für christliche Kunst und in den neuen preußischen Provinzialblättern begonnen. Um so freudiger ergrtff er die sich jetzt darbietende Gelegenheit, seine vollen Kräfte einem unbeendet hinterlassenen Werke des Königl. sächsischen Geh. Regierungs-Raths Pr, Heinr,; Wilh. Schulz in Dresden, über die Kunstdenkmäler des Mittelalters in Unteritalien, zu widmen, für dessen Herausgabe der zunächst damit betraute Geh. Rath v. Quast Hülfe suchte. Es galt die Herstellung des eigentlichen Textes aus etwa 160 Reisekagebüchern, mit undeutlichen Zü⸗ gen zum Theil nur in Blei geschrieben, oft ohne Orts. und andere bestimmende Angaben; aus zahlreichen Excerpten gedruci⸗ ter Literatur und aus einer großen Anzahl von Abschriften und Auszügen werthvoller, unbenutzter Urkunden aus dem neapo— litanischen Hauptstaats⸗ und anderen italienischen Archiven.

Von dem eigentlichen Werke selbst hatten sich nur vier Bogen ausgearbeiketer Text und nicht weniger als 17 Redaktions · entwürfe zu einer Vorrede gefunden. Die weitschichtigste Be⸗ nutzung der Königlichen Bibkiothek hierselbst, sowie der von J. Schulz hinterlassenen bei dessen Bruder, Dr. Karl Wilh. Schulz, welcher die sehr bedeutenden Kosten des ganzen Unternehmens trug, waren die nächste Folge. Hiedurch kam ich jedoch noch erzählt der Verewigte selbst) auf so zahlreiche verwandte Nach⸗ richten, daß ich beschloß, die mir gestellte Aufgabe zu erweitern und meine Bemühungen dahin gehen zu lassen, aus dem ge⸗ sammten mir zugänglichen, ungedruckten wie gedruckten, Material eine soweit möglich abschließende Uebersicht und Erläuterung der mittelalterlichen Kunstwerke in den genannten Landen zusam⸗ men zu bringen.“ Da eine Korrespondenz mit v. Quast und Br. Schulz nicht All und Jedes zu erledigen vermochte, so ward, nach Beendung jedes . Abschnittes, mit den Letztern welcher inzwischen den artistischen Theil betrieb eine

Pr. Schweinfurth gedenkt

genaue Revision und Besprechung des so gewonnenen Teytes