1870 / 214 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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2660 Bekanntmachung. M ur Umlegung des Steinpflasters in der Holzmarktstraße auf der Straße von den Häusern Nr. 22 und 484. bis zur Krauts und Breslauer Straße erforderlichen Steinsetzerarbeiten sollen im Wege der Suhmission angefertigt werden. ö . .

Zu diesem Behufe sind die Bedingungen nebst Anschlagsextrakt in unserer Registratur zur Einsicht ausgelegt. 3

Der ü, mn der Submissionen wird bis zum 23. d. Mts., Mittags 12 Uhr, entgegengesehen.

Berlin, den 13. August 1870. .

Königliche Ministerial⸗Baukommission. Pehlemann. Zeidler.

Hannoversche Staatseisenbahn.

2634

Es soll die Lieferung von 10 Stück Laternen für Gepäckwagen, 200 » Laternen für Lokomotiven, im Wege der öffentlichen Submission verdungen werden.

Hierzu ist Termin auf Dieustag, den 30 August d. J., Vormittags 10 Uhr, im Bureau des Unterzeichneten anberaumt, bis 1 ö Tage die Offerten portofrei und versiegelt einzurei— chen sind.

Die Bedingungen und Zeichnungen liegen in meinem Bureau zur Einsicht aus und können auch auf portofreie, an mich zu richtende Schreiben gegen Erstattung von 5 Sgr. bezogen werden.

Hannover, den 12. August 1870.

Der Ober ⸗Maschinenmeister. K. Schäffer.

Verschiedene Bekanntmachungen. 2664

Hagdeburg⸗ Halberstidter Eisenbahn.

Als Ergänzung der unterm 7. v. Mts. erlassenen Einladung zu der am 27. d. Mts., Vormittags von 117 Uhr ab, abzuhal— tenden Generalversammlung wird hierdurch bekannt gemacht,

daß auch die Wahl eines in Magdeburg wohnhaften Stellvertreters abwesender Ausschußmitglieder auf 3 Jahre, vom 1. September er. ab erforderlich ist und stattfinden wird.

Halberstadt, den 16. August 1870. ;

Der Vorsißzende des Ausschusses. Krüger.

Rheinische Eisen bahn. Betriebs -Einnahmen nach vorläufigen Ermittelungen. J. Für sämmtliche Haupt⸗ und Zweigbahnen (zkl. Neuß Düren und Ehrenbreitstein -Obercassel; Juli 1879 für Per- sonen und Militärtransporte 528,000 Thlr;, für Güter 262309 Thlr,, , , 121750 Thlr, Summa S038 050 Thlr. bis ult. Juli 4,073,340 Thlr. Juli 1869 für Personen und Militärtransporte

E662 . HBehbitoresg.

Bilanz.

Bl 697 Thlr., für Güter 331,296 Thlr, Extrgordinaria 125750 Thlr, Summg 625,743 Thlr., bis ult. Juli 3653837 Thlr.; pro 1873 mehr: für Persgnen und Militärtransporte 246,303 Thlr, wen.: für Güter 68,996 Thlr. mehr: Summa 177307 Thlr., bis ult. Jul 4195503 Thlr. II, Für die Strecke Neuß ⸗Düren eröffnet am 1. Sey. tember 1869; Juli 1870 für Personen und Militärtransporte 84h Thaler, für Güter 12.220 Thlr, Summa 20 620 Thlr., bis ult. Juli 142,825 Thlr. III. Für die Strecke Ehrenbreitstein. Obercassel, eröffnet

am 27. Oktober 1869 resp. 11. Juli i870: Juli 1870 für Personen und Militärtranspor e 5750 Thlr. für Güter 3300 Thlr., Summa

g050 Thlr, bis ult. Juli 31,590 Thlr. Cöln, den 15. August 1870. Die Direktion.

Der Artikel » Lauge fortan auf der diesseitigen Eisenbahn

wird ohne 2 a Rücksicht darauf, ob die Beförderung in Fässern oder . ö . stattfindet, zur ermäßigten Klasse A. ö. I tarisirt. r Berlin, den 13. August 1870. Königliche Direktion der Niederschlesisch⸗Märktischen Eisenbahn.

2663 Bekanntm acch un g. Berlin -⸗-Stettiner Eisenbahn.

= * * 7 ,.

Der Privatdepeschen ⸗Vertehr wird von heute ab auf unserkn Bahntelegraphen wieder eröffnet. Stettin, den 16. August 1870. Direktorium der Berlin-Stettiner Eisenbahngesellschaft. Fretzdorff. Zen ke. Stein.

„Bekanntmachung. Von heute ab wird der Gütertransport von und über unsere Bahn nach allen Richtungen wieder aufgenommen. Es findet

dabei, insbesondere im sächsisch⸗westfälischen, im preu. . Fisch-braunschweigischen, im rheinisch⸗thüringischen, im n westfälischen Verbande 2c. überall wieder direkte Expedition statt, soweit überhaupt direkte Frachtsätze bestehen. Von der Annahme sind nur Güter ausgeschlossen, welche nach den in der Nähe des Kriegsschauplatzes gelegenen und bis jetzt für den Güter. transport noch nicht eröffneten Bahnen und darüber hinaus bestimmt sind. Auch wird im Uebrigen bis auf Weiteres weder für Einhal⸗ tung einer Lieferfrist noch für Verladung in gedeckten Wagen garan. tirt. Münster, den 15. August 1870. Königliche Direktion der Westfälischen Eisenbahn.

Bekanntmachung. Die Annahme von Privatdepeschen kann fortan bei unseren Stationen nach Maßgabe der bestehenden“ Bestim. mungen wieder stattfinden. Depeschen über das Gebiet des Nord. deutschen Bundes hinaus sind hierbei jedoch unbedingt ausgeschlossen und hat deren Aufgabe ausschließlich bei den Bundes ˖ Telegraphen. Stationen zu erfolgen. Münster, den 16. August 1870. J Königliche Direktion der Westfälischen Eisenbahn.

Cx edcdlitores.

t⸗ g,

104

Tantisme⸗Conto 80 aus⸗Utensilien⸗Conto 14 autions⸗Effekten⸗Conto 1/500

Utensilien⸗Conto 207

R , . 598

1Buchschuldner 7 517

Haus⸗Conto 34/889

L Buchschuldner 10021

Staats- und Werthpapier⸗Conto 123,985

Conto der Ausleihung auf Faust⸗ 3

27 *

b, , Conto der Ausleihung auf Hy—

1462, 360 789

pothek 142

Agenten⸗Conto Cassa⸗Conto, Baarbestand

buch ⸗Fol.

I Vio ß -I) 7

Dresden, am 31. Dezember 1869.

Das Direktorium der Saz Frhr. von Weißenbach. Hugo Häpe.

Nachdem der Rechnungsabschluß der Sächsischen Renten ⸗Versicherungs-Anstalt auf das Jahr 1869,

Haupt⸗

105 Cautions⸗Conto 106 Depositen⸗Conto: Jahresrenten-Conto ... Coursdifferenz⸗Reserve⸗ j 2 729 2 Abfertigungs ˖ Conto . .. 6 / 998 7 Centralfond⸗Conto: Rentenkapital⸗Conti. .. 1.222, 209 27 Erbklassen⸗Conti 112,883 8 Erbkapitalvertheilungs⸗ 170618

Conto 1 Leibrentenfond⸗Conto. . 100 295 612 Werthe 4010 3 ?

41/545

131/132

Conto klein. Rechnungs⸗ Reservefond⸗Conto. 135,423 Ueberschuß⸗Conto 20/697 24

1593, 256 416 os db - d iojs 7

chsischen Renten-Versicherungs-A1nstalt.

F. A. von Mensch. Albert Kuntze. Dr.

Pilling. Franz Netcke. nach den vom Direktorium dem

Ausschusse mitgetheilten Hauptextrakten, in Gemäßheit von §. 121 der Statuten sowohl in sich und materiell, als auch im Vergleich zu den Büchern

selbst, geprüft und examinirt worden ist, so wird nach §. 123 der Statuten

Dresden, den 11. Mai 1870.

die Justification auf das Jahr 1869 hiermit ertheilt.

Der Ausschuß der Saͤchsischen Renten-Versicherungs-⸗Anstalt. . (E. S. Carl Julius Sperber. Indem wir obenstehende Bilanz der Sächsischen Renten ⸗Versicherungs⸗Anstalt zu Dresden far öffentlichen Kenntniß bringen, bemerken

wir dabei, daß im Berücksichtigung der wegen Todesfalls geschehenen wovon auf Preußen 20,135 Thlr. kommen.

Berlin, den 16. August 1870.

Jahre 1869 im Ganzen 46401 Thlr. eingezahlt wurden, wovon auf Preu Auszahlungen besteht nunmehr das

en 790 Thlr. Einzahlung kommen. Nach gesammte eingelegte Kapital aus 1,B384. 369 Thlrn.

J. F. Poppe u. Sohn, Haupt-⸗Agenten der Sächsischen Renten ⸗Versicherungs⸗Anstalt zu Dresden.

M 214.

Das Abonnement beträgt I Thlr. für das bierteljahr. zInserlionspreis für den Raum riner Druchjeile Z Sgr.

Königlich Preußischer

Alle Post - Anstalten des An und

Auslandes nehmen Sestellung an.

sür Serlin die Expedition des Königl. Preußischen Staats Anzeigers:

Zieten⸗Platz Nr. .

Berlin, Freitag den

19. August Morgen

r

Berlin, 19. August.

Hauptquartier Sr. Majestät des Königs. Faulguemont, 14. August. Ein Theil des seit gestern

hier befindlichen großen Königlichen Hauptquartiers ist heute

der anderen Abtheilung desselben nachgerückt, welche sich um die

Allerhöchste Person Sr. Majestät des Königs in dem Dorfe Hernv, drei Meilen vor Metz, einquartirt hatte. Beide Ortschaften, Faulque⸗

mont (Falkenberg) und Herny, sind sehr ärmlich. Das schlechte Wetter der letzten drei Tage hat besserem Platz gemacht, und alle Land—

ö. wie Feldwege sind mit marschirenden Truppenkolonnen bedeckt.

Sie nehmen sämmtlich die Richtung auf Metz, Pont Aà⸗Mousson und Naney, auf welcher Linie vorgestern

und gestern lebhafte Rekognoszirungen, auch einige Zusammen—

stöße mit feindlichen Trüppen stattfanden. Die hier bekannt ewordene Absicht des Kaisers Napoleon, ein sogenanntes XII. orps in Chalons und ein XIII., das letztere unter dem Ge— neral Trochu in Paris, bilden zu wollen, scheint dem patrioti— schen Aufschwunge der Franzosen eine geordnete, mili—⸗ tärische Form anweisen zu sollen. militärische Form, wie sie sich in der Armee, enigstens in dem bis jetzt engagirt gewesenen Corps repräsentirt hat, dem festen Anfassen unserer Soldaten nicht Stand halten können, und es ist daher mehr als zweifelhaft, daß die unmilitärische, ja nntimilitärische Jorm der Mobilgarden den gesammten deut—⸗ schen Truppen Widerstand leisten werde. Heute heißt es wie— ber, ein Theil der feindlichen Armee, etwa 50, 0900 Mann, hätte sich vorwärts hei Metz gezeigt, als ob er bereit sei, eine Schlacht anzunehmen. Es würde dies zwar dem gestrigen Er⸗

gebniß der Erkundigungen nicht entsprechen, könnte aber mit dem Datum des 15. August zusammenhängen, den der Kaiser gewiß als ein gutes Omen betrachten wird, geeignet, um die

Kampflust der Franzosen zu entflammen. Heute ist die Proklama—⸗ lion Sr. Majestät des Königs hier angeschlagen worden, nach welcher die Konskription (Rekrutirung) in allen französischen Ländern, die gegenwärtig von deutschen Truppen besetzt sind, oder noch besetzt werden sollten, abgeschafft, auch alle Beamte

oder Private, welche dieselbe auf irgend eine Weise befördern,

sollten, mit strengen Strafen bedroht werden. Es ist dies eine ebenso nothwendige, als voraussichtlich wirksame Maßregel, da in allen anderen Departements eine rücksichtslose Einziehung zur Mobilgarde stattfinden wird. Eine andere, sehr

, Proklamation, von dem deutschen General-Kom—⸗ nando gestrigen Abendausgabe d. Bl. ihrem Wortlaute nach mitge— theilt worden.

unterzeichnet (Beide Proklamationen sind in der

D. R.), macht die Bewohner der von deut—

schen Truppen besetzten Landstriche darauf aufmerksam,

. 4 Spionage, alle falschen Angaben bei Botendiensten oder als

oder

Führer, alle Tödtungen, Verwundungen 1 alle

Deraubungen deutscher Militärs oder deren Diener,

Zerstörung von Bauten, Telegraphendrähten u. s. w. und endlich die Waffenhandhabung gegen mit dem llamation das sest und bestimmt den Geldsatz dafür mit zwei Franken pro Mann. ; deutschen und französischen Gesdsorten entstehen, wird der Werth ines Francs auf 8 Silbergroschen oder 28 Kreuzer festgesetzt. Hätten die Einwohner von Faulquemont diese und die P mation des Königs früher getannt, in welcher gesagt ist, daß der Krieg nicht mit der französischen Nation, sondern mit der

deutsche Zugleich setzt der Verpflegung für die

Truppen diese Pro⸗

Tode Soldaten

bestraft wird. Maß

Damit keine Irrungen über den Werth der

rokla⸗

Armee geführt wird, so würden so Viele nicht geflüchtet

und dadurch manche Unordnung vermieden worden sein. In

Derny wohnten Se. Majestät im Pfarrgebäude, der an—

Freilich hat auch die jetzige

sehnlichen Kirche gegenüber, und hört man hier, daß Allerhöchstdieselben mit dem militärischen Gefolge . g. Vorposten gegen den Feind bereiten würden. Feldjäger und Kabinetsbriefträger kommen täglich von Berlin und gehen wieder dahin ab. Die Eisenbahn und der Telegraph sind nach rückwärts in vollständigem Betriebe und fungiren regelmäßig. Dagegen kommen die berliner Zeitungen sehr

spät an. Herny, 15. August. Auf den Bericht des Generals der

Infanterie v. Steinmetz über das gestern von Nachmittag 2 Uhr

bis zu eingebrochener Dunkelheit östlich von Metz zwischen dieser Festung und der Linie Ars -Laquenezy⸗Borny Colombey statt— gefundene siegreiche Gefecht begaben Sich heute früh 6 Uhr Se. Ma—⸗— je stät der König von hier aus über Remilly und Bazancourt nach Coligny, um das Schlachtfeld zu besichtigen und Sich an Ort und Stelle Bericht über den Verlauf des Gefechtes erstatten zu lassen. In Begleitung Sr. Majestät des Königs befand sich die Generalität des Hauptquartiers, der Bundeskanzler Graf Bis⸗ marck und der Kais. russische Militärbevollmächtigte General Graf Kutusoff. In Coligny, westlich von dem Hauptquartier des VII. Mme Carp imn Range, rurden die ien bestiegen; während die Equipagen südlich Tollgnh die gil hr erwarte ten. Da Gefangene von fast sämmtlichen Regimentern der drei Armee-Corps, welche jetzt unter dem Ober⸗Kommando des Marschalls Bazaine stehen, in unsere Hände gefallen oder auf dem Schlachtfelde liegen geblieben sind, so läßt sich schließen, daß wenigstens die drei Armee -Corps lAdmirault, Failly und dasjenige, welches Bazaine selbst bis zur Ueber- tragung des Oberbefehls an ihn kommandirt hat, gegen uns gefochten haben. Die französische Armee stand oͤstlich Metz am 14. Morgens in großen Freilagern auf die Aus— dehnung von wenigstens 9 Kilometern, wie man bis vorgestern vermuthet, im Begriff, sich auf Chalons zurückzuziehen. Der Marschall Bazaine muß aber wohl mit besonderen Hinder— nissen für diese Operation zu kämpfen gehabt haben, denn nachdem er auch am gestrigen Vormittage sich nicht be— wegt, griff der General von Steinmetz ihn zuerst mit Trup— pen der 13., dann der 14. Division, also des VII. Armee—- Corps (General von Zastrow) Nachmittags um 2 Uhr an und fand die Franzosen wieder in mehreren Abschnitten hinter besonders tiefen Schützengräben, aus denen sie auf die, über freies Feld heranstürmenden preußischen Truppen mit größerer Ruhe als in den bisherigen Gefechten feuerten. Es waren solche Abschnitte, die nach einander erstürmt werden mußten, bei Ars, Laquenezy, Grigy, Borny, Colombey und einigen Weilern, die, im Gebüsch liegend, gute Vertheidigungs punkte boten. Das Gefecht war eben so heftig in seinen einzelnen Momenten, als hartnäckig in seiner Dauer, und der Verlust bedeutend. Bei den Franzosen sind meist Todte, da die preußischen Kugeln fast immer den Kopf treffen. Es ist dies eine natürliche Folge der neuen Kampfart der Fran. zoPsen, welche sich überall auf die Defensive beschränken und den Angriff hinter Erdaufwürfen erwarten. Läßt sich dann ein Kopf über der Brustwehr sehen, so hat er auch eine preußische Kugel. Leichtverwun dete Franzosen sind diesmal wenig in preußische Hände gefallen, da der Kampf unmittelbar vor den Thoren von Met statt— fand, und die Leichtverwundeten daher von ihren Kameraden mit in die Festung genommen wurden. Todte lagen dagegen in großer Anzahl auf den Feldern und besonders hinter den Schützengrä— ben, beispielsweise hinter einem derselben 781. Auch auf preußi⸗ scher Seite sind die Verluste bedeutend, da der Kampf erst spät Abends endete, aber er endete auf dem Glacis der Außenwerke von Metz, also vollkommen siegreich. Der Feind war theils in un—

geheurer Verwirrung nach Metz hinein, theils um die Stadt gegan

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