1870 / 153 p. 10 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2600

Monats- Uebersicht

der Bank des Berliner Kassch-Vereins.

Aktiva: I Geprägtes Geld und Barren . MmMHlr. h Kassen-Anweisungen, Noten und Giro-Anwei- sungen der preussischen Haupt- Bank . Wechsel- Bestände

2248

439, 990. 22g, 34. 1755999. 17243766.

202,500. 57 545.

34,770 4, Hao, ?.

4 Lombard-Bestände 5) Grundstück, verschiedene Forderungen und

Aktiva . 6) Staats- und andere Werthpapiere Passiva:

II) Bank- Noten im Umlauf 2 Guthaben von Instituten und Privatpersonen mit Einschluss des Giro-Verkehrs ö

Berlin, den 30. Juni 1870. Die Direktion. Hache.

Thlr.

Riess. Warschauer.

Monats- Uebersicht der Provinzial Aktien Bank des Großherzogthums Posen.

d J Thlr. 334 470 Geprägtes Gel r. D7o. er . Preuß. Bank und Kassenanweisungen » 7/900. Wechsel * 1 (6h50 / 300.

Lombard bestände 392,190. Effekten 7740. Grundstück und diverse Forderungen . ...... ..... 107,110.

Passiva. Thlr. 1.000 000. 7/310.

12236

Noten im Umlauf orderungen von Korrespondenten . epositen mit zweimonatlicher Kündigung est den 30. Juni 1879. Die Direktion.

Hill.

Monats ⸗-Uebersicht der Magdeburger Privathank.

Activa. Gemünztes Geld Thlr. 342,035. Kassen ⸗Anweisungen und Noten der preußischen B 6.459

an We selbestände 1740400. Lombardbestände 322, 340. Diverse Forderungen Sl /d 08.

n,, Aktienkapital Thlr. 1/000, 000. Banknoten in Umlauf 9997720. Guthaben von Privatpersonen mit Einschluß des

Giro Verkehrs . ; 40,312. Verzinsliche Depositen mit zweimonatlicher Kün⸗

digun 2 325.250. Reservefonds 135/627.

Magdeburg, den 30. Juni 1870.

12240

Stand der Frankfurter Bank am 36. Juni 1870. Activa.

Gemünztes Geld und Silber ⸗Barren. Fl. 22,919, 000 4 Fl. 31.600 Disfontirte Wechsel 11,161,000 4 2 1,003, 200 Vorschüsse gegen Unterpfänder 3. 348,600 4 102,500 Wechsel u auswärtige Plätze 4 808,200 245/500 Bank I‚mmobilien und verschiedene

Aktiva 311400 33, 100 Darlehen an den Staat (Art. 79 der

Statuten) 8 re, J Diskontirte verlooste Effekten .

Passiva.

Bankscheine im Umlauf Fl. 29/466, 000 4 Fl. Giro · Kreditoren... ... ...... ..... 56715800 * Eingezahltes Aktien Kapital 10000000 x Unverzinsliche Baar⸗Depositen 61 Unerhobene Dividende d / 600 1

Il2246

Bekanntmachung. Vom 1. Juli d. J. ab werden folgende,

bisher der Normalklasse des Ostbahn Tarifs angehörige Artikel in er— mäßigte Klassen verseßt und zwar: J. In die Klasse II. A. Altohol wie Spiritus), Bleizucker, Bonesize, Brell aller Art unverpackt, Eisen beize, Farbehölzer, gemahlen, Farbewurzeln, Gambier (wie Cuich), Hornspitzen (wie Hörner), Knicker Märbel, Schüsser), Nessel, roh, ge— färbt und bedruckt, Most von Wein und Obst, Papiermasse, trockene, Säcke, neue, in festen Rollen, Schiefertafeln, Schilf (Rohr), Stuhlrohr, Bruchmetall exkl, von Blei und Eisen, Colophonium, Degras de

eau, Galipot (wie Harz). II. In die Klafse II. B. Jute und Jutegarn, Asphaltbrei, Bast, Kokoßnußtheile, Palmnußkörner und Erd⸗ nüsse zur Oelgewinnung, Flegme (Lutter), Holzzeugmasfe, Seifenfsieder⸗ fluß Naphtalin Abfälle von Steinkohlentheer. III. In die Köasse II. G. Chamotmoͤrtel, Trebern, Trestern. Bromberg 25. Juni 1870.

2242

a n, ,, er Coͤlnischen Privat⸗Bank.

Gemünztes Geld . Thlr. 374.000 Kassen⸗Anweisungen und Noten der Preußischen Bank 3. , . 1 !

Wechselhestände . ...... ... ...... . 9

Lombard bestände . 193, 100

Diverse Forderungen und Immobilien 478,600 Passiva.

Thlr. 1.000 000

90, 100

Banknoten im Umlauf . Guthaben von Privatpersonen mit Einschluß des

9 ,,, , ö 9 erzinsliche Depositen -Kapitalien: mit zweimonatlicher Kündigungsfrist Thlr. 73.800 mit dreimonatlicher Kündigungsfrist. » 1,3383300, * 1467 100 Cöln, den 30. Juni 1870. , Die Direktion.

Ausweis der

oldenburgischen Landesbank pro 30. Juni 1870. A GCtiva.

2237

127 645. 23 363. 20

Kassebestand 9. 17646. Ii. 5.

Wechsel

Diskontirte verlooste Effekten Konto- Korrent-Saldo Lombard - Darlehen ( Nicht eingeforderte 60 S6 des Aktien- kapitals Diverse

132573. 3656351. 6 1705.5.

300,000. 11280. 16. fñst. Js Js. S.

Realisationsfond des Staatspapiergeldes:

baar Thlr. 667, 000.

Wechsel. 1,012,126. 8. 8.

Effekten.. 396, 160. —. —.

Diskontirte verlooste Effekten 7,600. —. —. 2, (82, 886. S. 8. Ini. S Höss T... Pas siya.

ktlenk an ital. , , 6. Thlr. 50, 000. . —.

Depositen: egierungsgelder und Guthaben öffentl. Kassen Thlr. Einlagen von Privaten

b,. 04. 18. 2. 350, 347. 3. 9.

gl2, 651. 21. II. = 38.666. 25. 8 fsisr. Ns piss T...

Staatspapiergeld im Umlaufe 2906000 09.. fiir. d. Nd die T-.

Diverse

BILANZ vom 30. Juni 1870 gemäss Art. 34 alin. 2 des Statuts.

2247

rungen Emittirte, im Umlauf befindliche unkiündbare Pfandbriefe v Gotha, 30. Juni 1870. Deutsche Grundkredit- Bank.

von Holtzendorff. Lands ky.

2245 Allgemeine Berliner Omnibus-⸗Aktien⸗-Gesellschaft.

Einnahme pro Monat Juni 18570 49,718 29 *

Durchschnittlich pr. Tag u. Wagen 1869 1 5 9 . 1870 1

Die Direktion.

Vom 15. Juli d. J. ab tritt direkte Personen—⸗ und Gepäckbeforderung in Kraft zwischen: a) den Statio nen Lauban, Alt⸗Kemnitz, Langenoͤls

2 nit Freiburger Eisenbahn andererseits; den St dorf Saarau Groß ⸗Rosen, Brechelshof, Neuhof und Faulbrück

der Breslau ⸗Schweidnitz- Freiburger Eisenbahn andererfeits,

via Altwasser. Berlin, den 21. Juni 1870.

Königliche Direktion der Ostbahn.

,

Königliche Direktion der Niederschlesisch. Märkischen Eisenbahn. Hier folgt die besondere Beilage

Erworbene, unkündbare hypothekarische und Renten- Korde- . Thlr. 5, 90, o09)

5 go, 5o0

1869 42361 Thlr. 19 Sgr. 6 Pf. 8

und Gersdorf der Schlesischen Gebirgsbahn einer ,. und sämmtlichen Stationen der Breslau⸗Schweid⸗

; Görlitz und Kohlfurt der diesseitigen Eisenbahn einer- und den Stationen Schmolz, Canth, Mettkau, Ingrams—

Besondere Beilage

des Königlich Preußischen Staats⸗Anzeigers. M 26 vom 2. Juli 1870.

Inhalts ⸗Verzeichniß: Das Lehr⸗Infanterie. Bataillon.

Die von Minutolische Sammlung. Dr. Rudolf Köpke. Die Bewe—

gung der Bevölkerung in den größten Staaten Europas 1861 - 1865.

Das Lehr ⸗Infanterie⸗Bataillon.

Das Lehr Infanterie Bataillon wurde von König Friedri Wilhelm III. durch Kabinets⸗Ordre vom 30. De hh, a gestiftet, es bestand demnach am 30. Dezember 6 fünfzig Jahre. Wie alle anderen Truppentheile der Armee das Ereig' niß ihres H0jährigen Bestehens durch besondere Feier geehrt haben, so durfte auch das Lehr-⸗Infanterie⸗Bataillon mit Ge—⸗ nehmigung Sr. Majestät des Königs, dessen besonderen Inter⸗ esses und Wohlwollens sich das Bataillon seit feinem Entstehen stets erfreute, nach dem Zusammentritt im Jahre 1870 die Jubiläumsfeier seiner Stiftung begehen. Wenn das Lehr⸗ Infanterie Bataillon auf seine Fahne keine Namen siegreicher Gefechte, keine glänzenden Waffenthaten aufzuzeichnen vermag, so liegt das in der Natur seiner Bestimmung. Sicherlich aber verleihen ihm 50 Jahre eifrigen Fleißes und reger Thätigkeit

das Recht, mit Genugthuung auf seine Vergangenheit zuruͤck⸗

in i . R nach Beendigung der Kriege vom Jahre 1813—15 sich durch die Aufnahme bergischer und c h. Truppen in den preußischen Armeeverband große Verschiedenheiten in Bezug auf Bekleidung, Ausrüstung und namentlich Ausbildung der Infanterie bemerkbar machten, erließ, wie be' reits erwähnt, König Friedrich Wilhelm II. am 36. Dezember 1819 eine Kabinets-Ordre zur Bildung eines Lehr⸗Infanterie— Bataillons. Der Zweck dieses Bataillons war in Der bezeich⸗ neten Kabinets · Ordre dahin ausgesprochen: Die Gleichförmigkeit und Uebereinstimmung im Dienst und den Exereir Uebungen der Infanterie zu befördern, wie dies bei der Kavallerie bereits durch die Reitanstalt ge— schehen.« und ferner hieß es: Die Divisions · Commandeurs wählen unter den Ofsiziers Diejenigen aus, welche sich durch Anlagen und Führung am meisten auszeichnen, denn Ich habe bei Formation dieses Bataillons zugleich die Absicht, diejenigen Offiziere genauer kennen zu lernen, welche für die Folge zu größeren Erwar⸗ tungen berechtigen.« Nach der Allerhöchsten Intention ward nun in Potsdam das Lehr-Infanterie⸗Bataillön aus den damals bestehenden 36 Infanterie und 4 Reserve⸗Regimentern jeden 15. April for— mirt, und mit Ausschluß eines bleibenden Stammes all jähr⸗ lich abgelöst. Dieser Stamm in der Stärke von 4 Offi⸗ zieren, 16 Unteroffizieren, 8 Spielleuten, 108 Gemeinen bleibt fortwährend in Potsdam zusammen, unterliegt aber alljährlich einem regelmäßigen Wechsel in der Zusam⸗ mensetzung seines Personenstandes. Außer diesem Stamm ward die Stärke des Bataillons, nach verhältnißmäßiger Vertheilung auf die Regimenter, auf 20 Offiziere, 36 Unteroffiziere, 16 Spielleute, 437 Gemeine normirt. Hierzu gab als permanenten Stamm das Garde nnd Grenadier— Corps einen Stabs. Offizier als Commandeur, einen Lieutenant Als Adjutanten, 4 Feldwebel und 1 Spielmann als Bataillons— in , z n dieser Formation trat das Lehr - Infanterie Bataillon am 1. April 1820 zum ersten Male unter den Augen des Königs Friedrich Wilhelm III. in Potsdam Major von Wichert vom Ersten Garde⸗-Regiment z. F. ward zum Commandeur, Lieutenant von Buddenbrock des nämlichen Regiments zum Adjutanten des Bataillons ernannt. Dasselbe wurde dem Garde und Grenadier⸗Corps bon der J. Garde⸗Infanterie ⸗Division, beziehentlich der 1. Garde— Infanterie. Brigade, und stand zunächst unter den Befehlen des Regiments Kommandos vom Ersten Garde⸗Regiment z. F. Der General v, Alvensleben, Commandeur der 17 Garde— Division, theilte mittelst Schreibens vom 10. März 1826 dem ataillon mit: wie des Königs Majestät in Rücksicht, daß die Leute, welche in das zu errichtende Lehr ⸗Infanterie⸗Bataillon treten sollen, aus Regimentern ausgesucht werden, welche größtentheils schon Feldzüge mitgemacht und Fahnen erhalten haben, auch diesem Bataillon eine Fahne zu bewilligen geruht haben.

zusammen.

attachirt, ressortirte

Es ist dies die Fahne, welche während des aachener = gresses vom FJüsilier Bataillon , ments, dessen Fahne mit einem Detachement zum Kongreß nach Aachen gerückt war, zu den Uebungen bei Berlin benutzt . welche sich noch heute im Besitz des Bataillons

Schon am 3. April besichtigte der König unt Hecken im Lustgarten die einzelnen gem n gg n, pn hierbei streng untersagt, vorher Aenderungen an den Monti— rungen, Armaturen ze. vorzunehmen, vielmehr sollten die Leute so vorgestellt werden, wie sie von ihren Regimentern bekleidet und ausgerüstet waren. In Bezug auf Auswahl der Leute, Anzug und Ausbildung derselben, gab es in der ersten Zeit viel zu erinnern, doch suchte man die Verschiedenheiten zunãchst n ,, mit der Zeit sollten die an dem

gemachten Erfahrungen den ÄAnla .

ha,, ö . i . garn JJ it dem 6. April konnte die Formation des : als beendet betrachtet werden. n ,, , schäfts, und Dienst betriebe waren fertig, der Geld Und Ver— pflegungs ˖ Etat des Bataillons stand fest, es fehlte nur noch der Befehl zum Einrücken in die Communs, diese ursprünglich zu Kavalierhäusern in großartigem Styl gegenüber der Rück— eite des Neuen Palais von König Friedrich J. angelegten Bauten, die das Bataillon fortan aufnehmen sollten und deren zweckgemäße Einrichtung hierzu der König aus seiner Privat. schatulle bezahlte. Ant 7. April bezog das Bataillon dies Kasernement, hatte Tags darauf in Potsdam Kirchenparade und stand am 19. April mit der gesammten poisdamer Gar' nison in der großen Frühjahrsparabe.

In dieser ersten Zeit seines Bestehens verging fast kein Tag, der nicht mit einer Inspizirung oder . ver- knüpft war. Das junge, ben erst in seiner eigenthümlichen Kombination auftretende Bataillon suchte von vornherein allen an dasselbe gestellten Anforderungen auf das Eifrigste zu ent— sprechen, das ihm dauernd verbleibende lebhafte Interesse seines Königlichen Kriegsherrn gab ihm dazu den freudigsten Antrieb. Der König besichtigte am 16. April das Kasernement und ließ den Mannschaften ein kleines Fest arrangiren. In noch höherem Maße aber erwies sich die lebhafte Theilnahme des Königs für seine neue Schöpfung dadurch, daß er bei Gelegen- heit der Festfeier am Jahrestag der Schlacht von Gr. Görschen das Bataillon zum Hauptträger der Festlichkeiten machte. Für diesen Tag, den 2. Mai, erließ der König folgenden Befehl:

Ich beabsichtige, bei Gelegenheit des dem Lehr⸗Infanterie- Bataillon schon früher zugedachten Festes, welches zufällig am Jahrestag der Schlacht von Gr. Görschen stattfindet, den Leuten der potsdamer Garnison einen Beweis Meines Wohlwollens durch Theilnahme an diesem Feste zu geben, und damit zum Gedächtniß der denkwürdigen Begebenheit eine religiöse Feier zu verbinden.

Diese religiöse Feier und der ganze Verlauf des dur Speisung, Spiele und Tanzvergnügungen unter ,,. des Königs und der Königlichen Prinzen in charakteristischer Weise begangenen Festes hatte bei den Höchsten Herrschaften eine solche Anerkennung gefunden, auch bel den vom Bataillon Betheiligten eine so dankbare Freude hervorgerufen, daß der König in den nächsten Jahren die Wiederholung der Festfeier befahl, wobei es bis auf den heutigen Tag verblieben ist. Der Festtag für die Stiftungsfeier des Bataillons, alljährlich vom Könige persönlich nach der Besichtigung bestimmt, hat sich allgemach zu einem Volksfeste herausgebildet, zu welchem aus weiter Umgegend Theilnehmer und Zu⸗ schauer herbeiströmen und dem der Volksmund den all⸗ bekannten Namen des Potsdamer Schrippenfestes⸗ der Name rührt von einem zur Vertheilung kommenden Gebäck her beigelegt hat. Indem das Batanklon in seiner Zusammensetzung eine Vertretung des ganzen preußischen Volkes darstellt und zwar eine Vertretung aus den jugendkräf— tigsten Söhnen des Vaterlandes, gewinnt unter Theilnahme der Königlichen und Prinzlichen Herrschaften das Schrippen -