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An der Wand der Ausgangsthür ist der Kurfürst noch einmal in älteren Jahren mit seiner zwejten Gemahlin Doro— thea, geborenen Prinzessin von Holstein Glücksburg, zu sehen, umgeben von ihren Kindern, namentlich Philipp Wilhelm, Stister der Linie der Markgrafen von Brandenburg ⸗Schwedt; Marie Amalie, späterer Herzogin von Sachsen-Zeiß, Albrecht Friedrich, Herrenmeister zu Sonnenburg, nebst Gemahlin, gebo— renen Prinzessin von Eurland, Elisabeth Sophie, zuletzt Her— zogin Ernst Ludwig von Sachsen, und Christian Ludwig; sämmtlich vortreffliche Porträts in ovgler Form.
Gegenwärtig wird diese Gallerie bei großen Hoffesten zur Versammlung der Damen des Hofes benutzt, während die Herren, die obersten Hofchargen, er, n hn und Hof⸗ chargen, dienstthuende Kammerherren, General- und Flügel⸗ Adjutanten in dem nächsten Raume, dem »Königszimmer⸗, sich aufzuhalten haben. Dieses Zimmer war das Audienz und Parolezimmer Friedrich J. Man gelangt hierher von der Wendeltreppe durch den Schweizersaal, in dem nach damaliger Hofsitte die Schweizerwache lag, und durch die beiden Vorkammern. Diese Vorkammern enthalten eine Anzahl Familienporträts, welche in chronologischer Folge einzureihen, die Lokalität nicht erlaubte. Es sei hier vorläufig nur eines vortrefflichen Bildnisses des Kur— fürsten griel ich Wilhelm von Nason gedacht, auf welchem der Kurfürst in jugendlichen Jahren in schwarzer Eisenrüstung in ganzer Figur lebensgroß dargestellt ist. Desgleichen eines welten großen Familienbildes von Mytens gemalt, auf dem er Kurfürst mit seiner ersten Gemahlin und deren Kindern, ebenfalls in lebensgroßen ganzen Figuren sehr charakteristisch in Anzug und Gesichtsausdruck abgebildet, sich befindet.
Das Königszimmer enthält, mit Ausnahme des regieren⸗ den Königs Majestät, die Bildnisse der sämmtlichen preußischen Könige und zwar in ganzen Figüren dargestellt. I) Friedrich 1, von enn Y Friedrich Wilhelm J, von Weideniann. Von demselben König befindet sich in der danebenliegenden, schon erwähnten Vorkammer ein vorzügliches Bild von Vaillant, auf welchem er mit blühenden Wangen und blondgelocktem Haar als jugendlicher Kronprinz erscheint. 3) e. rich II. Der schönen Bildnisse von dessen Geschwistern und An⸗ verwandten wollen wir gedenken, wenn wir in anderer estzimmerfolge durchwandern. Friedrich Wilhelm II., zu Pferde, gemalt von Cunningham. Friedrich Wilhelm III., in der Uniform des 1. Garde⸗Regi⸗ ments, gemalt von Franz Krüger. Ein schönes Porträt dessel⸗ ben Königs, im Jahre 1814 in Paris gemalt von Gérard, welches früher in den benachbarten Räumen hing, ist nach dem Palais Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen gekommen. 6) Friedrich Wilhelm IV., gemalt von Stieler.
Als Pendant zu diesem Gemälde hängt an derselben Wand das ebenfalls von Stieler gemalte Bildniß der Königin Elisa⸗ beth, Gemahlin Friedrich Wilhelm des Vierten, Ihrer Majestät der jetzigen Königin Wittwe.
Die Bildnisse der Gemahlinnen der übrigen Könige be— finden sich ebenfalls in diesem Zimmer; sie sind sämmtlich in Halbfigurenbildern als Superporten angebracht, mit Aus- nahme der Mutter Friedrichs II., Königin Sophie Dorothee, eines schönen Bildes von Pesne, welches in ganzer Figur die Fensterwand einnimmt.
Wir folgen nun dem oben angedeuteten feierlichen Zuge, wenn der König mit der Königin, unter Vortritt der Pagen, der Kammerherren und Hofchargen, gefolgt von der Königlichen Familie und den General und Flügel⸗Adjutanten, sich nach der neuen Kapelle begiebt. Zunächst durchschreitet man die eigentlichen Paradekammern«, bestehend aus der »rothen drap d'or- Kammer«, der »Brandenburgischen Kammer«, dem Ritter⸗. saale⸗, der » Schwarzenadler⸗Kammer« und der „Rothen Sammetkammer bis zur »Alten Kapelle«. Diese Reihenfolge von Prachträumen bildet den Hauptschmuck des Schlosses in baukünstlerischer und dekorativer Beziehung. Sie sind nach der Erfindung Schlüters unter seiner persönlichen Aufsicht und eigen⸗ händigen Mitwirkung geschaffen. Schon die architektonischen Verhältnisse der Räumlichkeiten bieten einen hohen Reiz. Die Wände sind meist ohne Bilder, die Decken dagegen ent⸗ halten gemalte Plafonds von Terwesten und anderen Künstlern, sämmtlich Verherrlichungen des neuen Königthums darstellend. Von den Skulpturen müssen wir einige näher betrachten. Als Rauch sein letztes Meisterwerk vollendet und vor dem König lichen Palais aufgestellt hatte, ließ er von eines geübten Schülers *) Hand unter seinen Augen ein Modell von dem Monumente Friedrichs II. anfertigen. Dasselbe ist in dem erstgenannten Zimmer in Bronzeguß sauber ciselirt,““) auf einem leichtdreh— baren Postamente aufgestellt, so daß man das Werk in der
3 die Tafelräume der 5
* Janda. *) von Mertens.
Nähe anzusehen Gelegenheit hat, während man durch dem Lustgarten gelehrte Fenster einen Blick auf das kolos Original vor dem Eingange der Linden werfen kann.
Wir gehen zu dem Haupt Prachtsaal über. Die reich archlteltonischen Bekorationen des -Rittersagles. bilden. Ganzes seltenster Art. Die einzelnen hier aufgestellh Schaustücke werden jedoch in olge des Gesainmtij Ee e nufeigt werzcerseln' Hie Gh förisähnn Geden sitg reichen bis auf den Großen Kurfürsten zurück sind dies Prunkgefäße in Silber und Gold, mit den untz seiner Regierung geschlagenen Münzen belegt. Aus seinem 9 fit herrührend ist auch ein Prachtbecher von unvergleichlich Arbeit, der dem Benvenuto Cellini zugeschrieben wird. Die s nannten Schaugefäße bedecken das große Büffet, welches die Wan dem Thron gegenüber einnimmt und die beiden Kamingesim Es sind meist Arbeiten aus der Zeit Kurfürst Friedrich in spätern Königs Friedrichs J. Als Friedrich Il. zur Jelh M stebenjährigen Krieges die ganze Königliche Silberkammer un die massiv silbernen Möbel aus den in Rede stehenden son nannten Paradekammern der Münze überwies, entgingen hier aufgestellten Schüsseln, Mischkrüge und Humpen diesen Schicksal. Nicht so das silberne Trompeterchor, dem Fensn gegenüber. Dasselbe war gleichfalls aus massivem Silber gem beitet. Der König ließ es treu in Holz kopiren und verstihem und so wurde das köstliche Schlütersche Werk dem Rittersag erhalten, während der gediegene materielle Werth desselben den bedrängten Lande zu Gute kam.
Unter dem Thronhimmel ist das Huldigungsgeschenk ? Stadt Berlin an den König Friedrich Wilhelm 1V. angebrach, Ein runder silberner Schild, mit goldenen Figuren und zahl reichen Edelsteinen verziert.
Aus der Physiologie und der Geschichte der Stan Halberstadt.
Mit der obigen Ueberschrift bezeichnete der Medizinal - Rah Dr. Kauyow einen Vortrag, den er vor Kurzem in der liz rarischen Gesellschaft zu Potsdam hielt. Der Verfasser hi mehrere Jahre in Halberstadt gelebt, und sich sowohl mit do Geschichte, als mit den Naturverhältnissen der Stadt vertran gemacht. Die Darstellung umfaßt die Geschichte Halberstadt von der Gründung bis auf die neueste Zeit. Ueber R geognostischen Verhältnisse der Umgebung und ihren Einslu auf die Entwickelung der Stadt entnehmen wir dem Bortragt die folgende Schilderung:
Die hügelige Landschaft, in welcher Halberstadt liegt, gef von ungefähr 700 Fuß Höhe in der Nähe des Harzes mi allmäliger Abdachung in die norddeutsche Ebene über. Ein Folge von Flözschichten, aus welchen der Erdboden zusammen gesetzt ist, hat sich in einem muldenförmigen Boden von Gram wacke abgelagert, welches sich vom Harzrande bis hinter Magde burg hinaus erstreckt, wo in der Richtung von Neuhaldenß leben und Hundisburg die Grauwacke des Harzes in der Eben wieder zum Vorschein kommt. Sie ist eines der ältesten Ce bilde der Erdrinde und die centralen Höhen des Harzes sim jüngeren Entstehens. Als der granitartige Kern der letzteren der Brocken und der Ramberg) aus dem Erdinnern hervortrgt zwängte er sich wie ein gewaltiger Keil von unten her in di Grauwacke ein, zerbrach dieselbe und richtete nicht nur mit iht die Flözschichten unmittelbar am Harze steil auf, sondern ho wirkte gleichzeitig durch den gewaltigen Seitendruck die Bildum mehrfacher, dem Harzrande paralleler Erhebungen, über dent die Flözschichten zerbrachen und in ihrer Verschiedenheit, of mit bedeutenden Störungen der ursprünglichen Lagerung, z Tage traten. Die Mannigfaltigkeit der auf diese Weise an zi Erdoberfläche gelangten Schichtungen, die Erhebungen verschi denartiger Gesteine und die denselben entsprechende Vegetalisn bedingen eine gleiche Mannigfaltigkeit in den landschäftlicht Charakter und haben der Umgegend von Halberstadt viel Ah⸗ ziehendes verliehen. Neben den, eine halbe Stunde südlich vol der Stadt gelegenen, mit prächtigen Parkanlagen geschmückth Spiegelsbergen ragen die höhlenreichen, nakten Sandsteinhöhl der Klusberge mit ihren eigenthümlich ruinenartigen Felsen kronen empor,; hinter ihnen die barocken Steinbildungen e gläsernen Mönches. Und während sich an diese gegen Quedli burg hin das mehr als meilenlange, schnurgerade, ein ferm kahle Sandsteingebirge der Hinterberge anschließt, lockt ee, Südwesten hin der mit Laub⸗ und Nadelholz schön bew h Hoppelberg mit seinen eckigen und kantigen Trümmiergesteinl den Naturfreund auf seine Höhen und lohnt mit der pe lichsten Rundschau: auf der einen Seite der nördliche Ab des Harzgebirges und die sanften Contouren des Brockens, äh der anderen die Fluren und freundlichen Ortschaften der fru
das ni
3
, welche jenseits durch die waldigen Höhen des
d . begrenzt wird und westlich weithin, bis an de
Brockens sich ausbreitet.
so günstige Ausstattung konnte nicht verfehlen, schon
n Alterthum eine Bevölkerung zum festen Wohnen fen Arbelier 106213, gegen das Vorjahr 3440 oder 3,a⸗ pCt. mehr.
f h ; . Die Lein D Arbei ] ; ; x finden fich zahlreiche, sehr geräumige Höhlen mit ie Leitung der Arbeiter hat sich in erfreulicher Weise gesteigert; auf
Gegend einzuladen. In dem Quadersandstein der
dieser slus berge
erchältnißmaäßig engen Eingängen, deren Entstehen durch die
porizontale ahnt war, den konnte, Abst als
eisten
zeben konnten;
Auf den
Fewohner einer ziemlich ausgebreiteten Umgegend zum gegen⸗
Zauschhandel zu treiben.
m vierten Jahrhundert war das Halberstädtische von dem . . . K der Thuͤringer bewohnt und das Land wurde der oberschlesischen Erze theils in dem Sinken der Zintpreise. Nachdem der Frankenkönig Chlodwig J. zu Ende des 5ten Jahrhunderts die Thüringer
snbar gemacht, nicht lange darauf aber der König Theodorich
als Nordthüringau bezeichnet.
von Austrasien mit Hülfe der Sachsen das große, zuletzt vom
dern. Ihre Verfassung und Rechtspflege beruhten, wie in allen deutschen Gauen, auf der Gesammtbürgschaft, das Ge⸗ richtsverfahren war öffentlich, und alljährlich wechselten die Richter, deren Amt eine Reihelast war, für Heerzüge wählten sie ihre Herzoge nach der Tapferkeit und ihren heidnischen Glau⸗ ben bewahrten sie mit äußerster Treue, bis Karl der Große sie unterwarf und den christlichen Glauben ihnen aufdrang. Ihm dankt das Bisthum Halberstadt sein Entstehen.
dicht nehen dem heidnischen Opferaltare, dessen Rest heute noch als Leggenstein oder Lingenstein auf dem Domplatze in Halber⸗
siadt zu sehen ist, wurde das Kreuz aufgerichtet und der Grund⸗= stin zum Dome gelegt. Der Friese Hildegrin, welcher als Kind noch Bonifacius gesehen hatte, von Alcuin im Christen— thum unterrichtet worden war und späterhin zu Rom in einem
Benediktinerkloster eine Zeitlang seinen Aufenthalt gebabt hatte,
wurde als erster Bischof eingesetzt. Ueber die Elbe Linaus bis in die Mark hinein erstreckte sich das Bisthum, von welchem Halberstadt fortan der Mittelpunkt sein sollte, auch was bis an die Unstrut hin lag, gehörte dazu; ferner reichte es ins Lüneburgische bis an die Aller hin.
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Der Bergwerksbetrieb im preußischen Staate im Jahre 1868.
Nachdem in früheren Aufsätzen bereits die Bergwerksproduktion
der einzelnen Oberbergamte bezirke angegeben worden ist (vergl. Nr.“
O0, 102, 103, 132 und 189), sollen im Nachstehenden die Resultate des Bergwerksbetriebes für den ganzen Staat unter Berücksichtigung
der nicht unter Aufsicht der Bergbehörden stehenden und in jenen
. 16 mit angegebenen m n, n ,,,. wie nament⸗ es schlesischen Eisenerzbergbaues, mitgetheilt werden — Die , , m n, n hat 454,630 648 Ctr.
mit 41,686,089 Thlr. Werth betragen, wovon 416,604,820 Etr. auf
die alten und 8.025 8328 Cir. auf die neuen Landestheile kommen.
Gegen das Jahr 1567 zesgt sich eine Zunghme um I4 05532 Eir.
der S 10 pCt. der Menge nach, und dem Werthe nach um 2538, 750
Lagerung leicht brechender Sandsteinschichten ange⸗ so daß es der menschlichen Hand nicht schwer wer⸗ f . in dem lockeren Gestein Räuͤme zu schaffen, welche jahrs fast unverändert stehen geblieben; ste belief sich auf 112046463 Wohnstätten den ersten Anforderungen Genüge zu vermochten, oder welche doch wenigstens gesicherte Orte ur Bergung des Viehes und anderen Eigenthums, wie auch eicht zu vertheidigende Hinterhalte bei seindlichen Angriffen ab⸗
Diese sogenannten Zwerg⸗ und Hünenlöcher dürfen als Reste frühester, uralterlicher Niederlassungen gelten. sandigen Höhen jenseits der Klusberge finden sich die neuer he 1 . im Frabstätten . Ureinwohner als Hünengräber. Die empor. Vorjahre beteiligt; während die Zahl der Arbeiter sich auf 15.296 genden Gesteine wurden zu Tempeln und Altären für ihre Höttesverehrung. Und wie der fruchtbare Ackerboden eine Ge. , n. e. n nm nge nen förderung eine bedeutende Zunahme; sie belief sich auf 54 245675 ichẽrt und damit für die Erhaltung des urdeutschen Natio- nalcharakters eine gewisse Bürgschaft gegeben. Auch die Aus. cht auf n nl fung menden i gen 16 e n . ; alberstadt mußte bei seiner günstigen Lage nahe am 9Yder ls pe , Bora . der, durch die Vorberge des Hage eingeschlossenen theile 16, 55.720 Etr., d. i. 1,960,346 Ctr. oder 13,23 pCt. mehr als Ebene schon früh zu einem Mittelpunkt für die an diesen Ber⸗
N j z . zen liegenden, vereinzelten Niederlassungen werden und so die Zan estkeilen sah und in den neuen 339 zusammen 12
. n, ,,, der i, g g . 1 Jammen egen? im Vorjahre.
fettigen Austausch ihrer Erzeugnisse zusammenführen. Es dauerte lebeite . 9 icht lange, bis das gleiche Bedürfniß auch weitab wohnende Bölkerstämme hierher leitete. So wurde schon zu Ende des fien Jahrhunderts Halberstadt zu den Marktplätzen gezählt, zu welchin die slawischen Stämme und die Avaren zu kommen
pflegten, um in Getreide, Wachs, Wein, Wolle und Leder ,
Thaler oder 64s pCt. Diese Mehrproduftion rührt bauptsächlich von dir Steigerung der Förderung der schiesischen und westfälischen Stein-
kohlenwerke her und hat ihren Grund hauptsächlich in der Wiederbelebun
der Eisen · Industrie und auf den schlesischen Gruben außerdem in dem gestei⸗ gerten Absatze nach Oesterreich. Die Anzahl der an der obigen Produktion betheiligten Werke betrug 426 (496 in den alten und 20 in den neuen Landestheilen,, 5 mehr als im Vorjahre, und die der dabei beschäftig⸗
einen derselben kommt im Durchschnitt eine Produftion von 4280 Etr. und ein Werth von 393 Thlr, 188 CEtr oder 4,59 pCt. und 12 Thlr. oder 313 pCt. mehr als im Vorjahre.
Die Braunkohlenproduktion ist auf der Höhe des Vor⸗
Eentner mit 5,166,250 Thlr. Werth, wovon auf die alten Landestheile 1076558826 Ctr, und 4853, 865 Thlr. und auf die neuen 4487 637 Ctr. und 312385 Thlr. kommen. Gegen das Vorjahr ergiebt sich in der Menge die en Zunahme von 1B 768,901 Eir. oder 1,6 pCt., im Werthe aber in Folge der starken Konkurrenz der Braunkohlenwerke unter einander eine Abnahme um 67997 Thlr. oder 1,3 pCt. Un der ge⸗ nannten Produktion waren 502 Werke in den alten und 51 in den neuen Landestheilen, zusammen 553 Werke, d. i. 13 mehr als im
belief, gegen das Vorjahr 359 mehr. Bei dem schon erwähnten Aufschwunge, welchen die Eisen⸗Industrie im Jahre 1868 wieder zu nehmen begann, zeigt die Eisenerz⸗
Etr. mit 5 600 300 Thlr. Werih und hat sich gegen die des Vorjahres um 6546939 Ctr. oder 1372 pCt. in der Menge und im Werthe um 436,892 Thlr. oder 8, as pCt. gesteigert. Auf die alten Landestheile kommen von jener Fördermenge 37,489,958 Ctr, d. i. 43585. 693 Ctr. oder 13,94 pEt. mehr als im Vorjahre, und auf die neuen Landes-
in den alten 8, gegen 1405 15,231 und 5766, zu⸗ m Durchschnitt kommt auf einen Arbeiter eine Leistung von 2261 Ctr. mit 233 Thlr. Werth, gegen das Vorjahr 196 Ctr. und 9 Thlr. mehr.
An Zinkerzen sind in den alten Landestheilen 7,145,066 Etr. und in den neuen 178,586 Ctr., zusammen 7,323. 652 Cir., d. i. 34. 309 Centner oder O, 3 pCt. mehr als im Vorjahre produzirt; der Werth dagegen im Betrage von 25257646 Thlr. ist gegen den des Vorjahres Diese Verminderung des Werthes hat ihren Grund theils in der Abnahme des Gehaltes
im Vorjahre. Die Zahl der betriebenen Werke 2
Die Bleierzförderung der alten Landestheile hat sich auf 1393577 Ctr. mit 3 358,080 Thlr. Werth belaufen, die der neuen Landestheile auf 378,121 Ctr. mit 1355154 Thlr. Werth, zusammen 177136938 Ctr. im Werthe von 47134234 Thlr. Sie hat gegen die vorjährige in der Menge um 59574 Cir. oder 3,23 vat. und im
König Hermanfried beherrschte thüringische Königreich zertrüm⸗ Werthe um S0 669 Thlr. oder 1,27 pCt. abgenommen. Die Vermin-
mert hatte, nahmen die Sachsen den Nordthüringau in Besitz.
Sie wohnten nun seit dem Gten Jahrhundert in diesen Län. Mangel an Ausschlagewassern veranlaßt, mit welchem die oberbarzi=
derung ist theils durch vorübergehende Betriebsstörungen auf einigen Hauptgruben des Ober⸗Bergamts-⸗Bezirks Bonn, theils durch den
* Werke bei dem überaus trocknen Sommer des Jahres 1868 zu ämpfen hatten. — — ö
Trotz der niedrigen Kupferpreise hat die Kupfererz⸗Förde⸗ rung dennoch, hauptsächlich in Folge der Ausdehnung des Bergwerks-
und Hüttenbetriebes der Mansfeldschen Kupferschiefer bauenden Ge—
werkschaft, bedeutend zugenommen. Sie belief sich in den alten Lan- destheilen auf 3734, 107 Ctr. mit 418044 Thlr. Werth und in den neuen Landestheilen auf 162338 Centner mit 139 304 Thaler Werth, zusammen 3,896,445 Centner mit Wertbe von 1557348 Thaler und hat gegen das Vorjahr um 403618 Ctr. oder UI,s6s pCt. und A9 147 Thlr. oder 21,8 pCt. zugenommen. Die verhälinißmäßig stärkere Steigerung des Werthes hat ihren Grund darin, daß im Regierungsbezirk Wiesbaden, sowie auf den Werken des Kommunion - Unterharzes“) besonders reiche Erze geför— dert sind.
Die Manganerzproduktion, welche in den letzten Jahren eine rasche Steigerung ersahren hatte, ist im Jahre 1868 auf 3412693 Ctr. mit 353,169 Thlr. Werth, d. i. um 490,095 Ctr. und 182.847 Thlr. gefunken. Die Hauptursache hierfür ist in der Konkurrenz der spani= chen Erze zu suchen. .
9 Cg ng an Schwefelkies und Vitriolerzen betrug
1933788 CEtr. mit 547819 Thlr. Werth, d. i. 369,967 Ctr. oder
23,6 pCt. und 106,403 Thlr. oder 24,1 pCt. mehr als im Vorjahre.
An Silbererzen sind 231 Etr. mit 11375 Thlr. Werth, an
DOuecksilbererzen 450 Etr. mit 300 Thlr. Werth, an Kobalterzen
So Etr. mit 11,162 Thlr. Werth, an Nickelerzen 1707 Etr. mit
J7o58 Thlr. Werth, an Arsenikerzen 17.178 Ctr. mit 60693 Thlr. Werth,
an Antimonerzen 1099 Etr. mit 1883 Thlr. Werth, an Alaun—
erzen 370911 Etr. mit 13920 Thlr. Werth, an Graphit 663 Ctr. mit
994 Thlr. Werth, an Flußspath 68753 Etr. mit 9I158 Thlr. Werth
und an Schwerspath 8714 Ctr. mit 9571 Thlr. Werth gewonnen
worden. .
. Der Werth der Dachschieferförderung Hhelief sich auf 362,667 Thlr. und ist gegen den des Vorjahres um 6h32 Thlr. oder 20,0 pCt. gestiegen. Auf die alten Landestheile kommen von jenem
Werthe 21,625 Thlr. und auf die neuen 118242 Thlr. ̃
Die Pbosphoritgewinnung, welche auf den Negierungs-⸗ bezirk Wiesbaden beschränkt ist, gewinnt eine immer größere Bedeu⸗
2) Von der Förderung dieser mit dem Herzogthum Braunschweig gemeinsam betriebenen Werke sind in diesen Mittheilungen nur die
auf den preußischen Antheil fallenden , in Rechnung gestellt.