1870 / 6 p. 10 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Minerva,

Lorst⸗ und Bergbau -Gesellschaft.

an welcher die unterzeichneten Mitglieder desselben theilgenommen haben,

Schlesische Hütten-,

In der heute abgehaltenen Sitzung des Verwaltungsrathes,

ist einstimmig beschlossen worden: . J auf den 10. Januar cr. einberufene außerordentliche Generalversamm⸗

lung aufzuheben,

s wir hiermit zur Kenntniß der Herren Aktionäre bringen. . , 1 ; . ei den Anmeldestellen wieder in Empfang genommen werden.

Di üs deponirten Aktien können von heute ab b died , , . . tft zu amn Un lich ß bauch die Erwägung bestimmt worden, daß es für das fernere Gedeihen und die künftige Rentabilität des Unternehmens von der höchsten Wichtigkeit sei, die im Schooße des Verwaltungsrathes noch bestehenden Meinungsverschiedenheiten, in

„n ehen Gekemnde de Tanorhnun die Beseitigung der Unterbilanz und die Abände⸗

rung der Statuten vor dem Zusammentreten der Generalversammlung auszugleichen, und daß es uns aus diesem Grunde

zalich war, dem in der Petition zahlreicher Berliner Aktionäre vom 24. Dezember 1869 ausgesprochenen, durchaus gerechtfertigten 3 den Entwurf der revidirlen Statuten, welche nach den Intentionen der letzten Generalversammlung weitgehende Aenderungen des bisherigen sehr mangelhaften Gesellschafts⸗Statuts nothwendig machen vor der Generalversammlung rechtzeitig zur Kenntniß der Herren Aktionäre zu bringen. Wir werden nach Kräften dafür Sorge tragen, daß die oben geschilderten Anstände beseitigt und die Herren

Aktionäre zu einer außerordentlichen Generalversammlung in kürzester Frist einberufen werden.

Berlin, 3. Januar 1870. l Der Verwaltungsrath der Miner wa.

Julius Alexander. Wilhelm Itzinger. Hugo Pringsheim. Max Alexander. Paul Gaspard Friedenthal. Theodor Molinari.

Minerva, Schlesische hütten⸗=, Forst- und Bergbau- Gesellschast.

Auf das Zeitungsinserat des Herrn Johannes Graf Renard vom 8. d. Mts. entgegnen wir: . . Am 3ten dieses Monats hat eine Sitzung des Verwaltungsraths stattgefunden; sie ist in der Sitzung des Verwaltungs.

rathes am 2. Dezember 1869 beschlossen worden. Die in beschlußfähiger Anzahl anwesend gewesenen sechs Mitglieder haben sich ö

„up Beranlcsuun des damaligen Vorsitzenden Herrn Dr. Thiele laut Prototoll abu fernere Cinldunl

9 iner in ben Atte indsichen Erklärung, dem Beschlusse des Verwaltungs, Herr Dr. Thiele hat nach seiner in den Akten befindlichen Erkle Ie n licher des Verwaltungsrathes

rathes gemäß, den General Direktor beauftragt, die in der Sitzung nicht anwesend gewesenen⸗ er 3 ö 3 ö 3. Januar einzuladen. Der General⸗Direktor hat nach 8§. 30 des Statuts die Beschlüsse ö. ö,, ö auszuführen, die Königliche Regierung in Breslau ist von der bevorstehenden Sitzung vom Verwaltungsrathe dire

Das Protokoll über die Verwaltungsrathssitzung vom 3. d. Mts. wurde dem General ⸗Direktor am 5. d. Mts. einge⸗ J

ändigt, sst daher zu den Aften gelangt und muß in das Protokollbuch eingetragen werden. ö. . . Li . er , ih ff des Verwaltungsrathes ist von der Mitwirkung des General ⸗Direktors unabhängig (

§8§. 19, 23, 29 der Statuten, das Breslauer Königliche Stadtgericht nicht Handelsgericht) . Eh i h ng, 8 -Dircktor verlangt. .

M., Nachmittags wir keine Veran

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waltungsrathes ö . 2 Hugo Pringsheim,

Mar Alexander, Paul Gaspard Friedenthal, Th. Molinari⸗ als Mitglieder des Verwaltungsrathes der „Miner va.

(69 Monats - Uebersicht 72 Monats-Uebersicht der städtischen Bank pro Dezember 1862, der gemäß §. 23 des Bank⸗Statuts vom 18. Mai 1863. Hannover ssch en Ban . Aetiva. pro J 1869. . ö . 1) Geprägtes Geld? . . I) Kassen Vorrath. E. ziir es sh Thlr. 11088166 3 Königk. Bank. Noten, Kassen ⸗Anweisungen a) Geprägtes Geld?. **. . hlr. und Barlehns. Scheine. c.... 120518 p) Hannoversche Stadtscheine, Noten ah en 3) Wechfelbestände .. ...... ...* 18383360 5 10 der Preußischen Bank ꝛc.“ ö 26 4 Jombardbestände. ..... ...... Söl2h5 2) Wechsel⸗Bestände . 6 3ᷣ 3/1283 5 Effekten nach dem Courswerthe ..... 132525 3) Ausgeliehene Kapitalien an Unterpfand .. Passiva. 4 Debltoren in laufenden Rechnungen gegen Sicher Thlr. Sgr. Pf. heiten und Diverse. .... 3 1 . 1) Banknoten im Umlauf ...... 0000 t Passi va. 23 SJuthaben der Theilnehmer am Giro-⸗Verkehr 2035533 4 3 1 Eingezogenes Aktien Kapital.! ——4hA4 Thlr 35 Depositen⸗Kapitalien. ...... 9g945 030 2) Banknoten im ÜUmlauf..⸗.. . ö 4 Stamm⸗Kapital ...... .. . 16000656569 3) Depositen⸗Kapitalien zur Verzinsung.... . y welches die Stadt- Gemeinde der Bank in Gemäßheit der §8§. und P Kreditoren in laufenden Rechnungen und Diverse * 10 des Bank⸗Statuts überwiesen hat, Hannover, den 31. Dezember 1869. Breslau, den 31. Dezember 1869. Die Direktion.

Neumann. Wertheimer.

Di ädti Bank. ; ien städtische Ban Hier folgt die besondere Beilage

Besondere Beilage des Koͤniglich Preußischen Staats⸗A,nzeigers.

—— ** Inhalts ⸗Verzeichniß:

M 1 vom S8. Januar 1870.

Hohenzollern⸗Bilder in den Herzoglich Anhaltischen Schlössern zu Dessau, Zerbst und Cöthen, k

4 Empfangsgebäude der Königlichen Ostbahn zu Berlin. Verschwundene Thierarten in Pommern. Zur Statistik des Münzwesens.˖

er,

Hohenzollern Bilder in den Herzoglich Anhaltischen Schlössern zu Dessau, Zerbst und Cöthen.

Das Schloß in Dessau bildet ein nach Norden offenes Viereck, welches früher geschlossen war und 1467 zum Theil eingeäschert wurde. Der westliche Flügel, welcher von dem älteren Schlosse stehen geblieben ist, bekundet den gothischen Baustyl. Fürst Leopold Maximilian ( 1751) begann das Mittelschloß und den östlichen Flügel nach einem, von dem Architekten des Königs Friedrich II. H. G. W. von Knobels— dorf entworfenen Plane neu zu bauen.

In den Gemächern des Schlosses befindet sich eine Gemälde⸗ Sannnlung, welche 2287 Nunimern zählt und zum Theil von großem Werthe ist.

Eine große Zahl der vorhandenen Gemälde besteht aus Familienportraits. Unter diesen gehören folgende dem preußi⸗

schen Königshause an. * l1l514, Tochter des Kur⸗

Nr. 564. Anna, geb. 1487 fürsten Johann (Cicero) von Brandenburg, Gemahlin des

Königs Friedrich 1 von Dänemark. Rr. 537. Der Kurfürst Friedrich Wilhelm Nr. 568. Dessen Gemahlin Luise, Prinzessin von Oranien

C 1689.) Der König Friedrich J. von F. W. Weide

Nr. 549. mann.

Rr. 572. Derselbe von einem unbekannten Maler.

Rr. 675. Philipp Wilhelm, Markgraf von Branden— burg ˖ Schwedt. 117119)

Nr. N77 und 47 dessen Gemahlin, Johanne Charlotte, Prinzessin von Anhalt, Aebtissin von Herford (6 1750), von Lysiewsky.

Nr. 454. König Friedrich Wilhelm.

Nr. 455. Dessen Gemahlin, Sophie Dorothea, Prinzessin von Braunschweig ⸗Lüneburg. G 1757.)

Rr. 530. Friedrich Wilhelm, Markgraf von Schwedt. 6 177165) .

Nr. 642 und 676. Heinrich Friedrich, letzter Markgraf von Schwedt. ( 1788.)

Rr. 640, 641, 669 und 674. Dessen Gemahlin, Leopoldine Marie, Prinzessin von Anhalt. G 1782) Nr. 640 und 669 von Anton Pesne.

Nr. 474. Henriette Marie, Prinzessin von Preußen, Tochter des Markgrafen Philipp Wilhelm von Schwedt, Gemahlin des Erbprinzen Friedrich Ludwig von Württemberg, * 1782.

Rr. 794 Friederike Caroline, Prinzessin von Preußen, Tochter des Markgrafen Friedrich Wilhelm von Schwedt, Aeb⸗ tissin zu Herford, 4 1806. .

Rr. 645. KLujise Henriette Wilhelmine, Schwester der vorigen, Gemahlin des Herzogs Friedrich Franz von Anhalt⸗ Dessau, 4 1811.

Nr. 574 und 573. König Friedrich II.

Nr. 524 (von Anton Pesne.)

Rr. 577. Prinz Heinrich von Preußen, * 1802. Bruder des Königs Friedrich II.

Rr. 1697 607. Prinz Ludwig Friedrich Carl von Preußen, Sohn des Königs Friedrich Wilhelm 1, wo, Rr h von Franz Anton Zeller, 607 von Staube. 6

Rr. 470. Dessen Gemahlin Friederike Prinzessin von Mecklenburg⸗Strelitz, S 1841 (ein besonders vortreffliches Bild, von Tischbein gemalt.) .

Nr. 4I9. 743. Maria Anna Prinzessin von Anhalt⸗ Dessau, geboren den 14. September 1837, vermählt. den 2D Revember 18541 mit dem Prinzen Friedrich gr! Nicolaus von Preußen. Nr. 414 ist von Fr. Meier, Nr. 743 von Richter gemalt, . .

Außerdem erwähnen wir noch ein vortreffliches Bild aus der van Dykschen Schule, welches in Lebensgröße den Prinzen Heinrich von Oranien, 4 1647, und seine Gemahlin Amalie, geb. Gräfin Solms ⸗Braunfels, 1675, darstellt, da dies die Eltern der Kurfürstin Luise, Gemahlin des Kurfürsten Friedrich Wilhelm, sind. J

In der Kunstkammer des Dessauer Schlosses befinden sich sehr viel historische Merkwürdigkeiten.

Als speziell für Preußen merkwürdig ist eine goldene

Dose zu nennen, mit dem reich mit Brillanten besetzten Bilde

des Königs Friedrich II., welche derselbe dem zi Leopold

verehrte, und der Degen des Fürsten Leopold, welchen er

. vom König Friedrich Wilhelm J. zum Geschenk elt.

In ein schweres massiv⸗goldenes Gefäß ist eine zweischneidige Klinge eingestoßen, welche in einer gelbledernen Scheide , Bei dem Degengefäß ist auch der Griff mit schwerem Golddraht . Arc

n dem Archiv im Schlosse zu Dessau befinden sich in einem Schrank von Nußbaumholz Sattel, adh und n lenhalfter, welche der König Friedrich Wilhelm J. kurz vor sei⸗ nem Tode dem Fürsten Leopold sammt seinem Leibpferde ge⸗ schenkt hat. Die vom Fürsten Leopold selbst angefertigte Beschreibung dieses Königlichen Geschenkes wird in einer silber⸗— nen Kapsel aufbewahrt.

Außerdem befinden sich in demselben Archive zwei Kupfer⸗ platten, die Descente von Rügen und die Schlacht von Kessels⸗ dorf enthaltend, und Pläne der Festungen Cüstrin, Wittenberg und Spandau, endlich noch ein Plan der Schlacht von Mollwitz.

Das Schloß in Zerbst. Der Bau des jetzigen Schlosses, 1681 begonnen und unter dem Fürsten Ehristian August * 1747), mit dessen Sohn Friedrich August C 17233) die

erbster Linie ausstarb, vollendet, birgt in seinem Innern manche Merkwürdigkeit, wozu die Wiege der aus dem Zerbster Hause hervorgegangenen Kaiserin Catharina vor Allem zu rechnen ist.

Unter den Portraits finden wir das des Markgrafen Albrecht Friedrich von Brandenburg ( 1731) und der Markgräfin Friederike Louise von Anspach, König Friedrich Wilhelm J. von Preußen Tochter, & 1784.)

Das Schloß in Cöthen. Das jetzige Schloß stamnit aus verschiedenen Zeiten. Der östliche Flügel wurde 1697 neu erbaut, nachdem der frühere im Jahre 1547 durch eine Feuers—⸗ brunst zerstört war. 16599 wurde das sogenannte Querhaus und 1662 der nördliche Flügel vollendet.

Unter einer noch vorhandenen Eiche im Schloßgarten tagte einst die »fruchtbringende Gesellschaft«, zu deren Gründern der Fürst August von Cöthen ( 1650) gehörte. Unter den im Schlosse vorhandenen Bildnissen befinden sich: Albrecht der Bär (*, II70 von A. Temmel, der Kurfürst Friedrich Wilhelm, die Könige Friedrich Wilhelm J., Friedrich Wilhelm II. und Fried rich Wilhelm III., letzteres von Bardu gemalt.

Das Empfangsgebäude der Königlichen Ostbahn n n,

Das Empfangsgebäude der Ostbahn zu Berlin, welches in den Jahren 1866 und 1857 nach einem höheren Orts festge⸗ stellten Programm am Küstriner Platz in der Fruchtstraße erbaut wurde, bildet den Abschluß des in Form einer Kopfstation hergestellten Personen⸗Bahnhofes der Ostbahn nach der Stadtseite. Das Gebäude besteht aus einem dreistöckigen Kopfbau und zwei größtentheils einstöckigen Flügeln, welche nur in den Endrifaliten zur Gewin⸗ nung eines angemessenen Abschlusses und in den Vestibülen zweistöckig aufgeführt sind. Den wesentlichsten Theil der An⸗ lage bildet die große Halle, welche bei 127 Fuß lichter Weite zwei Perrons von 24 Fuß Breite und 5 Geleise ohne Stützen Uberdeckt. Die Länge der Halle, für welche zunächst die räumliche Ausdehnung der zu beiden Seiten derselben be⸗ findlichen Betriebslokalitäten bestimmend war, beträgt 609 Fuß und genügt für Züge von 45. Achsen. Es ist hierbel vorbehal— ten, bei eintretendem Bedürfniß für größere Zuge in der Ver— längerung der großen Halle noch zwei kleinere Perronhallen von austeichender Länge auszuführen. Bei der allgemeinen Anordnung der Halle war ferner, abgesehen von der vorge⸗

) Nach einem Aufsatz des Baumeisters Kassenlanp, in, Brem; berg, abgedruckt in Zem 1. Heft des X. Jahrganges der Zeitschrift fr Bauwesen«, redigirt von G. Erbkam, Baurath im Königlichen Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten. Verlag

von Ernst und Korn, Berlin 1870.