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zur Einsicht aus und können daselbst auch Kopien derselben in Empfam genommen werden, Breslau, den 9. Juli 1870.
Königliche Direktion der Oberschlesischen Eisenbahn.
2408 Bekanntmachung.
Es werden in Folge der Allerhöchst angeordneten Mobilmachung
der Rorddeutschen Bundesarmee Quartiere zur Aufnahme von Trup⸗ pen sowie Stallungen für Militärpferde gesucht. Diejenigen Be⸗ wohner, welche gegen entsprechende Vergütigung derartige Quartiere und Stallungen zur Disposition stellen wollen und sich hierzu unseren zur Annahme von Meldungen ebenfalls ermäch; tigten Steuererhebern gegenüber noch nicht bereit erklärt haben, werden aufgefordert, dies bis spätestens übermorgen, . Montag, den 18. d. M.ů Nachmirtags 3 Uhr, möglichst schriftlich unserm Quartier Billet Amt im neuen Rathhause, Zimmer Nr. 20, unter näherer Bezeichnung der Dage der Räumlichkeiten, der Zahl und Chargen der aufzunehmenden Mannschaften anzuzeigen.
Berlin, den 16. Juli 1870.
Servis⸗ und n nn,, des Magistrats. i low.
Auktionsanzeige. Donnerstag, den 21. d. Mts., Mor⸗ gens 9 Uhr, sollen hierselbst verschiedene disponible alte Ausrüstungs⸗ gegenstände, als: 24 Halftern, 24 Kreuzleinen, 25 Futtersäcke, 81 Cha— braquen, 32 Paar Geschirre, 6 Sättel, 21 Woylachs, 28 Wagenpläne, 30 Räder 17 Geldkasten, verschiedene Handwerkszeuge für Schmiede und Stelimacher, altes Baumaterial, altes Papier und sonstige hier nicht mehr verwendbare Stücke, öffentlich meistbietend, gegen baare Bezahlung verkauft werden. Bischofswerder, den 14. Juli 1870. Die Materialien ⸗Verwaltungs⸗Kommission des Pommerschen Train⸗ Bataillons Nr. 2.
Pferde ⸗Auktion. Donnerstag z den 4. August C., Vor⸗ mittags von 11 Uhr ab- sollen zu Berlin in der Bahn der Tattersall⸗ Aktiengesellschaft, Georgenstr. 19, 10 bis 12 jüngere und ältere meist noch deckfähige Hengste, sowie 6 Stuten im Alter von 4 bis 9 Jahren und zwei gedeckte ältere Stuten der Königlichen Neustädter Gestüte gegen gleich baare Bezahlung und unter den im Termine bekannt zu machenden Bedingungen oͤffentlich meistbietend verkauft werden. Sämmiliche Pferde sind mehr oder weniger geritten und können am Tund 3. August C. an dem oben bezeichneten Orte besichtigt werden. Das Nähere über deren Abstammung 2c. geht aus den vom T. August C. ab im Königlichen Ministerium für die landwirthschaft⸗ lichen Angelegenheiten, sowie im Bureau der Tattersall ⸗Aktiengesell⸗ schaft zu Berlin, und im hiesigen Bureaulokal zur Empfangnahme bereit liegenden Listen hervor.
Friedrich ⸗Wilhelms. Gestüt bei Neustadt a. Dosse, den 13. Juli 1870.
Der Königliche Landstallmeister. (gez) Wettich.
2404 Submissuru
Die zur Ausstattung der Königlichen Kriegsschule hierselbst erfor ⸗ derlichen Geräthe und Utensilien aller Art, sowie die Neupolsterung der Pferdehaar- Matratzen sollen im Wege der Submission beschafft werden.
Die Bedingungen nebst den bezüglichen Beschreibungen, Zeich⸗ nungen und Proben liegen hierselbst in unserer Registratur J., sowie bei den Königlichen Garnison⸗-Verwaltungen zu Berlin und Stettin zur Kenntnißnahme resp, Ansicht offen.
Lieferanten wollen ihre Offerten versiegelt und mit der Aufschrift: „Submisstons - Offerte auf Ausstattungs ⸗ Gegenstände für die Kriegsschule zu Anklam«
bis zum 25. Jul i d. J. einreichen, an welchem Tage um 11Uhr die Eröffnung derselben in Gegenwart der etwa erschienenen Reflek- tanten stattfinden wird.
Anklam, den 13. Juli 1870.
Der Magistrat. Garnison⸗Verwaltung.
2105 Oberschlesische Eisenbahn. Es soll die Lieferung von 10509 Stück eichenen Bahnschwellen, 5, 107 lfde. Fuß eichenen Weichenschwellen für den Bau der Gleiwitz ⸗Beuthen⸗Schoppinitzer Eisenbahn im Wege der Submission vergeben werden. Termin hierzu ist auf Sonnabend, den 6. August c. Vormittags 11 Uhr, in unserm Centralbureau auf hiesigem Bahnhofe anberaumt, bis zu welchem die Offerten frankirt und versiegelt mit der Aufschrift: »Submission zur Lieferung von Bahnschwellen für die Gleiwitz Beuthen-⸗Schoppinißer Eisenbahn« eingereicht sein müssen, und in welchem auch die eingegangenen Offerten in Gegenwart der etwa persönlich erschienenen Submittenten eröffnet werden. Später eingehende Offerten bleiben unberücksichtigt. Die Submissionsbedingungen liegen im oben bezeichneten Bureau
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Verloosung, Amortisation, , u. s. w. von öffentlichen Papieren.
2175 Bekanntmachung
/ . betreffend die Verloosung von Schuldverschreibun gen
der Korporation der Berliner Kaufmannschaft, Ser. J. und ll.
Bei der heute bewirkten Verloosung der am 2. Januar k. J. zu tilgenden Schuldverschreibungen der Korporation der Berliner Kauf maͤnnschaft Ser. J. und II. sind folgende Nummern gezogen worden
A. Schuld verschreibungen 500 Thlr
Ser. J. Rr. 55. 260. 282. 238... .... 1 Stück — 2900 Zhz , 1 Stück — bh Thu
B. Schuldverschreibun gen à 199 Thlr.
Ser. J. Rr. 35. 46. 95. 183. 274. 325. 359. 375. 464.
1831. 504. 548. 605. 611. 902. 22. 90.
1609. 1065. 1133. 1182. 1193. 1238. 1338.
135379 1404. 1440. 1446. 1447. 1449. 1482.
1491. 1565. 1545. 1615. 1746. 1844. 1837.
2046. 2168. 2116. 2136. 2151. 2266. 2306.
7369. 7182. 2563. 2633. 2634. 2715 2819. kJ 54 Stück — 5400 Thh
Ser. II. Nr. 3649. 3112. 3172. 3271. 3312. 3331. 3340. 3345. 3514 3515. 3543. 3586 12 Stück — 1209. Thl Dieselben werden den Besitzern mit der Aufforderung gekündig den Kapitalbetrag vom 2. Januar 1871 ab gegen Quittung un Rückgabe der Schuldverschreibungen mit den dazu gehörigen Coupon und Talons im Tomtoir der Herren Breest C Gelpcke, Fran zöfischestr. 42, an den gewöhnlichen Geschäftstagen in den Vor mittagsstunden von 9 bis 12 Uhr zu erheben. Vom 1. Ja
nuar k. J. ab hört die Verzinsung der gezogenen Schuld verschreibu
gen auf. Berlin, den 109. Juni 1870. . Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.
1988 Hoerder Bergwerks- und Hüttenverein. Kündigung der 526 Obligationen,.
Auf Grund des uns bei Emisston unserer 596 Obligationen vo behaltenen Rechtes der ganzen oder theilweisen Kündigung dies Obligationen, kündigen wir hierdurch die sämmtlichen dermalen not fil flu befindlichen 1041 Stück 536 Obligationen unserer C ellschaft.
Die Auszahlung des Nominalbetrages derselben sammt 5 5h Zinsit vom J. Juli d. J. ab erfolgt am 2. Januar 1871 bei unserer Kas in Hoerde, beim A. Schaaffhausenschen Bankverein in Cöln, od bei dem Bankhause S. Bleichroeder in Berlin gegen Aushändigun der mit Quittung versehenen Dokumente sammt deren Talons.
Die Verbindlichkeit zur Verzinsung der Obligationen hört m dem 31. Dezember d. J auf.
Den Dligations- Inhabern wird freigestellt, auch schon vor da 1. Januar 189i, vom 1. Juli d. J. ab zu jeder Zeit, den Betragd Obligationen sammt 5 P Zinsen vom J. Juli cr. an gerechnet, geg Rückgabe der Obligationen sammt Talons, bei den obengenannt Zahlsstellen in Empfang zu nehmen.
Gleichzeitig machen wir darauf aufmerksam, daß aus den frühen Verloosungen von Obligationen folgende Nummern und zwar:
aus der Verloosung von 1868 Nr. 150 und 155, sowie
. y 1869 * 777. N0 und 2122 noch nicht zur Einlösung präsentirt worden sind.
Hoerde, den 4. Jun! 1879.
Der Verwaltungsrath.
Verschiedene Bekanntmachungen.
Bekanntmachung. Für die Artikel »Kartoff mehl und »Kartoffelstärke« tritt im Lokal vert hiesiger Verwaltung mit dem 20. d. Mts. eine Frach Ermäßigung in Wirksamkeit, und zwar durch Vl setzung in die Tarifklasse 9. beziehungsweise A.
Hannover, den 12. Juli 1870.
Königliche Eisenbahn⸗Direktion.
*38n Kerliner AkLticn-Socictäts-Eraucri.
Die Herren Aktionäre werden zur ersten Generalversammlung auf Montag, den 25. d. M. Nachmittags 4 Uhr, im San
der Brauerei, Bergmannsstraße 12, hierdurch ergebenst eingeladen.
Diejenigen Herren Aktienzeichner, welche die erste Rate mit 10 Prozent noch nicht geleistet, wollen dieselbe bis zl
24. d. Mts. an die
Eifecten-Licitations- „. PDisconto-Eank von L. Eichborn,
Wilhelmsstraße 57/58, oder spätestens am Tage der Generalversammlung gegen Interimsquittung, welche gleichzeitig als Legitimation dig
daselbst bewirken.
Tagesordnung.
1) Wahl des Verwaltungsrathes.
2 Ankauf der Grundstücke und Baulichkeiten auf Grund der von dem Begründungskomite mit den Herren Heinrich Reh n
J. G. Maecker abgeschlossenen Vorverträge. Berlin, den 13. Juli 1870.
(C. 344)
Das Gründungskomite.
Hier folgt die besondere Beilage
Besondere Beilage
des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers. „M 28 vom 16. Juli 1870.
Hünengräber in Jütland. — Zwei Reiterbildnisse.
Inhalts-Verzeichniß: Zur Geschichte des preußischen Handels
und Verkehrs. (II. — Der sittliche Zug in der deutschen Sage. —
Zur Geschichte des preußischen Handels und . Ver kehr 8. *)
(S. Nr. 27 der Bes. Beilage.)
II.
Um einen Ueberblick über den gegenwärtigen Umfang des preußischen Handels zu gewinnen, wollen wir die Ein- und Aus— fuhr der wichtigeren Handelsartikel Preußens unter Benutzung der neuesten statistischen Nachweise darstellen. Allerdings — dies muß hier ausdrücklich bevorwortet werden — geben die amtlichen Kommerzial-Ueebersichten nur annähernd ein Bild von dem Um— fange des preußischen Handels, da sie diesen nicht allein, sondern auch denjenigen Waarenverkehr nachweisen, der bei preußischen Zollstellen nach und von anderen Zollvereinsstagten stattgefun. den hat. Im Großen und Ganzen kann man indeß annehmen, daß der überwiegende Theil der im Nachfolgenden bezifferten Ein- und Ausfuhrartikel auf Rechnung des preußischen Handels zu setzen und jedenfalls durch diesen vermittelt worden ist. Die Durchfuhr ist, wie noch bemerkt werden muß, außer Betxacht ge—⸗ lassen, die Einfuhrziffern beziehen sich auf die in Preußen zum
Eingange verzollten oder zollfrei abgefertigten Waaren, die
Ausfuhrzahlen lediglich auf den Export aus dem freien Verkehr.
Die Einfuhren Preußens bestehen einen Theils aus Roh— stoffen, Halbfabrikaten und Fabrikationsstoffen, welche die ver⸗ schiedenen im Lande vorhandenen Industriezweige aus dem Aus— lande beziehen, anderen Theils aus Verzehrungsgegenständen — namentlich Kolonialwaaren, — wogegen die Importe von In— dustrie⸗Erzeugnissen verhältnißmäßig von geringerer Bedeutung sind. Dagegen nehmen letztere unter den Gegenständen unserer Ausfuhr die erste Stelle ein und läßt sich daraus der hohe Aufschwung unserer industriellen Produktion, die selbst auf den auswärtigen Märkten die Konkurrenz der englischen und fraän— zösischen Erzeugnisse nicht zu scheuen hat, erkennen. — Was zunächst den internationalen Handelsverkehr mit solchen Ar⸗ likeln, welche beim landwirthschaftlichen Betriebe gewonnen werden, betrifft, so fand früher der Handel mit derartigen Er— zeugnissen wegen des theuren Transports nur auf kurzen Ent— fernungen, höchstens von einer Provinz zur anderen und von Nachbarland zu Nachbarland oder von Küste zu Küste statt, derselbe hat aber in neuerer Zeit durch die Verbesserung der Transportmittel zu Wasser und zu Lande eine große Ausdehnung erlangt. Unter den Bodenerzeugnissen Preußens nehmen hierbei Getreide, Kartoffeln, Flachs und Oelsämereien den ersten Platz ein und sind nicht nur Gegenstände des Exports, sondern auch der Einfuhr. Während die Provinzen Preußen, Branden⸗ burg, Sachsen, Pommern, Posen, Schlesien, Hannover und Schleswig Holstein den Häfen an der Ost und Nordsee bedeutende Quantitäten Getreide zuführen, um von dort weiter nach England, Frankreich, den Niederlanden, Dänemark, Schweden und Norwegen verschifft zu werden, wird auch aus Oest erreich, namentlich aus Mähren, Böhmen, Galizien und Ungarn, sowie aus Rußland und Polen theils für die eigene Konsumtion, theils zum Weiterversandt viel Getreide bezogen. Im äußeren Handel spielt namentlich der Weizen eine bedeutende Rolle, er bildet noch immer einen wesentlichen Exportartikel, während Roggen mehr und mehr importirt wird. Gerste wird ebenfalls mehr ausgeführt, Hafer dagegen mehr vom Auslande bezogen. Die Ostseehäfen namentlich, und unter diesen Stettin und Danzig, sind die großen Stapelplätze des preußischen Ge⸗ treidehandels. Hauptabnehmer von Weizen ist England, wohin schon seit längerer Zeit eine allmählich steigende Ausfuhr statt— gefunden hat. Dasselbe importirte aus Preußen im jährlichen Durch⸗ schnitt von 1331435: 597 770 preuß. Scheffel Weizen, 1836 — 49: 283,540 Scheff.,, 1841 — 45: 3,449,089 Scheff. 1846—50: „999,430 Scheff.I, 1851 —55; 3713, 580 Scheff., 1866 — 60: 3 851,120 Scheff. In den letzten Jahren hat allein die Weizen⸗ ausfuhr aus den preußischen Ostseehäfen nach Großbritannien: 1866 5,921,926 Scheff., 1867 6,505,432 Scheff. und 1868 6,394,537
*) Es sind hierzu namentlich benutzt worden: v. Viebahn's Statistik des zollvereinten und nördlichen Deutschlands, die amtlichen Kommerzialüpersichien; die im Staats-Anzeiger zerstreut mitgetheilten J über Preußens Handel, Schiffahrt, Eisen ahnen u. s. w.
—— —
Scheffel betragen. Sind hierunter auch gewiß nicht unerhebli
Mengen polnischen Weizens 3 . 9 ö dh. wiegende Theil der Ausfuhr auf Rechnung der preuß. Land— wirkhschaft zu segen sein. Die bisherige Zunahme der Ausfuhr ist um so bemerkenswerther, als in den letzten Jahren Rußland, die Donaufürstenthümer und Nordamerika auf dem englischen Getreidemarkte als starke Konkurrenten Preußens aufgetreten sind.
. Nächst dem Getreidehandel ist der Handel mit lebendem Vieh in, Preußen von hoher Bedeutung, es werden in dem⸗ selben jährlich viele Millionen Thaler umgesetzt. Während durchgängig die Einfuhr von Pferden, Kühen, Jungvieh, Käl— bern und Schweinen größer ist, als die Ausfuhr, werden da—⸗ gegen Ochsen, Hammel und Schafe mehr ausgeführt. Die Exporte von Mastvieh nach Hamburg, England und Frankreich, welche vorzugsweise gutgezogene, junge und wohlgemästete Stücke preiswürdig bezahlen, sind von Jahr zu Jahr größer geworden und es sind bereits besondere, mit diesem Artikel be— lastete Bahnzüge von Berlin und Magdeburg aus organisirt worden. Allein auf dem berliner Viehmarkte werden jährlich für 12 — 14 Millionen Thaler umgesetzt; im Jahre 1868 wurden demselben 68,552 Rinder, Sö, 820 Kälber, 180, 667 Schweine und 1255 Hammel und Schafe hauptsächlich aus der Mark, aus Schlesien, Pommern, Posen, Preußen, Mecklenburg, Ungarn, Rußland und Polen zugeführt. Exportgeschäfte in Rindvieh und Schweinen fanden hauptsächlich nach Hamburg, Bremen und England, in Rindvieh und Hammeln besonders nach den westlichen Provinzen und Frankreich statt. .
Unter den Viehprodukten sind für den Handel namentlich Wolle, Häute, Felle, Butter, Käse, Talg und anderes Thierfett von Wichtigkeit. Die Wollproduktion Preußens ist schon seit längerer Zeit nicht mehr im Stande, den Wollbedarf der in⸗ ländischen Tuchfabriken zu befriedigen und es sind deshalh all— jährlich größere Mengen dieses Artikels vom Auslande, nament⸗ lich von Australien, Buenos-Ayres und dem Kap, außerdem aber auch aus Rußland, Polen und Oesterreich bezogen worden. Immerhin ist aber auch der Absatz feinerer Wollen aus den berühmten Schäfereien Preußens, Pommerns, Brandenburgs, Sachsens, Schlesiens und Posens nach dem Auslande noch von Belang, da dieselben von Engländern, Franzosen und Belgiern gern gekauft werden. — Auch an Häuten und Fellen zur Leder⸗ bereitung erzeugt Preußen bei Weitem nicht seinen Bedarf, sondern bezieht steigende Quantitäten brasilianischer Ochsenhäute, ostindischer Kuhn und Kalbfelle (Kips), auch Roßhäute, Schaf⸗ und Ziegenfelle über Belgien, die Niederlande, Hamburg und die Ostseehäfen; auch von Rußland, Oesterreich und Frankreich ist die Einfuhr dieses Artikels durchgängig stärker, als die Aus⸗ fuhr. Von Talg findet gleichfalls Mehreinfuhr, der Hauptsache nach aus Rußland über die Ostseehäfen, statt, wogegen von Butter und Käse mehr aus⸗ als eingeführt wird.
Nach den amtlichen Kommerzial-NUebersichten betrug die Ein und Ausfuhr der wichtigeren landwirthschaftlichen Erzeug- nisse im Jahre 1868 bei den preußischen Zollstellen: Getreide und Hülsenfrüchte Einf. 144588690 Scheff, Ausf. 26, 47901 Scheff., Oelsämercien E. 1640315 Et, A. 2,320,585 Ctr., Klee⸗ saat E. 131,893 Ctr.R, A. 217,891 Ctr., andere Sämereien E. 104‚206 Ctr., A. 290703 Ctr, Garten. und Futtergewächse, Kartoffeln ꝛc. E. 14915309 Ctr., A. 27 95,B 707 Ctr., Hopfen E. 3653 Etr., A. 1755280 Ctr., Flachs, Hanf und Heede E. LOl5, 584 Ctr., A. 329, 455 Etr,, getrocknetes 2c. Obst E. 77,330 Etr., A. 106,568 Ctr., Pferde E. 32361 Stück, A. 133717 St. großes Rindvieh E. 86508 St., A. 100,055 St., gemästete und magere Schweine E. 3185781 St., A. 145,771 St., Hammel E. 80,983 St., A. 267 528 St., Schafe und Ziegen E Sl 258 St., A. 216,316 St., Fleisch E. 40,48? Ctr., A. 73,371 Etr., Butter E. 48,187 Ctr., A. 262.439 Etr., Käse E. 24 458 Ctr. A. 69, 606 Etr,, Talg und anderes Thierfett E, 377,558 Ctr., A. 185, 158 Etr', rohe Schafwolle E. 661,101 tr., A. 230,877 Ctr., rohe Häute und Felle zur Lederbereitung E. 562, 133 Ctr., A. gh / 5l0 Etr. ᷓ
Nächst den landwirthschaftlichen Erzeugnissen liefert der Reichthum an Mineralien und der damit in Verbindung stehende Hüttenbetrieb dem Handel die wichtigsten Artikel. Allerdings sind namentlich die östlichen Provinzen, die den