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Berlin, Musterzeichner. d) Oeffentlich belobt wurden; ID Georg Raunrann aus Berlin, Eiseleur. N Robert Lampe aus Ber⸗ lin, Bildhauer. 3 Rudolph Sauberzweig aus Berlin, Bild⸗ hauer. Wilhelm Wiegmann aus Berlin, Schriftlithograph. 5) Wilhelm Pflüger aus Britz, Lithograph. 6) Hermann düller aus Berlin, Bildhauer. ) Carl Köppen aus Ber⸗ lin, Bildhauer. Franz Herbers aus Iserlohn, Modelleur. 9 Theodor Delitz aus Berlin, Steinschneider. 10 Ludwig Hausmann aus Berlin, Ciseleur. 11 Albert Krohs aus e g, Klempner. 12) Otto Schulze aus Berlin, ildhauer. 13) Max Krusemark aus Berlin, Eiseleur. B. Im architektonischen Reißen erhielt: a) Die große silberne Medaille für Handwerker: Albert Lorenz aus Magdeburg, Maurer. b) Die kleine silberne Medaille für Handwerker er⸗ hielten: ) Joseph Lieck aus Aachen, Decorateur, 2) Albert Weisse aus Söllichau, Zimmermann, 3 Theodor Kluge aus Rauen, unbestimmt, ch MaxRoesner aus Berlin, Maurer. en g belobt wurden? I) Franz Pippo aus Stolp, aurermeister, 5 Richard Tietz aus Berlin, Baueleve, 3) Julius Hesse. aus Berlin, unbestimmt, ch Otto Dan⸗ nenüberg aus Berlin, desgl,, R Rudolph Dam meyer aus Berlin, desgl., 6 Richard Markurth aus Findenwiruns⸗ wieder (in Mecklenburg), desgl,, 7 Otto Mauer aus Berlin, desgleichen, Hermann Pobloth aus Berlin, desgleichen, 9 Otto Tournier aus Granzow, Maschinenbauer, 10 Paul Steinbrück aus Stolzenhagen, unbestimmt, G. In Modelliren: a) Die kleine silberne Medaille für Hand— werker erhielten: ) Georg Raabe aus Berlin, Ciseleur. 2) Georg Raßmusfen aus Berlin, Eiseleur. 3 Emil Schle⸗ gel aus Berlin, Graveur. M Max Krusemark aus Berlin, Graveur. I) Außerordentliche Anerkenntnisse, bestehend in geeign eten Kupferwerken, erhielt: Hermann Wagner aus Anklam, Eiseleur. ) Oeffentlich belobt wurden: ) Otte Proll aus Hagen, Silberarbeiter, „ Ernst Moßler aus Mühlhausen, Töpfer. JI. In der Kunst⸗, Bau⸗ und Handwerksschule zu Breslau, A. Im freien Handzeichnen: a) Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielten: i) Oskar Schirmer aus Hünern, Maurer, Hermann Schenk aus Breslau, Maschinen⸗ bauer, 3 August Schindler aus Breslau, Zimmermann; b) Außerordentliche Anerkenntnisse, bestehend in geeigneten Kupferwerken, erhielten: I) Rudolph Baumgart aus Breslau, Modelleur, 9 Eduard Schaeche aus Breslau, Modelleur. c) Oeffentlich belobt wurden: ) Ceslaus Gaff⸗ ling aus Breslau, Maschinenbauer, 9 Paul Walzog aus Breslau, Maurer. B. Im architektonischen Reißen. a) Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielten: I Friedrich Luserke aus Breslau, Maurer. 2) Julius Schmiereck aus Breslgu, Maschinenbauer. 53) Ceslaus Gaffling aus Breslau, Maschinenbauer. M Franz Olbricht aus Waltersdorff, Mühlen bauer. b) Oeffentlich belobt wurden: I Robert Ludwig aus Mittelwalde, Maurer. N Conrad Schüler aus Goddow, Zimmermann. 3) Johann Wyrwol aus Kodnitz, Maurer. Os egr Schirmer aus Hunern, Maurer 5) Berthold Müller aus Breslau, Zimmermann, 6) Au gust Schindler aus Breslau, Zimmermann, 7) Heinrich Ol⸗ bricht aus Grottkau, Zimmermann, 8) Jo seph Schi⸗ mitzeck aus Leimerwitz, Maurer, H Hermann Schenk aus Breslau. Maschinenbauer, 10 Franz Schmidt aus Deutsch⸗ Hügel, Maurer, 1) Hermann Kunert aus Zobten, Maurer, I Benno Hartmann aus Ohlau, Zimmermann, 13) Franz Kruppe aus Alt - Waltersdorf, Mühlenbguer. G. Im Modelliren: Oeffentlich belobt wurden: L 980car Schirmer aus Hünern, Maurer. Y Ceslaus Gaffling aus Breslau, Maschinenbauer. III. In der Kunstschule zu Königsberg i. Pr.:
Im architektonischen Reißen: a) Die kleine silberne Me—⸗ daille für Handwerker erhielt: Johann Jessat aus Königs⸗ berg, Tischler. b) Oeffentlich belobt wurden: I) Rudolph Ritter aus Königsberg, Zimmermann. 2) Ernst Seek aus Königsberg, Maurer.
IV. In der Kunst⸗ und Baugewerkschule zu Magdeburg. XA. Im freien Handzeichnen. a) Die große silberne Medaille für Handwerker erhielt; Franz Kjaer aus Magdeburg, Drechsler. b) Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielt: Franz Homberg aus Magdeburg, Graveur. c) Außer⸗ ordentliche Anerkenntnisse, bestehend in geeigneten Kupfer⸗ werken, erhielten: 1) Rudolph Feltsch aus Magdeburg, Bildhauer. 2) Fritz Degering aus Magdeburg. Wagen—⸗ lackirer, 3 Stephan Herbst aus Olvenstedt, Bildhauer. Julius Lippe aus Magdeburg, Stubenmaler. 5) Richard Schiering aus Magdeburg, Stuben maler. ) Oeffentlich belobt wurden: Franz Sichler aus Magdeburg, Stubenmaler. V. In der Kunst- und Gewerkschule zu Danzig:
. Im freien Handzeichnen: Außerordentliche Anerkennt— nisse, bestehend in geeigneken Kupferwerken, erhielten: I Her⸗
mann Stobbies aus Prenzlau, Stubenmaler. J Hein« rich Serchinger aus Danzig, Stubenmaler. B. Im archi⸗ teklonsschen Reißen: Außerordentliche Anerkenntnisse, bestehend in ge wennn Kupferwerken, erhielt: Albert Raddatz aus Hohenfeld bei Danzig, Lehrer. C. Im Modelliren: DOeffent. 63 ung erhlelt: Friedrich Pietzwer aus Lebusa, ischler. Vi. In der Kunst“, Bau⸗ und Handwerkschule zu Erfurt. A. Im freien Handzeichnen. a) Die große silberne Medaille für Handwerker erhielten: ) Carl Eckert aus Kaulsdorf, Maurer,. 2) Ernst Köhl aus Koburg, Maurer. b) Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielt: Au gust Groß aus Erfurt, Maurer. c) Außerordentliche An⸗ erkenntniß, bestehend in einem geeigneten Kupferwerke, erhielt: Wilhelm Bendleb aus Erfurt, Lithograph. d) Oeffentlich belobt wurden: 1) Carl Kliebisch aus Nordhausen, Schlosser. 2) Adolph König aus Erfurt, Tischler. H Touis Heinicke aus Teuchern, Maurer, Wilhelm
Vonhof aus Weißenfee, Maurer. 3] Viet sr Kanigs aus Erfurt, Schlosser. 6. Albert Wagner aus Suhl,
Mechaniker. B. Im acrchiteltonischen Reißen. a) Die große silberne Medaille für Handwerker erhielt: Adolph
Hartung aus Niederdorla, Zimmermann. b) Die kleine sil⸗
berne Medaille für an n. erhielten: ) Victor Kanigs aus Erfurt, Schlosser. M Hermann Keßler aus Suhl, Maschinen⸗ bauer. 3 Wilhelm Werner aus Mühlhausen, Zimmermann. h Albert Wagner aus Suhl, Mechaniker. N Oeffentlich belobt wurden: I) August Groß aus Erfurt, Maurer.
3 Ernst Kohl aus Kobürg, Maurer. 3 Earl Eckert aus
Kaulsdorf, Maurer. Wilhelm Vonhof aus Weißensee, Maurer. 5) Carl Kliebisch aus Nordhausen, Schlosser. 6) Emil Kiebitz aus Bennungen, Schlosser. G. Im Modelliren.
Die kleine silberne Medaille für Handwerker erhielten: I) Hugo
Gerber aus Tennstedt, Tischler. Carl Kliebisch aus 2 r rn „ Schlosser. ) Emil Kiebitz aus Bennungen, osser. Berlin, am 3. August 1869. Die Königliche Akademie der Künste. Im Auftrage: Ed. Daege. O. F. Gruppe.
Preußische Bank.
Wochen ⸗Uebersicht der Preußischen Bank vom 7. Au gust 1869.
Aktiva. Thlr. 91,472,000
533,000
ꝛ 15,779,000 ' 14,364,000
mi ... Thlr. 146, 363,00) Depositen kapitalien. ..... .... , n, ,. 21,122,000 Guthaben der Staatskassen, Institute und Privgtpersonen mit Einschluß des Giroverkehrs . 2 403,000 Berlin, den J. August 1869. Königlich Preußisches Haupt ⸗Bank⸗Direktorium. Kühnemann. Roötth. Gallenkamp. Herrmann. . von Koenen.
. 75,809,000
P ; Banknoten im Umlauf
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Unterrichtsplan für die Königliche Forst ⸗Akademie 9 Neustadt⸗ Eberswalde in dem Winter⸗Sem ester 1869 / 70. Vorlesungen. 1) Waldbau: Ober-⸗Forstmeister Danckelmann. 9 Waldwerthberechnung und forstliche Statik: Derselbe. 3) Ab⸗ lösung der Waldservituten mit Rücksicht auf preußische Agrargesch⸗ e g Derselbe. 4) Examinatorium im Forst.! und Jagdwesen: Derselbe. 5) Forstbenußung und Forst⸗Technologie: Forstmeister Bando. 6) Waldwegebau: Derselbe. 7 Anorganische Chemie und Mineralogie: Dr. Remels. 8) Uebungen im Bestimmen der Mine— ralien und Gesteine; Derselbe. 9) Examingtorium in den anorga— nischen Naturwissenschaften: Derselbe⸗ 10 Pflanzen- Anatomie und Physiologie: Dr., Hartig. 11 Mikroskopie: Derselbe. 13 Laub⸗ hölzer im winterlichen Zustande und Iylatomie: erselbe. 13) amingtor um in der Botanik: Derselbe. 14) Allgemeine Zoologit und Entomologie; Professor Dr. Altum. 157 Säugethiere und nie⸗ dere Thiere: Derselbe. 16) wn, zum Ausstopfen: Derselbe. 17 Examinatorium in der Zoologie: Derselbe⸗ 18) Analyses: Pro— fessor Schneider. 19) Geodäsie II. Theil: Derselbe. 20 Repetito⸗ riüm und Uebungen in der Stercometrse; Derselbe. 21) Desgl. in der Planimęetrie: Derselbe. 22 Preußische Forst⸗Vermessung? ⸗Instruk⸗ tion? Derfelbe. 25 Civil! und Kriminal-Prozeß: Kreisgerichts Rath Neuhaus. 24) Juristisches Examinatorium: Derselbe. Forstliche Exzkursionen und Uebungen in den Lehrforsien der Forst · Akademie und in der Umgegend an zwei Wochentagen unter Leitung des Di⸗
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tors und des Forstmeisters Band o. Das Winter⸗Semester be⸗ ine greitag⸗ En dr Oktober 1868, endet Sonnabend, den 2 April 870. Vorlefungen finden nicht statt von Mittwoch, den 22. Dezem⸗ ber . die. e, e,. den mn 1870. Neustadt⸗Ew, den 9. August 1869. ; Der Direktor der Forst⸗Akademie. Danckelmann.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 19. August. Nachdem Se. Majestät der König gestern Vormittag den diesseitigen Ge⸗ sandten am belgischen Hofe, von Balan, in Audienz empfangen hatten, erfolgte, wie telegraphisch gemeldet wird, Mittags 12½ Uhr die Abfahrt von Ems nach Oranienstein. Se. Majestät der König besichtigten daselbst das Kadettenhaus und nahmen in Schaumburg bei den oldenburgischen Herrschaften das Diner ein. Die Ankunft Sr. Majestät in Coblenz erfolgte Abends 8 Uhr. Vor dem Schlosse fand Zapfenstreich statt.
Heute findet in Coblenz ein größeres Diner statt, zu welchem fremde und einheimische Gäste geladen sind. ve
Den Kammerherrndlenst bei Ihrer Majestät der Königin hat der Kammerherr Graf Los übernommen.
Ihre Königliche Hoheit die Prinzessin Karl von Preußen ist hẽute Morgens von hier abgereist.
Hannover, 9. August. Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl von Preußen traf heute Nacht 12 Uhr 5 Minuten, von Wilhelmshaven kommend, hier ein und setzte um 1 Uhr 46 Minuten die Reise nach Potsdam fort.
Cassel, 8. August. Der Ober-Präsident von Moeller hat sich zu einer Badelur nach Wildbad begeben.
Sachsen. Dresden, 9. August. Ihre Masestäten der König und die Königin sind am Sonnabend Abend von 9 wieder hier eingetroffen und haben sich nach Pill— nitz begeben.
— Der Prinz Georg ist heute früh nach München gereist.
— Der Staats ⸗Minister v. Rn n , ist von seinem Urlaube zurückgekehrt und hat die Geschäfte wieder übernommen.
Coburg, 8. August Der Herzog und die Herzogin haben sich heute nach dem Jagdschloß Oberhof auf dem Thü⸗ ringer Wald begeben.
Heffen. Sarmstadt, 8. August. Das gestern erschienene Regierungsblatt Rr. 36 enthält u. A.: Gesetz, die Ausgleichung und Vergütung der im Jahre 1866 durch die Königlich breußi— schen und die mit denselben verbündeten Truppen während ihres n . in dem Großherzogthum verursachten Kriegs—⸗ lasten, insbesondere die Gestattung von Fristen für die von den Gemeinden herauszuzahlenden Beträge und die Verzinsung der⸗ selben betreffend; Bekanntmachung des Großherzoglichen Ministe⸗ riums des Innern, die Hauptergebnisse der Rechnung der Staats⸗Versscherungsanstalt für Stellvertretung im Militär⸗ 2 von dem Musterungs, und Ziehungsjahr 1867 be— reffend.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 9. August. In der heu—⸗ tigen Sitzung der Delegation des Reichsraths wurde die Generaldebatte über den Etat des Ministeriums des Auswär— tigen begonnen. Die Debatte knüpfte an, die Veröffentlichungen des Rothbuchs an und bewegte sich hauptsächlich um die Stellung Oesterreichs zu Preußen und Deutschland. Der Reichskanzler Graf Beust hielt hierauf eine Rede, von welcher das Wolffsche Tel. Bur. nachstehendes Resumé« mittheilt:
Graf Beust bezelchnet die Ausstellungen, welche er heute zu be⸗ kämpfen hat, als eine Folge von Angriffen, welche von außen her gien ihn gerichtet seien. Er hält es für eine unbedingte Pflicht, allen ungerechtfertigten Beunruhigungen entgegen zu treten. Die Delegationen haben sich nicht unter Umständen versammelt, welche irgend eine Verwickelung nach außen zur Erscheinung brachten. Die manchen Politikern als schwarzer Punkt erschie⸗ nene belgisch-französische Differenz hat eine gütliche Beilegung gefun · den. Seitdem ist eine neue Verwickelung nicht zu verzeichnen gewesen. Redner führt aus, daß die Vorlage des Rothbuchs nicht geeignet ge⸗ wesen sei, irgend welche Unruhe zu erzeugen, und daß der Sturm der Kritik, welchen die jedesmalige Vorlage des Rothbuches hervorrufe, darauf abziele, die betreffende Einführung zu verleiden. Die Rothbücher seien eine Folge der Oeffentlichkeit. Wolle man die Oeffentlichkeit, so müssen auch die Folgen hingenommen werden. So gut die parlamentarische Tribüne das wirksamste Korrektiv für die Presse sei, eben so könne auch die Institution diplomatischer Aktenstücke als diplomatische Tri⸗ büne ein Korrektiv für die Zeitungspolemik in der auswärtigen Po⸗ litik werden. Graf Beust erörtert, daß die in Folge des Erscheinens der Rothbücher entstandenen Beunruhigungen keine tiefgehende Bedeu⸗ tung haben und selbst diese mit der Zeit verlieren werden. Redner refumirt fodann die gegen den Inhalt des Rothbuchs erhobenen Ein⸗ würfe in drei Punkten: Unnüße Einmengung in deutsche Angelegen⸗ heiten, besondere Hinneigung zu Frankreich und gleiche Abneigung gegen Preußen. Graf Beust weist den Vorwurf der Einmengung an
er Hand der nach München, Stuttgart und Dresden gerichteten
Depeschen zurück und findet einen Widerspruch in den Forde⸗ rungen, daß Oesterreich in Folge des prager Friedens sich um Deutsch⸗ land gef nicht kümmern solle, oder mit diesem oder jenem Staate keine Allianz einzugehen habe. Auf den Vorwurf, die Politik der freien Hand habe den bewaffneten Frieden zur Folge, bezeichnet Redner diesen, wenn er auch große Opfer erheische, dennoch als die Mittel in sich schließend, Zusammenstöße zu verhindern, welche, wenn eine fried⸗ liche Entwickelung gewollt wird, entschieden vermieden werden müssen. Auf die Allianzenfrage übergehend sagte Nedner bezüg⸗ lich des begreiflicherweise oft entgegentretenden Gedankens, daß Preußen der natürliche Alliirte Oesterreichs sei: daß eine selche Konstellation sich nur laugsam bilde und dazwischen Mo⸗ mente fallen können, de im Voraus nicht zu berechnen seien. Nedner muß offen bekennen, daß Oesterreich an Frankreich im Oriente einen sehr guten Freund habe, dessen Entfremdung eine ernste Frage wäre. Andererseits sei es noch eine offene Frage, 5b die Dinge in Deutschland zu der Zeit so beschaffen sein wür= den, wo wir Deutschland brauchen würden, um uns die von ihm er⸗ warteten Dienste zu leisten. Auf die berührte Hinneigung zu Frank- reich übergehend, läugnet Redner nicht die sehr guten freundlichen Be⸗ ziehungen zur französischen Regierung, welche uns im Verlaufe der letzen Jahre wiederholt Beweise ihrer aufrichtigen Zuneigung gegeben, an mehreren Orten und bei mehreren Fragen uns zur Seite gestanden und uns ihre guten Dienste gewährt hat. Mögen andre Regierungen nicht sagen, daß sie dies auch gethan haben würden, wenn man ihnen auch die Gelegenheit geboten hätte. Wir haben die französische Unter⸗ stützung nicht aeg ht. Unter großen Regierungen werden Dienste angeboten, nicht erbeten. Dieses gute Vernehmen mit Frankreich ist nicht blos auf die betreffenden Kabinete beschränkt, es beruht auch wesentlich auf den Volkssympathien. In Frankreich hegt man für alle Völker Oesterreichs, Deutsche⸗ Magyaren oder Slaven, aufrichtige Sympa⸗ thien, weil sie zu Oesterreich gehören, nicht etiwa bald für diese, bald für jene, je nachdem sie Miene machen, sich von Oesterreich abzuwen⸗ den. Unsere Politik ist, daß wir denen, welche unsern Regenerg—⸗ tions ⸗Prozeß mit ihren Sympathien begleiten und diese bethä⸗ tigen, warmen Händedruck reichen. Eine kalte Hand kann sich mit unserer nicht begegnen. Nedner kommt schließlich auf die be⸗ rührte Abneigung gegen Preußen. Ein großer Theil der Neibungen mit Preußen sei auf Rechnung des Rothbuches und seiner unvermeid⸗ lichen Konsequenzen zu setzen, Die hierbei in Erwägung gebrachten Umssände haben in Wirklichkeit den ihnen zugeschriebenen, viel zu viel Eindruck machenden Einfluß nicht. Bei diesem Anlasse hebt Graf Beust die versöhnliche Haltung des preußischen Gesandten, Baron von Werther, hervor, welcher stets gewiß sei, freundlichen Em⸗ pfang bei ihm zu finden, und welcher nicht im Detail beobach⸗ ten könne, was anderwärts vorgehe. Redner geht sodann zu einigen Bemerkungen über die offiziöse Presse über und behält ; für die Spezialdebatte vor, auf das Verhältniß Oesterreichs * Rom überzu⸗ gehen. Er weist die Anschuldigung pPersönlicher Abneigung gegen Preußen zurück und betont, daß er die Interessen der außerungarischen Monarchie überall hüten und vertheidigen werde, wo er sie bedroht sieht. -Die Allianzen, schließt der Reichskanzler, sind am besten in Oesterreich selbst zu suchen. Je mehr wir üns im Innern alliren, desto besser werden wir die Angriffe von Außen pariren.⸗
— Die un garische Delegation bat den Etat des Mini- steriums des Auswärtigen in Höhe von 4,131,210 Fl. geneh⸗ migt. Die Konsulate für China und Japan wurden gestrichen. Orczy beantwortete Namens der Regierung mehrere Interpella⸗ tionen. Anläßlich der Interpellation wegen der ungarischen Protestanten Rumäniens erklärte derselbe, die Regierung werde die Protestanten schützen. Auf die Interpellation, betreffend die Konsular⸗Jurisdiktion im Orient, erwiederte Orezy, die Regierung sei mit dieser Frage beschäftigt.
Belgien. Brüssel, 9. August. Der Herzog von Cambridge ist auf der Reise nach Deutschland gestern von Calais hier eingetroffen.
— Der Minister Frere⸗ Orban hat sich gestern nach 58 Arrondissement Ortheze, Departement Basses⸗Pyrenées,
egeben.
Großbritannien und Irland. London 7. August. In der gestrigen Unterhaussitzung richtete J. B. Smith, anknüpfend an den Bericht des Münzwardeins, die Aufmerk- samkeit des Hauses auf die gegenwärtigen Goldwährungsverhält- nisse Englands und ersuchte üm Aufklärung, ob die Regierung mit Frankreich weitere Mittheilung hinsichtlich einer internationalen Goldwährung gewechselt habe, und ob sie geneigt sei, die Vor- theile der internationalen Münzkonvention von 1865 zur An- nahme in England zu empfehlen. Der Schatzkanzler beant- wortete diese Interpellation und leitete seine Rede mit der Be⸗ merkung ein, nach seiner Ansicht sei eine Goldwährung keine Nothwendigkeit, sondern ein kostspieliger Lupus. Das Publi⸗ kum verlange indessen diesen Luxus und so müsse man ihm denselben wohl gestatten. Seit dem Jahre 1849 seien 98,000 000 Sovereigns geprägt worden, von denen 44,000,900 aus dem Verkehr verschwunden seien, indem sie exportirt, auf der See verloren, eingeschmolzen oder sonst aus dem Wege geschafft worden seien. Das Land erleide dabei beträchtliche Verluste, in= dem Jedermann in der Münze Gold prägen lassen könne, ohne daß für die Prägung selbst irgend etwas entrichtet werde. Das gesetzmäßige Leben eines Sovereign sei achtzehnjährige Eirkula⸗
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