1870 / 103 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1737 Beilage zum Koͤniglich Preußischen Staats-Anzeiger. 14. 166 B Dienstag den 3. Mai 11. e r . *

170 0 11M n. 7. 13532 Zollparlaments⸗ Angelegenheiten. Roheisenzolles, der entsprechend jetzt die Reduktion der Material— ö ; . eisenzölle vorgeschlagen wird, ist bereits im Jahre 1868 voraus—

Berlin, 3. Mai. In der Sitzung des Deutschen Zoll—

do. 82 6 d gegangen. parlaments am 30. April hielt bei der Vorberathung über

11 11 89 6 11. 1II4etwb U Von diesem etwas schutzzöllnerischen Standpunkte ging der Herr den Gesetzentwurf, betreffend die Abänderung des Zolltarifs, Abgeordnete für Bochum dann in den freihändlerischen über und stellte der Bundes-Kommissarius, Geheimer Regierungs-Rath Dr.

1l3etw bz oz ba in Aussicht, er würde für die Aufhebung des Roheisenzolles stimmen, . Michaelis, folgende Rede: aber er stellte zugleich in Aussicht, er werde gegen die Erhöhung des ö 62 163 Meine Herren, es sind in der bisherigen Debatte nur drei prin« seiner theoretischen Ueberzeugung aller ings Ausdruck geben, er will J ; d aber zugleich auch den Schritt thun, der seinerseits nöthig ist, damit 15956 . ordnete für Oschatz, der Herr Abgeordneie für Bochum und der Herr 1056 Albbgeordnete für Aalen. er Herr Abgeordnete für Oschatz ging da eintrete. . Der Herr Abgeordnete für Aalen hat als den wesentlichsten 133 62 dem Großhandel zu Theil würden, und daß es nicht angemessen sei, dõetwbꝛ um diese Vortheile für den Großhandel zu erlangen, ein Ver brauchs⸗ über alle die industriellen Verhältnisse vorausgegangen sei, welche durch die Vorlage berührt werden. Ich will mit ihm über den Werth 1073b2 glaube, dieser Standpunkt in der Reform des Zollvereinstarifs, wie 83 B sie Ihnen vorgelegt ist, lediglich Erleichterungen für den Großhandel

1736

Fonds und Staats- Papiere. Fonds and Staats- Papiere.

donsosidinrie Anleihe. 43 1/4 u. 1101923 ba Russ. Pr. Anl. de 18649 1.1. u. 1/1. II4ISb2 Frewillißz Anleihe 953 6 do. do. de 18665 1.3. u. 19. 11232 Saris - Aal. von 1859 101562 do. 5. Anl. Stiegl. 5 14. u. 11 10. 6635 6 do. v. 1854, 55 923 ba G do. 6. do. do. do. von 1857 823bꝛ & do. 9. Anl. Engl. St do. von 1859 923 bz 6 do. do. Holl. - do. von 1856 92 1bꝛ G do. fundirte Anl. .. do. von 1864 9235b2z G do. Bodenkredit ... do. vos 1857 d82rbGG923b. do. Nicolai-Obligat. do. v. 18653 Lit. B. 825ba G. Guss. - Paln. Schatz.. do. v. 18509, 52 821 bꝛ do. do. kleine do. von 1853 S2*bꝛ Poln. Pfandb. III. Em. do. von 1862 22 br do. Liquid. do. von 1868 S2 bꝛ do. Cert. A. à 300 FI. Staats Schnldseheine 7723 b2 do. Part. Ob. 500 FI. Fr. Anl. 15d al 0 Th. 164. 1152 Türk. Anleihe 1865. Hess. Px. Sch. à 40 Th. pr. Stüek Sz etw bz do. do. Cur - u. Neu. Schldv. 3 verschieden 7923 ba Oder - Deichb. - Gblig. 397 6 Berlin. Stadt- Obligat. 10626 40. do. 933 br do. do. 734 bꝛ 9736

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Kaffeezolles stimmen. Auf diese Weise will der Herr Abgeordnete 63 6 zipielle Gegner der Vorlage hervorgetreten, das waren der Herr Ab—

von dieser theoretischen Ueberzeugung eine praktische Konsequenz nicht 1004 b2 von aus, daß die Vortheile, welche die Vorlage bietet, hauptsächlich

Mangel der Vorlage zunächst den hingestellt, daß nicht eine Enquéte I114zetw bz mittel, wie der Kaffee sei, höher zu besteuern. Meine Herren! ich

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einer Enquséte nicht streiten. Durch eine Enquste gewinnt man Ein sicht von Wünschen, von Interessen, und, wenn man mit der nöthi⸗

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Redaction und Rendantur: Schwieger.

Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei

(R. v. Decker)

Beilage

zu erblicken, dieser Standpunkt kann für Sie nach den Erfahrungen, die aus der Vergangenheit über die Entwicklung unseres Tarifs und über die Folgen dieser Entwicklung vorliegen, nicht maßgebend sein. Es handelt sich bei den aufzuhebenden resp. zu ermäßigenden Ein— fuhrzöllen theils um Nahrungsmittel allgemeiner Natur und noth— wendigen Bedürfnisses, wie namentlich das Vieh; theils um Arbeitsmittel, um Produktionsmittel aller Art, seien es nun Eisen oder eiserne Werkzeuge, seien es Chemikalien, seien es Garne; es handelt sich also um eine Erleichterung des Verbrauchs, um eine Erleichterung der Produttion, um eine Erleichterung der Bedingungen des Lebens im Gebiete des Zollvereins. Ich weiß, meine Herren, es ist sehr schwer, den Nutzen festzustellen, den die Gesammtheit von derartigen Erleichterungen hat. Die Statistik läßt uns hierbei vollkommen im Siich; indeß giebt es wenigstens einen Maßstab, über den allerdings unter den Gelehrten noch ein Streit herrscht, der aber eine Vorstellung von dem giebt, was die Ermäßigun— gen und Zollbefreiungen für die Entwickelung der Produktion und des Wohlstandes zu bedenten haben. Dieser Maßstab liegt in der Berechnung der Steuern, welche die Bevölkerung des Zollvereins nach den früheren Sätzen unseres Tarifs hätte zahlen müssen für die Einfuhr und den Verbrauch ausländischer Artikel, wie sie gegenwärtig stattfinden, nachdem die seitdem verfügten Zoll⸗ Ermäßigungen resp. Befreiungen in Wirksamkeit getreten sind. Es ergiebt sich hieraus die Höhe der Opfer, welche die Bevölkerung des Zollvereins unter dem früheren Zustande des Tarifs hätte aufbringen müssen, um die Fülle von Hülfsmitteln ihrer Erzeugung und von Genußmitteln zu haben, welche im gegenwärtigen Augenblicke der auswärtige Handel ihr zuführt. Von diesem Standpunkte aus habe ich versucht an der Hand des Tarifs und der Einfuhren von 1869 eine Berechnung der Vortheile zu machen, welche die Zollvereins Bevölkerung von den seit zwanzig Jahren vorgenommenen Tarifreformen herleitet. Ich habe diese Be—= rechnung nicht machen können bei der Position der Drogueriewaaren und Chemikalien, weil da eine zu große Zahl neuer Waaren in den Verkehr getreten ist, als daß eine Berechnung der ersparten Zoll— ausgaben möglich wäre. Ich habe dieselbe auch aus dem gleichen (Grunde nicht machen können bei den Abfällen, ich habe bei denjenigen Waaren, welche befreit sind und jetzt als Einfuhr deklarirt werden, auch so weit als sie Durchführen sind, auch dieses Verhältniß in

gen Kritik verfährt, auch von Thatsachen.

Rechnung gezogen: und so bin ich bei Berechnung der Eingangs— abgaben, welche vor zwanzig Jahren zu zahlen gewesen sein würden, um die gegenwärtigen Einfuhren zu ermöglichen, nahezu auf den dop— pelten Betrag der gegenwärtigen Einnahme an Eingangszöllen gekom— men. Meine Herren, aus dieser Rechnung mag man auch von dem Resultate mancherlei abziehen können, was sich nicht als voller Nutzen berechnen läßt aus dieser einfachen Rechnung können Sie wenigstens das ersehen, daß die Zollermäßigungen und Zollbefreiur gen inen weit größeren Vortheil für die Gesammtbevölkerung in Zukunft herbeiführen als die unmittelbaren Zollausfälle, welche durch die Reformen herbeigeführt werden, betragen. Die Erhöhung des Kaffeezolls dagegen, welche diesen Reformen unseres Tarifs in der Vorlage gegenübersteht, hat auf die Gesammtlage unserer Pro— duktion einen unmittelbaren Einfluß nicht. Die Erhöhung des Kaffee— zolls ist einfach eine Erhöhung der Steuer, welche die Bevölkerung des Zollvereins zu zablen hat für den Kaffeegenuß. Ich will gern die physiologischen Erörterungen des Herrn Abgeordneten für Bochum respektiren, ich werde mich wohl hüten, diesem gewiegten Fachmann in sein Gebiet einzudringen, aber erlauben Sie mir, eine Folgerung, die ich aus seiner Deduktion gezogen, zu konstatiren. Er sagte: die Kaffeekonsumtion tritt vielfach ein in Ermangelung der Fleisch— konsumtion. Daraus schließe ich, daß eine Vorlage, welche das Fleisch für die Bevölkerung zugänglicher macht, welche außerdem für die Bevölkerung die Mittel des Erwerbes von Fleisch, sowie von Kaffee erleichtert und daneben den Kaffee um eine Kleinigkeit vertheuert, daß eine solche Vorlage auch vom physiologischen Standpunkte aus sich wird verthei— digen lassen. Der genannte Herr Redner zog ferner prinzipiell gegen die Vorlage insofern zu Felde, als er ven der Ansicht ausging, daß die vorgeschlagenen Ermäßigungen der Zölle für Materialeisen und für grobe Eisenwaaren nicht zulässig seien, ohne eine gleichzeitige Auf-

Aber auf Eines möchte ich den Herrn Abgeordneten für Aalen aufmerksam machen: Sie haben es mit einer Vorlage zu thun, welche in diesen Räumen bereits zweimal innerhalb der letzten zwei Jahre Gegen— stand der Berathung gewesen ist, mit einer Vorlage, deren Inhalt bereits seit zwei Jahren öffentlich bekannt ist, so daß alle Interessenten Gelegenheit gehabt haben, ihre Wünsche, ihre Erinnerungen in Betreff ihres Inhaltes auszusprechen. Jetzt, nachdem Sie selbst dem wesentlichen Inhalt der Vorlage bereits zwei Mal Ihre Zustimmung gegeben haben, den Bundesrath aufzufordern, über die bereits gefaßten Beschlüsse des Zollparlaments noch eine Enquéte von Seiten der Interessenten anzustellen, das, meine Herren, glaube ich, steht nicht im Einklang mit der Beachtung, welche die Be— schlüsse dieses Parlaments in Anspruch nehmen können, und ist auf der anderen Seite eine Forderung, welche ihre wesentliche Erfüllung bereits durch die einfache Thatsache gefunden hat, daß seit zwei Jah— ren die Reformen, die jetzt wieder in Vorschlag gebracht werden, aller Welt betannt sind. . . Ferner hat der Herr Abgeordnete für Aalen einige allgemeine Betrachtungen über den Standpunkt des Schutzzolles und des Frei handels Ihnen dargelegt. Ich glaube nicht, daß Sie von mir erwar— ten werden, darauf einzußehen; nur auf einen Punkt, weil er eine thatsächliche Frage berührt, möchte ich ihm antworten. Er behauptete, es sei nicht wahr, daß die Ermäßigung der Schutzzölle die Spannkraft der Industrie erhöhe. Dagegen meine ich, gegen diese Negative liegen doch zu drastische Erfahrungen vor, als daß sie auf Anerkennung Anspruch machen könnte. Wir haben im Zoll— verein selbst die deutlichsten Erfahrungen in dieser Bezie⸗ hung gemacht. Die Eisenindustrie hat an Spannkraft in sehr hohem Maße gerade in der Periode gewonnen, welche von Zollherabsetzungen ausgefüllt wurde. Doch ich will heute lieber auf die Industrie ein- gehen, auf die der Herr Abgeordnete für Aalen besonders hingewiesen hat, auf die Baumwollen -; Industrie, insbesondere auf die Spinnerei. Ich gebe ihm das vollkommen zu; die Baumwollenspinnerei ist in einer durchaus nicht erfreulichen Lage. Die Ursachen , aus denen ihre gegenwärtige Lage eine so bedrängte ist, hat der Herr Abgeordnete für Oschatz ganz richtig bezeichnet. Dieselben liegen hauptsächlich in den Preis- schwankungen und Konjunkturen der Baumwolle. Sie liegen ferner darin, daß gegenwärtig, wie auch das der Herr Abgeordnete sür Oschatz ganz richtig bezeichnet hat, diese Industrie im Begriffe ist, sich zu konzentriren in größeren Etablissements. Das Letztere ist aber kein Zeichen der Schwäche, sondern der Spannkraft. Wenn aber der Herr Abgeordnete für Aalen anzunehmen scheint, daß die im Jabre 1865 stattgefundene Herabsetzung des Twist - Zolles eine Schwächung der Baumwollen Industrie herbeigeführt habe, so über= sieht er zweierlei: erstens, daß die ungünstige Lage der Baumwollen⸗ Industrie sich nicht blos im Zollverein, sondern in allen eurapaischen Staaten, und in andern noch in höherem Maße als im Zollvereine, geltend gemacht hat, dann aber zweitens, daß die Baumwollenspin . nerei des Zollvereins, auch nach der Tarifherabsetzung sich dahin wei— ter entwickelt hat, daß sie einen größeren Theil des Bedarjs des Zoll— vereins mit Gespinnsten versieht, als früher.

Ich habe hier eine Statistiz der Ein. und Ausfuhr von roher Baumwolle im Zollverein und der Einfuhr von Baumwollengarnen aller Art vor mir; das Verhältniß, in welchem die inländische Baum— wollenspinnerei den inländischen Bedarf in den aufeinanderfolgenden Jahren versehen hat, im Vergleich mit der ausländischen Spinnerei, deren Beitrag duich die Garneinfuhr repräsentirt ist; dies Verhältniß stellt sich annähernd dar, wenn man die Einfuhr von baumwollnen Garnen vergleicht mit dem Ueberschuß der Einfuhr von roher Baum- wolle über die Ausfuhr. Der letztere Ueberschuß ist nämlich der Kon— sum von roher Baumwolle durch die inländische Spinnerei. ;

In den drei Jahren von 1856 bis 1858 betrug der Ueberschuß der Einführ von roher Baumwolle über die Ausfuhr im Durchschnitt SlI9, 000 Ctr. jährlich. Die Einfuhr von Garnen aller Art betrug öh, l87 Etr, es verhielt sich die Mehrausfuhr von rober Baummw elle, d. h. der inländische Bgum wollen · Konsum zu dem Import von Ge—

; ie 100: 68, 25. fen n n, fol lenden dreijährigen Zeitraum, der ebenfalls der Herab- setzung des Twistzolles noch voranging von 1859, bis 1861 betrug der

hebung des Roheisenzolles. Ich meine, diese Deduktion widerlegt sich aus der Geschichte unserer Eisenzölle; denn diejenige Reduktion des

Ueberschuß der Einfuhr von roher Baumwolle über die Ausfuhr

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