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schoß. Das kleine französische Corps blieb daher an diesfem festen Platz, wo es von deutschen Truppen cernirt werden wird. Schon seit dem Ausrücken von Sulz hatte man eine stärkere militärische Bedeckung des Hauptquartiers für noth— wendig befunden. Eine Escadron Ulanen begleitete den Vor⸗ trab, der von dem Kronprinzen, den Fürsten und den Suiten ebildet wird; zum Schutz der Wagenburg dagegen war In— 6 , und zwar ein Bataillon der 8 er, herangezogen worden. In Ober⸗Moddern trat an die Stelle der letzteren auf Befehl Sr. Kgl. Hoheit ein Bataillon von dem 58. Regiment, das bei Weißenburg und Wörth in erster Linie gefochten hät, dafür aber auch an Offizieren, von denen nur 3 unverwundet geblieben sind, und an Mannschaften stark decimirt ist. Das Bataillon, das jetzt von dem Hauptmann Wernicke geführt wird, stand bei Weißenburg unter Führung des Majors von Grönenfeld, der hier den Heldentod fand. Die Fahne wurde von 3 Kugeln durchlöchert, Sergeant Deptschinski, der sie trug, wurde tödklich getroffen. Pr. Lieutenant Baron ergriff darauf das Banner und mit seiner Sektion vorstürmend war er der Erste, der die eroberte Stadt Weißenburg betrat. Von diesen Truppen es— kortirt, wird heute (10. August) das Hauptquartier seinen Vor⸗ marsch durch die Vogesen beginnen.
Offizielle militärische Nachrichten.
Bericht über das Gefecht bei Weißen burg. Der Kronprinz hatte die Absicht, am 5. August mit der Armee bis an die Lauter vorzurücken und dieselbe mit den Vortrup— pen zu überschreiten. Es mußte zu diesem Zweck der Bien— wald auf 4 Straßen durchschritten werden. Der Feind sollte, wo er angetroffen würde, zurückgeworfen werden. Die Marsch-Ordnung für die einzelnen Kolonnen bestimmte: lIDie Division Bothmer, die Avantgarde dirigirt sich auf Weißenburg und sucht sich in Besitz der Stadt zu setzen. Sie hat ihre rechte Flanke durch Entsendung eines Detachements über Bellenborn nach dem Bobenthal zu fichern und bricht um 6 Uhr früh aus ihren Bivouats auf. 27 Der Rest des Corps Hartmann mit der Division Walther bricht um 4 Uhr früh aus den Bivouaks auf und marschirt mit Umgehung von Landau über Impflingen und Bergzabern nach Ober Otterbach. 3) Tie Kavallerie⸗Division konzentrirt sich südlich Mersheim um 6 Uhr srüh und marschirt über Insheim, Rohr bach, Billigheim, 4009“ westlich Ober - Otterbach. . Das V. Corps bricht um 4 Uhr früh aus dem Bivougk bei Billigheim auf und mar— schirt über Barbelroth und Nieder-Otterbaͤch auf Groß⸗Stein⸗ feld und Kapsweyer. Es formirt seine besondere Avant— arde, die bei St. Remy und Waghäusel die Lauter über— ere get und auf den jenseitigen Höhen Vorposten aussetzt. 5) Das XI. Corps bricht um 4 Uhr früh von Rohrbach auf und dirigirt sich über Steinweiler, Winden, Scheidt durch den Bienwald auf die Bienwaldshütte. Es formirt seine besondere Avantgarde, die über die Lauter vordringt und auf den jensei⸗ tigen Höhen Vorposten auf der großen Straße nach Lauterburg, suãcht sich in Besitz dieses Orts zu setzen und setzt auf dem jenseitigen Ufer Vor— posten aus. 7) Das Corps von der aus den Bivouaks auf und Straße über Rülzheim nach Langenkandel, wo es“ west— lich dieses Orts Bivouaks bezieht. 8 Das Hauptquartier wird vorgussichtlich nach Nieder⸗-Otterbach verlegt werden. Am Morgen des 4. August traten, diesen Dispositionen gemäß, sämmtliche Kolonnen den Vormarsch an. Der Kron— prinz traf bei trübem, regnerischen Wetter auf den Höhen öst⸗ lich von Schweigen ein; gleichzeitig fielen die ersten Schüsse vor Weißenburg, gegen welchen Ork die Avantgarde der Divi— sion Bothmer zum Angriff vorging. Weißenburg besitzt eine
völlig geschlossene Enceinte aus Wall und Graben.‘ Die Thore waren geschlossen und stark verbarrikadirt. Der Ort war mit 2 Bataislonen, je eines vom 1. Regi—
ment Turcos und vom 74. Linien-Infanterie-⸗Regiment besetzt. Auf den Höhen südlich Weißenburg entwickelten fich 2 andere Bataillone in Linie und eine Batlerie. Die Avantgarde der Division Bothmer, von der Besatzung Weißenburgs mit Feuer
Barbelroth, Kapellen bis an den Otterbach,
aussetzt. 60 Das Corps Werder marschirt
Tann bricht um 4 Uhr marschirt auf der großen
empfangen, entwickelte ihre drei Bataillone, das Chevauxleger⸗Re⸗ Ument und 1Batterie südlich Schweigen und eröffnete ein lebhaftes
Feuergefecht gegen Weißenburg. zwes Stellen Feuer aus, doch schien ein Sturm unter Berücksichti⸗ gung der lokalen Verhältnisse vorläufig nicht rathsam.
warten und heschränkte sich deshalb auf dieser Stelle auf ein hinhaltendes Feuergefecht.
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Ava zarde, g Infanterie⸗Brigade, war auf die Uebergänge 6 St RNRoemsmw⸗M rr klo ü . ira;
bei R, Si Renn -Mühle und kei Waghäusel dirigirt worden, um 9s½ Uhr debouchirten die Töten dieser Kolonnen jenseits
ö Man zog es mit Recht vor, die Erfolge der übrigen Kolonnen abzu⸗
In diesem Ort brach sehr bald an
der Lauter, und formirten sich zum Angriff auf Guttenhof und die nebenliegenden Höhen, von denen aus der Feind um 10 Uhr ein lebhaftes Geschützfeuer eröffnete. Als dem Gene— ral- Kommando des V. Armee⸗Corps gemeldet wurde, daß die bayerische Division Bothmer vor Weißenburg stark engagirt sei, erhielt die 18. Infanterie Brigade, unter General- Major von Voigts-Rhetz, den Befehl, gegen Al— tenstadt und über diesen Ort hinaus gegen den eis berg vorzugehen.
Um 11 Uhr rückte die T6te der Brigade gegen Altenstadt heran. Um 11, Uhr war der Ort genommen, und debou— chirte die Brigade am südlichen Ufer der Lauter, woselbst sie sich sogleich zum Angriff gegen den Geisberg formirte. Der Feind hatte auf dieser Höhe eine starke Position genommen. Gleichzeitig wurden 2 Bataillone vom 47. Regiment (18. Bri— gade) und 1 Bataillon vom 58. Regiment (7. Brigade), welches letztere ebenfalls gegen Altenstadt vorgerückt war, am südlichen Lauterufer gegen Weißenburg entsandt, um die bayerische Division Bothmer bei Wegnahme dieses Ortes zu unterstützen. Um dieselbe Zeit, 113 Uhr, lief beim Kronprinzen die Meldung ein, daß auch die Töten des XI. Corps links neben denen des V eingetroffen wären. General von Bose hatte den Bienwaid und die Lauter, ohne auf Widerstand zu stoßen, durchschritten und demnãchst zufolge des ihm ertheilten Befehls den Vormarsch über Schlei⸗ thal in der Richtung auf Ingolsheim fortgesetzt. Um 1 Uhr waren die Toten des Corps auf Schleithal debouchirt und so · gleich in der Richtung auf das Kanonenfeuer gegen den Geis— berg vorgeschickt worden.
Nach einem lebhaften Artilleriekampf von Seiten des V. Corps, an welchem sich auch ein Theil der ECorps-Artillerie betheiligt hatte, avancirte um 12 Uhr die 18. Infanterie-Bri— gade gegen den Geisberg, während vom XI. Corps die 41. Bri— gade, welcher die Corps - Artillerie vorangeeilt war, gleichzeitig von Schleithal her gegen diese Stellung vorrückte.
Das bloße Erscheinen dieser Truppen hatte den Feind schon gezwungen, gegen dieselben Front zu machen und den rechten Flügel zurück zu nehmen. Bie preußischen Bataillone avaneir⸗ ten die steile Höhe hinan mit unübertrefflicher Ruhe und Bra⸗ vour, trotz des mörderischen Feuers der Gegner, trotz der großen Schwierigkeiten, welche der steile Abhang dem Avanciren entgegenstellte, schwankte die Bewegung keinen Augenblick. Unter großen Verlusten, welche namentlich das an der Tote marschirende Königs-Grenadier⸗Regiment Rr. 7 erlitt, wurde um 127 Uhr das vorderste Gehöft und um 1 Uhr das dahinter gelegene Schloß im ersten Anlauf genommen.
Die 1. . 5. Jäger⸗Bataillons eroberte um 125 Uhr ein französisches Geschütz, welches zur Flankirung des Abhanges mit der Front gegen Weißenburg ein wenig vorge— schoben war. Mit Verlust des Geisberges hatte die fran— zösische Stellung ihren Hauptstützpunkt n. Um 3 Uhr versuchten die Franzoösen nach einem kurzen, aber vergeblichen Offensivstoß, augenscheinlich nur zur Deckung ihres Rückzuges, der in drei Kolonnen durch den großen Bannwald angetreten wurde. Nachdem um 15 Uhr die Artillerie beider Corps mit gutem Erfolg die abziehenden feindlichen Kolonnen beschossen hatte, übernahmen um 2 Uhr die beiden Kavallerie Regimenter der 9. und 10. Division die Verfolgung.
Der Commandeur der 4. Kavallerie⸗Diviston erhielt um 4 Uhr den Befehl, seine Regimenter bis an die Linie Weißen⸗ burg ⸗Altenstadt heranzuziehen.
Was die Erstürmung von Weißenburg betrifft, so griffen um 12 Uhr die Truppen der Division Bothmer gleichzeitig mit den vorerwähnten drei preußischen Bataillonen die Festung an, deren sorgfältig verbarrikadirte Thore durch die Artillerie eingeschossen werden mußten.
Bayerische und preußische Bataillone nahmen die ihnen gegenüberliegenden Eingänge im ersten Anlauf. Die Besatzung wurde gefangen genommen. Nach der Erstürmung von Weißenburg wurde das bgyerische Corps Hartmann bis über den Knotenpunkt der Chausseen von Straßburg und Bitsch hin— aus vorgenommen. So war von allen Truppen, wenn auch theilweise mit schweren Verlusten, die Aufgabe des Tages glän⸗ zend gelöst.
Der erste Sieg auf französischem Boden, der Anblick der verhältnißmäßig zahlreichen französischen Gefangenen wird un— zweifelhaft die Siegeszuversicht der deutschen Trüppen nur noch stärker erheben.
Auf französischer Seite hat die Division Douay entgegen— gestanden.
„Es wurden Gefangene gemacht vom 50, 74. und 78. Linien⸗-Infanterie Regiment, vom 1. Regiment Turcos und
vom 3. Husaren-Regiment.
Bei der Division befanden sich außerdem das 11. Regiment
Chassours à Cheval, sowie 3 Batterien und 1 Mitraikieusen—
Batterie, von denen letztere jedoch nur 3 Schüsse auf große Entfer—
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ungen gegen Artillerie abgab, dann aber durch eine einschlagende ceußische Granate, welche die Explosion einer Mitrailleusse wirkte und große Verheerungen unter der Bedienungsmann— haft anrichtete, zum Abfahren gezwungen wurde.
Sämmtliche im Gefecht gewesenen diesseitigen Truppen vouakirten 9 den Höhen südlich der Lauter und setzten
osten aus. . kombinirte Corps Werder hatte Lauterberg ohne Ge— cht besetzt;, eine Brigade gegen Selz vorgeschoben und Vor— fsten in Anschluß an diejenigen des XI. Corps ausgesetzt.
General Douay ist gefallen, sein Generalstabs-OSffizier srwundet in Gefangenschaft gerathen. Die Verluste des Fein— sß an Todten und Verwundeten lassen sich nicht genau über— hen, weil derselbe die Verwundeten auf seinem Rückzuge mit— führt hat. Eirca 1000 unverwundete Gefangene, darunter igefähr 30 Offiziere, sowie ein erobertes Geschütz fielen den siegern in die Hände; die diesseitigen Verluste sind bedeutend, samentlich an Offizieren. Vom V. Corps haben verloren: 6 58. Regiment H Offiziere todt, 11 Offiziere verwundet; das önigs-Grenadier⸗Regiment 10 Offiziere todt, 12 Offiziere ver⸗ mundet;, das 47. Regiment 1 Offizier todt, 2 verwundet; das Dragoner Regiment 1 Offizier todt; das 5. Jäger-Bataillon Ossiziere verwundet. Vom XI. preußischen Corps sind 15 Of⸗ siere verwundet; vom II. bayerischen Corps 3 Offiziere todt, Offiziere verwundet. Der Gesammtverlust an Mannschaften strägt über 700 Mann an Todten und Verwundeten.
Weiter liegen vom Kriegsschauplatz folgende Nachrichten vor:
Aus dem Hauptguartier zu Brumath, 11. August, sarlsr. Ztg.); Heitte Nachmittag erfolgt wieder Vormaärsch uuf Straßburg und Hvofft man, in Folge der getroffenen Vorkeh— ungen und der allen Nachrichten zufolge fortdauernd in der inwohnerschaft herrschenden Stimmung, der Festung jetzt rasch err zu werden, In dieser Voraussicht sind auch die zu Fort huis in Angriff genommenen Erdgrbeiten wieder eingestellt borden. In Fort Louis liegt eine Abtheilung Preußen unter sajor Graf Herzberg zur Bewachung der fliegenden Brücke.
Aus dem Hauptquartierzu Mundolsheim; 12. August. straßburg ist jetzt so gut wie vollständig cernirt, Badener und steußen, sowie einige Bayern halten die Festung in weitem bogen von hier aus bis auf die Südseite eingeschlossen. Die hescießung hat noch nicht begonnen, doch sind alle Vorherei— ungen zu derselben getroffen. — Se. Königl. Hoheit der Groß— srzog befindet sich jetzt wieder bei den Truppen, sein Haupt⸗ nartier ist Lampertheim. ;
— Die Festung Ingolstadt ist, der »Hoffm. Korr.« vom 3. August zufolge, in Kriegszustand erklärt.
Karlsruhe, 15. August. Gestern Abend fand bei Straß— äurg ein kleiner Zusammenstoß zwischen badischen Vorposten nd Besatzungstruppen Straßburgs statt. .
— Der amerikanische General Forsyth wird, nachdem tin Europa angelangt ist, dem weiteren Verlauf des Krieges 6 Beauftragter seiner Regierung im französischen Haupt— suartier beiwohnen, um über französische Strategie und Taktik l berichten. Daß der amerikanische General Sheridan einge— soffen ist, um dem Feldzuge im preußischen Hauptquartier hejuwohnen, ist bereits gemeldet.
— Die weiteren französischen Nachrichten vom 'hriegs schauplatze lauten: .
9 aris, 16. August. (Auf indirektem Wege.)
Nach dem »Journal officiel sind Bitsch und Pfalzburg och immer von den Franzosen besetzt. ;
— Das „Journal officiel, vom 15. August theilt unterm
é mit, daß däs 12. Corps (General Trochu') binnen 3 Tagen einer Stärke von mehr als 35,000 Mann in Chalons sur larno gebildet sein werde. Das 13. Corps, welches bei Paris nter General Vinoy formirt wird, werde in 8 Tagen in licher Stärke komplet sein. General Chardon de Chaumont, ö Subdirektor im Infanteriebureau, hat das Kommando er eine Brigade erhalten. — 6e Cre ö. Rheinarmee, welche dem Marschall Fazaine unterstellt sind, waren (6. Nr. 204 d. Bl) durch den igaphen ungenau gemeldet. Es sind die Corps 2, 3 In .
— Der Kaiser hat am 12. Morgens die um Metz aufge— selltn Truppen besucht. Die Haltung derselben war, wie das nanzösische Hauptquartier meldet, ausgezeichnet. Paris, 15. August, Abends. Offiziell wird folgende De— sesche des Kaisers publizirt: .
Longeville, 14. August, Abends 10 Uhr. .
; Unsere Armee beginnt auf das linke Moselufer zurückzu— ehen. nwesenheit keines feindlichen Corps gemeldet. Als aber die zälfte der Armee über die Mosel gegangen war, griffen die
Morgens hatten unsere Rekognoszirungspatrouillen die
Preußen uns mit beträchtlichen Streitkräften an. »Sie wurden . vierstündigem Kampfe mit großem Verlust zurückge—⸗ wiesen.
Paris, 16. August. Vom Kriegsschauplatz wird offiziell gemeldet: Feindliche Ulanen sind gestern bei Commercy (Stadt im Maas-⸗-Departement links der Maas, östlich von Bar- le— Duc) gesehen worden. Sie wandten sich westwärts nach Bar— le⸗Duc.
Kiel, 15. August, (Kiel. K) Vor Bülk zeigten sich gestern Nachmittag wieder 9 Schiffe des feindlichen Geschwaders. Dem Vernehmen nach war die Flotte heute nicht mehr in Sicht.
Hamburg, 16. August. Es bestätigt sich, daß der Ham— burger Dampfer »Pfeil« von den Franzosen aufgebracht ist.
Die ganze französische Flotte soll eine Besatzung von 5000 bis 6000 Mann Marinetruppen an Bord haben.
London, 13. August. Aus Grimsby ist ein Telegramm folgenden Inhalts hier eingetroffen: Der Dampfer »Wakefieldé, welcher am 12, hier anlangte, passirte acht französische Panzer— schiffe und drei Avisodampfer etwa 30 Meilen von der Elbe— mündung. Dieselben dampften nach ost-süd⸗östlicher Richtung.
— Heute Vormittag 9 Uhr fanden unter zahlreicher Be⸗ theiligung in der hiesigen St. Michaelskirche die feierlichen Exequien für den am 5. d. Mts. hierselbst verstorbenen General der Infanterie z. D., vor seiner im Jahre 1866 erfolgten Zur— dispositionsstellung General-Inspecteur des Ingenieur Corps und der Festungen, Fürsten Wilhelm Radziwill statt.
— Nach der »8Statistique de la Erance« betrug die Zahl der im Jahre 1866 wohnenden Angehörigen deutscher Staaten smit Einschluß von Oesterreich) überhaupt 106,606, die sich der Hauptsache nach auf 13 Departements vertheilen. Es wurden nämlich gezählt in den, Departements: Seine 34 271, Mofelle. 16,923, Bas-Rhin 13,871, Haut-Rhin 13539, Rhöne 2684, Meurthe 2167, Seine Inférieure 2080, Marne 1792, Doubs 1666, Seine⸗et⸗Oise 1693, Gironde 1351, Oise 1114, Meuse 1031; die Zahl der in den übrigen Departe— ments vorhandenen Deutschen beträgt je unter 1000. In Paris lebten 1866 überhaupt 30,556 Deutsche, während auf die übrigen größeren Städte: Straßburg 6862, Mülhausen 6399, Lyon 2482, Metz 1741, Havre 1371, Colmar 1175, Sarreguemines 1109, Bordeauz 939, Ranch 807, Rheims 528, Besancon 486, Mar⸗
seille 484, Lille 291, Dyon 258, Troyes 209 treffen.
Hannover, 15. August. Der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin und der Herzog von Sach sen Altenhurg verließen am 13ten, Abends 7 Uhr 30 Minuten, unsere Stadt, nachdem am Vormittage die Garde⸗Landwehr— Regimenter vor denselben eine Parade gehabt, um sich nach
aeburg zu begeben. . 6 ö 15. August. ahlreiche aus
Frankreich ausgewiesene Deutsche sind an der Schweizergrenze angelangt.
Aus dem Wolff schen Telegraphen-⸗Bureau.
London, 15. August. In Calais liegt fortwährend ein Dampfschiff bereit, um die Kaiserin der Franzosen nöthigen—⸗ falls herüberzubringen. Calais ist in Belagerungszustand erklärt, angeblich wegen der vielen französischen Flüchtlinge in Dover.
Fortsetzung des Nichtamtllhen in der Reilage.
Statistische Nachrichten. ö
— Der so eben erschienene Kalender für das Königreich Sachsen auf das Jahr 1871 (Dresden, C. Heinrich) enthalt außer dem astronomischen Kalender eine Uebersicht über unser Planetenspstem, einen Aufsatz über das Klima im Königreich Sachsen; Tie Eintheilung und Bevölkerung des Königreichs Sachsen (letztere nach den Ergebnissen der Zählung vom 3. Dezember 1867) mit den Verwaltungs: und Regierungsbezirken, den Jurisdiktions bezirken, den Steuer ver waltungs. bezirken, den Medizinalbezirken, den Ephoralbezirken und den Lanz wehr. und Aushebungsbezirken; ferner ein Verzeichniß sammtlig t. Statt, im Königreich Sachsen mit Angabe der Lage nach geographischer Lange und Breite, Länge von Leipzig, Höhe über der Ostsee, Einwohnerzahl 1867; die Hauptergebnisse sämmtlicher Volkszäblungen im Ronigreich Sachsen von 1834 — 1867; Geburten, Trauungen unk . fall im Königreich Sachsen 1834 —1867; Viehstand 1834 — 136 ; Sin teertr ige 1846 — 1868, Sparkassen 1845-1867; Eisenbabnen 1837 — 1867 endlich nach dem Verzeichniß der Messen und Märkte im Jahre. n Tafeln zur gegenseitigen Verwandlung der sächsischen Maße und Gewichte in metrisch e.