1870 / 195 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Aus dem Wolff'schen Telegraphen-Büreau.

Gibraltar, Sonnabend, 6. August. Uleber England,) Eingegangene Nachrichten melden, daß in Orgn große Auf⸗ regung unter den Eingebornen herrscht. Eine Anzahl Tribus nimmt eine bedenkliche Haltung an. .

Paris, Dienstag, 9. August. (Auf indirektem Wege.) Journal officiel⸗ veröffentlicht ein Dekret, durch welches die Departements der J. Militärdivision (Paris, Seine), der III. (Lille), der IV. (Ehalons s. M.), der VII. Straßburg); ferner pie der VIII. Militärdivision (Lyon) angehörenden Departements Este d'or, Saone et Loire, Aine und Rhöne in Belagerungs— zustand erklärt werden.

Vereinsthätigkeit für die Armee.

Berlin, 9. August. Ihre Majestät die Königin besuchte am Montag, 1. August, die von dem Vaterländischen Frauenverein in der Artillerieschule eingerichtete Nähanstalt. Allerhöchstdieselbe weilte namentlich bei den daselbst vertretenen Nähmaschinen von Frister C Roßmann mit Interesse und geruhte die Absicht zu äußern, diese Fabrik zu besichtigen und eine solche Nähmaschine zu kaufen.

Instruktion J. Organisatorische Anordnungen in Betreff der Delegirten der frei— willigen Krankenpflege. Auf Grund der Instruktion über das Sanitätswesen der Armee im Felde vom 29. April 1869 habe ich nachstehende Anordnungen etroffen: ; ff Armee Delegation. I) Jeder der rns r ig operirenden Armeen ist ein Delegirter von mir zugetheilt, welcher sich im Haupt. quartier des Armer ⸗Ober⸗⸗Kommandos befindet, Neben ihm fungirt je ein Delegirter bei jedem zu der Armee gehörigen Armee Corps. Diese Armer. beziehungsweise Corps - Delegirten sind in erster Reihe berufen, mit Ruͤckficht' auf die Operationen der Armee im Einper—⸗ nehmen mit den Organen der Militärverwaltung, die Bedürfnisse fest zustellen, welche für die Verwundeten und Kranken der Armee her⸗ vortreten, und deren Befriedigung der freiwilligen Krankenpflege ob⸗ liegt. Sie haben je nach Befinden die erforderlichen Anordnungen an die . e ., , Organe der freiwilli— en Krankenpflege zu erlassen. a Zu diesem Behufe ist; II. Etappen ⸗Delegation. 3 jeder Ge- neräl-Etappen-Inspektion ein Hauptdelegirter zugetheilt, welcher die Requisitlonen der zu 1 bezeichneten . unter Assi⸗ stenz eines an den Etappen -Hauptort, sobald sich die eneral · Etappen⸗ Inspektion von diesem entfernt, von ihm zu stationirenden Stell ver treiers und eines Corps von neben ihm fungirender Subdelegirten im Einvernehmen mit den Organen der Militär-Verwaltung auszu⸗ führen hat. Die Aufgabe der Haupt Etappen Delegatian ist es vornämlich nach den Andeutungen in den S8. 67. 69. 70, 71. der Instruktion über das Sanitätswesen der Armee im Felde a) das Begleitung spersonal für die Transporte der Kranken und Verwun ˖ deten aus den Feldlazarethen und den stehenden ,,. en (Eva- cuations-Eransporte) nach den rückliegenden Reserve azarethen, heranzuziehen, wobei die Führung und Au fsicht über das Personal, be⸗ iehentlich die abzusendenden Kolonnen durch Subdelegirte geübt wird; die Krankenpfleger und vorzugsweise Krankenpflegerinnen, für die Feld und stehenden Kriegslazare the aus den rückwärts liegenden Sammelpunkten zu requiriren; c aus den etablirten Vereins depots nach den Feld und Kriegslazarethen die erforderlichen Materialien heranzuziehen; d) besondere Lazareth-⸗Deligirt en zu bestellen, welche bei den einzelnen Kriegslazarethen als Organe der freiwilligen Krankenpflege fungiren und nach Maßgabe des §. 72 der Instruktlon in Verbindung mit dem K des Lazareths stehen; s) mit den Delegirten der Feld- und Krie oslazarethe behufs Feststel. lung der hervortretenden Bedurfnisse in fortgesepter Verbindung zu bleiben; f Verband und , auf den dem Kriegs⸗ schauplatze zunächst liegenden Bahnhöfen, welche von den Verwundeten und Kranken pafsirt werden, einzurichten, soweit dies nicht von den Landes Provinzial und Bezirks ˖ Delegirten (ad & bereits veranlaßt ist. Wenn größere Aktionen stattgefunden haben, dergestalt, daß die Wilitär Sanitätscorps außer Stande sind, sich der Verwundeten auf den Schlachtfeldern anzunehmen, so wird es die erste Sorge der Haupt- Etappen ⸗Deleggtion sein, mit den unmittelbar zu ihrer Verfügung stehenden Kräften oder unter Heranziehung von Hülfscorps aus der Umgegend dafür zu sorgen) daß die auf den Schlachtfeldern liegenden Verwundeten die erste Hülfe erhalten und unter Dach, beziehungsweise in die Lazarethe gebracht werden. Den Haupt ⸗-Delegirten bei der General · Etappen ⸗Inspeltion wel chen sch die Blanquetts zugehen lasse / steht je nach Bedürfniß die Vertheilung von gestempelten Armbinden mit dem rothen Kreuz und von Legitimationsscheinen über die Berechtigung zum Tragen dieses Neu⸗ tralitäkszeichens, sowie die Ausgabe von Fahrkarten unter Führung einer Liste hierüber mit der Befugniß zu, sich in dieser Beziehung . Stellverkreter am Etappenhauptorte zu substituiren, wobei indessen zu beachten bleibt, daß unter jenem Neutralitätszeichen nur durch aus zuverlässige mit einem bestimm ten Auftrage ver⸗ fehene Personen sich innerhalb oder zur Seite der Armee

bewegen dürfen. . Ferner sind: IIl. Landes, Provinzial und Bezirks Delegation

3) im Einverständniß mit dem Tentralkomite der deutschen Vereine zur Pflege im Felde verwundeter und erkrankter Krieger für die deuäschen Staaten, beziehentlich für die Pro⸗

vinzen und für einzelne Regierungs- Bezirke des preußi—

schen Staates Landes-, Provinzial⸗- und Bezirks Delegirte bestellt worden, deren Aufgabe es ist: a) Die Thä— tigkeit aller Vereine und Privatpersonen für die freiwillige Kranken pfiege in dem bitreffenden Lande, beziehentlich Landestheile, zu beleben und konzentrisch zu leiten, von dem vorhandenen Bestande an Personal, Geld und Material sich Kenntniß zu verschaffen, für Verband und Erfrischungsstationen auf den von den Verwundeten und Kranken zu passirenden Bahnhöfen, sowie für die Ein richtung und die Ergänzung der Vereins -Depots an den Etap-⸗ penorten und an den Stationsorten der Reserve⸗Lazarethe je ihres Bereichs zu sorgen; b) die Fürsorge der freiwilligen Krankenpflege für die in ihrem Verwaltungsbezirk belegenen staatlichen Reserve— Lazarethe und die Ernennung je eines Delegirten für jedes derselben auszuüben; c) bezüglich der in ihrem Bezirk von Vereinen oder Privat⸗ personen etablirten Laiarethe (welche unter dem Namen Vereins: Lazarethe nach §. 67 ( der Sanitäts-Instruktion zusammengefaßt werden), deren Einrichtung und Anschluß an die staatlichen Reserve— Lazarethe gemäß §. 75 der Instruktion zu vermitteln. Für jedes die fer Lazarethe wird von ihnen ein aus dem betreffenden Verein zu 5 Delegat, oder als solcher der das Lazareth Errichtende estellt.

Dabei ist, was zunächst die Reserve ⸗Lazarethe betrifft, zu beachten, daß dieselben instruktionsmäßig (6. 67, ad 4 §. 73) staatliche Einrich- tungen sind. Demgemäß kann in ihnen nur die Uebernahme der Be⸗ köstig ung, der Wartung und Pflege Verwundeter und Kranker durch zuverlässige und ausgebildete Pfleger und vorzugsweise Pflegerinnen, die Besorgung der Bett! und Leibwäsche, der Verbandmittel 20, so—⸗ wie die Uebernahme einzelner besonderer Verwaltungszweige, nament- lich durch Frauenvereine nach Kommunikation mit dem Lazareth- Vorstande stattfinden.

Bezüglich der Orte, an welchen Reserven- Lazarethe errichtet wer den, deren Einrichtung, sowie bezüglich des Anschlusses der Vereins- und Privat ⸗Lazarethe an die Reserven - Lazarethe, haben sich die Pro- vinzial., Landes. und Bezirks-Delegirten mit der Landes- bezieh. k dem betr. Corps-⸗Bezirks⸗

eneral-Arzt in Verbindung zu setzen und dauernd zu erhalten. Die mir in dieser Beziehnng direkt von der Ministerigl - Abtheilung zugehenden Mittheilungen werde ich an die gedachten Delegaten ˖ Be⸗ zirksorte gesondert gelangen lassen.

Bezüglich der Verwaltung der Vereins ⸗Lazarethe sind die be—

treffenden Vereine und Privat -⸗Personen unabhängig, so daß von ihnen das Verwaltungs Personal angestellt werden kann, während die staatliche Oberaufsicht über diese Lazarethe sich nur in den im §. 75 und 159 der Sanitäts- Instruktion vorgeschriebenen Grenzen bewegt. Da die Vereins ⸗Lazarethe regelmäßig mit Kranken und Verwun— deten nur aus den Reserve⸗Lazarethen belegt werden sollen (98. 61 ijbid), so muß es im Allgemeinen als wünschenswerth bezeich · net werden, daß fene Lazarethe an den Orten, wo sich Reserve⸗ Lazarethe befinden, oder doch nicht allzu weit entfernt etablirt werden, worauf die Landes-“, Provinzial⸗ und Bezirks- Delegirten hinwirken wollen. c) Endlich haben sich die 6 zur Feststellung der Bedürfnisse der operirenden Armeen möglichst mit denjeni— gen Hauptdelegirten bei der General- Etappen ⸗Inspektion bezieh= hungsweife mik deren Stellvertretern am Haupt Etappen-⸗ ort in Verbindung zu halten, deren Sitz sich in der Nähe ihres Bezirks oder innerhalb desselben befindet.

Den Landes-, Provinzial und Bezirks Delegirten, welchen ich Blanquetts zugehen lasse, steht die Vertheilung von gestempelten Arm. binden und der Legitimationsscheine, sowie die Ausgabe von Fahrkarten an zuverlässige Personen, unter Führung einer Liste zu, wobei gewünscht wird, daß die Legitimationskarten auf eine bestimmte Zeitdauer und einen bestimmten Auftrag ausgestellt werden. Sämmtlichen vor— stehend ad 1 =- 3 bezeichneten Delegirten ist in Angelegenheiten der freiwilligen Militärkrankenpflege die Portofreiheit für die eingehende und abgehende Korrespondenz mit der Rubrik »Militaria⸗, und die Gebührenfreiheit für die auf den Staatstelegraphen- Linien abgesand⸗ ten telegraphischen Depeschen unter der Rubrik ⸗Staatstelegramm⸗, . unter Beidrückung des von mir zu übersendenden Amtssiegels,

ewilligt.

Berlin, den W. Juli 1870.

Der Königliche Kommissar und Militär ⸗Inspecteur der freiwilligen wen re n ene , —̊ im Felde. eß.

Breslau, 6. August. Dem 1. Bataillon des 4. Niederschlesischen Infanterie ⸗Regiments Rr. 51 sind, wie der »Schles. Ztg. mitgetheilt wird, von den Hoflieferanten Schwartze und Müller 2000 Cigarren, von dem Brauereibesitzer Friebe 30600 Cigarren und von dem Maurer- meister Hayn 100 Thlr. als patriotische Gaben zugesendet worden.

Neumarkt, 5. August. Die Theilnahme für unsere Krieger wird auch bei uns durch Darreichung von Erfrischungen und Cigarren an die mit der Bahn beförderten Truppen bethätigt. Das Damen komite für Beschaffung von Lazarethbedürfnissen ꝛ. hat bereits gegen 1100 Thaler gefammelt inkl. der 362 Thlr. Bestand aus dem Jahre 1866.

Kiel, 5. August. Nach den letzten Veröffentlichungen waren beim Lokalverein zur Pflege verwundeter Krieger 5220 Thlr. einge⸗ gangen; bei dem Provinzialverein (meist von auswärts) 2527 Thlr bei dem Kieler Zweigvereine des vaterländischen Frauenvereins 746 Thlr. und bei der Kömmission zur Unterstützung der Familien einberufener , 435 Thir.; außerdem eine große Menge Lazareth⸗= gegenstände.

Bresden. Der nach Wien berufene vormalige Königlich sächsische Eisenbahn ⸗Direktions⸗Rath Freiherr Max Maria v. Weber hat dem sächsischen Kriegs ⸗Ministerium die Summe von 100 Thlrn. zu derjenigen Stiftung gegeben, woraus sächsische Soldaten belohnt werden sollen, welche eine französische Kanone oder Standarte erobern, auch ferner

Waffenthat auszeichnet. J Ministerium übermittelt worden.

Komite Fahnen zuweisen lassen. Helene einen monatlichen Beitra . und erkrankter Krieger hat von derselben 300 Fl. er— halten.

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dem Ministerium sein in Dresden gelegenes Besitzthum zur unbe— schränkten Verfügung gestellt, um daselbst Kranke oder J,, unterzubringen.

Leipzig, 6. August. Der Gesammtertrag der zum außerordent - lichen Bettage am 3. d. Mts. in den hiesigen Kirchen veranstalteten Kollekte, welcher den Angehörigen der zur Fahne einberufenen Reser— 9 ö G zufließen soll, beläuft sich auf 819 Thlr. 27 Ngr. 9 Pf.

Gröbzig, 4. August. (K. Z.) Eine erste Sammlung zum Besten

der verwundeten und erkrankten Krieger hat die Summe von 263 Thlr. 17 Sgr. ergeben. bandsachen und anderen Gegenständen zur weiteren Besorgung nach Cöthen abgegeben werden können.

Ebenso hat eine bedeutende Quantität von Ver⸗

Heidelberg. Der Apotheker Dr. Bücking hat dem Großherzogl.

Bezirksamt dahier die Summe von 100 Flu mit der Bestimmung be— händigt, dieselben demjenigen badischen Soldaten übergeben zu lassen,

welcher sich in dem ausgebrochenen Kriege durch eine besonders kühne Die Gabe ist bereits dem Großh. Kriegs-

Stockach, 31. Juli. (Konst. 3) Die Sammlung von Geld—

beiträgen zur Unterstuͤtzung verwundeter Krieger hat den Betrag von 330 Fl. abgeworfen. Außerdem wurden für die in den Kampf ge— zogenen Soldaten und Landwehrmänner durch freiwillige Spenden noch 83 Fl aufgebracht.

Württemberg. Wie der »Staats -Anzeiger« meldet, hat der

deutsche Hülfsverein in Jondon Hrn. v. Varnbuler telegraphisch die Summe von 1000 Pf. St. zu Gunsten der württembergischen Hülfs— vereine angeboten.

München. Die Sammlungen für die zurückgebliebenen Familien

unserer Soldaten und Landwehrmänner hat bereits über 40900 Fl. er- geben. Der Prinz Leopold zu Löwenstein. Wertheim- Freudenberg hat an das Kriegs ⸗Ministerium 1000 5. als Belohnung für denjenigen Soldaten oder jene Truppenabtheilung der bayerischen Armee eingesandt, welcher oder welche im Fahne, Adler, Standarte oder Geschütz erobert.

wirklichen Kampfe die erste französische

Regensburg, 26. Juli. Auch in hiesiger Stadt hat ein Vater

landsfreund demjenigen bayerischen Soldaten, welcher die erste fran I ih. Fahnenstange erobern würde, eine Prämie von 100 Fl. aus— gesetzt.

2. August. Der Fürst von Thurn und Taxis hat dem zur Unterstützung hülfsbedürftiger Familien der zu den einberufenen Landwehrmänner und Reservisten 1000 Fl.

Zu gleichem Zwecke spendet die Erbprin cf

von 100 Fl.; das Komite zur Pflege

Prag, 6. August. Das vom Ausschusse des Verfassungsvereins

in Böhmen niedergesetzte Prager Hilfskomites hat sich bereits konsti⸗

tuirt und einen Aufruf veröffentlicht, welcher mit folgenden Worten

schließt: »Mit fester Zupersicht bauen wir auf. den reichsten Erfolg unserer Bitte, denn Deutschlands und seines Volkes Ehre, Macht und Zukunft ist der Preis des blutigen Ringen, und unwandelbar gegen⸗ Aber jeder schalen Deutung ist unsere Ueberzeugung, daß die Sache Deutschlands die Sache Oesterreichs sei, daß Oesterreich mit Deutsch- land steht und fällt. .

Graz, 6 August. Eine im landschaftlichen Theater zum Besten

der verwundeten deutschen Krieger gegebene Vorstellung erzielte ein sehr beträchtliches ErträCxniß. Die zu obigem Zwecke vom Hülfskomite vorgenommene Sammlung ergab in Graz allein bisher uͤber 1000 Fl.

eutschen

Klagenfurt, 7. August. Das hiesige Hülfskomite für ver—

wundete deutsche Krieger erläßt einen Aufruf, in welchem auf das Gefühl der Stammesbrüderschaft mit Deutschland hingewiesen und

zu reichlichen Beiträgen für die Verwundeten und die Hinterbliebenen nr Wen e reg für Ter leg, 2 Tod lad i aufgefordert d. disher beim hiesigen Hülfskomite eingega erreichen bereits die Höhe von n als 1000 Fl. nen,, London, 5. August. Das hiesige Centralkomite der Deutschen zur Hülfeleistung für unsere verwundeten und erkrankten Krieger hat zur Stunde einige 22,300 Pfd. St. gesammelt und hiervon bereits L2rt00 Pfd. St. verausgabt. Von dieser letzteren Summe wurden 2809 Pfd. St für Ankauf solcher Gegenstände bestimmt, welche hier in England besser, hilliger und schneller beschafft werden können, wie Wasserkissen, Eistaschen, chirurgische Instrumente, Hospitalzelte u. s. w. Die übrigen 9600 Pfd. St. wurden in baarem Gelde an die folgenden Orte abgesandt: Berlin 3000 Pfd. St, Darmstadt 1150 Pfd. St., Mainz, Frankfurt, Karlsruhe, Stuttgart und München je 1560 Pfd. St., und Bonn, Coblenz und Aachen je 150 Pfd. St.

London. Aus . .

1 ; rimsby wird gemeldet, da

»Lincoln« von dort aus mit einer Londoner zol ßnd? . abgereist ist, da die Postbehörden diesen Weg für sicherer, als den über Ostende hielten. Im Uebrigen fahren die Schiffe von Grimsby nach deutschen und französischen Häfen ganz wie vor dem Kriege. Dort wie auch in Neweastle on Tyne treffen Schiffe aus Hamburg regel—⸗ mäßig ein. Von letzterem Orte wird gemeldet, daß das englische , ,,. Luggerschiff B. 102, Fil de

ulogne, welches ohne Papiere wa

w ö hne Pap r, anhielt, aber später

TLTeleꝶgraphische Vwitteriunxsheri chte v. 8. August.

3, Hoa, Par. Abr Fenrp. hy Allgememe

.

Mg P. L. v. M. R. v. M. Rin. Himmolsangiohn 6 Münster ; 534, 0 - 1, 0 14,4 3,2 NVW., sciwach. ziemI. hester. . 328,1 4,1 13,4 I, W., schwach. bed, trübe.

7 Constantin. 334,59 20,0 NO., schwach.

9. August.

s Memel ... 336,9 40,6 13,2 HI, 4 O., schwach. strübe. 7 Königsbrg. 336,6 0, 4 13,6 KN 0, s SO. , s. schw. strübe.

4 Danzig. . 336,9 0, a 1457 42,3 OS O., mässig. wolkig. 7 Cöslin . . . . 336, 2. 0, s 13,2 0,7 NO., schwach. bedeckt. 6 Stettin. . . . 336,2 = 0,4 12,0 0, ( NO., schwach. bedeckt.) Putbus ... 333,7 —0,7 14.2 1,7 O., stark. wolkig.) Berlin. . . .. 36362 0. 12, 1 0,2 NO., schwach. bewölkt. Posen... .. 33 36 Ge. 126 T0. O9NO., mässig. heiter. Ratibor... 326,1 - 3, o 14,0 S2 NO. schwach. wolk., Nebel. Breslau... 330, - 1,7 13, 1,0 O., schwach. wolkig. Torgau ... 332, 1636, 12,0 0, N., mãssig. heiter. = Münster . 334,B7 -O, 2 13, 0 1,2 N., schwach. bedeckt.?) . 333,7 1,3 12,8 001 O2 schwach. trübe. = Lrier . 328. 553 12, 8 -O, S NO., schwach. bedeckt, trübe. Wiesbaden 331, 13, N., schwach. bew., gst. Reg. Bremen . . . 336, 9 13,6 NO., schwach. bedeckt. 2 Wes erleuehtk. 336,2 U. 13,9 O NO., 8. lebh. trübe.

7 Brũssel . 356,3 14,4 N., mässig. bewölkt.

0 kiga ö 3353 15, NM., mässig. bedeckt, Regen. Eröningen. 337, 14,5 Windstille. bewölkt. Helder. . . . 337, 15, NNO. , mässig.

) Nebel. Gestern Regen. *) Gestern Vor- und Nachmittag

Regen. Abends Gewitter. 3) Nachts viele und helle gternschut ppc

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Oeffentlicher Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs⸗Sachen. Oeffentliche Vorladung. Der Kutscher Ferdinand Har⸗

storff aus Pampow Kreis Randow, 21 Jahr alt, ist bei uns ange klagt, am 13. Juni 1869 zu Herzberg aus der verschlossenen, aber mit

dem xichtigen Schlüssel geöffneten Wohnung der unverehelichten Wil⸗ helmine Kühnel ein Hemd und einen Kober dem Steinschläger

Kuhl gehörig so wie auch ein der Kühnel gehöriges rothwollenes

Halstuch in der Absicht rechtswidriger Zueignung weggenommen zu haben und ist deshalb auf Grund der 85. 215 und 216 des Strafgesetz⸗ buchs die Untersüchung wegen Diebstahls wider denselben eroͤffnet worden. Zur Verhandlung und Entscheidung der Sache haben wir in dem im neuen Gefangenhause hierselbst befindlichen Sitzungssaal einen Termin auf den 22. September d. Is., Vormittags 9 Uhr, anberaumt und wird der Angeklagte Ferdinand H . dessen gegenwärtiger Aufenthaltsort nicht zu ermitteln ist, dazu mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgesetzten Stunde zu . und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu hringen oder solche uns so zeitig vor dem Termine anzu— zeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können. Im Fall feines Ausbleibens wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren werden. Liebenwerda, den 28. Mai 1870. Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.

66 Vorladung. Wider die nachstehend näher bezeichneten Mili⸗ tärpflichtigen:

1) den Steinmetz Aloys Erlebach, geboren den 15. September 1833 zu Merkelsdorf in Böhmen, vor seiner Entfernung aus Preußen zu Berthelsdorf, Kreis Landeshut, ortsangehörig,

2) den Brauer Joseph Eimann aus Liebau, Kreis Landeshut, ge— boren den 4. März 1833,

3) den Müller August Greth, geboren den 19. September 1830, vor seiner Entfernung aus Preußen in Schwarzwaldau und Nieder-Zieder, Kreis Landeshut, ortsangehörig und gegenwärtig angeblich Ober-⸗Müller zu Slotwiene bei Berseskow in Galizien unweit Wilitzka,

4) den Grubenarbeiter Joseph Leier aus Trautliebersdorf, Kreis

SSLandeshut, geboren den 22. Juli 1831 ist die Untersuchung auf Grund des §. 110 des Strafgesetzbuchs wegen Auswanderung ohne Erlaubniß eröffnet worden.

Die Angeklagten werden zu dem zur Hauptverhandlung auf den 28. Oktober 1870, Vormittags 9 Uhr, im Audienzzimmer des unterzeichneten Gerichts angesetzten Termine vorgeladen und aufgefordert, zur festgesetzten Stunde zu erscheinen und die zu ihrer Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem Gericht so zeitig vor dem Termin anzuzeigen, daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden fönnen.

Sollten die Angeklagten im Termine ausbleiben, so wird mit der Untersuchung und Entscheidung in contumaciam verfahren wer- den. Landeshut, den 26. Juli 1870.

Königliches Kreisgericht. J. Abtheilung.