1869 / 228 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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resp. in Folge gerichtlicher , , verloren gegangenen vorbe⸗ regten Dekorationen nicht miterlangt. 8 ist dazu vielmehr die aus- drückliche Allerhöchste . erforderlich, welche nur durch einen besondexen, nach Maßgabe der im Passus der vorstehenden 2 Ordre enthaltenen Festsetzung zulässigen Antrag nachgesucht werden darf.

Dies gilt auch für alle die Personen, denen bereits vor Erlaß der vorstehenden Allerhöchsten Ordre eine der mehrberegten Dekorationen aberkannt, resp. in Folge gerichtlicher Verurtheilung verloren gegangen ist. Dabei begründet es keinen Unterschied, ob der Betreffende gegen—⸗ wärtig bereits rehabilitirt ist oder nicht.

Um Zweifeln vorzubeugen wird nochmals hervorgehoben, daß alle diejenigen, welche durch Erkenntniß die sub 1 der Allerhhchsten Ordre vom 1. d. Mts. bezeichneten Dekorationen verloren haben, das Recht, dieselben wieder anzulegen, erst nach Ablauf der im Passus 2 der vorstehenden Allerhöchsten Ordre normirten Fristen auf besonderen

Antrag durch ausdrückliche Allerhöchste Wiederverleihung erwerben

können.

2) Personen, welchen in Zukunft die Hohenzollernsche Denk— münze, die Dienstauszeichnung 1. 2. und 3. Klasse oder die Landwehr- Dienstguszeichnung 2. Klasse aberkannt wird, resp. in Folge gericht⸗ licher Verurtheilung verloren geht, erlangen ebenfalls durch die bloße Zurückversetzung in die 1. Klasse des Soldatenstandes das Recht zur Anlegung der verlorenen Dekorationen nicht wieder. Sie können dies Recht lediglich durch ausdrückliche Allerhöchste Wiederverleihung zurückerhalten, welche mittelst besonderen, nur nach Maßgabe der sub 2 der vorstehenden Allerhöchsten Ordre enthaltenen Festsetzungen zulässigen Antrages nachzusuchen ist.

3) Anträge der vorstehend sub 1 und 2 beregten Art auf Wieder- verleihung aberkannter, resp. in Folge gerichtlicher Verurtheilung ver- loren gegangener Dekorationen, welche überhaupt nicht häufig, nament- lich für Mannschaften des stehenden Heeres selten vorkommen werden, sind für Soldaten nach den für Rehabilitirungs - Gesuche geltenden Bestimmungen abzufassen und zugleich mit diesen, jedoch getrennt davon einzureichen. Die Ueberschrift resp. die Bezeichnung der Rubrik 3 des e n, . Schemas ist beziehentlich in: Vor schläge der N. N. Dipision zur Wiederverleihung aberkannter, resp. in Folge gerichtlicher Verurtheilung verloren gegangener Dekorationen« und in »Namen der Wiederzubeleihenden« abzuändern. In der Ru⸗ brik »Bemerkungen« sind die Dekorationen, deren Wiederverleihung erbeten wird, näher ingen, Entsprechende Anträge für Militär⸗ beamte resp. Civilbeamte der Militärverwaltung sind in jedem be— ., Fall auf dem Instanzenwege an das Kriegs⸗Ministerium ein.

eichen.

Berlin, den 21. September 1869.

Kriegs ˖ Ministerium. v. Ro on.

Angekommen: Der Hofmarschall Sr. Majestät des Königs, Oberst Graf Perp , g

Berlin, 29. September. Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, zu der von des Fürsten zu Hohen⸗ ollern Königlichen Hoheit beschlossenen Verleihung des Ehren— euzes erster Klasse mit Schwertern des Fürstlich Hohenzollern schen Hausordens an den General der Infanterie ,. von Bitten feld, kommandirenden General des VIII. Armee- Corps, und des Ehrenkreuzes dritter Klasse mit Schwertern des⸗ selben Ordens an den Major von Aweyde vom 1. Hessischen Infanterie⸗Regiment Nr. Sl, kommandirt als Adjutant zum General Kommando des VIII. Armee -⸗Corps, Allerhöchstihre Genehmigung zu ertheilen.

Per sonal Veränderungen.

6 I. In der Armee. Offiziere, Portepee⸗Fähnriche ꝛc. Beförderungen und Versetzungen. Hentsch, Prem. Lt. vom 4. Pomm. mandirt zur Dienstl. bei der Direktion der Militär⸗Schießschule, von

A. Ernennungen, Den 17. September. Inf. Regmt. Nr. 21 und kom⸗

diesem Kommando entbunden. Den 21. September. v. Hacke⸗ witz, Hauptm. vom Generalstabe des III. Armee Corps, unter Ver. setzung zum großen Generalstabe, auf ein Jahr vom 1. Oktober C. ab zur Großherzogl, Hessischen (20ß.) Division als zweiter Generalstabs— Offizier, in Stelle eines vön dieser Division zuvörderst zum . Generalstabe zu kommandirenden Generalstabs Offizier, ommandirt. Bar. v. Henneberg, Hauptm. und Comp. Chef vom 2. Hess. Inf. Regt. Nr. 82, zum Major, Kloetzke, Pr. Lleut. von dems. Regt, zum Hauptm. und Comp. Ehef befördert. v. Schor⸗ lem mer, Major aggr. dem 3. Thür. Infant. Regt. Nr. 71, in das 3. Hess. Inf. Regt. Nr. 83 einrangirt. v. Lengerke, Hauptm. und Comp. Chef vom 3. Hess. Infant, Regt. Nr. 85, unter Beförderung zum Major mit Beibehalt seiner bisher. Kompetenzen, dem Regt. aggr. v. Westernhg gen, Major aggr. dem 4. Thür. Inf. Negt. Nr. 72, Bilefeldt, Major aggr. dem 5. Brandenburg. Inf. Regt. Nr. 52, Dammer, Major aft. dem Garde-Schützen⸗Bat., Patente ihrer Chargen verliehen. v. West rell, Pr. Lt. vom 2. Westfäl. Hus. Regt.

r, I von seinem Kommando als Insp. Offiz. und Lehrer bei der Wr ge gun u Erfurt entbunden. v. Manteuffel, Sec. Lt. vom

estf Drag Regt. Nr. , zur Dienstl. als Insp. Offiz. und Lehrer zur Kriegsschule in Erfurt kommandirt. v. Nĩckis ch⸗Rosenegk, Port. Fähnr. a. D. zuletzt im 2. Garde Regt. z. F. im stehenden Heere, und zwar als Port. Fähnr im Schles. Füs. Regt. Nr. 38, wiederangestellt.

Den 22. September. Schmack. Pr. Lt. vom 4. Branden Inf. Regt. Nr. 24 rg hegog von enlenb Schwerin) und 24 mandirt als Assistent der Comp. Chefs bei dem Kadettenhause Wahlstatt, unter Stellung à la suite des Regts, als Comp. ght bei dems. Kadettenhause, v. Buddenbrock, Pr. Lt. vom 2. Schle Gren. Regt. Nr. 11 und kommandirt als Erzieher bei Kadettenhause zu Wahlstatt, zur Dienstleistung der Compagnie - Chefs bei demselben Kadettenhause 866 e, Sec. Lt. vom 5. Brandenb. Inf. Regt. Nr 48, ommando als Erzieher bei dem Kadettenhause zu Bensber un L Oktober er. entbunden. Brée, Sec. Lt. vom 2. Westf. 3 gt Nr. 15 (Prinz Friedr. der Niederl.), zur Dienstl. als Erzieher bei del Kadettenhause zu Bensberg vom 1. 8ktober er. ab, vorläufig bis zu 1; Mai 1870 kommandirt. Wer kent hin, bisher See⸗Kadett, ale . Fähnr. im Westf. Füs. Regt. Nr. 37 angestellt. Bei de andwehr. Den 21. September. Böhm, Sec. Lt. von de Infanterie des 1. Bataillons (Aurich) Ostfriesischen Landwehr · Regi ments Nr. T3, zur Dienstleistung in eine etatsmäßige Second Lieutenant Stelle des Brandenburg. Train ⸗Bats. Nr. 3 kommandirt B. Abschiedsbewilligungen 2⁊c. Bei der Landwehr. De 1. September. Hecht, Pr. Lt. a. D., zuletzt beim 2. Batalllo (Bromberg) J. Pomm. Landw. Regts. Nr. 34, Pens. nebst Autsich auf Anstellung im Civildienst bewilligt. Den 21. September Krguse, Pr. Lt. von der Inf. und interim. Comp. Führer vor 1. Bat. (Tilsit) 1. Ostpr. Landw. Regts. Nr. J, mit Pens. nebst Aus sicht auf Versorgung im Civildienst, Thomas J., Sec. Lt. von den Inf. des Res. Landw. Bats. Breslau Nr. 38, als Pr. Lt. mit Pens der Abschied bewilligt. Den 22. September. Weiß, Pr. Lt. vo der Inf. und interim Comp. Führer vom 2. Bat. (Goldap) 6. Ostpr Landw. Regts. Nr. 43, als Hauptm. mit der Landw. Arinee . Unif der Abschied bewilligt. IE. In der Marine. Offiziere c. A. Ernennungen, Beförderungen 2. Den 22. September. v. Gloeden, Tochius Boeters, Klau sa Tirpitz, Büchsel, Sack, Hellwig, v. Ditfurth, Buch holt Koch, v. Schuckmann J., v. Raven, Geißler, Rötger, v. Debschitz, Geiseler, Frhr. v. as n mn, Sch loeß ke, See-Kadetten, zu Unter ⸗Lieutenants zur See befördert. sthoff, Krüger I.,, Baffy, Stielow, ö Preuß, Büge Darmer, Knuth, v. Rentzell, v. Amelunzen, Unter Lieutz. zur Ser der Seewehr, zu Lieutenants zur See der Seewehr befördert. B. Abschiedsbewilligungen ꝛc. Den 22. September. Wer. kenthin, See ⸗Kadett, Behufs seines Uebertritts zur Land Armee / aus der Marine entlassen.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 29. September. Se. M ajestät der König sind, wie das W. T. B.« berichtet, gestern Nach. mittag bald nach 3 Uhr in Eisenach eingetroffen und am Bahnhofe von Sr. Königlichen Hoheit dem Großherzoge empfan⸗ gen worden. Ein zahlreiches Publikum hatte sich eingefunden und begrüßte Se. Majestät den König mit lauten urufen. Das Diner fand auf der Wartburg statt. Auf der, Nachts 123 Uhr erfolgten Weiterreise Sr. Majestät nach Baden wur— den Allerhöchstdieselben von Sr. Königlichen Hoheit dem Groß herzoge eh eh stät d

Ihre Majestät die Königin stieg vorgestern in Stuttgart bei Seiner Königlichen Hoheit 6 . Herr⸗ mann von Sachsen⸗Weimar ab und wohnte daselbst der Tauf— feierlichkeit bei. Beide Königinnen von Württemberg waren mit Ihrer Majestät Pathinnen der jungen Prinzessin. Ihre Majestät die Königin besuchte nach der Taufe die Mitglieder der Königlichen Familie und speiste mit denselben bei Ihren Majestäten dem Könige und der Königin. Von dort kehrte Ihre Majestät nach Baden zurück.

. , Sr; Königlichen Hoheit des Kronprinzen bei der bevorstehenden Reise nach dem Orient wird aus folgen= den Herren bestehen: General Major von Stosch, Hof ⸗Marschall Graf Eulenburg, Flügel ⸗Adjutant Oberst- Lieutenant Graf Lehndorff, Leibarzt, General Arzt Dr. Wegner, Hauptmann von Jasmund, persönlicher Adjutant Sr. Königlichen Hoheit, Rittmeister Freiherr von Schleinitz, desgleichen.

Hannover, 27. September. In der heutigen (4) Sitzung des dritten hannoverschen Provinziallandtags . ö . Be⸗ rathung der Gesetzentwürfe wegen Abänderung und egen nnn des hannoverschen Gesetzes vom 8. November 1856 über Auf— 6 von Weiderechten und wegen Abstellung der auf Forsten haftenden Berechtigungen und wegen Theilung gemeinschaft—⸗ licher Forsten fur die Provinz Hannover. shlsfn wurde, beide Entwürfe an eine Kommission von 9 Mitgliedern zu verweisen.

Gegen den Gesetzentwurf über die Leinwand -⸗Leggen wur—⸗ den von mehreren Mitgliedern Bedenken erhoben. Um weitere Anhaltspunkte für die Beurtheilung der Angelegenheit durch Prüfung der vorhandenen Notizen über die thatsächlichen Ver— hältnisse in den verschiedenen Theilen der Provinz herbeizu⸗ schaffen, beschloß man die Verweisung der Vorlage an eine Kommission. Der Gesetzentwurf über die Aufhebung der Un—

als Assisten kommandir

vurden gesetzt: Gesetzentwurf über Auf nz Hannover bestehenden Vorkaufs⸗, Näher und Retraktrechte den ibst Kommissionsanträgen; Aufhebung der Unterstützungskasse

von seinmn iche Beamten, das Aversum für die Kosten der Landschaft;

nent für das Landesdirektorium; Kommissionswahlen.

ngs in Erwägung zu ziehen.

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tstützungskasse für Waisen von Steuerbeamten in der Pro⸗

nz Hannover wurde ohne Diskussion angenommen. Auf die Tagesordnung der morgenden Sitzung (1 Uhr), 1 der in der Pro⸗

ir Waisen von Steuerbeamten; Pensionsreglement für stän⸗

heschäftsordnung für den ständischen Ausschuß; Geschäftsregle—

28. September. (Westpr. Ztg.) Gestern Nach⸗ ittag legte Sr. Majestät Schraubenkorvette Elisabeth« nach in Moolen, um daselbst Kohlen einzunehmen. Heute Abend ifft die Besatzungsmannschaft, 300 Mann, für die Elisa beth⸗ ir Bahn von Kiel hier ein. Das Schiff wird auf 3 Monate fit Ausrüstung versehen und verbleibt nach der Rückkehr von sn Suez-»Feierlichkeiten in Kiel stationirt. Die Armirung wird gegen Unterbringung der Passagiere nicht komplett erfolgen. Der Korvetten⸗Kapitän Przewisinski ist zur Uebernahme des ti hier eingetroffen.

auenburg. Ratzeburg, 28. September. Der Land⸗ ag des Herzogthums Lauenburg ist auf den 22. Oktober ein⸗ rufen. Die wichtigste Vorlage ist die neue Justizverfassung.

Mecklenburg. Schwerin, 28. September. Die ute ausgegebene Nr. 77 des Regierungs Blattes enthält lan— soherrliche Verordnungen I) vom 25. d. M., betreffend die in zemäßheit der Gewerbe⸗Ordnung für den Norddeutschen Bund om 21. Juni d. J. fungirenden Behörden und das Verfahren rselben; 27 vom 18. d. M., betreffend die Ertheilung von sonzessionen zum Ausschenken von Branntwein und zum leinhandel mit Branntwein und Spiritus.

Sach sen. Dresden, 28. September. Das »Dresdner surnal⸗- meldet: An Stelle des ehemaligen Ministers Georgi, selcher ablehnte, wurde vom Könige der Präsident des obersten serichtshofes, Dr. Sickel, in die erste Kammer berufen.

Weimar, 28. September. Weim. Z) Der ruhige sufenthalt der Großherzogin und der Prinzessinnen in sinrichsau ist durch den Besuch des Erbgroßherzogs unter⸗ lochen worden. Höchstderselbe reiste vergangenen Donnerstag, beimar und Dresden berührend, dahin ab, um einige Zeit da⸗ bst zu verweilen und ist den 26. d. M. dort eingetroffen.

Dieser Besuch verfehlt nicht, auf das Befinden der Groß-

Danzig

zogin, welches durch die Witterung der letzteren Zeit ein nig gestört worden war, den günstigsten Einfluß auszuüben.

Die heute ausgegebene Nummer des Regierungs- lattes für das i , . Sachsen Weimar Eisengch shält ein provisorisches Gesetz zur Ausführung der Ge— erbe⸗Ordnung für den Norddeutschen Bund, sowie eine Aus— shrungsverordnung zu der Gewerbe⸗Ordnung. .

Anhalt. Defsau, 28. September. Die mit dem heuti- in Staats⸗Anzeiger ö,, , Nummer der Gesetz-Samm⸗ ing für das , n nhalt enthält eine Bekanntmachung, Verlegung der Herzoglichen General ⸗Kommission nach Dessau

treffend. Ergen. Darm stadt, 28. September. (Fr. J.) Am

B. d. ist der r . , von Perglas Tegernsee in bayeri yrol gestorben. Wenke. Karlsruhe, 28. September. (W. T. B.) In r Abgeordnetenkam mer wurden heute Seitens der Re— erung zahlreiche Vorlagen gemacht, darunter das Budget, chrere Entwürfe, betreffend Abänderungen der Verfassung, die ue Wahlordnung, der Vertrag mit Preußen wegen der mili— rischen Freizügigkeit, die Verlängerung des Kontingentsgesetzes f. w. Der Abg. Lindau begrüuͤndete hierauf seinen Antrag f Einführung des allgemeinen Stimmrechts, Auflösung der igen Kammer und Vornahme von Neuwahlen. Die Kammer schloß nach längerer Debatte, nur den ersten Punkt des An⸗

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 28. September. Seine ache der Kaiser wird sich, wie die »Oe. C. mittheilt, n 6. und 7. Oktober in Wien befinden, um Se. Königliche heit den Kronprinzen von Preußen w empfangen. ke. Königliche Hoheit wird in der Hofburg Leopoldinischem

sfract absteigen. Der feigen hat den Geheimen Rath Karl Grafen Co-

nini-Cronberg von der Stelle des Landes -Präsidenten im herzogthume Salzburg auf seine Bitte in Gnaden enthoben, Linz, 27. September. Vom Landtage wurde der Ge— entwurf über die Organe zur Entscheidung über die bessere sewirthschaftung von Grundstücken in erster und zweiter Lesung ich der Regierungsvorlage, der Gesetzentwurf, betreffend die sille der Verurtheilung eines Landtagsmitgliedes, nach dem

sntrage des Verfassungsausschusses mit 34 gegen 4 Stimmen

ngenommen.

Laibach, 27. September. Eine dem Landtage mitge⸗ theilte Note der Landesregierung an den Landes⸗Hauptmann giebt bekannt, daß die Regierung darauf bestehen müsse, die Landtagsprotokolle in beiden Landessprachen verfaßt un verlesen werden müssen, da dieselben auch zur Vorlage an den Kaiser gebracht werden.

Die Landesregierung brachte die Nichtsanktionirung des Hutweiden ⸗Vertheilungsgesetzes zur Kenntniß des Landtags.

Prag, 28. September. Die Königin Marie von Sachsen ist heute früh von Ischl über Wien kommend hier eingetroffen und sogleich nach Pillnitz abgereist.

Die Kronprinzessin Karola von Sachsen weilte durch zwei Tage in Teplitz und ist gestern über Zinnwald nach Dresden zurückgereist.

Belgien. Brüssel, 28. September. Die große Revue hat gestern stattgefunden. Der König begab sich in Begleitung des Grafen von Flandern um 10 Uhr zu den auf dem Ma—⸗ növerfelde aufgestellten Truppen und ritt die Fronten entlang, was eine Stunde Zeit erforderte. Gegen 11 Uhr kehrte der König mit dem Grafen von Flandern zur Stadt zurück und nahm unter dem Freiheitsbaum dem ech h j gegenüber Auf⸗ stellung. Hier defilirten die Truppen im Geschwindschritt vor⸗ über. Der Vorbeimarsch, dem die Gräfin von Flandern und die Prinzessin Stephanie vom Balkon aus zuschguten, dauerte bis kurz nach 1 Uhr. Die Truppen begaben sich sofort nach den 1 um in ihre Garnisonen zurückzukehren.

Großbritannien und Irland. London, 27. Septem- ber. Der General Philipp Harris, der Befehlshaber der Allahabad⸗Division in der bengalischen Armee, ist Ende vor. Monats an der Cholera gestorben.

Spanien. Madrid, 28. September. (W. T. B.) Wie verschiedene Zeitungen melden, hat die Regierung Nachricht erhalten, daß in eres de la Frontera und auf einigen anderen Punkten der Halbinsel revolutionäre Bewegungen seitens der sozialistischen Partei vorbereitet werden. Die Regierung ist zu energischem Vorgehen gegen diese Umtriebe entschlossen und hat danach ihre Vorkehrungen getroffen. .

Die Agitationen der Republikaner in den Provinzen dauern fort; in Andalusien werden Ruhestörungen befürchtet. In der Gegend von Gracia (bei Barcelona) sowie bei Man drera (Catalonien) haben sich starke Banden bewaffneter Repu⸗ blikaner gezeigt, gegen welche Truppen abgesandt sind.

Gestern ist eine Truppensendung nach Cuba abgegangen.

Rußland und Polen. Warschau, 26. September. In vergangener Woche ist auch das 2 in Wolhy⸗ nien nach Beendigung des vom General Kozlaninoff abgehal— tenen Hauptmanövers geschlossen, und die Entlassung der in demselben zusammengezogenen Truppen angeordnet worden. Nach der ursprünglichen Bestimmung sollte auch dort, wie in Warschau, das Schlußmansver unter Leitung des Kaisers ab⸗ gehalten werden, doch traf dort am 8. d. Mts. die Nachricht ein, daß der Kaiser zum Mansver nicht kommen könne.

Amerika. New -⸗Hork, 27. September. (Französischatl. Kabel.) Der Finanz⸗Minister Boutwell hat den Befehl egrbenz wöchentlich bis zum 1. Novemher für 2 Millionen Dollars Gold zu verkaufen und 2 Million. Bonds anzukaufen, ebenso sollen die angeordneten zweiwöchentlichen Ankäufe von 1 Mill. Bonds zu Gunsten des Schuldentilgungsfonds fortgesetzt werden.

Der neue dänische Gesandte ist am vergangenen Sonn⸗ abend offiziell empfangen worden. ;

Aus Harti wird gemeldet, daß der Präsident Salnave bei einem Angriffe auf Au Eayes eine wahrscheinlich tödtliche Schußwunde erhalten hat und daß ihm wahrscheinlich Nissage Saget in der Präsidentenwürde nachfolgen wird. .

Das Anfangs d. Mts. stattgehabte Gefecht bei Las Tunas auf Euba ist das bedeutendste in dem jetzt statt-⸗ findenden Kampfe gewesen. Nach der New-⸗York. Handelsz.« dauerte der Kampf 5 Stunden. Die Spanier unter General Valmaseda waren 49000 Mann stark und verloren 600 Todte und Verwundete, 0 Gefangene und 490 Desertirte. Die 6000 Mann starken Cubaner verloren 72 Todte, 257 Ver⸗ wundete und 47 Vermißte. .

Washington, 28. September. (Per atlantisches Kabel.) Bei den zwischen dem Vertreter der spanischen Regierung und der Regierung der Vereinigten Staaten hierselbst ausgetausch-= ten Erörterungen ist seitens der letzteren die Erklärung abge⸗ geben, sie habe niemals die Absicht gehabt, ihre Vermittelung in der cubanischen Angelegenheit formell anzubieten; sie habe sich in ihrer Haltung lediglich von Gründen der Humanität leiten lassen.

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