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876! Braunschweigische Aktiengesellschaft für Jute- und Flachs -- Industrie.
In Gemäßheit des 8.9 der Statuten werden damit die Aktionäre aufgefordert, die letzten 20 pCt. des Aktienkapitals am 15. Oktober d. J. an * Ef fia der Braunschweigischen
an
einzuzahlen, und zugleich ebendaselbst die ertheilten Interimsscheine und Quittungsbogen behuf gleichzeitiger Empfangnahme der defini⸗ tiven Aktiendokumente einzuliefern.
Braunschweig, den 18. August 1869. Der Aussichtsrath der Braunschweigischen Aktiengesellschaft für Jute⸗
und Flachs⸗Industrie. 5p. Hacisler.
les Braunschweigische Aktiengesellschaft
fijr Jute- und Hlachs-Industrie.
Indem wir nachstehend in Gemäßheit des §. 12 der Gesellschafts-⸗ statuten die vom Aufsichtsrathe geprüfte und festgestellte Bilanz für das erste mit dem 30. Juni, d. J. schließende Geschäftsiahr veröffent- lichen, fordern wir die Aktionäre auf, die auf 109 pEt. vom einge—
am 15. Oktober d. J. unter Vorzeigung der Interimsscheine re Quittungsbogen an der Kasse der , e b zu Dru: schweig in Empfang zu nehmen, oder, soweit die Aktien noch niht vollgezahlt sind, zur Berichtigung der auf den 15. Oktober vom Au— sichtsrathe ausgeschriebenen Einzahlung der letzten 20 pCt. des Aktien. kapitals zu benutzen. ö Gleichzeitig berufen wir in Gemäßheit des 8. 25 der Statuten die erste ordentliche Generalversammlung auf den Sv. September, Vormittags 11 Uhr, ; nach Braunschweig in Schraders's Hotel, mit folgender Tagesordnung: IJ) Vorlegung des Geschäftsberichtes, 2 Neuwahl eines Ausfsichtsraths Mitgliedes. Behufs Ausübung der Stimmberechtigung sind die Interims—
scheine resp. Quittungsbogen in Gemäßheit des §. 24 der Statuten
spätestens am 22. September beim Vorstande oder bei der Brau schweigischen Bank zu deponiren, und werden d in. mationskarten ertheilt werden. e, n, mt , , ö. , ag , e, 1869. er Vorstand der Braunschweigischen Aktiengesellschaft fü ö und Flachs-⸗Industrie. an wat fer en
zahlten Aktienkapitale durch den Aufsichtsrath bestimmte Dividende F. Hornig. HI. Vierne. E iI a m z lei ime Juni 18641 Acne: . Ease Thlr. sgr pf An Casse-Conto: Baarbeftand. «“ pi gt per Kapital- Conto o z Attien Thlr. sar. pf. Wechsel⸗Conto: Wechsel im . à 300 Thlr. mit 80 * 191,400 — — k 9/074 75 11 Kapital⸗Conto 2025 Attien Di verse Debitoren. 76/689 23 5 à 300 Thlr. mit 60 6] 36, 450 – = 22 Aktien⸗Depot für die auf den Vollzahlungen gegen 56 Zinsen — ö Grun dstücken, daft nde Hypothet zo . Dr g fl gm, d, Simhen . Jute⸗ Lager: Vorräthe = 25 076 6 Diverse Ereditoren 26 8 R, 8 Garn⸗Lager: do. ..... .... . 9849 18 9 Arbeiter ⸗Krante kasse. 39/570 238 7 Fremdes Garn und Leinen ˖=. Syporhet auf. dem! Zabrit. K vagren ?!. 25 9 J HSeizmaterial, Bel, Thran, . ,, ,, ,. und Werkstatts⸗ Betrag zu verrechnen ist wie folgt: 36 853 25 2 aterial = 1479110 5 Amortisations⸗Conto. »General⸗Fabrikanlage bis ult. 50/00 — 11 IJ. Statutarische Abschreibung: Juni 18568... J 206/270 4 — a) auf Gebäude 54,320. abzüglich letzter Amortisation .. 9/200 4 — Zuzüglich neuer ö Fro o- Anlagen... 1385. 15.4. Zuzüglich der Neu ⸗ Anlagen bis 196 auf Höõst05. 15.4. Abschluß ult. Juni 1868..... M 3661111 b) auf Maschi⸗ . 206,436 11 11 . 142/750. Neu ⸗Bauten, Maschinen, Zuzüglich neuer . auf Anlage ö Anlagen. 7980. 26.7. w 2 2,417 — 5 6 auf pb 736.26. 7. 7 ꝛ⸗ desgl. Pro 185, bereits ab— , we, . 3b l 6 iar Luf sn las irt g L Il. Ar dung auf Gründungs ö . . nan hl J . . ö Fuhrwerks⸗Conto ..... ... .. . . . . 57122 öBründungs⸗ Eonto: Saido ö e n, . . zie ne m ne, Gefen, au ,,, schaft, Liguidationskosten der- 24 ; 13,199 28 6 selben 60 , m der 4 nn für den Auf⸗ 59 neuen Gesellschaft. . ...... ...... — HJ schaf dols 4 Tantiemen für die Di⸗ ; rektion⸗ . 4 95 Tantiemen für den tech nischen Direktor als Theil d, . n, zsus3 25 s Diesjährige Dividende w, 20456 76 nebertrag auf Dividenden⸗ Gonts pro 185306. ...... 4323 6 Total wie oben I6 855 352 To os ss . J — i r
Transport Begünstigungen für
Gegenstände zur internationalen Forst- und landwirthschaftlichen Ausstellung in
ö der in g.
stellung gesendet werden, finden folgende Transportbegünstigungen statt: I) Die Beförderung sämmtlicher Ausstellungsgegenstaände erfolgt
auf der Ausstellung gewesen, dort unverkauft geblieben sind und an den ursprünglichen Aufgabeort zurückgehen. . Diese Transportbegünstigung hört mit dem 12. Oktober er. wieder auf. Berlin, den 15. August 1869. Königliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märkischen Eisenbahn.
In unserm Verlage ist soeben erschienen: Geschichte Friedrichs II. von Preußen, genannt Friedrich der Große,
von Thomas Carlyle. Deutsch von J. Neuberg, fortgesetzt von F. Althaus. Vom Verfasser autorisirte Uebersetzung) Sechster Band (Schluß) 535 Bogen, gr. 8, mit 2 Karten. — Geheftet. Preis 2 Thlr. 73 Sgr. Preis für das vollständige Werk in 6 Bänden 16 Thlr. 15 Sgr. (229 Bogen und 7 Schlachtpläne. )
⸗ Volt n g gabe
Sechster Band, 325 Bogen, kl. mit T Karten.
Geheftet Preis 29 Sgr in engl. Einband 25 Sgr. Preis für 6 Bände (219 Bogen und 7 Schlachtpläne.) Geheftet 4 Thlr., in engl. Einband 5 Thlr.
Berlin, 18. August 1869. Königliche Geheime Ober⸗Hofbuchdruckerei (R. v. Decker).
Hier folgt die besondere Beilage
Besondere Beilage
des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers. Zu H 195 vom 21. August 1869.
Der Verein für G
- —
Inhalts ⸗Verzeichniß:
Statistik von Frankreich 1866. (II.)
̃ eschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzsiifts Magdeburg. 1 preußische Landwirthschaft im Jahre 1868. (VI.) — Statistische Mittheilungen über den Regierungsbezirk Danzig. (J. — Zur
J. — Die
an,
—
Der Verein für Geschichte und Alterthumskunde des Herzogthums und Erzstifts Magdeburg.
(Geschichtsblätter für Stadt und Land Magdeburg, herausgegeben vom Vereins⸗Sekretär Dr. Karl Janicke.)
(S. die Bes. Beilage zu Nr. 189 d. Bl.)
. Wenngleich die mittelalterliche Geschichte am meisten vertreten
. ist, so blieb die Reformationsgeschichte doch nicht unberücksichtigt. Eo behandelt Brandt die Einführung der Reformation in den Dom
am ersten Advent 1567. Das Domstift war länger katholisch ge⸗ blieben, als die Stadt Magdeburg. 165468 schloß nun der Magi— strat der Altstadt den Dom und die Domherrn verließen die Stadt. Erst 1561 gab das Domkapitel das Versprechen, sich zur Augsburgischen Konfession zu bekennen, aber erst 1567 wurde der Dom zur evangelischen Predigt geöffnet. — In die mit der
Reformatibn verknüpften Kämpfe führt uns die Abhandlung des Direktors Schmidt in Rordhausen: »Die Stifter Magde— burg und Halberstadt im Besitz des Churfürsten von Sachsen in den ersten Monaten des Jahres 1547.“ Zum Schutze wider
den Einfluß, den der Churfürst Johann Friedrich von Sachsen
auf die genannten Hochstifter ausübte, war der Herzog Moritz
vom Kalser zum Konservator, Exekutor und Schirmer derselben ernannt worden. Moritz machte Miene, das Magdeburgische
und Halberstädtische ebenso zu besetzen, wie er es mit dem Chur⸗
fürstenthum Sachsen gethan hatte. Da kehrte der Churfürn eiligst aus Süddeutschland zurück und vertrieb er den Herzog Ende i546 nicht blos aus seinem eignen Lande, sondern er nahm auch von den beiden Hochstiften Besitz Erst der Anmarsch des Katsers und die Kataästrophe von Mühlberg vernichtete alle diese Errungenschaften. . Mancher Aufklärung bedarf noch die Regierungsgeschichte manches Erzbischofs und die Territorialgeschichte des Erzstifts. Ueber den Erzbischof Hartwig (von 1059 — 1102) handelt ein Aufsatz von Bode. Es wird nachgewiesen, daß derselbe ein Graf von Spanheim in Kärnthen war, und daß er seinem
Bruder Hermann die Burggrafschaft in Magdeburg überwies,
auch seinen Neffen Hartwig als Dompropst hierher berief. Die
. Chronologie der Erzbischöfe Albrecht II. und Burchard J. (aus
dem Anfange des dreizehnten Jahrhunderts) behandelt ein Auf— saetz des Herrn v. Mülverstedt. Ersterer war ein Graf von Kevernburg in Thüringen, letzterer ein Graf von Woldenberg. — Wie das Erzstift zu Besitzungen, zu Artern, Voigtstedt und Umgegend gekommen ist, weist eine Abhandlung von Jacobs
nach. Der Ürsprung der Besitzungen ist auf eine Schenkung des Kaisers Otto III. zurückzuführen. = Beiträge zur magdeburger Münzgeschichte giebt v. Müͤlverstedt, indem er einen Entwurf
eines magdeburgischen Münzkabinets des neueren Zeitalters veröffentlicht. Es werden sämmtliche belannt gewordene Münzen, sowobl des Erzftifts, als der Stadt Magdeburg von 1613 an aufgezählt. Auch die brandenburgischen Fürsten haben als
Herzöge von Magdeburg noch hier münzen lassen. Erst seit
s767 ruht die magdeburger Münze. An sie erinnert noch heut die große Münzstraße im Westen des breiten Wegs. Auch die
Stab hatte ihr eigenes Münzgbude. Der Verein hatte Ge—
legenheit, während der kurzen Zeit seines Bestehens durch eine ganze Reihe von Münzfunden Ausbeute für die Münzenkunde
. zu gewinnen.
An die Münzen mag sich die Siegelkunde anschließen. v. Mülverstedt giebt in Siegeltafeln und Beschreibung von mitselalterlichen Siegeln deren eine Auswahl von geistlichen Herren, vom hohen und niedern Adel, von Städten, von Bürgern u. s. w.
Die ständischen und bäuerlichen Verhältnisse in der magde⸗ burger Börde im Mittelalter behandelt Danneil. Wir gewinnen einen Einblick in die kirchlichen Zustände des Erzstifts und seiner Gemeinden im 13. u. 14. Jahrhundert, in den Einfluß des Adels auf den Bürger- und Bauernstand, in das Gerichts— wesen, in den Einfluß des Bürgerstandes, besonders der Stadt Magdeburg auf den magdeburger Bauernstand, in die eigen⸗
J thümliche Art der bäuerlichen Verhältnisse im Mittelalter, und
erhalten endlich eine Geschichte des Dorfes Niederdodeleben von
1260 = 1400. — Ein Bild von der früher durch zahlreiche Ort⸗
schaften belebten Landschaft giebt das Verzeichniß der eingegan—⸗
genen Orte zwischen Elbe, Saale, Bode und Sülze von Winter. Jetzt bietet die magdeburger Börde die eigenthümliche Erschei⸗ nung, daß sie bei einer zahlreichen Bevölkerung nur verhältniß⸗ mäßlg wenig Orte zählt. Das ist nicht immer so gewesen. Es gab vielmehr eine Zeit, wo die magdeburger Börde ebenso dicht mit kleinen Dörfern besäet war, wie es nur eine andere Land—⸗ schaft sein kann. Keine andere Landschaft hat so viel eingegan⸗ gene Orte aufzuweisen, als gerade die Börde. Auf einen noch bestehenden Ort kommen fünf eingegangene, bisweilen noch mehr.
Auch die Volkssprache hat Berücksichtigung gefunden. Janicke giebt einen Beitrag zur Kunde mittel -niederdeutscher Sprache und Literatur, eninommen aus einer Handschrift des 15. Jahrhunderts, die aus einem Nonnenkloster der magde⸗ burger Landschaft stammt. Sie enthält die Legende von der h. ÄÜgnes plattdeutsch. — Die Abhandlung über die Orts⸗ namen »Hohen- und Niederdodeleben« von Danneil, führt uns in die Frage nach der Bedeutung der so unendlich oft im Magdeburgischen vorkommenden Orts-Endung vleben« ein. Nachgewiesen ist, daß die Endung »leben« nur in den Gegen⸗ den vorkommt, welche mit Thüringen in irgend einer Be— ziehung gestanden haben.
Beiträge zur Geschichte des Altstädtischen Gyinnasiums in Magdeburg' liefert Dr. Holstein. Es verdankt seine Euntstehung der Reformation, in Folge deren eine evangelische Stadtschule gegründet wurde. Es haben hier bedeutsame Männer gewirkt: ECruciger, Major, Pomarius, Agricola, Prätorius, Siegfried Sack, Georg Rollenhagen, Evenius, der letzte Rektor vor der Zerstörung Magdeburgs.
Den Antheil des magdeburger Landes an der Eroberung und Germanisirung Livlands weist ein Aufsatz von Winter nach. Von 1200 an zogen große Scharen aus Norddeutschland nach Livland, um als Kreuzfahrer die neuentstehende christliche Kirche dort zu schützen oder sich auch dort hleibend niederzu⸗ lassen. Unter ihnen ist besonders eine Anzahl adliger Herren zu nennen, so aus dem Magdeburgischen: Konrad von Meien⸗ dorf, Rudolf von Jerichow, Walther v. Hamersleben a, A. Selbst der Herzog Albrecht von Sachsen-Wittenherg betheiligte sich an dem Kreuzzuge. Auch die geistlichen Kräfte kamen zu einem nicht geringen Theile aus dieser Gegend.
In ein ganz anderes Land führt uns der Aufsatz v. Mül⸗ verstedts: Die Magdeburger in der Schlacht hei St. Gotthard im Jahre 1664. Ber Kaiser hatte die Deutschen wider den Erbfeind der Christenheit aufgeboten und es kam 1664 in Ungarn zur Schlacht von St. Gotthard. Das magdeburger Erzstift hatte ein Regiment zu Fuß und eine Escadron schwerer Reiter gestellt. Ein im maͤgdeburger Staatsarchiv erhaltenes Schreiben des Lieutenants Huldreich an den Erbadministrator giebt uns ein anschauliches Bild von dem Antheil, den die magdeburger Schaar an dem Siege hatte. Huldreich wurde dadurch belohnt, daß man ihm die Stelle des gefallenen Ritt⸗ meisters der Schwadron gab.
Mancherlei interessanke Miscellen der Geschichtsblätter geben überdies Einblicke in die Kulturzustände verschiedener Jahr— hunderte. Einige kurze Beiträge klären die Geschichte des be⸗ rühmten magdeburger Bürgermeisters Otto von Guericke auf.
Die preußische Landwirthschaft im Jahre 1868. (S. die Bes. Beilage zu Nr. 185 d. Bl.) .
Das Landes⸗Oekonomie⸗Kollegium wendet sich in seinem Jahresberichte jetzt demjenigen Abschnitte zu, welcher von den „Fortschritten der Landwirthschaft« handelt.
Aus dem Regierungsbezirk Königsberg wird gemeldet, daß die Fortschritte in den letzten Jahren im großen Durch⸗ schnitte nicht erheblich zu nennen sind. Nach wie vor bemüht man sich, den Futterbau zu vermehren, bessere Ackergeräthe anzuschaffen, die Ackerkrume durch Mergel und Moder zu ver⸗ bessern, zu drainiren, den Schwerpunkt des Wirthschaftsertrages in das Nutzvieh zu legen ꝛe.
Nach dem Berichte aus dem Regierungsbezirk Gum bin⸗ nen nehmen die Fortschritte auf allen Gebieten landwirth— schaftlicher Thätigkeit einen neuen Aufschwung. Es werden die Pfade aufgesucht, welche einem höheren Standpunkt der Land—