2044
Fonds und Staats- Papiere.
Tonds und der
Bank- und In dustrie - Aktien —
Donsonssiirte Inleihe. p reiwillige . von 1859 do. v. 1854, 55 von 1857
von von
1856 von 1864 von 18657 . v. i8b8 Lit. B. v. 1850, 52 von 1853 von 1862 von 1868 gta ats Schuldscheine Fr. Anl. 855a 100 Ih. Hess. Pr. Sch. à 40 Th. Tur - u. N eum. Sehldv. Oder - Deiehb. · Oblig. Zerlin. Stadt- OQbligat. do. do. Danꝛiger ö Schldv.d. Berl. Kaufm. Berliner ö Kur u. Neumãrk. do Ostpreussisehe . do. do. Pommersche... do. do. Posensche, nene. Sichsisehe ...... Schlesische do. Lit. A... do. Westpr. , rittsehktl. ö. do. do. II. Serie neue ; do. Kur- u. Nenmärk. Pommersche ....
*
38
9
FPfandbrieke.
Preussisehe Rhein. u. Westph. Sächsische ...... Sehlesische
* — 6
*. —
*
42 —
*
* 2 X
Anleihe. 4
1859 4
derm. 8
—— m C * Me ec -
2
1 0X
L L 0 wa-
r
CS
283 x=
b
iM u. 1100951 b2
14 u. 10 954 6 1M u. 7 1091360 14 u. 10 333 ba ; 93 5 bꝛ . 35 ö. 10
I10617b2 9436 73 * ba 97 6
; 10062 ö ö 916 763 ba S2 bz 773 bꝛ C Sd bꝛ 914 B 74 bz
3
*
4
or
——
Russ. r. Anl. de 1864 5 do. do. de 18665 do. 5. Anl. Stiegl. 5 do. 6. do. 5 do. 9. Anl. Engl. St. 5 do. do. Holl. - do. fundirte Anl.. . do. Bodenkredit ... do. Kicolai-Obligat. kuss. Poln. Schatz. .
do. do. Kleine Poln. Pfandb. III. Em.
do. Liquid. do. Cert. A. à 300 RI. do. Part. Ob. 2500 FI. Türk. Anleihe 1865. do. do.
CG ., , , , = rᷣ‚ m m D
11. u. 17. 113. u. 1.9. 14. u. 110.
do. do. do.
13/41. u. 137. 15. u. 1/11. 14. u. 1/19.
do
22/6. u. 22/2 16. u. S3. 11. 3. 1.
do. do. do.
Bri. Pisd. Mgdßᷓ.
TV MIsche Anl. de 1866 d0. Pr. Anl. de 1867 do. 35 F- Oblig. . .. do. St. - Eisenb. Anl.
Bayer. St. A. de 1859 dò. Prämien-Anl..
Zraunseb.Anl.de 1866 40. 20 Thlr. Loose
Dess. St. Prim. Anl.
gothaer St. -Anl. ...
Aamb. Pr. A. de 1866 do. Staats-Anl. ..
Lübecker Präm. -Anl.
NVanheimerStadt- Anl.
Meininger Loose
J C OG X O,
2.
Saehs. Anl. de 1866 5 Schwed. 1DRthl. Px. A. —
C .
D . . ö
4
I007 6 l8bꝛ 9956 44 B
66 9935 B 114. p. Stek 49b2
r
.
pr. Stüek 3 176 31/12. u. 30 /́il02z 6 pr. Stüek — —
lbb zetwbꝛ
Tmerik. Tiekr. 1882 6 15. u. 141.
do do. 13856
Desterr. Papier-Rente ] versehieden
41 41
go. Silber-Rente
do. 250 FI. 1854... 4 do. Kredit. 190. 1858 — P do. Lott. Anl. 18605 1864 — stalienische Rente... 5 Tabaks - Oblig. 6
z0. Tan. Reg. Art 65
do. do.
do.
Rumän. Eisenb. mee. . 8
Finn. 10 Rl. L..... — pr. Stij ek
KNeapol. Pr. A- Russ. EglI. Anl. de 18225 do. do. de 1862 5 do. do. de 18705 do. Egl. Stücke 1864 5 doo... do. Engl. Anleihe 3
3 1si. u. 177.
g6 3 bz gõ z ha 495 6 7131 6 iek S8 3b 7Sg ha 65 bꝛ 575 bz S9 z b⸗
52 3 bꝛ
oxhr 4 z ba & 776
do. 357 6 1/3. n. 19. S5 5. u. l. BSrbr B 12. u. 1/8. 853 br I. a. M/ l
o. 32. 60 155. n. M1. B46 B
do.
pr. Stüek .
o. 250 v. I. 100 v. 13.
do.
Eisenbahn- Stam m- Aktien.
Hiv. pro 1868 Aachen-Mastr.. 1 Altona- Kieler... 6 Berg. Märk. abg. ð
do. do. neue Berlin Anhalt .. Berlin- Görlitz.. 0 do. Stamm-Pr. Berlin- Hamburg. 9
kerlin - Stettiner. ; hẽrsl.· Schw. F rb. do. nene krieg Neisser... Cöln- Mindener. do. Lit. B. Cref. Kr. Kemp. do. do. St. -Pr. Hall. Sor. Guben do. St. Pr. 5 Hann. - Altenb. .. do. St. -Prx. Närk. Posener. do. St. -Pr. 5 Nagdb. Nalberst. do. B. (St. Pr) do. neue. Magdeb. Leipz.. do. Lit. B. Hünst. Hamm. Vie dsehl. Märk.. Ads chl. Lweigb. Vordh. Erfurter. do. St. -Pr. Obersehl. A. u. C. . Ostpr. Südbahn. do. St. -Pr. .. R. Oder-Ufer-B. do. St. Pr... Rheinisehe ..... do. St. -Pr. .. do. Lit · B. (gar.) Lhein-Nahꝶ . . . . Starg - Posener. . Thüringer do. dh.... do. Lit. B. (gar) do. Lit. C. (gar.) do. do. 40575.
— C D L L L L.
— b
w — 64 26
C — e r D
w O81
M
C X. o . C= . G
eM
C .
C O m m = . 9 D , , m . 0
C= C D 8 8 D . . . — ö 2 * r O m , , . =
ö.
376 1I102b2 118 ba 1135 b2 IS2zhæ h7 bꝛ 90 bz 53 z bz & 2027b2 6
, lI41bz 60
1093
. hr hꝛ
23 ß 125b 6 8 ba 6
7766
gõ * 6
. . h 1bz 06
S4 * bz . Sõ zb⸗ S2zetwbꝛ 1185ba bd ʒbꝛ 6 1252 18535 br 90 bz
; 567 B
S5 * 8 bꝛ
u. I. 70 * ba
79 etw bz B 168 zetwb B 153bz 6
Amst.-Rotierd. Böhm. Westb. . Gal. (Carl-L.- B.) Uöbau- Littau... 7 Lud wigsh.-Bexh 11, Mainz-Lidwgsh. 9 Mecklenburger. . Oberhess. v. St. g. ? Hest. Franz. St. Oest. Nordwestb. Reichenb. - Pard. Kuss. Staats. . Südõst. (Lomb.). Schweiz. Westb. Wars eh. Bromb. Nach. d. S s Wars ehau- Ter. .
2 rn *
D 228
8
do. Wien.
O - O ,, Ses
K C l . . D , .
M-
.
— *
G Se Gr , i e, G , r chi **
.
.
2 . 1 ; 2I7zdàzHà8 zb
09362 71 ba
907 6
du. Iii zas ba
213207 b2
Div. Fro 86s — Berl. Abfuhr... —
do. Aquarium. do. Br. (Tivoli) Badische Bank. Berl. Kassen- V. do. Hand. -G. do. Immobilien do. Pferdeb. . . Braunschweig..
Chem. Maschf. . Coburg. Kredit. Danz. Privat · B. Darmstädter ... do. ꝗLettel Dess. Kredit - B. do. do. Landes - B. Deutsche Bank. Diskonto- Kom. . Effekt. Liz. Eichb. Eisenbahnbed. . . do. Görlitzer do. Nordd. stenf. Kred.inLiq. Geraer. . .. ..... Dtsch. Gen. - Bk.. B. g. Sehust. u. C. Goth. Privatbank Gothaer Lettel .. do. Grd.-Pr. - Pf. Hamb. Kom. - Bk. Hannöversche .. Harpen. Bgb. Ges. Uenriehshütte .. Hoerd. Hütt. -V. Hyp. (Hübner). do. Certifiate do. A. I. Preuss. do. Pfdb. unkd. do.do.do. Pomm. Königsb. Pr. -B. Leipziger Kredit Lüb. Comm. -B. 6 Luxemb. Kredit 10 Mgd. F. Ver. - G. 36 Magdeb. Privat. 42, Meininger Cred. S3 Minerva Bg. -A. 0 Noldauer Bank. 4 do. volle 4 KTeu-Schottland. — Norddeutsehe .. 82. ODesterr. Kredit 13 A B. Omnibns-G. 5 Br. Fassage- Ges. Bl. Centralstr. G. Phönix Bergw. . do. 6 Portl.· F. Jord. IH. Fosener Prov. .. Preussisehe B. .. Pr. Bodenkr.- B.. Renaissance... Rittersch. Priv. . Rostocker ...... Sd ehsische ...... Sã ch. Hyp.Pfd br. Sehles. B.-V.. Sehles. Bergb. d. do. Stamm-Pr. 6 Thiringer. .... Un. - Br. Gratweil Vereinsb. Hb.. 93 B. Wasserwerke 9 Boch. Gussstahl
W eimarische
108 B
1344
1065 4
ö ö.
T7. 135 826 ö
dee we, , 2 ö
—
.
Ns
— = 8832
= — 2 2 000 M
XM — — D — M OK — O . eM 8 — 1 2 .
or
— — R = 8831 18
32383 . 2
——
1
nr
XR ISIS]
86 — 1 * d S8=
4 1259 dh k g91LIbꝛ
I21bꝛ 60 6 2356 7176 110 3bꝛ 133 6 I513a50 h 74 bz
Ogð 6 volle
83 1 851 w 8 4
—— 82 E64 8.
31 SE
d . .
7 ig6on 10062
15
S9 nrbr 11456 266 146 B 12236 973 br gðShꝛ
7. 96 B
— —
Di d
. 0
1136 146 14616 36065
Geld-Sorisn und Banknoten.
Erie drichsc or 11337 Dollars... 1 5 Gold- Kronen. 89 95B Imperials p. Pf. 4665s Louisd or. .. III 6G
k remd. Bankn. reti Ducaten p. St. — —
do. einlösb. Sovereigns .. 5 2494 Leipziger. 99 br Napoleonsd'or5 12ęb2 Oest. Bankn. . S24Ibr Imperials .... 5 I77bz Russ. Bankn. . 741br Silber in Barr. u. Sort. p. Efd. f. Bankpr. Thlr. 29 *
Zinsfuss d. P. Bank für Wechsel 4, fe. ombard pl
,
Redaction und Rendantur:
Schwieger.
Berlin, Druck und Verlag der Königlichen Geheimen Ober- Hofbuchdruckerei
(R. v. Decker). Folgen zwei Beilagen
würde, und indem Sie den Gang unserer modernen Gesellschaft vor—
durch seine Abstimmung verdolmetschte, haben Ew. Majestät, unter⸗
kgebenen Stimmen aus Ihren Händen empfange, ist mein erster hedanke, der Nation meine Dankbarkeit auszudrücken, welche zum
die eberlleferung, die Sicherhein seiner Instinkte, die Treue seiner Sympa lien. Das Plebiszit hatte nur die Billigung einer konstitutionellen
2045 Erste Beilage zum Koöͤniglich Preußischen Staats-Anzeiger.
„ 1I9.
d icht amt liches.
Frankreich. Paris, 21. Mai. Heute Mittags fand
im Ständesaal des Louvre die feierliche Llebergahe des Er— ses der Volksabstimmung vom 8. Mai an den Kaiser
ü * gig neee des gesetzgebenden Körpers, des Senates und des
Ztaatsrathes statt. Als der Kaiser, die Kaiserin und der Falserliche Prinz eintraten, wurden sie durch anhaltende Hoch— rufe begrüßt. Der Präsident des gesetzgebenden Körpers hielt un den Kaiser folgende Ansprache:
„Sire! Der gesetzgebende Körper, hat das Glück, Ew. Majestät die feierliche Antwort zu überbringen, welche die Nation durch 5b 000 Stimmen im Plebiszit, abgegeben hat, das Sie dersel— hen vorgelegt haben. In vollständiger Uebereinstimmung der Gedan. fen mit dieser glänzenden Kundgebung bringen wir dem Kaiser, der Kauiserin und dem Kaiserlichen Prinzen unsere Huldigungen und un— sere Beglückwünschungen. ;
For achtzehn Jahren legte das der Umwälzungen müde, nach Eiche heit verlangende und Ihrem Genius und der Napoleonischen Bynastie vertrauende Frantreich in Ihre Hände mit der Kaiserlichen Krone die Autorität und die Macht welche die öffentliche Nothwendig- fit erheischte. Die Erwartung der Nation ward nicht getäuscht. Als— hald war die gesellschaftliche Ordnung hergestellt und große Dinge sind
ehen.
. Klassen der Gesellschaft sahen ihr Wohlergehen sich entwickeln, der Ackerbau, der Handel und die Industrie haben einen bis dahin nie gekannten Aufschwung genommen, und während dieses Zuwachses der . Wohlfahrt sah Frankreich auch seinen Einfluß im Aus— lande wachsen.
Aber von den ersten Zeiten an beschäftigte sich Ew. Majestät mit dem Augenblicke, wo diese Concentration der Gewalt nicht mehr den Besttebungen des ruhig und sicher gewordenen Landes entsprechen aus erkannten, erklärten Sie, daß die Freiheit die Krönung des Ge— bäudes sein müsse.
Auch hat ein edles Unternehmen, welches die ewige Ehre Ihrer Regierung sein wird, Sie gereizt und Sie haben beschlossen, Frankreich tine der ersten Stellen unter den freien Nationen zuzusichern.
Die Daten des 24. November 1860 und des 19. Januar 1867 beseugen Ihre hechherzige Initiative und Ihre patriotischen Absichten. Shäter, an dem Tage / nachdem das allgemeine Stimmrecht seine liberale Richtung kundgegeben hatte, als der gesetzgebende Körper sie
süüz durch unsere Mitwirkung, mit einer Selbstverleugnung, wie sie in der Geschichte kein Beispiel hat, nicht gezögert, die Grundlagen der parlamentarischen Verfassung des Kaiserreiches zu legen. Aber getreu dem großen Grundsatze, auf welchem Ihre Regierung beruht, wollten Sie eine so tiefgreifende Veränderung der Macht, welche Ihnen der freie Wille des Volkes übertragen hat, nicht ohne die direkte Theil—⸗ nahme des Volkes selbst eintreten lassen. .
In seinen Komitien nach zwanzigjähriger Herrschaft vereinigt, hat es soeben in seiner unbeschränkten Unabhängigkeit und unter Be— dingungen, welche den Fortschritt und die Männlichkeit unserer öffent⸗ lichen Sitten bekunden, seine Gutheißung mit einer Uebereinstimmung gegeben, deren Macht Niemand läugnen kann. .
Indem es mit mehr als sieben Millionen Stimmen der neuen Form des Kaiserreiches seinen Beifall gab, ruft das Land, welches ein instinktives Gefühl seiner Interessen und seiner Größe besitzt, Ihnen Uu; Sire! Frankreich ist mit Ihnen, schreiten Sie zuversichtlich voran suf der Bahn aller erreichbaren Fortschritte und gründen Sie die Frei⸗ heit auf die Achtung vor den Gesetzen und der Verfassung. Frankreich stelt die Sache der Freiheit unter die Obhut Ihrer Dynastie und der großen Staats körper.
Der Kaiser erwiderte hierauf mit folgender Rede:
»Meine Herren! Indem ich das Ergebniß der am 8. Mai ab—
bierten Male seit 22 Jahren mir soeben wieder einen glänzenden Be— veis ihres Vertrauens gegeben hat. Das allgemeine Stimmrecht, dessen Elemente sich ohne Ünterlaß erneuern, bewahrt nichtsdestoweniger in seiner Beweglichkeit einen beständigen Willen. Es hat zu seinem Führer
Vesorm durch das Volk zu seinem Gegenstande, allein inmitten des Zusammenstoßes der Meinungen und in der Hitze des Kampfes burde die Streitfrage auf ein höheres Gebiet übertragen. Bedauern hir es nicht. Die Gegner unserer Institutionen haben die Frage, ob „tevolution. oder »Kaiserthum« aufgestellt, das Land hat sie zu Zunsen des Systems entschieden, welches die Ordnung und die Fleiheit verbürgt. Heute befindet sich das Kaiserreich in seinen Grund men gekräftigt, Es wird feine Kraft durch feine Mäßigung beweisen.
eine Regierung wird die Gesetze ohne Parteilichkeit wie ohne Schwäche n Ausführung' bringen; sie wird nicht von dem liberalen Wege ab— weichen, welchen sie sich vorgezeichnet hat. Indem sie jedes Recht ehren ird, wird sie alle In keressen beschüßen, ohne eine Erinnerung an die ver⸗
heinenden Voten und die feindfellgen Umtriebe zu bewahren, aber sie wird
Montag den 23. Mai
Henso auch den so energisch dargelegten nationalen Willen zur Achtung zu bringen wiffen und ihn von nun an als jeder Diskussion entzogen
)
1870.
bewahren. Befreit von der Sorge um Verfassungsfragen, welche die besten Geister trennen, müssen wir nur noch ein Ziel vor Augen haben: um die Verfassung, welche das Land soeben sanktionirt hat, die ehrlichen Leute aller. Parteien zu schaaren, die 5ffent— liche Sicherheit zu verbürgen, die Besänftigung' der Leiden. schaften herbeizuführen, die fozialen Interessen vor der An— steckung der falschen Lehren zu bewahren, und mit Hülfe der Intelligenz; die Mittel zu suchen, um Frankreichs Größe und Gedeihen zu fördern. Ueberall den Unterricht zu verbreiten, das Räderwerk der Verwaltung zu vereinfachen, die Regierungsthätigkeit vom Centrum, in welchem sie überströmt, auf die übrigen Theile hin— überzuleiten, welchen sie mangelt; in unsere wie Denkmäler dastehen— den Gesetzbücher die Verbesserungen, welche von der Zeit ge— boten erscheinen, einzuführen; die allgemeinen Hebel der Pro— duktion und des Wohlstandes zu vervielfältigen; den Ackerbau und die Entfaltung der öffentlichen Arbeiten zu begünstigen, endlich unsere Arbeit jenem immer gelösten und immer wieder zum Leben erwachten Probleme zu weihen: das Problem der besten Vertheilung der Abgaben, welche auf den Steuerzahlern lasten, — das ist unser Programm. Wenn wir es erfüllen, so wird unser Volk durch den freien Gebrauch seiner Kräfte den Fortschritt der Civilisation erhöhen.
Ich danke Ihnen, meine Herren, für den Beistand, welchen Sie mir in diesem feierlichen Momente geleistet haben. Die bejahenden Stimmen, welche die Abstimmungen von 1848, 1851 und 1852 rati— fiziren, kräftigen auch Ihre Befugnisse und geben Ihnen so wie mir neue Kraft, für das Wohl des Landes zu arbeiten. Wir müssen heute mehr als jemals der Zukunft ins Auge blicken, ohne Furcht zu zeigen. Wer könnte auch die Entwickelung einer Regierungsform aufhalten, welche ein großes Volk inmitten politischer Stürme aufgerichtet hat, und welche es im Schooße des Friedens und der Freiheit zu immer größerer Kraft gedeihen läßt?«
Die Rede des Kaisers wurde an mehreren Stellen und na— mentlich am Schlusse lebhaft applaudirt; auch die Rede des Präsidenten Schneider wurde mit Akklamationen begleitet.
— Im »Journal officiel ist das Senatuskonsult,
welches die Verfassung des Kaiserreichs feststellt, von dem Kaiser am 21. Mai vollzogen, publizirt. In der Sitzung des gesetzgebenden Körpers am 20 fand die Wahl eines Vize-Präsidenten an die Stelle des Herrn Möge statt. Die Wahl siel auf den Marquis de Talhouet, bekanntlich bis vor einigen Tagen Minister der öffentlichen Bauten. Derselbe erhielt 175 Stimmen auf 191 Abstimmende. Vorher hatten Pelletan, Jules Simon u. A. ein Gesetzprojekt eingereicht, dem zufolge die Gemeinden des Seine⸗Departements vom 1. Juli 1870 ab wieder ihre Gemeinderäthe ernennen dürfen. Bekanntlich ernennt dieselben jetzt die Regierung.
Gestern wurde die Berathung über das Preßgesetz fort— geführt. Das Amendement, welches die Verfallzeit der Klag— barkeit wegen eines Zeitungsartikels von sechs Monaten auf ö Monat herabsetzt, ward mit 138 gegen 77 Stimmen ver— worfen.
— Das »Journal officiel« veröffentlicht den Bericht des Ministers Louvet über das Ergebniß der nun beendeten Ackerbau— enquõte.
; — Die meisten Abendzeitungen sprechen sich günstig über die heutige Rede des Kaisers aus. — Dem »Constitutionnel« zu— folge würden die Ernennungen im diplomatischen Corps erst nach der Rückkehr des Herzogs von Grammont erfolgen.
Spanien. Madrid, 22. Mai. Es partero beharrt bei seiner Weigerung, die Krone anzunehmen.
— Aus der Havanah wird gemeldet, daß eine Proklamation des General⸗Kapitäns Rodas alle Sklaven von Infurgenten und alle übrigen Sklaven, welche den spanischen Truppen als Fübrer gedient häben, oder den Regierungstruppen anderweitig aus freien Stücken zur Unterdrückung des Aufstandes gebolfen baben, für frei erklärt. Wie es heißt, stehben nur noch einige wenige zer— streute Insurgentenbanden! unter Waffen. .
La Coruna, 20. Mai. Die englische Flotte ist in der Richtung gegen Norden abgegangen. Man glaubt, sie gehe nach Lissabon.
Portugal. Lissabon, Mai. Der Herzog von Saldanha ist mit der interimistischen Leitung des Ministeriums der auswärtigen Angelegenbeiten beauftragt worden.
— Das spanische Geschwader kommt nicht hierber, da Gegenordre erhalten hat. ⸗
Griechenland. Atben, 14. Mai. Die gefangenen Räuber kommen in der nächsten Woche vor die Assien.
Die Regierung beantwortete das Verlangen des engliscken und des italienischen Gesandten, der Untersuchung gegen die Briganten beizuwobnen, so wie die Note des franzostschen Ge— sandten, welche für künftig den Briganten in die Hande fallende Franzosen eine Garantie verlangt, abschlagig.
—
249
— —
256