1870 / 194 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Der Feind hat den Marschall Mac Mahon nicht weiter ver— folgt, schon seit gestern hörte überhaupt jede Verfolgung auf. Der Marschall konzentrirt seine Truppen.

Die in den Departements veröffentlichten Nachrichten von den Niederlagen Frossard's und Mac Mahon's haben in allen Klassen der Gesellschaft eine äußerst lebhafte Aufwallung des Patriotismus hervorgerufen. Auch hier in Paris ist der patriotische Geist aller Orten auf das Lebhafteste erregt; zahl⸗ reiche Individuen, welche Waffen verlangen, sind zum Kriegs⸗ minister geschickt worden.

(Eine Privatdepesche aus Metz vom 7. d., 1 Uhr Nachmit - tags meldet: Die Nachricht von der Niederlage Mac Mahon's wird eben durch Anschlag veröffentlicht. Eine nationale Ver— theidigung wird organisirt. Gerüchtweise verlautet, daß die . in St. Avold sind. Die Stadt ist ruhig und im vollen Vertheidigungszustand. Es ist die Rede davon, das Hauptquartier nach Chalons zu verlegen. Die Armee ⸗Corps Bazaine und Ladmirault sind noch völlig intakt. Man er= wartet für morgen eine große Schlacht nicht weit von Metz.)

Aus Metz. 7. August, Abends 95 Uhr, wird offiziell gemeldet; In der Bataille bei Frischweiler (Wörth) wurde General Colson, Generalstabs. Ehef Mac Mahons, an der Seite des Marschalls getödtet. General Ragout wird vermißt. Un— sere Artillerie hat stark gelitten. Mac Mahon ist in Kommuni— kation mit General Failly). Metz wird in starken Vertheidigungs⸗ zustand gesetzt. Der Oberkommandant des Platzes hat verfügt, daß alle sich hier aufhaltenden Deutschen mit ener besonderen Aufenthaltserlaubniß sich zu versehen haben.

Der amtliche Bericht des Generals Frossard an den Kaiser giebt die Verluste der Franzosen in dem Gefecht bei Saarbruͤcken am 3. d. M. auf 6 Todte und 67 Verwundete an.

Bremerhaven, 4. August. (Weserztg.) Da das Fahr⸗ wasser der Weser unterhalb Bremerhaven heute mit Torpedos belegt wird, so wird dringend davor gewarnt, das Fahrwasser ohne die Zuziehung von Lootsen, welche möglichst genau instruirt werden, zu passiren. Für Unfälle, welche ein Fahr zeug in Folge der Berührung eines Torpedo erleiden sollte, wird eine Entschädigung selbstverstaͤndlich nicht beansprucht wer⸗ den können.

London, 6. August. Eine französische Fregatte kaperte das preußische Schiff Vannia« mit amerikanischer Fracht. Dies ist die erste französische Prise. Sie wurde nach Havre geführt. (Nach der ⸗Weser⸗Ztg.« ist das Schiff der bremische Schuner »Langie, geführt von Kapitän Dewers. Es kommt mit Kaffee aus Westindien.)

Ein großes französisches Panzerschiff passirte, wie tele⸗ graphisch aus London gemeldet wird, am 6. Morgens Dover, ostwärts steuernd.

Aus Vingo (Nordwestküste von Schweden) wird ge— meldet, daß am 4. August, um 6 Uhr Nachmittags, eine Eskadre von 10 größeren und kleineren Kriegoschiffen beobachtet wurde, die ihren Kurs südwärts nahmen.

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Der bei dem Norddeutschen Bunde beglaubigte portu⸗ giesische Gesandte hat eine vom 27. Juli datirte amtliche Benach⸗ richtigung erhalten, wonach seine Regierung die strengste Neu⸗ tralität angenommen hat gegenüber dem am 19. v. M, erklär— ten Kriege und die übliche Erklärung erlassen, auch die in dieser Beziehung erforderlichen Maßregeln ergreifen wird.

In dem gestrigen Artikel Gott war mit uns« ist in der 11: Zeile (2. Alinea) statt »Heldenführern.« zu lesen Heldensöhnen«.

Württemberg. Stuttgart, 5. August. Der »St. A. f. W.“ publizirt eine Königliche Verordnung, betreffend die Abänderung einer Bestimmung des Gesetzes vom 18. Juni 1864 über die militärische Einquartierung und ähnliche Leistungen für die Königlichen Truppen.

Bayern. München, 4. August. Das Gesetzblatt Nr. 13 vom 4. d. Mtsz. publizirt das zwischen dem Soll Bundesrathe und dem Zollparlamente vereinbarte Gesetz wegen Abänderung des Vereins. Zolltarifs vom 1. Juli 1865.

Graf Dauffkirchen gedenkt morgen in München ein— zutreffen. Während seiner Abwesenheit leitet Baron Eetto die Geschäfte der Gesandtschaft in Rom.

Oesterreich⸗ Ungarn. Pesth, 4. August. Zu Vize— . wurden vom Unterhause Bitto und Perczel gewaͤhlt.

Im Oberhause wurden die früheren Beamten belassen und dann die Delegationswahl vorgenommen.

Großbritannien und Irland. London, 5. August. Am kommenden Montag reist der Prinz von Wales nebst Gemahlin und Familie von seiner Stadtresidenz, Marlborough House, nach Schloß Abergeldie in Hochschottland, um dort bis zum Spätherbst zu bleiben.

In der gestrigen Sitzung des Oberhauses passirte die

Rekrutirungsbill nach kurzer Debatte die dritte Lesung. Im Unterhause drückte gowther bei der Debatte übe die amendirte Foreign Enlistment Bill

Kriegführende beschränke, rungen gegen Lieferungen troffen seien.

Desgleichen wurde ein durch Mon abgelehnt, dem zufolge der Verkauf

bill in allen wesentlichen Bestimmungen angenommen.

Frankreich. Paris, 7. August, Nachmittags. (W. T. B.) ö

Indirekt bezogen.)

Die Kaiserin ist heute Morgen 5 Uhr eingetroffen und .

hat folgende Proklamation erlassen; e rn. der Beginn des Krieges ist wesen.

machen.

möge uns voranwehen. Ich komme in Eure Mitte.

selbe stören, wäre nichts Anderes, als mit unseren

ren. Gegeben im Palast der Tuilerien,

tags. gez. Eugen ie. Der Ministerrath ist in Permanenz.

Schneider sind nach den Tuilerien berufen.

Eine zweite Ausgabe des »Journal officiel⸗ publizirt

und den Senat auf den 11. d, das andere erklärt das Sein. Anorznungen

zwei Dekrete. Das eine beruft den gesetzgebenden Körper Departement (nach einer anderen Meldung die Stadt Paris) in Belagerungszustand.

Sämmtliche Deputirte, welche

hier anwesend sind, versammeln sich heute Abend im Sitzungssaale des

gesetzgeben·

finden.

Abends. Der Gouverneur von Paris, General Bara⸗ .

gug y d Hilliers, hat folgende Proklamation erla en: Die Erklärung des Belagerungszustandes überträgt au

haltung der Ordnung in der Hauptstadt.

Jede Ansammlung wird zur Aufrechthaltung der Ordnung untersagt. Aus Toulon,

Volkskrawall entfernt worden war, ist im Beisein der Delegir⸗

Botschafters zu Paris wieder aufgepflänzt worden. Das Pro⸗ tokoll unterzeichnete der Unterpraͤfekt von Toulon, v. Ring, im Namen des Ministers des Auswärtigen, Duc de Gramont, Pradu im Namen v. Olozaga's, des spanischen Botschafters zu Paris, und der spanische Vizekonsul zu Marseille.«

Dänemark. Kopenhagen, 7. August. (W. T. B) Der Großfürst⸗ Thronfolger von Rußland traf heute Nach— mittag um 4 Uhr in Helsingör ein, woselbst er von der König⸗ lichen Familie empfangen wurde und hierauf sogleich nach Fredensborg fuhr.

New- York, 22. Juli.

Der deutsche Krieg Ueberall Massenversamm— zaätter gefüllt mit Artikeln, und alle, ohne Ausnahme, energisch für die Gerechtigkeit der deut— schen Sache einstehend. Die Deutschen in Chicago hatten be—

Amerika. erregt die mächtigsten Sympathien. lungen der Deutschen, alle Blätter

kanntlich an den König von Preußen eine Adresse gesandt. Der »Baltimore Wecker. bringt jetzt die Antwort des Königs, datirt von Berlin, 17. Juli:

Ich danke Euch und bin fest überzeugt, daß Deutsch⸗— land die Erwartungen seiner Landsleute jenseit des Meeres erfüllen wird. gez. Wilhelm. General Sigel veröffentlicht in den Blättern einen Artikel über Stärke und wahrscheinlichen Erfolg der beiden feindlichen Heere, worin er sich aus strategischen Gründen entschieden für

seine Verwunderung aus, daß sie sich nür auf Verschärfung der bestehenden Vor schriften gegen den Bau und die Ausrüstung von Schiffen für während gleichzeltig keine Vorkeh. un von Waffen und Schießbedarf ge e Es sei eine Aenderung der bestehenden Statuten geboten in der Weise, daß Waffen und Kriegsbedarf in dieselb⸗ Kategorie mit Schiffen gesetzt werden sollen. Der Attorney. General bemerkte dagegen, daß eine Ueberwachung aller Waffen. und Munitionsfabriken nicht leicht möglich wäre. Lobenswert) sei ein solcher Handel allerdings nicht, doch könne die Regierung die Verantwortlichkeit, ihn zu unterdrücken, nicht gut äuf sich nehmen. Bei der hierauf folgenden Abstimmung ward Lowthers Zusatzantrag mit 90 gegen 29 Stimmen abgelehnt. eingebrachtes Amendemen; ven Kriegsschiffen ebenso straffällig, wie deren Bau und Ausrüstung gemacht werden sollte. Zum Schluß wurde die reamendirte Volksunterrichts.

für uns ungünstig ge. AUnsere Waffen haben eine Niederlage (6chec) erlitten. Seien wir diesem Unfall gegenüber fest und beeilen 151 uns, ihn gut zu Möge es unter uns nur eine Partei geben, der alle Fran. zosen angehören; nur eine Fahne die unserer nationalen Ehre Treu meiner Mission und meiner Pflicht, werdet Ihr mich als die Erste bei jeder Gefahr sehen, wo es gilt, die Fahne Frankreichs zu vertheidigen. Ich beschwöre alle guten Bürger, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Die. J. Feinden konspiri. August. 11 Uhr Vorm, bereits eine päpstliche Besatzung erhalten.

Rouher und

den Körpers, um sich für die neue Sesston zu organisiren. Ez zuwirken, daß die in

. cht eftte Zusammenkunft in der ue Laudisre statt . und im Falle die Kranken hierzu außer Stande sind,

3. August, Abends, wird gemeldet: „Der Letztere ist ersucht worden, in Schaft der Fahne des spanischen Vizekonsulats, der bei einem Pflegest ellen.

ten des Ministeriums des Auswärtigen Und des svanischen vie in Privat PHflegestellen aufgenommenen Verwundeten und Kranken

welche Rekonvaleszenten in Pflege nehmen, dieser Beziehung bei Uebernahme von Rekonvaleszenten aus den Reserve ⸗Lazarethen von den Delegirten der Letzteren zu instruiren, zu n . 6 ihnen je ein Exemplar dieser Instruktion II. auszu- händigen ist.

unsrer Aufgabe.

jede bis jetzt eingegangene Gabe aller Art, vornämlich aber Geld für die in größter Ausdehnung Tag

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die größere Wahrscheinlichkeit des deutschen Sieges ausspricht. Acht Deutsche in St. Louis erlassen einen Aufruf zur Bildung einer deutschen Militär Compagnie.

Aus dem Wolff'schen Telegraphen⸗Büreau.

Darmstadt, Montag, 8. August. Die Abgeordneten— kammer sprach in ihrer heutigen Sitzung auf Antrag Herr— manns den deutschen Heerführern einstimmig den Dank aus für die kräftige Abwehr des ruchlosen Angriffes auf die deut schen Grenzen.

Schöneberg (Mähren), Sonntag, 7. Au ust. Der hie⸗ sige deutsche Fortschrittsverein spricht in einer esolution das Verlangen aus, daß die Neutralität so lange aufrecht erhalten werde, als die Selbständigkeit des Staates nicht gefährdet sei. Die Sympathien des Vereines sind im Lager Deutschlands.

Paris, 8. August, Morgens. (Indirekt bezogen.) Das Journal officiel« veröffentlicht ein Dekret durch welches die Kammern schon zu morgen berufen werden. Ein anderes Dekret verfügt, daß alle Bürger zwischen 30 und 46 Jahren, sofern sie kräftig genug sind, zur Nationalgarde eingezogen werden, ebenso sollen alle jungen Männer unter 36 Jahren, die der Mobilgarde noch nicht angehören, in dieselbe eingereiht werden. Die Nationalgarde wird bei der Vertheidigung der Hauptstadt und der Befesti ungen zur Ver⸗ wendung kommen. Die Rundschau bes Journal officiel schreibt, die Beziehungen zwischen der Regierung des Kaisers und den übrigen Mächten sind nach wie vor zufriedenstellend; es ist aller Grund anzunehmen, daß die letzten Ereignisse, ohne irgendwie uns nach dieser Richtung Schaden zu thun, jene Beziehungen nur noch mehr ausgeprägt haben. Die Regierung erstreht die Aufrechterhaltung des europaͤischen Gleichgewichts.

Rom, Sonnabend „6. August. Die Räumung des Kirchenstaates von französischen Truppen hat ihren Anfang genommen. In Civita⸗Vecchia wird die Einschiffung derselben mit großer Hast betrieben. Dieser Hafen und Viterbo haben

Vereinsthätigkeit für die Armee.

w in Betreff der Nachrichten über Verbleib verwundeter und erkrankter Krieger

den

6. 67 ad 5 5. 76 14606, der Instruktion über das Sanitätswesen der

Armee im Felde vom 29. April 1869.)

l. Feld- und Kriegslazarethe. 1 Die den Feld⸗ und Kriegslazarethen zugeordneten Herren Delegirten haben darauf hin⸗ dieselben aufgenommenen Verwundeten oder Kranken ihren Angehörigen möglichst selbst schriftliche ö

ie ent prechende schriftliche Benachrichtigung ihrerseits zu übernehmen

Sollte den Herren Delegirten es schwer ausführbar sein, die be—⸗

. treffenden Mittheilungen einzeln an die Adressen der Angehörigen . . tt. auf mich alle abzufertigen, so wird? ihnen diejenigen Machtbefugnisse, welche nothwendig sind für die Aufrecht Ich rechne auf den Patrio. .

tismus der Einwohnerschaft und der Natlonalgarde von Paris.

empfohlen, dieselben in eine Gesammt⸗ benachrichtigung kurz zusammen zu fassen und zur weitern Veran— lassung an das unter Nr. 2 diefer Instruktion erwähnte Central- Rachweisebureau hierselbst so schleunig ais möglich abzusenden. Das diesem Falle die weitere Mittheilung an die Angehörigen zu übernehmen.

Il. Reserve⸗ und Vereins -Lazarethe, sowie Privat 2 Für die in Reserve⸗ und Vereins Lazarethen, so= der deutschen Vereine zur Pflege

st von dem Eentral⸗Komite

. im Felde verwundeter und erkrankter Krieger hierselbst eln Central= Nachweise Bureau ] . und Kranken auf wird. das Central ⸗Nachweise Bureau am J., II. und 21. jeden Monats mit Nachweisungen über den Bestand,

welches den Angehörigen der Anfragen Auskunft ertheilen haben dieserhalb instruktions mäßig

eingerichtet,

Die gedachten Lazarethe

die Zu und Abgänge ihrer Kran- Ein Gleiches haben die Privatpersonen zu thun,

ken zu versehen. und sind dieselben in

Berlin, den 30. Juli 1870. . Der Königliche Kommissar und Militär-⸗Inspecteur der freiwilligen Krankenpflege bei der Armee im Felde.

Fürst Pleß.

Aufruf. Mit den ersten blutigen Kämpfen wächst stündlich die Größe Wir trachten, dieselbe ohne jeden Zeitverlust auf

das Sorgfältigste zu lösen. ierzu bedürfen wir aber viel größerer

Mittel als uns bis jetzt zugekommnen sind.

Deshalb verbinden wir mit dem Ausdrucke innigsten Dankes für die erneute dringende Bitte, Gaben

für Tag von uns gemachten Bestellungen, unserer Kasse (hier Unter den Linden Nr. 12) zufließen zu lassen. Unsere einheitliche Organifation, in Folge welcher alle deutsche

Vereine in unserer Mitte vertreten, in allen deutschen Landen Landes-

delegirte von uns hestellt sind, bewährt sich in vollstem Maße; aber ihre erfolgreiche Wirksamkeit, die Fürsorge für alle Theile des Kriegs. schauplatzes erheischt die Vermehrung und Konzentrirung der Mittel. Daher die Nothwendigkeit, jede irgend vermeidliche Zersplitterung der Gaben zu vermeiden, bon besonderen Wünschen und Unternehmungen, deren Dringlichkeit nicht völlig zweifellos ist, für jetzt abzusehen und Die Centralkasse zu speifen.

Wir entbehren er Portofreiheit. Sendungen von Lazareth⸗ hedürfnissen und Erfrischuͤngen gehen uns aber frachtfrei durch die Eisenbahnen zu. Postsendungen find demzufolge nur sür Geld räth— lich, andere Gegenstände den Eisenbahnen zuzuführen.

Berlin, den 6. August 1870.

Das Central -Komite der deutschen Vereine zur Pflege im Felde ver— wundeter und erkrankter Krieger. R. v. Sydow.

Berlin 3. August. Sehr erhebliche patriotische Geschenke sind dem Kriegs ⸗Ministerium für die Soldaten und für 9. . an geboten worden. Ein antwerpener Haus hat 5h o Singt Cigarren afferirt; die hiesige Handlung Schmiedel für drei Lazarethe zu se 200 Betten den gesamniten Bedarf an Porzellan, Glas und Steingut; ein Tachpappenfabrikant 15.000 Quadratfuß Dachpappe zur Errichtung von Lazarethbaracken ꝛc.

Hannover. Viele Belohnungen wurden von patriotischen Bür⸗ gern auf glänzende Waffenthaten, als namentlich Eroberung franzö⸗ sischer Adler, Kugelspritzen c. ausgesetzt. So hat auch der hiesige Bergwerksbesitzer, Oito Wülbern, an den General von Voigt. Rhetz 590 Thaler gesandt, welche der Commandeur des 10. Armee⸗ Corps für eine muͤthige Waffenthat als Belohnung einem Soldaten dieses Corps übergeben soll.

In Emden hat die Kaufmannschaft dem Obersten des Regiments 2000 Thaler zur Verfügung gestellt, um unter diejenigen seiner Leute vertheilt zu werden, die sich vor dem Feinde auszeichnen würden.

Düsseld orf. Der Fürst von Hohenzollern hat 1500 Thaler zum Besten verwundeter Krieger gezeichnet.

Homberg am Rhein, 31. Juli. Seit gestern liegt hier eine Liste offen zur Zeichnung von Beiträgen für eine Ehrengabe für die jenigen Soldaten der Burgermeisterei Homberg, welche im gegenwär⸗ tigen Feldzuge das Eiserne Kreuz verliehen erhalten.

Frankfurt. Der Landgraf Friedrich von Hessen, vor 1866 prä⸗— sumtiver Thronerbe des Kurstaates, hat sich bei dem König zur Theil 1, am Kriege gemeldet und dein Johanniterorden 5666 Thlr. be⸗ willigt.

Neuburg a. D., 27. Juli. Der hiesige liberale Verein hat 190 Fl. dazu bestimmt, denjenigen Unteroffizier oder Soldaten des hier garnisonirenden Königlichen 15. Infanterie Regiments zu ehren, welcher sich durch ein . des Obersten und Regiments Kommandanten über die erste Handlung militärischer Bravour vor dem Feinde unter den Angehörigen des Regiments auszuweisen ver— mag. Der Magistrat hat beschlossen, weitere 206 Fl. aus Gemeinde⸗ mitteln beizufügen, um aus jedem der drei ausmarschirenden Ba—= talllone je einen Unteroffizier oder Soldaten wegen der ersten Bravour⸗ handlung belohnen zu können.

Darm stadt. Wie die ⸗Darmst. Ztg.“ mittheilt, sind Freiherrn v. Dalwigk aus London eintausend Pfund Sterling zu Gunsten hessischer Hülfsvereine Seitens der deutschen Hülfs vereine in London zur Unterstützung der Verwundeten zugegangen.

Lahr, 31. Juli. Hier hat sich ein Unterstützungskomite für die Familien, deren Ernährer im Feide stehen, gebildet und wurden frei- willige Beiträge gezeichnet, deren Betrag jetzt schon beinahe 10 0001. erreicht. Der hiesige Frauenverein befindet fich gegenwärtig in vollster Thätigkeit, und es sind in dem Kasinofaalc allein gegen achtzig Frauen und Jungfrauen mit Anfertigung von n, . heschäftigt. Wie Gemeinde richtet in der Turnhalle ein azareth für Kranke und Schwerverwundete her, und kann die Zahl der Betten auf etwa 100 gebracht werden.

Statistische Nachrichten.

Einen interessanten Beleg des Ansehens, dessen die preußische Industrie sich auch im Auslande erfreut, liefert eine vom Eentral= Bureau des deutschen Zollvereins kürzlich fuͤr das Jahr 1869 aufge · stellte Uebersicht der Zollerleichterungen, welche für solche Gegen stände gewährt worden sind, die vom Auslande in das . mit der Bestimmung eingegangen sind, die daraus ge ertigten Wagren wieder auszuführen. Nach derselben sind die in den einzelnen Pro- vinzen bestehenden Industriezweige in mannigfachster Weise für das Ausland beschäftigt gewesen.

Was zunächst die Provinz Preußen betrifft, so kommen hauptsächlich die Maschinenfobriken in Elbing in Betracht, welche vom Auslande überhaupt 8323 Centner Roheisen, Stabeisen, Maschinentheile und. Eisenwaaren zollfrei bezogen, um daraus Lokemotiven, Tender und Güterwagen für die Warschau Wiener, die Riga⸗Dünaburger, die Riga“ Mitauer und die Nowtrojotter Eisenbahn herzustellen; es sind für die genannten Bahnen 6 Lokomotiven und Tender, sowie 229 Güterwagen abzulte— fern gewesen. In der Provinz Pommern hatte die Maschinenbau— Attien ˖ Gesellschaft Vulcan in Stettin die Anfertigung einer Dampf. maschine zu einem Dampfschiffe, sowie einiger Dampfkessel für das Ausland übernommen und, genoß für die dazu verwendeten Eisen. theile, soweit dieselben ausländischen Ursprungs waren, ebenfalls Zoll. begünstigung. In der Provinz Schlefien wurden u. a. 7914 Ctr. rohes Leinengarn zum Bleichen, sowie 17,147 Ctr. rohe Baumwollen— wagren, 53 Etr. rohes Baumwollengarn und 151 Ctr. Tuch zum Färhen, Appretiren 2c. aus Oesterreich eingeführt. Bedeutend waren die Aufträge, welche die Berliner Industrie für ausländische Rechnung