176
— In der heutigen Sitzung des Senats warf M. Chevalier
der Regierung vor, zu liberal in der Politik zu sein und nicht liberal genug in den Sachen, die wirklich das Wohlergehen des Voltes berühren. »Die Freiheit besteht nicht darin, daß man die Zeitungen thun und schreiben läßt, was sie wollen.“ Er erinnerte den Senat daran, daß unter Ludwig Phi— lipp die Handelsverbindungen mit England sich jährlich auf 200 Millionen Fres. beliefen, während sie jetzt die Summe von 1800 Millionen erreicht haben. Zum Schluß seiner Rede bemerkte er, daß die beiden Dekrete vom 1Jten d. Mts. sich nur durch die Unerfahrenheit des jetzigen Ministeriums erklären ließen. Der Handels Minister erwiderte, daß die wahre Freiheit in Handelsangelegenheiten darin bestehe, daß man durch eine parlamentarische Enquéte die Meinung des Landes zu erfahren suche und in Uebereinstimmung mit dem dadurch erzielten Resultate handele. Rouher trat dem Beschluß der Regierung, betreffend die parlamentarische Enquéte, bei, er beklagte sich über die erbitterten Agitationen der Pro⸗ tektionisten gegen das letzte Ministerium und beantragte die Vertagung der Debatte auf morgen.
Der Handels- Minister erklärte in Beantwortung der Interpellation des Senators Buttenwal, daß der Handelsvertrag mit England nicht gekündigt, daß aber die Fortdauer desselben einer parlamentarischen Enquéte unterworfen werden wird.
— In der heutigen Sitzung des gesetzgebenden Kör— pers wurde über die Geschäftsordnung debattirt. Thiers be— antragt die Wiederherstellung des Adreßrechtes. Der Präsident erwiderte ihm, daß es verboten sei, über die Verfassung zu de⸗ battiren. Thiers entgegnete: Er wundere sich über die gewissen⸗ . Respektirung der Verfassung, welche so oft verletzt wor— den sei.
Der Minister des Unterrichts erklärte in Beantwortung einer Interpellation, daß die Regierung die Frage des unent— geltlichen Unterrichts in Elementarschulen gegenwärtig in Be— rathung ziehe. Es folgte hierauf die Verlesung des Berichts der Kommission, in welchem einstimmig die Ermächtigung er— 6 wird, ein gerichtliches Verfahren gegen Rochefort einzu— eiten. .
Der Präsident wünscht zu wissen, an welchem Tage die Kammer über die gerichtliche Verfolgung Rocheforts berathen will. Garnier⸗Pagés, Arago und Gambetta schlagen nächsten Montag vor, auch Rochefort beantragt, spätestens nächsten Montag zu diesem Zweck zu bestimmen.
— Die Organe der Polizeibehörde wurden gestern von den Bürgern in der Aufrechterhaltung der Ordnung vielfach ener— gisch unterstützt. Auf dem Boulevard Montmartre wurden mehrere, mit Waffen versehene, Personen durch Bürger der Polizei übergeben. Heute herrscht in Paris die vollständigste Ruhe und alle militärischen Maßregeln sind zurückgezogen.
Spanien. Madrid, 13. Januar. Gegenüber den Mittheilungen, daß Rivero sich der Partei Montpensiers an— geschlossen habe, ist der »Imparcial« von Rivero ermächtigt, zu erklären, daß derselbe die Kandidatur Montpensiers stets ais unmöglich angesehen habe, und auch noch jetzt entschieden der— selben Meinung sei.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 12. Januar. Am 19. d. M. überreichte Graf Chotek dem Kaiser seine Accreditive als außerordentlicher Gesandter und bevollmächtigter Minister des Kaisers von Oesterreich.
— Die Feierlichkeit der Eidesleistung des Großfürsten Alexij Alexandrowitsch ist auf den 14. d. M. festgesetzt.
— Die Eholera hat in der Zeit vom 23. bis 30. Dezember v. J. in Orel etwas abgenommen, dagegen ist sie in Roslawl (Gouv. Smolensk) von Neuem ausgebrochen.
Schweden und TR orwegen. Stockholm, 8. Januar. Aus dem jetzt vorliegenden Berichte der Zolldirektibn über die Zolleinnahmen in Schweden für das Jahr 1869 geht her— vor, daß dieselben die im Finanzvorschlage berechnete Summe mit fast J Million überstießen haben; sie betrugen im Ganzen beinahe 14 Millionen Rdl.
Christianig, 8. Januar. Mit Beginn dieses Jahres ist die Gewerbefreiheit in Norwegen eingeführt.
Dänemark Kopenhagen, 11. Januar. (Hamb. N.) Gestern behandelte das Folkething das vom Finanz. Minister vorgelegte sog. Allgemeine Einkommensteuergesetz. Dasselbe ist nicht mit dem, betreffend eine einmalige exkraordinäre Steuer von 2 Mill. Thlr., zur theilweisen Deckung des Defizits in der nächsten Finanzperiode, zu verwechseln. Während (ätzteres im Wesentlichen noch die früͤher angewandten Modalitäten festhält, soll das neue Allgemeine, vom Folkething befürwortete, die Grundsätze und Regeln für eine künftige Einkommensteuer fest— stellen, wobei das jedesmalige Inkrafttreten steis für eine Finanzperiode durch neuen Reichstagsbeschluß erfolgen muß.
Orten sind mit Hülfe
S0 Schülern haben gebildet werden können.
Das neue Gesetz hat das sog. Prozentsystem zur Basis, anstatt es früheren sog. Kontingentsystems, es bestimmt dabei, daß
ͤ. höhere Einnahmen verhältnißmäßig höher als geringere besteuert
werden und daß Einnahmen von Kapitalvermögen ebenfalls höher als Einnahme von persönlicher Arbeit besteuert werde ꝛc. Auch Ehelosigkeit und die Zahl unversorgter Kinder sollten in Betracht kommen, wie z. B. bei Pen sionsbestimmungen.
Amerika. Wasbington, 11. Januar. (Kabeltelegramm.) Dem Senate wurde eine Resolution vorgelegt und an den Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten verwiesen, demzufolge der Staatssekretär angewiesen werden sollte, zu untersuchen, inwieweit ein Vorschlag zur Abtretung British Columbias an die Vereinigten Staaten als Vertragsbedingung für die Schlich⸗ tung der zwischen der Union und England schwebenden Diffe— renzen zeitgemäß wäre. Die Einleitung behauptet, die Bewohner jenes Gebietes seien für eine solche Abtretung.
— Die Nr. 2 des »Pr. H. Arch.« enthält unter Gesetzgebung: Oesterreich: Aufstellung eines österreichischen Nebenzollamtes J. Kl. im Bahnhofe zu Liebau in Preußen und Ermächtigung desselben zur An— wendung des Ansageverfahrens, dann Umgestaltung des Nebenzoll— amtes J. Kl. Königshan in Böhmen in ein Nebenzollamt II. Kl. — Großbritannien! Hafenabgaben zu Point de Galle; unter Statistik: Norddeutscher Bund: Preußen: Bericht über den Betrieb der Seiden— Trocknungsanstalt zu Crefeld für das Geschäftsjahr 1868 — 1869. — Sachsen;: Jahresbericht der Handels- und Gewerbekammer zu Dresden für 1868 (Fortsetzung! — Rumänien: Handelsbericht des Konsulats zu Galatz. — Belgien: Der auswärtige Handel und die Schiffahrt Bel— giens in 1868; unter Mittheilungen: Kassel, Bremen, Leith, Kronstadt; Beilage: Nachrichten für Seefahrer. Rr. 2.
— Die Nr. 2 der Annalen der Landwirthschaft in den Königlich Preuß. Stagten« hat folgenden Inhalt: Die Frage der landwirth— schaftlichen Interessen Vertretung nach ihrer histoörischen Entwickelung und nach ihrem gegenwärtigen Stande. (Schluß. Dampferzeuger von J. Belleville in Paris. (Veit Abbild.) Eine neue Käserei. Ent- scheidungen des Obertribunals, die Landwirthschaft und derselben ver—Q wandte Gebiete betreffend. (Band 71 des Archivs für Rechtsfälle) Berichte und Korrespondenzen: Korrespondenz des Kongresses Nord deutscher Landwirthe, betreffend das bevoistehende neue Hypotheken- geseß. Aus Paris, Anfang Januar. Aus dem Regierungsbezirke Wiesbaden. Literatur: Der Boden und die landwirthschaftlichen Ver— hältnisse des preußischen Stagtes nach dem Gebietsumfange vor 1866. Von August Meitzen. Die Reform und die Vergrößerung der Lektion für Feldmeßkunst und Landwirthschaft bei dem technischen Institut zu
Marta. Die Kredit Genossenschaften in ihrer Bedeutung für Stadt und Land von Hr. J. Au. Zur Journal Literatur. Notizen: Ueber— einkunft, betreffend die Rheinfischerei. Vortrag über die geognostische Beschaffenheit der Umgegend von Berlin. Statistik der Branntwein— brennereien im Gebiete des Norddeutschen Bundes für das Jahr 1868. Statistik der Bierbrauereien im Gebiete des Norddeutschen Bundes für das Jahr 1868. Landwirthschaftliches Institut der Universität Halle. Amtliche Konferenz von Statistikern. Generalversammlung des deutschen Vereins für Fabrikation von Ziegeln, Thonwaaren, Kalk und Cement zu Berlin. Verein der Woll Interessenten Deutschlands. Dampfpflug Konkurrenz, veranstaltet vom breslauer landwirthschaft. lichen Verein. Siebenter internationaler Maschinenmarkt. Danziger Rennverein. Personglien. Berichtigung. Marktberichte. Butter— preise. Viehpreise. Stärkepreise.
Statistische Nachrichten.
— Im Hafen von Geestemünde kamen, nach der N. H. Z.* im verflossenen Jahre 575 Seeschiffe (400 beladene und 175 unbeladene) mit einer Ladungsfähigkeit von 98 957 Lasten (1 4000 Pfd.), 832 Fluß, Watt- und Leichterschiffe norddeutscher Flagge (265 beladene und 567 unbelgden) ven 22026 Lasien und 325 Fischfutter von 10,290 Lasten, im Ganzen 1732 Fahrzeuge von 131,267 Lasten an. Unter den Se“ schiffen waren 21 norddeutsche Kriegsdamper und 62 Seedampfn. In demselben Jabre liefen 578 Seeschiffe (275 beladene und 303 un- beladene) von gGs683 Lasten (darunter 22 norddeutsche Kriegsdampser und 64 Seedampfer), 82s Fluß. Watt- und Leichterschiffe norddent= scher Flagge 560 bela ene und 268 unbeladene) von 21,915 Lasten und 327 Fischkutter ven 106464 Lasten, im Ganzen 1733 Fahrzeuge von 1314062 Lasten aus. Am 1. Janr. 1870 lagen 61 Schiffe, 45 Käbne und Ever, sowie 15 Fischkutter im Hafen und 1 Schiff im Vorhaftn.
— Ueber das Schulwesen in Frankreich entnehmen wir dem »Exposè de la situation de Lempire« Nachstehendes: In Folge des Geseßts vom 10. April 1867 sind in beinahe 2660 Weilern gemischie und Mädchenschulen eingerichtet worden. In den meisten größeren von Staatssubventionen so viele Lehrer und Lehrerinnen angestellt worden, daß mehrklassige Schulen von mindestens — ; Im Winter 1868, 69 sind in 26 224 Gemeinden 28,172 Kurse für erwächsene Männer und in 4990 Gemeinden 5466 Kurse für Frauen, zusammen also 33, 638 Kurse eingerichtet worden. Dieselben wurden von 6785753 Männern und 146383 Frauen, zusammen von 793,136 Personen besucht. Von die= sen konnten 91,487 nicht lesen noch schreiben, 78,3816 nur lesen, 148/631 lesen und schreiben, 163,B506 außerdem rechnen; 244.227 kannten außer dem die Orthographie und 66,469 hatten eine weitergehende Bildung. Von den 91,487 Personen, welche weder lesen noch schreiben konnten, hatten während des Kursus gelernt: lesen 25.805, lesen und schreiben 9,285, etwas Orthographie 1632; 17.435 hatten nichts gelernt.
177
In AÄlgerien waren im Winter 1868/69 104 Kurse für Er⸗!
wachsene eingerichtet worden, an welchen 2923 Schüler theilnahmen. Von den im Jahre 1869 einberufenen 311,415 Rekruten konnten 61312 (20,16 pCt. gegen 21,04 pCt. in 1868) weder lesen noch schrei: ben, 7671 konnten nur lesen, 235,158 konnten lesen und schreiben; bei 7724 konnte der Bildungsgrad nicht festgestellt werden. — In 3558 Gemeinden wurden im Jahre 1869 der Unterricht un—
entgeltlich ertheilt.
Die Lyceen und Colleges wurden am 15. Oktober 1869 von 72,899 Schülern besucht, 13065 Schüler mehr als im Jahre 1868.
— Ueber das Armenwesen in Bayern entnehmen wir der Zeitschrift des Königlich bayerischen statistischen Bureaus (Heft 2) Nachstehendes. Auf 1009 Einwohner kamen in Bayern im Jahre 1868 durchschnittlich 18, Arme, von denen jeder im Durchschnitt mit 29.8 G. jährlich unterstüßt wurde. Für die einzelnen Regierungs- bezirke ergeben sich folgende Durchschnittszahlen? Oberbayern 1555 Arme 36,9 G.) / Niederbayern 18,2 A. (23,1 G.), Pfalz 26/8 A. (1116 G. )/ Oberpfalz 15,6 A (32 G.), Oberfranken 12,3 A. (34,1 G. ] Mittel franken 24, A. (35 G.), Unrerfranken 12,1 A. (42,3 G.), Schwaben 17,9 A (33,9 G.). Die höchste Zahl Armen haben die Städte Ans. bach (65,0 pro 1600 Einw) Rothenburg (70,9), Dinkelsbühl (52,8) und Nürnberg (5038) in Mittelfranken, Straubing (51,Bs) in Nieder— bayern und das Bezirksamt Germersheim (56,1) in der Pfalz; die geringste Zahl hat das Bezirksamt Tauschnitz in Oberfranken (49). Die höchste Armenunterstützung zahlen Würzburg (86,4 G.), Kempten (II2 G.), Lindau (89,6 G.) und Augsburg (82,6 G.), die niedrigste Germersheim (6,3 G.). Bei den Aufnahmen, auf welchen vorstehende Zahlen beruhen, ist indessen wahrscheinlich ungleich verfahren worden, sefern vorübergehend unterstützte arbeitslose Erwerbsfähige und schul— pflichtige Arme in einigen Bezirken mitgezählt sind, in anderen nicht. Nach Aussonderung dieser beiden Kategorien kommen im Durchschnitt im Königreich nur 11, Arme auf 10600 Einw., in Oberbayern 9,8, Niederbayern 13,5, der Pfalz 12,, der Oberpfalz 11,7, Oberfranten S,, Mittelfranken 14,3, Untersranken s,, Schwaben 12. Von 1847/52 bis 1868 hat sich die Zahl der arbeitslosen Erwerbsfähigen von 7,4 auf 2,1 pCt. der Gesammtzahl der Armen vermindert, die der theil— weis Erwerbsfähigen von 33, auf 38,4 pCt., die der ganz Erwerbs— unfähigen von 1938 auf 24,2 pCt. zugenommen, die der Schulpflich tigen von 40 auf 35,3 pCt, abgenommen.
Kunst und Wissenschaft. Berlin, 14. Januar. Uebergehend auf den 2. Theil des Themas
schilderte der Vortragende, Bergrath. Dr. Wedding, in der am
II. d. M. gehaltenen zweiten öffentlichen Vorlesung die spezielle Beschaffenheit der unmittelbaren Umgebung von Berlin. Derselbe begann mit einer Beschreibung der hydro. und orographischen Verhältnisse und führte an, daß Berlin in einem Thale liege, welches sich von dem Oderthale zwischen Fürstenberg und Sabrodt ab— zweigend, mit dem Müllroser Kanal zur Spree wende, über Berlin bis Spandow von dem letzteren Flusse durchflossen werde, dann durch das Havelluch zur Elbe hinziehe, deren unterer Lauf es bis zur Nordsee fortsetze. Die Richtung desselben von S.⸗O. nach N. W. sei charakteristisch für unsere Gegenden, da sowohl Thäler als Höhenzüge hauptsächlich dieser Richtung folgten, während die Seen und Seenzüge im Einzelnen eine Längserstreckung von S. W. nach N.-O. zeigten, welche auch die obere Havel habe. Ein Zusam— menhang mit den Hebungslinien der sudlich die Ebene begrenzenden Gebirgen sei zwar möglich, doch sei die unmittelbare Ursache viel— mehr in dem Rückgange der großen Wassermasse der Diluvialzeit zu suchen. Die Höhenverhältnisse der Umgebung unserer Hauptstadt geben Veranlassung zur Unterscheidung dreier Niveaus, der eigentlichen Ebene, der Thalniederungen und der Hügel. Es folgte nun die Schil— derung der namentlich die Thäler theilweise ausfüllenden Alluvial— gebilde, der drei Sandschichten, des Torfes, der Infusorienerde, des Raseneisenerzes und Wiesenkalkes, und hierauf die Charakterisirung der das Diluvium bildenden Schichtenfolge: der oberen Mergeldecke, welche an der Oberfläche durch Auswaschung des Kalkes in Lehm über- geführt sei, des darunter liegenden, gleichzeitig aber auch die hervorragen— den Kuppen bildenden oberen Sandes, der zweiten Mergellage und der darunter befindlichen Kiesschicht, so wie des dann folgenden mächti— gen mittleren Sandes, welcher nach unten begrenzt werde durch eine geschiebefreie Thonlage (den Glindower Thon), unter dem abermals Sand folge, den Uebergang zur Tertiärformation vermittelnd.
Die in allen über den Glindower Thon lagernden Schichten vorkommenden Geschiebe und erratischen Blöcke wurden als theils den krystallinischen Gesteinen (Gneiß, Granit u. s. w.) angehörig bezeichnet, theils als Abkömmlinge der Uebergangsformation (Chonetenkalke, Orthopteratiten, des braunen Jura's (Astarte pulla ete.) und der Kreide (Feuersteine mit Belemniten, Echiniden u. s. w.). Die Bestandtheile dieser Geschiebe, namentlich der kiystallinischen Gesteine bilden auch das Material für die sämmtlichen oberen Diluvialablagerungen, namentlich die Sande, welche sich durch Feldspathkörner von den Tertiärsanden unterscheiden. Es wurde dann das organische Leben der Diluvialzelt geschildert, der Beweis der Süßwasserbildung durch das häufige Vorkommen einer Schnecke, aludina diluviana geführt und die Reste von Säugethieren (Nashorn, Elephant, auch Hirschen, Ochsen, Pferden, Eseln u. s. w.) beschrieben Endlich wurde der Einfluß der Diluvialschichtenbildung auf den Acker— bau und die Fruchtbarkeit des Bodens besprochen und mit der Be— schreibung der Beobachtungspunkte, welche die Schichtenfolge am Süd— rande des Spreethales (z. B. bei Rixdorf) sehr klar legten, während am Rordrande lam Windmühlenberge) verwickeltere Verhältnisse auf. träten, der Vortrag, der sowie der erste durch Karten und zahlreiche Probestücke erläutert worden war, geschlossen.
Das in diesen Tagen ausgegebene Schlußheft des dritten
Bandes von Dr. Behrends »Zeitschrift für Gesetzgebung un]
Rechtspflege in Preußen enthält folgende Abhandlungen: -Die Rechtshülfe im Norddeutschen Bunde« (Schluß) vom Ober Appell. Gerichts-Rath Prof. Dr. Endemann zu Jena; 2Erläuternde Bemer— kungen zum Entwurf einer Civilprozeßordnung für den Norddeutschen Bund« (Fortsetzung) vom Stadtgerichts ⸗ Rath R. Koch zu Berlin; »Zur Lehre von der Autonomie des hohen Adels? vom Professor Dr. Lewis zu Berlin; »Zur Reform des Exekutionswesens« von R. -A. Sabarth zu Ratibor; »Die preuß. Gesetzentwürfe über Grund- eigenthum und Hypothekenrecht« vom Kammerger. Rath Kurlbaum zu Berlin und »Bemerkungen« dazu vom Herausgeber. ; Landwirthschaft.
— Ein offizieller Bericht über den Ausfall der Ernte in Schweden im Jahre 1869 bestätigt, daß es ein gutes Erntejahr gewesen ist, so daß die Ernte im Ganzen als weit über Neittelernte bezeichnet werden kann. Sie war gut in 11 Aemtern, über Mittel- ernte in 5. Mittelernte in 1, fast Mittelernte in 3, unter Mittelernte in 3 und Mißwachs in nur einem Amte, nämlich Jemtland.
Gewerbe und Handel.
— Von A. Saling's »Börsenpapieren« ist soeben in der Haude- und Spenerschen Verlagshandlung in Berlin der erste Theil des dritten Jahrgangs 1870 erschienen. Das Buch ist in zwei Theile zerlegt worden, von denen der neu vorliegende erste Theil die dauernde Einleitung zu dem die einzelnen Börsenpapiere behandelnden und einer Erneuerung in Jahresfristen bedürfenden zweiten Theile bilden soll, dessen nächstes Erscheinen für Ende Februar d. J. , wird. Der jetzt ausgegebene erste Theil, welcher die Börse und die Börsen— geschäfte im Allgemeinen behandelt, erklärt alles dasjenige, was dem Kapi⸗ talisten und dem Banquier zu wissen nöthig ist, um sich über Course, Cours. zettel, Börsengeschäfte, Spekulation, An, und Verkauf von Papieren, Vorsichtsmaaßregeln, Coursschwankungen, Börse, Makler, Usancen, die Arten der Werthpapiere, die Ursachen, nach denen sich ihre Course regulixen, die jetzt gültigen gesetzlichen Bestimmungen, die Effekten und Wechsel-Courszettel der europäischen Hauptbörsen, die Coupon-— (Einkommen-?) und Gewinn -Steuersätze sämmtlicher österreichischer Effekten, die in Preußen, Sachsen und OHesterreich gültigen Bestimmun—
en über Verjährung, Aufgebot, Außer und Wiederincourssetzung, Vindikation der Papiere 2c. zu orientiren. Außerdem enthält das Buch eine systematische Zusammenstellung der sämmtlichen berliner Usancen beim Effektenhandel.
Luzern, 11. Januar. Heute Nachmittag ist eine Steinkohlen— grube bei Littau eingestürzt. Fünf Arbeiter wurden verschüttet und davon bis jetzt zwei gerettet; von den Uebrigen kein Lebenszeichen.
dr. / Me R.
7 Wishnelnsh. 331,4 — O0 — S W., mässig.
Himmelsansicht heiter.)
⸗ 13. Januar. Memel ... 337, 1 40,2. 1,a F 5, 28., mässig. heiter. Königsbrg. 36s o.s — l, 3, a Sc., s. scst wach. trübe. Hanzig ... 337,4 02 — 1,4 K 0, O S., 8. schw. bedeckt. Cöslin .... 336,8 0, — 1, 1 SI, 9SW., mässig. trübe. Stettin. . . . 336,8 —O,5 — O. s 2, SS w., mässig. bed., gest. Sehn. Puthus ... 333,7 —- , 0,6 T2, 3 S., schwach. pbed., gest. Schn. Berlin 335,1 — 0,86 0,8 3, 3 SW. , schwach. gæ. bedeckt.“) Posen 335,2 — 0,2 — 1,4 2,8 NW., mässig. trübe. katibor. .. 329, —- 0.9 — 2,8 z, o S M., mässig. halb heiter. Breslau .. . 332,5 KO, 1 — 2, 0 1,9 SW. , s. schw. heiter. Torgau . .. gz, 8 0.3 O, Ss A3, 1 W., schwach. halb heiter. Münster . . 333,5 — 1, 3 l, 2,0 SW., schwach. trübe. Cöln ... . . 333,9 —1,2 1,9 I, 9 SO., schwach. z. hell. J öhm, 330, 1 — 2, 2,0 2,4 S., schwach. trübe. Flensburg. 335, 0 1,1 Windstille. trübe. Wiesbaden 335,1 — 0, — SW. , s. schw. bedeckt. Kieler Haf. 336,2 1,8 — SW. , schwach. bezogen. Keitum ... 334.4 2,9 — S.. schwach. bedeckt.?) Bremen . . . 334, 6 SW., mässig. bewölkt. Weserleuehth. 334, SW, mässig. bedeckt. Paris.... 335, s SS W., mässig. bedeckt, regner. Brüssel .. 333,8 SS W., lebhaft. sehr bewölkt. Haparanda 335, s S., schwach. bedeckt. en,, 356,8 8. mässig. bedeckt. Petersburg 334, * SO., lebhaft. sehr bewölkt. Riga.... . 338,0 SOC., mässig. bewölkt. Stüekholm. 335, 3 SSW. , schwach bedeckt.) SkKkudesnüs. 333, s OSO., mässig. halb heiter. Gröningen. 33, S., schwach. bedeckt. Helder... 3358,
S., mäss, Hörnesand 334, ( . — * Christians. . 334, 9 61
NO., s. ö bed., Schnee. 334, 6
— — 1 — — d
2 2
OSO., lebhaft. heiter.
N., mässig. wolkig. SOC., mässig. hedeckt. SVW., stark.; Regen. WS W., stark. heirer. S0O., lebhaft. bedeckt. S., mässig. — 5) W., still. — *)
) Nachts Schnee. Y) Nachts Schnee. 8) Gest. wen. Schnee. I) Nachts Schnee. “) Strom S. Gestern Nachm. 3 Uhr Windstille.
Strom S. ) Gest. Naehm. 3 Uhr SMW. schwaeli.
Cherbourg 335,1. St. Mathieu 334, 3 Helsingör. —
Frederikshav.. — )
nee,, , , , ,
JI
J