252
Wechsel. Fonds und Staats-Papiere. Eisenbahn- SIaM m- AEtien. Amerik. rack. 1882 6 1665. u. 1111. 02 San Alsenzb. v. St. g. — — 4 IM. u. J. — — Amsterdam ... 250EF. Kurz. 14352 — — do do. 188565 do. 9Iza2ba Amnist. RKotterd.ä 6 — 4 do. 94 B do. ... 250FI. 2 Mt. 142 7bz — — Cesterr. Papier-Rente 4 versehieden 497 6 Böhr. Westb.. 6 — 5 do. 905b2 amburg. . . . . . 300 Mk. Kurz. lI51 bz — — do. Silber-Rente. . . — do. 573 bz 6 Gal. (Carl-L.-B.) 7 — 5 do. O7 z*b do...... 300k. 2 Mt. l5ö0zbz — — (do. 250 FI. 1854... 4 114. 7262 Löhau- Littan. . 2 — 4 11. 5732 London ... .... 1L. Strl. 3 Mt. 6 k — do. Kredit. 100.1858 — pr. Stüek S6 zb Lud wigsh. Bexb 11“. — G 11. u.i75b- m 300Fr. 2 Mt. S0ybz — — do. Lott. Anl. 18605 175. u. 1p. 80ba G Nainz - Lid węg38h. — 14 do. 1323 Wien, österr. do. do. 1864 — pr. Stück 64 6 Mecklenburger. 2 — Q 4 1M. 74362 6 Wir. 150FI. STage Ss82zybe — — stalienische Rente. . . 5 1M. u. 1. 553 5bz d. 0berhess. v. Sts. — — 33 do. volle 673 6 Wien; österr. do. TLabaks-Oblig. 65 do. S ba Nest. Franz. St. 1099 — 5 41. u. 7. 21141462 Wühr. .. .... 150FI. 2 Mt. S8615bz2 — — do. Tabaks-Akt. . — do. 393 6 Reiehenb. Pard. 4 — 43 do. 6 zb⸗ Augsburg, südd. ; . Rumän. Eisenb. . .. . . 7 do. 714 b Russ. Staatsb.. 5 — 5 do. SS agha V 1006. 2 At. 56 206 — — do. do. kleine. . . Sidöst. (Lomb.). 6s. — 5 1665u. 1 13] za aß zb Frankfurt a. M., , uminier,. .. 8 do. gd det bz Warseh. Bromb. — — 4 11. — — 2 1006FI. 2 Mt. 56 226 — — . 1. P 24 pr. . . Wseh. Lda. v. St — — 5 1M.u. 7 — — sipzig, . eapol. Pr. -A. ...... — o. 32 Warschau Ter.. 3 u 1 . 100 Yum s Tage ar 9 — — Kiel Kii Tf e ss I /3. *. 160. 3b , 3 2 ö Leipꝛig, 14 Thlr. . do. do. de 186525 165. n. 1/1. Bd4Eba ö ⸗ in, K 6 ; 6 . l — — . . . Ia. . 1110. 664 etersburg .... H. ch. H H Höll, 0. 5 . . 94 ,, ice nn, s, , = , nge, Hin ,, Bank- und Industrie- Aktie. Warsehau ..... R. S Lage. 74bz — — do. Pr.-Anl. de 18364 5 14M. u. 167. 11932 . Bremen ...... 1001. 4. 8 Tage 1I6⸗B — — do. do. de i565 5 138. u. 19. i983 b , do. 5. Anl. Stiegl. 5 Iq. u. 176. 65 Berl. Abfuhr. — 3 49. 6 do 5 450 Shretw ba do. Aquarium. 4 — 1 11A. 100etwbz Eonde und Start- EFapiere, lo. 9. Anl. Engl. S5 40. 86639 do. Br. Tivoli — 14 32 B Frais, Tier, , , d nn do. do. Hef... 5 do. Böz e 40. Kassen, V. Rs. — M., 16g gtaats. Atl. von 18555) 1M u. 7 io fbr do. Bodenkredit ... 5 13. u. 1377. Sb, a0. land: ,. 10 — 1 16 u.. l2gzba do. v. 1554, 55 43 1M n. i0 zb lo. Nicolai. Ohigat. 4 155. u. 1.11. 65 6 J . von . ö. . . . . 114. 4 . , z 2 j; 1 9 a. o. von 185947 o. 1 o. o. Kleine 4 o. 73 bꝛ2 ö ; do. von 185514 166 u. J S2. koln. Ffandb. Ill. Em. 4 2ui. u. 23, 1270 b n . J 3. ö ; 36. 6 6 do. von 1864 1 146 u. 10 2 ba do. liquid. 4 4/6. u. 1,1. 67 6h . Kö 3 ö z . (dg et wb do. von 1867 47 do. 923 b2 do. gert. A. A 309 F-. 5 1. u. 1½7. 9256 , . . Men, n — do. v. 1868 Lit. B. 4 do. 922 do. Part. 0b. 2500. 4 do. 97 * b . 9. . . ,. 2 do. v. 1850, 53 . . . . 1865. 5 ö. 14336 . . J 12 3 . dr J . d iu = B 1. sishernba B lo. von 16667 166 n. 7 Bi dh gon Lander , , , o. enz Staats - Sehuidseheine 335 do. 7SEbi. Dtsch. Gen, Bh. 63 7 4 do. 1033ba6 Pr. Anl. 185 5a 100 Th. 35 16 z. 1155 6 Eisenbahn-Stamm- Aktien. hiskonto- Kom... — 4 do. I1303ba fess. Pr. Seh. A40Th. &. pr. giiieb Bh 0 — Effekt. Liz. Eichb. 9 — 5 do. — — kur- n. eum. Schl. s verschieden Sehr bis. Pro 168 1869 ö kisenbahnbed. . 113 — 5 0. I1363ba Oder. heichb. Hblig 1] Hu. 7 Bz ichen lä. , , . 0. G6rsitsger— — 5 do. 1016 Berz. Stadt- Obige s 4M u. io iotgb B AltenzsHigler. . 4 40. os e de. Nordd. 5 — 5 do. G23 B do do. 13 1A a. 7 336, G 1 8, — 4 do. i125 5ba Genf. Kred. inliq. 909 — — tr. Zins 2062 G 959. . 44. Berlin- Anhalt . 134 — 4 IM½. u. J. i81Ebæ2. geraer. ..... ... 44 — —1½¶ u. 7. 936 gend. d4. Ben. ank. 5 do. i656 B berlin. Görlit⸗?. 9 — 1161. 66zetu ba G Bz. G. Sehust. u. c. 7 — 4 11. 1089 anne. 4 266 S9gh⸗ do., Stamm-Pr. 5. — 5 do. S8 ba Gothaer Lettel. 55 — 4 do. 963 6 i ,, . Ferlin . ampur 73 — 4 do. 455 do. Erd. Pre- Pf. — — 5 1M u. 7. Hr u- Kur -u. Neumärk. 37 do. 7136 n bd, , 249 ö d.. ae . JJ 9. lee, 39 246 * 1217236 u. 7. 131 senriehshütte. —* — 1. i065. ,,, Brei. Schwe- Fri. 83 — 4 ir, ic 6. oer. ul i, , T f ita n os r. . 1. ,, . de; neue — 5 1½. n. J. I109zLetwb G Hiyp. (Hübner)]· 9, — d XiJ. iz br f 3 II Brieg. Neisser... 55. — 1 111. 8933 do. Certifibatc— — 43 2Mu. 10 — — Pommersche 3 do 72626 3 ; . * ö. 9 rt⸗ Cöln-Mindener. Sinn — 4 do. 11632 do. A. I. Preuss. 54 K. tl. 95 B T Foernmzhe nens, Lt n, , . do. Lit. B. 5 — 5 do. 7 ba do. Pfdb. unkd. — — 4 I/ u. 7. Gz 6 2 , , . w. 316 Hall. Sor. Guhen 4 — 4 s6/1u. J. ob- Königsb. Er. B. 4 — 4 1. l1043 6 S ( Schlesische 6 218 n, 12 — do. St. Pr. 5 — 5 40. S5 br 6 Leipziger Kredit 8 — 4 14. 11236 3 acer n, R.. , o, , , fan, Alten; — — 65 do. Si4zba sfuxentb. do. 16 — 3 11. iz, ß . ö do,, St.- Pr. - — 5 do. 836 Mgd. F. Ver- G. 3t.96 — 5 do. O25 Wesipr. ritts ehftl. 3 do. 71b2 fun, e,, . . Magdeb. Privat. 47. — 4 do. 94 B dJ. 40, do 79 do. St. Er. 5. — 5 do. S2br Meininger Kred. 85 — 4 1Au. 7. 115326 do. do. 44 do. Sd ; hz gh nn,, 3 6 1. 1[s. I158b: Minerva Bg. A. — 5 1141. 50½ba 6 gh II. Serie 5 5 g66⸗ do. B. (St. Pr.) 35 — 37 do. 683br Moldauer Bank. 4 — 4 do. 23 6 36. eue M. u. 7 833 6 ,, . ae, ehe , . 5536 6 do. 43 do. 8435p; do. Lit. B. 4 — 14 do. B7Iba eu- Schottland, — — 5 1A. lI063 0 Dan. St.- Anl. .. 5 do. 76 MNünst. Hamm. 4 — 4 tu.. 866 Norddeutsche .. Ss, — 4 11. 135 kKur- u. Neumark. . Iii u. 10 S5 ba , esterr. Kredit 13 — 5 1416. 80psido: 1426 Pommersche 1 do 865 z Narehl. Meitzt⸗· 4 — 3 114, 365; b. St. a 160 Fl K . . , Nordh. Erfurter. 4 — 4 1.1. u. 7. 764 ba A. B. Omnibus - 6.5 — 5 1M. 6616B , , , ö. ; don St- Li 5. — B. do. 90k Phönix Bergw. — 17 5 177. iz6 B S (Preussische ..... 1 do. S3 w bꝛ an. , ö 8 11864 R * khn. n Meth. 10. B06 0 . . 3 . t 3 do. 173 1be 6 do. 40. R. 30 * 2956 . 1 h. Sr r ö . i. 6 35 do. , . Port. F. Jord. il. — — 4 — — Schlesische .. . .. 4 do S4 * bꝛ in , , . 3336 Eosener Prov. .. 61! — 4 11. 101B . — — . s do. St. Pr.. 5 — 5 do. 623b2 Preussische B... — 43 Au. 7. 1383 ba Badische Anl. de 1866435 1/1. u. 157. 90Eba R. Oder-Ufer-B. 5 — c 5 40. S732 Pr. Bodenkr. B. — — 5 do. 100 6 do. , . 18674 12. u. 11. 19536 0. St.-Pr...5 — 5 do. 972 G Renaissance.... 55 — 5 do. — — . , gz i. e 6 Rheinische... · ·· 1 — 4 40. Ij26 Rittersch. Priv.. 5 — 1 11. 88 . t. A . 1 / 1 1 in ö do. St.- Er; 1 — 4 do. — — Rostocker kö 53 — 4 1u. 7. 1I1430tbz ö 6. . . ö / , do. Lit B. (gar.) 4 — 4 1½. uli0 390 * B Sächsische ...... 75 — 4 12252 0 n, f. I. . . . Rhein-Nahe . ... 9. — 1. 111. 225b2 Schles. B. V. .. 8 — 4 1A. IIS G ö o. 6 66 n. ha . Starg. Posener. . 4 — 491. .7. 9362 Schles. Bergb.· G. 6 — 5 do. 9Ietwbz ess. St. Präm. Anl. 35 . ba Thüringer. ..... 9 — c ö 11. 1347 B do. Stamm-Pr. 6 — 43 do. 923 b2 6 Gothaer St.-Anl. ... 5 9. , do. I0 ..... 5 — Q5 114. 1277etwbrz Thüringer. ..... 1 — 4 1½u.7. 866 k ö 5 16 ; . . Lit. B. (gar.) 4 — . 11. 78362 Vereinsb. Hbg.. 87 — 4 1.1. 1143060 , J b 9 ; 3 . . . . . O. * bz 0. neue e, . Sächs. Anl. de 1866 5 31ͤi2u. ziir B do. Si. Fr. — 43 do. Ii] in ö Schwed. 10Rthl. Pr. A. — pr. Stück IIzJetw br dd,. d, 3 do. 16 n n,, 1 1/1. 1. P7etwba
Redaction und Rendantur: Schwieger.
Berlin, Oruck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei (R. v. Decker).
Folgen zwei Beilagen
Berichtigung: Der gestrige Cours der neuen Posen- schen Pfandbr. muss heissen: 8 bez. u. Br.
und werden es noch eine türlich. Amtshauptmann ist ein Kind der Abneigung gegen die herrliche Sehnsucht nach Selbstverwaltung. ersten Augenblicke an mit bewundernden Augen angesehen werden,
sich ebenfalls jede Seite des Hauses. waltung ist ein berechtigter und allgemein verbreiteter. also darauf an, zu prüfen, was man, wenn man die jetzigen Insti—
geachteten Männern des Kreises,
gungen,
haupt ins formulirt. einzig mögliche Art sei, wie die Abgrenzung der Amtsbezirke, die Stellung der Amtshauptleute selbst, ihre Befugnisse, die Art ihrer Sustentation u. s. w. regulirt werden tönnten. Es fommt zunächst
253 Erste Beilage zum Koͤniglich Preußischen Staats-Anzeiger.
M 156.
Donnerstag den
20. Januar
Landtags ⸗ Angelegenheiten.
Berlin, 20. Januar. Die Rede, welche der Minister des
Innern, Graf zu Eulenburg, in der gestrigen Sitzung des
jzjauses der Abgeordneten über die Amtshauptleute, nach dem bgeordneten Lasker hielt, hat folgenden Wortlaut:
Die Amtshauptleute sind ein Gegenstand lebhafter Kritik gewesen Zeit lang sein. Ich finde das na— ist kein Kind der Liebe, der utẽ⸗ Bureaukratie, vielleicht ein nd? der Aber er wird nicht vom
Der Amtshauptmann
Polizei, gegen
was nicht hindert, daß er sich doch zu einem ganz ordentlichen Manne und namentlich auch zu einem guten Beamten entwickeln fann. Ich
sage, er ist ein Kind der Abneigung gegen gutsherrliche Polizei, Die nach den Debatien, die jetzt stattgefun den haben, als ferner haltbar
selbst auf konservativer Seite nicht angeseben wird Gegen Bürcau— kratismus und bezahlte Beamten an Stelle der Gutsherrschaft erklärt Der Wunsch nach Selbstver— Es kommt
tutionen aufhebt, an deren Stelle setzen soll? Ich muß dem Herrn Abg. Lasker zugeben, daß der Gedanke nahe
liegt, die Junttionen der bisherigen Juhaber der Polizei auf die Ge— meinde und Gutsbezirke zu übertragen. an, daß die ihrem augenblicklichen Bestande nicht geeignet sind, überall eigene
Allein er selbst erkennt
Gutsbezirke und die einzelnen Gemeinden in
Polizeibezirke zu bilden, und um den Gedanken, daß die Gemeinde
die Trägerin der Polizei sein müsse, zum Ausdrucke und zur Geltung
zu bringen, schlägt er vor, eine Neubildung, einen Amts-Kommunal—⸗
Verband ins Leben zu rufen, um auf diesem Wege die Gemeinde zur
Trägerin der Polizei und . Funktionen zu machen, die den
Amtshauptleuten zugedacht sind. Wäre eine solche Bildung von Sammtgemeinden in den Bezirken der Monarchie, für welche dieses Gesetz gelten soll, eine naturgemäße Entwickelung, dann könnte man allenfalls den Herren Abgg. Lasker, Miquél und Genossen Recht geben. Es ist ja noch nicht gesagt, ob da, wo Sammtgemeinden be— stehen, in Westfalen und am Rhein, sie nicht bestehen bleiben können und sollen, und ob dort nicht die Polizei in den Händen der kommu⸗— nalen Amtmänner bleiben kann. Ich bestreite nur, und ich glaube, ich erfreue mich in dieser Beziehung der Zustimmung der Majorität dieses Hauses, daß eine zwangsweise Einführung der Sammtgemein— den in den östlichen Provinzen naturgemäß ist.
Und darum handelt es sich. Sie, meine Herren (zur Linken ge—
wandt) wollen nicht eine fakultative Bildung größerer Gemeinde verbände, Sie wollen eine zwangsweise. naturgemäß und komme später darauf zurück.
Diese halte ich nicht für nicht
Einführung von Amtsgemeinden
Ist die allgemeine
durchführbar, so kann man auch nicht allgemein den jedesmaligen
Vorstand dieses Gemeindeverbandes zum Polizeiverwalter machen, sondern man muß zu einem anderen Auskunstsmittel greifen, und
dieses Auskunftsmittel hat die Regierung geglaubt in den Amts—
Hauptleuten zu finden, wie sie sie Ihnen proponirt hat: in wohlsituirten welche auf den Vorschlag des Könige empfangen. Die edin · unter denen die Amts Hauptmannschaften über—
Leben treten sollen, sind in dem Gesttzentwurfe Es ist damit aber nicht gesagt, daß die vorgeschlagene die
Kreistages ihr Mandat vom
darauf an, daß das Haus den Gedanken des Instituis der Amts— hauptleute, ihre Entstehung aus angesehenen Leuten des Kreises, bil— ligt und ihn nicht deshalb von der Hand weist, weil der Amtshauptmann nicht ein gewählter, an der Spitze eines Gemeindeverbandes stehender Beamter sein soll. Ich halte an den Gedanken fest, daß es sich hier um Beamte handelt, die nicht dazu da sind, ökonomische Verhältnissen zu reguliren, sondern um Beamte, welche stgatliche Funttion unentgeltlich versehen. Sie sollen sein: Königliche Beamte im Ehrendienst,; wie die Motive zum Gesetz sich ausdrücken, welche die Eigenschaft gebildeter und geachteter Leute als Vorbedingung der Ausübung staatlicher Funktionen mit sich bringen und in dieser Ausübung vollständig auf gleiche Linie gestellt werden mit den Königlichen Beam ten; sie . gleiche Autorität mit diesen haben, ebenbürtig neben ihnen stehen, wie der Herr Abgeordnete Gneist sich ausdrückte: unter Umständen ihnen Konkurrenz machen können. Ich glaube, daß dieser Gedanke, wenn auch neu für uns, so doch eben kein importirter fremder Gedanke ist; er ist einer, der sich naturgemäß ent— wickelt, wenn man zu der Ueberzeugung gelangt, daß rein staatliche Beamte in solcher Masse nicht mehr zu stellen sind, sondern daß die Bevölkerung aushelfen muß: die Bevölkerung, die militair - dienstpflichtig und schulpflichtig ist, und nun auch civildienstpflichtig werden muß, wenn wir die Ueberzeugung haben, daß der gute Wille und die Bildung im Volke soweit vorgeschritten sind, um das nöthige Material für eine solche Institution zu liefern. Ob ein solches Ma— terial vorhanden sei oder nicht, das war Gegenstand großer Beden— ken, und die ernsteste Erwägung dieser Frage mußte dem Vorschlage
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eines solchen Instituts vorausgehen. Es ist ja natürlich eine Sache von äußerster Wichtigkeit zu wissen: ob für die Form, die man schaffen wolle, das Material vorhanden sei? In dieser Beziehung kann ich heute noch nicht sagen: ich weiß es positiv, es wird da sein, aber ich gebe mich der Hoffnung und dem festen Glauben hin, weil die meisten derjenigen, weiche im Stande sind, darüber zu urtheilen,
Beamte und Nicht. Beamte, mich versichert haben, die geeigneten Per
sonen würden sich finden.
Nun sagen Sie, meine Herren, von dieser Seite des Hauses lrechts), wir wollen uns mit der Idee des Amtshauptmanns einverstanden erklären unter gewissen Bedingungen; erstens wenn die Amtsbezirke als flüssige erklärt werden. Ich werde nicht zu entwickeln brauchen, welche Gründe maßgebend gewesen sind, um in dem Gesetzentwurfe die Amtsbezirke als fesistehend hinzustellen. Diese Gründe waren namentlich den Bedürfnissen des Publikums entnommen, dem es unzweifelhaft angenehmer ist, auf lange Zeit hinaus zu wissen, zu welchem Amtsbezirke es gehört, und nicht der Gefahr ausgesetzt zu sein, mit jedem Wechsel der Amtshauptmann— schaft einem andern geographischen Bezirke zugetheilt zu werden. Ich verkenne aber keineswegs, daß die Abgrenzung der Amtsbezirke mit der Frage: ist Material zu finden? in engem Zusammenhange steht; und wenn in dieser Beziehung also Vorschläge gemacht werden, die irgend den thatsächlichen Verhältnissen sich anschließen und accep— tabel erscheinen, so wird die Regierung nicht verfehlen, sie zu accep—
tiren. Sie knüpfen an Ihre Zustimmung zu dem Institute ferner die Bedingung: die auf ein Minimum zu reduzirenden
Kosten. Ja, meine Herren, welches Interesse sellte denn die Regie— rung gehabt haben, das Institut über die Gebühr hinaus kosspielig einrichten zu wollen? Niemand mehr als der Minister des Innern hat einen Einblick darin, welche Lasten die Kreise jetzt schon zu tragen haben, und es wäre frivol, eine Institution ins Leben zu rufen, bloß einer Theorie zu Liebe, wenn man die Ueberzeugung hätte, daß die Kosten, die sie verursacht, drückend auf die Kreise wirken würden. Das Minimum der Kosten ist auch für mich und die Regierung eine Grundbedingung, wenn nicht des Zustandekommens, so doch jeden falls der Lebensfähigkeit des Instituts. Es ist dabei nur mit dem Umstande zu rechnen gewe sen, daß, wenn Kosten überhaupt auf⸗ gewendet werden müssen, man deren auch so viele aufwenden muß, um das Institut hinreichend zu dotiren, und es mußte die Frage er— wogen werden, in welchem Verhältnisse die Zahl der anzustellenden Beamten zu den dadurch entstehenden Kosten stände.
Wesentlich der Kosten, und der Personalpunkt sind diejenigen gewesen, die die Regierung bestimmt haben, in dem Entwurf ver— hältnißmäßig große Amtstezirke vorzuschlagen. Sind Sie anderer Ansicht, glauben Sie, daß leichter Personal zu finden sein wird, und daß die Kosten sich verringern werden, wenn die Bezirke kleiner ge— macht werden, so hat die Regierung dagegen nichts zu erinnern, wir werden uns über diese Punkte einigen können.
Sie sagen ferner, Sie verlangen für den Amtshauptmann die absolute Sicherheit der ehrenamtlichen Stellung. Meine Herren, das verlangt die Regierung auch für ihn und hat gesucht, durch Bestim— mungen des Entwurfs ihm diese zu sichern. Wollen Sie noch irgend welche Supplemente hinzufügen, so wird sich dem nichts entgegen stellen lassen. Ich halte aber für die Sicherung der ehrenamtlichen Stellung auch die Königliche Ernennung für unumgänglich. Ich glaube, meine Herren, was ich schon früher einmal erwähnt habe, daß diejenigen Herren, welche sich zu Amtshauptmännern eignen und be—
reit erklären werden, die Königliche Ernennung als Grund— lage ihrer Thätigkeit lieber nehmen werden als die Wahl. Ich glaube aber auch auferdem, daß, um ihre Stellung
zu charakterisiren, um sie eben zu Königlichen Beamten im Ehrendienst zu stempeln, wesentlich die Königliche Ernennung erforderlich ist. Da— durch werden sie auf gleiche Stufe mit den Königlichen Beamten ge— stellt, sie tragen den Stempel mit voller Autorität ausgestatteter Beamten neben dem Begriffe der Selbständigkeit ihres Wesens und ihrer Stellung, und ich fann versichern, daß nur aus diesem Grunde die Regierung einen besonders hohen Werth auf die Beibehaltung der Bestimmung der Königlichen Berufung dieser Beamten legt. Sie ist fern von allem Mißtrauen; wie ich überhaupt glaube, daß man bei Errichtung von Institutionen sich von Mißtrauen fernhalten muß. Was sollte zu dem Glauben berechtigen, daß, wenn die Wahl eingeführt würde, nur unbefähigte, oder regierungsfeindliche oder in irgend einer Beziehung ungeeignete Leute gewählt werden würden? Mit welchem Recht aber könnte auch andrerseits angenommen werden, daß aus einer vom Kreistage vorgelegten Liste das Ministe—⸗ rium oder der König Leute herausstreichen würde aus irgend einer Laune, aus irgend welchen nicht berechtigten Motiven? Ich hege feine Art Mißtrauen gegen die Wahl, ich sage nur, sie entspricht der Stel lung der Beamten, wie sie im Gesetzentwurfe gedacht ist, nicht, und ich halte die Königliche Ernennung insofern aufrecht, als sie dem In— ,, den Stempel aufdrückt, den ich ihm gern aufgedrückt sehen möchte. Ich komme zu dem Amendement der Herren Miquel und Ge— nossen. In dieser Beziehung möchte ich bitten, daß die Herren sich vergegenwärtigen, was eigentlich die Tragweite dieses Amendements ist. In der westfälischen Gemeindeordnung lauten die §§. 4 und 5i dahin: »Mehrere Gemeinden nebst den den Gemeinden gleichgestellten Gütern bilden einen Verwaltungsbezirk, welchem der Amtshauptmann
vorsteht.«“ Also der Verwaltungsbezirk ist der eigentliche Charakter