1870 / 95 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Steinkohlen⸗Bergbau⸗AUktien⸗Gesellschaft Jollmon

in Bochum.

. Da die heutige außerordentliche General⸗ ; = . eine zweite außerordentliche . 3 il . so nir untez Bffugnahme auf, C 3. des Statutz

hiermit anberaumt. Vormittags 10 Uhr, im Hotel Hoppe zu Bochum

Tagesordnung: Beschlußfassung über den Verk . erkauf des Schachtes Caroline mit circa 1 Grub ; Tage vor der General⸗Versammlung sind die Aktien in einem im Ben ne e hirn . Bureau zu deponiren

Bochum, den 20. April 1870. Der Verwaltungsrath. Victor de Ball. Greve.

1332 N 0 1 d 8 J 2 . ; e , . 1. Mai e. ab bei unserer Kasse hierselbst J g . 10 . ö. . gesellschaft in den Vormittagsstunden gegen i , ,, Die Dividende auf unsers Aktie . w scheins Serie JI. No. 3 in Empfang genommen werd neralvor ] ere Aktien pro 1869 ist in der Ge- Berlin, den 21. April h en. Leärsammlung der Aktionäre vom 20. April c. auf 2 pGt. ö h 9 .

4 Thaler pro Aktie festgestellt worden und kann Fon . , end.

1333 Reche . ̃ : chaftsbericht des N . Einnahme. Gewinn⸗ und Verlu st⸗Eonto. ̃

Nr. Ansgabe.

Thlr. ssg. pf. Thlr. ssg. pf. 5 J. Prämien Einnahme: Thlr. sag. pf. Thlr. ssg. pf

a) Lebens Versicherung 134, 102 Rückversicherungs⸗Prämien.!.— 7 d vod ö err ni ge , Hrrsicherung gh n,, Sterbefälle, d ,, .. 2936585 Ausgaben sh rung; j 39, 152 enten ˖ Versicherung 360651 k e gg z Police Gebühren , Schaden. Reserve !..., . In JJ Prämien. Nückgewähr, Äus. 664 Gewinn an Effecten . 1. steuer - Versicherung: Reserve für unvorhergesehene . 3. a) bereits bezahlt Ausgaben . 9 2675 b) noch zu zahlen

Bezahlte Renten

Zurückgekaufte Policen Prämien⸗Ueberträge und Re—⸗ serven

Steuern Verwaltungs kosten: a) Porto .... Reisespesen ...... .. .....

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ruckkosten und Papiere. ) Gehälter w f) Allgemeine Unkosten

a) Zinsen für Mehr-⸗Einzah⸗ lung auf Aktien

ö. Kapital Reserve

c) Tantieme für den Ver⸗ waltungsrath

d) Dividende

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B ilgn ee Con 77. Thlr. g. pf

Grundkapital

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263 5000

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ee, 1/541, 677 a , Berlin, den 20. April 1870. ö

Der Verwaltungsrath der Hörer e r scherungs. Attien. Gesellschaft Mordsterna. 9. Dechend, F. Mendelssohn, a. Bieichꝰ * tende, Stellvertreter. 3 er. Frhr. Eduard v. d. Heydt. F. W. Krause.

F. Meisnitzer. G. Müller. M. Plaut. v. Salviati.

Die Direktion. Marienfeld, General Nrektor. HR. Zillmer, Controlleur.

Hier folgt die besondere Beilage

35 * 9. *

Besondere Beilage

des Koͤniglich Preußischen Staats⸗Anzeigers. „H I16 vom 23. April 1870.

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Inhalts ⸗Perzeichniß. Die Grundsteinlegung von Sanssouci. II) Professor Dr. Heinrich Gustav Magnus. Berlins Industrie

und Handel 1870. Der europäische Bergbau.

Die Grundsteinlegung von Sanssouei, am 14. April 1745.

(S. Nr. 15 der Bes. Beilage.)

II. . Für die Stellung des Grundrisses der gesammten Anlage war die Lage des alten Königlichen Küchengartens ebenso maß-

gebend, wie späterhin die Stellung des Neuen Palais durch

bie Alleen des Sanssouci⸗Gartens bedingt worden ist. Der alte potsdamer Grenzgraben, welcher die Hütungsniederung von Ost nach West durchzog, bildete gewissermaßen die Basis, auf welche sich alle anderen Linien beziehen mußten. So xichtete sich die Mitte genau auf das Marly König Friedrich Wil⸗ heims J, und um die Aussicht, deren malerisch schönen Hinter rund die Havel mit den bewaldeten Brauhaus und Rabens * en und mehr zur Linken die Stadt Potsdam selbst bildet, im Vordergrunde zu erweitern, mußte Marly selbst abgebrochen und der Weg bis zur Gärtnerstraße in der brandenburger Vor- stadt frei gemacht werden. Im Osten begrenzte dann die Dämmchenbrücke nahe bei dem jetzigen Obelizken, im Westen der damals noch ausgedehnter vorhandene Eichenbestand des sogenannten Rehgartens das neue Königliche Territorium.

Die Arbeit des Terrassirens auf dem Südabhange des 60 Fuß hohen wüsten Berges wurde Mitte August und zwar ganz dem erwähnten Entwurfe gemäß auf drei. Ter. rassen begonnen. Es zeigte sich jedoch bald, daß mit nur zehn Fuß Höhe für jede derselben die Fläche der Hütungs⸗ wiesen, auf welchen das Parterre des Gartens um die Mittel- fontaine her angelegt werden sollte, nicht zu erreichen war, und darum mußte die Zahl der Terrassen vermehrt werden. Die unregelmäßige Gesialt des wüsten Berges erforderte abwechselnd bald Aufhöhung, bald Abtragung der Erde. So wurde von der Höhe, auf welcher die nachmals so bekannt gewordene Mühle des Müllers Grävenitz stand, Sand herunter und dort, wo sich jetzt die Neptuns. Grotte befindet, hinaufbewegt, das eigentliche, schon nach jener Handzeichnung zum Schloßbau be— stimmte Plateau aber mußte nach Norden hin in seiner Auf⸗ höhung verbreitert werden. Die parabolische Einbiegung der Front der Terrassenmauern erfolgte gleichzeitig mit der Absteckung der Anlage von sechs Terrassen und sollte »eine mehrere Ab⸗ und Gegenprallung der Sonnenstrahlen« bewirken; der erste Entwurf zeigte sie noch gradlinig. Um die herabdrückenden Erdmassen' zu halten, wurden die Mauern auf 19 Fuß Höhe schräg geböscht und zusammen mit 168 Nischen, also je 14 auf jeder Seite der sechs Mitteltreppen, versehen. An diesen Treib⸗ mauern wollte der König die ausgesuchtesten Weinstöcke, deren Trauben frühe zeitigten, gepflegt sehen.

Zum Aufgange auf die Höhe erhielt jede der Terrassen rechts und links an ihrem Ende eine Rampe, in der Mitte aber eine breite Sandsteintreppe mit 25 Stufen. Die Treppen, die zusammen 2970 laufende Fuß Sandstein erforderten, bekamen nach unten zu ausgeschweifte Wangen, über welche die drei letzten der sehr niedrig gehaltenen Stufen verbreitert hinaustreten, die Rampen erhielten da, wo sie rechts und links an die soge nannten Lärchenheiden grenzten, gemauerte Seitenwangen aus rudersdorfer Kalkstein, damals auch wohl märkischer Marmor genannt. Dasselbe Material benutzte man auch zu den Fun⸗ zamenten und Überall, wo das Gestein in Futter, Stütz und

ö zu Tage kommt.

Die Erdarbeiten wurden nachdrücklichst betrieben, und als der König am 17. Dezember und dann nach nochmaliger Reise nach Schlesien am 25. Dezember abermals nach Potsdam kam, fand er das Wert schon bedeutend vorgeschritten. Der Kriegs— Rath Dietrichs und unter ihm die Conducteure Büring und Hilde⸗ brandt, leiteten den Bau der Terrassen; es wurden dafür die sämmtlichen zurückgebliebenen Gespanne des Königl. Marstalls in Bewegung gesetzt. Während das Mauerwerk für die Nischen sich erhob, arbeiteten in der Stadt Tischler und Glaser an den Fenstern ze. Zugleich wurden Umfassungsmguern um die ganze Änlage her aufgeführt. Sie begrenzten das Parterre und die Terrassen von Ost und West her und liefen von der Höhe herab in gerader Linie bis an den Grenzgraben, ungefähr von dort aus, wo später die Bildergalerie und die Neuen Kammern in

Erweiterung der ursprünglich einfachen Anlage an die oberste Terrasse mit den Lärchenheiden zur Seite sich angelehnt haben.

Auch zu einem Orangeriehause war bereits der Grund ge⸗ legt und das Fundament aus der Erde heraus, als der Köni ini Dezember aus dem Felde zurück nach Potsdam kam un das Geleistete besichtigte; aber die Verengung des Raumes durch die Einschließungsmauern und die Anlage jenes Hauses gefielen ihm nicht, so daß er Beides wieder fortnehmen ließ, um das Ganze vergrößern zu können.

Die Kabinetsordre, welche den Bau des Schlosses auf dem nun fertigen oberen Plateau des terrassirten Weinberges an⸗ ordnete, ist vom 13. Januar 1745 datirt und an den Rendanten der Baukasse, Kriegs⸗Rath Neubauer, gerichtet. Sie enthält außer dem förmlichen Befehl zur Erbauung desjenigen Ge⸗ bäudes in dem Königl. Weinberge vor dem Brandenburger Thore, welches seitdem unter dem Namen Sanssouci bekannt geworden ist, das aber der König selbst damals nur sein Lust haus nannte, auch noch die Weisung, daß Dietrichs die Aus- führung dieses Baues zu übertragen sei, und daß gegen dessen Anweisungen alle diejenigen bezahlt werden sollten, welche dar⸗ auf bezügliche Forderungen hätten.

Von dieser Zeit an findet sich wiederholt erwähnt, daß der Bau nach dem Plane, den des Königs Baumeister v. Knobels— dorff entworfen, begonnen worden sei, womit wohl gesagt sein soll, daß jene Skizze des Königs durch v. Knobelsdorff in be— stinimte architektonische Maße und Verhältnisse gebracht wurde. Andererseits erinnert die bestimmte Angabe, daß v. Knobels⸗ dorffsche Pläne vorgelegen, daran, wie schon der König als Kronprinz zu Rheinsberg sich unter seines Bau-⸗Intendanten Rath und Anleitung mit dem Entwurf von künftig auszu- führenden Gebäuden beschäftigt hatte, und daß der Plan zu einem Königlichen Sommerschlosse wohl schon damals ent standen sein könne. Dann wäre die Skizze des Königs eine Erinnerung an das, was er früher mit v. Knobelsdorff ent⸗ worfen hatte.

Die Orangerie in Rheinsberg war die erste freie Schöpfung v. Knobelsdorffs. Hält man ihre Konstruktion mit dem Pro- jekt eines Bacchustempels, das damals bestanden hatte, zusam⸗ men, so ergiebt sich aus beider Verschmelzung die oben erwähnte Federstizze von der nach Süden . Hauptseite des

chlosses. Jene Orangerie diente als Muster für die Haupt⸗ linien der Skizze und der Tempel lieferte die Idee zum Kuppel— dach der Mitte des neuen Schlosses, sowie zu den Karyatiden, welche Gesims, Gebälk und Dachbalustrade stützen.

In Folge eines Zerwürfnisses mit v. Knobelsdorff wurde Dietrichs die 6 des Baues übertragen. Nach des Königs Plänen sollte das Schloß auf einer Unterlage von drei Stufen stehen und nur ein Erdgeschoß von 392 Fuß Länge, 49 Fuß Tiefe und 39 Fuß Höhe erhalten. Der Baumeister v. Knobelsdorff hatte in seiner technischen Ausarbeitung das Gebäude weit nach vorn, nahe an die Treppenflucht, gestellt und wollte gewölbte Keller. Wenn es so am Saume der Terrasse auf erhöhter Grundlage geruht hätte, dann mußte man den Fuß des Gebäudes schon sehen, wenn man von der Seite des späteren Lord Marsphall⸗ schen Hauses in den Garten trat. Hierdurch aber wäre die oberste Terrasse um Vieles schmäler geworden und hätte nicht in gleichem Grade, wie bei ihrer breiteren Anlage, zu Er⸗ holungs⸗- Spaziergängen des Königs benutzt werden können. Diese Aenderungen von Knobelsdorffs genchmigte der König nicht, als er das für den Bau vorbereitete Ter- rain im Dezember besuchte. Ueberdies kam ihm das Ganze zu eng und gedrückt vor; daher befahl er mit der Einreißung der ersten Umfassungsmauern zugleich die Zurückverlegung des Schlosses. Auf Grund dieser Meinungsverschiedenheit trat von Knobelsdorff von dem Werke zurück, und nun führte es Dietrichs selbstaͤndig ganz nach den Befehlen des Königs aus. Unmittel⸗ bar nach der erwähnten Kabinetsordre vom 13. Janugr 1745 schloß er wegen Anschaffung der erforderlichen Materialien mit Lieferanten und wegen der Arbeit mit den Werkmeistern Kon— trakte; dann begann er die Fundamentirung des Gebäudes. Zu den Kosten sandte der Geh. Kämmerer Fredersdorf am 2. Fe— bruar 23,000 Thlr. an den Baukassen⸗Rendanten. Rüders. dorfer Kalk wurde angefahren, und, weil der Kalkofen des