1869 / 117 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2112 30 Warschau⸗Wiener Eisenbahngesellschaft.

ion iermit konform §§. 31, 34, 35, 36 und 39 der Statuten zur wi gern , mn, ,,, XI. ordentlichen Generalversammlung,

welche 4 . am 4. A6. Juni 1869, früh 11 Uhr, . . .

im Sitzungssaale auf dem Bahnhofe in Warschau, oder falls diese Raum lichkeit für die Anzahl der Aktionäre nicht ausreichend sein sollte, in einem anderen, geeigneten, durch die Warschauer Zeitungen bekannt zu gebenden Lokale stattfindet, eingeladen. ö assen

Diecsen igen Aktionäre, welche an der Generalversammlung Theil nehmen, oder sich bei derselben i lassen wollen, müssen im

Besitze von mindestens vierzig Stück Stammaktien oder Genußscheinen sein und haben diese bis zum * Fm 2 Nachmittags .

dreier gleichlautenden, unterschriebenen Nummerverzeichnisse bei der Hauptkasse der Gesellschaft in Warschau oder bei den

eponiren: an gn men l Breslau beim Schlesischen Bankverein, in Amsterdam bei Herren Lippmann Nosenthal & Co, in Berlin bei Herren Feig & Pinkuß, (. in Frankfurt a. M. bei Herren J. Weiller &z Söhne, in Krakgu bei Herrn Anton Hölzel,

in Brüssel bei Herren Brugmann Söhne. . ö ͤ Eins der rr mnermen eig , ., der Oel ö dem Quittungsvermerk der betreffenden Kasse zurück, das zweite Exemplar

ĩ i er Eintri talve lung beigefügt. Dem- r tte wird, mit dem Stempel der Gesellschaft versehen, der Eintrittskarte zur Generalversamm 9 beigefi . , k Belzrichnisse mit den Nummern J. II. und III. zu versehen. Nur gegen Nückga he des , 1 . 1 worauf sich der Quittungsvermerk derjenigen Kasse befindet, welche das Depot angenommen hat, erhält der Aktionär sein Dep

lben Kasse zurück. ; ö ah, den 11. Mai 1869.

unter Beifügun nachgenannten

Der Ver waltungsrath.

Warschau-Bromberger Eisenbahngesellschaft.

i ion iermit konform §§. 31, 34, 35, 36 und 39 der Statuten zur . * rde hel Geueralversammlung,

welche . ö . am v. / 47. Juni 1868, früh 141 Uhr, . . im Sitzungssaale auf dem Bahnhofe in Warschau, oder ez e Tn, ö ie n e pet . nicht ausreichend sein sollte, in ĩ ̃ i arschauer Zeitungen bekannt zu gebenden Lokale stattfindet, einge . r J ö . *in ,,, . e n ng, Theil nehmen, oder sich bei det l . lassen wollen, müssen im Besitze von mindestens zwanzig Stück Stammaktien oder Genußscheinen sein und haben diese bis zum - un Jun d. J. Nachmittags 3 .

unter Beifügung dreier gleichlautenden, unterschriebenen Nummerverzeichnisse bei der Hauptkasse der Gesellschaft in Warschau oder bei

äusern zu deponiren: ; nachgenannten Banthäusern z v9 Breslau beim Schlesischen Bankverein,

in Amsterdam bei Herren Lippmann Nosenthal & Co., in Berlin bei Herren Feig K Pinkuß,. ö in Frankfurt a. M. bei Herren J. Weiller 8z Söhne, in , . bei Herrn 1 , . . i i bei Herren Brugmann Söhne. k J Eins der ann ,,,. der ö . dem Quittungsvermerk der betreffenden Kasse zurück, das zweite Exemplar

̃ ̃ ĩ Lintri e zur E l beigefügt. Dem : „mit dem Stempel der Gesellschaft versehen, der Eintrittskarte zur Gengralpersammlung e rg ge (e, H r, in fl mit . , L., II. und III. zu versehen. Nur gegen cg he des , , . n . worauf sich der Quittungsvermerk derjenigen Kasse befindet, welche das Depot angenommen hat, erhält der Aktionär sein Dep selben Kasse zurück.

Mai 1869. Warschau, den 11. Mai 186 Der Verwaltungsrath.

I798 , a hn.

Bet anntmgachung. . Vom J. Juni C. ab treten nachstehende, die Züge Nr. 6, 7. 8, 11 und 12 betreffenden Aenderungen des diesseitigen Fahrplans vom

August . ein und zwar.

Zug Nr. 8.

Zug Nr. 7. Zug Nr. II. Zug Nr. 6.

Nachmitt.

Abends. Uhr. Min.

Morgens. Uhr. Min.

Morgens.

Abfahrt von Oderberg

ö » Annaberg; Krzizanowitz 55 mor, ,,, Ankunft in Ratibor Abfahrt von Ratibor Nendza Hammer

v Birawa Ankunft in Cosel

27 45

13 21 49 h 46

; r Abends Abends Nachmitt. Mittags Mittags d ; r ; Ferner werden die Züge Nr. 19, 20, 26 und 27 für die Folge nicht nur die III. und IV. Klasse, sondern sämmtliche Wagen

klassen führen. . 26 r e rungen und die direkte Expe—

Die auf dem Fahrplan bemerkten Anschlüsse haben hiernach einige erweiternde und verbessernde Aenderungen un. d dition in der Zwischenzeit eine größere ens n sch e erfahren, worüber die Billet⸗Expeditionen und Stationsvorstände nähere Auskunft zu 4 e r en, nden und Courierzüge (früher Schnellzüge genannt) bleiben unverändert

ie bisherige ö S g ö , . . äali

Es wird r darauf aufmerksam gemacht, daß seit dem 1. Juni bis auf weiteres die Courierzüge täglich Anschluß , einem Eilzuge der Nordbahn nach und von Wien finden, während auch der seitherige Anschluß an die Nordbahn - Bersonenzüge bestehen In beiden Richtungen geht bei jedem Zuge ein Wagen zwischen Berlin und Wien ohne den seitherigen Wechsel in Oderberg durch,

ͤ 14. Mai 1869. Ratibor, den r Königliche Direktion der Wilhelmsbahn. gez. le Juge.

Abfahrt von Cosel ' Birawa Hammer 4 y Nendza

Ankunft in Ratibor

Abfahrt von Ratibor x Tworkau ö x Krzizanowitz. .. y * Annaberg

Ankunft in Oderberg

Hier folgt die besondere Beilage

aufgestellt werden konnte.

Besondere Beilage

des Königlich Preußischen Staats ⸗Anzeigers. Zu K 1I17 vom 22. Mai 1869.

Inhalts ⸗Verzeichniß:

Zur Geschichte der Königlichen Glasmalerei ˖ Anstalt.

Die Entwickelung des deutschen Münzwesens in dem

Zeitraum von 1756 bis 1857. (1) Friedrich von Diergardt. Johann Danjel Erdmann Preuß. II.)

Zur Geschichte der Königlichen Glasmalerei— Anstalt.

Es ist nicht das erste Mal, daß die Königliche Glasmalerei⸗ Anstalt mit einem größeren Werke in die Oeffentlichkeit tritt. Schon vor 17 Jahren, nämlich im Frühjahr 1853, war wie heute im Lustgarten im Park von Monbijou ein Holz— gebäude errichtet, um ein großes Glasgemälde zur Ausstellung zu bringen, und durch ein merkwürdiges Zusammentreffen war es ebenfalls ein für den Aachener Dom bestimmtes großes Fenster von gleichem Umfang wie das gegenwärtig aufgestellte (66 Fuß Höhe und 177 Fuß Breite), welches den Gegenstand jener ersten Ausstellung bildete. Ja, selbst in den Personen der aus⸗ führenden Künstler setzt sich die Aehnlichkeit fort, denn auch damals war es Alexander Teschner, welcher (nach einem Ent— wurf von Peter von Cornelius) den Carton gezeichnet, damals waren es die Glasmaler Martin, Ulrich und Glinsky, welche die Malereien auf Glas ausgeführt.

Wenn wir so durch die gegenwärtige Ausstellung unwill— kürlich an jene erste vor siebzehn Jahren erinnert werden, so scheint schon hierin eine gewisse Aufforderung zu liegen, einmal einen Rückblick auf die fünstlerische Thätigkeit einer Anstalt zu werfen, welche, fern von dem r, . öffentlichen Kunstverkehr wie dies in der Natur ihrer AÄrbeiten begründet ist in aller Stille Werke geschaffen hat, von deren Bedeutung und Zahl nur Wenige eine Vorstellung besitzen dürften. Oder, wie viele giebt es wohl hier selbst unter unsern Kunstfreunden, welche sich nicht verwundern würden, wenn sie hörten, daß aus diesem Institut, von dem nur so selten die Rede ist, derte von Kirchenfenstergemälden hervorgegangen sind, von denen eine bedeutende Zahl von so kolossalem Umfange ist, daß ebendadurch ihre Ausstellung fast unmöglich wird, und daß, wo man sich einmal zu einer solchen, wie 1853, 1856 und gegenwärtig, entschloß, nur ein Bruchtheil des ganzen Werks Denn auch die gegenwärtige um dies sogleich zu bemerken enthält keineswegs das ganze Werk, sondern nur etwa den dritten Theil des Fensters, nämlich die Hauptkomposition. Hätte das Ganze ausgestellt werden sollen, so wäre ein Gebäude von mindestens der Höhe des Königlichen Schlosses nöthig gewesen.

Aber es kommt noch ein anderer Grund hinzu, der uns die Verpflichtung auflegt, einen Rückblick auf die Thätigkeit des Instituts werfen, nämlich der, daß dasselbe mit der gegenwärtigen Ausstellung gewissermaßen das Ju bil äum seines fünfundzwanzigjährigen Bestehens feiert. Zuvor einige für das nähere Verständniß dessen, was wir über das Institut in dieser Beziehung zu sagen haben, nöthige kurze Bemerkungen über die Bedeutung der Glasmalerei überhaupt und über ihre geschichtliche Entwickelung im Mittelalter und in der Neuzeit. Der Reiz des Glasgeniäldes, und darin liegt auch seine spezifisch künstlerische Wirkung, beruht darin, daß es nicht, wie die anderen Gattungen der Malerei, die Farbe als bloßen Widerschein, sondern als durchscheinende dem Auge dar⸗ bietet, also neben dem rein koloristischen Reflex noch die höchst wirkungsvolle Beihülfe des direkten Lichtes verwerthet. Hier— durch nähert sich die Glasmalerei so sehr der wirklichen Natur⸗ illusion, daß sie, wie das Stereoskop für die Form der Kör—⸗ per, so für die Farbe derselben geradezu eine optische Täu— schung des Auges erzielen könnte. Wir sagen absichtlich könnte“, nämlich wenn sie dürfte. Aber sie darf es nicht, weil sie damit die Grenze der künstlerischen Wirkung, die nie auf bloße Naturtäuschung ausgehen darf (da⸗ her Panoramen, angemalte Statuen u. s. w. unkünstlerisch und gespenstig erscheinen) überschreiten und aufhören würde, Kunst im strengen Sinne des Worts zu sein. Ed. Hildebrandt würde in der Lösung seines Problems, das reine Licht zu malen, vielleicht durch das Glasgemälde zum Ziel gekommen sein, aber es beweist dies nu; ee dies Problem an sich keine Aufgabe der Kunst ist. Im Gegentheil, gerade die Glasmalerei beweist durch ihre ganze geschichtliche Entwickelung, daß sie eben durch diese Naturhaftigkeit ihrer Wirkungsmittel sich zu um so strengerer Stylisirung, zu um so größerer Entfernung von der bloßen Naturwahrheit verpflichtet fühlte, eine Entfernung, die,

Hun⸗

und mit Recht, oft bis zu einer schematischen Typik in der Be— handlung der Formen und zu einer abstrakten Symbolik in der Verwendung der Farben ging, welche die Naturwahrheit geradezu aufhob, Erst durch diese Abwendung von dem bloßen Schein des Natürlichen wurde das Glasgemälde fähig, das Kirchenfenster zu schmücken, denn hier hatte es nicht den Zweck, an die Außenwelt zu erinnern und diese Erinnerung in die andächtige Stimmung hineinzuziehen, sondern im Gegentheil diese Stimmung von der Außenwelt abzuschließen und den Blick von dem Diesseits auf das Jenseits und dessen spirituellen Inhalt zu leiten.

Wir können an dieser Stelle nicht auf die wichtigen Kon⸗ sequenzen für die Behandlung der Glasmalerei sowohl in Rück⸗ sicht auf kompositionelle Sthlisirung wie auf Technik näher eingehen, sondern hemerken nur, daß die Geschichte' der Gläs—= malerei die Richtigkeit des Prinzips bestätigt. Niemals war die Glasmalerei so wenig naturalistisch, wie in den besten Zeiten der kirchlichen Kunst des Mittelalters, niemals war sie so schematisch streng und einfach, wenn man will unnatürlich, als im 14. und 15. Jahrhundert, nach welcher Zeit sie grade ihrer Hinneigung zum Naturalisiren wegen bald in Verfall gerieth. Sie reicht übrigens bis in die frühesten Zeiten des romanischen (vorgothischein) Kirchenbaustyls zurück, und es ist bemerkenswerth, daß schon Bernhard von Clairv aux im Anfange des 12. Jahrhunderts Veranlassung hatte, dagegen zu eifern, daß die Glasmalerei so überhand genommen, daß man sie auch zu profanen Darstellungen, z. B. zur Bemalung von Fenstern in den Refektorien in Klöstern verwende. Die erste und höchste Ausbildung erhielt die Glasmalerei in Frankreich, später folgte England und Deutschland nach. Hier läßt sie sich bis ins 11. Jahrhundert zurückberfolgen. Im 16. Jahrhundert büßte sie die Strenge ihres Styls ein und gerieth dadurch bald so in Verfall, daß selbst die Kenntniß der alten Technik ver— loren ging und das Geheimniß, auf Glas zu malen und die Farben einzubrennen, gewissermaßen von Neuem entdeckt wer⸗ den mußte.

Um diese ⸗Wiederentdeckung« hat sich nun Deutschland ein großes Verdienst erworben. Namentlich war es der nürnberger Maler Sigismund Frank, welcher im Anfang dieses Jahr⸗ hunderts vielfache Versuche anstellte, für die sich König Ludwig, damals Kronprinz, so interessirte, daß er ihn an der Königlichen Porzellanmanufaktur in München anstellte, damit er seine Ver— suche in größerem Umfange und mit ausreichenderen Mitteln anstellen könnte. Bald zeigten sich die glücklichsten Resultate, so daß auch Künstler von Ruf, wie Schraudolph, Heinrich Heß, Schorn und der Architekturmaler Ain müller sich leb⸗ haft dafür interessirten und dafür arbeiteten. Ob dies für die stylistische Lusbildung der modernen Glasmalerei, die allerdings durch die vollendetere Technik der Glasfabrikation einen großen Vortheil gegen die alte Kunst besaß, gerade ein Vortheil war, könnte bezweifelt werden. Thatsache ist, daß dadurch der ganze Charakter des Glasgemäldes sich geändert, und es ist nicht eins der kleinsten Verdienste unsers berliner Instituts, daß es, soviel es in seinen Kräften lag, sich der edlen Einfachheit der Formen— und Farbenwirkung, wodurch die alte Kunst sich auszeichnete, wieder zu nähern suchte. Ueber die hinsichtlich des Umfangs wie der technischen Ausbildung außerordentlich bedeutende Wirk— samkeit des münchener Instituts, welches nach der Thron⸗ entsggung des Königs Ludwig auf die Verhäͤltnisse eines Privat. instituts beschränkt wurde, haben wir uns hier nicht näher zu äußern, sondern werfen jetzt einen Blick auf die Geschichte unseres Instituts.

Dasselbe begann mit so kleinen und bescheidenen Anfängen, daß seine rasche Blüthe und künstlerische Entwickelung um so mehr ins Gewicht fällt. Auch hier knüpft sich die eigentliche Ausbildung des Instituts an die Privatverfuche eines einzelnen Mannes, der, ohne eigentliche künstlerische Vorbildung zu be⸗ sitzen, doch ein so warmes Interesse für die Glasmalerei hatte, daß er sich mit derselben in eifrigster Weise, zunächst nach tech- nischer Richtung hin beschäftigte; es war dies der Glasermeister Zeh ger. Seine ersten Versuche fallen in' den Anfang der dreißiger Jahre und richteten sich hauptsächlich auf die Zuberei⸗ tung von Glasmalfarben, sowie auf das Einbrennen derselben