1870 / 131 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

des Festausschusses dem am. 5. und 6. Juni dortselbst stattfin⸗ denden sechsten badischen Männergesangsfeste anzuwohnen.

Der heute erschienene Staats. Anzeiger enthält u. A. eine allerhöchste Entschließung des Großherzogs, die Einberufung des landständischen Ausschusses zur Prüfung der Staatsrechnungen für das Jahr 1869 betreffend, und zwar auf den 30. Juni.

Oesterreich⸗ Ungarn. Wien, 5. Juni. Der Kaiser und die Kaiserin sind mit der Erzherzogin Marie Valerie gestern Morgen von Schönbrunn nach Ischl abgereist.

Der »Wiener Zeitung« zufolge ist die Abhaltung einer internationalen Weltausstellung in Wien für das Frühjahr 1873 durch Kaiserliche Entschließung genehmigt und unverweilt darauf bezügliche Mittheilung an die fremden Re— gierungen angeordnet worden.

Der Minister-Präsident Graf Potocki ist nach Laneut abgereist.

Auch in Galizien sind die Neuwahlen ausgeschrie— ben. In den Landwahlbezirken erfolgen dieselben am 5, in den Wahlbezirken der Städte und Handelskammern am 7., und in den Wahlbezirken des Großgrundbesitzes am 12. Juli.

Pesth, 3. Juni. Im Un terhause interpellirte Ernst Simonyi das Gefammt⸗Ministerium, welche Punkte des Munizi⸗ palgesetzes es seien, aus deren Annahme dasselbe eine Kabinets⸗ frage machen wolle? Das Gesetz über die Aenderung des Ge— setzartikels 4) vom Jahre 1868 wurde in dritter Lesung an— genommen. Der Gesetzentwurf über den Franzens-Kanal wurde genehmigt. Minister Gorove legte einen Gesetzentwurf über die Einführung des Dezimal! und Metersystems in Ungarn und Minister-Präsident Graf Andrassy das sanktionirte Gesetz über den Staatsrechnungshof vor.

Schweiz. Bern, 6. Juni. Der Bundesrath hat behufs der durch das Bundesgericht einzuleitenden Untersuchung wegen des stattgehabten Landfriedensbruches an der italienischen Grenze das Nöthige angeordnet.

Auf den Antrag der Abordnung von Glarus hatte die am 21. Dezember 1869 versammelt gewesene Konferenz des Konkordats über die Heirathen von Schweizern im In- und Auslande beschlossen, es sei den Kantonen die Frage vorzulegen, ob sie nicht geneigt wären, die Titel 2 und 3 des Konkordats⸗ entwurfes, die Formalitäten bei Verkündigung und Einsegnung der Ehen betreffend, einstweilen als modus vivendi einzufüh- ren. Der Bundesrath stellte diese Anfrage an die Kantons— regierungen durch Kreisschreiben vom 28. Januar; allein nur eine kleine Minderzahl von 45 Kantonen (Bern, Luzern, Glarus, Solothurn und Außerrhoden) haben ihre unbedingte Zusage gegeben, während 23 Kantone (Freiburg, Baselland und Thur— gau) ihren Beitritt von demjenigen einer Mehrheit der Kantone abhängig machen und die meisten übrigen im Hinblick auf die bevorstehende Revision der Bundesverfassung von der Einfüh— rung eines Provisoriums absehen wollen.

Bei dieser Sachlage hat der Bundesrath in seiner Sitzung vom 3. d. M. beschlossen, es könne von weiteren Unterhand⸗ lungen über fragliches Konkordat nicht mehr die Rede sein und erklärt den Kantonsregierungen gegenüber diese seit 9 Jahren anhängig gewesene Angelegenheit fur erledigt.

Belgien. Brüssel, 4. Juni. Der König ist gestern früh in Schloß Laeken wieder eingetroffen.

Großbritannien und Irland. London, 4. Juni. Engl Korr.) In Spithead sind die preußischen Schrauben— regatten Kronprinz «, Kapitän Werner, und »Friedrich arl!«, Kapitän Klatt, eingetroffen und nach Austausch der üblichen Salutschüsse vor Anker gegangen. Der »Kronprinz« hatte den »Friedrich Karl« nach Spithead bugsirt und segelte dann mit 180 Offizieren und Mannschaften für das norddeuische Schulschiff Renown«, welches sich zur Reise rüstet, nach Devonport. Der »Friedrich Karl« wird heute Morgen in eines der Admiralitätsdocks von Portsmouth gehen, um dort eine vorläufige Ausbesserung zu erhalten, dann eine Probefahrt von mehreren Wochen zu machen, und schließlich eine bereits in Angriff genommene neue Schraube eingesetzt zu bekommen.

Es bestätigt sich, daß die österreichische Regierung, nachdem es unmöglich erscheint, den Ausschluß der österreichischen Staats— papiere vom Börsengeschäft in anderer Weise rückgängig zu machen, Verhandlungen mit den englischen Gläubigern über die Regulirung des Schuldverhältnisses durch das Bankhaus Worms offiziell führen läßt.

Frankreich. Paris, 4. Juni. Der Kaiser hat ge⸗ nehmigt, daß der oberste Rath fuͤr das Gestütwesen von 10 auf 25 Mitglieder erweitert werde.

Der gesetzgebende Körper votirte vorgestern zwei Gesetzentwürfe, nämlich 1) und zwar mit 200 gegen 5 Stim— men, einen Gesetzentwurf Ordinaire's, durch welchen den Ge—

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meinden neue Hülfsquellen für den Unterhalt der ländlichen Kommunikationswege eröffnet werden, und Meinen von der Regierung ausgegangenen Gesetzentwurf, welcher an dem System der Stellvertretung im Heereswesen einige Veränderungen vor— nimmt.

Gestern schritt der gesetzgebende Körper zur Diskussion über das neue Gesetz betreffs der Generalräthe. In einem von Element Duverngis und einigen anderen Mitgliedern der Rechten ge— stellten Amendement wurde verlangt, daß die Sitzungen der Generalräthe öffentlich sein sollen. Der Minister des Innern und Emile Ollivier bekämpften den Antrag. Letzterer bemerkte aber zum Schluß seiner Rede, daß die Regierung das Amende— ment, falls es votirt werde, annehme und das Gesetz nicht zurückziehen werde. Man schritt nun zur Abstimmung. Der erste Paragraph des Amendemens wurde mit 194 gegen 18 und der zweite mit 113 gegen 82 Stimmen angenommen.

Heute setzte der gesetzgebende Körper die Berathung über die Interpellation Bethmonts bezüglich der Gewährung des Versamm⸗ lungsrechts für die Generalrathswahlen fort. Ollivier antwortete auf die Auseinandersetzungen Bethmon's, er sei der Ansicht, solche Versammlungen sollten gesetzlich zulässig sein; das gegenwärtig zu Recht bestehende Gesetz jedoch gestatte derartige Versammlungen nicht. Die Stellung des Ministeriums sei eine schwierige, man werfe demselben vor, bald zu rasch, bald zu langsam vorzu— gehen. Der Minister schloß seine Rede, indem er erklärte, daß er aus der Zurückweisung der Interpellation eine Kabinets. frage machen müßte. Bei der Abstimmung wurde die einfache Tagesordnung mit Stimmeneinhelligkeit von 188 Stimmenden angenommen.

6. Juni. Der Kaiser, der an einem leichten Rheu— matismus gelitten, ist heute völlig wiederhergestellt.

Die Blatternepidemie ist im Abnehmen. In letzter Woche sind nur noch 173 Erkrankungen vorgekommen, während in der vorletzten Woche noch 218 Personen erkrankten.

Spanien. Madrid, 5. Juni. Das Amendement des Deputirten Arias wird der Geschaͤftsordnung gemäß einer zwei⸗ ten Abstimmung unterworfen werden. Seitens der Gegen— . . große Anstrengungen gegen das Amendement gemacht.

6. Juni. Nach Berichten aus Gibraltar ist der Neffe Bonel dorthin zurückgekehrt, um das Lösegeld im Betrage von 150,000 Realen zu holen, während der Oheim in der Gewalt der Briganten zurückgeblieben ist.

Portugal. Lissabon, 4. Juni. Der Minister des

Innern, Antonio Rodrigues Sampawgo, hat seine Ent— lassung eingereicht, und übernimmt der Justiz⸗Minister Ferreira dessen Ressort. Wie in gut unterrichteten Kreisen verlautet, hat der italienische Gesandte in Folge eines Konflikts mit der Regierung seine Pässe gefordert. . 6. Juni. Der Herzog von Saldanha weigert sich, den italienischen Gesandten zu empfangen und hat erklärt, mit der italienischen Regierung nur direkt verhandeln zu wollen. Die Gründe hierfür sind unbekannt.

Italien. Florenz, 4. Juni. Der »Economista« zufolge hat die Kommission der Deputirten kammer die Konven— tion mit der oberitalienischen Bahngesellschaft im Allgemeinen fast einstimmig abgelehnt und nur den Punkt der Konvention bezüglich der Linie Bussolengo— Bardonecchia genehmigt.

Die »Gazzetta uffiziale« meldet: Das ern gsungt— fest ist überall in vollständigster Ordnung gefeiert worden.

Bei Lucca und Sarzona tauchten schwache Insurgenten— banden auf, welche die Telegraphenleitungen beschädigten, jedoch beim Anrücken von Truppen sich in das Gebirge flüchteten. In Livorno wurden mehrere Verhaftungen vorgenommen und Papiere aufgegriffen, welche die Namen der Agitatoren be— kannt geben.

Die »Italia« meldet, daß in Marseille ein Livornese verhaftet worden sei, gegen welchen der Verdacht vorliegt, daß er das bekannte Attentat gegen FZM. Graf Crenneville und den , Konsul in Livorno, von Inghirami, began— gen habe.

Die Zahl der in Livorno vorgenommenen Verhaftungen beträgt 27.

Nach einem Telegramm der »Allgemeinen Zeitung aus Rom vom 3. d, wurde in der Sitzung des Konzils an diesem Tage der Bischof Maret von dem Kardinal Bilio in heftiger Weise in seiner Rede unterbrochen, und wurde nach diesem Vorgang die Generaldebatte über die Unfehlbarkeitsfrage

geschlossen.

Türkei. Konstantinopel, 6. Juni. In Pera brach gestern Nachmittag um 1 Uhr eine Feuersbrünst aus, und machte bei dem herrschenden heftigen Winde reißende Fort⸗ schritte. Das Hotel der britischen Botschaft, die Gebäude der

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gonsuln von Amerika und Portugal, das Theater Naoun, U mhle Kirchen und Moscheen, mehrere tausend Häuser, sowie cer reichten Magazine wurden von den Flämmen vollJ dig vernichtet. Auch sind Menschen ums Leben gekommen. has Feuer ist noch nicht vollständig gelöscht. Der durch das— be angerichtete Schaden ist im Augenblick nicht zu berechnen. Ein'späteres Telegramm vom 6. lautet: Has Feuer ist nunmehr vollkommen gelöscht. wie die meisten Geschäftslokale sind noch geschlossen. Im i des französischen Botschafters werden Unterstützungen für ie Verun lückten entgegengenommen. . Rußland und Polen. Nowotscherkassk, 2. Juni. Dem Russ. Inv.“ wird telegraphirt: Die Jubelfeier ist voll= Mgen. Der Großfürst Thronfolger und die Großfürstin 6 arewna wohnten der Annagelüng der Jubiläumsfahne In den Fahnenstock, der Einweihung der Fahne, der Messe, n Akt in der Heeresversammlung und dem solennen Dejeuner dinatoire bei.

Amerika. Washington, 3. Juni. (Kabeltelegramm.) Zei Berathung über die neue Bill behufs inländischer Be⸗

steuerung gelangte im Repräsentantenhause, wie bereits gemel⸗

pe, mit 96 gegen 65 Stimmen ein Amendement zur Annahme, peiches die Ziusen der Bundesobligationen mit 5 pCt. besteuert, Em späteres Telegranim von demselben Tage meldet, daß das me dement nochmals erörtert wurde, daß sich eine sehr heftige Debaite entspRann unz daß schließlich mit 92 gegen 72 Stimmen zie Verwerfung erfolgte, nachdem es sich herausgestellt, daß fiele Mitglieder des Hauses die Tragweite des Amendements mßverstanden hatt..

Auf einen Feniertrupp, welcher sich dagegen sträubte, von Williamstown, New-York, mit der Eisenbahn weiterbeför⸗ del zu werden, wurde von den amerikanischen Truppen ge⸗ suuerk und mehrere Fenier wurden verwundet.

Aus dem Wolff schen Telegraphen⸗Bureau.

Paris, Dienstag, 7. Juni, Vormittags. Dem gestrigen BFallfest in den Tuilerien wohnte der Kaiser bei. In den Fäldern von Fontainebleau fand gestern ein bedeutender Frand statt, wie es heißt, sind über 260 Hektaren Wald ab⸗

gebrannt.

—Nr. 22 der Zeitung des Vereins Deutscher Eisenbahn⸗

verwaltungens hat folgenden Inhalt: Verein Deutscher Eisenbahn⸗

perwaltungen? Nassauische Eisenbahn, Zweigbahn Diez⸗Zollhaus eröffnet.

Mittheilungen über Eisen— Norddeutschland: und

Die belgische Eisenbahn Konvention. NMötth bahnen? Norddeutscher Bund, Parlamentarisches. . Konzession der Linien Aachen ˖ Landesgrenze bei Gemmenich München ⸗Gladbach nach Cöln für die Bergisch Märkische EC Hera⸗Weimar, Annaberg ⸗Weipert, Leipzig-Zeiß, Schoppiniß ⸗Dzieditz, Berlin Stralsund, Eroͤffnung der Linien Schwerte-Arnsberg / brücken-⸗Saargemünd, Diez Zollhaus und Lübeck Kleinen.

Görlitzer E. Tagesordnung der Generalversammlung. Briefe Vom Eisenbghn ⸗Altien Markte, Duz ⸗Bodenbacher Eisenbahn, Prjempsl-Lupkow, Franz Josefsbahn, die Beeidigung der Bahn⸗

Berlin⸗

̃ öld-⸗Fi Eisenbahn, Stuhlweißenburg . ,, , ö 24 beschaffene Wollen werden mit 4 8 Thlr, Aufschlag bezahlt, in

einzelnen Fällen noch höher. Käufer sind Rheinländer, Engländer,

Valkäny⸗Persamos, Nyiregyhaza Ungbyar. Fahr

Raaber Bahn ö. Vorschriften für den Eisenbahn-Personen⸗ und

yvlanänderungen.

sier ͤ 1 c ichten. Ausland: Belgien, . ; = Güterverkehr, Tarife 2c Personalnachrichter gien, änsolench balteten is jez 165 Uhr, ist' bereits die Hälfte ver⸗

Konzessonlrung verschiedener Bahnlinien; Italien, Eröffnung der

Unie Foggia Neapel, Neue Strecken auf Sizillen, Tunnel von Genua. 6 . Sammlung der das österr. Eisenbahnwesen betreffenden Gesetze 2c, von Pollanez und Dr., von Wittek. Neuer Alas der ganzen Erde für die Gehildeten aller Stände und für höhere Lhranstalten, von Br. Stein. Miscellen; Die Statue des Baron

Shwelz. Literatur:

Salomon Rothschild im Wiener Nordbahnhof = Marktbericht. e men. mer s lr Offizieller Anzeiger. Offizielle Mittheilungen über Eifenbahn Einnahmen im Monat April 1870.

Statistische .

Die ⸗Wurttembergischen Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, herausgegeben von dem Königlichen statistisch⸗

tapographischen Bureau, Jahrg. 1868 (Stuttgart, H. Lindemann, 1870), ot S. 8. bringen außer der Ehronik die Fortsetzung der Topographie

des württembergischen Weinlandes, den Anhang ven trigonometrischen höhenbestimmungen für die Atlasblätter Böblingen. Göppingen, Heidenheim und Giengen; ferner Arbeiten über das Verhältniß der

Vürtteniber, nach seiner geschichtlichen Entwickelüng« von n, Feiedrich Stälin, und Gemeinde Ablagen n

löhh, unter Berückic ing der aus Staatseigenthum bezahlten Kor⸗

porations steuern por tameralamts.- Buchhalter Wilhelm Camerer. Hrofessor Dr. Bernhard Kugler hat einen Aufsatz geliefert: Urkunden zur Geschichte des Herzozs Ehristoph von Wirtemberg und des Worm

Die Börse

E. G. / : ; rell . und Zeichnungen und 9 Kupferstiche und Holzschnitte. Als Prämie Baar! wird der Verein in diesem Jahre das Rethel⸗Album, die Nachbildung der Fresken im Aachener Rathhaussaale, geben.

Wiener

ser Fürstentages, April und Mai 1552,« und Professor Dr. Schoder außer der Darstellung der Witterungsverhältnisse im Jahre 1868 eine Abhandlung über die Bewegung des Bodensees im Jahre 1868.

Kunst und Wissenschaft.

Berlin, 4. Juni. In der Sitzung der anthropologischen Gesellschaft vom 14. Mai machte der Dr. Mannhard Mittheilungen über neuere Funde von Gesichtsurnen in Pomerellen. Eine solche wurde im Jahre 1819 in der Näbe von Danzig gefunden; sie zeigt einen eigenthümlich geflchtenen Bart, der Aehnlichkeit hat mit derartigen Bildern an assyrischen Monumenten. In einem Ohre befindet sich ein Ring. Eine zweite Urne wurde vor ganz kurzer Zeit ge— funden. Auch sie zeigt einen Bart, aber ohne Flechtung. Nach For⸗ schung russischer Gelehrten aus arabischen Quellen soll bei den Russen früher die Gewohnheit geherrscht haben, den Bart zu flechten. Ferner ist eine Urne gefunden worden mit einem Ohrring, in dem eine Kaurimuschel hing. In einer anderen waren mehrere Ringe als Ohrgehäng. Eine Urne von Mewe zeigt eine stumpfe Nase und wulstige Lippen. Eine andere, im Anfang des vorigen Jahrhunderts gefunden im Danziger Museum befindlich) zeigt eine Inschrift um den Hals und im Gesicht. Wie Professor Virchow behauptete, steht das Alter der Gesichtsurne auf der Grenze zwischen der Bronze— und Eisenzeit, da man Bronze und Eisen zugleich mit ihnen findet. Im Anschluß daran machte Professor Virchow aufmerksam auf einige Urnen, die eitirt sind im Katalog der Antiquitäten der irischen Aka— demie von Wilde. Derselbe besprach sodann die sogenannten gebrann— ten oder verglasten Steinwälle der Oberlausitz, die außerdem in Böh— men, Frankreich und Schottland bekannt sind. Man meint, daß man einen Steinwall aufgeführt, ringsum einen Erdwall aufgeworfen, und in den Zwischenräumen Holz geschichtet und angezündet habe. Auf dem Schaäfberge bei Löbau und am Stromberge bei Weissenberg sind gleich falls solche Wälle. Auf Letzteren ist an der südlichen Seite ein Basaltbruch, an der Spitze ein Wall bis 10, hoch; derselhe ist da— wo er gegen einen Sattel des Berges abfällt, in verschlacktem Zu⸗— stande; an den südlichen Theilen besiehen die Wälle, aus gebrannter Erde. Am verschlackten Theile ließ Prof. Virchow einen Durchschnitt machen. Der innere Kern ist am festesten verglast; es zeigen sich im Inneren Löcher, welche Abdrücke von Holz zu sein scheinen. In einem Loch fand sich Kohle. Redner hält die Eindrücke für Holzeindrücke. Zwischen den verglasten Massen finden sich ge— brannte Lehmbroöcken. Prof. Virchow fand am Löbauer Berg den Wall aus geschmolzenem Nephelindolerit und mit eigenthümlichen Eindrücken Am Löbauer Berg ist die Verschanzung sehr groß. Cotta nimmt slavische, Tenken und Schuster germanische Bevölkerung als Gründer der Wälle an. Auf dem Stromberge wurden nur Kohlen gefunden. Auf dem Löbauer Berg soll ein Bronzebeil gefunden wor⸗ den sein. Am Fuße der Landskrone ist eine Schwedenschanze, ein Erdwall, welcher von dem kleinen Gipfel aus den Berg umschließt. Zahlreiche Knochenreste, Töpfe 2c. wurden bei einer kurzen Ausgrabung Jefunden. Die Burgwälle hält Prof. Virchow für slavisch

Die jährliche Ausstellung des rheinisch ⸗westfälischen Kunstver⸗ eins zu Düsseldorf ist am Pfingstsonntage eröffnet worden. Die Zahl der Mitglieder des Vereins beträgt gegenwärtig über HZ00. Die Zahl der zur AÄusstellung kommenden Kunstwerke beläuft sich auf 302,

die sich wie folgt eintheilen: 268 Oelgemälde, darunter 14 Historien bilder, 73 Genrebilder, 9 Schlachtgemälde, 149 Landschaften 10 Thier⸗

stücke, 8 Stillleben, 5 Porträts, dann 7 Skulpturwerke, 18 Aquarelle

Landwirthschaft.

Breslau, 7. Juni. Der Markt ist wegen früherer großer Ab⸗ schlüsse schwächer befahren als sonst. Das Geschäft ist lebhaft. Gut

Franzosen, einige Schweden und Russen. Inländische Fabrikanten kauft. Gewerbe und Handel.

St. Petersburg, 2. Juni. Die feierliche Eröffnung der ersten russischen Versammlung von Fabrikanten, Technikern und überbaupt den Personen, welche sich für die Entwickelung des Handels, der In⸗ dustrie und Technik in Rußland interessiren, hat am 30 v. M., um sz Uhr Abends, im großen Saale der Duma stattgefunden. Der Präsident der Versammlung, der Herzog Nikolai Maximilianowitsch von Leuchtenberg, eröffnete die Sitzung durch eine Rede.

Verkehrs⸗Anstalten.

Von dem im Cours - Bureau des General ⸗Post: Amts bear beiteten, im Verlage der Königl. Geheimen Ober · Hofbuchdruckerei (R. v. Decker) hierselbst erscheinenden Eisenbahn⸗, Post⸗ und Dampf- schiff Co ursbuche mit der Eisenbahn-⸗Karte von Mittel Europa ist am 4. Juni die 4. Nummer ausgegeben worden, welche die bis zu dem vorgedachten Zeitpunkte eingetretenen, resp. mit demselben ein⸗

tretenden , . 3 der irie , mn, . lligidsen 6 ; r n Dampfschiffe enthält. Die 3. Nummer des Eisenbatbn- Anzeiger? hligiösen Gemeinschaften und, der sremden n , n., . Ell he znr er Gen gef Amte . nf i aber (, Birekte Staatssteuern und Amts- und die Fahrpläne der Eisenbahnen, in den Staaten des Norddeutschen Ulber * ; = 9

Fürttemberg im Etatsjahr 1. Juli 1868 bis

Bundes, * in Süddeutschlan? und Oesterreich mit den Anschlüssen der wichtigeren außerdeutschen Eisenbahnrouten