1869 / 220 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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mit einem Extrazuge zu den Truppen, welche in der Nacht bivouakirt halten. Se. Königliche Hoheit der Prinz Albrecht war bei seinem, dem Litthauischen Dragoner Regiment Rr. 1, und Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Karl bei den Hufaren im Biwvoual geblieben. In Elbing dauerte der heftige Regen den ganzen Vormittag an, während die Truppen verhaͤltnißmäßig gutes Wetter hatten, Trotz der frühen Stunde und trotz des Regenwetters stand der Friedrich Wilhelmsplatz wieder gedrängt voll Menschen, um Se. Majestät den König aus dem Äschenheimschen Hause abfahren zu sehen; eben so sollten auch die Bewohner der Hauptstraßen der Stadt die Freude haben, Se. Ma⸗ jestät den König zu sehen. Der Wagen mußte daher einen Umweg durch die kurze Hinterstraße, den langen Markt und die Schmiede⸗ straße machen, ehe er sich dem Bahnhofe zuwendete. Auch am Freitag dauerte das Feldmanöver länger als erwartet, denn Se. Majestät kehrten erst um 3 Uhr zurück und fuhren abermals durch mehrere Straßen der Stadt, die außerhalb der nächsten Richtung lagen, um Se. Kaiserliche Hoheit den Großfürsten Nicolaus nach seiner Wohnung zurückzubrin⸗ en. Das Hurrahrufen des Publikums wurde hier so ark und die Massen so enthusiasmirt, daß Se. Majestät nicht allein aus dem Wagen fortwährend dankten und grüßten, sondern auch einige Sekunden auf der Treppe stehen blieben, freudig bewegt die jubelnde Menge über⸗ schauten und wiederholt mit der Hand rüßten. Das Diner fand bei Sr. Majestät und für die Een ligen Offiziere in der Bürger⸗Ressource statt. Bei dem Mansver hatte heute Se. Königliche Hoheit der Großherzog von Mecklenburg⸗ Schwerin das Kommando der 9st⸗ Division. Ihre König⸗ lichen Fol die Prinzen Albrecht und Friedrich Karl blieben dem Vernehmen nach abermals bei den Truppen, um die nächste Nacht im Bivouak mit denselben zuzubringen.

Abends 7 Uhr begann das von den Ständen der Provinz und von den siädtischen Behörden Sr. Majestät im Casino gesehene Gartenfest, dessen Vorbereitungen leider durch den

egen sehr gelitten hatten. Was Elbing und der Kreis an Glanz, Geschmack und sinniger Huldigung vereinigen konnte, fand sich hier und befriedigte in hohem Grade.

Am Sonnabend, den 18. d, früh 7 Uhr, verließen Se. Majestät Elbing, um Sich mit einem Extrazuge nach der Sta⸗ tion Mühlhausen und von dort zu Wagen nach dem Dorfe Lauk zu begeben, wo das letzte der drei Feldmanöver beginnen sollte. Rach Beendigung des Manövers begaben Se. Majestät

Sich zu Wagen nach dem Schlosse Schlobitten, wohin auch der

Extrazug befohlen war, welcher dann um 3 Uhr Nach⸗ mittags Allerhöchdieselben nach Berlin zurückführte, während Se. Kaiserliche Hoheit der Großfürst Nikolaus gleichzeitig nach Rußland zurückgereist ist.

Se. Majestät verließen die Provinz, trotz der täglichen ange⸗ strengtesten Thätigkeit, in voller Gesundheit, und, nach den zu ver⸗ schiedenen amtlichen und Privat⸗Personen gethanenen Aeußerun⸗ gen, in Zufriedenheit mit der Provinz und deren Armee⸗Corps.

Das Staats⸗Ministerium trat heute unter Vorsitz des Finanz⸗Ministers Freiherrn von der Heydt zu einer Sitzung zusammen.

Breslau, 18. September. (Schles. Ztg) Die Königin von Schweden ist am 15. September, Mittags 12 Uhr, mittelst Separattrains zum Besuch Ihrer Eltern, des Prinzen und der Prinzessin Friedrich der Niederlande, auf Schloß Muskau eingetroffen. Der Ober⸗Präsident der Provinz Schle⸗ sien, Graf zu Stolberg⸗Wernigerode, der Regierungs⸗Präsident Frelherr von Zedlitz, LKteukirch, sowie der Landrath von Gers⸗ dorff sind zur Begrüßung Ihrer Majestät in Muskau gewesen.

Cöln, 19. September. Die englische Post aus London, den 18. d. M. Abends, ist ausgeblieben. .

Sachsen. Dresden, 18. September. (D. J.) Se. Königliche Hoheit der Kronprinz ist heute Vormittag 12 Uhr von Königsberg wieder hier eingetroffen.

= Dle Berathungen der Hauptversammlung der Vereini⸗ gung öffentlicher Feuerversicherungs. Anstalten in Deutschland in dem Sitzungssaale des Landes Medizinalkollegiums fanden mit dem vorgestrigen Tage ihren Abschluß. Von Seiten des Königlichen Ministeriums des Innern wohnten der Abtheilungs⸗ Direitor Geheime Rath Körner und der Geheime Regierungs⸗ Rath Just mehrfach den Sitzungen der Versammlung bei.

Weimar, 18. September. Aus guter Quelle geht der⸗Wei⸗ mar. Ztg. die Nachricht zu, daß die von dem Kultus. Departe= ment des weimarischen Staats. Ministeriums an die Regierungen von Meiningen und Coburg ⸗Gotha gerichtete Einladung zu ge⸗ meinsamen kommissarischen Verbandlungen behufs der Eini— gung über gleichmäßige Grundzüge des synodalen Aufbaues der evangelischen Landeskirche, der in den drei Territorien eben jetzt im Werke ist, von beiden genannten Regierungen ange⸗

nommen worden ist und daß diese kommissarischen Verhand⸗ lungen in der Kürze beginnen werden.

Hessen. Darmstadt, 18. September. Das heute er⸗ schiencne Regierungsblait Nr. A enthält u. A. eine Verordnung, das Bahn⸗Polizeireglement für die Großherzoglich hessische Strecke der Rain. Weser⸗Eisenbahn betreffend, und eine Bekanntmachung Großherzoglichen Ministeriums der Finanzen, die Besteuerung des Zuckers betreffend.

Württemberg. Stuttgart, 18. September. Am 24. d. Mis. wird der König in Stuttgart eintreffen; am 25., dem Jahrestag des 50jährigen Bestehens der Landesverfassung, wird Froße Gallatafel im Königlichen Residenzschlosse stattfinden, zu ber sämmtliche Mitglieder der Ständeversammlung Einladun⸗ gen erhalten haben. Am 26. wird dieses Jubiläum in den Kirchen des Landes durch einen Gottesdienst gefeiert.

Der König und die Königin werden sodann dem am 28. d. Mts. stattfindenden landwirthschaftlichen Feste in Eanstatt anwohnen.

An den vom 29. September bis 6. Oktober stattfin denden arsßeren Kriegsübungen wird der König theilnehmen und Sich sodann mit der Königin bis Ende Oktober wieder nach Fried

Desterreich⸗ ungarn. Wien, 18. September, (S. Z) Der Kalser verläßt am 25. d. Mts. Abends Gödöllö, kommt am 26. früh hier an und begiebt sich unverweilt nach Ischl.

Der Herzog Georg von Mecklenburg⸗Strelitz ist mit seiner Gemahlin, der Großfürstin Katharina von Rußland, und der Prinzessin Helene am 16. d. M. in Salz- burg angekommen. .

Hie gestern eingetroffene ostindische Post brachte Nach richten aus Peking vom 165. Juli, wonach die Kaiserliche und Königliche Gesandtschaft daselbst wohlbehalten angekommen war und den Zweck der Missien durch den Abschluß der im Voraus eingeleiteten Vertrags-Verhandlungen baldigst zu er— reichen hoffte. ö

Klagenfurt, 17. September. Der Landespräsident legte heute im Landtage das Realschulgesetz vor, welches dem Schulkomite zugewiesen wird.

Laibach, 17. September. Im Landtage wurden gestern die Wahlen für den Finanz-, Petstions,, den Volkswirthschafts,

richshafen begeben.

den Verfassungs⸗ und den Schulausschuß vorgenommen. Die

Voranschläge für das Jahr 1870 und die Rechnungen einiger . für 1869 wurden dem Finanzausschusse zu⸗ ewiesen.

P In der heutigen Landtagssitzung ward die Regierung vorlage, betreffend die Errichtung von gewerblichen Fortbildungẽ⸗ schulen, dem Schulausschusse zugewiesen. . folgten Refe⸗ rate 9. Landesausschusses über die Rechnungsabschlüsse diverser Fonds.

Pola, 15. September. KTriester Ztg.) Die Korvette „Dandolo« ist gestern Morgens mit den Zöglingen der Ma⸗ rine⸗ Akademie nach Fiume abgegangen und wird nach been deter Ausschiffung dieser letzteren sofort zurückkehren, um für die transatlantische Reise, welche bereits Mitte Oktober angetre⸗ ten werden wird, ,. zu werden. Korvette »Minerva— ist auf eine längere Kreuzung im Golfe abgegsmn en; Korvette »Saida« ist heute Morgens nach Triest au gelaufen.

Graz, 16. September. In der heutigen Landtagssitzung sicherte der Regierungsvertreter in Beantwortung einer Inter⸗ pellation die baldige Vorlage eines Wasserrechtsgesetzes zu. Varon Boul beantragte die Abänderung des 5§. 18 der Ge⸗ werbe⸗Ordnung, um die schrankenlose Vermehrung der Gast= gewerbe hintanzuhalten. Hierauf wurden Ausschußwahlen vor— e r,, und die Vorlagen den betreffenden Ausschüssen zu— gewiesen.

Lemberg, 17. September. In der heutigen Landtags sitzung beantragte Chrzanowski die Erneuerung der vorsäh— rigen sacdꝰ l hr en Resolution. Krziezunowicz beantragte die Verwerfung der städtischen Abgeordnetensitze und die Land⸗ marschallswahk durch den Landtag. Anläßlich der Regierungz⸗ vorlage wegen Aufhebung des Sprachenlehrzwanges wurde die Wahl einer Nationalitäten⸗Kommission beschlossen.

Der Kriegs ⸗Minister Baron Kuhn ist gestern Nacht hier eingetroffen Der Erzherzog Albrecht wird baldigst hier erwartet.

Ezernowitz, 17. September. Als Regierungsvorlaße ward heute im Landtag. ein Gesetz über Aenderung der Ge⸗ meinde⸗ Wahlordnung eingebracht. Bei der Generaldebatte über die vom Landezausschusse vorgelegte Bauordnung für die Bukowina, mit Ausschluß von Czernowitz, ward beschlossen / die Vorlage einem Ausschusse mit dem Auftrage zuzuweisen, dit Bauvorschriften für das flache Land in einem besonderen Ge⸗ setze zu vereinigen und gieich ati mit der entsprechenden Modi r . der Bauordnung fuͤr bie Städte und Märkte vorzu⸗ egen.

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Schweiz. St. Gallen, 19. September. 9 T. B.) Der Fürst von Rumänien, welcher auf Schlo Weinburg eingetroffen ist, gedenkt bis zum 29. d. daselbst zu bleiben und sich dann über Baden nach Paris zu begeben.

Niederlanke. Haag, 17. September. Die Session der Generalstaaten ist gestern durch den Minister des In— , . des Königs mit folgender Rede geschlossen

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»Meine Herren! Ich habe von dem Könige den Auftrag erhalten, mich in Ihre Mitte zu begeben und diese Versammlung der General⸗ siaaten zu schließen. Wichtiger, wie die Sitzungen der letzten Jabre—, war die Sitzung, die jetzt beendigt ist. Auf dem Gebiete der Gesetz.⸗

ebung ist viel zu Stande gebracht worden. Außer den Gesetzen, die

jährlich nach dem Grundgesetze erforderlich sind zur Sicherung der ver schiedenen Zweige der Verwaltung des Reiches, nenne ich unter auderen die Genehmigung der reformirten Akte über die Rheinschiffahrt, die Verträge mit Preußen und mit Belgien zur Fesistellung der Grenzen, die Gesetzebung über die Aichung der Maße, Gewichte und Wage⸗ werkzeuge, die über das Begraben der Leichen, die Begräbniß. plätze und die Begräbnißrechte die über das Successionsrecht, die Über die Dampfmaschinen; die Abschaffung sowohl des Stempels für Drucksachen und für Anzeigen und Zeitungen, wie der ausschließlichen Rechte für Erfindungen und Verbesserungen von Gegenständen der Kunst und Industrie, die mit brer Mitwirkung zu Stande gekom⸗ men ist, wird gewiß auf die Volksentwickelung und auf die Ver- breitung der Indusrie einen heilsamen Einfluß autzüben. Sie haben in reichlichem Maße die Mittel gewährt, um große Werke zu allge⸗ meinem Nutzen möglich zu machen und die Fortführung der Anlage von Eisenbahnlinien, sowohl hier zu Lande als auf Java, sicher zu stellen. Sie haben, indem Sie bestimmen halfen, wie die Verbindung unserer beiden großen Handelsstädte mit dem Eisenbahnnetze statt— finden soll, den rascheren Fortgang und die Vollendung der Eisen bahnen sehr befördert. Der Unterricht an der Königlichen Milüär— akademie zu Breda ist, Dank Ihrer Mitwirkung, in Uebereinstimmung mit den Anforderungen unserer Zeit in genügender Weise geregelt. Der König hat mich beauftragt, den Generalstaaten beim Eule j ihrer Versammlung zu danken für die eifrige Sorge, welche sie in diesem wichtigen Jahre den Staatsangelegenheiten gewidmet haben. Im Namen des Königs erkläre ich diese Versammlung der General staaten für geschlossen «

Frankreich. Paris 19. September. (W. T. B. Aus St. Cloud wird gemeldet: Der Kaiser präsidirte gestern Vor⸗ kat 5 Ministerkonseil und machte darauf eine Promenade im Park.

Der österreichische Botschafter Fürst Metternich ist von Straßburg, wo derselbe eine Zusammenkunft mit dem Grafen Beust hatte, hier wieder eingetroffen.

Spanien. Madrid, 18. September. (W. T. B.) Der Regierung ist aus Florenz die Nachricht zugegangen, daß der König Victor Emanuel der Kandidatur des Herzogs von Genua für den spanischen Thron nicht abgeneigt sei.

Die Thron-Kandidatur des Herzogs gewinnt sowohl unter den Progressisten als unter den Demokraten immer mehr Anhänger.

Die amtliche Zeitung wird morgen das Dekret veröffent—⸗ lichen, durch welches die Freiheit der Kulte auf der Insel Cuba eingeführt wird.

Rumänien. Bukarest, 19. September. (W. T. B.) In der heutigen Sitzung des Seng tes gelangte der Geseßtz⸗ intwurf, betreffend die jährliche Aushebung von 7209 Mann, zur Berathung. Auf eine Interpellation des Senators Jonesco erklärte Cogolnitscheano, in Stellvertretung des Ministers des Auswärtigen: Die durch ihre Lage und die Verträge den Donaufürstenthümern vorgezeichnete Politik ist die Politik einer absoluten Neutralität, welche den Fürstenthümern ge— stattet, eine Armee zu halten, nicht um Eroberungen zu machen, sondern im Rothfalle sich vertheidigen zu können. In diesem Sinne seien auch die Bestimmungen des Pariser Ver— trages getroffen, als durch denselben Rumänien das Recht ver⸗ liehen wurde, eine eigene Kriegsmacht zu halten. Bei der Ab— stimmung wurde der Gesetzentwurf mit 37 Stimmen gegen eine (die des Interpellanten) angenommen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 17. Sep⸗ tember. Der Reg -Anz.« veröffentlicht folgende Telegramme: Livadia: 15. September: Der Kaiser befindet sich in er—⸗ wünschtem Wohlsein und hat gestern um 12 Uhr Mittags die Deputationen der Städte des Gouvernements Taurien zu empfangen geruht.

Um 6 Uhr sind der Groß fürst Thronfolger und die Großfürstin Cesarewna auf der Kaiserlichen Dampf · Yacht Tiger« nach Odessa abgereist.

In, dem Gesundheitszustande der Kaiserin hat sich noch keine bedeutende Veränderung eingestellt; die Fieber⸗ Umptome sind noch nicht verschwunden, flößen jedoch keine Befuͤrchtungen ein.

Der »Reg. Anz.“ schreibt: Viele Zeitungen hatten die Nachricht gebracht, daß das Ministerium des Innern den be⸗ kannten Schriftsteller Grafen Sollohub abgeordnet habe, der Eröffnung des Suezkanals beizuwohnen und eine Be⸗ schreibung des Baues dieses Kanals zu liefern. Diese Nach= richt entbehrt jeder Begründung, da das Ministerium des Innern gar keine auf diese Angelegenheit bezügliche Anordnung getroffen hat.

Odessa, 16. September. Der Großfürst Thron folg er Cesarewitsch und die Großfürstin Cesarewna sind anstatt gestern Nachmittags um 4 Uhr heute Morgen um 19Uhr hier einge⸗ troffen. In Folge des ungünstigen Wetters im Schwarzen Meere wär der Dampfer genöthigt, an der Küste der Krim 12 Stunden vor Anker zu liegen. Heute Abend findet im Theater Gallavorstellung statt und um Mitternacht erfolgt die Abreise Ihrer Kaiserlichen Hoheiten nach Kiew.

Amerika. Ne w- York, 16 September. (Kabeltelegramm ) Der cubanische Agent in den Vereinigten Staaten, Lemus, hatte gestern eine Zusammenkunft mit dem Staats Sekretär Fish. Aus Philadelphia, 19. September, erhält die Londoner Times; ein Telegramm, nach welchem der amerikanische Ge⸗ sandte in Madrid, General Sickles, nach Washington telegraphirt, daß der Vorschlag Amerikas in der cubanischen Angelegenheit allgemeine Mißstimmung erregt habe und von der spanischen Regierung zurückgewiesen sei.

(Telegraphische Depesche des Staats Anzeigers)

Schwerin, 20. September, Bormittags. Die Taufe der neugeborenen Prinzessin wird am künftigen Sonnabend stattfinden.

,. Nr. 34 des Justiz · Ministerial · Blattes? publizirt folgendes Erkenntniß des Königlichen Gerichtshofes zur Entscheidung der Kom- petenztonflikte vom 12 Juni 1869: Die Regierung ist berechtigt, das Gehalt eines Schullehrers, welches sie nach den obwaltenden Umständen nicht für ausreichend erachtet, angemessen zu erhöhen, und ist gegen eine solche Anordnung der Rechtsweg nicht gestattet.

Die vereinigten Hefte 4 und 5 von Dr. G. Hirths Annalen des Norddeuischen Bundes und des Deutschen Zollvereins für Geseßz gebung, Verwaltung und Statistik⸗ haben fo genden Inhalt: Die Gewerbe Ordnung für den Norddeutschen Bund. A. Das Geseß vom 21. Juni 186598. Aiphabetisches Sachregister. B. Erläuterungen. Zu—⸗

stand der Gewerbegesetzzebung in den Staaten des Norddeutschen

Bundes. C. Die Anweisung zur Ausführung in der preußischen Monarchie., Das neue Vereinszollgesetz,. *. Das Gesetz vom 1. Juli 1869. B. Erläuterungen. C. Alpbabetisches Sachregister. Die Finanz- lage des Norddeutschen Rundes. II. Preußens Staatsfinanzen in den Jahren 1849 bis 1867. Hierzu die Tabellen: A. Wirkliche Geld= einnahmen und Ausgaben, Bestände und Bilanz 1849 bis 1867. B. Eigentlichẽ Staats verwaltungs Ausgaben in den Jahren 1852, 1858, 1861, 1862, 1863, 1865 und 1867. C. Uebersicht der Staats- schuld 1318 - 1867. D. Einnahmen der Domänen. und Forst. der landwirthschaftlichen und Gestütverwaltung. E Ausgaben derselben Verwaltungen. F. Ergebnisse der Verwaltung der Staatsbergwerke, Hütten und Salinen 18191867. G. Einnahmen aus den direkten Steuern 1815 1867. II. Einnahmen aus den indirekten Steuern 1819 18657. Anhang: die hauptsächlichsten Staatseinkünfte des ehemal. Königreichs Hannover 1819 —– 1867. Die Justitzgesetzzebung des Nord⸗ deutschen Bundes. Gortsckung des Arskels im 1. Heft.) JI. Der Entwurf einer norddeutschen Eivilprozeßordnung. II. Der Entwurf eines Strafprozeßbuchs für den Norddeutschen Bund. Miscellen.

Statistische Nachrichten.

In Preußen waren Ende 1867 nach dem »Pr. Hand. Arch. 1148 gewerbliche Unterstüßungskassen für selbständige Gewerbtreibende (40) für Innungs gene ssen, 739 füͤr Andere) in Wirk. samkeit; die Durchschnitts Mitgliederzahl derselben belief sich auf 200 978 (2,0 * 1083886), das Kassenvermögen auf 1.028, 562 Thlr. (S615 4 749,917 Thlr.).

Die Zahl der Unterftützung für Handwerksgesellen und Fabrikarbeiter betrug Ende 1867 3585 2343 für Handwerksgesellen, 157 für Fabrikarbeiter, 8ᷣ' für beide Klassen zusammen), deren Mit⸗ gliederzahl durchschnittlich 546,179 (209538 4 311,891 4 24749) der Jabresbeitrag von den Gesellen und Arbeitern 1,B119, 147 Thaler Iz d doo 4 719,254 4 446093 Thlr.) von den Arbeitsgebern 316,822 Thaler (22,1209 4 283666 4 11,936 Thlr.), das Kassenvermögen Josi ts Toir. (23603 4 16831541 4 421 Sblr)

Bie Zabl der Knappschaftsvereine betrug Ende 1867 85, nämlich 78 Vereine in den alten, 7 Vereine in den neuen Landes theilen. Zu diesen Vereinen gehörten 2099 Bergwerke (2090 in den alten Provinzen, 5 im Regierungsbezirk Wiesbaden, 4 in den Land- drosteibezirken Osnabrück und Aurich), 169 Hüttenwerke (1 im Land- drosteibezirk Osnabrück, die übrigen in den alten Provinzen) und 16 Salinen 1 im Landdrosteibezirk Osnabrück, die andern in den alten Landestheilen) zusammen 2284 Werke. Gegen 1866 ergiebt sich wahrscheinlich nur in Folge einer anderen Zählungsmethode eine Abnahme in den Werken um 526 sfast . im Ober- Bergamts beürk Breslau). Die Vereine umfaßten Ende des Jahrs 174,279 aktive auf Vereinswerken beschäftigte Arbeiter 79,023

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