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Se. Majestät der König
Berlin, 3. Dezember.
haben Allergnädigst geruht, den nachbenannten Offizieren die
Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen fremdherrlichen Dekorationen zu ertheilen, und zwar: des Großkreuzes des Königlich Sächsischen Albrechts-Ordens: dem General- Major Grafen von Brandenburg, General à la suite und
Commandeur der 3. Garde⸗Kavallerie⸗Brigade, des Com thur⸗ Kreuzes zweiter Klasse des Herzoglich Sachsen⸗
Ernestinischen Hausordens: dem Obersten von Becke—
dorff, Commandeur des 6. Thüringischen Infanterie Regiments
Nr. 95; des Commandeur⸗Kreuzes zweiter Klasse des Herzoglich Anhaltischen Hausordens Albrechts des Bären: dem Obersten von Berenhorst, Flügel Adfutanten Sr. Hoheit des Herzogs von Anhalt; des Kaiserlich Russischen St. Stanislaus-QOrdens zweiter Klasse: dem Major Campe vom . Niederschlesischen Infanterie⸗ Regiment Nr. 463 des Ritter⸗Kreuzes des Großherzöog⸗ lich Mecklenburgischen Ordens der Wendischen
Krone: dem Major Grafen von Wengersky, etatsmäßigen
Stabsoffizier im 2. Pommerschen Ulanen⸗Regiment Nr. 9 und dem Major von Burgsdorff, Eskadron⸗Chef in demselben Regiment; des Ehren-Kreuzes dritter Klasse Fürstlich Lippeschen Gesammthauses: dem Hauptmann
von Westernhagen vom General-Stabe des VII. Armee
Corps; sowie des Persischen Löwen- und Sonnen⸗ Ordens zweiter Klasse mit dem Stern: dem Seconde⸗
Lieutenant Siemens von der Infanterie des 1. Bataillons
(Aachen) 1. Rheinischen Landwehr⸗Regiments Nr. 25.
Bekanntmachung.
Bei der, dem Plane gemäß, heute vor Notar und Zeugen statt⸗ gehabten 49 Serien ⸗Ziehung des vormals kurhessischen, bei dem Bank⸗ hause M. A. v. Rothschild C Söhne zu Frankfurt a. M. auf⸗— genommenen Staats . Lotterie⸗Anlehens vom Jahre 1846 sind folgende 50 Serien / Nummern ogg worden:
115. 228. 406. 5
2042. 2082. 2095. 2099. 2376. 2400. 2514. 2529. 2555. 2709. 2886. 2900. 2987. 3122. 3130. 3523. 3620. 3629. 3705. 3848. 3883. 4134. 4538. 4570. 4680. 4723. 4730. 4833. 4837. 4991. 5111. 5436. 5529. 5603. 5861. 5865. 6435. 6623. 6634.
Wir bringen solches hierdurch zur öffentlichen Kenntniß.
Cassel, am 1. Dezember 1869. P
Königliches Regierungs⸗Präsidium. von Hardenberg.
Nichtamtliches.
Preußen. Berlin, 3. Dezember. Am gestrigen Tage, Mittags um 2 Uhr, geruhten Se. Majestät der König die Mitglieder der gegenwärtig hier anwesenden chinesischen Gesandtschaft im , Schlosses in feierlichee Audienz zu empfangen. Zu diesem Ende begab der Königliche Kammerherr und erste Ceremonien⸗ meister, Introductéur du corps diplomatique, von Röder, sich bald nach 17 Uhr mit 3 Gala ⸗Equipagen nach dem Grand
Hotel de Rome, woselbst die chinesische Gesandtschaft Wohnung
genommen hat. Die Gesandtschaft besteht aus sieben Mitglie⸗ dern, unter welchen der außerordentliche Gesandte und be—
vollmächtigte Minister Anton Burlingame der Sprecher ist, dem zwei chinesische Staats⸗Minister, nämlich: Tche⸗Ta⸗Jen
und Souenne⸗Ta⸗Jen im Range gleich stehen. In der ersten
Equipage nahmen Herr Burlingame und die beiden chinesischen
Minister mit Herrn von Röder, in der zweiten der chinesische Sekretär
E. de Champs und derchinesische Attaché-lnterprète, Fang-yih, und
in der dritten der chinesische Attaché - Interprète, Kous Jung, mit dem chinesischen Attaché - Interprète, Lienne- Fang, Die gedachten drei Equipagen fuhren durch Portal Nr. 5 des Königlichen Schlosses bei der Wendeltreppe vor. Fuße derselben wurde die Gesandtschaft von den Cere— monienmeistern Grafen von Pfeil und von Keyserling, unter Vortritt von 2 Hoffourieren und von 24 pagen, empfangen und über die Wendeltreppe
Schweizersaal, woselbst die Gesandtschaft von dem Hofmarschall
Grafen von Perponcher erwartet worden war, sowie durch die Parade⸗Vorkammern und das Königszimmer nach der boisir⸗
ten Gallerie geleitet.
Inzwischen hatten sich im Rittersaale die Ritter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler, die Minister, die Generalität
und die Wirklichen Geheimen Räthe versammelt.
erschienen daselbst Se. Majestät der König, Allerhöchstwelcher unter Portal Nr. 4 des Königlichen Schlosses angefahren und
sodann unter Vortritt der Hof⸗Chargen und gefolgt von Ihren
Königlichen Hoheiten den Prinzen des Königlichen Hauses, von der Schwarzen Adler⸗Kammer aus in den Rittersaal einge⸗
treten waren. Gleichzeitig erschienen auch Ihre Majestät die Königin
des
J78g9. 10973. 1206. 13409. 1659. 1676. 1678.
Rittersaale des hiesigen Königlichen
Pla Am
Hof ⸗ durch den
Um 2 Uhr
und Ihre Königlichen Hoheiten die Prinzessinnen des r lichen Hauses nebst Gefolge und nahmen auf min nf rechts vom Throne aufgestellt Estrade Platz. Sobald Se. Majestät der König de Thron bestiegen hatten, an dessen linker Seite Ir! Königlichen Hoheiten die Prinzen des Königlichen Hai Sich aufstellten, ertheilten Allerhöchstdieselben dem Ober Cer monienmeister Grafen Stillfried und dem Ober⸗Hof⸗ und Haus, Marschall Grafen Pückler den Befehl zur Einführung der chinesischen Gesandtschaft. Unter Vortritt der Pagen, führ von dem Herrn von Röder und begleitet von den i von Pfeil und von Keyserling, erschien dieselbe vor den Stufen de Thrones. Nachdem Herr Burlingame vor Sr. Majestät dem Könige sich tief verbeugt und an Allerhöchstdieselben eine Anrede in fran zösischer Sprache gerichtet hatte, welche die Wünsche des Kaiserß von China für das Hohe Wohlergehen Sr. Majestät des König , durchlauchtigsten Hauses und des preußisch! Volkes im Allgemeinen ausdrückte, überreichte er Sr. Majestat das in einer gelbseidenen Foulard eingeschlagene Beglau bigungt schreiben, welches ihm und den beiden . Ministern vom Kaiser von China ertheilt worden war. Seine Majestät nahmen dieses Schreiben huldreichst entgegen, übergaben dasselbe an den AUnter-Staatssekretair im Ministexium der auswärtigen Ange, legenheiten, Wirklichen Geheimen Rath von Thile, und geruhten dann dem Herrn Burlingame eine entsprechende Allergnãdigst Antwort in französischer Sprache zu ertheilen. Hiermit endigte die feierliche Audienz, die Mitglieder der Gesandtschaft verbeugten sich vor Sr. Majestät, dreimal, und, von Allerhöchstdemselben entlassen, kehrten sie in derselben Ordnung, wie sie empfangen worden waren, aus dem König lichen Schlosse nach ihrem Hotel zurück.
— Das Staats-Ministerium trat heute unter Vorsf des Kriegs⸗Ministers von Roon zu einer Sitzung zusammen.
— Das Haus der Abgeordneten setzte im Verlaufe der gestrigen Sitzung die Vorberathung des Etats des Min ,, . geistlichen, Unterrichts- und Medizinal⸗Angelegen=
eiten fort.
Bei der Abstimmung über Tit. 23 (Elementarschulen) wurde der gestern mitgetheilte Antrag des Abg. Bieck abgelehnt, dage— gen nachfolgender Antrag der Komimissarien des Hauses an— genommen:
»Die Königliche Staatsregierung aufzufordern, daß dem dringen— den Bedürfnisse nach Errichtung neuer, resp. Erweiterung bestehender Schullehrer⸗Seminare schneller als bisher abgeholfen und damit dem Umsichgreifen der Stellenbesetzung durch Präparanden gesteuert werde.
Zum Haupt-⸗Extraordinarium, Kap. 14, Tit. 165, hatte der Abg. Schmidt folgenden Antrag gestellt:
»Die Summe von 10,000 Thlr. als erste Rate zur Einrichtung der Gebäude der ehemaligen landwirthschaftlichen Akademie zu Waldau, Behufs Aufnahme des dahin zu verlegenden Schullehrer⸗Seminars zu Königsberg abzusetzen.«
Auf den Vorschlag des Präsidenten von Forckenbeck wurde derselbe bei Tit. 22 zur Debatte gestellt und zunächst dem An— tragsteller, Abg. Schmidt (Stettin), das Wort ertheilt. Nachdem der Abg. von Ernsthausen und der Regierungs— Kommissar Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath Dr. Knerk sich gegen den Antrag erklärt hatten, wurde derselbe abgelehnt. Die Titel 23 (Elementarschulen) und 24 (Turnunterricht wurden hierauf genehmigt. Zu Tit. 25 (Taubstummen⸗ und Blindenanstalten) beantragten die Kommissarien des Hauses:
Die Königliche Staatsregierung aufzufordern, für den nächsten Etat zu ermitteln, welchen 8a die Erziehung in den Blinden ⸗Insti, tuten, namentlich dem Königlichen Blinden-Institut in Berlin auf die Fähigkeit der Zöglinge zum selbständigen Erwerbe gehabt hat.
Der Antrag wurde nach einer kurzen , des Ab⸗ geordneten Dr. Karsten angenommen.
Titel 25 selbst, sowie Titel 26 (Waisenhäuser und milde Stiftungen) fanden keinen Widerspruch. Zu Titel 27 —– 37 — und wissenschaftliche Zwecke) beantragte Abgeordneter
r. Weber (Erfurt): ö . Die Königliche Staatsregierung aufzufordern, mit dem Etat für das Jahr 1876 (zu den Titeln 27 — 3!) vollständige Spezial ⸗-Etats für die Akademie der Künste, das Kunstmuseum, die Akademie der Wissen schaften und die Königliche Bibliothek zu Berlin vorzulegen.
dem erwähnten Saale
(Erfurt) und Dr. Virchow. kö
. Der Antrag wurde hierguf angenommen und die Tit. 2. bis 31 bewilligt, zu Tit. 32 lagen folgende Anträge vor: I) von den Kommissaren des Hauses:
Die Königliche Staatsregierung dringend aufzufordern, den Bau der von Altona nach Kiel zu verlegenden Sternwarte, dessen Inan— griffnahme bereits in der vorigen Session als nahe bevorstehend ange= geben, der aber bisher nicht ausgeführt wurde, nunmehr in Ausfüh⸗ rung zu bringen.
27) Von dem Abg. Dr. Becker: ö »Bei Titel 32 a) den Zuschuß für die Königliche Landesbibliothe
berathung des Etats den Entwurf e
An der Debatte hierüber betheiligten sich die Abgg. Dr. Weber
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üsseldorf um 600 Thlr. zu erhöhen; b) die Position für den nr hn, Garten in Düsseldorf (600 Thlr.) zu streichen.« 3) Vom Abg. Dr. Karsten: »Die Königliche , n ,. aufzufordern: Bis zur Schluß nes festen Etats für das geodä⸗— tische Institut vorzulegen.
Nachdem die Abgg. Dr. Karsten, Dr. Becker, Schlienkamp, Pr. Ellissen und Dr. Roepell gesprochen, wurde ber Antrag des Pr. Karsten angenommen; Dr. Becker zog seine Anträge zurück. Die Tit. B bis 35 wurden hierauf bewilligt.
Zu Tit. 36 lag ein Antrag des Abg. Parrisius vor:
500 3 als Zuschuß für die Missionsgesellschaft zu Berlin reichen.
u te sher entspann sich eint längere Dißtussion, an der sich
die Abgg. Parrisius, Strosser und Dr. Virchow betheiligten und
9 , 2c. Angelegenheiten Dr.
in welche der Minister der von Mühler gleichfalls eingri
Bei der Abstimmung wurde der Antrag mit 131 gegen 95 Stimmen und im Uebrigen der ganze Titel angenommen. Die Sitzung wurde hierauf geschlossen. Schluß 55 Ühr.
— Der Staats-Minister 4. D. Freiherr von der Heydt ist hierher zurückgekehrt und hat im Abgeordnetenhause seinen Sitz wieder eingenommen.
— Der General-Adjutant Sr. Majestät des Königs und Präses der General⸗Ordens- Commission, General der Infanterie v. Brauchitsch, ist am 29. v. Mts zu Wiesbaden im Alter pon 71 Jahren verstorben.
Danzig, 2. Dezember. (Westpr. Zt.) sigen Königlichen Werft Allerhöchst befohlenen Neubauten haben
eine Verstärkung des Schiffsbau⸗Personals herbeigeführt, so
daß eireca 50 Schiffs⸗-Zimmerleute über die bisherige Kopfstärke hinaus für den Winter dort Arbeit finden. Die Schiffsjungen⸗ brigg wird in einigen Wochen auf dem Stapel so weit im Bau vorgeschritten sein, daß dieselbe ablaufen kann.
Cöln, 2. Dezember. Die englische Post aus London vom l. 8. M., Abends, ist ausgeblieben.
Mecklenburg. Sternberg, 3. Dezember. (T. D. d. St. A.)
der Landtag wählte heute als Präsentanten für die erledigten
Landrathsstellen den Baron Maltzan⸗Großluckow, den Grafen BassewitzDiekhof und den Baron Maltzan⸗Kleinluckow. Zum Klostehauptmann von Dobbertin wurde der Graf Bernstorff— Wahrstorf gewählt. Zu Klosterprovisoren wurden wiederge—
Barner⸗Trebbow. Hamburg, 2. Dezember. In der gestrigen Sitzung der Bürgerschaft wurde nach längerer Debatte der Senats—
dungsbahn definitiv angenommen und die Spezialdebatte über das Gesetz, betreffend die Gewerbedeputation und Gewerbe—⸗ lammer, fortgesetzt und zu Ende gebracht. Sämmtliche vom Auschusse beantragten Abänderungen des Senatsantrages
wurden genehmigt, aber die Schlußabstimmung mußte wegen
. Beschlußunfähigkeit der Versammlung ausgesetzt erden.
Sachsen. Dresden, 2. Dezember. (Dr. Journ.) Kronprinz und der Prinz Georg sind heute früh z1 Uhr von Berlin wieder hier eingetroffen.
— In der heutigen Sitzung der zweiten Kammer wurde
für Brandversicherung, mit großer Majoritäͤt abgelehnt. Alten burg, 36. November. Der Entwurf eines neuen landschaftlichen Wahlgesetzes, wie er der Landschaft des Herzog—⸗
thums vorgelegt worden ist, geht im Wesentlichen darauf hin. 13. 8. M ein berufen
zus, daß unter Aufhebung des jetzigen, noch auf ständischer
liederung beruhenden Wahlsystemes das frühere, dem preußi⸗
schen Dreiklassensystem nachgebildete Wahlgesetz vom 3. August
mit wenigen durch die veränderten Verhältnisse gebotenen Modifikationen wieder in Wirksamkeit treten soll. Statt 26 Ab⸗ geordneten wird das Land hiernach wieder 30 Abgeordnete er— alten, d. h. bei einer Gesammtbevölkerung von 141,650 Ein—
wohnern 1 Abgeordneter auf N00 Einwohner. Die Wahl wird
überall eine direkte werden.
„Meiningen, 30. November. Nachdem der Landtag in seiner gestrigen Sitzung einen aus der Staatskasse zu gewäh—⸗ renden Zuschuß von jahrlich 450 Fl. für Hebung des Krchen⸗ nd Schulgesanges genehmigt und dem Gesetzentwurfe, die Aus— wanderung diesseitiger Staaksangehöriger nach anderen deutschen taaten betreffend, mit geringen Abänderungen seine Zustim⸗ nung ertheilt hatte, wurde auch das Gesetz über die Torfgrä—
ere in der heutigen Sitzung vom Landtage angenommen.
Ingleichen genehmigte derselbe den mit Sachsen⸗Coburg⸗Gotha
und Schwarzburg / Rudolstadt abgeschlossenen Staatsvertrag über
Die auf der hie⸗
Montenegro befinden sich 170 Krivoschianer in
Jahr. 2 Finanz, Minister aufgefordert wird, im nächsten Jahre Gesetz⸗
einreichte, lautet: „Einziger Artikel.
Mitbenutzung der Landes⸗Irrenanstalt in Hildburghausen und verwilligte zur Vergrößerung und zweckentsprechenden Einrich⸗ tung dieser Anstalt die Aufnahme eines Anlehens von 50 000 Fl., welches durch die von den genannten Staaten zu zahlende Jahresrente verzinst und amortisirt werden soll. Nachdem noch zu den Kosten für die Einrichtung der Grundbücher ein von der letzten Anleihe verbliebener Restbetrag von 20000 Fl. der Regierung zur Verfügung gestellt worden war, wurde von dem Landtagskommissar die Beantwortung von zwei eingebrach⸗ ten Interpellationen, das Gesetz über die Vergütung des Wild⸗ e r. und die Apothekerordnung betreffend, in nahe Aussicht
Anhalt. Dessau, 1. Dezember. Der Erbprinz von Sondershausen und Gemahlin sind gestern zum Bob am hiesigen Hofe eingetroffen.
Bayern. München, 2. Dezember. Der Vertrag zwischen Bayern und Frankreich wegen Auslieferung von Ver— brechern ist heute von dem Fürsten von Hohenlohe und dem hiesigen französischen Gesandten unterzeichnet worden.
— HN. Korr) Die am J. Januar 1879 ins Leben tre— tende gesetzlich festgestellte neue Militär⸗Strafgerichts⸗Ordnung macht mehrfache Versetzungen, Beförderungen und Ernennun— gen, in dem Justizpersonal des Heeres nothwendig. Die hierauf bezügliche Verordnung wird demnächst erwartet, so daß die Betreffenden am 1. Januar in ihren respektiven Garnisonen zur Uebernahme ihrer neuen Funktionen eingetroffen sein können. In Folge dieser Reorganisatlon des Militär-Strafgerichtswesens werden gebildet: 1 Militär⸗Obergericht, 5 Militär⸗Bezirksgerichte und 69 Militär⸗Untergerichte, zur Besetzung der hierdurch be⸗ dingten Stellen sind gegen den jetzigen Stand des Justizperso⸗ nals mehr erforderlich: 1 General-Auditor, 5 Oßer⸗Stabs⸗ Auditore und 5 Bataillons⸗-Auditore, dagegen weniger: 2 Ober⸗ Auditore, 3 Stabs-Auditore und 3 Regiments⸗-Auüditore. An den Orten mit kleineren Garnisonen haben die Untergerichte der Heeresabtheilungen auch als Untergerichte der Komman— dantschaften zu fungiren.
Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 2. Dezember. Die
Kaiserin ist gestern Nachmittags von Ofen nach Triest abgereist.
— Der Fürst-⸗Primas von Ungarn ist am 30. Novem— ber von hier, wo er sich einige Tage aufgehalten hatte, nach Rom zum Konzil abgereist.
— Die »Tagespresse« meldet: In Risano treffen aus Ledenice und Cerkwice alle 48 Stunden regelmäßige Wacht— kommando⸗Berichte ein. Die Insurgenten der Krivoschie ver⸗
halten si ö sie belast * Uli 3 rn gn nne, leren eee, ten e alen fin eder n mech Cas oh
Der Gesundheitszustand der Truppen hat sich gebessert. In
Pflege. Pesth, 1. Dezember. Im Un ter ha use interpellirte Mathenyi
von der Linken) und Hertelendy (von d t = Antrag auf Ratifikation des Pachtkontraktes über die Verbin⸗ Zertelendi (on der Rechten) den Kultus
Minister unter dem Beifalle des ganzen Hauses, warum die Jesuiten in Ungarn geduldet werden. Iranyi überreichte zwei Gesetzanträge; der eine beantragt die Wahl einer Kommission zur Reform des ganzen Steuersystems, der andere die Errichtung von Elementarschulen für Erwachsene und hierzu einen Kredit von 100,000 Gulden für das nächste Tisza überreichte einen Beschlußantrag, worin der
entwürfe zur Reform der Haus, Erwerb⸗, Zucker⸗, Fleisch⸗ und
Weinsteuer und des Tabakmonopols einzubringen. Auf der a, ,, . . der Je, , ,. für das Jahr 1868. Die Debatte wurde heute geschlossen. orgen erhalten die der Antrag Rentzsch, betreffend die Aufhebung der Landesanstalt r ; ge e , . ö
Antragsteller, der Referent der Kommission und die Minister das Schlußwort. Die Annahme des Regierungsantrages ist
gesichert.
Belgien. Brüssel, 2. Dezember. Der Senat ist zum
Frankreich. Paris, 2. Dezember. Die Minister hiel⸗ ten gestern in den Tuilerien unter Vorsitz des Kaisers einen Ministerrath. .
— Der gesetz gebende Körper arbeitet heut nur in den Bureau. Der Gesetzesvorschlag, welchen die Linke am 30sten Die konstituirende Gewalt gehört ausschließlich dem gesetzgebenden Körper an.« Die fünf Interpellationen, welche die Opposition an demselben Tage auf den Tisch des Hauses niederlegte, lauten: Wir wünschen die Regierung zu interpelliren I über das Verhalten der verschiedenen Behörden, welche mit der Ueberwachung der öffentlichen Ruhe und der Anwendung der Gesetze im Monat Juni betraut waren, ?2) über die Motive, welche sie bestimmt haben, die Einberufung des gesetzgebenden Körpers mit Hint⸗ ansetzung der Rechte der Kammer zu verspäten, und zwar auf die Gefahr schwerer Ereignisse hin, welche die Unruhe und Miß— stimmung, unvermeidliche Resultate dieser Vertagung, herbei⸗ führen konnten; 3) über die Thatsachen, welche die blutige
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