1869 / 133 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten.

Der Baumeister Bohne zu Breslau ist zum Königlichen Eisenbahn ⸗Baumeister ernannt und unter Verleihung der Eisen⸗ bahn⸗Baumeisterstelle bei der Oberschlesischen Eisenbahn zu Katto⸗ witz, mit der kommissarischen Verwaltung der Betriebs · Inspeł⸗ torstelle der Breslau Posen Glogauer Eisenbahn in Lissa beauf-

tragt worden.

Ministerium der 26 ichen, Unterrichts⸗ und Medizinal⸗Angelegenheiten.

Der praktische Arzt ꝛc. Dr. Graetzer zu Groß Strehlitz ist zum Kreis. Wundarzt des Kreises Groß- Strehlitz ernannt worden.

Finanz ⸗Mꝛinisterium.

Bekanntmachung.

In Gemäßheit des §. 8 des Gesetzes vom 23. Dezember 1867, betreffend die Abhülfe des in den Regierungs bezirken Königsberg und Gumbinnen herrschenden Nothstandes (Gesetz⸗ Sammlung Seite 1929, wird hierdurch zur öffentlichen Kennt⸗— niß gebracht, daß am 31. Mai d. J. 2,218,912 Thlr. Darlehns—⸗ Kassenscheine im Umlauf sich befunden haben.

Berlin, den 7. Juni 1869. .

Der Finanz ˖Minister v. d. Heydt.

Tages ordnung.

5. Plenarsitzung des Deutschen Zollparlaments

am Freitag, den 11. Juni 1869, Vormittags 11 Uhr.

I) Wahlprüfungen. Y Schlußberathung über den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Sicherung der Zollvereinsgrenze in den vom Zollgebiet ausgeschlossenen hamburgischen Gebiets—⸗ theilen. Referent: Abg. Meier (Bremen). Korreferent: Abg. Dr. Diepolder. Antrag des Referenten und des Korreferenten: Das Zollparlament wolle beschließen: dem vorbezeichneten Ge⸗ setzentwurf die Genehmigung zu ertheilen und dem Bundesrathe des Zollvereins die Bestimmung des Einführungstermines zu überlassen. eines Vereins⸗Zoll gesetzes.

k

Auf Grund der Bestimmung unter Nr. V. des Allerhöchsten Erlasses vom 5. April E., betreffend die Errichtung einer Pro⸗ vinzial⸗Finanzbehörde in Hannover (Gesetz' Sammlung Seite 512 setze ich hierdurch den Zeitpunkt, mit welchem die Königliche Finanzdirektion hierselbst ihre Thätigkeit , und mit welchem das Königliche Ober⸗Steuerkollegium und die Königliche Lerwaltung der Do mänen und Forsten hierselbst eingehen, auf den

feñ 11. dieses Monats

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an die Königliche Finanzdirektion hierselbst zu adressiren. Hannover, den 7. Juni 1869. Der Ober⸗Präsident Otto Graf zu Stolberg.

Bekanntmachung.

Vom 15. münde (bei Colberg) auf die Dauer der diesjährigen Badesaison eine Postezpedition eingerichtet.

Zur Vermeidung von Verspätungen bei Bestellung der Korrespon⸗ denz empfiehlt es sich, daß die für Personen in Colbergermünde be— stimmten Sendungen nicht nach Colberg, sondern nach Colberger⸗ münde adressirt werden.

Cöslin, den 9. Juni 1869.

Der Ober⸗PPost-⸗Direktor.

Sum marische Uebersicht über die Zahl der Studirenden auf der Königlichen Friedrich Wilhelms -⸗Universität zu

Berlin im Sommer-Semester 1869. Im Wintersemester 186869 sind

immatrikulirten Studirenden beträgt daher 1958. Die gische Fakultät zählt Inländer 236, Ausländer 38, zusammen A4.

Die juristische Fakultät zählt Inländer 389, Ausländer 116, zusammen

505. Die medizinische Fakultät zählt Inländer 330, Ausländer 79, zusammen 409. Die philosophische Fakultät zählt a) Inländer mit dem Zeugniß der 2 555, b) Inländer mit dem Zeugniß der Nicht⸗ reife nach § 35 des Prüfungs⸗Reglements vom 4. Juni 1834 —, (e)

3) D rberathung im Plenum über den Entwurf

Von diesem Zeitpunkte ab sind alle Schriftstücke, welche bisher an eine der letztbezeichneten Behörden zu richten waren,

Juni er., ab wird in dem Badeorte Colberger

immatrikfulirt gewesen 2268, davon sind abgegangen 779, es sind demnach geblieben 1479, dazu

sind in diesem Semester gekommen 479, die elan gihah, . eolo-

Inländer ohne Zeugniß der Reife nach 8. 36 desselben Reglements g usammen 604, d) Ausländer 166, zusammen T0, im Ganzen ig Wer, diesen immatrikulirten Studirenden besuchen die hiesige Un versität, als nur zum Hören der Vorlesungen berechtigt: I) niti immatrikulirte Pharmacguten l, 2) nicht immatrikulirte der Zahn heilkunde Beflissene 36, 3) Eleven des Friedrich · Wilhelms. Institulz h 4) Eleven der medizinisch⸗chirurgischen Akademie für das Militär in bei derselben attachirte Unterärzte von der Armer 93, 5) Eleven za Bauakademie 488, 6) Bergakademiker 18. 7] Studirende der Gewah⸗ akademie, welche den Kursus in der J. Abtheilung absolvirt haben, 9 2 Eleven des landwirthschaftlichen Lehrinstituts, welche im Besiz ie.

erechtigungsscheins zum einjährigen Militärdienst sind, 25, 9 rem nerirte Schüler der Akademie der Künste 6, 26 dem Herrn Rettn ohne Immatrikulation zugelassen 30, die Gesammtzahl der nicht

immatrikulirten Zuhörer ist demnach 1I37, es nehmen mithin an di Vorlesungen überhaupt Theil 3095.

Nichtamtliches. Preußen. Berlin, 10. Juni. Die vereinigten Ausz. schüsse des Bundesrathes des Deutschen Zollvereinz

für Zoll und Steuerwesen, sowie für Handel und Verkcht hielten heute eine Sitzung ab.

Der Bundesrath des Norddeutschen Bundeß trat heute zu einer Sitzung zusammen.

Gestern Mittag hatte eine Deputation der Königlichen Akademie der Wissenschaften und des Kuratoriums der Hum. boldt⸗Stiftung für e ren, . und Reisen, bestehend aus den Herren Ehrenberg, Lepsius und du Bois⸗Reymond, die Ehre, von dem Vizekönig von Aegypten im Königlichen Schlosse empfangen zu werden. Herr du Bois⸗Reymond, als Sekretär der Akademie und a, der des Kuratoriums, verlas eine Adresse in französische Sprache, durch welche Sr. Hoheit der Dank der genannten Körperschaften für die wichtigen Dienste dargebracht wird, die auf Höchstihren Befehl der General⸗Gouverneur des Sudant, Dschiaffer Pascha in Chartum, dem Reisenden der Humboldt Stiftung, Herrn Dr. Georg Schweinfurth, geleistet hat. Die energische und umsichtige Unterstützung des General⸗Gou. verneurs hat es Herrn hr. Schweinfurth ermöglich, in kürzester Frist und mit verhältnißmäßig geringem Aufwand das ebenso schwierige wie lohnende Ziel eines gesicherten Auf enthaltes inmitten der tropischen Urwälder am oberen weißen Nil zu erreichen, von wo derselbe hoffentlich eine Ausbeute der seltensten Art an Pflanzen und Thieren heimbringen wind. Seine , geruhten die Deputation auf das Huldvollst Ihrer Bereitwilligkeit zu versichern, jeder wissenschaftlichen Unternehmung in Ihren Staaten einen nicht minder kräftigen und wohlwollenden Schutz angedeihen zu lassen, und unterhiel ten sich mit besonderem Interesse mit dem Nestor der ägypti⸗ schen Reisenden, Herrn Ehrenberg, der vor einem halben Jahr hundert einer der ersten jene Gegenden der wissenschaftlichen

Forschung erschlossen hat.

Kiel, 8. Juni. (Kiel. 3.) Die Segelfregatte »Ni obe und die Briggs ⸗Rover« und . Musquito« sind gestern Nach— mittag nach Danzig in See gegangen.

. Juni. (N. H. Z) Der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin traf gestern Abend hier ein; empfangen wurde derselbe auf dem Bahnhofe von dem Oberprasidenten Grafen zu Stolberg ⸗Wernigerode, der Genera—⸗ lität und dem Polizeipräsidenten von Brandt. Gegen 9 Uhr wurde vor dem Leineschlosse, wo Se. Königl. Hoheit Wohnung genommen, ein militärisches Mustkständchen exeku⸗ tirt; heute Vormittag findet auf der Vahrenwalder Haide In spicirung einzelner Truppentheile statt, und setzt der Großherzog Nachmittags die Reise nach Goslar fort.

Ihre Majestät die Königin von Dänemart traf gestern Racht 11 Uhr 40 Min, mit dem Harburger Zuge hier ein und setzte um 12 Uhr 5 Min. die Reise nach Frankfurt a. M. fort. Die Königin reist im strengsten Inkognito.

Geestemünde, 8. Juni. Die Kriegskorvette ⸗Arcona—⸗ traf hier am Sonnabend Abend ein und legte gegen 8 Uhr in den Hafen. Das Schiff hat 26 Mann e mg. Es wird behufs Reparaturen in einen Dock hierselbst gehen.

Sachsen. Leipzig, 9. Juni. (W. T. B.) Nach dem nun vorliegenden gesammten Wahlresultat haben die ver einigten Liberalen in der neuen Kammer eine absolute Masjo— rität von 42 Stimmen, darunter etwa 35 Nationalliberale,

Hessen. Jugenheim a. d. B., 7. Juni. Der älteste Sohn des Prinzen Alexander von Hessen, Prinz Ludwig von Battenberg, ist gestern nach einer fünfmonatlichen Reise im Orient auf der englischen Fregatte ⸗Ariadne« mit kurzem Urlau auf dem Landsitze seines Vaters dahier eingetroffen. ö

Die Zweite Kammer der Stände berieth am Tten noch den Anfrag des Abg. Metz auf zeitgemäße Revision det

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Preßgesetzes vom 1. August 1862. Der Ausschuß beantragt:

bie Kammer wolle Großh. Stagtsregierung ersuchen, eine Re⸗ vision des Preh gesebeß vom 1. August 1862 eintreten zu lassen und den Ständen desfallsige Vorlage baldigst zu machen. Dieser Antrag wurde mit 19 gegen 11 Stimmen angenommen.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 9. Juni. Erzherzo Rainer ist nach Tyrol abgereist und geht mit der 3 Marie in der Mitte d. M in ein englisches Seebad, von wo Höchstdieselben nicht vor Mitte August zurückkehren dürften.

Der Landes-Präsident von Krain, von Conrad, hatte am 7. im Laufe des Vormittags Audienz bei dem Kaiser, und erstattete hierauf in einer nahezu vierstündigen Besprechung dem Minister des Innern Bericht über die Ausschreitungen, die , . des Ausflugs deutscher Turner bei Laibach verübt wurden.

(W. T. B. Die Wiener Abendpost« enthält ein Tele⸗ ramm des Eontre⸗Admirals Petz an den Reichskanzler aus

oint de Galle vom 6. d, nach welchem die österreichische Ex pedition am 26. April glücklich in Bangkok eingetroffen war. Der Vertrag mit Siam war am 17. Mal unterzeichnet worden.

Pesth, 8. Juni, Im Unterhguse brachte Gonda den Vorschlag ein, es möge eine Kommission behufs Ausarbeitung der Reformvorschläge entsendet werden. Tisza interpellirte den Minister⸗Präsidenten, wie seine Aeußerung bezüglich der Gesetzauslegung gemeint war. Der 3 wird in der nächsten Sitzung antworten. Die Centralkommission referirte über die Gesetze bezüglich der Münzenprägung, ferner bezüglich der Rekrutenaushebung und empfahl beide zur An— nahme. Der Jus iz -Minister legte einen Gesetzentwurf über die Versetzung und Pensionirung der Richter vor. Ein Antrag Ghiczy 's, den Gesetzentwurf über die Organisation der Gerichte erster Instanz nur im Zusammenhange mit der Organisation der Municipien zu behandeln, wurde unter Hinweis auf die Hausordnung gegenwärtig zurückgewiesen, da die Einbringung dieses Antrages erst nach Berathung des betreffenden Gesetzes in den Sektionen statthaft ist. Bezüglich der Fiumer Bahn wurde nach längerer Diskussion ein Äntrag Varady's ange— nommen, daß die Regierung noch im Laufe der Session einen Gesetzentwurf über den Ausbau dieser Bahn vorzulegen hat. Trie st. Aus Pola, 4. d., wird der »Triest. Itg.« ge⸗ schrieben: Sr. Majestät Kanonenboot »Reka« wurde bei Sal⸗ vore von einem schweren Nordostwetter überrascht und gegen die italienische Küste getrieben. Nachdem dieses Schiff in Folge des Sturmes noch einige Havarien an der Takelage, schließlich auch noch den Bruch des Fockmastes zu erleiden hatte, mußte es mit voller Maschinenkraft der Istrianer Küste zusteuern und in Pola Zuflucht suchen, in welchem Hafen bie »Reka« vor⸗ gesten Abends vor Anker ging.

Niederla de. Amsterdam, 9. Juni. Von den Wah len zur Abgeordnetenkammer sind bis jetzt 29 bekannt und ist das Resultat bis jetzt ein den Liberalen günstiges. Amsterdam wählte durchweg die liberalen Kandidaten.

Belgien. Brüssel, 9. Juni. Der Senat nahm gestern das Budget für die auswärtigen Angelegenheiten 1870 an. Die Repräsentantenkammer erledigte gestern unerhebliche Vorlagen, mit Ausnahme des Gesetzes über die Justizorgani⸗ ation. Coomans hatte beantragt, die Diskussion über das Milizgesetz wieder aufzunehmen. Dieser Antrag wurde abge— lehnt, aber auf einen Vorschlag von Wasseige beschloß die Kammer, die Berathung des Militärbudgeis 1870 so lange auszusetzen, bis Art. 23 des Milizgesetzes, die Dienstpflicht der Geistlichen betreffend, erledigt sein wird.

Großbritannien und Irland. London, 8. Juni. Der Prinz von Wales hat nebst Familie und Gefolge Marlboroughhouse verlassen und sich nach Englefield Green begeben, um daselbst bis nach Beendigung der Ascott⸗Rennen zu verweilen. é

Im Oberhause legte bei Beginn der Sitzung am 7. der Earl of Devon eine Petition aus Exeter vor, in welcher die Lords um Verwerfung der irischen Kirchenbill angegangen werden. Das Haus beschäftigte sich fast nur mit der Berathung über die Kirchspielschulen in Schottland. K

Im Hause der Gemeinen war der Minister des Innern grade beschäftigt, über die vor einigen Tagen aus Wales berichteten Ruhestörungen einige Auskunft zu geben, als der Premier in den Saal trat. Er wurde mit solchem Beifall empfangen, daß es einige Zeit dauerte, nachdem Gladstone Platz senommen, bis die Ruhe wieder soweit hergestellt war, daß

r. Bruce in seinen Auseinandersetzungen fortfahren und mit⸗ . konnte, es sei bei dem erwähnten Tumult in Mold nicht cher von den Truppen gefeuert worden, bis diese sowohl wie

die Polizei von einem Steinhagel überschüttet worden seien. Es

tomme mithin nicht in Frage, ob die Aufruhrakte vorher oder

erst später verlesen worden sei, nachdem die Infanterie bereits

. . hatte, vielmehr liege ein klarer Fall der Selbstvertheidi⸗ or. .

Der Schatzkanzler erwiderte auf eine . seines Amts- vorgängers Ward Hunt, daß mit Abschätzung der für Ankauf der verschiedenen Telegraphenlinien zu ahlenden Kaufsummen bereits bedeutende Fortschritte gemacht . Da aber die Ar⸗ beit noch nicht beendet sei, so lehnte der Minister es ab, eine bestimmte Verheißung zu geben, daß die bezügliche Bill noch im Laufe der Session eingebracht werden solle.

„Die vom Präsidenten des Armenamtes eingebrachte Bill über die Armenabgaben, welche hierauf zur zweiten Lesung be⸗ antragt wurde, bildet insoweit eine Ergänzung der Reformbill, als sie bestinimt, daß die Hauseigenthümer näch Vereinbarung mit den Steuerbehörden für ihre Miether die Armenabgaben gegen eine Provision entrichten können und ihrerseits die auf diese Weise gemachten Zahlungen als Zuschlag zur Miethe er heben dürfen. Die Bill wurde nach einigem Widerstande zum zweiten Male gelesen.

Gegen einzelne Klauseln der Bill über diplomatische Pen⸗ . erhob Mr. Lusk entschiedenen Einspruch, blieb aber bei er Abstimmung in der Minorität.

Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde die Erörterung über eine Zusatzbill zu der im Jahre 1867 durchgegangenen Akte über das Armenwesen in der Hauptstadt wieder aufgenom- men und die zweite Lesung mit 103 Stimmen Majorltät 118 gegen 15 genehmigt. Mr. Jacob Bright erwirkte darauf vor Schluß noch die Einfügung einer Klausel in die Vorlage über das Munizipal-Wahlrecht, welche Frauen, die im übrigen 2 sstgesetten Bedingungen genügen, die Wahlberechtigung ertheilt.

Heute ist der erste Tag des Ascott-Rennens (wenige engl. Meilen von Windsor). Der Prinz und die Prinzessin von Wales, der Kronprinz von Dänemark, der Herzog von Cam⸗ bridge, der Prinz und die Prinzessin von Teck, nebst Tausen— n von Zuschauern befinden sich seit Mittag auf der Renn⸗

ahn.

Frankreich. Paris, 8 Juni. Das »Journ. officiel« giebt folgende Ziffern über das Resultat der parsser Ballotagen vom 6. und 7. Juni:

II. Bezirk: Eingeschriebene Wähler 41,334, abgegebene Stim⸗ men 314280. Thiers 15,909, Devinck 9802, d'Alton⸗Shée 5561.

V Bezirk: Eingeschriebene Wähler 45, 33, abgegebene Stim= men 30,260. Garnier⸗Pages 19,481, Raspeil 141684.

VI. Bezirk: Eingeschriebene Wähler 37,656, abgegebene Stim⸗ men 29,793. July Ferry 15,729, Cochin 13,944.

II. Bezirk: Eingeschriebene Wähler 43, 185, abgegebene Stim⸗ men 33,176. Jules Favre 18,316, Rochefort 14,784.

9. Juni. (W. T. B) Im Laufe des gestrigen Abends haben auf den Boulevards in Folge der Wahlaufregung wie⸗ derum Zusammenrottungen stattgefunden, welche Seitens der Polizei ohne große Anstrengungen zerstreut wurden. Um Mitternacht war die Ruhe auf allen Punkten wiederhergestellt. Mehrere Verhaftungen wurden vorgenommen.

Ein Dekret vom heutigen Tage beruft die Kammer auf den 28. Juni zu einer außerordentlichen Sitzung.

Der Vizekönig von Aegypten wird am 12. Juni hier erwartet. Ein Kaiserlicher Train wird ihm entgegen ge⸗ sandt werden.

Italien. Florenz, 9. Juni (W. T. B.) In der De⸗ putirtenkammer interpellirte Oliva den Minister des In⸗ nern über die anläßlich der Feier des Statutes in Parma vor⸗ gefallenen Ruhestörungen und tadelte das Vorgehen der dorti— gen Behörden, welche sich bei dieser Gelegenheit nicht in den Schranken des Gesetzes gehalten hätten. Minister Ferraris theilte mit, was über jene Ruhestörungen amtlich gemeldet worden war, erklärte aber, die Behörden hätten, ungeachtet der egen sie gerichteten strafbaren Provokationen, vollkommen ge— serzlich gehandelt. Der Bericht der Untersuchungskommission über das Verhalten einzelner Deputirten in der Tabaksangele— genheit wurde eingereicht und auf die Tagesordnung der mor— genden Sitzung gesetzt.

Rußland und Rolen. St. Petersburg, 8. Juni. Großfürst Konstantin begab sich am 4. nach Kronstadf und inspizirte daselbst die Flotte. Am 5. traf auch der Kaiser auf der Kaiserlichen Yacht »Alexandria« mit dem Großfürsten ein, ließ die Flotte einige Manövers ausführen und legte dann den ersten Stein zu einem im Jahre 1869 begonnenen neuen großen Dock.

Großfürst Michael ist am 22. Mai aus der Provinz Kuban nach Tistis zurückgekehrt.

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