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wurde, so be⸗
moch vielfach sehr der Bearbeitung, und erst in neuerer Zeit ist der Anfang gemacht worden, die Bedeutung dieser Stiftungen nachzuweisen. Die »Magdeb. Geschichtsbl.s liefern dazu folgende besondere Beiträge: Von Nienburg a. d. S. wird ein Bruchstück einer aus dem Mittelalter stammenden Klosterchronik (von Winter) gegeben, welche die Reihe der Aebte vollständig und fonst noch manche werthvolle Notizen enthält. Rath Dr. Bode- mann in Hannover veröffentlicht das Nekrologium des Klo⸗ sters Neuwerk bei Halle, das die Todestage einer großen Zahl von Pröpsten und anderen Klosterpersonen, sowohl aus diesem, wie aus anderen Klöstern enthält. In der Neustadt⸗Magde— burg bestand ein Kollegigtstift zu St. Peter und Paul, mit welchen die Stifter zu Seeburg im Mansfeldischen und zu Hundisburg vereinigt wurden. Die Gründung dieses Stifts, die bisher noch nicht kritisch behandelt war, wird von Winter und v. Mülverstedt aufgehellt. Ebendort in der Neustadt be— standen noch zwei Eistercienser-⸗Nonnenklöster, St. Agneten und St. Laurentii. Das erstere hatte eine Vorexistenz in Buckau bei der Pfarrkirche des Ortes, und diese Vorgeschichte des Klo⸗ sters wird vom Archiv-⸗Rath v. Mülverstedt behandelt. Die Gründung des Lorenzklosters hat ein Aufsatz des Dr. Janicke zum Gegenstand. Die Aufklärung der Gründungsgeschichte dieser drei geistlichen Stiftungen giebt zugleich einen lehrreichen Einblick in die Entstehungsgeschichte der Neustadt Magdeburg. Diese entstand nämlich unter der Fürsorge des verdienst⸗ vollen Erzbischofs Albrecht um 1225 aufs neue, nachdem Magdeburgs Umgebung durch Otto 1V. verheert worden war. Die geistlichen Stiftungen trugen wesentlich mit dazu bei, die neue Stadt zu heben. — Die Verhältnisse des Hochstifts Mag⸗ deburg und seines Domkapitels im Mittelalter werden in ihrer Mannigfaltigkeit vom Archivrath von Mülverstedt vorgeführt. Auch die kirchliche Kunst des Mittelalters ist nicht unbe⸗ achtet geblieben. Vor allen Dingen mußte hier der magde— burger Dom die Aufmerksamkeit erregen. Der verstorbene Dom⸗ kustos Brandt, bekannt durch ein eigenes Werk über den mggdebur⸗ ger Dom, macht in den Geschichtsblaäͤttern die Kapitäle desselben zum Gegenstand einer eigenen Abhandlung. Die Kapitäle im Dom verdienen, abgesehen von der an ihnen sichtbaren Mannigfaltig— keit der Erfindung, Sauberkeit und Feinheit in der Ausführung, auch deshalb eine sorgfältigere Betrachtung, weil sie aus ver— schiedenen Zeiten des Mittelalters, aus dem Zeitraum von etwa 1210 bis 13090 stammen und daher in ihren Formen und Or— namenten uns eine fast vollständige Geschichte der Veränderung und Ausbildung des gothischen Kapitäls überhaupt geben kön⸗ nen. — In einer Nebenkapelle des Doms fanden sich 1858 unter der Tünche Spuren von Malereien. Die weitere Nach—= forschung enthüllte einen Cyklus von schönen, farbigen, figuren— reichen Bildern, die einzigen Fresken, welche Magdeburg auf— zuweisen hat. Sie stellen das jüngste Gericht dar, und rühren höchst wahrscheinlich aus der Zeit von 1400 her, in welcher der Domherr Johann von Redekin die Kapelle stiftete und dotirte, wie Archiv- Rath v. Mülverstedt in seiner Abhandlung nachweist. — Die Begräbnisse der Erzbischöfe im Dom zu Magdeburg behandelt Direktor Wiggert. Veranlassung und Gelegenheit, die Gräber im Dom näher nachzuweisen und theil— weise ihren Inhalt kennen zu lernen, bot die von 1826 — 1834 ausgeführte Herstellung des Doms. Es mußten dabei die Gräber aufgedeckt werden und wurden dann von den darin ge⸗ fundenen Gegenständen, als Ringen, Kelchen, Patenen, Bischofs— stäben u. . w. Zeichnungen und Abdrücke genommen, dann aber die Grüfte mit ihrem gesammten Inhalt wieder mit Steinplatten bedeckt. Auf diese Weise gelang es, die Gräber vieler Erzbischöfe genau festzustellen. — Dorfkirchen beschreiben die Wanderungen durch Kirchen des magdeburger Landes von Winter, Es ist überraschend, welche interessanten baulichen Denkmäler man oft in unscheinbaren Dorfkirchen findet. So ist z. B. die Kirche in Pretzien an der alten Elbe bei Gommern ein völlig stilgemäßes Gebäude der romanischen Periode und stammt aus dem zwölften Jahrhundert. Bei Gelegenheit eines Anstrichs hat man sogar im Altarraum und in der Nische Spuren von Fresko⸗Malereien gefunden. Die Kirche in Glinde bei Schönebeck enthält in einem Fenster Glasmalereien von ausgezeichnet schönem Kolorit. Bei manchen Kirchen freilich bedarf es eines sehr geübten Auges, um aus den Verunstal⸗ tungen noch die ursprüngliche Anlage heraus zu finden. — Die Inschriften der Johanniskirche in Barby und die Beschrei— bung der Grabdenkmäler daselbst sind von Richter gegeben und von v. Mülverstedt erläutert. Die genannte Kirche war die Begrähbnißstätte des Barbyer Grafenbauses und deshalb sind Inschriften und Grabdenkmäler von nicht geringer Wichtigkeit. ö. Altardecke des 14. Jahrhunderts, die sich in der Kirche zu Oebisfelde befindet, beschreibt Hildebrand. Die darauf be— findlichen Figuren sind, wie es damals üblich, so hergestellt, daß auf einen Grund von dunklem, braunen Tuch Stückchen von andersfarbigem, bunten Zeuge aufgelegt und festgenäht sind.
Der Betrieb der Bergwerke und Salinen im Ober—
Bergamtsbezirke Clausthal im Jahre 1868.
Der Bezirk des Ober-Bergamts zu Clausthal umfaßt die Provinz Hannover mit Ausschluß der Landdrostei-Bezirke Osnabrück und Aurich, die Provinz Schleswig-Holstein und das Gebiet des vormaligen Kurfürstenthums Hessen nebst den vormals bayerischen Landestheilen mit Ausnahme der Enklave Kaulsdorf. Der Schwerpunkt der Bergverwaltung in dem auf diese Weise zusammengesetzten Bezirke liegt in der Leitung des Betriebes der demselben angehörigen zahlreichen Staatswerke; der Privatbergbau besitzt, obwohl er sich unter der wohlthäti— gen Herrschaft des Allgemeinen Berggesetzes allmälig' mehr und mehr entwickelt, dennoch zur Zeit nur eine untergeord— nete Bedeutung. Unter den Staatswerken befinden sich viele, welche unter den gegenwärtigen Konjunkturen nur eine geringe Aussicht auf dauernden Ertrag gewähren; mehrere derselben sind als nicht lebensfähig zu bezeichnen und ist deren Veräuße⸗ rung daher auch bereits eingeleitet.
Der Steinkohlenbergbau des Bezirks wird auf 8 bis 26 Zoll mächtigen Flötzen betrieben, welche in der Wälder Thonformation innerhalb des Fürstenihums Calenberg und der Grafschaft Schaumburg auftreten. In Betrieb waren drei Staatswerke, von welchen eins sich in Jemeinschaftlichem Besitze von Preußen und dem Fürstenthum Schaumburg ⸗Lippe befindet. Von der Produktion desselben ist deshalb bier nur die Hälfte berechnet. Außer den Staatswerken sind 10 Privat-Bergwerke vorhanden. Sämmtliche Stein kohlen⸗Bergwerke häben 5,911,809 Centner Steinkohlen im Werthe von 754,339 Thlrn., d. i. 52,6717 Ctr. und 15,420 Thlr. weniger als im Vorjahre, produzirt. Die Vermindernng hat ihren Grund in der milden Temperatur des Winters, so— wie in der starken Konkurrenz der westfälischen Steinkohlen. Außer jenen Werken haben 2 Steinkohlengruben in der Graf⸗ schaft Hohnstein, in welcher das Recht auf Gewinnung und Verleihung von Steinkohlen dem Grafen von Stolberg Wer— nigerode, theils allein, theils in Gemeinschaft mit der Kloster⸗ kammer zu Hannover zusteht, 143,988 Etr. im Werthe von 17-093 Thlrn. gefördert. Mit Einschluß dieser beläuft sich die Gesammtproduktion des Ober⸗Bergamtsbezirks an Steinkohlen auf 60555597 Etr. mit 771,423 Thlr. Werth.
Brgunkohlenförderung findet hauͤptsächlich im Re— gierungsbezirk Cassel statt, wo in den Kreisen Cassel, Hofgeismar und Witzenhausen zahlreiche Braunkohlenmulden auftreten. Im ganzen Bezirke lieferten 2 Staats- und 30 Privatwerke 3,458,775 Etr. Braunkohle im Werthe von 222,990 Thlrn., wovon auf den Regierungsbezirk Cassel allein 3,154,480 Ctr— kommen. Gegen das Jahr 1867 hat sich die Produktion der Menge nach um 237614 Ctr. und dem Werthe nach um 14051 Thlr. gesteigert.
An Eisenerzen sind im ganzen Bezirke auf 7 Staats— und 67 Privatwerken 2775, 278 Etr. mit 211,901 Thlrn. Werth, 530,180 Ctr, und 27,893 Thlr. mehr als im Vorjahre gefördert. Der größte Theil der Förderung, nämlich 2,533,671 Ctr., kommt auf die Provinz Hannover, in welcher namentlich das in der Jura⸗ und Kreideformation auftretende Eisenerzlager im Amte Peine als besonders reich hervorzuheben ist; bie Förderung desselben, welche 2 Millionen Centner überstieg, wird auf der Ilseder Hütte verschmolzen. Zur Ausbeutung einer ebenfalls sehr reichen, dem Hilsthon angehörigen Eisen⸗ erzlagerstätte im Amte Liebenburg wird gegenwärtig eine große Hütte bei Salzgitter erbaut. In der Grafschaft Hohnstein förder⸗ ten 3 Gruben 10,753 Ctr. Eisenstein, welche in der obigen Summe nicht mit eingerechnet sind.
An Zinkerzen wurden auf den oberharzischen fiskalischen Bleierzgruben 73,136 Ctr. mit 66,364 Thlr. Werth, an Sil— bererzen auf einer Staats und einer Privatgrube bei St. An— dreasberg 172 Ctr. mit 10,581 Thlr. Werth gewonnen.
Der Berghau auf silberhaltige Bleierze nimmt im Ober— Bergamtsbezirk Clausthal die erste Stelle ein, derselbe wird auf. dem Oberharze vom preußischen Staate allein be— trieben, während an den Werken des FKommu— nion -Unterharzes die braunschweigische Regierung mit „y betheiligt ist; in den nachfolgenden Angaben sind daher von der Produktion dieser letzteren Werke nur die auf Preußen fallenden , in Rechnung gestellt. Auf dem Oberharze belief sich die Bleierzförderung auf 2629, 162 Ctr.; diese Erze müssen jedoch vor ihrer Verschmelzung noch einer Scheidung und Aufberei⸗ tung unterworfen werden, durch welche 217/496 Ctr. Schmelzgut mit 10423356 Thlr. Werth gewonnen sind. Gegen das Vorjahr bat die Menge der aufbereiteten Bleierze um 15,983 Etr. zu- der Werth derselben dagegen um 82,458 Thlr. abgenommen. Wenn in den Mittheilungen über die Produktion“ der Berg⸗ werke des preußischen Staates im Jahre 1867 Staats⸗ Anzeiger vom 20. Februgr 1869. Kr. 44. S. 787) auf die Verminderung der Bleierzförderung des Oberharzes
gegen die Vorjahre aufmerksam gemacht merken wir hierzu nachträglich, daß dieselbe nur scheinbar ist und ihren Grund darin hat, daß fur die früheren Jahre von
der hannoverischen Regierung das unaufbereitete Haufwerk an ⸗ gegeben, für das Jahr 1867 dagegen nur die Menge der auf⸗
bereiteten Erze in Rechnung gebracht war. Auf den Kommu⸗ nionwerken sind 140032 Ctr. silber⸗ und zum Theil auch kupferhaltige Bleierze gefördert
esanmmte Bleierzförderung des Ober⸗Bergamtsbezirks auf
363,378 Ctr. mit 1,065,671 Thlr. Werth stellt. Aus diesen Erzen sind auf den oberharzischen Hütten zu Clausthal, Altenau, Lautenthal und St. Andreasberg 1523991 Etr. Blei im Werthe von 43 678 Thlr., 2375 Ctr. Glätte im Werthe von 15,186 Thlr. und 26400 Pfund Silber im Werthe von 788,939 Thlr. und auf den Kommunion⸗Unterharzischen Hütten (preußischer Antheil) 3906 Ctr. Blei mit 204423 Thlr. Werth, 1659 Etr. Glätte mit ö66 Thlr. Werth und 1090 Pfd. Silber mit 29,138 Thlr. Werth dargestellt. An Kupfererzen wurden auf den oberharzischen Werken
3567 Ctr. (aufbereitete Erze) mit 9781 Thlr. Werth, auf den
Kommunionwerken 64,147 Etr, mit 73,439 Thlr. Werth und auf dem Kupferwerke zu Riechelsdorf im Regierungsbezirke Cassel 6200 Ctr, mit 16,109, Thlr. Werth gefördert. An Kupfer stellten die oberharzischen Hütten 851 Etr. mit 20,895 Thlr. Werth, die Kommunion -Unterharzischen Hütten 2862 Ctr. mit 68,681 Thlr. Werth und die Riechelsdorfer Hütte 1499 Ctr. mit 37,673 Thlr. Werth dar. . ö.
An Kobalt- und Nickelerzen sind 687 Ctr. Il,1'62 Thlr. Werth, an Manganerzen 10,825 Ctr. 13,192 Thlr. Werth, an Schwe felkies 47,770 Ctr. 165979 Thlr. Werth und an Vitriolerzen 4943 Ctr. 1006 Thlr. Werth gefördert.
Außerdem sind noch geringere Mengen von glußspath, Schwerspath, Gyps, Alabaster, Farberde und Thon⸗ und Wascherde auf Werken, welche unter der Aufsicht des Ober⸗Bergamts stehen, gewonnen. ,
Salzproduktion. In dem zum Ober-⸗Bergamtsbezirk Clausthal gehörigen Theile der Provinz Hannover waren 1 Staats- und 12 Privatwerke und im Regierungsbezirke Cassel 3 Staatswerke, von denen eines im Laufe des Jahres verkauft worden ist, in Betrieb. Diese Werke produzirten zu⸗ sammen 827,270 Ctr. Salz, im Werthe von 326.713 Thlr., während sie im Jahre 1867 911874 Etr. mit 668,581 Thlr. Werth lieferten. Die Abnahme der Menge rührt fast aus⸗ schließlich von der Minderproduktion der ehemals hessischen Salinen her, deren Absatz sich bei der durch die Aufhebung des Salzmonopols herbeigefuͤhrten Konkurrenz fremden Salzes be⸗ trächtlich verringert hat. Die Verminderung des Werthes haf ihren Grund hauptsächlich darin, daß den hessischen Salinen früher die Einkünfte aus der Monopolverwaltung zuflossen und daß von diesen daher für die früheren Jahre der Centner Salz mit einem Werthe von mehr als 2 Thalern angegeben war, wäh— rend der Verkaufspreis dieser Werke bei der freien Konkurrenz, welche im Jahre 18268 nach Aufhebung des Salzmonopols ein⸗ getreten ist, auf etwa 3 Thaler gesunken ist.
Bohrversuche des Staates. Das Bohrloch bei Nentershausen, mit welchem man die Aufsuchung von Steinkohlen bezweckte, wurde bei 27290 Fuß Tiefe eingestellt, da sich der Bohrmeißel vor Ort so festgeklemmt hatte, daß es nicht gelang, denselben mit den untersten Gestängetheilen aufzuholen.
Das ebenfalls behufs Aufsuchung von Steinkohlen bei Schmalkalden angesetzte Bohrloch wurde bis zu 1208 Fuß Tiefe niedergebracht. Mit demselben sind röthliche Konglomerat— chichten und röthlichgraue Sandsteinschichten, welche dem unteren Rothliegenden anzugehören scheinen, durchteuft.
Das bei Segeberg in einem Anhydritstock angesetzte Bohr⸗ loch hat, wie bereits aus anderen Mittheilungen bekannt ist,
mit mit mit mit
1 85 zei 75) . Tie 8 SS . ; P ᷣ ; ) nennwar des laufenden Jahres bei 42 Fuß, Tiefe eine Sal und flottirende Bevölkerung hat sich um 11,628 resp. 44641 verringert,
Nachdem man in derselben 24 Fuß, n, , ,. 6 glso bis zu 495 Fuß Gesammttiefe, gebohrt hatte, wurde das wahrscheinlich n Folge der Fonstrihtion, Bohrloch eingestellt, da das Bohrgestänge zerbrach und die Hebung
des abgebrochenen unteren Theiles einen bedeutenden Aufwand
lagerstätte aufgeschlagen.
an Zeit und Geld verursacht haben würde, ein tieferes Nieder⸗ gehen mit diesem Bohrloche aber überdies von herein nicht beabsichtigt war. Mitte Mai wurde des halb ein zweites Bohrloch in Angriff genommen, welches Ende Juni in einer Tiefe von 131 Fuß anstand. Arbeiterverhälrtnisse. Die Belegschaft der unter Auf⸗
sicht der Bergbehörde stehenden Bergwerke betrug 81? Mann,
die der fiskalischen Hütten 2015 Mann, der fiskalischen Salinen 289 Mann und die der fiskalischen Steinbrüche zusammen 11246 Mann. Im an Arbeitskraft zu dem Angebot in einem günstigen Verhäͤlt— niß; auf den Aufhereitungsanstalten des Oberharzes machte sich
in Folge der Einführung der Vorschriften über die Beschäftigung
und daraus 35,882 CEtr. Schmelzgut mit 23,5315 Thlr. Werth dargestellt, so daß sich die
ö
nannten Gesetzes gemäß
vorn⸗
. 100 Mann, zahl, rührt daher, daß
Allgemeinen stand der Bedarf
jugenzlicher Arbeiter ein Mangel an Arbeitskräften fühlbar- Der Arbeitslohn schwankte zwischen 19 und 18 Sgr., auf dem Dberharze, wohin sämmtliche Lebensmittel aus dem flachen Lande hinaufgeschafft werden müssen, betrug er 20 bis 22 Sgr. für den Häuer und 16 bis 18 Sgr. für den Fördermann. Außerdem Erhalten die oberharzischen Arbeiter Brodtorn zu einem ermäßigten Preise. Um den Frauen und Töchtern der oberharzer Bergleute, welchen es an lohnender Arbeit fehlt, neue i, ,,. i nch sollen auf Anordnung des Herrn 2andels, Ministers Nähmaschinen angeschafft und an Industrie— schulen vertheilt werden. ml gen a
Die Zahl der Knappschaftsvereine des Ober · Vergamtsbezirks beläuft sich auf 54, dieselben sind meist sehr klein und viele umfassen nur die Arbeiter einer Grube; in ihren Leistungen bleiben sie zum großen Theile hinter den durch das Allgemeine Berggesetz vorgeschriebenen zurück. Man ist gegenwärtig damit beschäftigt, das Knappschaftswesen den Bestimmungen des ge⸗ zu reorganisiren und wird dabei zu⸗ gleich darauf, Bedacht nehmen, die kleinen, meist nicht lebens⸗ fähigen Vereine zu größeren Vereinen zu verschmelzen. Für die Arheiter der oberharzischen Berg- und Hüttenwerke ist be— reits ein allgemeiner Verein gegründet, dessen Statuten am L. Oktober d. J. in Kraft treten. Im Ganzen zählten die Tnappschafts vereine 12,178 Mitglieder 3, ihr Vermögen be⸗ trug am Schlusse des Jahres 1868 877,354 Thlr. oder k auf den Kopf der Mitglieder, auf die ein— zelnen Vereine ist jedoch das Vermögen sehr ungleich vertheilt; denn es konimen bei den Vereinen der Staatswwerke auf ein Mitglied 95,s Thlr., bei denen der Kommunionwerke 39, Thlr. und bei denen der Privatwerke 19 Thlr. Die Ein⸗ nahmen der Kassen beliefen sich auf 172,899 Thlr. und die Ausggben auf 162,65. Thlr., von den sehteren koinmen auf ein Mitglied bei den Vereinen der Staatswerke 16, Thlr., bei denen der Kommunionwerke 10 Thlr. und bei denen der Privat⸗— werke 4,9 Thlr. Unterstützt wurden aus den Vereinskassen 27 Invaliden, 2382 Wittwen und 1139 Waisen, zusammen 4148 Personen.
Die Zahl der beim Bergwerksbetriebe verunglückten Arbeiter belief sich auf 14 oder 1,156 pro Mille.
Zur Statistik von Frankreich 1866. 4 Die amtliche Statistique de la France, Il Serie, Tome XVII. (Strasbourg, imprimerie administrative de veuve Berger-Levrault, 1869) enthält sehr eingehende statistische Tabellen über die Zählung der Be— völkerung Frankreichs im Jahre 1866. Wir stellen die Hauptresultate derselben nachstehend zusannnen:
Nach der im April und Mai 1866 stattgehabten Zählung hatten die 89 Departements eine Bevölkerung von 38/067, 064 Einw. lohne nicht mitgezählte ca. 125, 9060 Mann Truppen in Algier, Rom, Mexiko u. s. w., gegen 1861 (37,386,313) eine Zunahme von S0 /s7õl oder jährlich 136,150 oder G6 pCt. In demselben Zeit⸗ raum überstiegen die Geburten die Sterbefälle nür um 715/963, die Einwanderung die Auswanderung also um 27252, (wobei der Zu⸗ wachs nach Hinzurechnung jener Truppen auf 743,215 Einwohner angenommen ist). In früheren Perioden betrug die jährliche Zunahme der Bevölkerung 1856 - 41 Can pCt., 1811-6 66, i846 31 0.22, 1851 —6 O20, 1856 - 61 0,32, 1851 Annexion) O23 pCt. In denselben Perioden war die Zahl derjenigen Departements, in denen die Be⸗ völkerung zunahm, 73, 81, 64, 32, 58, (1861 — 6) 58, und die Zahl derjenigen, in denen sie abnahm, 16, 5, 25, 54, 28, 31. Von Dden⸗ jenigen 680,751 Einwohnern, um welche die Bevölkerung von 1861— 6 zugenommen hat, entfallen 458,421 oder 67 pCt. auf die 186 Städte mit mehr als 10,000 Einwohnern und nur 222 330 oder 33 pCt. auf sämmtliche übrigen Gemeinden. Hierbei ist noch zu bemerken, daß in 41 Städten mit mehr als 10000 Einw. die Bevölkerung abgenommen hats so daß die Vermehrung von 67 pCt. nur 145 derartige Städte trifft. Besonders stark war der Zuwachs in Saint Nazaire (14, 8a pCt.), le Creuzot (9, 6 pCt.), Roubaix (642) und Mülhausen (53s 1). Die Zunahme der Einwohnerzahl in den großen Städten trifft nur die gedrängt wohnende Bevölkerung C 5145690; die zerstreut wohnende
Die Bevölkerung vertheilt sich in 88 Departements, 373 Ar— rondissements, 2941 Cantons und 37518 Gemeinden. Seit 1861 ist die Zahl der Cantons um 3, die der Gemeinden um 38 ge⸗ wachsen. Vom Jahre 1836 bis 1861 (wor der Annexion) hat sich die Zahl der Gemeinden unter 5000 Einw. um 433 (auf 363314) ver⸗ mindert, die der Gemeinden von 5 — 10000 Einw. um 24 (auf 298),
die von 19 — 2 006 Einw. um 32 (auf 1098), die von 20 060 Esnw wund darüber um 26 (auf 69) vermehrt von 1861 bis 1866 die Zahl der Gemeinden von weniger als 5000
Nach der Annexion hat sich
Einw. um 26 (auf 37 057) die von 5— 109000 Einw. um 7 (auf 305), die von 19 —· 20000 Einw. um 2 (auf 113) und die von 20000 Ew.
) Daß diese Zahl höher ist, als die eben angegebene Arbeiter=
von den Knappschaftsmitgliedern ein Theil
beurlaubt und nicht mit Bergarbeit beschäftigt war und daß in
der obigen Arbeiterzahl von den Arbeitern des schaumburger Stein
kohlenwerks nur die Hälfte und von denen der kommunion ⸗ unter⸗ harzischen Werke nur * eingerechnet sind.