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sein möchten, die Beschlußfassung über eine Erweiterung des Bergisch⸗ Märkischen Eifenbahnunternehmens beantragt werden, bestehend; J in der Fortführung unserer linksrheinischen Linie von Aachen bis zu oder bis jenseits der preußisch ⸗belgischen Landesgrenze bei Gemme nich behufs direkter Verbindung mit einer belgischen Bahn von Welkenraedt, der Grenzstation der Belgischen Staatsbahn bei Herbesthal, über Bleiberg zur diesseitigen
Landesgrenze; ö in der . der Elberfeld ⸗Cölner Bahn von Mülheim
a. Rhein nach Deutz und weiter ; .
a) zur Verbindung einerseits mit der Cöln⸗ Gießener, anderer⸗ ae mit der rechtsrheinischen Bahn an den zwischen der Königlichen Staatsregierung und den Gesellschaftsvorständen zu vereinbarenden Anschlußpunkten, l ;
b) in das Aggerthal aufwärts zunächst bis Ründeroth;
in der Verlängerung der Rittershausen⸗-Lenneper Zweigbahn über
Born nach Hückes wagen und Wipperfürth und in der
Ausführung einer Verbindung zwischen der Bergisch ˖Märkischen
und der in der Ausführung begriffenen Ruhrthalbahn mittelst
einer Linie von Witten über Sprockhövel nach Ritters⸗
au sen; — 4 . der Herstellung einer Eisenbahn von München -⸗ Gladbach
nach Cohn. .
Möchten drei Viertel des gesammten Aktien Kapitals in der General- Versammlung nicht vertreten sein, so wird die schließliche Ent⸗ scheidung über die unter Nr. 1 bis 4 aufgeführten Erweiterungen des Unternehmens sowie für die entsprechende Bevollmächtigung der Gesellschafts Deputation und Königlichen Eisenbahn Direktion zur Ausführung derselben und insbesondere zur Festsetzung der dadurch bedingten Statutergänzungen, zur Beschaffung der erforderlichen Geld⸗ mittel, sowie zum in f ff der bezüglichen Vereinbarungen mit der Königlichen Staats, Regierung und mit den betheiligten Eisenbahn Gesellschaften — eLent. auch über eine Betheiligung an dem Stamm⸗ Kapital der unter Nr. G erwähnten belgischen Bahnstrecke — in einer später zu berufenden zweiten außerordentlichen General-Versammlung zu erfolgen haben. . .
Die Legitimation der Aktionäre zur Betheiligung an der, wie vorsteht, zum 4 September d. J. berufenen General -⸗Versammlung hat nach Maßgabe des Statuses in den drei letzten Tagen vor der General ⸗Versammlung, also spätestens bis zum Abend des 3. Septem⸗ ber zu erfolgen. U .
Elberfeld, den 31. Juli 1869.
Der Vorsitzende der Deputation der Aktionäre der Berg. Märk. Eisenbahn ˖ Gesellschaft, Geheime Kommerzien⸗Rath Daniel von der Heydt.
less! Braunschweigische Aktiengesellschaft
für Jute und Flachs-Industrie. In Gemäßheit des §ꝰ der Statuten werden damit die Aktionäre
aufgefordert, die letzten pCt. des Aktienkapitals ö ug 6 J. an 83 34 der Braunschweigischen
an einzuzahlen, und zugleich ebendaselbst die ertheilten Interimsscheine und Quͤittungsbogen behuf gleichzeitiger Empfangnahme der defini⸗ tiven e,, n,, u gn; 16 . raunschweig, den 18. August 1869. ; Der Aufsichtsrath der Braunschweigischen Aktiengesellschaft für Jute⸗ und Flachs⸗Industrie. cy. Hacnisler.
less Braunschweigische Attiengesellschaft
für Jute und Hlachs-Industrie.
Indem wir nachstehend in Gemäßheit des §. 12 der Gesellschafts— statuken die vom Aufsichtsrathe geprüfte und festgestellte 13 für das erste mit dem 30. Juni d. J. schließende Geschäftsjahr veröffent⸗ lichen, fordern wir die Aktionäre auf, die auf 10 pCt. vom einge—⸗ zahlten Aktienkapitale durch den Aufsichtsrath bestinimte Dividende am 15. Oktober d. J. unter Vorzeigung der Interimsscheine resp. Quittungsbogen an der Kasse der Braunschweigischen Bank zu Braun- schweig in Empfang zu nehmen, oder, soweit die Aktien noch nicht vollgezahlt sind, zur Berichtigung der auf den 15. Oktober vom Auf— sichtsrathe ausgeschriebenen Einzahlung der letzten 20 pCt. des Aktien⸗ kapitals zu benutzen. 2
Gleichzeitig berufen wir in Gemäßheit des §. 25 der Statuten
die erste ordentliche Generalversammlung auf den T5. September, Vormittags 11 Uhr, nach Braunschweig in Schraders's Hotel, mit folgender Tagesordnung: ; I) Vorlegung des Geschäftsberichtes, 2) Neuwahl eines Aufsichtsraths⸗Mitgliedes.
Behuf Ausübung der Stimmberechtigung sind die Interims⸗ scheine resp. Quittungsbogen in Gemäßheit des §. 24 der Statuten spätestens am 22. September beim Vorstande oder bei der Braun schweigischen Bank zu deponiren, und werden dagegen die Legiti⸗ mationskarten ertheilt werden.
Vechelde bei Braunschweig, den 18. August 1869.
Der Vorstand der Braunschweigischen Aktiengesellschaft für Jute⸗ und Flachs ⸗Industrie.
FE. Hornig. HI. Vie nm eg.
Eil aum z ultimo Juni 1869.
Aetika..
Pen Ssia.
An Casse⸗Conto: Baarbestand 2
Wechsel⸗Conto: Wechsel im Portefeuille Diverse Debitoren Aktien ⸗Depot für die auf den Grundstücken haftende Hypothek Jute⸗Lager: Vorräthe Garn Lager: de.. Fremdes Garn und Leinen⸗ waaren 286 dez e g en; Oel, Thran, etriebs⸗ und Werkstatts⸗ Material
General⸗Fabrikanlage bis ult. Juni 1868 abzüglich letzter Amortisation ..
25/076 9 / 849
14,791
206/270 9200 197,070
366
Zuzüglich der Neu⸗Anlagen bis Abschluß ult. Juni 1868
Neu⸗ Bauten, Maschinen,
ö, ge ge auf Anlage 69
de sgl. pro 185, bereits ab- schläglich auf in Ausführung be griffene Erweiterungen bezahlt. uhrwerks⸗Conto ründungs ⸗ Conto: Saldo Uebernahme der alten *in. schaft, Liquidationskosten der- selben, ründungskosten der neuen Gesellschaft
ber Kapital⸗Conto 797 Aktien
à 300 Thlr. mit 80 96h Kapital⸗Conto 2025 Aktien à 300 Thlr. mit 60 9h Vollzahlungen gegen 590 Zinsen Wechfei⸗ Sbligbs . Diverse Creditoren ....
Arbeiter⸗Krankenkasse auf dem Fabrik⸗
ypothek
rundstücke Gewinn und Verlust, welcher Betrag zu verrechnen ist wie folgt:
Amorti sations⸗Conto.
. Si nm e . Abschreibung: a) auf Gebäude 54,320. Zuzüglich neuer
Anlagen 1385. 15. 4. 196 auf 55705. 15. 4. b) auf Maschi-⸗ 142750. Zuzüglich neuer Anlagen 7.980. 26.7. 5 * auf 15057309. 26.7. Il. , n. auf Gründungs-
Neservefonds⸗ Conto 10 9h auf verbleibende 26,282. 3.
Tantiemen für den Auf— sichtsrgth. Tantiemen für die Di⸗ rektion .. ...... 496 Tanti E men für den tech⸗ nischen Direktor als Theil des Gehalts
n,,
Diesjährige Dividende i,, Uebertrag auf Dividenden⸗ Conto pro 18806,
Total wie oben
g. 153 26 204656 7
4323 36, 853 25
410469
Hod böd 36] 38
Hier folgt die besondere Beilage
Besondere Beilage
des Königlich Preußischen Staats-AUnzeigers. Zu 4 201 vom 28. August 1869.
Inhalts-Verzeichniß: Der Königliche Lustgarten in Potsdam. über den Regierungsbezirk Danzig. (II — Ludwig Böhm.
— Preußens Steinkohlenbergbau. (I) Statistische Mittheilungen
Der Ks nigliche Lustgarten in Potsdam.
Der Lustgarten bei dem Königlichen Residenzschlosse in Potsdam wird in seiner unmittelbar süd⸗ und westwärts das Schloß umgebenden Hälfte als Exerzier⸗ und Paradeplatz be⸗ nutzt, während der übrige Theil, nach Süden und Südwesten sich erstreckend, mit Anpflanzungen geschmückt, den Lust— wandelnden zur Erholung dient. Dieser letztere Theil mußte der Havel, an deren Ufer er sich entlang erstreckt, mit vieler Arbeit abgewonnen werden.
Das Schloß, welches in dem Landbuch Kaiser Karls des Vierten erwähnt wird und das zwischen 1373 und 1375 erbaut worden ist, stand unstreitig schon da, wo jetzt der südöstliche Theil des gegenwärtigen sich erhebt und vor welchem am 21. Februar 1416 der Bau einer ersten festen Brücke über die Havel begonnen wurde, nachdem bis dahin dort schon eine Fähre bestanden hatte. Gartenbeete und Baumpflanzungen befanden sich damals vor dem Schloß; allein die Havel trat bei weitem näher als gegenwärtig heran, ein großer Theil des Lustgartens, namentlich das Neptunsbassin mit seiner Umgebung, ist erst in viel späterer Zeit dem Wasser abge— wonnen worden. Kurfürst Joachim 11. verschönerte die Um— gebung des Schlosses, welches seiner Mutter, der Kurfürstin Elisabeth, von ihrem Gemahl, dem Kurfürsten Joachim 1. zum Leibgedinge gegeben worden, durch Einrichtung von Wasser— künsten und sonstigen Verbesserungen.
Später erhielt wieder die Kurfürstin Katharina, die Ge— mahlin des Kurfürsten Joachim Friedrich, der von 1598 bis 1608 regierte, das alte Haus, wie das bisherige Schloß auf einem noch im Königlichen Geheimen Staats⸗Archiv befindlichen Plane genannt wird. Sie ließ es aber abreißen und baute es neu und größer wieder auf. Der Lustgarten blieb noch, wie er war und umfaßte nur etwa den dritten Theil des jetzt zu ihm gehörigen Gebiets.
Durch Kurfürst Friedrich Wilhelm wurde dann ein neuer Umbau um das Jahr 1667 vorgenommen und das Schloß dann 1679 so hergestellt, wie es in seinem Haupttheile wesent— lich noch heute dasteht. Memhart hatte inzwischen auch den Lustgarten neu geordnet; aber bei der Veränderung, die in letztgedachtem Jahre am Schlosse vorgenommen ward, schüttete man den bisher um dasselbe laufenden Graben zu und ge— staltete auch den Garten anders. Langsam jedoch kam dieser nur zu weiterer Ausdehnung. Erst König Friedrich J. wandte diesem, und zwar als er von seinem Krönungszuge nach Kö⸗ nigsberg zurückgekommen, erhöhte Sorgfalt zu und gab ihm die Ausdehnung, welche er noch heute hat, indem er nach Süd— westen hin mehrere, dem früheren Fischerdorfe Kiez, das jetzt einen Theil der Stadt bildet, gehörige Wiesen ankaufen und verschiedene Einbuchtungen der Havel zuschütten, außerdem aber 39 wüste Bürgerstellen in denselben hineinziehen ließ, deren Besitzer durch Aecker nahe der Pirschhaide entschädigt wurden. Im Osten gewann er der Havel ein nicht unbedeutendes Stück Land ab, indem in der Fluchtlinie der Ostseite des Schlosses ein Pfahl⸗ damm in den Strom geführt und so ein Hafen für seine Lust⸗ schiffe, das jetzige Neptunsbassin, gebildet wurde. Blumenparkets und schattige Laubgänge, dazu ein reicher Schmuck von Statuen dienten zur Verschönerung dieses Gartens, auch wurde dafür gesorgt, die Wasserkünste des Kurfürsten Friedrich Wilhelm zu erhalten und auf die neuen Partien auszudehnen.
König Friedrich Wilhelm J. ließ den Theil des Lustgartens vor dem Schlosse bis zu den Wasserbassins planiren und mit Sand überfahren und so zum Exerzierplatz für das Leib-Regi⸗ ment einrichten. Man beseitigte die Wasserwerke und richtete das kleine Häuschen auf einer Havelinsel vor dem südlichen Vorsprunge des Lustgartens zu einem Pulvermagazin ein. Das Orangeriehaus, welches der Kurfürst Friedrich Wilhelm am nördlichen Saume des Lustgartens hatte bauen lassen, wurde zum Marstall umgewandelt.
So blieb es bis über die ersten Jahre nach der Thron— besteigung König Friedrich Il. hinaus. Als jedoch dieser aus dem ersten schlesischen Kriege zurückgekehrt war, befahl er 1744, während er dem Stadtschlosse seine jetzige äußere Gestalt geben ließ, von dem großen Exerzierplatze vor demselben die Hälfte wieder in einen Lustgarten umzugestalten. Im Südwesten desselben führte nun der Bau-Direktor Dieterichs ein neues stei⸗ nernes Orangeriehaus auf und umzog den Garten nach der
Havel zu mit einer 830 Fuß langen und 3 Fuß starken stei⸗ nernen Ufereinfassung. Im Jahre 1745 erb ute des Königs Baumeister, Freiherr von Knobelsdorff, die beiden schönen, noch jetzt vorhandenen sandsteinernen Kolonnaden an der Südostecke des Schlosses bei der Brücke und an seiner Westseite zur Ver—= bindung mit dem Marstall. Jene, 120 Fuß lang, von 20 kanellirten korinthischen Säulen gebildet, vermittelt den Uleber— gang vom Schloß zu der am Havelufer entlang laufenden Balustrade. Von den Säulen sind 16 der Länge nach gekoppelt in eine Reihe gestellt, an beiden Enden aber und an beiden Seiten der mittleren Durchfahrt schützt je eine vortretende Säule den ganzen zierlichen Bau vor Schwankungen. In die
wischenweiten sind Gruppen von Flußgöttern ünd groteske
asen mit Wasserblumen, in Sandstein gearbeitet, gestellt, welche die Nähe des Stromes andeuten. leber den Attiken vollenden Kindergruppen und Vasen den Schmuck. Die andere Kolonnade im Westen, 238 Fuß lang, erhielt nahe dem Schlosse auch eine Durchfahrt, übrigens aber in den Zwischenweiten Statuen, einzeln und gepaart, welche mit Beziehung auf den Exerzierplatz Ringer, Fechter und Schleuderer darstellen. Auch hier treten vier Säulen aus der Reihe der übrigen 26 nach Außen vor und krönen Vasen und Kindergruppen die Attiken.
Das 310 Fuß lange und 140 Fuß breite Bassin im Lust⸗ garten ward gründlich geräumt, mit Sandstein⸗ Quadern ein⸗ gefaßt und erhielt eine kolossale Gruppe, Neptun und Amphitrite auf einem Muschelwagen von Seepferden gezogen und von Tritonen und Nexeiden begleitet. Leider ward dies Kunstwerk aus wenig dauerhaftem Stoffe, nämlich aus Blei mit reicher Vergoldung gearbeitet; es büßte daher bald seinen Glanz ein und ist später unter König Friedrich Wilhelm 1IV. ganz erneut worden. Im Uebrigen erhielt der Lustgarten noch eine reiche Ausschmückung durch Orangenbäume, Vasen, Statuen und Taxus-Pyrgmiden und dadurch gewann er im Wesentlichen seine alte Bedeutung und Pracht wieder. Im Westen zog man eine Gartenmauer, die ohne das Thor zur Breitenstraße 5115 Fuß lang war und mit Schäferstücken, grotesken Kas⸗ kaden und Aehnlichem al fresco gemalt wurde. Der Reit- Marstall, die frühere Orangerie, wurde nach Knobelsdorffs Entwurf bis in die Linie der westlichen Gartenmauer verlängert und am Lustgarten wie an beiden Giebeln mit Säulen⸗Risaliten versehen. Zur besonderen Zierde gereich⸗ ten letzteren Gruppen von Menschen und Pferden, die Glume mit seinen Gehülfen arbeitete. Dadurch, daß auch die Schloß flügel noch ein drittes Geschoß und also gleiche Höhe mit dem Mittelbau erhielten, gewann der Anblick des Ganzen vom Lustgarten aus um Vieles, auch wurden noch mancherlei reiche Ornamente daran angebracht. Die ehemalige grüne Treppe vor der Hauptfront verwandelte sich in eine Rampe zur Auf- fahrt am Hauptsaas und wurde mit grünem Rasen belegt. Ihre Aufgänge bereicherte Ebenhecht unten mit zwei Sphinxen mit Kindern und mit zwei solchen ohne Kinder, von dem weiteren Schmuck, welchen er den Seitenrändern gab, sind jetzt noch einige Gruppen vorhanden.
Alle diese Veränderungen unter König Friedrich II. waren, soweit sie den Lustgarten betrafen, von 1744 bis 1746 ausge⸗ führt worden und ihnen reihte sich sodann 1747 bis 1751 die Erhöhung der Schloßflügel und die weitere Vollendung der Außenseiten an.
Seitdem blieb alles in ziemlich gleichem Stande bis auf König Friedrich Wilhelm III. In den Jahren von 1806 bis 1312 fand eine Verwilderung des Gartens statt, indem die regelmäßigen Formen der Anlagen Friedrichs II. durch Zuwach— sen und willkuͤrliche Wege zerstört wurden. Die Uferbekleidung hatte man zwar schon 1812 zu erneuern begonnen, aber damit war es nicht abgethan, und König Friedrich Wilhelm III. mußte nach seiner Heimkehr an eine vollständige Erneuerung des Lustgartens gehen. Dem Garten⸗Ingenieur Lenné wurde die Aufgabe gestellt, das Vorhandene zu schonen, aber doch den Uebelständen abzuhelfen und Ansprechendes zu schaffen. Die versumpften Stellen wurden aufgehöht, die Dickichte gelichtet, neue Rasenflächen gebildet, die längeren Laubpartien in ein⸗— zelne mannigfaltige Gruppen aufgelsst und anmuthig geschwun— gene Wege durchgeführt. Der von Gebüschen verschlossen ge— wesene Weg durch die Mittelallee wurde wieder geöffnet, die bisherige einförmige Baumreihe des Ufers machte Laubpartien